Hallo, mich würde interessieren wie schwierig Ihr einen Branchenwechsel für einen ING mit einigen Jahren BE (5-10) einschätzt. Z.B. von Automotive zu Anlagenbau/Chemie. Gibt es Unterschiede ob man vom OEM oder vom Zulieferer kommt (Projekterfahrung)? In welchen Branchen sind Seiteneinstiege möglich, in welchen eher weniger? Nach welcher Berufserfahrung ist der Zug abgefahren? Wie kann man seine Absichten im Bewerbungsgespräch glaubhaft rüberbringen? Freue mich auf Eure Antworten!
Momentan sind alle Branchenwechsel schwierig bis unmöglich, weil es genug passende Kandidaten in der jeweiligen Branche überall gibt. Die Final-Entscheider der Personaleinstellung binden sich auch heute kein Risiko mehr auf, in größeren Unternehmen, weil dann der eigene Job gefährdet ist, in mittelständischen inhabergführten, in Sorge um die Existenz des Unternehmen selber bei einem Fehlgriff. Deshalb sorgsam die Branche nach dem Studium wählen und nicht rushen, weil spätestens nach 5 Jahren gibts kein Zurück, weil man schon viel zu teuer geworden für einen Neunanfang. Und auf Absolventenniveau will ja keiner gehaltstechnisch dann zurückgestuft werden bzw. wollen das die Unternehmen auch gar nicht, weil sie dann erwarten, dass der Mitarbeiter demotiviert ist.
Justus Jonas schrieb: > Hallo, > > mich würde interessieren wie schwierig Ihr einen Branchenwechsel für > einen ING mit einigen Jahren BE (5-10) einschätzt. Das Thema hatten wir erst vor 10d: http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:adKKP0z_ZIAJ:www.mikrocontroller.net/topic/376215+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de Tipp: lerne wie man mit google die forumsseiten gezielt durchsucht. MfG,
Justus Jonas schrieb: > mich würde interessieren wie schwierig Ihr einen Branchenwechsel für > einen ING mit einigen Jahren BE (5-10) einschätzt. Z.B. von Automotive > zu Anlagenbau/Chemie. Kommt drauf an! Branchentypische Ing. wie z.b. Fahrzeugbau oder Chemieing. ,die sind da ziemlich limitiert.
Die Frage ist meines Erachtens nach unvollständig. Worum geht es wirklich? Um einen Wechsel der Branche, oder um einen Wechsel der Tätigkeit? Oder um beides gleichzeitig zusammen? Ein Wechsel der Branche ist sehr wohl möglich, wenn man vorher und nachher die gleiche Tätigkeit ausübt. Ein Entwickler, der Software für Steuergeräte in der Automobilbranche schreibt, kann auch Software für Steuergeräte in der Automatisierungstechnik oder in der Medizintechnik schreiben. Was sollte ihn auch davon abhalten?
Cortex-Vortex schrieb: > Momentan sind alle Branchenwechsel schwierig bis unmöglich, weil es > genug passende Kandidaten in der jeweiligen Branche überall gibt. Falsch. 08/15 Ingenieure oder Programmierer gibt es viele. Aber gute Leute mit Spezialkenntnissen sind schwer zu finden.
Justus Jonas schrieb: > In welchen Branchen sind Seiteneinstiege möglich, in welchen eher > weniger? Nach welcher Berufserfahrung ist der Zug abgefahren? Wie kann > man seine Absichten im Bewerbungsgespräch glaubhaft rüberbringen? Du musst mit deinen Fähigkeiten auf die Stelle passen. Mark B. schrieb: > Ein Wechsel der Branche ist sehr wohl möglich, wenn man vorher und > nachher die gleiche Tätigkeit ausübt. > > Ein Entwickler, der Software für Steuergeräte in der Automobilbranche > schreibt, kann auch Software für Steuergeräte in der > Automatisierungstechnik oder in der Medizintechnik schreiben. Was sollte > ihn auch davon abhalten? Richtig! Versuch macht kluch! Bewerbe Dich doch einfach auf Stellen, die dir gefallen. Versuche im Anschreiben mitzuteilen, warum du genau der richtige bist. Im schlimmsten Fall gibt es eine Absage. Ein Branchenwechsel führt nicht unbedingt zu einer größeren Gehaltssteigerung. Warum möchtest Du wechseln???
