Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Elektronik unter Wasser


von Christian (dragony)


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Hallo zusammen,

für den Freitag Abend bastel ich gerade eine einfache LED-Schaltung mit 
einem AVR ATtiny13a, die direkt auf der Lochstreifenrasterplatine unter 
Wasser arbeiten soll. Natürlich braucht es auch 2-3 Schalter, weil man 
ja auch die LEDs steuern können soll. Das ganze soll nicht ewig halten. 
Mir ist klar, dass es korrodieren wird. Es reicht, wenn die Schaltung 
für einige Wochen funktioniert. Jetzt habe ich unerklärlicherweise bei 
Google keine hilfreichen Seiten für "Pullups unter Wasser" gefunden. Die 
internen Pullups des MCU sind leider zu schwach. Sobald die Leiter in 
Kontakt mit Wasser kommen, sinkt die Spannung auf den Bereich, in dem 
der Schalter als geschlossen erkannt wird. (Es ist ein Schalter, der das 
Potential auf Masse zieht.) Hat jemand ganz zufällig Erfahrungen mit 
solchen Spielereien und weiss, welcher externe Pullup ausreichend ist 
und was man sonst so noch beachten sollte?

Achso, die Stromversorgung läuft mittlerweile über 4xAA, da die 230V mir 
in den Fingern zu kribbelig beim Knöpfe drücken waren. ;)

von ths (Gast)


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Wenn du die Platine beidseitig mit RTV3140 dick beschichtest, hält das 
auch unter Wasser. Wenn die Schalter (ebenfalls beschichtete) 
Reed-Relais sein können, werden die auch alt.

von c-hater (Gast)


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Christian S. schrieb:

> Hat jemand ganz zufällig Erfahrungen mit
> solchen Spielereien und weiss, welcher externe Pullup ausreichend ist

Ist doch logisch, daß das im Wesentlichen von der Leitfähigkeit des 
Wassers abhängt. Diese wiederum hängt im Wesentlichen vom Salzgehalt 
(eigentlich: dem Gehalt an freien Ladungsträgern) ab.

Da dieser bis in den zweistelligen Prozentbereich gehen kann (z.B. im 
Toten Meer) und das Wasser dann dermaßen gut leitet, daß nicht nur die 
Eingänge nicht mehr wie gewünscht funktionieren, sondern der Nebenschluß 
sogar die Batteriespannung auf unbrauchbare Werte absinken lassen würde, 
sollte für jeden mit wenigsten Hauptschulabschluß klar sein, daß die 
Frage völlig idiotisch ist, weil die alles entscheidende Kenngröße 
fehlt, nämlich die erwartete Beschaffenheit des "Wassers".

Mit destilliertem Wasser z.B. sollte es sogar für eine Weile ohne 
jegliche Änderung mit den internen PullUps funktionieren. Bis der 
unvermeidliche leichte Kohlensäuregehalt des Wassers (verursacht durch 
das atmosphärische CO2) genug Metallionen aus den Oberflächen der 
Elektronik herausgelöst hat und aus dem Wasser ein schöne Brühe von 
diversen Schwermetall-Hydrogencarbonaten geworden ist...

Und, last but not least: Selbst wenn man der Segnungen des schulischen 
Lernens nicht teilhaftig werden konnte: Man kann das alles auch bei 
Wikipedia nachlesen. Und wenn man auch da noch zu doof oder zu faul zu 
ist: Man kann die Widerstandswerte auch selbst durch ganz primitives 
AUSPROBIEREN ermitteln...

von Noch einer (Gast)


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>und was man sonst so noch beachten sollte?
Ab 1,5 Volt zersetzt sich Wasser. Der frei werdende Sauerstoff und 
Wasserstoff greift deine Bauteile an.

von Hp M. (nachtmix)


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Christian S. schrieb:
> die direkt auf der Lochstreifenrasterplatine unter
> Wasser arbeiten soll.

Wenn du dabei den Quarzoszillator verwendest, wird der vermutlich 
augenblicklich stehen bleiben.
Ansonsten werden, wie andere bereits geschrieben haben, allein schon 
durch die Versorgungsspannung schwerste Korrosionsschäden auftreten.
Warum giesst du die Schaltung nicht ein, oder lackierst sie wenigstens?
Mehr oder weniger geeignetes Gießharz gibt es auch im Hobbymarkt.

von hausfrau (Gast)


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Klar und in eine Plastiktüte einschweißen geht nicht.
Muß mal nach den <°>>>>>>< im Tiefkühler gucken ob die auch leid(t)end 
sind.

von Christian (dragony)


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c-hater:
Nur 6,5 Beleidigungen in deinem Beitrag? Du enttäuscht mich. Ich weiss, 
das kannst du besser. Es handelt sich übrigens um normales 
Leitungswasser, wie man auch ruhig hätte annehmen können.

hp-n: Ist der interne Osc und das DIP ist ja gut versiegelt.

