Meine Große (9) fängt jetzt mehr an, sich mit dem Computer zu beschäftigen. Bißchen Grundkenntnisse gab es auch in der Schule bereits, aber da ist in Hinsicht auf meine Frage nicht viel zu erwarten. Ist es sinnvoll, sie gleich mit einem alternativen Tastaturlayout wie Neo vertraut zu machen? Oder ist Qwertz alternativlos? Ich hätte noch eine Tastatur, bei der ich die Tasten umsortieren könnte. Und ich wollte mich selbst an Neo versuchen. Hat das eine Zukunft oder ist das wie Esperanto: Wers kann ist cool, aber sinnvoll anwendbar ist es nicht?
Timm T. schrieb: > Ist es sinnvoll, sie gleich mit einem alternativen Tastaturlayout wie > Neo vertraut zu machen? Kannte ich bis gerade eben gar nicht. Hat es in der Industrie oder im Handel verwendung ? Wenn nicht, dann NEIN. Wie lange gibt es Qwertz schon ? oder Qwerty ?
Es gibt in dieser Hinsicht mMn kein "richtig" oder "falsch". Ich arbeite als Softwareentwickler, trotzdem hab ich eine Truly Ergonomics ( https://trulyergonomic.com/store/index.php ). Hab ich mir selber besorgt, ca. 280€. (250$ + 50$ Versand + 67,25$ Einfuhrumsatzsteuer = 367,25 US$) Hat nicht viel mit normalem Layout zu tun, aber spätestens, wenn man mal Probleme mit den Händne bekommt (z.B. Karpaltunnelsyndrom), weiß man z.B. eine Ergonomische Tastatur zu schätzen. Ich hatte mal das Problem, dass meine halbe Hand (Kleinerfinger und Ringfinger inkl. Handfläche bis zum Handgelenk) für eine Woche Taub waren. Da interessiert dich als Betroffener herzlich wenig, ob da irgendwas als "Weltweiter standard" gilt, oder nicht. Und nein, diesen billig Microsoftschrott halte ich in keinster weise für ergonomisch. Das gewoehnen an das Layout der Truly hat ca. 2 Wochen gedauert, und mittlerweile bin ich damit schneller, als mit einer normalen QWERTZ-Tastatur. Was ich sagen will: Es ist völlig egal, mit was für einem Tastaturlayout man arbeitet. Wichtig ist, dass man damit zurecht kommt. Sowas wie "Verwendung in Industrie/Handel" sind dabei völlig egal. Zur Not bringt man seine eigene Tastatur mit zur Arbeit (so wie ich), das kann einem der AG, unter Hinweis auf ergonomische/gesundheitliche Gesichtspunkte, nicht verbieten. Da es sich bei Neo aber um eine Software handelt, müsste man da im zweifelsfalle halt mal kurz mit dem AG drüber reden (Softwarerichtlinien usw.). Aber ich sehe keinen Grund, weshalb einem der AG sowas verbieten sollte. Die Admins kommen damit nicht klar? Nicht mein Problem. Ich muss jeden Tag mit dem Ding arbeiten, nicht die Admins oder andere Kollegen. Ja, es macht Sinn, sich rechtzeitig ein alternatives/ergonomischens Layout an zu schauen. Ich gehe für mich sogar soweit, das ich mir das "Ultimate Hacking Keyboard" anschauen werde, wenn es verfügbar ist. ( https://ultimatehackingkeyboard.com/ ) Dennis S. schrieb: > Wie lange gibt es Qwertz > schon ? oder Qwerty ? Nur weil etwas lange exitiert und eine große Verbreitung hat, heißt das nicht, dass es auch gut ist... Timm T. schrieb: > Oder ist Qwertz alternativlos? Im Endeffekt kommt es darauf an, wie gut man damit zurecht kommt. Wenn man mit einem alternativen Layout (Neo/Dvorak) genauso schnell ist wie mit QWERTZ/QWERTY... ( https://de.wikipedia.org/wiki/Neo_%28Tastaturbelegung%29#Schreibgeschwindigkeit ) ( https://de.wikipedia.org/wiki/Dvorak-Tastaturbelegung ) Ein Kollege von mir hat so eine Tastatur: http://www.bestergonomickeyboard.net/kinesis-keyboard-advantage-ergonomic-contoured-review/ Außer Ihm kommt damit keiner klar, aber er hat dafür keine Probleme mehr mit den Händen.
