Forum: Platinen leichte Korrosion von Leiterplatte entfernen


von Fabian R. (flo_rida)


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Hallo,

Hintergrund ist folgender: vor ca. 6-8 Wochen habe ich eine Leiterplatte 
hergestellt. Nun hatte ich bis jetzt keine Zeit und wollte heute 
bestücken (THT) und löten. Aber sie hat auf den Leiterbahnen schon eine 
leicht dunklere Korrosion angenommen. Wie bekomme ich diese wieder ab?

Liebe Grüße
Flo_Rida

von Sebastian (Gast)


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Wenn das unverzinntes Kupfer ist, mit verdünnter Salzsäure. Danach mit 
destilliertem Wasser oder Alkohol abwaschen und trocknen.

von Nemesis (Gast)


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Scotch-Schwamm oder ähnlicher Fliesschwamm,
Topfreiniger(Stahlwolle, Akopads oder Abrazo),
Scheuerpulver oder -milch geht auch.
Prinzipiell alle Metallreiniger. Günstige Methode
und leicht bechaffbar in fast jedem Supermarkt.

Gegen Oxidation kann man auch Lötlack aufsprühen
oder chemische Metalle (Gold, Silber oder Zinn)
aufreiben oder im Tauchverfahren auftragen.
Beschaffung ist ein wenig knifflich und kostet auch.

Man kann auch kombinieren.

von Holger L. (max5v)


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Ich nehme für Streifenraster mit Kupferbeschichtung einfach 
Zitronensaft, zur Not kann man noch eine Prise Salz dazugeben. Bei 
Hartnäckigen Verunreinigungen kann man auch Essig mit Salz vermischen 
und ein wenig einwirken lassen. Hinterher die Platine\Hände gründlich 
waschen.

von Nemesis (Gast)


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Holger L. schrieb:
> Ich nehme für Streifenraster mit Kupferbeschichtung einfach
> Zitronensaft, zur Not kann man noch eine Prise Salz dazugeben.

In Drogerien gibts Zitronensäuregranulat womit es sicher auch geht.
Den Stahltank meines Bikes konnte man damit innen problemlos entrosten.
War nach der Behandlung wie neu, so das man eine Schutzbeschichtung
aufbringen konnte.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Mit Zitronensäuregranulat kannst du die braune Schicht leicht entfernen, 
man braucht nur ganz wenig von dem Zeug, also nur ein paar Krümel, 
Wasser und Klopapier.

von herbert (Gast)


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Auch wenn du es nicht glauben magst,mein erster Versuch ist immer mit 
Zahnpasta. In Zahnpasta befinden sich ja auch Schleifkörper die bei 
manchen Belägen schon helfen. Alte Bürste und schruppen. Wenn das nicht 
hilft, dann eventuell ein chlorfreies Scheuerpulver. Wenn kein Lötstop 
drauf ist und noch keine Bestückung,dann hilft natürlich auch der 
Poliblock von Seno.

von michael_ (Gast)


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herbert schrieb:
> In Zahnpasta befinden sich ja auch Schleifkörper die bei
> manchen Belägen schon helfen.

Das war früher so, moderne Zahnpasta hat keine Schleifkörper.
Chlorodont und MeriSchleri(Wer sie noch kennt:-) ) waren die letzten mit 
Schleifkörper.

von Paul B. (paul_baumann)


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michael_ schrieb:
> Das war früher so, moderne Zahnpasta hat keine Schleifkörper.

Unsinn. Selbstverständlich enthalten Zahnpasten Schleifkörper -sog. 
Zahnweiß-Zahnpasten sogar mächtig viel davon.

MfG Paul

von michael_ (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Zahnweiß-Zahnpasten sogar mächtig viel davon.

Das weiß ich! Ich dachte es schon, das jemand mit solchen exotischen 
Mitteln kommt.
Mit CHLORODONT habe ich die Plaste-Skalenscheibe wieder glänzend 
bekommen, die vorher jemand mit einem Lösungsmittel behandelt hatte.
Heutige "normale" Zahnpasta reinigt nur, schleift aber nicht.
Mit Kreide und Wasser/ÖL geht das sicher recht prima und billig.
Besser als Nachbearbeitung ist aber, die Platinen sofort mit einem 
Lötschutzlack zu versehen.

von Klaus (Gast)


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Ich benutze so eine Art "Metallradiergummi". Funktioniert wirklich gut 
ohne Gepansche und hält schon seit Jahren

http://www.conrad.de/ce/de/product/529419/Polibloc-SENO-2003

MfG Klaus

von MaWin (Gast)


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Fabian R. schrieb:
> Hintergrund ist folgender: vor ca. 6-8 Wochen habe ich eine Leiterplatte
> hergestellt. Nun hatte ich bis jetzt keine Zeit und wollte heute
> bestücken (THT) und löten. Aber sie hat auf den Leiterbahnen schon eine
> leicht dunklere Korrosion angenommen.

Normalerweise kein Problem. Das Flussmittel im Lötzinn sollte eine 6-8 
Wochen Schicht problemlos aufgelöst bekommen.

Falls die Platine nicht im Schrank mit der Salzsäureflasche lag...

Notfalls die Platine vorher mit Kolophonium in Spiritus als Flussmittel 
einpinseln (oder Lötlackspray nehmen).

von michael_ (Gast)


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Probiert habe ich es noch nicht, aber die neumodischen weißen 
Schmutzradierer sollten auch gehen.
ATA geht auch, aber es ist grob und hinterlässt leichte Kratzer.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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polibloc (wurde schon genannt) oder Stahlwolle Nr. 000 habe ich vor dem 
Beschichten mit Positiv-20 benutzt, bevor es fertig beschichtete 
Platinen gab. Die Oberfläche ist aber in beiden Fällen leicht 
verschmirgelt, nicht mehr spiegelnd.

von Fabian R. (flo_rida)


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Mit der Zitronensäure gings ganz gut. Kann ich schlecht einschätzen da 
die Korrosion offensichtlich weniger war, als ich vermutet habe. Aber 
vielen Dank, so hab ich ein paar gute Hausmittelchen erfahren können.

Viele Grüße
Flo_Rida

von Georg A. (georga)


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> Heutige "normale" Zahnpasta reinigt nur, schleift aber nicht.

In elmex ist "hydrated silica" drin, also Kieselerde, irgendwas 
verkieseltes/verquarztes. Wenn das nicht schleifen soll, weiss ich auch 
nicht ;)

von Marc R. (hypsocormus)


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Entweder einen Radierer extra für Leiterplatten oder die blaue Seite für 
Tinte von so einem zweifarbigen Radiergummi...

von Georg A. (georga)


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> oder die blaue Seite für Tinte von so einem zweifarbigen Radiergummi...

Allerdings sind die inzwischen schon recht selten, braucht ja für den 
ursprünglichen Zweck kaum einer mehr. Die nehme ich gerne für allgemeine 
Korrosionsentfernung von Steckern...

<Anekdote> DJs scheinen zB. die Angewohnheit zu haben, die Kontakte 
ihrer Pickups bei leichten Kontaktproblemen abzuschlecken. Das hilft 
kurzfristig, langfristig werden aber damit auch vergoldeten Oberflächen 
erst recht übel, schaut dann eher nach uraltem Kufpfer aus. Nachdem das 
und ähnliches Gefrett mit stark angelaufenen XLR-Steckern häufiger 
vorkam, hat die Sekretärin eines Kunden extra für mich so einen 
Radiergummi bestellt :) </anekdote>

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