Forum: Offtopic Hackerversuch mit Autoprogrammen


von Paul G. (paule54)


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hallo alle mit einander.
vieleicht könnt ihr mir helfen.
seit einiger zeit versucht ein Nachbar mit einem Autoproramm meinen 
Router
zu knacken. Zu bestimmten Zeiten wird in minutentakt, 20-30 mal versucht 
in mein wlan einzulocken. bis her vergebens.
Kann ich was dagegen tun?... und was kann ich tun?
In der nachbarschafthabe ich jetzt auch einen repeater im netz gefunden.
Neuerdings ist auch meine empfangsleistung /t-online) rapide gesunken, 
so das ich selber kaum noch mit dem tablet ins netz komme. Der 
netzaufbau dauert sehr lange.
kann das mit dem neuen reapeter des nachbarn zusammen hängen?

wenn ja, wie kann ich diesen stören oder blockieren?
wäre toll wenn ihr mir helfen könntet.
gruß
paule54

von Sni T. (sniti)


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SSID ändern+verstecken könnte erst mal helfen. Eventuell hat ein Nachbar 
auch ausversehen das falsche WLAN ausgewählt und ein Gerät versucht sich 
jetzt immer (mit falschem PW) einzuloggen.

von Michael M. (do7tla)


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Das mit den Einloggen ins W-Lan scheint im Smartphonezeitalter normal zu 
sein.
Bei mir im Router sind im W-Lanlog ettliche Einlogversuche drin.
Laut einer Mac analyse sind das überwiegend Smartphone, ein paar 
Tabletts und einige wenige Laptops.

Auf der Sicheren Seite ist man wenn man fürs W-Lan ein 20 Stelliges 
Passwort aus Groß und Kleinbuchstaben sowie Zahlen und Sonderzeichen 
Wählt.
Gleiches für das Webinterface des Routers.

von Paul G. (paule54)


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super schon mal etwas.
welche Nachteile hat das verstecken  für meinen Anschluß?
Ich gabe einen Gastzugang eingerichtet der für bestimmte Personen mit 
einem Passwort zugänglich bleiben muß. Geht das dann noch?

von Paul G. (paule54)


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Danke,
ein langes Passwort wie Du sagst habe ich schon. Dadurch ist er wohl 
auch noch nicht reingekommen.
Aber wie kann ich diese Einbruchversuche stoppen?

von Joachim B. (jar)


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Paul G. schrieb:
> welche Nachteile hat das verstecken  für meinen Anschluß?

mein smartphone HTC verweigert bei versteckter SSID, sonst ist das eine 
gute Idee

von Paul G. (paule54)


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Gibt es nicht sowas wie Störsender, welche diesen Angreifer gezielt 
blockieren können?
und warum ist zeitgleich mit dem auftauchen des Reapeters auch die 
Empfangsleistung gesunken?
diese Probleme hatte ich vorher nie.

von Paul B. (paul_baumann)


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Paul G. schrieb:
> und warum ist zeitgleich mit dem auftauchen des Reapeters auch die
> Empfangsleistung gesunken?

Der Repeater stopft den Empfang Deines Routers zu. Versuche, auf einen 
anderen Kanal auszuweichen und beobachte, ob es dadurch besser wird.

MfG Paul

von Johannes O. (jojo_2)


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Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass dein Nachbar wirklich versucht in 
dein WLAN einzudringen.

Angriffe laufen eher derart ab, dass ein Verbindungsaufbau (Handshake) 
aufgezeichnet wird und dieser dann - ohne Verbindung zum WLAN zu 
benötigen - per Rechner geknackt wird. Sowas würdest du also gar nicht 
mitbekommen. Ich tippe also eher darauf, dass es, wie bereits genannt, 
ein Gerät ist, welches falsch konfiguriert wurde und sich nun irrtümlich 
versucht mit DEINEM WLAN zu kommunizieren.

