Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Latex für die Dokumentation


von Sochin (Gast)


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Hallo, gibt es Firmen die anstelle von Word Latex für die Dokumentation 
verwenden?

Ich finde Latex ist zwar etwas schwieriger zu erlernen aber es macht das 
was ich will!!! Word ist sicher schneller aber dafür immer irgendwie 
schwammig. Vor allem ein Problem wenn nicht alle die gleiche Vorlage 
nutzen und ich durch Kopieren andere Formatierungen reinbekomme.

Gruß Sochin

von Christian B. (casandro)


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Man sollte erwarten, dass jede halbwegs vernünftige Firma Latex für 
"gedruckte" interne Dokumente verwendet... Nur leider gibts halt nur 
sehr wenige vernünftige Firmen.

von ich (Gast)


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Latex mit doxigen, und dann vll. mal ne bessere packet für 
Zustandsautomaten (vorallem autoplace) wäre sehr entspannend.
MfG
Excel geplagtes ich

von Felix A. (madifaxle)


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Ich mache das. Inklusive Angebots- und (automatisierte) 
Rechnungserstellung (noch Beta).

Der schönste Vorteil ist, dass sich die Dokumente sauber unter 
Versionsverwaltung stellen lassen und per Diff auch die Unterschiede 
direkt sichtbar sind.

Einen Nachteil hat es aber auch: je nachdem wie LaTeX benutzt wird (Also 
Miktex mit TexStudio- oder TexnicCenter-Oberfläche) kann es sein, dass 
das Dokument etwas anders aussieht, wenn man den Rechner neu aufgesetzt 
hat, weil bei einer Neuinstallation eventuell etwas andere Pakete 
installiert wurden.

Falls da jemand ne Lösung oder einen Link zu einer Lösung kennt, wäre 
ich dafür wirklich dankbar.

Mfg

P. S.: TexnicCenter lädt fehlende Pakete nach, TexStudio nicht (soweit 
ich das bisher mitbekommen habe)

: Bearbeitet durch User
von polb (Gast)


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Sochin schrieb:
> Hallo, gibt es Firmen die anstelle von Word Latex für die
> Dokumentation verwenden?
> Ich finde Latex ist zwar etwas schwieriger zu erlernen aber es macht das
> was ich will!!! Word ist sicher schneller aber dafür immer irgendwie
> schwammig. Vor allem ein Problem wenn nicht alle die gleiche Vorlage
> nutzen und ich durch Kopieren andere Formatierungen reinbekomme.
>
> Gruß Sochin

Kannst du vergessen. MS Office ist der Standard. Latex nur für das 
Institut.

Du kannst nicht erwarten, dass in größeren Firmen jeder mit Latex 
umgehen kann. Das ist nur ein Bruchteil. Außer vielleicht in kleinen 
Buden, die sich auf was spezialisiert haben und nur Akademiker 
angestellt haben.

von ich (Gast)


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Also ich, habe damals an der Hauptschule meine Bewerbungen zuerst mit 
Scribus gesetzt und als ich merkte das es Latex gibt, in Latex getippt.
Dieses Office Programme sind mir irgendwie zu wieder.

Mit freundlichen gruß
ich

von Felix A. (madifaxle)


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Das führt dann dazu, dass man von Firmen diesen docx-Mist bekommt, der 
dann völlig murks angezeigt wird. Und wenn man dann das Formular einfach 
ausgefüllt und als PDF zurück geschickt hat, wird von einem 
"Übertragungsfehler" gesprochen und der docx-Mist nochmal geschickt.

Große Firmen (und viele kleine auch) setzen darauf, daher habe ich 
parallel LibreOffice laufen. Aber diesen MS-Kram bin ich persönlich 
einfach leid.

Davon abgesehen brauchen die Leute bei LaTeX tatsächlich NUR Text 
schreiben können. Die Vorlagen werden von der Firma vorgegeben und gut 
ist's. Und verschwenden ihre Zeit dann nicht auf irgendwelchen 
Formatierungen.

