Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Welt.de: Die sieben großen Irrtümer bei der Bewerbung


von genervt (Gast)


Lesenswert?

Ganz interessant in den ersten zwei Punkten:

http://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article144694362/Die-sieben-grossen-
Irrtuemer-bei-der-Bewerbung.html

Nicht wie manche Narzissten und Trolle hier glauben: "Renommierte" Unis 
sind völlig überbewertet, ebenso die Auslandssemester.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

genervt schrieb:
> "Renommierte" Unis sind völlig überbewertet, ebenso die Auslandssemester.

Und beides weitgehend zu Recht. Auslandssemester sind auch zu einem 
gewissen Grad eine Modeerscheinung. Die gab es früher nahezu gar nicht, 
was aber nicht heißt dass die Ingenieure damals schlechter waren.

: Bearbeitet durch User
von Alles Schwachsinn (Gast)


Lesenswert?

Nach mehr als 15 Jahren als Ingenieur im Job und einigen Firmen im 
Lebenslauf kann ich aus meiner Sicht jeden der Punkte im genannten 
Artikel bestätigen.

Und habe schon damals den Praktikanten/Auslandsaufenthalt - Hype für 
dämlich und unnütz gehalten.

Viel mehr bringt es, mal in ausländischen Konzernen gearbeitet zu haben, 
da kommt richtige Erfahrung und auch Englisch auf Vordermann.

Alles andere sind "Ratschläge" von "Personalberatern", die glauben mit 
ihren immer mehr ausufernden "Ratschlägen" DEN Geheimtip zu haben. Wenn 
ich mir diese Lackaffen auf den Büchercovern oder in den vermeintlichen 
Karriereportalen schon anschaue, dann kommt's mir hoch. Liest man dann 
mal deren Lebenslauf, dann haben sie sich irgendwann als 
Personal-/Karriereberater selbstständig gemacht, weil sie a) entweder 
vorher selbst keinen Job bekamen oder b) sie einfach nichts gebacken 
bekommen haben, um dann "erfolgreich" als Berater im freiberuflichen 
Verhältnis irgendwelche Standardsprüche runterzuleiern. Die angeblichen 
"Erfahrungen", die sie haben, reduzieren sich auf Kenntnisse der 
Personalabteilungen diverser Unternehmen. Wenn sie dann Einsteiger 
beraten, die dann anschließend einen Job bekommen haben, verbuchen sie 
das dann als ihren Erfolg als Berater. Wahrscheinlich hätte der Bewerber 
den Job aber eh bekommen, nur wird das nirgends mal untersucht und 
erfasst.

von boss (Gast)


Lesenswert?

Den Punkt zu den Initiativbewerbungen kann ich von der anderen Seite nur 
voll bestätigen. Während die Bewerbungen auf Einzelstellen im System auf 
Weiterleitung warten, kümmern sich die Personaler persönlich um gute 
Initiativbewerber.

Also: Schreibt Inititivbewerbungen! Aber bitte vorher über die Firma 
informieren und das Anschreiben nicht vergessen.

von Eifriger Knab (Gast)


Lesenswert?

Mache gerade Bachelor Informatik und mir will man auch ein 
Auslandssemester schmackhaft machen, habe aber eigentlich keine Lust 
drauf. Kriege ständig mit, wie die Leute dann im Januar 2 Wochen vor den 
Prüfungen zurückkommen und dann erst mal den ganzen Stoff nachholen 
dürfen. Angerechnet bekommen sie vielleicht 5-10 Credits, wenn sie nicht 
sowieso nur am Feiern waren. Und das alles nur um "Auslandssemester" in 
den Lebenslauf schreiben zu können?

Da dürfte man doch mit ein, zwei Praktika doch eindeutig mehr 
beeindrucken können.

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Eifriger Knab schrieb:
> Da dürfte man doch mit ein, zwei Praktika doch eindeutig mehr
> beeindrucken können.

So?

von Sesam-Tofu-Spieß (Gast)


Lesenswert?