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Mark B. schrieb: > Ein Entwickler, der Software für Steuergeräte in der Automobilbranche > schreibt, kann auch Software für Steuergeräte in der > Automatisierungstechnik oder in der Medizintechnik schreiben. Was sollte > ihn auch davon abhalten? Grundsätzlich stimme ich dir zu, aber Automotive kann dich für andere Industrien versauen. Da wirst du so mit Prozessen bombardiert. Doppelinverse, geschützte Partitionen durch MPU, Misra, SPICE, Autosar, Diagnose, Softwareupdate per CAN usw. um am Ende was völlig simples zutun, was du in nem Bruchteil der Zeit alleine ohne das alles umgesetzt hättest.
Mark B. schrieb: > Die Frage ist meines Erachtens nach unvollständig. > > Worum geht es wirklich? Um einen Wechsel der Branche, oder um einen > Wechsel der Tätigkeit? Oder um beides gleichzeitig zusammen? > > Ein Wechsel der Branche ist sehr wohl möglich, wenn man vorher und > nachher die gleiche Tätigkeit ausübt. Also ich bin Wing im QM. Tätigkeit sollte ähnlich sein. Grund des Branchenwechsels wäre eher privater Natur, auch wenn ständig davon abgeraten wird aus solchem Grund zu wechseln. Begeisterung ist aber für beide Branchen gleichermaßen da.
Justus Jonas schrieb: > Mark B. schrieb: > Die Frage ist meines Erachtens nach unvollständig. > Worum geht es wirklich? Um einen Wechsel der Branche, oder um einen > Wechsel der Tätigkeit? Oder um beides gleichzeitig zusammen? > Ein Wechsel der Branche ist sehr wohl möglich, wenn man vorher und > nachher die gleiche Tätigkeit ausübt. > > Also ich bin Wing im QM. Tätigkeit sollte ähnlich sein. Grund des > Branchenwechsels wäre eher privater Natur, auch wenn ständig davon > abgeraten wird aus solchem Grund zu wechseln. Begeisterung ist aber für > beide Branchen gleichermaßen da. Was bringt dir eine Antwort hier? Sicherlich ist es möglich. Es ist auch möglich sein Studium in der halben Zeit durchzuziehen, aber eben nicht für alle. Ob DU es kannst oder schaffst, erfährst du nur, WENN du dich bewirbst.
Mark B. schrieb: > Cortex-Vortex schrieb: >> Momentan sind alle Branchenwechsel schwierig bis unmöglich, weil es >> genug passende Kandidaten in der jeweiligen Branche überall gibt. > > Falsch. 08/15 Ingenieure oder Programmierer gibt es viele. Aber gute > Leute mit Spezialkenntnissen sind schwer zu finden. Jo und meistens beinhalten die Spezialkenntnisse auch Branchenkenntnisse bzw. sind unweigerlich damit verknüpft. Sprich, man ist nicht nach 2 Wochen voll arbeitsfähig und das ist in heutigen Zeiten im deutschen Unternehmertum ein K.O.-Kriterium, wenn es um Gehälter größer Absolventengehälter geht.
Cortex-Vortex schrieb: > Sprich, man ist nicht nach 2 Wochen voll arbeitsfähig und das ist in > heutigen Zeiten im deutschen Unternehmertum ein K.O.-Kriterium, Das kommt etwas auf die Etage an. Beispiel: Maschinenbauingenieur Mehdorn
Ein fachfremder Wechsel ist unter Umstaenden schnell moeglich. Das Problem dabei sind moeglicherweise ueberzogene Erwartungen. zB Elektro-irgendwas in einem Medizinerstartup. Die kann man mit 3 Transistoren, die einen Ballon aufblasen beeindrucken. Die denken dann, dass eine CE Pruefung auch in der Art, locker, an einem Vormittag ablaeuft.
