Forum: HF, Funk und Felder Kurz- und Mittelwelle: Fragen an die Praktiker


von Michael N. (much)


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Hallo,

ich habe mir vor kurzem ein Breakout Board für den DDS-Chip AD9850 
zugelegt. Damit möchte ich mir jetzt einen Signalgenerator für 
unterschiedliche Frequenzbereiche aufbauen. Da meine HF-Kenntnisse nur 
aus diversen Theorievorlesungen stammen hätte ich mal ein paar Fragen an 
die Praktiker hier im Forum:

(1) Meine Anforderungen für die diversen Frequenzbereiche sind recht 
unterschiedlich. Daher dachte ich daran für jeden Frequenzbereich 
(<30kHz, 30kHz-300kHz, 300kHz-3MHz, 3MHz-30MHz) eine eigene 
Ausgangsstufe vorzusehen. Die Frage ist nun wie ich am besten zwischen 
den einzelnen Bereichen umschalte. Kann ich dazu einfach Relais 
verwenden oder sind diese dazu ungeeignet? Alternativen?

(2) In der Ausgangsstufe für den Kurzwellenbereich würde ich noch gerne 
eine Anpassung auf 50Ohm vorsehen. Sollte ich das auch für den Lang- und 
Mittelwellenbereich machen? Ist eine 50Ohm Anpassung dort auch noch 
üblich?

(3) Das Anpassungsnetzwerk wurde ja schon angesprochen. Ist ein 
Anpassungsnetzwerk für eine volle Dekade in der Praxis hinzubekommen? 
Wie gut kann man ein dermaßen breitbandiges Anpassungsnetzwerk 
realisieren? Mit wie viel Abweichung von den 50Ohm sollte ich bei bei 
der Dimensionierung rechnen?

lg much

von Gerald M. (Gast)


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Abgesehen von Audio sind 50 Ohm bei HF immer angebracht. Die meisten 
Messmittel sind auf diese de-Fakto Referenzfrequenz ausgelegt.

Umschalten mit Relais geht in diesem Frequenzbereich problemlos. Viele 
handelsübliche Signalrelais sind geeignet. Alternativ ginge eine 
Umschaltung mit Schaltdioden.

Welche Leistung soll die "Ausgangsstufe" denn abgeben?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael N. schrieb:
> Daher dachte ich daran für jeden Frequenzbereich (<30kHz, 30kHz-300kHz,
> 300kHz-3MHz, 3MHz-30MHz) eine eigene Ausgangsstufe vorzusehen.

Ist normalerweise nicht nötig.

von Possetitjel (Gast)


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Jörg W. schrieb:

> Michael N. schrieb:
>> Daher dachte ich daran für jeden Frequenzbereich (<30kHz,
>> 30kHz-300kHz, 300kHz-3MHz, 3MHz-30MHz) eine eigene
>> Ausgangsstufe vorzusehen.
>
> Ist normalerweise nicht nötig.

Stimmt - kann aber trotzdem sinnvoll sein.

10 Vpp an 50 Ohm bei 30 MHz ist nicht mehr ganz trivial.
Insofern kann es für einen Anfänger sehr sinnvoll sein,
zumindest im Bereich über 1 MHz die Messlatte etwas
niedriger zu legen.

Ich finde die Idee gar nicht schlecht, von vornherein
mehrere Endstufen zu planen; da kann man schrittweise
lernen und Erfahrungen sammeln.
Ist also eher eine "pädagogische" als eine technische
Notwendigkeit.

von Possetitjel (Gast)


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Michael N. schrieb:

> Das Anpassungsnetzwerk wurde ja schon angesprochen.
> Ist ein Anpassungsnetzwerk für eine volle Dekade in
> der Praxis hinzubekommen?

Nun ja... ja :)

Ich würde in Deinem Falle raten, als Endstufe einen
Impedanzwandler einzusetzen; der hat einen Innenwiderstand
von näherungsweise 0 Ohm.

Das "Anpassnetzwerk" reduziert sich auf einen 50-Ohm-
Längswiderstand, und der ist SEHR breitbandig. (Bis
30 MHz tun es wahrscheinlich normale bedrahtete 0207.
2x 100 Ohm parallel.)

Passive LC-Anpasserei ist mMn in Deinem Fall Blödsinn.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Possetitjel schrieb:
> 10 Vpp an 50 Ohm bei 30 MHz ist nicht mehr ganz trivial.

OK, aber von 10 Vpp (24 dBm) war auch bislang keine Rede.

Ja, aus pädagogischen Gründen könnte man an eine Umschaltung über
mehrere Bereiche denken, aber selbst da würde ich eher zwei Bereiche
wählen (mit vielleicht 300 kHz als Grenze).

von Elcid (Gast)


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Ich kenne mich nicht so gut mit dem Themenbereich HF-Leistungselektronik 
aus.

Ich vermute aber, dass eine einfache Lösung eine HF-Linearendstufe mit 
einem IRF510 o.ä. sein könnte.

So ähnlich wie hier, aber ohne das Filter.
http://www.electroschematics.com/92/10-meters-27mhz-cw-radio-frequency-amplifier/

Der Mosfet muss dann im linearen Bereich betrieben werden (GS-Spannung 
etwa 4V bei IRF510, Ub = 24V, 400mA Ruhestrom, 10W Verlustleistung).
L1 muss so bemessen sein, dass die Induktivität auch groß genug für 
niedrige Frequenzen ist (möglicherweise umschaltbar machen).

