Hallo, ich habe in den letzten Jahren etliche VoIP-Anschlüsse mit analogen Fax-Geräten eingerichtet und kann seit einiger Zeit eigentlich nur Positives bezüglich der Funktionalität berichten. Bei Alarmanlagen und VoIP scheint es aber laut Beiträgen in Fachforen bei diversen analogen Tonwahl-Protokollen (SIA, aber anscheinend auch DTMF, etc.) trotz der im Vergleich zum Fax viel niedrigeren Baud-Rate doch immer wieder Probleme zu geben. Aus technischer Sicht bin ich eigentlich der Meinung, dass VoIP und derartige Dienste kein Widerspruch sein müssen, wenn das Signal im Router ordentlich Digitalisiert und nicht bis zur akustischen Unkenntlichkeit komprimiert wird. Weiß jemand, was der Grund für die Probleme mit den Alarmanlagen sein könnte bzw. warum es anscheinend NICHT ausreicht, das Wahlgerät an den analogen Port des Routers anzuschließen und den Endgeräte-Typ auf "Fax" einzustellen? Mr.Rocker
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Hallo. Ich kann diese Probleme mit einem ContactID Wählgerät an einem VoIP Anschluss nicht bestätigen. Ich übertrage damit mehrmals täglich Meldungen. Fehler würden hier sehr schnell auffallen. Martin
Hallo Martin, bei welchem Anbieter hast Du Deinen Telefon-Anschluss? Und wie ist das Wählgerät angeschlossen? Direkt am analogen Port vom Endgerät des Anbieters)? Das es immer wieder Probleme gibt oder unvermittelt geben kann, habe ich im alarmforum.de gelesen. Dort sind wohl viele berufliche Anlagenbauer unterwegs und die berichten, dass es über IP einfach nicht zuverlässig mit den Nicht-IP-Fähigen Wählgeräten funktioniert. Wobei ich jetzt nicht weiß, in welchem Umfang das vom Anbieter abhängt, also z.B. wie stark der die Sprache Komprimiert, oder welche Codecs zum Einsatz kommen. Grüße Mr.Rocker
Habe bereits mehrere IP-basierte Alarmanlagen "Lupusec" verkauft und eingerichtet. Dabei haben die Wachdienste immer auch eine ContactID per IP zur verfügung gestellt ... funktioniersehrt zuverlässig (für den Notfall mit Fallback per GSM, wurde aber seit ca. 2 Jahre bisher nie benötigt) Wozu also so altes Zeugs wie "Wählgerät"? Bitte erläutern ...
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Also als jemand der vom Fach ist und in einer VoIP-Firma arbeitet kann
ich folgendes sagen:
1. Viele Anlagenbauer verbauen grottenschlechte Anlagen für die es noch
nicht mal eine Anleitung im Internet gibt, die standardmäßig nicht
funktionsfähig sind und die dann von den Leuten auch noch total falsch
konfiguriert werden. Sprich die murksen so lange rum, bis mal irgendwie
ein Anruf geht, dann haun die ab. Dass da DTMF oder andere etwas
ungewöhnlichere Features nicht gehen ist da nicht verwunderlich.
2. In seltenen Fällen ist auch die Leitung zum Teilnehmer überlastet,
dann kann es zu Aussetzern in der Verbindung kommen, dann funktionieren
Modems nicht zuverlässig.
In Deutschland machen (fast) alle VoIP-Anbieter G.711a als Codec. Das
ist der selbe Codec, der auch bei ISDN verwendet wurde. Eine Verbindung
interner S0->VoIP->ISDN-Anschluss->S0 ist in aller Regel bittransparent.
Somit gehen da auch Modems und DTMF-Töne und so was drüber.