Zum Stören: Natürlich kannst du stören, allerdings ist das nicht 
zielführend:
1. Vermutlich höchst illegal
2. Störst du dich selbst wohl am meisten damit


Ändere doch mal den Kanal deines WLANs. Oder weiche auf 5 GHz aus, falls 
möglich.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Paul G. schrieb:
> seit einiger zeit versucht ein Nachbar mit einem Autoproramm meinen
> Router
> zu knacken. Zu bestimmten Zeiten wird in minutentakt, 20-30 mal versucht
> in mein wlan einzulocken. bis her vergebens.

Könnte es sein, daß Dein WLAN eine ziemlich verbreitete SSID verwendet, 
wie sie vom Routerhersteller als Vorschlag vorgegeben wird?

Dann versucht da niemand, Deinen Router zu "knacken", sondern da ist nur 
ein Gerät, das eine ihm bekannte SSID (wie z.B. "Fritzbox" oder 
"Turbolink") sieht und sich daran anmelden will -- anderswo wird der 
Benutzer des Gerätes nämlich ein eigenes WLAN haben, das die gleiche 
SSID verwendet wie Deines.

Ändere Deine SSID z.B. zu "PaulesWLAN", und die "Knackversuche" sollten 
schlagartig aufhören.

von Michael M. (do7tla)


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Das mit dem SSID Namen ist eine Gute idee.
Ich werde das mal austesten ob sich dann immer noch so viele Smartphones 
versuchen sich einzubuchen.

Obwohl man könnte auch wenn man den Nachbarn ärgern will einen Alten 
W-Lanrouter auf die gleiche ssid des Nachbarn einstellen und das W-Lan 
unverschlüsselt lassen.
Diesen Router dann ohne Anschluß an der Telefondose in betrieb nehmen.
Ab dann werden sich seine Geräte mit diesen Offlinerouter verbinden. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Malte S. (maltest)


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Paul G. schrieb:
> welche Nachteile hat das verstecken  für meinen Anschluß?

Tu es nicht. Das "Verstecken" hindert einen tatsächlichen Angreifer an 
gar nichts, aber dafür müssen deine Geräte immer aktiv nach dem WLAN 
suchen und damit deine SSID heraus Posaunen, egal wo du bist.

http://m.heise.de/ct/hotline/WLANs-verstecken-oder-nicht-2056193.html

Bisschen ähnlich wie Pings blockieren. Hindert niemanden wirklich daran, 
die Anwesenheit eines Rechners/Routers festzustellen, kann die selbst 
aber das Leben erschweren, wenn du mal schnell den Router von draußen 
anpingen willst. Wird aber oft empfohlen, weil es gefühlte Sicherheit 
bringt.

von Joachim B. (jar)


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Malte S. schrieb:
> as "Verstecken" hindert einen tatsächlichen Angreifer an
> gar nichts,

aber sehr wohl den Gelegenheitshacker, so saß ich beim Arzt und konnte 
aus Langweile ins Apothekennetzwerk, praktischerweise in den 
Telekomrouter mit Default PW 0000, das wlan PW sehen und mich verbinden.

Habe dem Apotheker aber nach dem Arztbesuch bescheid gesagt.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Nimm kein Pass-WORT, sondern eine Pass-PHRASE bzw. einen Satz. Am besten 
sind m.E. Nonsens-Sätze, die man sich zwar selber gut merken kann, die 
aber nicht erratbar sind, z.B.:

"Der Kuckuk juckte sich 5432 mal im Krug." oder "Die Maus kotzt seit 
1234 täglich in die Butterdose." usw.

WPA2 gilt derzeit noch als unknackbar, zumindest, wenn dein Nachbar kein 
wirklicher Hardcore-Hacker mit 2000,- Euro Stromrechnung ist. Also kein 
Grund zur Sorge ...

von Malte S. (maltest)


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Joachim B. schrieb:
> aber sehr wohl den Gelegenheitshacker, so saß ich beim Arzt und konnte
> aus Langweile ins Apothekennetzwerk, praktischerweise in den
> Telekomrouter mit Default PW 0000, das wlan PW sehen und mich verbinden.