Habe dazu einen konkreten Schaltplan, falls Interesse besteht.



Possetitjel schrieb:
> Ich würde in Deinem Falle raten, als Endstufe einen
> Impedanzwandler einzusetzen; der hat einen Innenwiderstand
> von näherungsweise 0 Ohm.

Das wäre natürlich eine super Lösung. Wie sieht so ein 
HF-Impedanzwandler denn aus?

von Gerald M. (Gast)


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Elcid schrieb:

> Ich vermute aber, dass eine einfache Lösung eine HF-Linearendstufe mit
> einem IRF510 o.ä. sein könnte.

Könnte sein, könnte auch nicht sein, könnte auch anders sein.

Wie wärs, wenn statt Vermutungen erst mal geklärt wird, welche Leistung 
der TO überhaupt angedacht hat und welchen Verwendungszweck. 
Letztendlich bestimmt das, welche Ausgangsstufe am besten geeignet ist.

von Possetitjel (Gast)


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Elcid schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> Ich würde in Deinem Falle raten, als Endstufe einen
>> Impedanzwandler einzusetzen; der hat einen Innenwiderstand
>> von näherungsweise 0 Ohm.
>
> Das wäre natürlich eine super Lösung. Wie sieht so ein
> HF-Impedanzwandler denn aus?

Spannungsfolger (=Kollektorstufe), gern auch in Gegentakt-
ausführung. Diskret oder auch integriert (BUF634).

Wenn man mit Standard-Schüttgut auskommen will, hätte ich
für ein privates Projekt auch sehr wenig Hemmungen, mehrere
kleine Endstufen mit 2N3904/2N3906 parallelzuschalten (über
Ausgleichswiderstände natürlich). Eleganz ist sekundär.

von Michael N. (much)


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Gerald M. schrieb:
> Welche Leistung soll die "Ausgangsstufe" denn abgeben?

Die Ausgangsstufe soll ca. 20mW liefern können.

Possetitjel schrieb:
> 10 Vpp an 50 Ohm bei 30 MHz ist nicht mehr ganz trivial.

Ich dachte eher an 1 Vpp.

Possetitjel schrieb:
> Ich würde in Deinem Falle raten, als Endstufe einen
> Impedanzwandler einzusetzen; der hat einen Innenwiderstand
> von näherungsweise 0 Ohm.
>
> Das "Anpassnetzwerk" reduziert sich auf einen 50-Ohm-
> Längswiderstand, und der ist SEHR breitbandig. (Bis
> 30 MHz tun es wahrscheinlich normale bedrahtete 0207.
> 2x 100 Ohm parallel.)
>
> Passive LC-Anpasserei ist mMn in Deinem Fall Blödsinn.

Wie schon bemerkt wurde geht es mir unter anderem auch darum eigene 
Erfahrungen im HF-Bereich zu sammeln. Daher möchte ich die Endstufe 
lieber diskret aufbauen. Ich möchte mir halt keine unrealistischen Ziele 
setzen um zu vermeiden, dass ich am Ende frustriert aufgeben muss.

Vielleicht lässt sich die diskrete Ausgangsstufe ja so niederohmig 
realisieren, dass u.U. trotzdem noch ein 50Ohm Widerstand am Ausgang zur 
Anpassung reicht. Oder ist davon beim diskreten Aufbau eher nicht 
auszugehen?

von Michael N. (much)


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Gerald M. schrieb:
> Wie wärs, wenn statt Vermutungen erst mal geklärt wird, welche Leistung
> der TO überhaupt angedacht hat und welchen Verwendungszweck.
> Letztendlich bestimmt das, welche Ausgangsstufe am besten geeignet ist.

Die Gerät soll lediglich als Signalquelle für kommende Experimente 
dienen (z.B. zum Testen von Filtern oder Verstärkern). Es sind also 
keine großen Leistungen notwendig.

von Gerald M. (Gast)


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Michael N. schrieb:
> Die Ausgangsstufe soll ca. 20mW liefern können.

Um 20mW = 1Veff = 13dBm an 50 Ohm aus einem AD9850 zu erhalten tut es 
als Ausgangsstufe ein simpler Transistor als Emitterfolger. Als 
Transistor ist jeder Kleinleistungstransistor mit einer Transitfrequenz 
über 100MHz geeignet. Wie z.B. ein BCP68 (SMD) oder 2N3553 (bedrahtet 
TO39)

Der macht, bei genügend großem Koppelkondensator, von 10 kHz bis 30 MHz.
Die Anpassung auf 50 Ohm breitbandig mit einem Serienwiderstand, wie 
oben schon vorgeschlagen.

Für Audiofrequenzen tuts ein OpAmp

von Michael N. (much)


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Gerald M. schrieb:
> Michael N. schrieb:
>> Die Ausgangsstufe soll ca. 20mW liefern können.
>
> Um 20mW = 1Veff = 13dBm an 50 Ohm aus einem AD9850 zu erhalten tut es
> als Ausgangsstufe ein simpler Transistor als Emitterfolger. Als
> Transistor ist jeder Kleinleistungstransistor mit einer Transitfrequenz
> über 100MHz geeignet. Wie z.B. ein BCP68 (SMD) oder 2N3553 (bedrahtet
> TO39)
>
> Der macht, bei genügend großem Koppelkondensator, von 10 kHz bis 30 MHz.
> Die Anpassung auf 50 Ohm breitbandig mit einem Serienwiderstand, wie
> oben schon vorgeschlagen.
>
> Für Audiofrequenzen tuts ein OpAmp

Klingt gut! Ich werde versuchen das so zu realisieren.

