Hallo, nur ein Gedanke... Kann man das Verflüssigen des Druckmaterials nicht auch durch Lösungsmittel erreichen? Hätte imho ein paar Vorteile: - Kaltverschweißung -> hohe Festigkeit - kleiner Tropfendurchmesser -> sehr genau - keine Extruderheizleistung mehr -> horizontale Begrenzung nur durch Leistung der Antriebsspindeln. - Recyceln von Schrott -> billigstes Material Gut, man braucht Lösungsmittel, aber das kann man ja in einem Kondensator wieder aus der Abluft fischen. Wo ist der Haken? Warum macht das noch niemand so? mit freundlichem quack
Ich könnte mir vorstellen, dass es bei sehr kompakten oder sehr komplexen Modellen schwierig wird das Lösungsmittel zuverlässig zu verdunsten und das Material vorhersagbar auszuhärten. Abgesehen davon dürfte so etwas im Hobbybereich sehr schwierig zu vermarkten sein.
Kunststoff funktioniert aufgrund der Größe der darin enthaltenen Polymerketten. Je länger diese sind, desto stabiler/zäher wird der Kunststoff. Die Verwendung von Lösungsmitteln dürfte die Polymerketten zerstören, und diese sich auch beim Verdunsten des Lösungsmittels nicht wieder zurückbilden, so daß der Kunststoff seine mechanischen Eigenschaften weitestgehend verlieren dürfte. Das Problem der zerstörten Polymerketten tritt auch beim Recycling auf; so kann zwar aus geschreddertem Kunststoff auch wieder Rohmaterial für den Druckvorgang gewonnen werden, dieses aber ist weniger stabil als "neuer" Kunststoff.
>>Die Verwendung von Lösungsmitteln dürfte die Polymerketten zerstören, >>und diese sich auch beim Verdunsten des Lösungsmittels nicht wieder >>zurückbilden, so daß der Kunststoff seine mechanischen Eigenschaften >>weitestgehend verlieren dürfte. Die kovalenten Kohlenstoff-Bindungen in den Polymerketten dürften eher nicht durch die meisten Lösungsmittel gespalten werden. Wahrscheinlicher wird aber die ursprünglich kristalline Struktur des Kunstoffes, welche unter anderem durch hydrophobe Kohlenstoffe z.B. Benzolgruppen gebildet wird, auflösen und nach dem Verdunsten des Lösungsmittel eine amorphe Struktur bilden, die keine hohe Stabilität mehr besitzt. Beim Polystyrol wäre das der Fall.
Dann ist der Wirkmechanismus ein anderer, das Ergebnis aber gleichermaßen unbrauchbar. Auch schön. Also nicht.
ente 3x schrieb: > Gut, man braucht Lösungsmittel, aber das kann man ja in einem > Kondensator wieder aus der Abluft fischen. ...und weil die meisten Lösungsmittel entweder ungesund (Tetrachlorethen) oder brennbar sind. Damit braucht man im Drucker einen entsprechenden Eplosionsschutz oder man muss den Druckerinnenraum mit Stickstoff füllen. Daher nicht sehr Haushaltstauglich.
Naja, ein Lösungsmittel hat genau den Nachteil, den man beim 3D Druck versucht zu verhindern: Volumenänderung nach dem Drucken. Ein verdunstendes Lösungsmittel würde zu fürchterlichem Verzug des Druckes führen. Zudem: >- Kaltverschweißung -> hohe Festigkeit aber schlecht für filigrane Strukturen und Überhänge. >- kleiner Tropfendurchmesser -> sehr genau Kleiner als die gängigen Düsen will man gar nicht, denn dann dauert der Druckvorgang quadratisch länger. >- keine Extruderheizleistung mehr -> horizontale Begrenzung nur durch >Leistung der Antriebsspindeln. Heizleistung begrenzt nichts bei einem normalen Drucker. >- Recyceln von Schrott -> billigstes Material Das Material ist eh schon billig. Zudem brauchst Du das Lösungsmittel, und das kostet.
Ein alternatives Verfahren gibt es, da wird ein Pulver mit Spezialtinte bedruckt und mit UV ausgehärtet. Das Verfahren kann auch farbig drucken. voxeljet: http://www.voxeljet.de/systems/3d-druckervx500/
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Ich schätze mal dass da außer einer großen Schweinerei nichts herauskommt. Ein Tropfen, der aus einer Düse kommt - tropft und verläuft. Was er auf keinen Fall macht ist - sich schlagartig verfestigen. Vor allem nicht während des "Aufpralls". Würde er das machen, so käme aus Deiner Düse ein mehr oder weniger fester Strang/Stab. Übrigens: Ist in einem Stoff ein sich extrem schnell verflüchtigendes Lösungsmittel, so wird er entweder an der Oberfläche porös, schäumt auf oder zerstäubt. Auf keinen Fall verhält sich ein Lösungsmittel im Innern eines Tropfens genauso wie an dessen Oberfläche oder springt gar unter Umgehung derselben aus Deinem Tropfen. Wäre aber toll.
