Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Arduino oder Raspberry Pi


von Basti (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen

Ich bin völliger Neuling im Bereicht der Mikrocontroller. Gerne würde 
ich beginnen, das nötige Wissen mit einfachen Schaltungen/Programmen 
aufzubauen. Welche Plattform soll ich zuerst in Angriff nehmen? Arduino 
oder Raspberry Pi? Oder gibt es Alternativen?

Vielen Dank für eure Antworten

von Dirk K. (dekoepi)


Lesenswert?

Erst mal überlegen, was du machen willst.

Deine Frage hat in etwa die Dimension: Ferrari oder Bulli?

Beides bringt dich von A nach B, hat vier Räder, 'nen Motor ... aber 
ganz unterschiedliche Einsatzzwecke.

Wenn du µC programmieren willst, fliegt der Pi raus. Der ist eher ein 
Mini-Linux-Rechner, der Dank GPIOs auch mit Sensoren / ... kommunizieren 
kann - den programmierst du jedoch nicht wie einen µC, sondern frickelst 
in der Regel Python-Skripte.

von Alex R. (itaxel)


Lesenswert?

Hallo Basti,

da stimm ich Dirk voll und ganz zu.
So wie es sich anhört willst du dich mit µC befassen. Ich persönlich 
kann dir Arduino empfehlen. Damit habe ich auch angefangen und arbeite 
schon einige Jahre damit.

Gruß Alex

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Lesenswert?

Beim Arduino arbeitest du quasi auf Hardware- bzw. Prozessor-Ebene, wenn 
auch durch die IDE und die vielen Libs leidlich abstrahiert. Du kannst 
aber jederzeit sogar Assembler-Code in deinem Programm einbauen bzw. 
wahrlich an jedem einzelnen Bit "drehen".

Beim Pi hast du es mit einem richtigen Betriebssystem zu tun, dass dir 
zwar einerseits vieles abnimmt (z.B. Dateizugriffe, die man beim Arduino 
quasi auf Bitebene "zu Fuß" programmieren muss), andererseits auch 
Stress bereitet, z.B. durch Rechte- und Geschwindigkeitsprobleme beim 
Zugriff auf die Hardware durch das System "hindurch".

Musst du abschätzen, was für dich wichiger ist ...

: Bearbeitet durch User
von Hubert G. (hubertg)


Lesenswert?

Beim Arduino bist du nicht an die Arduino-IDE gebunden. Da ist ein AVR 
drauf, ATmega328 oder ATmega2560 bei den meisten. Da geht auch 
Assembler, C, BASCOM und was es sonst noch alles gibt.

von Ralph S. (jjflash)


Lesenswert?

Smile, immer wieder die Diskussion ... Arduino, RaspBerry Pi ... nackter 
Controller.

Ich war anfangs immer gegen die Arduino (weil die "Java-Oberfläche" von 
Arduino wirklich nicht meines ist).

Aaaaaaber: Mittlerweile gibt es derart preiswerte Arduino-Boards 
(vorzugsweise aus China) die ein billiges Einsteigen ermöglicht. 
Prinzipiell habe ich sogar meine eigene Arduino-Platine für die 
Ausbildung geroutet, das Lehrlinge selbst zusammenlöten.

Programmiert wird dieses allerdings definitiv OHNE die 
Arduino-Oberfläche sondern schön zu Fuß in C (und das ganze sogar schön 
zu Fuß OHNE Atmel Studio, sondern mit schlichtem Texteditor und aufrufen 
des Compilers und Linkers auf Konsolenebene.

Der "Vorteil" des Arduinoboards besteht dann schlicht darin, dass es 
keinen ISP-Programmer benötigt sondern die Programme mittels Bootloader 
übertragen werden können.

Jörg Wünsch sei für das geniale Avrdude gedankt, dass auch ein

avrdude -c arduino -p m328p -P com4 -b 115200 -U flash:w:meinprog.hex

funktioniert und somit ein Arduinoboard als "normales" Entwicklungsboard 
für AVR-Controller verwendet werden kann.

Besorg dir ein billiges Arduino - Uno Board (allerdings bitte MIT 
USB-Anschluss - in China gibts genügend ohne - ) und beginne damit 
"rumzuspielen"

Gruß,
Ralph

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Arduino ist gut, Raspberry Pi ist gut und es gibt Alternativen.

Anstatt hier den tausendsten Endlos-Thread zu starten, wo die Leute die 
Vorteile ihrer bevorzugten Plattform breit treten,

sei bitte so freundlich und erzähle uns, was du damit konkret machen 
willst. Dann können wir Dir eine sinnvolle Empfehlung aussprechen.

"einfache Schaltungen aufbauen" ist keine konkrete Anwendung. Konkret 
wäre zum Beispiel:

- Ich möchte eine LED blinken lassen.
- Ich möchte meine Kaffeemaschine mit dem Handy übers Internet 
fernsteuern.
- Ich möchte einen Summer bauen, der ein ganz spezielle Geräusch abgibt.
- Ich möchte die Türklinke meines Kinderzimmers unter Strom setzen.