Bei Word muss man dann noch wissen, wie man die Bugs der Software 
umgeht. Dass die Formatierung bei Anhängen der bspw. elften Seite in die 
Brüche geht oder dass das Dokument beim Speichern mit x Seiten dann 
plötzlich verloren ist, weil es sich nicht mehr speichern lässt (eigene 
Erfahrung Diplomarbeit, dann auf LaTeX umgeschwenkt).

Ich kann nicht bestätigen, dass Word einfacher ist. Wenn die Vorlagen 
stehen, ist LaTeX meiner Erfahrung nach einfacher.

von Felix A. (madifaxle)


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Das hier zum Thema fand ich gerade noch:

http://www.subotnik.net/misc/doc.html

von hodge (Gast)


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Sochin schrieb:
> Hallo, gibt es Firmen die anstelle von Word Latex für die Dokumentation
> verwenden?
>
> Ich finde Latex ist zwar etwas schwieriger zu erlernen aber es macht das
> was ich will!!! Word ist sicher schneller aber dafür immer irgendwie
> schwammig. Vor allem ein Problem wenn nicht alle die gleiche Vorlage
> nutzen und ich durch Kopieren andere Formatierungen reinbekomme.

Ich handhabe es so:

 - Bis 10 Seiten nutze ich WYSIWYG-Editoren wie Word/OpenOffice/etc.
 - Ab 10 zu erwartenden Seiten mach ich mir den Aufwand, das direkt zu 
setzen

Den Text selbst schreib ich immer in Word oder OpenOffice (mit 
Lanuagetool) aufgrund der Rechtschreibkontrolle.

von Boschinski (Gast)


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Sochin schrieb:
> Hallo, gibt es Firmen die anstelle von Word Latex für die Dokumentation
> verwenden?

Bosch setzt es in manchen Werken verstärkt ein. Kommt auch auch wieder 
auf die Abteilungen an.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Wir nutzen hier fast ausschließlich den LibreOffice-Writer. Mit einer 
vernünftigen inarbeitung in die Vorlagenverwaltung geht das wirklich 
gut.

Hat schon jemand den Writer2LaTeX-Exportfilter getestet?

Das klingt vielversprechend.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Chris D. schrieb:
>
> Hat schon jemand den Writer2LaTeX-Exportfilter getestet?

Funktioniert mit Einschraenkungen. Ich mußte viel nachformatieren, hatte 
aber auch viele Tabellen drin.


das andere ich schrieb im Beitrag #4289365:
> ... hoffentlich hat Latex eine Rechtschreib- und Grammatikprüfung für
> dich ...

hat es (texstudio), zumindest im Englischen.

Gruß
Andreas

von carlos (Gast)


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Felix A. schrieb:
> Einen Nachteil hat es aber auch: je nachdem wie LaTeX benutzt wird (Also
> Miktex mit TexStudio- oder TexnicCenter-Oberfläche) kann es sein, dass
> das Dokument etwas anders aussieht, wenn man den Rechner neu aufgesetzt
> hat, weil bei einer Neuinstallation eventuell etwas andere Pakete
> installiert wurden.
>
> Falls da jemand ne Lösung oder einen Link zu einer Lösung kennt, wäre
> ich dafür wirklich dankbar.
>
> Mfg
>
> P. S.: TexnicCenter lädt fehlende Pakete nach, TexStudio nicht (soweit
> ich das bisher mitbekommen habe)

Du könntest versuchen nur ncoh stabile Packete (versionsnummernstabil) 
zunutzen  (z. B. cm vs lmodern), dass ändert natürlich nichts an den 
Einfluss der durch Änderungen an pdfLadex entstehen kann -- fehlende 
Packete werden immer durch MikteX installiert, da es deine 
TeX-Distribution ist, sollte es Probleme im zusammenspiel gegeben liegt 
es i. d. R. an der konfiguration (man könnte es aber auch mal mit TeX 
Live probieren)

von ?!? (Gast)


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Hat jemand in diesem Zusammenhang Erfahrungen mit Lyx?

von Infinity Troll (Gast)


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?!? schrieb:
> Hat jemand in diesem Zusammenhang Erfahrungen mit Lyx?

