Forum: Offtopic Autonome Fahrzeuge gefaehrden ganze Staaten.


von Jörg P. R. (jrgp_r)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Man entfernt aus jedem Auto alle Fahrerairbags und auch den Gurt des
> Fahrers.

Ich liebe Oldtimer. :-)

von Mike J. (linuxmint_user)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Das würde langfristig helfen. Sarkastisch aber wahr... :-/

Das ist ja eine schöne Theorie, aber wenn dich jemand schneidet dann 
musst du doch bremsen, ansonsten krachst du in den Verkehrsraudi rein.

Ich würde diese Technik erst mal in einem größeren Bereich (einem 
Bundesland) probieren und schauen ob da noch ein paar 
Softwareveränderungen nötig sind bis das alles funktioniert.

Im Moment fahren diese Autos ja schon in manchen Ländern (USA, 
Deutschland ...) herum und man testet wie sie sich verhalten. Es fahren 
natürlich Menschen mit, damit sie erkennen können wo der Fehler lag wenn 
es eine fehlerhafte Situation gab.

Bis jetzt gab es scheinbar nur Fehler/Unfälle die von anderen 
unachtsamen, menschlichen Verkehrsteilnehmern ausgelöst worden sind.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Ist es nicht eher so, dass die Leute bei autonomen Autos sehen,
dass die nicht mehr so wie "wilde Wutz" fahren können werden?

Nix mehr mit zu dicht auffahren, drängeln, nicht bremsen wollen und so.
Nicht mehr eben mal schnell vorweg fahren,
alles abzuwarten dauert ja immer so lange.
nix mit Wagen abwürgen und mitten auf der Kreuzung stehen bleiben.

Aber als vorgeschobenes Argument immer die Mündigkeit des Bürgers 
anführen?

ich sehe das Problem eher in den nicht abstellbaren Möglichkeiten der 
Hack-Angriffe. Connectivity sei Dank.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Walter S. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Ansonsten wird es eine große Diskussion geben, wenn mal ein autonomes
>> Auto an einem solchen Absatz abhebt und im Straßengraben verschwindet.
>> "Aber das war doch vorher klar und deutlich angekündigt!"
>
> und wo bleibt die große Diskussion wenn ein Autofahrer das gleiche
> macht?

Da wird man sagen: "Eigene Blödheit! Kann der nicht lesen?"

Von einem autonomen Fahrzeug darf man aber erwarten, dass es solche 
Situationen erkennt und richtig einschätzt.

Niemand wird sich in ein autonomes Fahrzeug setzen, das nur 99% aller 
Situationen richtig einschätzt.

Und der Aufschrei wird natürlich auch deswegen kommen, weil bei der 
Einführung vollmundig "Alles wird sicherer!" versprochen wurde.

> Die meisten werden das Schild erkennen
> mein Bruder war bis vor kurzem für Brückenerhalt zuständig. Nachdem es
> immer wieder zu Unfällen kam weil Idioten 10 Schilder ignorierten und in
> die Baustelle rasten haben sie immer einen Sattelschlepper voll Sand an
> den Anfang der Baustelle gekippt, das hat auch SUVs zum Stehen gebracht.

Eben, auch da sagt man dann: "Selbst Schuld!"

> Wenn die autonomen Autos erst Mal im Einsatz sind wird die Statistik der
> Versicherungen entscheiden wie es weiter geht.

Das wird weniger an den Versicherungen hängen als daran, wie stark die 
Fahrzeuge den Verkehrsfluss bremsen bzw. abwürgen. Und natürlich auch 
von der Haftungsfrage.

: Bearbeitet durch Moderator
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

☞ J-A von der H. schrieb:
> Ist es nicht eher so, dass die Leute bei autonomen Autos sehen,
> dass die nicht mehr so wie "wilde Wutz" fahren können werden?
>
> Nix mehr mit zu dicht auffahren, drängeln, nicht bremsen wollen und so.
> Nicht mehr eben mal schnell vorweg fahren,
> alles abzuwarten dauert ja immer so lange.
> nix mit Wagen abwürgen und mitten auf der Kreuzung stehen bleiben.

Das könnte man aber auch schon alles mit heutiger Technik lösen (wenn 
man denn wollte) - dazu benötigt man kein autonomes Fahrzeug.

> Aber als vorgeschobenes Argument immer die Mündigkeit des Bürgers
> anführen?

Die Mündigkeit ist dabei eher egal. Diejenigen, die Autos als 
Schwanzverlängerung sehen, werden eh die letzten sein, die umsteigen ;-)

Entscheidend ist, dass ich einen Fahranfänger auf die Straße lassen und 
mir halbwegs sicher sein, dass er alle auftretenden, unbekannten 
Situationen halbwegs unfallfrei und ohne große Behinderung anderer 
auflösen kann.

Von einem autonomen Auto kann man das wohl noch für eine lange Zeit 
nicht behaupten.

> ich sehe das Problem eher in den nicht abstellbaren Möglichkeiten der
> Hack-Angriffe. Connectivity sei Dank.

Diese Szenarien kommen noch oben drauf.

von Walter S. (avatar)


Lesenswert?

J. A. schrieb:
> Warum also nicht mal nachdenken, was unser Gehirn während dieser Zeit so
> treibt: Da kann man über den letzten Kunden nachdenken, sich eine Lösung
> hierfür oder jenes überleben. Mal die Gedanken schweifen lassen. Sich
> auf den nächsten Kunden/Termin vorbereiten. Vom Ärger in der Firma
> abschalten.

und da bemerkst du die schreiende Mutter und die ballspielenden Kinder 
und was hier sonst so genannt wurde was das autonome Auto nicht kann?

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Walter S. schrieb:
> J. A. schrieb:
>> Warum also nicht mal nachdenken, was unser Gehirn während dieser Zeit so
>> treibt: Da kann man über den letzten Kunden nachdenken, sich eine Lösung
>> hierfür oder jenes überleben. Mal die Gedanken schweifen lassen. Sich
>> auf den nächsten Kunden/Termin vorbereiten. Vom Ärger in der Firma
>> abschalten.
>
> und da bemerkst du die schreiende Mutter und die ballspielenden Kinder
> und was hier sonst so genannt wurde was das autonome Auto nicht kann?

Nun, auf Autobahnen würde ich lieber nach sich ablösenden Dachboxen und 
herausfallender Ladung von diesen Henkerslastern Ausschau halten.

Das ist aber ganz unabhängig davon, dass ich beim Autofahren abschalten 
kann. Abschalten heißt ja nicht einpennen.

Im übrigen: Bisher sind vereinzelte AA gefahren.

Das System dürfte sich aber ändern, wenn der AA-Anteil eine bestimte 
Größe überschreitet. Vielleicht gibt es da sogar mathematische Modelle 
wie die Percolations-Theorie, die Leitungsvorgänge in Halbleitern 
beschreibt.

Ich vermute, dass ein System mit 99% AA ein völlig anderes ist als mit 1 
% AA.

von P. M. (mikro23)


Lesenswert?

Interessanter Artikel über ethische Fragen bei der Programmierung 
autonomer Fahrzeuge:

http://www.spektrum.de/magazin/intelligente-autos-im-dilemma/1362277

von Asko B. (dg2brs)


Lesenswert?

gerade gelesen:
http://www.golem.de/news/wepod-selbstfahrender-minibus-bringt-pendler-zum-ziel-1509-116555.html

Der Testbetrieb soll im November beginnen. Aber in dem Bericht steht
auch das dieses Fahrzeug nur bei "guter Sicht" faehrt.
Das stelle ich mir alles etwas kompliziert vor, so im Winter mit
Regen oder Schnee.
Haben die Niederlaender so anderes Wetter wie wir in Deutschland ?
Oder soll es gar ein Worst-Case-Test werden ?

Gruss Asko.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Asko B. schrieb:
> Haben die Niederlaender so anderes Wetter wie wir in Deutschland ?

Das Land wird einfach überdacht, so groß ist das ja nicht.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

was las ich jüngst?
ein mit den (oder sehr ähnlichen) Laser-Informationen modulieerter 
Laserpointer konnte ein autonomen selbstbewegtes Fahrzeug in die Irre 
führen?

Einfach reinleuchten in die Sensoren/Kameras

Interessant. wie einfach das geht.

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

☞ J-A von der H. schrieb:
> was las ich jüngst?
> ein mit den (oder sehr ähnlichen) Laser-Informationen modulieerter
> Laserpointer konnte ein autonomen selbstbewegtes Fahrzeug in die Irre
> führen?
>
> Einfach reinleuchten in die Sensoren/Kameras
>
> Interessant. wie einfach das geht.

Jau, während ja ein normaler Autofahrer damit problemlos klar kommt.

Gruss
Axel

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

☞ J-A von der H. schrieb:
> Interessant. wie einfach das geht.

Bei einem Autofahrer reicht mitunter, wenn das Navi ihn über eine Fähre 
führt, die gerade am anderen Ufer liegt. ;-)

Bestes Bild ever, leider keine Kamera dabeigehabt: Die Autobahn wird auf 
die Gegenfahrbahn geführt, der Asphalt der ursprünglichen Fahrbahn 
bricht ab und danach kommt ein großer Sandhaufen - in dem eine roter PKW 
steckt.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> Asko B. schrieb:
>> Haben die Niederlaender so anderes Wetter wie wir in Deutschland ?
>
> Das Land wird einfach überdacht, so groß ist das ja nicht.