Eifriger Knab schrieb:
> Mache gerade Bachelor Informatik und mir will man auch ein
> Auslandssemester schmackhaft machen, habe aber eigentlich keine Lust
> drauf. Kriege ständig mit, wie die Leute dann im Januar 2 Wochen vor den
> Prüfungen zurückkommen und dann erst mal den ganzen Stoff nachholen
> dürfen. Angerechnet bekommen sie vielleicht 5-10 Credits, wenn sie nicht
> sowieso nur am Feiern waren. Und das alles nur um "Auslandssemester" in
> den Lebenslauf schreiben zu können?
>
> Da dürfte man doch mit ein, zwei Praktika doch eindeutig mehr
> beeindrucken können.

Ich habe mein Auslandssemester nicht wegen dem Lebenslauf gemacht, 
sondern mein Englisch zu verbessern und andere Kulturen kennenzulernen. 
Beide Ziele habe ich erreicht.

Wurde auch in meinem ersten und einzigen (weil erfolgreich) 
Vorstellungsgespräch darauf angesprochen.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Sesam-Tofu-Spieß schrieb:
> Ich habe mein Auslandssemester nicht wegen dem Lebenslauf gemacht,
> sondern mein Englisch zu verbessern und andere Kulturen kennenzulernen.

Man kann aber auch den Joghurt ab und zu in einem anderen Geschäft 
kaufen, um andere Kulturen kennenzulernen.

MfG Paul

von F. F. (foldi)


Lesenswert?

Es kommt doch immer drauf an.
Wenn jemand ein Ingenieurs Studium macht, dann ist er in Deutschland 
sehr gut beraten.
Will jemand Medizin studieren und hat die Gelegenheit - ich drehe den 
Spieß mal um - in Deutschland, z.B. in Siegburg bei Prof. Grube, etwas 
über Herzkrankheiten und über die dort entwickelten Herzklappen zu 
lernen, dann ist er an einem der exklusivsten Orten der Welt für dieses 
Thema.

von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

genervt schrieb:
> Ganz interessant in den ersten zwei Punkten:
>
> http://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article144694362/Die-sieben-grossen-
> Irrtuemer-bei-der-Bewerbung.html
>
> Nicht wie manche Narzissten und Trolle hier glauben: "Renommierte" Unis
> sind völlig überbewertet, ebenso die Auslandssemester.

Da steht so nicht im Artikel. Da steht:
"71 Prozent sagen, dass es wichtiger ist, was der Applikant gelernt hat, 
nicht wo." Entscheident ist also die Qualifikation.

Meint: Eine renommierte Uni mit Dödelabschluß absolviert bringt nichts. 
Genausowenig bringt aber auch ein Abschluß an einer Dödel-HS.
Ebenso Auslandssemester, da zählt nicht die Zeit im Ausland an sich 
sondern sprachliche, organisatorische und kulturelle Kompetenz.

Wenn man diese Kompetenz woanders erlernt hat - "Gern gesehen", bringt 
man nur die Kompetenz eines Dödels mit - "Auf wiedersehen".

MfG,

von Eifriger Knab (Gast)


Lesenswert?

Marx W. schrieb:
> Eifriger Knab schrieb:
>> Da dürfte man doch mit ein, zwei Praktika doch eindeutig mehr
>> beeindrucken können.
>
> So?

Ja weiß ich nicht, ist es so? Das müsst ihr mir sagen. Sonst muss ich 
nämlich doch noch über ein Auslandssemester nachdenken.

von Guest (Gast)


Lesenswert?

Fpga K. schrieb:
> Meint: Eine renommierte Uni mit Dödelabschluß absolviert bringt nichts.
> Genausowenig bringt aber auch ein Abschluß an einer Dödel-HS.
> Ebenso Auslandssemester, da zählt nicht die Zeit im Ausland an sich
> sondern sprachliche, organisatorische und kulturelle Kompetenz.

Danke. Genau das was ich mir gedacht hab. Die ganzen Heinis hier im 
Forum biegen sich diese Wahrheit jetzt natürlich so hin wie es ihnen 
passt.

von Neo con (Gast)


Lesenswert?