Wie bist du denn in den Router gekommen, ohne vorher das WLAN-PW zu 
sehen? So oder so ist das Problem hier nicht das nicht versteckte Netz, 
sondern die miesen Passwörter?

von Paul B. (paul_baumann)


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Joachim B. schrieb:
> Habe dem Apotheker aber nach dem Arztbesuch bescheid gesagt.

Hast Du ihn über die Risiken und Nebenwirkungen von WLAN aufgeklärt?

MfG Paul

von Joachim B. (jar)


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Malte S. schrieb:
> Wie bist du denn in den Router gekommen, ohne vorher das WLAN-PW zu
> sehen? So oder so ist das Problem hier nicht das nicht versteckte Netz,
> sondern die miesen Passwörter?

frag nicht, ins wlan kam ich ja nicht mangels PW, aber den Router direkt 
anzuzapfen ging entweder mit Routernamen oder 192....... und dann mit 
dem Defaultrouter PW

von Malte S. (maltest)


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Autsch. Autsch. Autsch. Aber Normalzustand fürchte ich.

von Tcf K. (tcfkao)


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Jo, einfach unter Windows Ausführen --> cmd, in der Shell ipconfig 
eingeben, und dann in der Browser-URL das Gateway eingeben...
Ordentliche Router zeigen aber die WPA-Passphrase nicht im Klartext an.

Als Passphrase besser nichts selber ausdenken (wie für alle Passwörter), 
Menschen sind immer schlechte Passwortgeneratoren. Entweder richtigen 
PW-Generator nehmen, der aus Silben Unfugwörter zusammenstellt, die man 
sich trotzdem zur Not noch merken kann. Oder einfach irgendeinen String 
mit sha1 hashen und sich aus dem ellenlangen Ergebnis etwas aussuchen.

Wie schon erwähnt, gerade bei der WPA2-Passphrase gilt: size matters! Je 
länger, desto besser. Ein Hackversuch zeigt sich nicht in Logs durch 
ständige Verbindungsaufbauversuche, zum Hacken reicht ein 
mitgeschnittener Initialisierungsvektor. Wenn dann die WPA2-Passphrase 
kurz ist oder in einem Wörterbuch steht ist das dumm.

Die SSID zu verstecken bringt auch wenig, wird beim Verbindungsaufbau 
doch wieder übertragen. Mit entsprechenden Tools kann man sehen, welche 
Clients an dem unbekannten AP hängen, Deauthentifizieren und beim 
Wiederauthentifizieren die SSID mitschneiden.
Statt SSID mit persönlichen Infos sind welche mit sozialem Hintergrund: 
"MeineNachbarnNerven", "OlliGehtFremd" oder "RenateRiecht" witziger! ;)

Was man noch machen kann ist einen MAC-Filter am Router einstellen, d.h. 
nur die Clients mit der gültigen MAC sind zugelassen. Ist aber nervig 
wenn öfters neue Clients hinzukommen. Und MAC-Adressen kann man auch 
spoofen...

von Paul G. (paule54)


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vielen Dank allen Autoren,
sind einige sehr zute Vorschläge.
werde jetzt versuchen Eure Tips aufzuarbeiten.
Vielleicht mache ich mir wirklich zu viele Sorgen.
Bin ja nun mal nur ein Tastenquäler und kein Profi
in Sachen Computer.
Andererseits wurde mein Bankkonto schon mal geklaut.
Zum Glück ohne Folgen.
Allso nochmals vielen Dank für Eure Tips.
Werde Sie Aufarbeiten und Rückmeldung geben.

von Ast E. (vis)


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Paul G. schrieb:
> Aber wie kann ich diese Einbruchversuche stoppen?

wie wäre es einfach mal beim Nachbarn zu klingeln und nachzufragen, 
warum dieses Gerät versucht ein Verbindungsaufbau zu starten?

immer gleich diese unnötigen technischen Vorschläge ;-) stoppen kannst 
du die Verbindungsversuche ansonsten nicht

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ast E. schrieb:
> wie wäre es einfach mal beim Nachbarn zu klingeln

Dann müsste man erst mal herausfinden, welcher Nachbar das ist.