Ich sehe bei nem Branchenwechsel überhaupt kein Problem, zumindest für flexible Ings, die etwas draufhaben. Eine Voraussetzung natürlich ist, dass man im Studium oder Praktika dementsprechend breit aufgestellt ist. Die Basics müssen sitzen, dementsprechend sich weiterbilden, in die Richtung, in die man gehen will. Es macht auch durchaus Sinn, die Branche zu wechseln, heisst ja auch nicht komplett die Tätigkeit. Ich nutzte Branchenwechsel, um in der Tätigkeit aufzusteigen (Entwickler, Seniorentwickler etc.) Das Geplänkel was man im Beruf so lernt (bisschen Ppt, Xls..) kann man in die Tonne kloppen. Im Beruf lernt man eher soz. Kompetenzen, mit dem Chef umgehen etc. Natürlich, in meiner ersten Entwicklerposition habe ich auch etwas Routine in d. Programmierung bekommen, aber z.B. heute entwickelt nur mehr unser Lieferant, ich koordinere das nur mehr. Ich selbst habe meine Diplomarbeit in Branche A geschrieben (Automobil), bin dann in Branche B (Automation) ins Ausland und wechselte dann nach 3 J. in Branche C. Natürlich bin ich in der Tätigkeit und (na klar) im Gehalt auch immer wieder etwas gestiegen (zuletzt fast 20%). Nun, um weiter flexibel zu bleiben, mache jetzt noch einen Master in Economics zu meinem Informationstechnikdiplom. Ist natürlich nix für Warmduscher oder Weichkocher und welche die gerne jahrzehntelang auf derselben Stelle brüten wollen. War auch nicht immer leicht z.B. Branche B (oft IBN mal 14 Std. am Tag) und hat auch Nachteile (Sesshaftigkeit), aber ich bleibe flexibel und kann mir die Jobs in einem gewissen Rahmen aussuchen. So what.
> Ich selbst habe meine Diplomarbeit in Branche A geschrieben > (Automobil), bin dann in Branche B (Automation) ins Ausland und > wechselte dann nach 3 J. in Branche C. ... (Erstellen von netter Prosa beim Brunchen)
klausi schrieb: > Ich sehe bei nem Branchenwechsel überhaupt kein Problem, zumindest für > flexible Ings, die etwas draufhaben. Super, vielen Dank für die aufschlussreichen Infos. Ganz interessant zu lesen. Denke auch, für einen geistig flexiblen Ing. (der Potential zu noch mehr hat) ist das machbar.
einer_wie_heiner schrieb: >> Ich selbst habe meine Diplomarbeit in Branche A geschrieben >> (Automobil), bin dann in Branche B (Automation) ins Ausland und >> wechselte dann nach 3 J. in Branche C. > > ... (Erstellen von netter Prosa beim Brunchen) Oder Alten, oder ..... Ach da gibt`s soviel die bei denen dich die Methoden abschauen!
Mark B. schrieb: > Ein Entwickler, der Software für Steuergeräte in der Automobilbranche > schreibt, kann auch Software für Steuergeräte in der > Automatisierungstechnik oder in der Medizintechnik schreiben. Ganz meine Meinung. Aber: > Was sollte ihn auch davon abhalten? Der Personaldepp, der Branchenerfahrung fordert.
Justus Jonas schrieb: > Also ich bin Wing im QM. Tätigkeit sollte ähnlich sein. QM ist eine Generalistentätigkeit, nicht sehr branchenspezifisch, dadurch Branchenwechsel gut möglich. Chemie ist gut, versuch bei Pharma rein zu kommen, die haben eine Lizenz zum Gelddrucken und Personalkosten werden bei denen unter "sonstige Spesen" verbucht. ;)
klausi schrieb: > Ich sehe bei nem Branchenwechsel überhaupt kein Problem, zumindest für > flexible Ings, die etwas draufhaben. Ganz genau! ! Erklärbar schrieb: > Mark B. schrieb: > Ein Entwickler, der Software für Steuergeräte in der Automobilbranche > schreibt, kann auch Software für Steuergeräte in der > Automatisierungstechnik oder in der Medizintechnik schreiben. > > Ganz meine Meinung. Aber: > > Was sollte ihn auch davon abhalten? > > Der Personaldepp, der Branchenerfahrung fordert. Richtig. Es sind die HR Fuzzis die keine Ahnung haben, in der Tat ist es möglich! Selbst ausprobiert. Vorher Industrierobotik in Automobilindustrie programmiert, nun Leitsysteme in der Logistik. Überhaupt kein Problem. Jo S. schrieb: > Chemie ist gut, versuch bei Pharma rein zu kommen, die haben eine Lizenz > zum Gelddrucken und Personalkosten werden bei denen unter "sonstige > Spesen" verbucht. ;) Richtig, Chemie, Pharma, Banken = Gold äh Geldquelle. Ab in die Schweiz!
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