Auslandsemester sind für BWLer oder teilweise Geisteswissenschaftler 
(vor allem Sprachen) wichtig. Bei Ingenieuren/Informatikern reicht es, 
wenn sie gut Englisch können. Um das zu verbessern, ok ist ein 
Auslandsemester in einem englisch sprachigen Land nicht verkehrt, aber 
es ist nicht sooo wichtig. Mal ein gutes Praxissemester und idealerweise 
die Abschlussarbeit in einer Firma, das ist schon sehr förderlich.
Ansonsten eben eine angemessene Studiendauer und passable Noten. Wer 
dann als Ingenieur/Informatiker nix findet, ist einfach nur selber 
schuld.

von Karle (Gast)


Lesenswert?

Neo con schrieb:
> Ansonsten eben eine angemessene Studiendauer und passable Noten. Wer
> dann als Ingenieur/Informatiker nix findet, ist einfach nur selber
> schuld.

Was sind in dem Bereich eigentlich aus Sicht der Großkonzerne gute 
Noten? Reicht 1,8 im Bachelor / 1,4 im Master aus?

von Minefields (Gast)


Lesenswert?

Karle schrieb:
> Was sind in dem Bereich eigentlich aus Sicht der Großkonzerne gute
> Noten? Reicht 1,8 im Bachelor / 1,4 im Master aus?

Wenn du erst dann beim Konzern antanzt, wenn die Noten schon feststehen, 
ist es eh zu spät.

von blop (Gast)


Lesenswert?

Minefields schrieb:
> Karle schrieb:
> Was sind in dem Bereich eigentlich aus Sicht der Großkonzerne gute
> Noten? Reicht 1,8 im Bachelor / 1,4 im Master aus?
>
> Wenn du erst dann beim Konzern antanzt, wenn die Noten schon feststehen,
> ist es eh zu spät.

Pauschaler Unsinn.

Zur Frage: Hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Bist du 
örtlich flexibel, passen deine Vertiefungen zu aktuell vorhandenen 
Stellenausschreibungen, hast du auch 1-2 passende Praktika usw?

von P. M. (o-o)


Lesenswert?

blop schrieb:
> Zur Frage: Hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Bist du
> örtlich flexibel, passen deine Vertiefungen zu aktuell vorhandenen
> Stellenausschreibungen, hast du auch 1-2 passende Praktika usw?

Richtig. Auf den passenden Mix kommt es an. Die endlosen Diskussionen 
über absolute Must-Haves und No-Gos im Bewerbungsprozess sind deshalb 
Unsinn. Anständige Noten, vernünftiges Auftreten, passende Vertiefungen, 
etwas Praxiserfahrung, Studium/Praktikum bei Uni/Firma mit gutem Ruf, 
usw. Wenn die Gesamtsumme dieser Aspekte stimmt, dann ist man ein 
erfolgreicher Bewerber.

von Minefields (Gast)


Lesenswert?

blop schrieb:
> Pauschaler Unsinn.

Genau das wollte ich mit meinem Beitrag ja auch sagen.

von Donkeystrength (Gast)


Lesenswert?

Hier ist mal ein Tipp: Fake it till you make it!

Die meisten Absolventen bringen sowieso keine fachliche Kompetenz mit, 
aber das muss doch keiner wissen.

von Niemand (Gast)


Lesenswert?

> Die meisten Absolventen bringen sowieso keine fachliche Kompetenz mit,
aus Erfahrung in der bitteren Realität?

> Anständige Noten, vernünftiges Auftreten, passende Vertiefungen, etwas
> Praxiserfahrung, Studium/Praktikum bei Uni/Firma mit gutem Ruf, usw.
> Wenn die Gesamtsumme dieser Aspekte stimmt, dann ist man ein erfolgreicher > 
Bewerber.
also Durchschnittstypen mit dem richtigen Riecher > Gefühl für das was 
gewünscht oder wonach beurteilt wird. Also genau das gleiche Schema F 
wie für alle Bewerber, in allen Bereichen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Alles Schwachsinn schrieb:
> dann haben sie sich irgendwann als
> Personal-/Karriereberater selbstständig gemacht

aber arbeitan dann selbst auch immer noch.
Wenn diese Leute wirklich was auf dem Kasten hätten,
müssten die überhaupt nicht mehr arbeiten.

Genau wie diese Finanz-Verbrecher, die einem irgendwelche spekulativen 
Produkte aufschwatzen wollen.

von Neo con (Gast)


Lesenswert?