Vielen Dank allen für die Hilfe!

von Possetitjel (Gast)


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Gerald M. schrieb:

> Um 20mW = 1Veff = 13dBm an 50 Ohm

Dass das 5.6V im Leerlauf sind, hast Du natürlich bedacht?

> aus einem AD9850 zu erhalten tut es als Ausgangsstufe
> ein simpler Transistor als Emitterfolger.

So lange Verzerrungen und Kurzschlussfestigkeit egal
sind, stimmt das.

Außerdem muss erstmal vorverstärkt werden; der DDS liefert
sicher keine 5.6V peak-peak.

Aus all diesen Gründen würde ich eine mehrstufige
Anordnung benutzen.

> Als Transistor ist jeder Kleinleistungstransistor mit
> einer Transitfrequenz über 100MHz geeignet.

Also bissl mehr dürfte es bei bis zu 30 MHz Arbeitsfrequenz
schon sein. ft bei 300 MHz ist noch keine Übertreibung; so
z.B. BF199 oder 2N3904.

von Gerald M. (Gast)


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> Possetitjel schrieb:
> Dass das 5.6V im Leerlauf sind, hast Du natürlich bedacht?
Klar, bei 12V Betriebsspannung kein Problem.

> Also bissl mehr dürfte es bei bis zu 30 MHz Arbeitsfrequenz
> schon sein. ft bei 300 MHz ist noch keine Übertreibung; so
> z.B. BF199 oder 2N3904.

Die Transistoren, die ich genannt hatte (BCP68 als SMD oder 2N3553 - 
bedrahtet  TO39 oder auch ein 2N2222a sind alle für diesen Zweck bewährt 
und bestens als Emitterfolger für diese Frequenzen geeignet und zudem 
etwas robuster für die Ausgangsstufe als ein BF199. Den kann man besser 
für die Verstärkung vor dem Emitterfolger nehmen, um auf die 5,6Vpp zu 
kommen.

von Elcid (Gast)


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Wie war das, beim Emitterfolger (Kollektorschaltung) sind die 
Anforderungen an die Grenzfrequenz geringer als bei der 
Emitterschaltung?

Mit dem Emitterfolger wird das AD9850-Modul aber nur knapp 1Vss 
ausgeben!?

von Elcid (Gast)


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... und ist die Ausgangsamplitude beim AD9850-Modul über den ganzen 
Frequenzbereich bis 30MHz wirklich konstant?

von Gerald M. (Gast)


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Elcid schrieb:
> Wie war das, beim Emitterfolger (Kollektorschaltung) sind die
> Anforderungen an die Grenzfrequenz geringer als bei der
> Emitterschaltung?

Korrekt!
Da die Verstärkung beim Emitterfolge <1 beträgt und die Transitfrequenz 
eines Transistors das Verstärkungs-Bandbreite Produkt darstellt wird 
auch ein "langsamer" Transistor bei 30 MHz noch lange nicht schlapp 
machen.

Dazu kommt, dass die handelsüblichen Universaltransistoren wie BC5xx und 
irhe diversen SMD Derivate oder der betagte 2N2222A typisch 
Transitfrequenzen über 200 MHz aufweisen.

Anders verhält es sich bei einem Transistor in Kollektorschaltung, der 
>1 verstärkt. Da spielt dann neben der Transitfrequenz auch die 
Eingangskapazität eine Rolle, die als Miller-Kapazität mit dem 
Verstärkungsfaktor wirkt und den Frequenzgang beeinträchtigt. Hierwird 
man besser auf einen kapazitätsarmen HF-Tranistor ausweichen.

von Gerald M. (Gast)


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Elcid schrieb:
> ... und ist die Ausgangsamplitude beim AD9850-Modul über den ganzen
> Frequenzbereich bis 30MHz wirklich konstant?

Ich lese da Breakout Board und nichts von einem AD9850 Modul?

Das Datenblatt des AD9850 sagt
Frequenzbereich Sinus:        0-40 MHz / 1Vss fix  mit 100 Ohm 
Quellwiderstand.

So könnte so ein einfacher Verstärker mit Teilen aus der Krabbelkist 
aussehen (Bild)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerald M. schrieb:
> Frequenzbereich Sinus:        0-40 MHz

Wobei man für die 40 MHz (bei 100 MHz maximalem Takt) ein sehr
steilflankiges Rekonstruktionsfilter bräuchte.  Die eingangs genannten
30 MHz sind da etwas entspannter.

Weglassen kann man das Filter natürlich nicht.

von Elcid (Gast)


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Gerald M. schrieb:
> Ich lese da Breakout Board und nichts von einem AD9850 Modul?
>
> Das Datenblatt des AD9850 sagt
> Frequenzbereich Sinus:        0-40 MHz / 1Vss fix  mit 100 Ohm
> Quellwiderstand.

Ich dachte, der Amplitudeneinbruch hin zu fc wäre DDS-funktionsgegeben 
wie in der Zeichnung hier.

http://i.stack.imgur.com/Ksk89.png


Lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren.