: Bearbeitet durch User
von Noch einer (Gast)


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> unerklärlicherweise bei Google keine hilfreichen Seiten für "Pullups unter 
Wasser"

Da hast du gewaltiges Glück gehabt. Normalerweise handelt du dir da von 
MaWin eine Erklärung für solch ein unerklärliches Phänomen ein.

von Andreas B. (andreasb)


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Christian S. schrieb:
> für den Freitag Abend bastel ich gerade eine einfache LED-Schaltung mit
> einem AVR ATtiny13a, die direkt auf der Lochstreifenrasterplatine unter
> Wasser arbeiten soll. Natürlich braucht es auch 2-3 Schalter, weil man
> ja auch die LEDs steuern können soll.

Ein möglicher Tipp:

Wenn du mit EINEM Schalter auskommst, nim QTouch, infos findest du hier:
Beitrag "qtouch - sekt oder selters"

Ich habe zumindest den Sensor (welcher ein ca. 2*2CM grosses Stück 
Alufolie war) in einem Wasserglas versenkt.

Der Sensor funktioniert, es reicht, den Finger in die Nähe des Sensors 
zu halten, eine Berührung ist nicht nötig.


Die Elektronik hatte ich aber nicht unter Wasser...
(Du brauchst 2 IO Pins, 2 Kondensatoren und Ein Widerstand)

Sinvolle Tipps wurden ja auch schon genannt.
Ansonsten hilft wohl doch nur abdichten ;-)

Viel Erfolg!

mfg Andreas

von Udo S. (urschmitt)


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Christian S. schrieb:
> Jetzt habe ich unerklärlicherweise bei
> Google keine hilfreichen Seiten für "Pullups unter Wasser" gefunden.

Versuchs mal damit:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rudern#/media/File:Vierer_mit_Steuermann.JPG

von Wolle G. (wolleg)


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Christian S. schrieb:
> für den Freitag Abend bastel ich gerade eine einfache LED-Schaltung mit
> einem AVR ATtiny13a, die direkt auf der Lochstreifenrasterplatine unter
> Wasser arbeiten soll. Natürlich braucht es auch 2-3 Schalter, weil man
> ja auch die LEDs steuern können soll.

Kannst du das mal etwas ausführlicher beschreiben? Warum muss die 
gesamte Schaltung wochenlang  unter Wasser laufen? Wozu einen µC, wenn 
Schalter die LED steuern sollen? usw.

von Jim M. (turboj)


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Christian S. schrieb:
> das DIP ist ja gut versiegelt.

Wie kommst Du denn auf das dünne Brett? Die Plaste nimmt Wasser auf, und 
die Beinchen könnten korrodieren.

Deshalb muss man die beim Reflow Löten vorher "ausbacken" bei so 120°C, 
falls sie länger außerhalb einer trockenen Verpackung gelagert wurden.

von Bestromer (Gast)


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Andreas B. schrieb:

> Ein möglicher Tipp:
>
> Wenn du mit EINEM Schalter auskommst, nim QTouch....

....hier jagt ein Schwachsinn den anderen...ist heute Troll-Nacht?

von Apostel13 (Gast)


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Ich persönlich finde es einfach nur schade das es nicht mit 220V gemacht 
werden soll. Das hätte es noch lustiger gemacht. Aber auch so: sehr 
amüsant.

von Christian (dragony)


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Stimmt, das Kunststoffgehäuse nimmt ja auch Wasser auf. Das habe ich 
ganz vergessen.

@wolle g.: Es handelt sich einfach um persönliche Forschung von mir. Ich 
will einfach wissen, was passiert. Dieser Drang scheint bei vielen 
leider verloren gegangen bzw. nicht vorhanden zu sein.

Naja, ich werde wohl einfach verschiedene Sachen ausprobieren, da hier 
wohl keiner sowas je gemacht hat.

: Bearbeitet durch User
von Bestromer (Gast)


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....persönliche "Forschung"...wie alt bist Du? In der Zeit könntest Du 
Geld verdienen statt es auszugeben um es den hungernden Kindern Afrikas 
zukommen zu lassen statt der Umwelt noch mehr Elektroschrott zu 
hinterlassen....
Du Superforscher...

von Wolle G. (wolleg)


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Christian S. schrieb:
> @wolle g.: Es handelt sich einfach um persönliche Forschung von mir. Ich
> will einfach wissen, was passiert. Dieser Drang scheint bei vielen
> leider verloren gegangen bzw. nicht vorhanden zu sein.