Das ist sogar in einigen Landesteilen schon passiert:

  http://www.geolinde.musin.de/index.php/afrika2/thementeil/9-europa/552-europa-lw-westland

:)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

>nicht unbedingt das Land, aber die Autobahnen.
fängt ja schon in HH mit der A7 an.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Asko B. schrieb:
> Aber in dem Bericht steht auch das dieses Fahrzeug nur bei
> "guter Sicht" faehrt. Das stelle ich mir alles etwas kompliziert vor,
> so im Winter mit Regen oder Schnee.
Ich war übers Wochenende wegen eines Umzugs wieder mal 1200km auf der 
Autobahn und auf Landstraßen unterwegs. Mein Fazit: das wird vorerst 
nichts mit diesem "selbstfahrenden" Auto. Sicher nicht.
Es reicht schon eine etwas tiefer stehende hell strahlende 
(Herbst-)Sonne aus. Das gibt hübsche Schlagschatten mit extremen 
Hel-Dunkel-Unterschieden. Dazu dann noch vielfarbige und verblasste, 
geänderte und reanimierte Straßenmarkierungen, auf Straßen, die aus 15 
Generationen Teerbelägen zusammengeflickt wurden. Da weiß man selbst als 
Mensch mitsamt all seinen Synapsen manchmal nicht sicher, wo der 
richtige Weg ist...

> Das stelle ich mir alles etwas kompliziert vor, so im Winter mit Regen
> oder Schnee.
Das hatte mich bei meinem ersten Englandbesuch schon sehr gewundert: nur 
diese Katzenaugen mitten auf der Straße. Keine Seitenpfosten. Da musste 
ich doch meinen englischen Begleiter fragen: Wie findet der Schneepflug 
seinen Weg?
Er blickt mich eine zeitlang ratlos und desorientiert an und fragt 
schließlich: Schnee?
Und tatsächlich ist dort dann das Chaos pur, wenn über Nacht mal 5 cm 
Schnee fallen. Zum Glück sind die dann bis Mittag weggetaut...

: Bearbeitet durch Moderator
von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Und tatsächlich ist dort dann das Chaos pur, wenn über Nacht mal 5 cm
> Schnee fallen.

Oder noch schlimmer, es herrschen Minusgrade! Dann kannst du nicht mehr 
aufs Klo gehen, weil die Abwasserrohre außen am Haus verlegt sind.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Dann kannst du nicht mehr aufs Klo gehen, weil die Abwasserrohre außen
> am Haus verlegt sind.
Kein Problem. Nach kurzer Zeit ist sowieso der oben im Dachstuhl 
freistehende Wasserspeicher eingefroren...

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

Weltpremiere für Serien-Lkw
Autonomer Daimler-Truck fährt auf der A8

http://www.n-tv.de/auto/Autonomer-Daimler-Truck-faehrt-auf-der-A8-article16060631.html

und er fährt doch (fast) alleine!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Zitat:
1
Mit konstant 80 km/h - die Geschwindigkeit ist für derartige Testläufe verbindlich -
2
schnurrte der Lkw mit Trailer ohne menschliches Zutun durch den Verkehr.
Na toll, und jeder andere Laster musste an ihm nach 
Elefantenrennen-Manier vorbeizuckeln. Zum Glück ist die Autobahn dort 
dreispurig. Der hätte sich mal besser den anderen Fahrzeugen 
angepasst...

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Na toll, und jeder andere Laster musste an ihm nach
> Elefantenrennen-Manier vorbeizuckeln.

Bald fahren alle Laster konstant mit 80km/h, kein Überholen, dafür ewig 
lange LKW-Schlangen vorm nächsten Hügel.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> Bald fahren alle Laster konstant mit 80km/h...

Jeder hat ein Laster, nur Trucker haben 2.

MfG Paul

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:

> ...Elefantenrennen-Manier vorbeizuckeln. Zum Glück ist die Autobahn dort
> dreispurig. Der hätte sich mal besser den anderen Fahrzeugen
> angepasst...

Das halte ich wirklich mal für ne interessante Frage: Wie verändert sich 
ein System bzw. dessen Gesamtverhalten, wenn mehr und mehr AA 
dazukommen?
Gibt es einen Punkt, ab dem man von einer Herde von AA sprechen muss mit 
wenigen Selbstfahrern? Im Vergleich zu vielen Selbstfahrern mit wenigen 
AA.

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> Weltpremiere für Serien-Lkw
> Autonomer Daimler-Truck fährt auf der A8
>
> http://www.n-tv.de/auto/Autonomer-Daimler-Truck-fa...
>
> und er fährt doch (fast) alleine!

Na ja, wenn im Fahrerhaus noch der TV läuft, die Kippe glimmt, das 
Smartphone bedient wird und nebenher noch grad der Kaffee durchläuft 
während der Fahrer gerade den Pirelli-Kalender umblättert.... dann ist 
es nicht mehr weit zu den selbstfahrenden LKW.

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

J. A. schrieb:
> Na ja, wenn im Fahrerhaus noch der TV läuft, die Kippe glimmt, das
> Smartphone bedient wird und nebenher noch grad der Kaffee durchläuft
> während der Fahrer gerade den Pirelli-Kalender umblättert.... dann ist
> es nicht mehr weit zu den selbstfahrenden LKW.

Ist dann das noch Arbeitszeit?
Ist Trucker dann ein Vollzeitjob oder nur ein Teilzeitjob?
95% autonomes Fahren, 5% Rangieren, Ent- und Beladen
Oder sind Trucker bald völlig überflüssig?

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> J. A. schrieb:
>> Na ja, wenn im Fahrerhaus noch der TV läuft, die Kippe glimmt, das
>> Smartphone bedient wird und nebenher noch grad der Kaffee durchläuft
>> während der Fahrer gerade den Pirelli-Kalender umblättert.... dann ist
>> es nicht mehr weit zu den selbstfahrenden LKW.
>
> Ist dann das noch Arbeitszeit?
> Ist Trucker dann ein Vollzeitjob oder nur ein Teilzeitjob?
> 95% autonomes Fahren, 5% Rangieren, Ent- und Beladen
> Oder sind Trucker bald völlig überflüssig?

Jobenlargement nennt man das. Der Trucker macht auf der Autobahn dann 
die Kommissionierung. Oder umgekehrt, der Kommissionierer sitzt in der 
Computerkabine (ehemals Fahrerkabine) und macht das Be- & Entladen so 
nebenbei. Die jetzigen Kraftfahrer bekommen dann eine Umschulung zur 
richtigen Fachkraft, vielleicht ja Reinigungsfachkraft oder so.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> Oder sind Trucker bald völlig überflüssig?
Man spart drei oder vier teure Fahrer ein und stellt dafür dann einen 
Ingenieur ein, der die LKW dieser Fahrer managt (Updates, Logfiles, 
Konfiguration, Datenerfassung und -auswertung, usw.)...

Das Zwischenziel ist derzeit sowieso nicht der vollautonome LKW, sondern 
dass nur ein einziger Fahrer für eine ganze "LKW-Schlange" benötigt 
wird: der Fahrer fährt voraus und die 5-10 "autonomen" LKW folgen im 
lockeren Verband.

von Der M. (mhh)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Das Zwischenziel ist derzeit sowieso nicht der vollautonome LKW, sondern
> dass nur ein einziger Fahrer für eine ganze "LKW-Schlange" benötigt
> wird: der Fahrer fährt voraus und die 5-10 "autonomen" LKW folgen im
> lockeren Verband.

Das stelle ich mir dann innerstädtisch an einer Linksabbiegerampel mit 
10 Sekunden Grünphase ganz witzig vor...


Wenn die Verkehrsteilnehmer sich mal wieder Vorsicht und gegenseitige 
Rücksichtnahme, gepaart mit vorausschauender Fahrweise zu Herzen nehmen 
würden, könnte man sich der Auslieferung seiner Gesundheit an die 
Technik etwas entziehen.

Menschen machen individuelle Fehler. Wer programmiert den Spaß? Ergebnis 
also mögliche Fehler mit nicht vorhersehbaren Opferzahlen.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Man spart drei oder vier teure Fahrer ein...

Du bist Dir offenbar nicht im Klaren, wie die Bezahlung aussieht.

Lothar M. schrieb:
> ....sondern
> dass nur ein einziger Fahrer für eine ganze "LKW-Schlange" benötigt
> wird: der Fahrer fährt voraus und die 5-10 "autonomen" LKW folgen im
> lockeren Verband.

Sowas gab's schon mal: Nannte sich Güterzug und blockierte keine 
Straßen.
MfG Paul

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

's gab mal Zeiten und Gegenden in denen fast jedes Dorf einen 
Gleisanschluss hatte.

BTW:
>der Fahrer fährt voraus und die 5-10 "autonomen" LKW folgen im
>lockeren Verband.

was, wenn der Fahrer pennt?
um so besser muss der versichert sein, was?
also 10fach höhere Prämie oder wie?

: Bearbeitet durch User
von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>was, wenn der Fahrer pennt?

Du kannst dir nicht vorstellen, dass dann Notabschaltungen in 
irgendeiner Form tätig werden können?

Komisch, da beklagt sich die Ing-Community ständig, dass ihre 
unschätzbare, die Menschheit nach vorn bringende, höchstintellektuelle 
Arbeit nicht genügend wertgeschätzt wird.
Außerdem werden diese Geistesgrößen dann auch durch ignorante 
Vorgesetzte und BWLer um die Früchte ihrer Tätigkeit betrogen.

Gibt es dann mal ein neues interessantes Thema wie z.B. "Autonome 
Mobilität", mutieren diese angeblichen größten Innovatoren aller Zeiten 
zu ärmlichen Bedenkenträgern anstatt die Chancen einfach mal zu nutzen.

Aber Jammern und nichts tun ist ja auch bedeutend einfacher. Kein 
Wunder, dass die deutsche Ing-Kunst mittlerweile nur im Entwickeln von 
Bescheißer-Software a la VW führend ist.

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

Kara B. schrieb:
> Du kannst dir nicht vorstellen, dass dann Notabschaltungen in
> irgendeiner Form tätig werden können?