(möglicherweise ist der Amplitudenabfall bis 30MHz hier ja auch 
vernachlässigbar?!)

von Gerald M. (Gast)


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Elcid schrieb:
> (möglicherweise ist der Amplitudenabfall bis 30MHz hier ja auch
> vernachlässigbar?!)

Genau

In der vorgesehenen Nutzung bis 30 MHz ist der Amplitudengang akzptabel. 
Bei 40 Mhz kämen allerding nur noch 500mVss raus.

Es soll ja kein hochwertiger Messsender werden

von Hp M. (nachtmix)


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Gerald M. schrieb:
> Es soll ja kein hochwertiger Messsender werden

Schau dir in der Simulation trotzdem mal das von diesem Verstärker 
erzeugte Spektrum an.
Ich fürchte, dass es in punkto Oberwellen recht schlimm aussieht im 
Vergleich zu dem vom DDS-Chip erzeugten Signal.

von Possetitjel (Gast)


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Hp M. schrieb:

> Gerald M. schrieb:
>> Es soll ja kein hochwertiger Messsender werden
>
> Schau dir in der Simulation trotzdem mal das von diesem
> Verstärker erzeugte Spektrum an.
> Ich fürchte, dass es in punkto Oberwellen recht schlimm
> aussieht im Vergleich zu dem vom DDS-Chip erzeugten Signal.

Ja; schade um das saubere Signal.

60 mA Ruhestrom für 20 mA Laststrom gefiele mir auch nicht.
Ich würde die Schaltung so nicht bauen.

von Gerald M. (Gast)


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Hp M. schrieb:
> Schau dir in der Simulation trotzdem mal das von diesem Verstärker
> erzeugte Spektrum an.
> Ich fürchte, dass es in punkto Oberwellen recht schlimm aussieht im
> Vergleich zu dem vom DDS-Chip erzeugten Signal.

Possetitjel schrieb:
> 60 mA Ruhestrom für 20 mA Laststrom gefiele mir auch nicht.
> Ich würde die Schaltung so nicht bauen

Das mag Bauchgefühl sein. Die Simulation zeigt einen sauberen Sinus. In 
der FFT ist die größte Oberwelle um 45dB abgesenkt. Ein Klirrfaktor von 
ca 0,25 Prozent.

Klar kann man den Emitterwiderstand etwas verkleinern und mehr Strom 
fließen lassen oder eine aufwändigere Schaltung, wie z.B. ein 
komplementäre Gegentaktendstufe nehmen. Mit mehr Strom ist allerdings 
auch ein dickerer Transistor und Kühlung notwendig. Eine weitere 
Alternative wäre  die Verwendung eines schnellen Operatonsverstärkers 
oder Leitungstreibers. Es steht jedem gerne frei, eine andere, bessere 
Schaltung vorzuschlagen und zu dimensionieren.


Ich meine, wenn es nur ums Experimentieren mit einer simplen DDS geht, 
reicht so eine unkomplizierte Schaltung dicke aus. Zumal der TO selbst 
sagt, dass er mit seinen praktischen HF-Erfahrungen am Anfang steht. Da 
hält man Dinge besser erst einmal einfach. Ausgewiesene HF-Superexperten 
neigen natürlich eher zu komplexen Schaltung. Das kann er später immer 
noch machen.

von Ralph B. (rberres)


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45db Oberwellenabstand wären für einen HF-Signalgenerator schon OK.

Die meisten Generatoren aus den HF-Schmieden sind auch nicht besser.

Für einen NF-Generator wäre es allerdings grenzwertig.

Ralph Berres

von Gerald M. (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> 45db Oberwellenabstand wären für einen HF-Signalgenerator schon OK.
>
> Die meisten Generatoren aus den HF-Schmieden sind auch nicht besser.

So sehe ich das auch.

Bauchgefühl ist oft ein schlechter Ratgeber. Wenn es einem gefällt, kann 
man als Ausgangsstufe auch eine Gegentaktendstufe bauen. Die hier 
verwendeten komplementären Transistoren mit Transitfrequenzen im GHZ 
Bereich sind allerdings giftig. Sie verzeihen keine Fehler im Aufbau und 
sind für Anfänger in HF m.E. nicht geeignet. Es ginge aber auch mit 
gutmütigeren Komplementärpaaren wie DCP68/DCP69 mit jeweils 250MHz 
Transitfrequenz.

von Possetitjel (Gast)


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Gerald M. schrieb:

> Possetitjel schrieb:
>> 60 mA Ruhestrom für 20 mA Laststrom gefiele mir auch nicht.
>> Ich würde die Schaltung so nicht bauen
>
> Das mag Bauchgefühl sein.

Das ist kein Bauchgefühl, sondern Konsequenz des OHMschen
Gesetzes. 0.4 W Ruheverlustleistung für 0.02W Signal
gefällt mir nicht - da kannst Du Deine Schaltung auch noch
weitere 50 Beiträge lang bejubeln.

Davon abgesehen traue ich Deiner Simulation nicht so recht;
in Messungen hat eine sehr verwandte Schaltung immer deutlich
schlechter abgeschnitten (Oberwellenabstand ca. 30dB).