Timm T. schrieb: > Ist es sinnvoll, sie gleich mit einem alternativen Tastaturlayout wie > Neo vertraut zu machen? Wenn Du ihr dann auch noch Linux beibringst, ist sie der absolute Außenseiter in der Schule.
Ich denke - eigene Wege kann man gehen, wenn man es sich leisten kann und die Zeit dafür hat. Allerdings geht es für sie um die Schule - dahin wird sie nicht jedes mal eine Tastatur mitnehmen können und es wird ihr nicht viel helfen, wenn sie zu hause schnell schreiben kann und in der Schule allen anderen nicht folgen kann, weil sie die Buchstaben sucht. Zu Anfang sollte man sich an Standards halten - wunderlich kann man immernoch werden
Wenn sie später eh eher ein Laptop möchte ( Macbook, der Coolness halber) um sich Filme aus dem Bett anzuschauen oder soziale Medien mal nicht am Handy zu nutzen, wird sie so oder so die normale Tastatur nutzen und der kurze Ausflug zu einer alternativen Tastatur wird in Vergessenheit geraten. Außer du willst wie Dirk ein Außenseiter züchten. Falls sie mal irgendwas mit viel Tastaturnutzung später macht, dann kannst ihr immernoch zu den alternativen raten.
Meine bescheidene Meinung: Jeder muss für sich selbst herausfinden, welches Tastaturlayout für ihn das geeignetste ist. Man sollte auf jeden Fall mit der klassischen Tastenanordnung in horizontalen Zeilen mit deutscher (am besten auch amerikanischer) Tastenbelegung gut vertraut sein, da man sonst evtl. Schwierigkeiten mit Fremd- oder Laptop-Tastaturen hat. Ob es sinnvoll ist, sich zusätzlich an eine alternative Tastenbelegung (Dvorak, Neo usw.) und/oder an eine "organische" Tastenanordnung zu gewöhnen, hängt von mehreren Faktoren ab: - Relative Häufigkeit der getippten Texttypen (Prosa, Programmcode, Kommandozeileneingaben, Spiele ;-) usw.) - Angestrebte Schreibgeschwindigkeit - Anzahl der zum Tippen genutzten Finger - Physiologische Aspekte (Gelenkerkrankungen, Bewegungseinschränkungen usw.) Wenn man nicht gerade Sekretärin ist, von der verlangt wird, über längere Zeitphasen non-stop Texte mit hoher Geschwindigkeit zu tippen, muss man sich auch nicht unbedingt zum Zehnfingersystem zwingen. Ein Programmierer, der doppelt so viele Finger benutzt wie ein anderer, programmiert deswegen noch lange nicht doppelt so schnell. Weniger Finger zu benutzen bedeutet aber auch, die Hände und Arme mehr zu bewegen, was auf die Dauer gesünder für Gelenke und Sehnen sein dürfte. Ich habe gerade eben festgestellt, dass ich mir im Laufe der Zeit unbewusst ein Sechs- bis Achtfingersystem angeeignet habe, bei dem die Hände (auch auf einer nichtorganischen Tastatur) auf natürliche Weise leicht nach innen gedreht sind. Damit kann ich geschwindigkeitsmäßig zwar nicht mit einer Sekretärin mithalten, bin aber schneller als viele mit zehn Fingern tippende Ingenieurskollegen. Da ich in mehreren Sprachen (vor allem Deutsch, Englisch, C/C++ und Python), wüsste ich jetzt auch nicht, wie für mich eine optimale Tastenbelegung, die sich nach der Häufigkeit der verwendeten Zeichen orientiert, aussehen könnte. Ich schätze aber, es wird weder QWERTZ noch QUERTY noch Dvorak noch Neo sein. Also bleibe ich noch einfach bei der stinknormalen QUERTZ-Tastatur, habe dafür beim Einkauf derselben eine riesige Auswahl und kann mich deswegen dabei auf wesentlich wichtigere Dinge wie Anschlaggeräusch und optisches Design konzentrieren ;-) Ich würde das Mädel erst mal so am Computer arbeiten lassen wie es alle anderen auch tun. Sollte sie dann später, nachdem sie die meisten "Pflichtübungen" hinter sich hat, gerne Alternativen ausprobieren und dabei ggf. eigene Präferenzen entwickeln, ist das aber völlig in Ordnung. Stefan D. schrieb: > Wenn sie später eh eher ein Laptop möchte ( Macbook, der Coolness > halber) um sich Filme aus dem Bett anzuschauen oder soziale Medien mal > nicht am Handy zu nutzen, wird sie so oder so die normale Tastatur > nutzen In meinem geistigen Auge baut sich gerade ein Bild von dir auf, wie du dir im Bett auf dem Laptop einen 3-Stunden-Spielfilm anschaust und dabei die ganze Zeit wie ein Verrückter auf der Tastatur herumhämmerst ;-) SCNR (nee, ich habe deine Aussage schon verstanden)
Das Tippen ist eh am Aussterben. Heutzutage kriegt man ja (fast) keine Notebooks mehr ohne Touchscreen zu kaufen.