Bei einem Zug kein Problem, Zwangsbremsung durch Sifa.
Bei einem LKW mitten auf der Autobahn, Baustelle, etc. dürfte das 
schwieriger werden.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


Lesenswert?

>Bei einem LKW mitten auf der Autobahn, Baustelle, etc. dürfte das
>schwieriger werden

Noch so ein Bedenkenträger. Nur weil du dir das nicht vorstellen kannst, 
heißt das noch lange nicht, dass das nicht geht.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Das Zwischenziel ist derzeit sowieso nicht der vollautonome LKW, sondern
> dass nur ein einziger Fahrer für eine ganze "LKW-Schlange" benötigt
> wird: der Fahrer fährt voraus und die 5-10 "autonomen" LKW folgen im
> lockeren Verband.

Und was ist, wenn dieser Verbund die Autobahn verlassen muß? Wie reiht 
er sich in den fließenden Verkehr einer Landstraße oder Stadt ein? 
Wartet der Verbund, bis sich eine ausreichend große Lücke ergibt? Also 
bis zum jüngsten Tag?
Mal ganz nüchtern betrachtet, was können diese "autonomen" LKWs? 
Eigentlich nicht viel mehr, als was nicht schon in Form von 
Assistenzsystemen in normalen Fahrzeugen integriert wäre. 
Geschwindigkeit, Spur und Abstand halten, Hindernisse erkennen und 
bremsen. Zusätzlich per GPS einer programmierten Route folgen. Bei 
allem, was darüber hinaus geht, versagen sie genauso wie die 
Google-Cars. Schon bei widrigen Witterungsbedingungen, z.B. Schnee auf 
der Fahrbahn, ist Ende. Das heißt, ein humaner Fahrer wird weiterhin 
hinter dem Steuer sitzen und jederzeit zum Eingriff bereit sein müssen. 
Ob der nun selber steuert oder lediglich die Kiste überwacht, er 
unterliegt denselben Bedingungen wie seine selbstfahrenden Kollegen. Er 
wird müde und muß Ruhezeiten einhalten. Er kann nicht während der Fahrt 
schlafen und muß innerhalb von Sekunden bereit sein, einzugreifen. Hat 
der Spediteur jetzt irgendeinen Vorteil? Nein, im Gegenteil. Er muß 
weiterhin den Fahrer bezahlen und zusätzlich den -vermutlich 
erheblichen- Aufpreis für den "autonomen" LKw. Eine "Marktreife" sehe 
ich noch lange nicht.

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Oder sind Trucker bald völlig überflüssig?
> Man spart drei oder vier teure Fahrer ein und stellt dafür dann einen
> Ingenieur ein, der die LKW dieser Fahrer managt (Updates, Logfiles,
> Konfiguration, Datenerfassung und -auswertung, usw.)...

So wie bei den Flaschenautomaten im Supermarkt. Wo früher ne Type stand, 
die die Flaschen entgegennahm und einen freundlich begrüßte ist heute 
eine lange Schlange vor einem riesigen Schrank, der gefühlte EWIGKEITEN 
braucht um 6 Bierflaschen einzulesen.

Doch das ist der optimale Betriebsfall. Der REALE Betriebsfall ist, dass 
das Dings strekt und die Oma mit den 45 Flaschen nicht mehr weiter weiß.


Vielleicht sollten sie mal mit selbstfahrenden Einkaufwagen anfangen...

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Selbstfliegedende Flugzeuge:

"Guten Tag sehr verehrte Passagiere. Ich bin x15, der automatische 
Pilot, der Sie sicher ans Ziel geleiten wird. Sie hören jetzt die 
Sicherh. Sie hören jetzt die Sicherh. Sie hören jetzt die Sicherh. Sie 
hören jetzt die Sicherh. Sie hören jetzt die Sicherh. Sie hören jetzt 
die Sicherh. ..."

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> Ich glaube nicht mehr an fehlerfreie aktualisierte online oder offline
> Karten an lückenloses fehlerfreies Update, damit ist doch kein Geld zu
> verdienen.

auch wenn ich dafür -2 kassiert hatte, ich bleibe dabei:

heute wieder, Navigation mit stetiger Internetanbindung, hat mich 4x 
direkt auf gesperrte Strassen geführt. Vor kurzem war ich 3600 km in 
Europa unterweges und im Harz und Beverstedt kein Internet und offline 
Navis hatte ich zur genüge die permanent bei Routenabweichung immer 
wieder zurück zur gesperrten Strasse führen wollte. Ich kann vor der 
gesperrten strasse wenigstens entscheiden eine andere Route zu wählen, 
was macht das autonome Fahrzeug, bleibt es vor der gesperrten Strasse 
stehen mangels Plan?

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

J. A. schrieb:
> Selbstfliegedende Flugzeuge:
>
> "Guten Tag sehr verehrte Passagiere. Ich bin x15, der automatische
> Pilot, der Sie sicher ans Ziel geleiten wird. Sie hören jetzt die
> Sicherh. Sie hören jetzt die Sicherh.

Selbstfliegende Flugzeuge sind doch heute schon möglich, kein Problem.
Den Piloten braucht man nur für außergewöhnliche Fälle.

Das gleiche gilt auch für Züge, da sitzt der Lokführer bzw. 
Triebfahrzeugführer auch fast nur um die SiFa-Taste zu drücken bzw. 
regelmäßig loszulassen .

Joachim B. schrieb:
> heute wieder, Navigation mit stetiger Internetanbindung, hat mich 4x
> direkt auf gesperrte Strassen geführt

Vor 2 Tagen - Autobahn, plötzlich Meldung, Ihre Route führt über eine 
gesperrte Straße, .. wollen Sie ...
Ich wollte nicht, weiter geradeaus auf der Autobahn, nicht gesperrt.
Route neu berechnet - Keine Routenberechnung möglich da gesperrte 
Strecke.
A61 - Deutschland, Navi einen Tag vorher aktualisiert.
Vor der Abfahrt der Alternativroute war ein langer Stau und hinter 
dieser Abfahrt war mein Reiseziel plötzlich 15 Minten eher erreichbar.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> Den Piloten braucht man nur für außergewöhnliche Fälle.

Es gibt doch für den Notfall aufblasbare Copiloten, wie man im Film:
"Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug" sehen konnte.
;-)
mfG Paul

von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> Kara B. schrieb:
>> Du kannst dir nicht vorstellen, dass dann Notabschaltungen in
>> irgendeiner Form tätig werden können?
>
> Bei einem Zug kein Problem, Zwangsbremsung durch Sifa.
> Bei einem LKW mitten auf der Autobahn, Baustelle, etc. dürfte das
> schwieriger werden.

Ist doch bei dem Mercedes LKW längst realisiert, wenn der ein Problem 
hat wird der Fahrer aktiviert, wenn der nicht reagiert, hält der LKW an. 
Wenn das eine Baustelle ist, hält der halt in einer Baustelle, wo ist 
das Problem ?

Heute würde der LKW bei einem bewusstlosen oder übermüdeten Fahrer in 
einer Baustelle einen riesigen Crash verursachen und nicht einfach 
anhalten. Hat es alles schon gegeben.

Gruss
Axel

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


Lesenswert?

Axel L. schrieb:
> Ist doch bei dem Mercedes LKW längst realisiert, wenn der ein Problem
> hat wird der Fahrer aktiviert, wenn der nicht reagiert, hält der LKW an.
> Wenn das eine Baustelle ist, hält der halt in einer Baustelle, wo ist
> das Problem ?

Die Frage ist halt, wann das System erkennt, dass da eine Baustelle
kommt, d.h. mit welcher Vorlaufzeit der Fahrer aufgeweckt wird, damit
dieser das Steuer übernehmen kann. Passiert das erst ein paar Hundert
Meter vor der Baustelle, werden wir uns in Zukunft auf noch mehr und
noch längere Staus freuen können ;-)

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Die Frage ist halt, wann das System erkennt, dass da eine Baustelle
> kommt....

Wenn der LKW dann einen Unfall verursacht hat, weil er die Baustelle 
nicht erkannt hat, dann gibt es eine neue Baustelle, weil die 
angerichteten Schäden behoben werden müssen. Das ist aber halb so 
schlimm -schließlich gibt es ja auch autonome Planierraupen und andere 
Baumaschinen.

Der Irrsinn gewinnt langsam Überhand -nicht nur auf der Autobahn.
:-(

MfG Paul

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> J. A. schrieb:
>> Selbstfliegedende Flugzeuge:
>>
>> "Guten Tag sehr verehrte Passagiere. Ich bin x15, der automatische
>> Pilot, der Sie sicher ans Ziel geleiten wird. Sie hören jetzt die
>> Sicherh. Sie hören jetzt die Sicherh.
>
> Selbstfliegende Flugzeuge sind doch heute schon möglich, kein Problem.
> Den Piloten braucht man nur für außergewöhnliche Fälle.
>


Alle ungeraden Zahlen sind Primzahlen 3,5,7. gut 9 ist ein Ausnahmefall, 
dann 11, 13, etc.

Es ist KLAR, dass man die Intelligenz eines Piloten nur in 
außergewöhnlichen Fällen braucht. Doch genau darum geht es. Dass es eben 
dann und wann diese außergewöhnlichen Fälle gibt.

Oder ist von vorneherein klar, dass es einen "außergewöhnlichen Fall" 
geben wird und dass man deswegen lieber einen Piloten mitschickt?

Autonom heißt, dass auch solche Fälle mit eingeschlossen sind. Sonst 
gibt es Tote und Verletzte.