Wenn man nicht gerade auf dem Dorf wohnt, sondern in 
Mehrfamilienhäusern, lassen sich durchaus 30 verschiedene WLANs 
gleichzeitig empfangen, was Rückschlüsse auf die Anzahl der Nachbarn 
zulässt, die nämlich ist noch höher.

von Timm T. (Gast)


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Wie ist das eigentlich, ich kann doch Geräte per WPS zulassen.

Wenn sich ein Gerät bei mir anmelden will wie im obigen Fall, und ich 
würde die WPS-Taste drücken, um mein eigenes Gerät anzumelden, könnte 
sich dann gleichzeitig das Fremdgerät anmelden? Oder geht das nicht, 
weil der WPS-Anmeldemodus anders ist als die normale Anmeldung mit 
Passwort?

von Malte S. (maltest)


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WPS ist komplexer. Wenn du die WPS-Taste drückst, könnte allerdings 
während des Zeitfensters, in dem dies zugelassen ist (2 Min) jemand 
anders statt deines Geräts sich anmelden und damit seinem Gerät 
gültige Zugangsdaten verschaffen.

Ich weiß nicht, wie das die gängigen Router implementieren, aber man 
kann hostapd zumindest so einrichten, dass per WPS jeder neuen Station 
eine eigene Passphrase generiert und zugewiesen wird, so dass es auch 
recht einfach ist, wieder wen auszusperren, ohne überall das Kennwort 
ändern zu müssen. Andernfalls kannst du davon ausgehen, dass ein sich im 
richtigen Moment einklinkender "Gast" die allgemein gültige Passphrase 
auf dem Silbertablett serviert bekommt.
Auch sonst ist WPS in vielen Fällen ein ziemliches Sicherheitsrisiko, 
zumindest wenn die PIN-Methode aktiviert ist. Pushbutton ist meines 
Wissens zwar bis auf das Zeitfenster bei Aktivierung sicher, aber leider 
müssen WPS-Router PIN unterstützen[1] m-(

Wenn also dein Router nicht explizit die Deaktivierung der PIN-Methode 
anbietet oder du eine entsprechende alternative Firmware einsetzt oder 
hostapd auf ganz anderer Hardware verwendest, ist WPS besser wenn es aus 
ist.

[1] 
http://www.howtogeek.com/176124/wi-fi-protected-setup-wps-is-insecure-heres-why-you-should-disable-it/

von Bernd K. (prof7bit)


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Michael M. schrieb:
> Obwohl man könnte auch wenn man den Nachbarn ärgern will

Sowas macht man nicht.

von Tcf K. (tcfkao)


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Das mit den Nachbarn ärgern geht eh nicht, dafür reicht nicht die 
identische SSID, man muss imho auch noch die WLAN-MAC des Routers 
clonen... dann sollte es gehen dass sich die Clients auf ein totes Pferd 
einklinken...

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Tcf K. schrieb:
> Das mit den Nachbarn ärgern geht eh nicht, dafür reicht nicht die
> identische SSID, man muss imho auch noch die WLAN-MAC des Routers
> clonen... dann sollte es gehen dass sich die Clients auf ein totes Pferd
> einklinken...

glaub ich nicht.

Als ich meinen Router durch einen anderen ersetzt habe, hab ich einfach 
SSID und PW auf die Werte des alten gesetzt und alle Geräte haben sich 
anstandslos da angemeldet.

Könnte natürlich sein, dass bei deaktivierter Authentifizierung die 
Sache anders aussieht.

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