Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wald und Wiesen Ladegerät 14.5A Lm317


von Patrick S. (schnibbelwind)


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Moin :)

Ich habe hier noch ein schönen BLOCK Trafo 12VAC/16A (vergossen) rum 
fliegen und will mir ein regelbares "Wald und Wiesen" Ladegerät, mit ca. 
14.5A, bauen. Wirkungsgrad ist hierbei Wurst, eher soll das gute Stücke 
schlechten Umgang aushalten.

Habe im Web etwas gestöbert und bin auf diese Schaltung gestoßen.
Jetzt gab es doch mal eine Möglichkeit den LM317 mit einen PNP 
aufzubohren. Habe soweit auch eine Schaltung im Datenblatt gefunden, nur 
ist diese auch nicht mehr die neuste und die Komponenten schwer zu 
finden. Und da ich nur ca. 15.2VDC zur verfügung habe und die Batterie 
ca. 13V bekommen soll, darf bei dem jetzt verwendeten PNP nicht all zu 
viel abfallen.

I=0.6/R1 = 0.6/0.041R = 14,63A



Freue mich über Anregungen, Vorschläge und vll. Schaltpläne :D

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Ich hab mal eines von den Dingern repariert, das war einfach eine 
Regelung mit zwei Thyristoren im Brückengleichrichter. Einen ähnlichen 
Effekt könnte man auch mit einer primärseitigen Regelung per Triac 
erreichen.

von MaWin (Gast)


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Patrick S. schrieb:
> Freue mich über Anregungen

Lern erst mal Grundlagen.

12V~ könne je nach Netzspannung +/-10% auch 10.8 bis 13.2V sein.
10.8V Sinus hat eine Spitzenspannung von 15.27V, wenn man die mit einem 
Brückengleichrichter in Gleichspannung verwandelt, schluckt der 
Gleichrichter Beo über 10A schon mal 2V, bleiben 13.27V.

Das reicht vore und hinten nicht um einen 12V Bleiakku zu laden, der am 
Ladeschluss gerne 13.8V bis 14.4V haben will. Schon gar nicht wenn 
dazwischen ein LM317 kommen soll, der 3.5V für sich braucht.

Da sich die Spannung von 12V um 1.414 erhöht, sinkt entsprechend der 
Strom, aus 16A werden also 11.3A, und weil der Strom im Gleichrichter 
impulsweise fliesst (10% der Zeit der 10-fache, den Rest nichts) ist die 
Kernbelastung sogar noch höher, man kann realistisch nur 8.8A= erwarten 
bevor der Trafo überhitzt.

Dein Trafo ist also ungeeignet, die Schaltung mit der desolaten 
Stromregelung die noch mal 0.7V kostet sowieso, und die erwarteten 
Ladeströme sind nicht erreichbar.

Verkauf den 200VA Halogentrafo über eBay und kauf dir für den Erlös ein 
(automatisches) Bleiakkuladegerät.

von Paul B. (paul_baumann)


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Guck mal hierhin:
http://home.arcor.de/wetec/projekte/epblader.htm

Weiter unten ist die Standard-DDR-Schaltung mit Thyristor zu sehen. 
Diese
Dinger wurden von den Leuten zu Abertausenden gebaut und sind auch heute 
noch im Gange.

MfG Paul

von Patrick S. (schnibbelwind)


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MaWin schrieb:
>Lern erst mal Grundlagen.
Bin dabei ;)

> 12V~ könne je nach Netzspannung +/-10% auch 10.8 bis 13.2V sein.
> 10.8V Sinus hat eine Spitzenspannung von 15.27V, wenn man die mit einem
> Brückengleichrichter in Gleichspannung verwandelt, schluckt der
> Gleichrichter Beo über 10A schon mal 2V, bleiben 13.27V.

Stimmt, nur brauch ich nicht am Anfang die volle Spannung. Später läuft 
der Strom gegen 0 und der Trafo in die Leerlaufspannung.

> Das reicht vore und hinten nicht um einen 12V Bleiakku zu laden, der am
> Ladeschluss gerne 13.8V bis 14.4V haben will. Schon gar nicht wenn
> dazwischen ein LM317 kommen soll, der 3.5V für sich braucht.

Hatte mit 12.5V-13.0V gerechnet, mehr sollen es auch nicht sein(Winter). 
Der LM317 soll nicht den vollen Strom wuppen.

> Da sich die Spannung von 12V um 1.414 erhöht, sinkt entsprechend der
> Strom, aus 16A werden also 11.3A, und weil der Strom im Gleichrichter
> impulsweise fliesst (10% der Zeit der 10-fache, den Rest nichts) ist die
> Kernbelastung sogar noch höher, man kann realistisch nur 8.8A= erwarten
> bevor der Trafo überhitzt.