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Yalu X. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Ist doch bei dem Mercedes LKW längst realisiert, wenn der ein Problem
>> hat wird der Fahrer aktiviert, wenn der nicht reagiert, hält der LKW an.
>> Wenn das eine Baustelle ist, hält der halt in einer Baustelle, wo ist
>> das Problem ?
>
> Die Frage ist halt, wann das System erkennt, dass da eine Baustelle
> kommt, d.h. mit welcher Vorlaufzeit der Fahrer aufgeweckt wird, damit
> dieser das Steuer übernehmen kann. Passiert das erst ein paar Hundert
> Meter vor der Baustelle, werden wir uns in Zukunft auf noch mehr und
> noch längere Staus freuen können ;-)

Krasse Meldung beim Postillon: "Millionenstadt verhungert weil 
Zehntausende autonome Lastwagen gemeinsam im Stau stehen..."

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

J. A. schrieb:
> Doch genau darum geht es. Dass es eben
> dann und wann diese außergewöhnlichen Fälle gibt.

Für 99,99% aller Situationen ist der Computer genau richtig, für den 
Rest bete ich, dass der Pilot nicht pennt.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Schlimmer als ein pennender Pilot, den kann das System eventuell wecken, 
ist Einer, der nach Checkliste versucht eine darin nicht erfasste 
Situation zu retten und der sich immer auf seinen Computer und seine 
Checklisten verlassen konnte. Er wird nicht einmal in der Lage sein das 
Problem einzugrenzen, geschweige denn es zu lösen. Siehe Flug AF 447. 
Und in Fikushima war auch die Unkenntniss des technischen Systems 
(Bedienung Notkondensator) das Problem welches zur Katastrophe führte.

Das eigentliche Problem aller automatisierter Technik ist die gewollte 
und/oder billigend in Kauf genommene Unkenntnis seitens der Users über 
deren Funktionsweise. So lange alles nach Plan läuft super, aber wehe 
wenn..., dann geht die Suche nach "dem" Spezialisten los. Blöd nur wenn 
man der weil keinen sicheren Zustand erreichen kann.

Also, viel Spaß noch nachkommende Generationen mit den Wundertüten aus 
Technik und Gesellschaft welche wir euch noch hinterlassen werden.

Venus zu Erde: "Homosapiens?  Das hatte ich auch schon, glaub mir das 
geht vorbei."
Mars: "Joau, so isses."

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Was der wache Pilot auch schaffen kann:

https://de.wikipedia.org/wiki/Air-France-Flug_447#Abschlussbericht

"Die Steuermanöver des Piloten waren in Anbetracht des Flugmodus 
„Alternate Law“ und der Flughöhe jedoch unangemessen und überzogen und 
bestanden in erster Linie aus einem Hochziehen des Flugzeugs. Dies kann 
durch mangelndes Training erklärt werden, wie dieses Flugzeug manuell in 
großer Höhe im Modus „Alternate Law“ geflogen werden muss. Erschwerend 
kam der Überraschungseffekt hinzu, plötzlich mit dieser Situation 
konfrontiert zu sein."

So etwas werden wir noch öfter erleben, mit zunehmenden 
Automatisierungsgrad:
zu Allem ausgebildete und fähige aber in der Not unbrauchbare 
"Bedienaffen".
Wohl gemerkt, nicht letztere sind das Problem sondern jene Strukturen 
welche diese schaffen.

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Johannes O. (jojo_2)


Lesenswert?

Insgesamt finde ich das autonome Fahren eine gute Idee. Sehr viel 
schlechter als das, was ich täglich auf den Straßen beobachten darf, 
kanns ja fast nicht mehr werden...

Ganz verschwinden wird das Lenkrad oder eine vergleichbare 
Bedienmöglichkeit nie, es gibt viele Fälle, in denen ein autonomes 
Fahrzeug schlicht keine Lösung finden kann. Beispiel wäre: Anderes 
Fahrzeug oder man selbst steckt im Schlamm fest und muss herausgezogen 
werden. Auf einer 1-spurigen Zufahrtsstraße im ländlichen Raum kommt dir 
ein Mähdrescher entgegen. Kann ich auf den Grünstreifen ausweichen oder 
ist der Boden zu matschig? Muss der andere Zurücksetzen? Auto exakt für 
Reparaturarbeiten oder Reifenwechsel platzieren etc. Auf Autobahnen 
hingegen erwarte ich da weniger Probleme.

Dennoch lass ich mir gerne auch Sachen heute schon vom Auto abnehmen. 
Beispielsweise das Gangschalten bzw. auch die Kupplungsbetätigung. Das 
funktioniert heute auch schon autonom (und ist übrigens auch 
Sicherheitskritisch!). Auch das Gasgeben zieht keinen Seilzug mehr, das 
Gaspedal geht direkt (und NUR!) an einen Drehwinkelsensor. Das Auto 
entscheidet dann, wie stark es nun beschleunigt (unter Beachtung von ECO 
Mode etc.!). Beim Bremsen ist es noch nicht soweit, ist aber auch im 
kommen: Bei Hybrid und reinen Elektrofahrzeugen wird nicht sofort voll 
mit der Scheibenbremse abgebremst, sondern zuerst (bei leichtem 
Pedaldruck) vor allem Rekuperiert.
Die Steuergeräte können aber auch jetzt schon, falls nötig, eine 
Vollbremsung auslösen. Siehe Bremsassistent. Auch dort denkt das Auto 
schon teilweise autonom mit!


Auf was ich raus will: Heutzutage läuft schon DEUTLICH mehr autonom ab, 
als sich der normale Autofahrer denkt. Auch bei sicherheitskritischen 
Funktionen. Und es funktioniert weitgehend.

Wer die Straße nicht als Infrastruktur betrachtet sondern als seine 
persönliche Rennstrecke "zur Selbstverwirklichung" oder gar als 
Sportgerät, der ist meiner Meinung nach im öffentlichen Verkehrsraum eh 
falsch.

von J. W. (nuernberger)


Lesenswert?

Ich denke, der Beruf des Fahrlehrers wird demnächst aussterben.
Das ist die Kehrseite: Jobs verschwinden.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@J. Wa. (nuernberger)

>Ich denke, der Beruf des Fahrlehrers wird demnächst aussterben.
>Das ist die Kehrseite: Jobs verschwinden.

;-)
Totgesagte leben länger.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ach, da mache ich mir keine Sorgen.

Die werden dann zu den "Traffic jam guides" und bieten landesweit ihre 
Dienstleistungen an, falls mal wieder eine autonome Kiste die Straße 
blockiert, weil sie eine einfache Situation nicht auflösen kann.

Sie werden mehr als genug zu tun haben ;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Sie werden mehr als genug zu tun haben ;-)

ymmd ;))))

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Winfried J. schrieb:
> Schlimmer als ein pennender Pilot, den kann das System eventuell
> wecken,
> ist Einer, der nach Checkliste versucht eine darin nicht erfasste
> Situation zu retten und der sich immer auf seinen Computer und seine
> Checklisten verlassen konnte.

Also, vor diesem Piloten, der nach Triebwerksausfall auf dem Hudson 
gelandet ist ziehe ich aber so was den Hut...

Ob das der Computer auch so gemacht hätte?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

J. A. schrieb:
> Also, vor diesem Piloten, der nach Triebwerksausfall auf dem Hudson
> gelandet ist ziehe ich aber so was den Hut...
> Ob das der Computer auch so gemacht hätte?

Wird er eventuell können wenn die erfahrungen des Pioniers ins Programm 
einfließen sollten.

Aber wer kann schon am grünen programmiertisch alle Eventualitäten 
vorhersehen?

Namaste

: Bearbeitet durch User
von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

Winfried J. schrieb:
> Wird er eventuell können wenn die erfahrungen des Pioniers ins Programm
> einfließen sollten.
>
> Aber wer kann schon am grünen programmiertisch alle Eventualitäten
> vorhersehen?

Was macht der Computer, wenn er keine Möglichkeiten sieht?

J. A. schrieb:
> Also, vor diesem Piloten, der nach Triebwerksausfall auf dem Hudson
> gelandet ist ziehe ich aber so was den Hut...

Aber auch neben einer fliegerischen Meisterleistung sehr viel Glück, 
kein Schiff mitten auf dem Fluss, die Brücken gerade noch überflogen, 
....

Bremsen und anhalten geht halt nicht mit dem Flieger.

J. A. schrieb:
> Ob das der Computer auch so gemacht hätte?

wenn man einen Computer jetzt so programmiert, ein paar andere Parameter 
und schon sieht das anders aus.

Wie weit darf der Computer autonom handeln, wann muss/darf der Pilot 
übernehmen?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> Navigation mit stetiger Internetanbindung, hat mich 4x
> direkt auf gesperrte Strassen geführt

man muss sich ziemlich oft über ein Navi hinweg setzen.
wenn ich alleine schon immer sehe, in wievielen Einstellungen
es mich durch die H-H City führen will...

von N. N. (clancy688)


Lesenswert?

Winfried J. schrieb:
> Aber wer kann schon am grünen programmiertisch alle Eventualitäten
> vorhersehen?

Tja, und deswegen bin ich mir hundertprozentig sicher dass vollständige 
Autonomie niemals möglich sein wird, und immer noch ein Mensch in jedem 
Cockpit sitzen wird.

Autopiloten werden also keine Jobs kosten sondern stattdessen dafür 
sorgen, dass die menschlichen Piloten weniger Fehler machen. Gut, ist 
schlecht für Bergungsunternehmen...

von Michael B. (alter_mann)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> Was macht der Computer, wenn er keine Möglichkeiten sieht?

Oder 2 gleichwertige?
Buridans Esel läßt grüßen.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Dann übernimmt dev/random das Steuer.

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Was macht der Computer, wenn er keine Möglichkeiten sieht?
>
> Oder 2 gleichwertige?
> Buridans Esel läßt grüßen.

Der Computer hat nur begrenzte Sensoren, um Entscheidungen zu treffen.
Im optimalen Fall reagieren die schneller als der Mensch.
Aber zu 100% ohne menschlichen Einfluss?
Wann darf/kann/muss ein Mensch eingreifen?