Minefields schrieb:
> Wenn du erst dann beim Konzern antanzt, wenn die Noten schon feststehen,
> ist es eh zu spät.

doch das würde ich auch so sehen, zumindest in sehr vielen Fällen. Wer 
in einen Konzern will, sollte schon im Studium Kontakte dahin knüpfen. 
Dann klappt es am besten und teils auch, wenn man nicht zu den Top 10% 
im Studium gehört hat.

P. M. schrieb:
> Richtig. Auf den passenden Mix kommt es an. Die endlosen Diskussionen
> über absolute Must-Haves und No-Gos im Bewerbungsprozess sind deshalb
> Unsinn. Anständige Noten, vernünftiges Auftreten, passende Vertiefungen,
> etwas Praxiserfahrung, Studium/Praktikum bei Uni/Firma mit gutem Ruf,
> usw. Wenn die Gesamtsumme dieser Aspekte stimmt, dann ist man ein
> erfolgreicher Bewerber.

das stimmt. Für manch einen hier im Forum ist es ja schon zu viel 
verlangt, sich mal einen vernünftigen Anzug fürs VG anzuziehen oder 
seine Rotzbremse aus der Fresse dafür zu entfernen oder sich überhaupt 
mal 30 km von seiner Wohnung entfernt zu bewerben. Auch ein Trend 
scheint es zu sein, dass manche Absolventen durch die Propaganda zu hohe 
Ansprüche haben und meinen mit einem 0815 Profil ohne Kontakte ins IGM 
Disneyland zu kommen, darum ist das dann die Anspruchshaltung und bei 
allem darunter wird sich gar nicht erst beworben. Wenn aber dann nach 
einem Jahr die Ernüchtung kommt, wird gejammert, weil dann teils nicht 
mal mehr die Leihbuden interessiert sind.

von Jay (Gast)


Lesenswert?

Als Alternative zu einem Auslandssemester gibt es immer noch die 
Möglichkeit den Bachelor komplett in Deutschland zu machen und für den 
Master komplett ins Ausland zu gehen.

Für einen Überblick: http://www.mastersportal.eu/ (Hinweis: Das ist eine 
kommerzielle Seite, also mit Vorsicht genießen und Dinge wie den 
Psychotest sein lassen).

von Danilo (Gast)


Lesenswert?

Neo con schrieb:
> das stimmt. Für manch einen hier im Forum ist es ja schon zu viel
> verlangt, sich mal einen vernünftigen Anzug fürs VG anzuziehen oder
> seine Rotzbremse aus der Fresse dafür zu entfernen oder sich überhaupt
> mal 30 km von seiner Wohnung entfernt zu bewerben.

LOL
You made may day.
Solche Leute mit diesen Kraftausdrücken gibt es doch in den 
Ingenieurzentren gar nicht.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

in manchen Firmen werden Leute eingestellt, die es nicht schaffen,
ihre speckige Basecap fürs VG abzunehmen.

Das war dann auch ein Typ für die Werkstatt, der nicht mal die 
grundlegensten Unterschiede zwischen Ti und Edelstahl kannte.

leider hatte ich es damals erst dann erkannt, dass es für mich Zeit 
wurde diese Fa. zu verlassen. (ich war jung und brauchte das Geld...)

von Hm (Gast)


Lesenswert?

☞ J-A von der H. schrieb:
> leider hatte ich es damals erst dann erkannt, dass es für mich Zeit
> wurde diese Fa. zu verlassen. (ich war jung und brauchte das Geld...)

Hast du denn mittlerweile gelernt, was die grundlegendsten Unterschiede 
sind?

Btt:
Gibt es eigentlich Untersuchungen über Nutzen (für AN & AG) und 
Effizienz von Vitamin B bei der Stellensuche?
Denke der Faktor wird wsl etwas unterschätzt..

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Hm schrieb:
> Hast du denn mittlerweile gelernt, was die grundlegendsten Unterschiede
> sind?


möchtest Du mir nicht besser 'ne Mail schicken und mich abfragen?

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

Hm schrieb:
> Gibt es eigentlich Untersuchungen über Nutzen (für AN & AG) und
> Effizienz von Vitamin B bei der Stellensuche?
> Denke der Faktor wird wsl etwas unterschätzt..

Er wird sowohl unterschätzt als auch überschätzt.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.