Hallo, ich habe eine Platine mit 16mm Durchmesser (LED Treiber), die in ein Gehäuse mit 21mm soll. Die Masse ist am Rand und benötigt Kontakt zum Aluminiumgehäuse. Ich hatte mal testweise Kupferlitze reingestopft/verpresst und später auch angelötet (oder nennen wir es eher "verklebt". Bricht wie Glas. Oxidiertes Aluminium ist ein Krampf). Nach gewisser Zeit wackelt und flackert es immer wieder. Die Massen (primär, sekundär) sind getrennt. Ich spiele mit dem Gedanken: Loch bohren, Litze durchführen/verlöten (evtl. kleine Schraube?). Aber ich bin mir nicht sicher, ob das der Weisheit letzter Schluss ist, daher würde ich das gerne mal in die Runde werfen. Vielleicht gibt's ja eine viel einfachere Lösung. Wie würdet ihr das machen?
Stefan L. schrieb: > Vielleicht gibt's ja eine viel einfachere Lösung. Du wir nicht wissen, wie die Platine von unten aussieht (auflegen auf Ring per Gewindering von oben?) bleibt als eine Möglichkeit: 3 Federbroncebleche in 120 Grad Abstand auf den Aussenring löten, nach oben biegen, und die Platine in den Aluring drücken. Die Federn zentrieren und halten die Platine so lange die Erschütterungen nicht zu gross werden, und bringen den Kontakt.
Stefan L. schrieb: > Wie würdet ihr das machen? Das einzige, was wirklich hält, ist eine M2 Schraube nebst Federscheibe. Alles Andere ist von hause aus unsicher, da es keine tatsächliche Verbindung zwischen dem metallischen Alu durch die allgegenwärtige Oxidschicht hindurch ergibt. Früher (... jaja, früher...) konnte man Alu noch löten - mit Cadmiumlot und Spezialflußmittel. Ist vorbei. Heutzutage gibt es Leute, die behaupten, daß man per Löten unter sauerstoffabdeckendem Zeugs UND kräftigem Ultraschall eine Lötverbindung hinkriegt. Aber wer hat schon so ein Equipment. W.S.
W.S. schrieb: > Früher (... jaja, früher...) konnte man Alu noch löten - mit Cadmiumlot > und Spezialflußmittel. Ist vorbei. Warum vorbei? Ein wenig Öl auftragen, um den Luft-Sauerstoff von der Alu-Oberfläche fernzuhalten und im Ölfilm dann die Oxidschicht wegkratzen. Durch den Ölfilm kann sie sich nicht neu bilden (was sonst sehr schnell geht). Und dann kann man mit ganz normalem (verbleiten) Lot die Oberfläche verzinnen und eine Lötstelle bilden. Da braucht es kein Speziallot und auch kein Spezialflussmittel. Wie es mit bleifreiem Lot funktioniert, weiß ich nicht, das habe ich noch nicht probiert. Wichtig ist nur, daß der Lötkolben entsprechen Leistung hat, um das Alu-Teil zu erwärmen. Durch das Alu geht die Temperatur schnell weg (guter Wärmeleiter). Aber wenn man diese Dinge beachtet, geht es schon zu löten.
?!? schrieb: > Wichtig > ist nur, daß der Lötkolben entsprechen Leistung hat, um das Alu-Teil zu > erwärmen. Durch das Alu geht die Temperatur schnell weg (guter > Wärmeleiter). Je nach Bauform kann man mit einem Teppichmesser eine kleie Ecke am Rand des Aluminiums anheben, die läßt sich besser löten, weil dort die Hitze nicht so schnell abgeleitet wird. Ansonsten vorgehen, wie ?!? schrieb.
> Ein wenig Öl auftragen, um den Luft-Sauerstoff von der > Alu-Oberfläche fernzuhalten und im Ölfilm dann die Oxidschicht > wegkratzen. Noch einfacher: durch das flüssige Lot hindurch (mit einem extra Werkezug) kratzen. Cutter (Abbrechklinge) haben sich bei mir bewährt. > Wichtig ist nur, daß der Lötkolben entsprechen Leistung hat, um das > Alu-Teil zu erwärmen. Ein Gasbrenner (und etwas Gefühl) von der 'Hinterseite' machts noch einfacher. Und es geht auch mit Bleifrei (getestet mit Sn99.3Cu0.7 vom Reichelt) problemlos. Wenn die Oberfläche eloxiert ist empfiehlt es sich, die Eloxalschicht vorher abzuschleifen, das spart viel Gekratze. HTH
W.S. schrieb: > Früher (... jaja, früher...) konnte man Alu noch löten - mit Cadmiumlot > und Spezialflußmittel. Das geht auch heute noch. Z.B.: http://www.tmp-loettechnik.de
Die Ölmethode habe ich nicht hin gekriegt. Wahrscheinlich war das Werkstück nicht heiß genug oder ich zu blöde. :) Letztlich habe ich es mit Lötlampe und Sn97Cu3 (Zinn 97%, Kupfer 3%, Standard Sanitär/Weichlot) im Schraubstock fixiert, und das flüssige Lot durch die Oxidschicht "eingekratzt" (Reibelotverfahren), genau wie einige es hier bereits empfohlen haben. Das hat auf Anhieb funktioniert. Danach konnte ich normal ein Kabel via Lötstation anlöten. Vielen Dank an alle!
Man kann das Alu behandeln lassen ... chromatieren. Dann hat man anstelle der Oxidschicht eine mikrometerdicke leitende Schicht oben drauf.
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