Ist schrott... lieber einen vernünftigen Editor wie z.B. TeXstudio 
verwenden!

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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LyX ist für kleine Dokumente ohne sehr spezielle Anforderungen an das 
Layout super. Vor allem der Formeleditor ist genial. Wenn man viele 
eigene Makros und spezielle Pakete verwenden muss/möchte, dann leidet 
der Komfort allerdings etwas, und der Vorteil gegenüber einem guten 
Latex-Editor verschwindet immer mehr.

Word hat den unschlagbaren Vorteil, dass das komplette Dokument (Text, 
Bilder, und bei Bedarf die Versionsgeschichte) in einer einzigen Datei 
verpackt ist, und es an 90% der PCs einfach geöffnet und 
weiterbearbeitet werden kann. Viele der Klagen über Word kommen m.E. 
daher, dass sich die Benutzer sinnvolle Funktionen wie semantische 
Strukturierung oder Änderungsverfolgung überhaupt nicht kennen bzw. 
nicht anwenden können.

von Sochin (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Word hat den unschlagbaren Vorteil, dass das komplette Dokument (Text,
> Bilder, und bei Bedarf die Versionsgeschichte) in einer einzigen Datei
> verpackt ist, und es an 90% der PCs einfach geöffnet und
> weiterbearbeitet werden kann. Viele der Klagen über Word kommen m.E.
> daher, dass sich die Benutzer sinnvolle Funktionen wie semantische
> Strukturierung oder Änderungsverfolgung überhaupt nicht kennen bzw.
> nicht anwenden können.


Sicher kann Word dies alles aber es ist undurchsichtig. Und trotz 
dessen, dass ich mir (und Kollegen) viel Mühe gegeben haben es zu 
verstehen. Der grundlegende Vorteil bei Latex ist die strikte Trennung 
von Text und den dazu gehörigen Eigenschaften. Im Grunde erinnert die 
Erstellung eines Latex-dokumentes an eine Programmiersprache. Fehlend 
Befehle kann man leicht nachgoogeln wohingegen bei Word alles versteckt 
über viele Ecken und Kanten konfiguriert werden muss.

von Axel R. (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> dass sich die Benutzer sinnvolle Funktionen wie semantische
> Strukturierung oder Änderungsverfolgung überhaupt nicht kennen bzw.
> nicht anwenden können.

DAS ist der Punkt.
Da fehlt in der Vorlage eine Gliederungsebene. Auf meine Frage wo die 
hin sei... Hmm, was?

von Lizenzen Controloti (Gast)


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Sochin schrieb:
> Hallo, gibt es Firmen die anstelle von Word Latex für die Dokumentation
> verwenden?

Lässt die LaTex Lizenz (GNU?) überhaupt einen Kommerziellen Einsatz zu?

von LaTeX Nutzer (Gast)


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Hey Leute, müsst ihr alle Latex schreiben? Da denke ich eher an die 
Erotik-Branche. Eigentlich LaTeX oder auch (zur Not) latex.

Zum Thema: Habe früher viel mit LaTeX gemacht, vor allem bei Dokumenten 
>10 Seiten finde ich immer noch LaTeX die erste Wahl. In der Fa dann 
doch Word 2007. Haben hier mehr 1-2 seitige Dokumente, viel 
Korrespondenz. Da ist Word schon brauchbar. Privat LibreOffice bzw. 
pdflatex.

von LaTeX Nutzer (Gast)


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Lizenzen Controloti schrieb:
> Lässt die LaTex Lizenz (GNU?) überhaupt einen Kommerziellen Einsatz zu?