Beim Esel und dem Heuhaufen sind es 2 gleichwertige Möglichkeiten.
Bei einem Auto heißt ohne eine Auswahl Bremsen!
Bei einem Flugzeug?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Dann übernimmt dev/random das Steuer.

Mein Verdacht, nein meine Gewissheit: Es fahren und fliegen ziemlich 
viele humanuide Autopiloten mit diesem Ersatzmodus umher, und viele 
haben noch einen anderen eng damit vevandtten Modus dev/sense7.
Namaste

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Rick M. schrieb:
> Bei einem Auto heißt ohne eine Auswahl Bremsen!

Was, wenn der Bremsweg nicht ausreicht und das Auto sich entscheiden 
muß, in welches der Hindernisse es einschlagen soll?

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Was, wenn der Bremsweg nicht ausreicht und das Auto sich entscheiden
> muß, in welches der Hindernisse es einschlagen soll?

Ja, eben -und das Auto kann sich nicht mal am Kopf kratzen, was ein 
menschlicher Fahrer vor dem Auffahren wenigstens noch könnte.
;-)
mfG Paul

von Tex A. (tex)


Lesenswert?

In den Anfängen des autonomen Verkehrs wurde die Frage von einem 
Entwickler sinngemäß so beantwortet.

Wir haben heute in Autos ASR, ABS, ESP und diverse anderer 
Fahrer-Assistenz-Systeme. Wenn man behauptet, dass eine Maschine keine 
Verantwortung übernehmen kann, so muss man bedenken, dass all dieses 
System nur dem Zweck dienen, das Fahrzeug für den Menschen an den 
Grenzen der Physik noch beherrschbar zu machen, wenn der Fahrer durch 
Verantwortungslosigkeit das Fahrzeug über die von ihm beherrschbaren 
Grenzen geführt hat.
Ein autonomes Fahrzeug benötigt all diese Systeme nicht, weil es nicht 
so verantwortungslos handeln dürfte, wie ein Mensch.

Das Beispiel des Flugzeugs ist ein sehr Schönes.
Der Verlust seiner Triebwerke ist für ein Flugzeug, was für ein KFZ der 
Verlust eines Rades ist. Auch autonome Fahrzeuge werden durch externe 
Ereignisse fahruntüchtig werden. Insektenschwärme, Meteoriteneinschläge, 
Blitzschläge, Kontakt mit Wildtieren...  Wie hoch ist der Anteil 
derartiger Unfälle am Tagesunfallvolumen, gemessen an den Unfällen, die 
durch Hormonstörungen, Rücksichtslosigkeit, Ignoranz, fahrerisches 
Unvermögen, Unaufmerksamkeit und Aggression verursacht werden?

Die Welt wird eine Bessere sein, wenn man den Menschen das Lenkrad 
wegnimmt.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Tex A. schrieb:
> Insektenschwärme, Meteoriteneinschläge,
> Blitzschläge, Kontakt mit Wildtieren...  Wie hoch ist der Anteil
> derartiger Unfälle am Tagesunfallvolumen, gemessen an den Unfällen, die
> durch Hormonstörungen, Rücksichtslosigkeit, Ignoranz, fahrerisches
> Unvermögen, Unaufmerksamkeit und Aggression verursacht werden?

Ja, das ist nicht von der Hand zu weisen, daß das Aufführen von 
vollkommen unsinnigen Unfallursachen (bis auf Wildunfälle) diese 
"Argumentation" unterstützt. Das Nicht-wieder-Anfahren-Können durch 
zuviel ROTZ auf der Starße ist leider unberücksichtigt bgeblieben.

SCNR
Paul

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Tex A. schrieb:
> Die Welt wird eine Bessere sein, wenn man den Menschen das Lenkrad
> wegnimmt.

Noch besser wäre die Welt, wenn der Mensch komplett verschwinden würde. 
Die Entwicklung einer wirklich leistungsfähigen KI könnte dahin führen. 
Meint jedenfalls Stephen Hawking:

http://www.handelsblatt.com/technik/forschung-innovation/stephen-hawking-physiker-warnt-vor-kuenstlicher-intelligenz/11067072.html

von Jörg S. (joerg-s)


Lesenswert?

Tex A. schrieb:
> Wir haben heute in Autos ASR, ABS, ESP und diverse anderer
> Fahrer-Assistenz-Systeme. Wenn man behauptet, dass eine Maschine keine
> Verantwortung übernehmen kann, so muss man bedenken, dass all dieses
> System nur dem Zweck dienen, das Fahrzeug für den Menschen an den
> Grenzen der Physik noch beherrschbar zu machen, wenn der Fahrer durch
> Verantwortungslosigkeit das Fahrzeug über die von ihm beherrschbaren
> Grenzen geführt hat.
> Ein autonomes Fahrzeug benötigt all diese Systeme nicht, weil es nicht
> so verantwortungslos handeln dürfte, wie ein Mensch.
Das impliziert das die Menschen im täglichen Leben ABS und ESP benutzen 
würden. Das trifft (auf mich) jedenfalls nicht zu. Diese Systeme sind 
m.E. eher was für unvorhersehbare (Not)Situationen.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Icke ®. (49636b65)

>Noch besser wäre die Welt, wenn der Mensch komplett verschwinden würde.
>Die Entwicklung einer wirklich leistungsfähigen KI könnte dahin führen.
>Meint jedenfalls Stephen Hawking:

>http://www.handelsblatt.com/technik/forschung-inno...

Bei allem Respekt, aber der gute Mann ist "heavily overrated"
Ein Maskottchen der Astrophysik und SciFi, durch seine Krankheit perfekt 
als geniales Genie verkaufbar.

Nochwas.

Die Menschheit braucht keine KI ums sich selbst abzuschaffen bzw. 
auszuknipsen. Der Börsencrash 1929 war noch ohne Computer und Elektronik 
machbar, es reichten Telegraphie und die allgegenwärtige GIER! IN den 
1960er-1980er Jahren konnte der kalte Krieg mehr als einmal heiß werden 
und das Arsenal der Atomwaffen konnte und kann die Erde mehrfach 
pulverisieren. Ganz ohne KI, "nur" rocket science. Wernher von Braun 
läßt grüßen.
Heute haben wir elektronischen Börsenhandel, Hochfrequenzhandel ist 
schon morgen allgegenwärtig. Wenn gleich in diesem irren System ne Menge 
Technologie und auch Algorithmik stecken, ist sie dennoch von KI 
Lichtjahre entfernt. Und dennoch wird sie uns in absehbarer Zeit den 
nächsten Crash bescheren. Denn die GIER steckt dort noch viel mehr drin.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> enn die GIER steckt dort noch viel mehr drin.

Selbst im Auto gibt es ja sog. Gierraten-Sensoren...
;-)
MfG Paul

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Bei allem Respekt, aber der gute Mann ist "heavily overrated"
> Ein Maskottchen der Astrophysik und SciFi, durch seine Krankheit perfekt
> als geniales Genie verkaufbar.

Zu den Dümmsten dieser Welt gehört er aber nun auch wieder nicht. Und er 
hat Recht. Ich will keine Maschinen, die wirklich intelligent denken 
können. Noch ist es ein weiter Weg dahin, aber falls es doch gelingen 
sollte, werden die finstersten SciFi Geschichten real. Wenn wir Glück 
haben, töten sie uns nur...

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Apropos Navigation. Die Amis trauen ihrem eigenen GPS nicht und lehren 
in der Navy wieder klassische Methoden:

http://www.heise.de/security/meldung/GPS-unsicher-US-Navy-unterrichtet-wieder-am-Sextanten-2845200.html

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Icke ®. (49636b65)

>Apropos Navigation. Die Amis trauen ihrem eigenen GPS nicht und lehren
>in der Navy wieder klassische Methoden:

Warum wurden die je abgeschafft? Auch im Computer- und 
Taschenrechnerzeitalter muss man Kopfrechnen können!

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Auch im Computer- und
> Taschenrechnerzeitalter muss man Kopfrechnen können!

Ja, sollte man. Aber die allgegenwärtige Technik macht leider faul. Ich 
schließe mich da nicht aus und muß z.B. oft selbst erst in die Bücher 
schauen, wenn ich dem Sohnemann bei den Mathehausaufgaben hefen soll. 
Längere Texte mit der Hand zu schreiben, fällt auch zunehmend schwer.

von J. A. (gajk)


Lesenswert?

Tex A. schrieb:
> In den Anfängen des autonomen Verkehrs wurde die Frage von einem
> Entwickler sinngemäß so beantwortet.
>
> Wir haben heute in Autos ASR, ABS, ESP und diverse anderer
> ...Ein autonomes Fahrzeug benötigt all diese Systeme nicht, weil es nicht
> so verantwortungslos handeln dürfte, wie ein Mensch.

Also, ein paar sinnvolle Sicherheitssysteme sind noch lange kein 
Hinweis, dass der Fahrer verantwortunglos ist.

Meine Eltern haben sich 1989 einen neuen Audi 80 gekauft. Leider kam ich 
beim Auswahlverfahren zu spät. Auf die Frage, ob sie denn ein ABS 
bestellt hätten meinte mein Vater, das sie nicht so sportlich fahren 
würden dass sie das bräuchten.

Du scheinst auch aus dieser Generation zu stammen, die lieber vorsichtig 
fährt und sich dafür das Anschnallen spart.

> Das Beispiel des Flugzeugs ist ein sehr Schönes.
> Der Verlust seiner Triebwerke ist für ein Flugzeug, was für ein KFZ der
> Verlust eines Rades ist.

Entweder bist du noch nie geflogen oder noch nie Auto gefahren.