Mir gefällt die Schaltung nicht, weil ich sie mehrfach gebaut,
vermessen und für nicht gut genug befunden habe.

von Gerald M. (Gast)


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Possetitjel schrieb:
> Davon abgesehen traue ich Deiner Simulation nicht so recht;
> in Messungen hat eine sehr verwandte Schaltung immer deutlich
> schlechter abgeschnitten (Oberwellenabstand ca. 30dB).
>
> Mir gefällt die Schaltung nicht, weil ich sie mehrfach gebaut,
> vermessen und für nicht gut genug befunden habe.

Gefallen?
es handelt sich ja nicht um einen Schönheitswettbewerb.

Ich traue jedenfalls Spice mit erprobten Modellen mehr als irgendwelchen 
Erinnerungen, wo eine "sehr verwandte" Schaltung angeblich "immer" 
schlechter abgeschnitten hat.

Eine einfach so in den Raum gestellt Aussage ohne die konkrete Schaltung 
und ihre Dimenisonierung und Benennung der verwendeten Parameter und 
Transistortypen zu bennenen ziehe ich weit mehr in Zweifel als eine 
Simulation. Meine praktischen Erfahrungen zeigen gerade bei diesen 
niedrigen Frequenzen eine hohe Übereinstimmung zwischen Simulation und 
Realität.

Mach doch mal zur Abwechslung einen konkreten Vorschlag deiner 
Schaltung, die du für "gut" befindest und ihrer Dimensionierung, damit 
der TO auch einen Nutzen aus deinen praktischen Erfahrungen ziehen kann.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerald M. schrieb:
> In der vorgesehenen Nutzung bis 30 MHz ist der Amplitudengang akzptabel.

Hier mal eine kurz zusammengehackte Simulation bezüglich der Wirkung
des Rekonstruktionsfilters, sowohl auf die Gesamtamplitude als auch
die Signalform.  Als Filter habe ich einfach mal die von Qucs
berechneten Idealwerte für einen Cauer-Tiefpass mit 40 dB Eckfrequenz,
100 MHz Sperrfrequenz und 40 dB Sperrdämpfung übernommen.

Die Simulation beruht auf quick&dirty, aber schätzungsweise nicht
sehr weit von der Realität entfernten, zusammengeschusterten
DDS-Werten, die einer dateigesteuerten Spannungsquelle vorgeworfen
worden sind.  DDS-Takt: 100 MHz, Ausgabe einmal 10 MHz und einmal
40 MHz.

Ich denke, der Effekt des Rekonstruktionsfilters spricht für sich. ;-)

von Possetitjel (Gast)


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Gerald M. schrieb:

> Ich traue jedenfalls Spice mit erprobten Modellen mehr
> als irgendwelchen Erinnerungen, wo eine "sehr verwandte"
> Schaltung angeblich "immer" schlechter abgeschnitten hat.

Bitte, nur zu.

> Mach doch mal zur Abwechslung einen konkreten Vorschlag
> deiner Schaltung, die du für "gut" befindest [...]

Jemandes Erfahrung als aus der Luft gegriffenes Blahblah
hinzustellen ist keine besonders gute Methode, um von
seiner Erfahrung zu profitieren.

Ich bin hier in keinem Wettbewerb; ich muss mich nicht
profilieren. Du darfst mich gern weiterhin für einen
ahnungslosen Schwätzer halten, da habe ich kein Problem
mit.

Schönen Tag noch.

von Michael N. (much)


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Gerald M. schrieb:
> Elcid schrieb:
>> ... und ist die Ausgangsamplitude beim AD9850-Modul über den ganzen
>> Frequenzbereich bis 30MHz wirklich konstant?
>
> Ich lese da Breakout Board und nichts von einem AD9850 Modul?
>
> Das Datenblatt des AD9850 sagt
> Frequenzbereich Sinus:        0-40 MHz / 1Vss fix  mit 100 Ohm
> Quellwiderstand.
>
> So könnte so ein einfacher Verstärker mit Teilen aus der Krabbelkist
> aussehen (Bild)

Noch eine allerletzte doofe Frage:

Wo steht denn im Datenblatt die Info mit den 100Ohm? Ich kann das 
nirgendwo finden. Im Datenblatt steht aber "Full-Scale Output Current" = 
10.24mA (Bei Rset=3.9kOhm) und "Output Impedance" = 120kOhm (Typ).

Sollte ich da den Ausgang des AD9850 in meinen Simulationen nicht besser 
durch eine Stromquelle mit 120kOhm Innenwiderstand nachbilden?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael N. schrieb:

> Wo steht denn im Datenblatt die Info mit den 100Ohm? Ich kann das
> nirgendwo finden. Im Datenblatt steht aber "Full-Scale Output Current" =
> 10.24mA (Bei Rset=3.9kOhm) und "Output Impedance" = 120kOhm (Typ).

10 mA · 100 Ω = 1 V

Mit einem Lastwiderstand von 100 Ω bekommst du also 1 V Amplitude.

Oder eben mit Rset = 1,95 kΩ bekommst du sie auch an 50 Ω Last.

> Sollte ich da den Ausgang des AD9850 in meinen Simulationen nicht besser
> durch eine Stromquelle mit 120kOhm Innenwiderstand nachbilden?

Was nimmst du denn jetzt?

Die Ausgangsimpedanz bedeutet ja erst einmal nur die Rückwirkung der
Ausgangsspannung auf den fließenden Strom.  Eine ideale Stromquelle
hat einen unendlichen Innenwiderstand.  Die 120 kΩ sind, im Vergleich
mit den realen Lastwiderständen, schon so groß, dass das fast ideales
Verhalten ist.