Das wäre ja der Super-GAU! Weißt du, wie viele Bücher im 
Hochschulbereich mit (La-)TeX erstellt wurden? TeX gabs m.E. schon vor 
GNU.

https://de.wikipedia.org/wiki/TeX

https://de.wikipedia.org/wiki/GNU

https://de.wikipedia.org/wiki/LaTeX_Project_Public_License

von carlos (Gast)


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Andreas S. schrieb:
> Word hat den unschlagbaren Vorteil, dass das komplette Dokument (Text,
> Bilder, und bei Bedarf die Versionsgeschichte) in einer einzigen Datei
> verpackt ist, und es an 90% der PCs einfach geöffnet und
> weiterbearbeitet werden kann.

Die einzelnen Daten werden in einer gezipten Datei zwischen gespeichert, 
dass kann man mit LateX auch. Weiter lassen sich die tex-Files auf 100% 
aller PC lesen und gleiches gilt für die Ausgegebene Datei (dvi, pdf, 
ps). Das komplimieren setzt natürlich Latex vorraus, das aber im 
Gegensatz zu Windows frei (und nicht nur wie Freibier) verfügbar ist. 
Und ob MS Office wirklich auf 90 % aller Systeme verfügbar ist (und dann 
auch noch in der Version die die Datei öffnen kann?).

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Sochin schrieb:

> Der grundlegende Vorteil bei Latex ist die strikte Trennung
> von Text und den dazu gehörigen Eigenschaften.

Das hat man  im Writer auch - wenn man denn gewillt ist, mit Vorlagen zu 
arbeiten. Dort kann man alle Eigenschaften einstellen und schreibt dann 
nur noch seinen Text. Später sind dann Änderungen am gesamten Dokument 
durch die Änderung der Vorlage(n) problemlos möglich.

> Im Grunde erinnert die
> Erstellung eines Latex-dokumentes an eine Programmiersprache.

Ich möchte aber Text schreiben und nicht programmieren.

> Fehlend Befehle kann man leicht nachgoogeln

Oh ja, das ist hier immer ein rechter Krampf gewesen: wenn man mal ein 
paar Monate nichts gemacht hatte, suchte man sich einen Wolf ("Wie war 
das noch gewesen?"). Welcher der vielen Tabellenumgebungen darf es denn 
heute sein? :-/

> wohingegen bei Word alles versteckt
> über viele Ecken und Kanten konfiguriert werden muss.

Word kenne ich persönlich nicht (mehr), aber unter OO/LibreOffice sind 
die Vorlagendefinitionen streng hierarchisch und logisch sauber 
aufgelistet.

Da muss ich eben auch nach einem halben Jahr "Abstinenz" nichts 
nachgooglen.

Für leute, die täglich damit arbeiten, ist LaTeX sicher gut, aber für 
Gelegenheitsschreiber eher nicht.

von carlos (Gast)


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Das ergoogeln von Befehlen sollte zum erstellen von normalen Dokumenten 
an dessen Layout man nichts ändern will kein Problem sein. Die wenigen 
Kommandos die nötig sind, sind i. Allg. wie man sie erwarten würde.

Wie kann ich LibreOffice sagen, dass er die, in der Font (File otf) 
hinterlegten, Information nutzen soll? Ich habe versucht ein Dokument in 
UnifrakturMaguntia zusetzen, aber zumindest MS Office und LibreOffice 
wählen immer das kurze s anstatt, des langen -- es scheint mir als würde 
LibreOffice die Information die in der otf-File hinterlegt sind einfach 
ignorieren, wohingegen XeLaTex diese richtig ließt und meistens das 
lange s richtig setzt.

von qwertz (Gast)


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Latex wird leider immer weniger genutzt, selbst an Hochschulen. Ich war 
vor 15 Jahren schon der einzige der Latex im Fachbeteich Elektrotechnik 
unserer FH verwendet hat.

von Dussel (Gast)


