Hallo, Hintergrund ist folgender: vor ca. 6-8 Wochen habe ich eine Leiterplatte hergestellt. Nun hatte ich bis jetzt keine Zeit und wollte heute bestücken (THT) und löten. Aber sie hat auf den Leiterbahnen schon eine leicht dunklere Korrosion angenommen. Wie bekomme ich diese wieder ab? Liebe Grüße Flo_Rida
Wenn das unverzinntes Kupfer ist, mit verdünnter Salzsäure. Danach mit destilliertem Wasser oder Alkohol abwaschen und trocknen.
Scotch-Schwamm oder ähnlicher Fliesschwamm, Topfreiniger(Stahlwolle, Akopads oder Abrazo), Scheuerpulver oder -milch geht auch. Prinzipiell alle Metallreiniger. Günstige Methode und leicht bechaffbar in fast jedem Supermarkt. Gegen Oxidation kann man auch Lötlack aufsprühen oder chemische Metalle (Gold, Silber oder Zinn) aufreiben oder im Tauchverfahren auftragen. Beschaffung ist ein wenig knifflich und kostet auch. Man kann auch kombinieren.
Ich nehme für Streifenraster mit Kupferbeschichtung einfach Zitronensaft, zur Not kann man noch eine Prise Salz dazugeben. Bei Hartnäckigen Verunreinigungen kann man auch Essig mit Salz vermischen und ein wenig einwirken lassen. Hinterher die Platine\Hände gründlich waschen.
Holger L. schrieb: > Ich nehme für Streifenraster mit Kupferbeschichtung einfach > Zitronensaft, zur Not kann man noch eine Prise Salz dazugeben. In Drogerien gibts Zitronensäuregranulat womit es sicher auch geht. Den Stahltank meines Bikes konnte man damit innen problemlos entrosten. War nach der Behandlung wie neu, so das man eine Schutzbeschichtung aufbringen konnte.
Mit Zitronensäuregranulat kannst du die braune Schicht leicht entfernen, man braucht nur ganz wenig von dem Zeug, also nur ein paar Krümel, Wasser und Klopapier.
Auch wenn du es nicht glauben magst,mein erster Versuch ist immer mit Zahnpasta. In Zahnpasta befinden sich ja auch Schleifkörper die bei manchen Belägen schon helfen. Alte Bürste und schruppen. Wenn das nicht hilft, dann eventuell ein chlorfreies Scheuerpulver. Wenn kein Lötstop drauf ist und noch keine Bestückung,dann hilft natürlich auch der Poliblock von Seno.
herbert schrieb: > In Zahnpasta befinden sich ja auch Schleifkörper die bei > manchen Belägen schon helfen. Das war früher so, moderne Zahnpasta hat keine Schleifkörper. Chlorodont und MeriSchleri(Wer sie noch kennt:-) ) waren die letzten mit Schleifkörper.
michael_ schrieb: > Das war früher so, moderne Zahnpasta hat keine Schleifkörper. Unsinn. Selbstverständlich enthalten Zahnpasten Schleifkörper -sog. Zahnweiß-Zahnpasten sogar mächtig viel davon. MfG Paul
Paul B. schrieb: > Zahnweiß-Zahnpasten sogar mächtig viel davon. Das weiß ich! Ich dachte es schon, das jemand mit solchen exotischen Mitteln kommt. Mit CHLORODONT habe ich die Plaste-Skalenscheibe wieder glänzend bekommen, die vorher jemand mit einem Lösungsmittel behandelt hatte. Heutige "normale" Zahnpasta reinigt nur, schleift aber nicht. Mit Kreide und Wasser/ÖL geht das sicher recht prima und billig. Besser als Nachbearbeitung ist aber, die Platinen sofort mit einem Lötschutzlack zu versehen.
Ich benutze so eine Art "Metallradiergummi". Funktioniert wirklich gut ohne Gepansche und hält schon seit Jahren http://www.conrad.de/ce/de/product/529419/Polibloc-SENO-2003 MfG Klaus
Fabian R. schrieb: > Hintergrund ist folgender: vor ca. 6-8 Wochen habe ich eine Leiterplatte > hergestellt. Nun hatte ich bis jetzt keine Zeit und wollte heute > bestücken (THT) und löten. Aber sie hat auf den Leiterbahnen schon eine > leicht dunklere Korrosion angenommen. Normalerweise kein Problem. Das Flussmittel im Lötzinn sollte eine 6-8 Wochen Schicht problemlos aufgelöst bekommen. Falls die Platine nicht im Schrank mit der Salzsäureflasche lag... Notfalls die Platine vorher mit Kolophonium in Spiritus als Flussmittel einpinseln (oder Lötlackspray nehmen).
Probiert habe ich es noch nicht, aber die neumodischen weißen Schmutzradierer sollten auch gehen. ATA geht auch, aber es ist grob und hinterlässt leichte Kratzer.
polibloc (wurde schon genannt) oder Stahlwolle Nr. 000 habe ich vor dem Beschichten mit Positiv-20 benutzt, bevor es fertig beschichtete Platinen gab. Die Oberfläche ist aber in beiden Fällen leicht verschmirgelt, nicht mehr spiegelnd.
Mit der Zitronensäure gings ganz gut. Kann ich schlecht einschätzen da die Korrosion offensichtlich weniger war, als ich vermutet habe. Aber vielen Dank, so hab ich ein paar gute Hausmittelchen erfahren können. Viele Grüße Flo_Rida
> Heutige "normale" Zahnpasta reinigt nur, schleift aber nicht.
In elmex ist "hydrated silica" drin, also Kieselerde, irgendwas
verkieseltes/verquarztes. Wenn das nicht schleifen soll, weiss ich auch
nicht ;)
Entweder einen Radierer extra für Leiterplatten oder die blaue Seite für Tinte von so einem zweifarbigen Radiergummi...
> oder die blaue Seite für Tinte von so einem zweifarbigen Radiergummi...
Allerdings sind die inzwischen schon recht selten, braucht ja für den
ursprünglichen Zweck kaum einer mehr. Die nehme ich gerne für allgemeine
Korrosionsentfernung von Steckern...
<Anekdote> DJs scheinen zB. die Angewohnheit zu haben, die Kontakte
ihrer Pickups bei leichten Kontaktproblemen abzuschlecken. Das hilft
kurzfristig, langfristig werden aber damit auch vergoldeten Oberflächen
erst recht übel, schaut dann eher nach uraltem Kufpfer aus. Nachdem das
und ähnliches Gefrett mit stark angelaufenen XLR-Steckern häufiger
vorkam, hat die Sekretärin eines Kunden extra für mich so einen
Radiergummi bestellt :) </anekdote>
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