Hallo liebes Forum, Ich überlege im Moment die Aquariumbeleuchtung auf T8 LED Röhren umzustellen. Zweifle jedoch noch im Moment ob es sich lohnt. Der Wirkungsgrad einer LED Leuchtstoffröhre scheint nur in geringem Maße größer zu sein, als bei den herkömmlichen Röhren (90lm/w vs. 100lm/w). Dennoch wird z.b. bei Osram von bis zu 68% Einergieersparnis geredet. Mich wundert jedoch, dass der Lichtstrom meistens nur etwa die Hälfte des Leuchtstoffröhrenlichtstromes beträgt. Liegt die Energieersparnis darin, dass die LED Röhren das Licht gerichtet abstrahlen? Sind euch vielleicht sogar Röhren bekannt, die lediglich einen Winkel von 60° haben um das Licht noch gezielter ins Wasser zu leiten?
@ Stefan (Gast) >Der Wirkungsgrad einer LED Leuchtstoffröhre scheint nur in geringem Maße >größer zu sein, als bei den herkömmlichen Röhren (90lm/w vs. 100lm/w). Ist auch so. >Dennoch wird z.b. bei Osram von bis zu 68% Einergieersparnis geredet. Marketing! >Liegt die Energieersparnis darin, dass die LED Röhren das Licht >gerichtet abstrahlen? Könnte man so auslegen. Aber Leuchtstoffröhrenlampen haben ja fast immer einen Reflektor, auch wenn der nicht perfekt ist.
Genau beim Reflektor, habe ich so meine Bedenken. Dieser besteht im Moment aus einem Stück Blech, das direkt auf die Röhre gesteckt wird. Ich vermute, dort geht vermutlich ein großer Teil des Lichtstromes flöten. http://www.emka-aquaristik.de/picture/t5reflektor.jpg Osram scheint von dem im 90° Winkel abgestrahltem Lichtstrom in der Berechnung auszugehen. Klar ist da viel Marketing dabei!
Wenn Du Neonfische hast, verlangen die nach den gleichnamigen Lampen. LED wollen die nicht haben... ;-) MfG Paul
Neonfische habe ich nicht, aber in der Tat weiß ich nicht wie viel UV Licht wirklich benötigt wird, damit ein Aquarium gut aussieht.
Die Angabe "... im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtstoffröhren...." bedeutet nichts anderes, als dass Äpfel mit Birnen verglichen werden. Wie ist "herkömmlich" definiert? Richtig! Die aller liderlichste Leuchtstoffröhre kurz vor Exitus wird als Referenz herangezogen. Wenn man in der Lage ist, Datenblätter zu lesen und Äpfel mit Äpfeln vergleicht, also sich innerhalb des gewünschten Lichtspektrums, erforderlichen Länge usw. bewegt, lässt sich nicht so einfach über den Tisch ziehen. Grade die Leuchten mit hoher Lichtausbeute haben i.d.R. eine sehr schlechte Farbwiedergabe. Bei aktuellen marktgängigen LED-Leuchtmitteln beträgt der CRI-Wert selten deutlich mehr als 80%. Ein hoher Ra-Wert (welcher ebenfalls häufig angegeben wird) bedeutet übrigens nicht automatisch einen hohen CRI-Wert, da der Ra-Wert sich auf Pastellfarben mit Weißanteil bezieht, was die tatsächliche Farbwiedergabe nicht korrekt repräsentiert. Zu beachten ist auch der enorme Preisunterschied, daher kann es sein, dass sich eine LED-Röhre bei GLEICHEN Rahmenbedingungen nie amortisiert, da auch diese einer nicht unerheblichen Alterung unterworfen ist. Es sei denn man ist bereit, in der Lichtqualität und der tatsächlichen Lichtmenge nicht unerhebliche Abstriche zu machen.
Falk B. schrieb: > bis zu 68% Einergieersparnis Richtig lesen! D.h. sie garantieren dir dass die Energieeinsparung auf gar keinen Fall höher ist als 68%!
Es ist schon etwas her, dass ich in meinem Studium Lichttechnik besucht habe. Die Schummlerei mit dem Ra Wert habe ich aber noch im Hinterkopf: Die LED wird GENAU auf die Testfarben hin optimiert. Ich bin aber gerade kurz davor das Experiment mal einzugehen: + geringerer Abstrahlwinkel und damit vermutlich (bei schlechtem Reflektor) 10-15% mehr Wirkungsgrad. + Etwa 100Lumen pro Watt und daher etwa 10% mehr Wirkungsgrad. - Kein UV Anteil - unklar wie die mit dem Feuchten Aquarium zurande kommt Das bedeutet, dass am Ende der Lebenszeit die Röhre etwa mit der Leuchtstoffröhre gleichliegen könnte. 2 Rähren 1,2m mit Versand 25€ von Osram. Erträglich für ein Experiment?