Nenne derart konkrete Anwendungen, dann kommen wir sinnvoll weiter.

von Ich selber (Gast)


Lesenswert?

Basti schrieb:
> das nötige Wissen mit einfachen Schaltungen/Programmen
> aufzubauen.

Dann ist Arduino nicht schlecht, wenn du dich zu Beginn nicht .
"Mehr als nötig2 mit den "Hintergründen2 befassen willst.

Ich schlage vollgende Reienfolge vor:

Arduino--> "bare Metal C Controller"  --> Pi (oder anderes embedded 
Linux)

Warum:

Arduino für den Einstieg in Hardwarenahe Projekte
"Standard C" -> für erweiteres Lernen
PI: Drauf aufbauend zur Einarbeitung in embedded Linux und die 
Verknüpfung mit dem erlernten.

Vielleicht stellst du fest, das es für deine Projekte nicht zwingend :
A ODER B heißen muss, sondern A UND B heißen kann.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Allerdings schätze ich, dass man beim Raspberry Pi nicht viel neues 
lernen kann.

Es ist doch nur ein abgespeckter Linux Computer. Da kann ich zum Lernen 
gleich ein normales Linux auf meinen Laptop installieren, oder als 
Virtuelle Maschine laufen lassen.

von Jonas Wühr (Gast)


Lesenswert?

Arduino ist für Anfänger besser geeignet.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Stefan U. schrieb:
> Allerdings schätze ich, dass man beim Raspberry Pi nicht viel neues
> lernen kann.

? Linux sowieso, PI Besonderheit im speziellen und GPIO

Nicht alle Pakete für Linux findet man für den PI passend, sowiso nicht 
alle Kernel, die echten Profis mögen ja noch selber kompilieren so sie 
Zugang zu Crosscompiler haben.

von Lothar (Gast)


Lesenswert?

Dirk K. schrieb:
> Wenn du µC programmieren willst, fliegt der Pi raus
> den programmierst du jedoch nicht wie einen µC, sondern frickelst
> in der Regel Python-Skripte.

Der ARM11 im Pi kann genau wie jeder ARM µC direkt in ASM oder C 
programmiert werden - ohne dass ein Betriebssystem läuft. Und es gibt 
auch ein BASIC ähnlich BASCOM mit direktem GPIO Zugriff.

http://www.valvers.com/open-software/raspberry-pi/step01-bare-metal-programming-in-cpt1/

https://www.riscosopen.org/content/sales/risc-os-pico

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Lothar schrieb:
> Der ARM11 im Pi kann genau wie jeder ARM µC direkt in ASM oder C
> programmiert werden - ohne dass ein Betriebssystem läuft.

Wie sinnvoll das ist kommt auf den Einzelfall an. Der PI hat, so weit 
ich weiß, im Vergleich zum Arduino keinen ADC, verbraucht mehr Strom 
usw.. Es bleibt die Frage, was der TO machen möchte.

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Lothar schrieb:
> Dirk K. schrieb:
>> Wenn du µC programmieren willst, fliegt der Pi raus
>> den programmierst du jedoch nicht wie einen µC, sondern frickelst
>> in der Regel Python-Skripte.
>
> Der ARM11 im Pi kann genau wie jeder ARM µC direkt in ASM oder C
> programmiert werden - ohne dass ein Betriebssystem läuft.

Kann man.
Macht nur meiner Beobachtung nach kaum jemand.
Die meisten pfriemlen (nicht negativ gemeint) ihre Sachen mit anderen 
Sprachen als ASM oder C zusammen. Und da das Ratz fatz geht und der Pi 
schnell genug ist, spielt das auch keine grosse Rolle ob du oder ich das 
technisch elegant finden. Fakt ist: zb. ein Web Radio kann ich nicht in 
30 Minuten aus der Taufe heben. Mit einem Pi und etwas HTML/PHP/Phython 
Gefrickel kann aber jeder in ein paar Minuten die ersten Sender spielen 
lassen.

von Lothar (Gast)


Lesenswert?

Karl schrieb:
> Der PI hat, so weit ich weiß, im Vergleich zum Arduino keinen ADC

Stimmt, aber I2C und SPI ist (mehrfach) vorhanden, und meist braucht man 
im Projekt ohnehin einen besseren ext. ADC (höhere Auflösung, schneller, 
direkt für PT100)

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

PI

Lothar schrieb:
> Stimmt, aber I2C und SPI ist (mehrfach) vorhanden,

fehlt da nicht real time?

mit einem Atmel weiss ich wann der zugreift und welches jitter mich 
evtl. erwartet.

Der PI ist an den GPIO ein Sensibelchen, sind schon genug gestorben weil 
GPIO irgendwie mit Port am AVR gleichgesetzt wird.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.