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qwertz schrieb:
> Latex wird leider immer weniger genutzt, selbst an Hochschulen.
Es hat halt meiner Erfahrung nach keine Vorteile gegenüber den neuen 
Word-Versionen.
Die Angabe der Bildposition war um 2012 rum nicht richtig möglich. 
Entweder wurde es über den Text gesetzt, unter dem es stehen sollte oder 
es war auf der nächsten Seite im neuen Unterpunkt. Platz für das Bild 
war genug. In Word könnte man zur größten Not das Bild noch frei an die 
Stelle verschieben, in Latex ging das nicht. Das sehe ich auch immer 
wieder in Skripten.
Die andere Sache war, zwei Bilder nebeneinander zu setzen mit einer 
gemeinsamen Bildunterschrift. Ich habe es lange probiert und nicht 
hingekriegt und eine Freund, der auf Latex schwört, hat es nach zwei 
Stunden geschafft. Wahrscheinlich 'wissen' manche, wie es geht, aber 
wenn so eine Standardaufgabe von jemandem mit Erfahrung so lange dauert, 
ist das für mich nicht akzeptabel. Ein dritter wusste dann 'das geht 
ganz einfach, so und so', hat es probiert und nicht hingekriegt (hat 
aber auch 'nur' eine viertel Stunde probiert).

von carlos (Gast)


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Dussel schrieb:
> Die Angabe der Bildposition war um 2012 rum nicht richtig möglich.
> Entweder wurde es über den Text gesetzt, unter dem es stehen sollte oder
> es war auf der nächsten Seite im neuen Unterpunkt.

Dann verwendete nicht nicht floating-Umgebung! Das plazieren der Bilder 
ist ein Feature -- es gibt gewisse typographische Grundregeln (The 
Elements of Typographic Style von Bringhurst wäre hier zum Bsp. 
lesenswert). Und natürlich ist es kein Problem zwei Bilder nebeneinader 
zusetzen und diese mit einen Caption zuversehen.

von Walter T. (nicolas)


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Dussel schrieb:
> Die Angabe der Bildposition war um 2012 rum nicht richtig möglich.
> [...]
> und eine Freund, der auf Latex schwört, hat es nach zwei
> Stunden geschafft.
> [...]
> von jemandem mit Erfahrung

Wer zwei Stunden braucht, um ein Bild zu positionieren, kann noch so 
sehr auf LaTeX schwören ("Du, ich bin Hacker. Ich mache Latex, ich 
schwör'!") -- aber als erfahren würde ich ihn nicht bezeichnen.

Das Einzige Problem, das LaTeX (früher) mit Bildern hatte, war 
vernünftige EPS-Dateien mit einer korrekten BoundingBox zu erzeugen - 
aber das gehört mit einem PDFLaTeX-Workflow der Vergangenheit an (leider 
allerdings auch die tollen Gestaltungsmöglichkeiten per PStricks).

Das Problem hat eher der unbedarfte LaTeX-Nutzer, der die wichtigste 
Regel der Seitengestaltung nicht kennt: "Versuche nie ein Bild 
auszurichten, bevor Du den Text nicht 100% fertig hast! (Danach mußt Du 
es meistens auch gar nicht mehr.)"


Dussel schrieb:
> Es hat halt meiner Erfahrung nach keine Vorteile gegenüber den neuen
> Word-Versionen.

Es gibt noch etliche Vorteile... aber in ein paar Dingen holen die 
Office-Pakete auf. Insbesondere in den Möglichkeiten, in ein 
Versionsverwaltungssystem integriert zu werden.

Aber wer ein Druckwerk in Heftdicke in Office verfaßt ist -- selbst 
schuld. Da erfolgt die Strafe schon während des Tatverlaufs -- und sie 
ist grausam.

von carlos (Gast)


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Wobei Git ganz klar für LaTeX spricht insb. für eine Arbeit an die man 
länger sitzt:)

von Autor (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Man sollte erwarten, dass jede halbwegs vernünftige Firma Latex für
> "gedruckte" interne Dokumente verwendet... Nur leider gibts halt nur
> sehr wenige vernünftige Firmen.