Allerdings verhält sich eine Stromquelle mit Parallelwiderstand
genauso wie eine Spannungsquelle mit Serienwiderstand; beide Modelle
lassen sich ineinander überführen.

von Gerald M. (Gast)


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Michael N. schrieb:
> Wo steht denn im Datenblatt die Info mit den 100Ohm? Ich kann das
> nirgendwo finden.

Man kann es auch aus der Applikation im Datenblatt interpretieren. Auf 
Seite 7, Figure 1, sieht man die Applikation für das 42 MHz 
Rekursionsfilter. Dabei ist das Filter für 200 Ohm berechnet. Eingang 
und Ausgang sind mit je 200 Ohm belastet.

Nützliche Informationen um den AD9850 und das Filter findet sich z.B. 
hier.
http://www.rudiswiki.de/wiki/AmateurRadioDDSgenerator

von Hp M. (nachtmix)


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Jörg W. schrieb:
> DDS-Takt: 100 MHz, Ausgabe einmal 10 MHz und einmal
> 40 MHz.
>
> Ich denke, der Effekt des Rekonstruktionsfilters spricht für sich. ;-)

Ja, besonders bei 40 MHz: Uffta, uffta, uffta,...
Immer abwechselnd eine kleine und eine grosse Halbwelle.

von Possetitjel (Gast)


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Hp M. schrieb:

> Ja, besonders bei 40 MHz: Uffta, uffta, uffta,...
> Immer abwechselnd eine kleine und eine grosse Halbwelle.

So ganz verstehe ich Deine Kritik nicht.

Bei 100 MHz Takt liegt f_out = 40 MHz schon VERDAMMT nahe
an der theoretischen Grenze. Dafür sieht das Signal ziemlich
gut aus.
Nimm es einfach als Hinweis darauf, dass man auch einen DDS
nicht so furchtbar auf Kante nähen sollte... :)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hp M. schrieb:
> Ja, besonders bei 40 MHz: Uffta, uffta, uffta,...
> Immer abwechselnd eine kleine und eine grosse Halbwelle.

Wenn man ein steileres Filter reinsetzt, verbessert sich das nochmal
deutlich, natürlich auf Kosten des Materialaufwands für das Filter.
Hatte es mal spaßeshalber durchgerechnet, indem ich den Sperrbereich
für das Filter von 100 auf 60 MHz runtergezogen habe.

von W.S. (Gast)


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Michael N. schrieb:
> Die Gerät soll lediglich als Signalquelle für kommende Experimente
> dienen (z.B. zum Testen von Filtern oder Verstärkern). Es sind also
> keine großen Leistungen notwendig.

Dann nimm einen AD8000 als Verstärker. Der schafft den gesamten 
überstreichbaren Frequenzbereich mit links und ist am Ausgang auch noch 
so kräftig, daß er 50 Ohm treiben kann. Der Ausgangsspannungsbereich ist 
allerdings lediglich so etwa +/- 3.8 Volt und keine 10 Volt. Aber als 
"Signalquelle für kommende Experimente" reicht der allemal.

Zum zu erwartenden Frequenzbereich: Ich denke mal, 30 MHz ist das 
Äußerste, was du anzielen solltest. Für alles weitere ist der AD9850 zu 
mickrig - nicht nur vom Takt her, sondern auch von seiner 
Amplitudenauflösung her. Konstruiere dir ein glattes Filter um und bei 
30 MHz (Bessel oder so) ohne den elliptischen Kram (Cauer usw.), den 
Jörg vorgeschlagen hat. Der versaut dir nämlich einerseits den 
Durchlaßbereich und andererseits die Sperrdämpfung dort, wo sie 
gebraucht wird, nämlich bei der Taktfrequenz. Die billigen China-Teile 
hatten sowas und es sah auf dem Oszi grauslig aus.

W.S.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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W.S. schrieb:
> Konstruiere dir ein glattes Filter um und bei 30 MHz (Bessel oder so)
> ohne den elliptischen Kram

Überzeugt mich nicht so recht.  Bessel-Tiefpass mit 5 Polen, 40 MHz
Grenzfrequenz.  10 MHz mag gerade noch gehen (sieht aber auch schon
optisch „verbogen“ aus), höhere Frequenzen sind eine Katastrophe.

: Wiederhergestellt durch Moderator
von Hp M. (nachtmix)


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Possetitjel schrieb:
> Bei 100 MHz Takt liegt f_out = 40 MHz schon VERDAMMT nahe
> an der theoretischen Grenze. Dafür sieht das Signal ziemlich
> gut aus.
> Nimm es einfach als Hinweis darauf, dass man auch einen DDS
> nicht so furchtbar auf Kante nähen sollte... :)

Das ist nicht auf Kante genäht, sondern falsch dimensioniert.
Das Filter braucht bei 100MHz keine tollen Dämpfungswerte zu haben, denn 
da liegt ohnehin eine Nullstelle,  aber es muß schon ab 50MHz praktisch 
nichts mehr durchlassen.
Was du da siehst, ist die Überlagerung der 40MHz mit der Spiegelfrequenz 
von 60MHz, und bei 60 MHz hat dieses Filter eine Dämpfung von knapp 
16dB.
Vergleichsweise hat das im Datenblatt gezeigte 200 Ohm Filter bei 60 MHz 
eine Dämpfung von 34dB, - und das mit Standardwerten von L und C!

von Gerald M. (Gast)


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Den AD9850 betreibt man üblicherweise mit 125 MHz Takt. Dann sind 30 MHz 
auch ohne Klimmzüge beim Filter zu erreichen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hp M. schrieb:
> Das Filter braucht bei 100MHz keine tollen Dämpfungswerte zu haben, denn
> da liegt ohnehin eine Nullstelle,  aber es muß schon ab 50MHz praktisch
> nichts mehr durchlassen.