> ...derartiger Unfälle am Tagesunfallvolumen, gemessen an den Unfällen, die
> durch Hormonstörungen, Rücksichtslosigkeit, Ignoranz, fahrerisches
> Unvermögen, Unaufmerksamkeit und Aggression verursacht werden?
>
> Die Welt wird eine Bessere sein, wenn man den Menschen das Lenkrad
> wegnimmt.

Mit derselben Argumentation könnte man den Verkauf von Trinkgläsern 
verbieten um den Alkoholmissbrauch einzudämmen.

von Rick M. (rick-nrw)


Lesenswert?

Verkehrskontrolle: Google-Auto fuhr der Polizei zu langsam
http://www.golem.de/news/verkehrskontrolle-google-auto-fuhr-der-polizei-zu-langsam-1511-117442.html

"Rüpelhaftes Verhalten soll einprogrammiert werden"

Das haben manche auch so "einprogrammiert"

Das autonome Auto soll also menschlicher werden.
Es säuft, es raucht und ab und zu bumst es.

Schöne neue Welt!

von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Ein interessanter Beitrag dazu, der ganz guut den Status bei der 
Erkennung zeigt.

http://www.ted.com/talks/chris_urmson_how_a_driverless_car_sees_the_road

Gruss
Axel

von Markus F. (mfro)


Lesenswert?

Frontscheibe raus hast Du vergessen.

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?


von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

B e r n d W. schrieb:
> https://www.youtube.com/watch?v=MrwxEX8qOxA

Hier konnte er wenigstens rettend eingreifen, aber im Google-Car hätte 
der Mann ganz schlechte Karten gehabt.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Wenn es nach einem Unfall dann zu einer Anklage kommt, müssen ja auch 
noch erhebliche bauliche Veränderungen in den Gerichtsgebäuden 
stattfinden:

So ein Auto kann ja nicht auf der Anklagebank Platz nehmen, es muß eine
hydraulische Anklagebühne her. Zur Feststellung der Personalien muß das 
Auto ja das Auslesen seiner OBD-Schnittstelle erlauben. Das ist ein 
Eingriff in dessen körperliche Unversehrtheit.

Wann wird man das erste Mal in Gerichtsberichten lesen können "Das 
Fahrzeug beantwortete Fragen des Richters mit unflätigem Hupen und mußte 
daraufhin mit 2 Flaschenzügen aus dem Saal getreckt werden. Es kam 
erneut in die Untersuchungsgarage"


MfG Paul

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?


von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Das war absehbar.

Und wenn man sich dann noch die Rahmenbedingungen der Google-Tests 
anschaut, dann wird ein wirklich autonomes Fahrzeug (leider) noch lange 
ein Traum bleiben.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


Lesenswert?

wir brauchen am besten eine zebra-gestreifte Welt.

von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

▶ J-A von der H. schrieb:
> wir brauchen am besten eine zebra-gestreifte Welt.

Mit diesem Vorschlag kannst Du Punkte machen.

MfG Paul

von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Erstmals hat ein Google-Car einen Unfall verursacht:
>
> 
http://www.n-tv.de/auto/Selbstfahrendes-Google-Auto-baut-Unfall-article17109996.html

Die Frau eines Kollegin hat auch letzte Woche einen Bus gestreift. Hat 
die Versicherung geregelt, es wurde keiner verletzt, der Bus hatte 
Verspätung.

Nur falls das irgendwen interessiert.

Gruss
Axel

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

War das auch ein autonom fahrendes Fahrzeug?

Ansonsten ist das hier ziemlich offtopic.

von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> War das auch ein autonom fahrendes Fahrzeug?
>
> Ansonsten ist das hier ziemlich offtopic.

Ich nehme schon an, dass die autonom gefahren ist und nicht vom Ehemann 
ferngesteuert wurde.

Die interessante Frage ist doch, wer besser/sicherer fährt, der autonom 
fahrende Mensch oder der autonom fahrende Computer.

Man könnte jetzt allenfalls auf unentschieden entscheiden.

Gruss
Axel

von Le X. (lex_91)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> War das auch ein autonom fahrendes Fahrzeug?
>
> Ansonsten ist das hier ziemlich offtopic.

Jein.

In der Diskussion über autonome Fahrzeuge neigt man gerne dazu, 
auszublenden dass Menschen auch Fehler machen, bzw. die "Fehler" der 
Maschinen werden schwerer gewichtet.
Es schadet also nicht zu erwähnen, dass menschliche Fahrer genauso wenig 
perfekt sind.
Wäre interessant ob die Beispieldame im gleichen Zeitraum (6 Jahre?) 
noch einen weiteren Unfall hatte, dann würde es, zumindest auf diese 
Person gerechnet, schon 1:0 für die Maschine stehen.

OnTopic:
Das Interessante daran ist ja dass dieses Unfallscenario, wenn auch vom 
Googlecar verursacht, in einer autonomen Welt nicht so hätte passieren 
können.
Wären die anderen Verkehrsteilnehmer (der Bus) auch vernetzt gewesen 
hätte das Googlecar besser reagieren können.
Über Kurz oder Lang werden menschliche Fahrer eher wie Fremdkörper 
wirken.

Naja, so gerne ich auch autonome Fahrzeuge im Alltag sehen würde, das 
ist natürlich alles noch Zukunftsmusik. Hier sollten Fortschritte eher 
innerhalb von Jahrzehnten anstatt Jahren erwartet werden.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Axel L. schrieb:
> Die interessante Frage ist doch, wer besser/sicherer fährt, der autonom
> fahrende Mensch oder der autonom fahrende Computer.
>
> Man könnte jetzt allenfalls auf unentschieden entscheiden.

Das wäre aber nur zulässig, wenn für beide gleiche Bedingungen gelten.

Bei Google: maximal 25 mph, kein Schnee, kein Regen, keine Polizisten, 
keine tiefstehende Sonne, genau abgegrenztes, ländliches Gebiet.

Die anderen Situationen, die ich weiter oben ja angesprochen hatte, die 
vorrausschauendes Fahren, Auflösen von Konflikten etc. benötigen bringe 
ich da noch gar nicht ins Spiel.

So wie sich dieser Unfall jetzt darstellt, gibt es wenig Anlass zu 
Optimismus, dass es in absehbarer Zeit ein wirklich vollautonomes 
Fahrzeug geben wird.

Ich dachte, Google hätte zumindest solchen recht klaren Situationen 
schon im Griff :-/

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Le X. schrieb:
> In der Diskussion über autonome Fahrzeuge neigt man gerne dazu,
> auszublenden dass Menschen auch Fehler machen, bzw. die "Fehler" der
> Maschinen werden schwerer gewichtet.
> Es schadet also nicht zu erwähnen, dass menschliche Fahrer genauso wenig
> perfekt sind.

Das stimmt natürlich.

> Wäre interessant ob die Beispieldame im gleichen Zeitraum (6 Jahre?)
> noch einen weiteren Unfall hatte, dann würde es, zumindest auf diese
> Person gerechnet, schon 1:0 für die Maschine stehen.

Aber man darf dabei die Bedingungen nicht unterschlagen, unter denen 
Google im Moment testet - sonst ist das ziemlich unfair. Die Dame fährt 
sicherlich schneller als 40km/h, gerne auch mal in einer Großstadt, und 
das bitte auch bei jedem Wetter.

Und (das hatte ich weiter oben in diesem Thread schon ausführlich 
dargelegt): sie wird Konfliktsituationen auflösen können, bei denen 
Google-Fahrzeuge komplett versagen und blockieren.

> OnTopic:
> Das Interessante daran ist ja dass dieses Unfallscenario, wenn auch vom
> Googlecar verursacht, in einer autonomen Welt nicht so hätte passieren
> können.
> Wären die anderen Verkehrsteilnehmer (der Bus) auch vernetzt gewesen
> hätte das Googlecar besser reagieren können.
> Über Kurz oder Lang werden menschliche Fahrer eher wie Fremdkörper
> wirken.

Dann wirst Du auch alle Bäume, Kinder, Radfahrer, Tiere usw. von den 
Straßen verbannen müssen.

Zur Vernetzung und deren Problematik gab es oben auch schon reichlich 
Beiträge. Stichworte dazu: Netzausfall, Hackerangriff

Und die ersten autonomen Fahrzeuge werden sich eben mit uns 
"rumschlagen" müssen ;-)

Oder besser: wir mit ihnen - denn das werden echte Verkehrshindernisse 
sein.

> Naja, so gerne ich auch autonome Fahrzeuge im Alltag sehen würde, das
> ist natürlich alles noch Zukunftsmusik. Hier sollten Fortschritte eher
> innerhalb von Jahrzehnten anstatt Jahren erwartet werden.

Ja, so sehe ich das auch.

Wie gesagt: Hilfen, Autobahnspurassistenten etc. - alles super, finde 
ich sehr gut. Aber wirklich autonomes Fahren ist das eben nicht.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Le X. schrieb:
> Über Kurz oder Lang werden menschliche Fahrer eher wie Fremdkörper
> wirken.

Da sehe ich das Hauptproblem: Es wird Situationen geben, in denen der 
menschlische Fahrer ran muß. Und dann hat der keinerlei Fahrpraxis, weil 
er sich sonst immer fahren läßt.

Ansonsten: 1000km zu nem Kunden in IT, 1200km zu nem Kunden in FR, 
reinsetzen und wegpennen, oder was lesen, oder programmieren... Und 
nein, leider geht das nicht mit Zug, weil ich zuviel Werkzeug und Geräte 
mitnehmen muß.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Dann wirst Du auch alle Bäume, Kinder, Radfahrer, Tiere usw. von den
> Straßen verbannen müssen.

Ich wette, daß Reh, was mir im Herbst vor den Kühler gesprungen ist, 
hätte das Google-Auto mit seinen zahlreichen Sensoren im Nebel schneller 
erkannt, hätte schneller reagiert und so mit hoher Wahrscheinlichkeit 
einen Schaden von 4000 Eur verhindert.