Selten so einen Schwachsinn gelesen.
"Vernünftige Firmen" alias kleine Entwickler-Nerd-Klitsche die gerne 
gegen den ach so bösen Word Mainstream anschwimmt.

von ... (Gast)


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Mickrigsoftprodukte für Dokumentationszwecke zu verwenden
ist eher eine deutsche Unsitte.

Auch im Jahr 2015 schafft es M$ nicht, mal eine Schrift
richtig laufen zu lassen. Von Kerning und Unterschneidung
keine Spur. Alles steht schief und krumm. Widerlich.

"Richtige" Firmen nehmen z.B. Framemaker für ihre Dokumentation.
Seit Adobe da seine Finger dran hat, wird es aber auch
immer schlimmer...

von Dussel (Gast)


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... schrieb:
> "Richtige" Firmen nehmen z.B. Framemaker für ihre Dokumentation.
Richtige Firmen nehmen auch Word.

von ... (Gast)


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> Richtige Firmen nehmen auch Word.

Dann hast Du mein volles Beileid.

von Dussel (Gast)


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... schrieb:
> Dann hast Du mein volles Beileid.
Danke, aber das musst du nicht. Ich war bisher nur bei richtigen Firmen. 
Latex war nur ein privates Abenteuer.

von rmu (Gast)


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?!? schrieb:
> Hat jemand in diesem Zusammenhang Erfahrungen mit Lyx?

TeXmacs! http://www.texmacs.org/ Eine Art von WYSIWYG-TeX.

von Gerd E. (robberknight)


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Andreas S. schrieb:
> sinnvolle Funktionen wie [...] Änderungsverfolgung überhaupt nicht kennen
> bzw. nicht anwenden können.

Die Änderungsverfolgung von Word ist doch eine einzige Krankheit. Da ist 
doch ruckzuck der ganze rechte Rand voll von Sprechblasen und der Text 
gespickt mit alten Versionen, die dann wiederum den Zeilen- und 
Seitenumbruch durcheinanderbringen was komplett dem WYSIWYG 
zuwiderläuft. Man kann das natürlich auch ausblenden, aber dann fehlen 
die Informationen über die Änderungen.

Da ist eine reine Textdatei in einem git-Repository viel übersichtlicher 
und besser durchschaubar, vor allem wenn mehrere Leute gleichzeitig an 
dem Text arbeiten wollen.

von neuer PIC Freund (Gast)


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Latex hat den unschlagbaren Vorteil der Produktivität bei 
formelbehafteten Texten. Die Finger bleiben auf der Tastatur, die Augen 
auf der Vorlage. 15 Minuten tippen, Compilerlauf und Korrektur. Danach 
das Ganze von vorne. Dabei ist es egal, ob man eine IDE hat oder in die 
Konsole hackt. Um Faktor 2 schneller als Untermenüs mit der Maus 
anzucklicken, danach Text eingeben und zurück auf die Tastatur.

Hatte mal gelesen, das Word mit Serienbriefen (100k+) nicht klarkam, 
Latex dagegen schon (und pro Brief auch noch schneller als World + dB).

Ansonsten war es ja früher die Regel. Ekelige PDF wurden immer mit Word 
erstellt. Glücklicherweise ist das heute etwas besser. Heutzutage kann 
ich nicht mehr anhand des Grauwertes sagen, wer der Producer ist.

Mein Vorschlag, Latex4Doc zu nehmen, wurden wegen Inkompatibilitäten zu 
den Sekretärinnen ausgeschlagen. Pech gehabt. 90er-einfach-Word geht mit 
der 2007er zu öffnen. Wichtige Doku aus 2003 nicht. Danke Microsoft.

von Helmut S. (helmuts)


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> "Richtige" Firmen nehmen z.B. Framemaker für ihre Dokumentation.

Das glaubst du aber selber nicht. Framemaker wurde früher nur verwendet, 
weil es z. B. unter HPUX keine Alternative gab. Nachdem HPUX praktisch 
niemand mehr hat ...