Deine Fragen lassen sich im Wesentlichen beantworten, indem man sein 
Schulwissen -Grundschule 1. Semester- , anwendet.
Schade um die Zeit, die viele hier verschwendet haben.

von Teo D. (teoderix)


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wolle g. schrieb:
> Deine Fragen lassen sich im Wesentlichen beantworten, indem man sein
> Schulwissen -Grundschule 1. Semester- , anwendet.

Du hast anscheinend noch nicht geschnallt was hier das 
Forschungsobjekt ist.  WIR!

von D.Uden (Gast)


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Bestromer schrieb:
> In der Zeit könntest Du Geld verdienen statt es auszugeben um es den
> hungernden Kindern Afrikas zukommen zu lassen statt der Umwelt noch
> mehr Elektroschrott zu hinterlassen....

Armes Deutschland

 gez. Die Dudenreadaktion

von nuba (Gast)


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> da hier wohl keiner sowas je gemacht hat.

Hi,
Ich denke das liegt daran, dass niemand die Elektronik bewusst kaputt 
gehen lassen wollte ^^
Ich habe meine Elektronik damals mit einem Spray eingesprüht (weiß grad 
den Namen nicht mehr). Dieser Spray bildet eine dünne durchsichtige 
Lackschicht und schützt zuverlässig.

Alternativ gibts natürlich auch Vergussmasse. Ich sehe jedenfalls keinen 
triftigen Grund auf eine solche Maßnahme zu verzichten --> Es sei denn 
man möchte Elektronik kaputt machen - und wer möchte das schon ;-)

von René F. (Gast)


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Das Spray könnte Plastik 70 gewesen sein.

von Boris O. (bohnsorg) Benutzerseite


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Ich würde die Elektronik nicht nur unter Wasser, sondern auch in anderen 
Substanzen erforschen. Ich ergänze noch Magma, hat sicher auch noch 
keiner erforscht, Napoli-Soße (Glas, selbstgemacht und frisch aus 
Italien) sowie Raketentreibstoff. Vielleicht passiert genau dann das 
Unglaubliche und die Schaltung fängt an zu leben.

von Purzel H. (hacky)


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Ich wuerd mich nach Logikfamilien umschauen, die unterhalb der 
Elektrolysespannung laeuft.

von Jan H. (jan_m_h)


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Bei 0.2-0.3 Volt wird Kupfer elektrolytisch aufgereinigt. Dabei wird 
Kupfer von der Rohkupfer-Anoden abgetragen und auf der Kathode 
abgelagert. Das macht man zwar in angesäuerter Kupfersulfat-Lösung, aber 
auch Wasser funktioniert, nur halt deutlich langsamer. Eine ungeschützte 
Platine löst also im Wasser Leiterbahnen ab.

: Bearbeitet durch User
von Apostel13 (Gast)


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Ich würd's einfach mit einem anderen Hoby versuchen, da wo etwas 
verrückte unkonventionelle Phantasie mehr Aussicht auf Erfolg hat, wie 
abstrakte Malerei...

von tieftaucher (Gast)


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Schmeiß doch als als erstes mal dein eingeschaltetes Telefon ins 
Aquareon, da sparste die ganze löterei im Vorfeld.

Später kannste dann auch größere wissenschaftliche Arbeiten angehen, 
Staubsauger in der Badewanne zum Bleistift. Dabei aber Trenntrafo nicht 
vergessen sonst setzt womöglich der FI dem Forscherdrang vorzeitig 
Grenzen...

von Joe F. (easylife)


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Für die wissenschaftliche Anerkennung empfehle ich aber die Verwendung 
von mindestens 50 Prototypen, um mit aussagekräftigen statistischen 
Charts Erkenntnisse vortäuschen zu können.
Wichtig ist auch die genaue labortechnische Untersuchung vom mindestens 
20 Bestandteilen der Wasserzusammensetzung und die Dokumentation des zum 
Zeitpunkt des Experiments herrschenden Wetters auf dem Mars 
(erdzugewandte Seite).

: Bearbeitet durch User
von BirgerT (Gast)


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An alle, die sich hier über die Resourcen Verschwendung aufregen..

Schaut Ihr eigentlich "Alarm für Cobra 11" oder andere Action Filme im 
Kino?

Da werden sogar Preise für verliehen von denen die hungernden Kinder in 
Afrika auch nix haben..


Mein Tipp zur Schaltung unter Wasser wäre, das Ganze in einem 
geschlossenen Gefrierbeutel mit jeder Menge Sand (Gewicht) im Pool zu 
versenken.

Beim "ungeschützten" Betrieb mit Batterien wird hoffentlich nicht genug 
Knallgas entstehen, dass die Party geprengt wird..

von Bestromer (Gast)


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....Alarm für Cobra11....das sagt ja schon einiges aus :D
Es gibt genug Dummheit auf der Welt, dies ist aber kein Grund diese zu 
übertrumpfen...

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