Und die Rehe, die ich gestern gerade noch so gesehen habe, hätte es mit 
Infrarot sicher auch schneller gesehen.

Und das Reh, welches ich letztens mitten auf der Straße überhaupt nicht 
gesehen habe, weil der entgegenkommende Fahrerer voll aufgeblendet hat, 
hätte es mit seinen Sensoren trotz der Blendung im VIS irgendwo im IR 
oder mit Ultraschall auch erkannt.

Ich merke gerade - hier gibts ne Menge Rehe.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> Le X. schrieb:
>> Über Kurz oder Lang werden menschliche Fahrer eher wie Fremdkörper
>> wirken.
>
> Da sehe ich das Hauptproblem: Es wird Situationen geben, in denen der
> menschlische Fahrer ran muß. Und dann hat der keinerlei Fahrpraxis, weil
> er sich sonst immer fahren läßt.

Dazu kommt noch die Frage der Haftung, die auch noch geklärt werden 
muss.

> Ansonsten: 1000km zu nem Kunden in IT, 1200km zu nem Kunden in FR,
> reinsetzen und wegpennen, oder was lesen, oder programmieren... Und
> nein, leider geht das nicht mit Zug, weil ich zuviel Werkzeug und Geräte
> mitnehmen muß.

Zumindest auf Autobahnen könnte ich mir das in absehbarer Zukunft 
vorstellen, aber bis zur Auf- und Abfahrt wirst Du noch selber 
"ranmüssen".
Immerhin wäre es schon ein Fortschritt, wenn man acht von zehn Stunden 
etwas anderes machen könnte :-)

(Ich beneide Dich nicht. Zeit auf der Straße ist für mich und für Dich 
vermutlich auch einfach verschwendete Lebenszeit. Ätzend.)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Dann wirst Du auch alle Bäume, Kinder, Radfahrer, Tiere usw. von den
>> Straßen verbannen müssen.
>
> Ich wette, daß Reh, was mir im Herbst vor den Kühler gesprungen ist,
> hätte das Google-Auto mit seinen zahlreichen Sensoren im Nebel schneller
> erkannt, hätte schneller reagiert und so mit hoher Wahrscheinlichkeit
> einen Schaden von 4000 Eur verhindert.

Das hätte es sicherlich verhindert, denn das Google-Auto fährt weder bei 
Nebel, noch Regen, noch Schnee ;-)

> Und die Rehe, die ich gestern gerade noch so gesehen habe, hätte es mit
> Infrarot sicher auch schneller gesehen.
>
> Und das Reh, welches ich letztens mitten auf der Straße überhaupt nicht
> gesehen habe, weil der entgegenkommende Fahrerer voll aufgeblendet hat,
> hätte es mit seinen Sensoren trotz der Blendung im VIS irgendwo im IR
> oder mit Ultraschall auch erkannt.

Das Google-Auto versagt schon bei tiefstehender Sonne.

Aber: vom Google-Versuch abgesehen werden intelligente Assistenten in 
solchen Situationen natürlich hilfreich sein. Das hat aber nichts mit 
autonom zu tun, denn dasselbe Auto wird schon bei der nächsten einfachen 
und vor allem alltäglichen Situation einfach blockieren

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Zumindest auf Autobahnen könnte ich mir das in absehbarer Zukunft
> vorstellen, aber bis zur Auf- und Abfahrt wirst Du noch selber
> "ranmüssen".

Gern, solange es mich rechtzeitig vorher weckt. ;-) Einklinken und dann 
machen lassen wäre schon ein großer Gewinn.

Chris D. schrieb:
> Zeit auf der Straße ist für mich und für Dich
> vermutlich auch einfach verschwendete Lebenszeit.

Der zweitunschönste Nebeneffekt meiner Tätigkeit, kommt gleich nach 
Steuererklärung machen. Leider kommen die Kunden seltenst zu mir und 
liegen weit verteilt.

Ich kann das "Freude am Fahren" überhaupt nicht nachvollziehen. 
Bestenfalls ein gutes Hörbuch kann das etwas abmildern.

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Das hätte es sicherlich verhindert, denn das Google-Auto fährt weder bei
> Nebel, noch Regen, noch Schnee ;-)

Ja, jetzt. Laß dem mal noch ein paar mehr Sensoren wachsen, dann sehe 
ich keinen Grund, warum es Objekte im Regen, Nebel, bei Schnee nicht 
besser erkennen soll als der menschliche Fahrer. Es hat doch viel mehr 
Möglichkeiten.

von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>> Die interessante Frage ist doch, wer besser/sicherer fährt, der autonom
>> fahrende Mensch oder der autonom fahrende Computer.
>>
>> Man könnte jetzt allenfalls auf unentschieden entscheiden.
>
> Das wäre aber nur zulässig, wenn für beide gleiche Bedingungen gelten.
>
> Bei Google: maximal 25 mph, kein Schnee, kein Regen, keine Polizisten,
> keine tiefstehende Sonne, genau abgegrenztes, ländliches Gebiet.
Die 25 Meilen resultieren vermutlich daher, dass das in den USA die 
gängige zulässige Höchstgeschwindigkeit innerorts ist. Ansonsten reden 
wir von Landstrassen oder Autobahnen, die tendentiell eher einfacher zu 
fahren sind.

Und Regen/Schnee ist wohl eher eine Folge der niedrigen zugestandenen 
Fehlertoleranz. Die Sensoren der autonomen Autos sind gerade bei Regen 
und Schnee denen der menschlichen Fahrer weit überlegen. Beim letzten 
Schneefall hier in der Gegend sprach man von "nur" 55 Auffahrunfällen, 
das ware bei computergesteuerten Fahrzeugen vollkommen inakzeptabel.

Gruss
Axel

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Das hätte es sicherlich verhindert, denn das Google-Auto fährt weder bei
>> Nebel, noch Regen, noch Schnee ;-)
>
> Ja, jetzt. Laß dem mal noch ein paar mehr Sensoren wachsen, dann sehe
> ich keinen Grund, warum es Objekte im Regen, Nebel, bei Schnee nicht
> besser erkennen soll als der menschliche Fahrer. Es hat doch viel mehr
> Möglichkeiten.

Unterstützend sind solche Systeme absolut sinnvoll.

Aber man sollte den Dynamikbereich optischer Systeme nicht überschätzen. 
Da liegen noch Welten zwischen dem menschlichen Auge und selbst 
Labormustern. Und da sprechen wir noch nicht einmal von der 
Mustererkennung und noch gar, gar nicht von Situationserkennung.

Wie weiter oben schon geschrieben: alle Sensoren der Welt helfen nicht 
in Situationen, in denen implizites Wissen nötig ist. Und das sind sehr, 
sehr viele Situationen (als Beispiel sei nur mal das alltägliche 
Reinwinken beim Reißverschlussverfahren genannt).

Menschliche Situationserkennung ist hochkomplex und beruht immer auf der 
Verknüpfung mit Erfahrungen. Sensorische Information ist  da (leider) 
nur ein sehr kleiner Teil.

von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Timm T. schrieb:
>
> Das Google-Auto versagt schon bei tiefstehender Sonne.
>
> Aber: vom Google-Versuch abgesehen werden intelligente Assistenten in
> solchen Situationen natürlich hilfreich sein. Das hat aber nichts mit
> autonom zu tun, denn dasselbe Auto wird schon bei der nächsten einfachen
> und vor allem alltäglichen Situation einfach blockieren

Wieder so ein Beispiel von unterschiedlichen Herangehensweisen.

Ich habe diese Situation derzeit häufig Abends auf dem Weg nach Hause, 
und eigentlich müsste man den Verkehr stoppen, weil ehrlicherweise alle 
nur da lang fahren, wo erfahrungsgemäss gestern noch die Strasse war und 
wo man hofft, die Bremslichter noch zu erkennen. Dennoch fahren 
natürlich alle weiter, aber ein Computer würde hier zu Recht anhalten 
und eine andere Strecke suchen. Beim Menschen würde dann im 
Unfallbericht die Blendung als Entschuldigung herhalten.

Das ist eine ähnliche Situation wie die Nebelbänke, in die alle mit 
100km/h reinrauschen, wenn da dann einer steht, wundern sich alle über 
die Massencrashs.

Gruss
Axel

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Haftung

Chris D. schrieb:
>> Da sehe ich das Hauptproblem: Es wird Situationen geben, in denen der
>> menschlische Fahrer ran muß. Und dann hat der keinerlei Fahrpraxis, weil
>> er sich sonst immer fahren läßt.
>
> Dazu kommt noch die Frage der Haftung, die auch noch geklärt werden
> muss.

Was muss da geklärt warden ?

Dafür wird es eine Haftpflichtversicherung geben und fertig. Wenn die 
autonomen Autos wenige Unfälle bauen, wird die billiger als heute. Ich 
würde annehmen, dass die in 20 Jahren billiger ist als eine reguläre.

Gruss
Axel

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Axel L. schrieb:
> Und Regen/Schnee ist wohl eher eine Folge der niedrigen zugestandenen
> Fehlertoleranz. Die Sensoren der autonomen Autos sind gerade bei Regen
> und Schnee denen der menschlichen Fahrer weit überlegen. Beim letzten
> Schneefall hier in der Gegend sprach man von "nur" 55 Auffahrunfällen,
> das ware bei computergesteuerten Fahrzeugen vollkommen inakzeptabel.

Das stimmt nur zum Teil. Tiefstehende Sonne ist bspw. bei Google 
explizit als großes Problem genannt. Die Dynamik gibt das einfach nicht 
her und die Sensoren sind dann quasi blind. Menschen können mit diesen 
Situationen aber offenbar trotzdem noch umgehen.

Und: der Polizist ist da noch gar nicht erwähnt, steht er doch für all 
die Situationen, in denen noch so viele Sensoren nicht weiterhelfen.