Peter D. schrieb: > Das Tippen ist eh am Aussterben. Heutzutage kriegt man ja (fast) > keine > Notebooks mehr ohne Touchscreen zu kaufen. Der Markt für Computer ist halt mittlerweile so groß geworden daß er sich problemlos spalten konnte, vom ehemals universell verwendbaren Allzeweck-Computer hin zu sehr spezialisierten Geräten, gezüchtet und optimiert für die jeweilige Anwenderzielgruppe: * Hardcore- und Profigamer: Dedizierte Spielekonsolen. * Medienkonsumenten: Tablet, Smartphone, Smart-TV, etc. * Medienschaffende und andere Datenarbeiter: Desktop-Workstation. Nur die letzteren müssen (noch) regelmäßig so viel schreiben oder auf eine Weise mit der Maschine interagieren die bei den anderen Gruppen einfach nicht vorgesehen (weil nicht benötigt) ist so daß eine Tastatur mit >100 Tasten dort immer noch das Eingabegerät der Wahl ist, zumindest noch solange bis da noch nicht was besseres erfunden wurde, und das sehe ich noch lange nicht. Eher wird vorher noch das transparente Aluminium erfunden.
Peter D. schrieb: > Heutzutage kriegt man ja (fast) keine > Notebooks mehr ohne Touchscreen zu kaufen. Komisch. der hier hat grad erst im Mai den Weg zu mir gefunden. Man könnte ihn als Tablet mit Tastatur+Touchpad statt Touchscreen bezeichnen.
Timm T. schrieb: > Ist es sinnvoll, sie gleich mit einem alternativen Tastaturlayout wie > Neo vertraut zu machen? Oder ist Qwertz alternativlos? Warum sollte man erst was Alternatives lernen, was später so nie an einem Arbeitsplatz vorkommt??? Alternativ-Lernen... Man bringe seinem Kind gleich das Wort "Hund" statt "wau-wau" bei!
Ich halte die ganzen Debatte über Tastaurlayouts für verfehlt, denn erfahrungsgemäß gewöhnt man sich recht schnell an ein anderes Layout. Wichtig ist die Grundfertigkeit zu lernen: Eingabe von Texten über eine Tastatur.
Wenn ich das richtig verstehe, ist die Mehrzahl dafür, den mittelmäßigen Standard beizubehalten, weil sich das ergonomisch bessere System eh nie durchsetzen wird. Ich dachte, daß sich vielleicht im technischen Bereich alternative Tastaturlayouts eher durchsetzen. Scheint aber nicht der Fall zu sein.
Dirk J. schrieb: > Wenn Du ihr dann auch noch Linux beibringst, ist sie der absolute > Außenseiter in der Schule. Nun, da ich auch Außenseiter in der Schule war, weil ich lieber Kröten gesammelt oder Schaltpläne gezeichnet habe als Fußball zu spielen... "... muß lernen, sich besser ins Klassenkollektiv einzubringen..." stand regelmäßig in meinem Zeugnis. Draufgschissn. Linux wird in einigen Schulen inzwischen verwendet. Und die Abstraktion von Excel in der Schule auf OpenOffice Calc zuhause hat sie problemlos hinbekommen.
Yalu X. schrieb: > Meine bescheidene Meinung: damit ist m. E. alles gesagt. FACK, Yalu.
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