Es wird dann eben nur aufwändiger, siehe zweite Simulation.

> und das mit Standardwerten von L und C!

Klar, wie sollten sie es sonst auch auf ihrem Eval-Board aufbauen? ;-)

Die Simulation sollte dem TE vor allem verdeutlichen, dass er am
oberen Ende des Frequenzbereichs sich um das Rekonstruktionsfilter
Gedanken machen muss.  Bis dahin ging es im Thread nur darum, ob
die Endstufe nun -45 dBc oder mehr an eigenen Nebenwellen schmeißt –
was völlig schnuppe ist, wenn man die Nebenwellen der DDS nicht
annähernd so weit im Zaume hält.

von Hp M. (nachtmix)


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Jörg W. schrieb:
> Es wird dann eben nur aufwändiger, siehe zweite Simulation.

Ja, 7 Bauteile anstelle von 4 ist natürlich ein gewaltiger Mehraufwand.
Besonders, wenn man diese 7 Bauteile dann auch noch "von der Stange" 
kaufen kann.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hp M. schrieb:

> Ja, 7 Bauteile anstelle von 4 ist natürlich ein gewaltiger Mehraufwand.

75 %

> Besonders, wenn man diese 7 Bauteile dann auch noch "von der Stange"
> kaufen kann.

Ich hatte nirgends suggeriert, dass man ein Filter mit derart krummen
Werten bauen solle.  Ich hatte, im Gegenteil, explizit dazu geschrieben,
dass ich es einfach mal so reingesetzt habe in die Simulation, wie es
eben vom Filtertool ausgerechnet worden ist.

Nochmal: das war ein Hinweis darauf, dass das Reko-Filter ein
wesentlicher Bestandteil der DDS ist (zumindest, wenn man in etwas
höhere Frequenzbereiche vordringen will, relativ zum Grundtakt).  Das
war mir bis dahin im Thread einfach zu wenig angesprochen worden –
auch von dir nicht.  Es hat einfach keinen Sinn, über das
Oberwellenspektrum des Verstärkers großartig zu diskutieren, wenn das,
was der Verstärker sieht, noch nichtmal -20 dBc schafft, weil's an
einem ordentlichen Filter mangelt.

von Gerald M. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Es hat einfach keinen Sinn, über das
> Oberwellenspektrum des Verstärkers großartig zu diskutieren, wenn das,
> was der Verstärker sieht, noch nichtmal -20 dBc schafft, weil's an
> einem ordentlichen Filter mangelt.

100%ack

von Gerald M. (Gast)


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Michael N. schrieb:

> ich habe mir vor kurzem ein Breakout Board für den DDS-Chip AD9850
> zugelegt. Damit möchte ich mir jetzt einen Signalgenerator für
> unterschiedliche Frequenzbereiche aufbauen.

Der AD9850/51 ist sehr verbreitet und es gibt viele erprobte Lösungen. 
Alles was du für deinen Zweck benötigst, findet sich in diesem Artikel:

http://www.cwtd.org/May_6-2014.html

Gruß

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerald M. schrieb:
> Alles was du für deinen Zweck benötigst, findet sich in diesem Artikel:

Wobei die ALC für den TE sicher erstmal ein Wohlstandsproblem ist. ;-)

Er will sich ja stufenweise an die höheren Frequenzen herantasten,
und bis zu einigen MHz spielt die sin(x)/x-Kurve noch nicht die große
Rolle.

Der Artikel ist ansonsten hübsch, man sollte nur dran denken, dass
das 60-MHz-Filter dort für einen (schnelleren) AD9851 konzipiert ist.

von Gerald M. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Wobei die ALC für den TE sicher erstmal ein Wohlstandsproblem ist. ;-)
>
> Er will sich ja stufenweise an die höheren Frequenzen herantasten,
> und bis zu einigen MHz spielt die sin(x)/x-Kurve noch nicht die große
> Rolle.
>
> Der Artikel ist ansonsten hübsch, man sollte nur dran denken, dass
> das 60-MHz-Filter dort für einen (schnelleren) AD9851 konzipiert ist.

Klar, der Artikel beschreibt in Summe mehr als erst mal notwendig ist.

Der TO kann sich doch raussuchen, welche Teile er davon umsetzen will. 
Zumindest ist in der Schaltung des DDS-60 Card auch eine moderne Lösung 
für eine Ausgangstufe mit einem schnellen Doppel-OP enthalten.

Und klar, es sind kleine Adaptionen notwendig. Das Filter kann man auf 
seine Bedürfnisse (AD9850) anpassen. Oder z.B. die Koppelkondensatoren 
im der Ausgangsstufe vergrößeren um auch tiefere Frequenzen abzudecken.