Paul B. schrieb: > Wenn Du Neonfische hast, verlangen die nach den gleichnamigen Lampen. Ich glaube nicht, das solch eine Beleuchtung für Aquarien gut aussieht: http://www.farbimpulse.de/fileadmin/_processed_/csm_Neon_392bbcfb14.jpg
Stefan schrieb: > 2 Rähren 1,2m mit Versand 25€ von Osram. Erträglich für ein Experiment? So ein Aquarium ist ein empfindliches Ökosystem, dass sehr stark auf Änderungen der Licht(-Qualität) reagiert. Wenn du dir mit dem LED-Licht Cyanobakterien heranzüchtest, sind 25€ beim Teufel. Wenn du dich bei Leuchtstoffröhren in der Lichtfarbe vertan hast, sind nur zwei neue Röhren für wenig Geld fällig. Und du hast generell mehr Flexibilität, was Licht-Farbe und Spektralverteilung angeht, könntest z.B. Jahreszeitabhängig wechseln.. https://www.osram.de/media/resource/hires/333568/licht_kann_weiss-de.pdf
Grundsätzlich will ich das LED-Licht nicht verteufeln, es gibt durchaus eine Handvoll brauchbarer Leuchten. Aber eines sollte jedem klar sein: Die Lampen werden nicht entwickelt, um Geld zu sparen oder "die Umwelt zu schonen"!
2,5mg Quecksilber ist nicht gerade Umweltschonend ;-P Soweit ich weiß, sind RoHS konforme LED Lampen frei von Schwermetallen. Nun zum Thema, das Experiment hat leider nicht funktioniert: Die Austauschlampen von Osram sind NICHT 100% rund, sodass die Abdichtung gegen Feuchtigkeit nicht funktioniert. Ich habe daher die Leuchtmittel nicht mal zum Probieren eingebaut und zurück geschickt.
Stefan schrieb: > Ich überlege im Moment die Aquariumbeleuchtung auf T8 LED Röhren > umzustellen. Zweifle jedoch noch im Moment ob es sich lohnt. Du hattest aber die mechanischen Randbedingungen nicht definiert. Der Fehler liegt bei dir.
Wenn man etwas eine Ersatzlampe nennt, und diese dann etwa 3mm dicker ist und an einer seite nicht rund, dann wundert mich das einfach schon etwas. Vor allem weil es keinen wirklichen Grund für die Abweichung gibt. Aber klar: Wer wie ich das Datenblatt nicht genau ließt, dem bleibt ein Rücksenden eben nicht erspart.
Stefan schrieb: > Hallo liebes Forum, > > Ich überlege im Moment die Aquariumbeleuchtung auf T8 LED Röhren > umzustellen. Zweifle jedoch noch im Moment ob es sich lohnt. aus einer rein geldwirtschaftlichen Betrachtung, lohnt das nicht. > Der Wirkungsgrad einer LED Leuchtstoffröhre scheint nur in geringem Maße > größer zu sein, als bei den herkömmlichen Röhren (90lm/w vs. 100lm/w). Richtig beobachtet. Der Energieverbrauch zur Beleuchtung ist nicht nur von der Lichtquelle, sondern auch der Leuchte und deren Anordnung gegenüber dem zu beleuchtendem abhängig. Richtige Anordnung und gute Leuchten (hochverspiegelt) sind oft viel wichtiger als neue Lichtquellen. Bei Aquarienbeleuchtung ist die Spektralverteilung der Lichtquelle jedoch wesentlich wichtiger als der gemittelte Lichtstrom. Die übliche Ra Zahl und Angabe der Farbtemperatur hilft dir da nix. Es gibt auch "growing light" LED für den Einsatzzweck, vgl. http://www.osram.de/osram_de/news-und-wissen/forschung-und-innovationen/urban-farming-mit-led/index.jsp aber halt auch alte Bekannte Osram Fluora. Frag fragst einen lokalen Tomaten oder THC Züchter. Für die hat die Wachstumsintensität bei Kunstlicht ja ein wirtschaftliches Interesse.
Ich hatte vor einigen Jahren beruflich mit T8 Leuchtstoff- und LED-Lampen zu tun. Wir haben bei Leuchtstoff mit 50 und bei LED mit 70 Lumen/W gerechnet. Ob sich daraus ein Vorteil der Umrüstung ergibt, musst Du Dir für Deine Anwendung selbst ausrechnen-
Wir stellen auch LED leuchten her, aber keine für 20€, das ist gepresster misst. Momentan sind wir bei Realistischen 160lumen / Watt und ein CRI von 83, mit handelsüblichen Samsung midpower LEDs. Für Feuchtigkeitsanwendungen sollte man auf Keramikleds zurückgreifen. Wenn ein dünner LED streifen so viel Leistung bringen soll um mit einer Röhre gleich zu ziehen und dabei noch effizienter und langlebiger sein soll muss eine Kühlung her, möglichst viele LEDs und ein gutes Netzteil.
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