Wie kriegt man das Loesemittel weg ? Entweder Uebertemperatur, oder Unterdruck. Wie kriegt man's schnell weg ? Durch starke Uebertemperatur oder starken Unterdruck. Dh aus der Duese kommt schon Schaum, oder ein Gesabber.
Hallo ABS kann man mit Aceton gut lösen und den Brei oder Lack als tollen Kleber und als Spachtelmasse für ABS und evtl. manche ABS-ähnliche verwenden. Das getrocknete ist sehr stabil, nicht so, wie man es bei anderen Kunststoffen erwartet. Ausprobiert. Dafür geht natürlich auch ABS Kunststoff Abfall. Das mit dem Recyclen geht natürlich auch viel einfacher mit dem Schmelzvorgang. Bei 3D-Druckern gibt es bei manchen Geräten Probleme mit hohem Stromverbrauch, oder Kinder können sich die Pf.n verbrennen. Weil aber eine größere Menge Aceton im ABS sein muss damit es fließt, schrumpft es stark beim trocknen. Nur dünne Schichten trocknen schnell, bei dicken Schichten wandert das Aceton langsam hindurch. Dicke Schichten würden, wie schon beschrieben, enorm krumm werden. Es ist theoretisch auch möglich, damit Schaum herzustellen, aber das notwendige Regime oder das Resultat allgemein wirft größere Schwierigkeiten auf. Wenn Du Folie ausdruckst, z.B. 1/10 mm stark auf eine Walze, dann könntest Du die abgelösten Schichten verkleben, was praktisch jedoch eher schwierig ist. Unzusammenhängende Strukturen würden verloren gehen oder abbiegen. Diese Art von 3D-Druck wäre dann auch sehr schnell arbeitend realisierbar. MfG Matthias
gibt es ABS/PS eigentlich auch als feinen Staub zu kaufen?
ente 3x schrieb: > Gut, man braucht Lösungsmittel, aber das kann man ja in einem > Kondensator wieder aus der Abluft fischen. > > Wo ist der Haken? Das ist schon ein schwerwiegender Haken. Generell ist es schwierig/teuer kleine Mengen eines Stoffes aus einer grossen Menge eines anderen Stoffes zu entfernen. Das gilt ebenso für Lösungsmitteldämpfe in Luft, wie für das Gold im Seewasser, oder die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen. Andere Probleme, wie Dampfblasenbildung, Schrumpfung und Rissbildung sowie Explosionsgefahr wurden ja schon genannt. Anselm 6. schrieb: > Ein alternatives Verfahren gibt es, da wird ein Pulver mit Spezialtinte > bedruckt und mit UV ausgehärtet. > Das Verfahren kann auch farbig drucken. Arme Leute besprühen dafür Gipspulver oder Moltofill mit Wasser. Das Wasser darf natürlich auch gefärbt sein. UV-Behandlung ist dabei überflüssig.
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Hallo >> Gut, man braucht Lösungsmittel, aber das kann man ja in einem >> Kondensator wieder aus der Abluft fischen. >> >> Wo ist der Haken? > > Das ist schon ein schwerwiegender Haken. > Generell ist es schwierig/teuer kleine Mengen eines Stoffes aus einer > grossen Menge eines anderen Stoffes zu entfernen. > Das gilt ebenso für Lösungsmitteldämpfe in Luft, wie für das Gold im > Seewasser, oder die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen. Ich weiß nicht genau, was zur Zeit bereits technisch realisiert wurde, aber eine Absorption von z.B. Aceton an Aktivkohle in einem kontinuierlichem Verfahren oder eine Kondensation wie im Kondenstrockner innerhalb eines geschlossenen Gehäuses dürfte dieses Problem lösen. MfG
angehender trkler schrieb: > gibt es ABS/PS eigentlich auch als feinen Staub zu kaufen? Da möchtest Du vielleicht Lasersintern? Wenn man den Staub nicht kaufen kann, könnte man ihn auch selbst herstellen. MfG
>ABS kann man mit Aceton gut lösen
Aceton bzw. dessen Dämpfe sind ein probates Mittel die Oberfläche eines
ABS-3-Druckes zu glätten.
>aber eine Absorption von z.B. Aceton an Aktivkohle in einem >kontinuierlichem Verfahren oder eine Kondensation wie im Kondenstrockner >innerhalb eines geschlossenen Gehäuses dürfte dieses Problem lösen. Wenn das so einfach ist, dann leg das doch mal überschlagsmäßig aus: Flammpunkt Aceton -20°C, UEG 2,2Vol%
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