Zusammen mit deinen und diesen Filtervorschlägen:
http://www.rudiswiki.de/wiki/AmateurRadioDDSgenerator
sollten auch die Fragen zum Filter erschöpfend beantwortet sein.

Und die Links im Artikel führen zu nahezu allen notwendigen 
Hintergrund-Informationen drumherum.

Der TO kann bauen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerald M. schrieb:
> Und die Links im Artikel führen zu nahezu allen notwendigen
> Hintergrund-Informationen drumherum.

Yep, alles in allem eine schöne Seite.  OK, abgesehen von der leicht
in Richtung „Augenkrebs“ neigenden Farbgestaltung ;), aber da kann
man ja schnell drüber hinweg scrollen.

von Gerald M. (Gast)


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Hier zur Vervollständigung nochmal der Link zu der oben bezogenen
DDS-60 Karte mit der ausführlichen Schaltungsbeschreibung

http://midnightdesignsolutions.com/dds60/index.html

von Elcic (Gast)


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Gerald M. schrieb:
> Den AD9850 betreibt man üblicherweise mit 125 MHz Takt. Dann sind 30 MHz
> auch ohne Klimmzüge beim Filter zu erreichen.

Kleine Nebeninfo: in einem NWT lasse ich einen AD9850 mit 180MHz laufen, 
was mit meinem Exemplar problemlos funktioniert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Elcic schrieb:
> Kleine Nebeninfo: in einem NWT lasse ich einen AD9850 mit 180MHz laufen,
> was mit meinem Exemplar problemlos funktioniert.

Für die Zeit, als er aufkam, könnte ich das verstehen, aber
mittlerweile würde ich dafür wohl doch zum '9851 greifen, zumal man
dort die Bequemlichkeit des internen Taktvervielfachers hat.

von Elcic (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Für die Zeit, als er aufkam, könnte ich das verstehen, aber
> mittlerweile würde ich dafür wohl doch zum '9851 greifen, zumal man
> dort die Bequemlichkeit des internen Taktvervielfachers hat.

Das war auch der Grund. Wollte ihn dann später gegen einen AD9851 
tauschen, aber weil er auch so ordentlich läuft, habe ich es gelassen.

Der 9850 hat übrigens wie es scheint auch einen internen Multiplier 
(4x), der im Datenblatt nicht erwähnt wird.
Das Takt-Signal an Pin 9 kann vervierfacht werden, wenn Pin 5 und Pin 6 
entsprechend beschaltet sind (jedenfalls ging das mit den Exemplaren, 
die wir getestet haben). Die Beschaltung von 5 und 6 musste so sein wie 
beim 9851 für 6x, so weit ich das erinnere.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Elcic schrieb:
> Der 9850 hat übrigens wie es scheint auch einen internen Multiplier
> (4x), der im Datenblatt nicht erwähnt wird.

Hätt' ich eher wissen müssen. ;-)

Ja, die entsprechende Bitkombination steht im Datenblatt als
“reserved, renders the chip temporarily unusable, make sure to never
enter it” drin. :)

Da werden sie wohl irgendwelche Design-Specs nicht geschafft haben,
weshalb sie das Feature dann nicht offiziell propagieren wollten.

: Bearbeitet durch Moderator
von Elcid (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Ja, die entsprechende Bitkombination steht im Datenblatt als
> “reserved, renders the chip temporarily unusable, make sure to never
> enter it” drin. :)

Ach so ist das gemeint. Niemals benutzen ;O)

Der oben genannte AD9850 im NWT läuft auch nur intern mit 180MHz, extern 
bekommt er 45MHz und benutzt die verbotene Bit-Kombination.

von W.S. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Überzeugt mich nicht so recht.

Jörg!
Simulieren ist ja ganz nett, aber bau dir sowas mal real auf und halte 
deinen Oszi drauf! Ich hab's getan (aus schierer Neugier und mit dem 
bekannten China-Ebay-Board) und sah direktemang auf dem Oszi selbst im 
tiefsten NF-Beeich den DDS-Takt mich angrinsen. Einfach grauenvoll. 
Sowas kommt von solchen grandiosen elliptischen Filtern und (NAJA!!!) 
von völlig unzureichender Masseführung.

Ich hab dann die Originalbeschaltung des AD9850 rausgeschmissen und eine 
Schaltung im Stile des NWT (also AD8000 und 2x dreistufiges Filter vor 
und 1x dreistufiges Filter nach dem OpV) angebaut. Das sieht deutlich 
besser aus, jedenfalls bis ca. 30 MHz und im NF-bereich sieht man den 
DDS-Takt nicht mehr. Zufrieden bin ich aber immer noch nicht. Das Signal 
ist LAUSIG im Vergleich zu einem simplen Wienbrücken-Generator, selbst 
im NF-Bereich. Vom LMK-Bereich reden wir lieber nicht, was da extrem 
stört ist die mangelhafte Amplitudenauflösung. Wer sich einen DDS gönnen 
will, sollte besser zum AD9951 greifen. Auch wenn der ein bissel teuer 
ist.

W.S.

von Gerald M. (Gast)


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W.S. schrieb:
> Wer sich einen DDS gönnen will, sollte besser zum AD9951 greifen.
> Auch wenn der ein bissel teuer ist.

Der TO hat aber nun mal einen AD9850 und keinen AD9951. Und weil der ein 
bissel billig ist, ist er zum Experimentieren gerade richtig.

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