Fahrzeuge mit Assistenten, die in einem begrenzten Umfeld hilfreich sein 
können (Autobahn), das wird es sicherlich bald geben.

Auf vollständig autonome Fahrzeuge, die sich in einem vergleichbaren 
Szenario wie heutige Fahrzeuge bewegen, wird man noch sehr lange warten 
müssen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Axel L. schrieb:
>> Dazu kommt noch die Frage der Haftung, die auch noch geklärt werden
>> muss.
>
> Was muss da geklärt warden ?
>
> Dafür wird es eine Haftpflichtversicherung geben und fertig. Wenn die
> autonomen Autos wenige Unfälle bauen, wird die billiger als heute. Ich
> würde annehmen, dass die in 20 Jahren billiger ist als eine reguläre.

Du würdest die Haftung für die Software eines anderen übernehmen?

Mutig.

Ich sicher nicht (vielleicht, weil ich Info bin ;-)

Was passiert, wenn es nicht mehr mit Blechschaden abgeht?

Reicht es Dir dann, wenn der Hersteller so wie Google jetzt sagt: "oh, 
die Situation hatten wir nicht bedacht. Aber wir ändern jetzt die 
Software, so dass das in Zukunft nicht mehr geschieht."?

Wenn der Hersteller die Haftung übernimmt, dann wird er die Fahrzeuge 
entsprechend konservativ einstellen, was dann in den hier im Thread von 
mir beschriebenen Szenarien mit Sicherheit zu einer Blockade des Autos 
führt.

Wenn der Insasse verantwortlich ist, wird sich keiner in ein Fahrzeug 
setzen, dessen Software vielleicht doch die eine oder andere Situation 
falsch einschätzt und man keine Eingriffsmöglichkeiten hat.

Und wenn man weiß, wie Software geschrieben wird, dann muss man kein 
Prophet sein, um zu sagen, dass es mit autonomen Fahrzeugen auch schwere 
Unfälle geben wird, die durch mangelhafte Software ausgelöst wurden.

Von "gehackten autonomen Autos", die Amok fahren, ist da noch nicht 
einmal die Rede.

Überspitzt formuliert:
"Angeklagter, können Sie nachweisen, dass jemand anderes die Software 
Ihres Fahrzeugs manipuliert hat?"

Nein, die Haftungsfrage ist noch nicht einmal ansatzweise geklärt.

: Bearbeitet durch Moderator
von Paul B. (paul_baumann)


Lesenswert?

Timm T. schrieb:
> ch merke gerade - hier gibts ne Menge Rehe.

...und dann auch entsprechend viele Kontras. Wie beim Skat.
;-)
MfG Paul

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


Lesenswert?

Noch sollte die beweislast beim kläger liegen. Ottach?
Namaste

von Richard H. (richard_h27)


Lesenswert?

Axel L. schrieb:
> Die interessante Frage ist doch, wer besser/sicherer fährt, der autonom
> fahrende Mensch oder der autonom fahrende Computer.

Ich schätze die Rangfolge so ein:

autonom fahrender Computer
Mann
per Teach-in programmierter Roboter ohne Sensorik
Von ihrer Multitaskingfähigkeit überzeugte Frau

Grüße
Richard

von Timm T. (Gast)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Du würdest die Haftung für die Software eines anderen übernehmen?

Die Haftung für die Wetware wird doch auch übernommen. Und da ist 
mitunter weniger Intelligenz vorhanden als in nem Smartfon.

Chris D. schrieb:
> Tiefstehende Sonne ... Menschen können mit diesen
> Situationen aber offenbar trotzdem noch umgehen.

Ja, die fahren dann halt auf gut Glück, obwohl sie eigentlich nicht mehr 
ausreichend sehen. Dagegen kann das autonome Auto auf Ultraschall und 
Lidar ausweichen.

Nur weil es jetzt noch nicht geht und die Googleautos damit jetzt 
Probleme haben, heißt das doch nicht, daß das so bleiben wird. Oder 
glaubst Du wirklich, die Ings bei Google hätten diese Probleme nicht 
erkannt oder finden sich damit ab: Nagut, dann fährt unser Auto halt 
nicht bei Regen...

von Axel L. (axel_5)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>>> Dazu kommt noch die Frage der Haftung, die auch noch geklärt werden
>>> muss.
>>
>> Was muss da geklärt warden ?
>>
>> Dafür wird es eine Haftpflichtversicherung geben und fertig. Wenn die
>> autonomen Autos wenige Unfälle bauen, wird die billiger als heute. Ich
>> würde annehmen, dass die in 20 Jahren billiger ist als eine reguläre.
>
> Du würdest die Haftung für die Software eines anderen übernehmen?
>
> Mutig.
>
> Ich sicher nicht (vielleicht, weil ich Info bin ;-)
>
> Was passiert, wenn es nicht mehr mit Blechschaden abgeht?
>
> Reicht es Dir dann, wenn der Hersteller so wie Google jetzt sagt: "oh,
> die Situation hatten wir nicht bedacht. Aber wir ändern jetzt die
> Software, so dass das in Zukunft nicht mehr geschieht."?
>
> Wenn der Hersteller die Haftung übernimmt, dann wird er die Fahrzeuge
> entsprechend konservativ einstellen, was dann in den hier im Thread von
> mir beschriebenen Szenarien mit Sicherheit zu einer Blockade des Autos
> führt.
>
> Wenn der Insasse verantwortlich ist, wird sich keiner in ein Fahrzeug
> setzen, dessen Software vielleicht doch die eine oder andere Situation
> falsch einschätzt und man keine Eingriffsmöglichkeiten hat.
>
> Und wenn man weiß, wie Software geschrieben wird, dann muss man kein
> Prophet sein, um zu sagen, dass es mit autonomen Fahrzeugen auch schwere
> Unfälle geben wird, die durch mangelhafte Software ausgelöst wurden.
>
> Von "gehackten autonomen Autos", die Amok fahren, ist da noch nicht
> einmal die Rede.
>
> Überspitzt formuliert:
> "Angeklagter, können Sie nachweisen, dass jemand anderes die Software
> Ihres Fahrzeugs manipuliert hat?"
>
> Nein, die Haftungsfrage ist noch nicht einmal ansatzweise geklärt.


Es gibt Firmen, die übernehmen sogar die Haftung, wenn ein Mensch Mist 
baut. Da ist ein Computer noch wesentlich einfacher zu kalkulieren, der 
wird nicht müde, hat keine schlechte Laune und fährt auch nicht wenn er 
sich dazu nicht in der Lage fühlt oder es objektiv nicht ist. Der 
überschreitet keine Geschwindigkeitsbegrenzungen, überholt nicht im 
Überholverbot und telephoniert nicht am Steuer (bzw. hat die nötigen 
Reserven dazu).

Im Vergleich zur Haftpflichtversicherung eines Menschen ist ein Computer 
geradezu ein Traum.

Und auch heutige Autos haben schon beliebig viele Systeme eingebaut, bei 
denen Fehlfunktionen letale Folgen haben können und auch schon hatten. 
Es haben schon Airbags ausgelöst ohne Unfall, es haben schon ABS Systeme 
versagt, elektronische Lenkungen können versagen, ein wildlaufendes ESP 
kann genauso schlimme Folgen haben, wie ein wildlaufender Computer. Kann 
passieren, hat aber keinen gestört.

Genau genommen werden für ein autonomes Auto gar keine zusätzlichen 
Aktoren mehr eingebaut, alles was man zum autonomen Fahren an Aktoren 
braucht, ist in modernen Autos schon drin und wird gebändigt. Alle 
Fehlverhalten, die ein autonomes Fahrzeug zeigen kann, kann ein Auto 
heute auch schon zeigen. Und der durchschnittliche Fahrer steht einer 
Fehlfunktion dieser Systeme genauso hilflos gegenüber, wie wenn das Auto 
autonom fahren würde.

Gruss
Axel

von Matthias X. (current_user)


Lesenswert?

Und Wieviel hundert tausend Kilometer ist das System vorher unfallfrei 
gefahren? Auch Menschen bauen Unfälle und genaugenommen hat auch ein 
Mensch den Unfall gebaut weil er nicht schnell genug reagiert hat als er 
gemerkt hat dass der Computer falsch handelt.

Wegen einem Unfall in der Testphase das gesamte Thema autonomes Fahren 
in Frage zu stellen ist auch falsch. Wenn ich einfach mal nach "Erlkönig 
Unfall" google finde ich auch einige Vorfälle.

Ich wage einfach mal zu sagen:
- autonomes Fahren wird es in der Zukunft geben
- nach und nach werden immer mehr Leute dieses Nutzen und es auch gut 
finden
- es wird (tödliche) Unfälle geben wo man vermutet (oder sogar weis), 
dass der Computer falsch gehandelt hat.

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Axel L. schrieb:
>>> Dazu kommt noch die Frage der Haftung, die auch noch geklärt werden
>>> muss.
>>
>> Was muss da geklärt warden ?
>>
>> Dafür wird es eine Haftpflichtversicherung geben und fertig. Wenn die
>> autonomen Autos wenige Unfälle bauen, wird die billiger als heute. Ich
>> würde annehmen, dass die in 20 Jahren billiger ist als eine reguläre.
>
> Du würdest die Haftung für die Software eines anderen übernehmen?
>
> Mutig.

Meine jetzige Autohaftpflicht übernimmt auch die Haftung für meine 
menschliche Fehlbarkeit, meine Privathaftpflicht tut das auch, und eine 
Berufshaftpflicht ebenso, warum sollte sie dies nicht für die Software 
des Autoherstellers tun?

Kein Mut, sondern knallharte Kalkulation. Summe der 
Versicherungsbeiträge - Summe der Schadensfälle = Gewinn.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.