Das Problem ist, dass man in anderen Ländern VoIP mit schmalbandigeren
Codecs macht oder über Leitungen mit viel (>0.1%) Paketverlust. Da gehen
DTMF und Modems nicht direkt drüber. Deshalb gibts da spezielle
Möglichkeiten DTMF "an der Seite" durch zu schleifen. Die Fritz!Box
steht da dummerweise standardmäßig auf einer Einstellung welche nicht
mit dem Rest der Welt funktioniert. Richtig eingestellt läuft das aber
selbstverständlich auch mit der Fritz!Box. (übrigens eine der besseren
ISDN-VoIP Wandler)
Natürlich schließen so ziemlich alle Anbieter Alarmanlagen usw aus,
primär aus Haftungsgründen, funktionieren tut das aber trotzdem in der
Praxis. Selbst ISDN-Datenverbindungen funktionieren mit einer Quote von
>98% (ca 1 Minute Datenübertragung, X.75), zumindest wenn sich der
Anbieter die Mühe macht.
Hallo. Ja man sollte schon G.711a verwenden und nicht irgendeine Komprimierung. Sonst geht das bei den inband DTMF Tönen in die Hose. Auch mit der FritzBox hast du recht - die versucht nämlich die inbound via SIP umzusetzen ;-) Als Gegenstelle kommen bei mir Asterisk zum Einsatz. Das klappt auch gut für "Nebenstellen" die via 3G angebunden sind. Tests mit EDGE musste ich nicht machen da überall gute Internetverbindungen zur Verfügung stehen. Martin
Martin schrieb: > da überall gute Internetverbindungen zur Verfügung stehen Fragt sich nur ob die bei Stromausfall noch funktionieren. Das gute, alte Analogtelefon hatte eine Notspeisung vom Amt.
Frank E. schrieb: > Wozu also so altes Zeugs wie "Wählgerät"? Bitte erläutern ... du willst neue Sachen verkaufen, das ist die eine Seite. Andere wollen aber nichts neues kaufen, sondern das vorhandene über VoIP weiternutzen. Das ist die andere Seite.
Christian B. schrieb: > Das Problem ist, dass man in anderen Ländern VoIP mit schmalbandigeren > Codecs macht oder über Leitungen mit viel (>0.1%) Paketverlust. Bei Fax reicht ein einziges verlorenes Paket, und du hast eine Phasendrehung im modulierten Signal, und dann wars das mit der Faxverbindung. Genau deswegen gibts T.38. fchk
Frank K. schrieb: > Bei Fax reicht ein einziges verlorenes Paket, und du hast eine > Phasendrehung im modulierten Signal, und dann wars das mit der > Faxverbindung. Genau deswegen gibts T.38. Naja, wir haben es ausprobiert mit 10 seitigen Faxen und mit G.711 erreicht man, genau so wie mit T.38 die 98%. Also in der Praxis ist das nicht so schlimm, besonders da ja die Hälfte aller Pakete, sprich die von der empfangenen Seite, eh nur Stille enthalten.
oszi40 schrieb: > Fragt sich nur ob die bei Stromausfall noch funktionieren. Das gute, > alte Analogtelefon hatte eine Notspeisung vom Amt. Naja das wurde vom Amt gespeist, zumindest Du keine Ortsbatterie hattest. Da hängt es halt davon ab ob Dein Anbieter seinen DSLAM, bzw die LTE Basisstation mit Notstrom versorgt. Bei Dir daheim kannst Du ja einfach eine USV verwenden. Es gibt sogar CPEs mit eingebautem Akku. Der große Vorteil bei VoIP ist halt, dass es "baggersicher" ist. Sprich falls mal Deine primäre Internetanbindung ausfällt, kannst Du über quasi jede andere beliebige Internetanbindung gehen. Es gibt keine Zuordnung zwischen physikalischer Leitung und Telefonnummer mehr. Sprich Du steckst einen LTE-Stick an Deine Fritz!Box und wenn der Baggerfahrer das Kabel durchreist brechen zwar Deine Gespräche ab, aber Du kannst quasi sofort danach weiter telefonieren. (man kann sogar die Gespräche bestehen lassen, wenn man ein VPN verwendet)
Frank K. schrieb: > Genau deswegen gibts T.38. Ach ja, es gibt auch noch jede Menge Geräte, die zwar T.38 auf der Schachtel stehen haben, und auch eine T.38 Option haben.... dann jedoch kein T.38 sprechen. Sprich die handeln T.38 aus, machen dann aber nichts.
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