Das stimmt, hatte ich ganz vergessen.

> Dein Trafo ist also ungeeignet, die Schaltung mit der desolaten
> Stromregelung die noch mal 0.7V kostet sowieso, und die erwarteten
> Ladeströme sind nicht erreichbar.


> Verkauf den 200VA Halogentrafo über eBay und kauf dir für den Erlös ein
> (automatisches) Bleiakkuladegerät.

Wo ist den dann der Witz an der Sache?!


phiarc schrieb:
>Ich hab mal eines von den Dingern repariert, das war einfach eine
>Regelung mit zwei Thyristoren im Brückengleichrichter.

Da muss man erstmal drauf kommen :D

von MaWin (Gast)


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Paul B. schrieb:
> Weiter unten ist die Standard-DDR-Schaltung mit Thyristor zu sehen.

Autsch.
Die Schaltung ist ohne jedes ladestrombegrenzendes Bauteil gebaut.
Eine Sicherung begrenzt nicht den Strom, sondern schützt nur wenn es 
komplett schief geht.

Ein "guter Trafo" (Ringkern oder so) wird hunderte Ampere Strossstrom in 
den noch leeren aber gute erhalten niederohmigen Akku pulsen, das hält 
weder Gleichrichter noch Thyristor aus.

Die Schaltung funktioniert nur mit speziellen Trafos die einen 
absichtlich höheren Ausgangswiderstand durch schlechtere magnetische 
Kopplung haben.

Zudem ist die Schaltung ungeschickt: Man hätte 2 Dioden des 
Brückengleichrichters durch 2 Thyristoren ersetzen können und spart sich 
0.7V Verluste, die bei höheren Ladeströmen sonst durchaus nennenswert 
weggekühlt werden müssten.

Die Schaltung begrenzt die Akkuspannung auch sehr ungenau bloss über die 
hochtolerante UBE der Transistoren., da gäbe es heute TL431 etc.

In der DDR gab's Mangelwirtschaft, da mussten solche Schaltungen 
vielleicht sein, heute kann man das besser bauen.

von Georg W. (gaestle)


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Ich denke der Trafo reicht gerade so aus wenn du nicht auf volle 
Ladeleistung bei Netzunterspannung bestehst und 8A Spitzenstrom 
ausreichen. Das herumgepfusche mit dem LM317 würde ich lassen und einen 
UC2906 o.Ä. einsetzen. Dort sind dann nur ein PNP-Transistor und ein 
Shunt im Strompfad.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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Georg W. schrieb:
> Ich denke der Trafo reicht gerade so aus wenn du nicht auf volle
> Ladeleistung bei Netzunterspannung bestehst und 8A Spitzenstrom
> ausreichen. Das herumgepfusche mit dem LM317 würde ich lassen und einen
> UC2906 o.Ä. einsetzen. Dort sind dann nur ein PNP-Transistor und ein
> Shunt im Strompfad.

Das ja mal ein geiler IC. Reichelt hat irgendwie nur den Nachfolger, 
UC3906. Gibt es da unterschiede? Konnte keine signifikanten finden.
Theoretisch kann ich an den doch jeden PNP (bis 25mA) dran hängen den 
ich will, laut Datenblatt?!

von Peter D. (peda)


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Patrick S. schrieb:
> Wirkungsgrad ist hierbei Wurst

Bei 14,5A heißt Wirkungsgrad, wieviel Krach machende Lüfter und riesen 
Kühlkörper brauche ich.

von Georg W. (gaestle)


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UC2906 hat einen erweitertern Temperaturbereich. Der Transistor muss 
Ladestrom und -verlustleistung verkraften sowie eine ausreichende 
Stromverstärkung bieten.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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Georg W. schrieb:
> UC2906 hat einen erweitertern Temperaturbereich.
Also ist der UC3906 quasi schlechter ?!

>Der Transistor muss
> Ladestrom und -verlustleistung verkraften sowie eine ausreichende
> Stromverstärkung bieten.
Das muss natürlich passen ;-D

Hat zufällig noch einer die PDF von der LadeKuh, die Uni stellt die PDF 
leider nicht mehr zur verfühung.

von Georg W. (gaestle)


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Patrick S. schrieb:
> Also ist der UC3906 quasi schlechter ?!

Kann sein, muss aber nicht. Ev. kommt eine bessere Aufbau- und 
Verbindungstechnik zum Einsatz oder die Bauteile sind selektiert. 
Garantierte Parameter über einen größeren Temperaturbereich lässt man 
sich eben mit einer größeren Münze bezahlen. Das ist eine Frage von 
Testaufwand und Marketing.

Ladekuh: 
https://www.yumpu.com/xx/document/view/32629172/ladekuh-akaflieg-karlsruhe

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