Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Foldback Leistungstreiber mit geringer "Wärmeerzeugung"


von Hannes (Gast)


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Hallo Leute,

gibt es Foltback Strombegrenzer Lösungen für Stromverteilungen die Ihre 
Verluste nicht (linear bedingt) in wärme umsetzen?

Zu meinem Problem:

Ich habe ein 48Vdc - an dem hängen sicherheitsrelevante Verbraucher.
Das 48V Netz ist Redundant durch drei Netzteile (eins würde ausreichen - 
das zweite und dritte ist zur Sicherheit) gesichert die verodert sind.

Die Verbraucher haben im nominal 1,5A, könnten aber im Peak bis zu 5A 
(ohne Begrenzer) sich genehmigen.

Jetzt suche ich eine Möglichkeit, den Strom auf etwa 3A zu begrenzen. 
Klasische Foldback Regler verheitzen dann den "Drop" in einer Linearen 
Endstufe - aber das will ich nicht, zumal die Umgebungstemperatur keine 
zu hohen Verluste zulässt.

Müsste ich in dem Fall wirklich einen Strombegrenzenden Herabsetzsteller 
bauen, der die Ausgangsspannung begrenz wenn zu viel Strom fließt?

Gibt es für soetwas fertige Regler oder ist mein Ansatz falsch?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hannes schrieb:
> Die Verbraucher haben im nominal 1,5A, könnten aber im Peak bis zu 5A
> (ohne Begrenzer) sich genehmigen.
Und du kannst den Strom für diese Verbraucher dann ohne jegliche 
funktionelle Einschränkung einfach begrenzen?

> Klasische Foldback Regler verheitzen dann den "Drop" in einer Linearen
> Endstufe
Ein Linearregler verheizt immer die Differenzspannung (mal Strom) in 
seiner Leistungsstufe. Er "verheizt" also bei 3A nur 3/5 der Leistung, 
die er bei 5A verheizen würde. Insofern ist die Begrenzung auf 3A 
bereits eine Begrenzung der Verlustleistung.
Weil aber bei einer Strombegrenzung natürlich mit extrem hoher 
Wahrscheinlichkeit die Ausgangsspannung zusammenbrechen wird (die Last 
WILL ja 5A und BRAUCHT sie vermutlich auch), fällt natürlich mehr 
Spannung am Treibertransistor ab und die Leistung steigt wieder...

> oder ist mein Ansatz falsch?
Du darfst keine Linearregler nehmen, wenn du dir Sorgen um die 
Verlustleistung machst.

> oder ist mein Ansatz falsch?
Vermutlich ja, denn die Verbraucher
> könnten aber im Peak bis zu 5A (ohne Begrenzer) sich genehmigen.
Dann stelle diesen Strom bereit. Die Verbraucher brauchen den offenbar 
für die Funktion. Denn wenn man dir was wegnimmt, was du brauchst (z.B. 
die 30% Sauerstoff in der Luft), dann funktionierst du auch nicht mehr 
richtig zuverlässig...

: Bearbeitet durch Moderator
von Hannes (Gast)


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Das die Spannung am verbraucher dann auch weg bricht ist klar und auch 
Okay.
Aber gibt es für soetwas "Regler"?

Oder muss ich einen Step Down dazu "vergewaltigen"?

von Der Andere (Gast)


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Hannes schrieb:
> Ich habe ein 48Vdc - an dem hängen sicherheitsrelevante Verbraucher.
> Das 48V Netz ist Redundant durch drei Netzteile (eins würde ausreichen -
> das zweite und dritte ist zur Sicherheit) gesichert die verodert sind.

Das passt aber überhaupt nicht zu einer Foldback Characteristik. 
Foldback heisst, dass das Netzteil im Überlastfall nicht auf konstant C 
geht, sondern den Strom zusätzlich runterfährt, im Extermfall bis zum 
abschalten. Das würde dann aber bedeuten wird eines der Netzteile 
überlastet, fährt es den Strom runter, die anderen müssen umso mehr 
leisten, werden auch überlastet und fahren ebenfalls runter.
Das ist der absolute Gau für "sicherheitsrelevante Verbraucher"

In was soll das Netzteil seine Energie verheizen? Licht, 
Rüntgenstrahung?
Wenn lineare Regelung zu viel Abwärme produziert, dann nimm zwei 
Schaltnetzteile die je 6A können und statt abzuschalten bei Überlast in 
den "constant current Mode" gehen. Dann hast du Redundanz UND genügend 
Strom für den wohl gültigen Fall:

Hannes schrieb:
> könnten aber im Peak bis zu 5A

von Der Andere (Gast)


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Sowas z.B. wobei ich die Überlastcharacteristik jetzt nicht nachgeschaut 
habe:
http://de.rs-online.com/web/p/einbau-schaltnetzteile/6688899/
Bei RS gibt es allein 49 Schaltnetzteile mit 48V

von Der Andere (Gast)


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Der Andere schrieb:
> konstant C

Mist, das sollte natürlich Constant I also konstanter Strom heissen, 
Sorry.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hannes schrieb:
> Oder muss ich einen Step Down dazu "vergewaltigen"?
Der Richtige kann das schon. Er muss eben nur dafür ausgelegt sein, 
also Konstantspannung und Konstantstrom können. Das ist aber keine 
Raketentechnik, sondern recht üblich...

von WehOhWeh (Gast)


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Es gibt Step-Down-Regler mit Stromfoldback (falls du das meinst), wie 
z.B. den AD2441.

Für deine Spannung würde ich mich hier umsehen:
 http://www.linear.com/parametric/Step-Down_%28Buck%29_Regulators#!cols_1038,2167,1107,1367,1036,1033,1032,1105!s_1107,0!gtd_!1033_%3E=50!1107_%3E=1

Du meinst aber vermutlich etwas anderes, weil Foldback heißt hier, dass 
der Regler den Strom bei einem Kurzschluss herunterfährt, um nicht heiß 
zu werden (fällt die Spannung, dreht der Regler den Strom zu, Knick in 
der Kennlinie).

Ein Step-Down mit einstellbarem Stromlimit könnte auch gehen. Schau mal 
bei TI, die haben sowas.

Eine sinnvolle Alternative wäre der LM5069, das ist ein 
Hot-Swap-Controller.
Deine Anforderungen fallen da in die Kernkompezenz dieses Teils.
Damit lassen sich Überstromschutz und Kurzschlussschutz wie z.B. 48V 5A 
hervorragend umsetzen.

Ich würde den LM5069 nehmen, denn da wird nichts heiß im Fehlerfall. Der 
Schaltregler begrenzt ja nur, dreht aber nicht ab...

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