: Bearbeitet durch User
von ... (Gast)


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> Das glaubst du aber selber nicht. Framemaker wurde früher nur verwendet,
> weil es z. B. unter HPUX keine Alternative gab. Nachdem HPUX praktisch
> niemand mehr hat ...

Dein HPUX-Horizont ist zu beschränkt.

Ich kenne und benutze Framemaker seit SCO Unix Zeiten.
Damals noch die Framemaker Version 2.1.
Da war M$-Windows noch bei V2.11 und V3.X und was das UI angeht
keine Konkurrenz zu UNIX und X.

Gesehen und teilweile beim Kunden benutzt habe ich Versionen für:
- Solaris
- Linux
- M$-Windows

Mit HPUX hatte ich, Gott sei es gedankt, nie etwas zu tun.

Und, was die Benutzung heute angeht: Schau mal in die Eigenschaften
von PDF-Dokumenten von Datenblättern und Manuals.
Meinst Du die Firmen schreiben für ein PDF das ganze nochmal
mit Framemaker?

von Gerd E. (robberknight)


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Was ist der Vorteil von Framemaker außer das diese Firmen das schon 
immer so gemacht haben und es auf verschiedenen OS läuft?

von Gästle (Gast)


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neuer PIC Freund schrieb im Beitrag #4290416:
> Latex hat den unschlagbaren Vorteil der Produktivität bei
> formelbehafteten Texten. Die Finger bleiben auf der Tastatur, die Augen
> auf der Vorlage. 15 Minuten tippen, Compilerlauf und Korrektur. Danach
> das Ganze von vorne. Dabei ist es egal, ob man eine IDE hat oder in die
> Konsole hackt. Um Faktor 2 schneller als Untermenüs mit der Maus
> anzucklicken, danach Text eingeben und zurück auf die Tastatur.

Des geht mit Libreoffice ebenso und wenn ich mal die entsprechende 
Texteingabe für ein Formelzeichen vergessen habe oder nicht kenne, klick 
ich mich halt durch das verhasste Menü. Ist allemal schneller als extra 
danach zu googeln.
Denextra Compilerlauf kannst Du dir auch sparen, da das Ergebnis quasi 
in Echtzeit dargestellt wird. Die Notation ist zumindest in großen 
Teilen gleich als bei LaTeX.

von Bitklopfer (Gast)


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Sochin schrieb:
> Hallo, gibt es Firmen die anstelle von Word Latex für die Dokumentation
> verwenden?
Bei Bosch habe ich das mal in einer Praktikantenstelle als Anforderung 
gelesen, ist aber auch schon Jahre her.

> Ich finde Latex ist zwar etwas schwieriger zu erlernen aber es macht das
> was ich will!!! Word ist sicher schneller aber dafür immer irgendwie
> schwammig. Vor allem ein Problem wenn nicht alle die gleiche Vorlage
> nutzen und ich durch Kopieren andere Formatierungen reinbekomme.
Latex hat auch seine Tücken, ist das passende Paket nicht installiert 
oder ein älteres hat das seltsame Effekte von geht nicht bis 
unscheinbaren abe fatalen Falschdarstellungen. Und für Trivialitäten 
muss man elende Verrenkungen machen wenn es nicht schon dafür ein Paket 
oder anderweitige einfache Umsetzung gibt. Zu Fuss musst du dich 
zwangsmässig mit Tex befassen darauf habe ich ehrlich gesagt keinen 
Bock.
Latex ist eigentlich nur für zwei Dinge zu gebrauchen: Wenn man eine 
fertige Vorlage nutzen kann, wie im wissenschaftlichen Umfeld wo man 
seine Paper oder Fachbücher zusammenklopft oder automatisiert Dokumente 
erstellt,
ansonsten lässt man die Finger von dieser Relikt aus der Steinzeit und 
nimmt was Wordartiges.
Die meisten studentischen Dummhansel die mit ihrem kindischen "Ich nutze 
nur Latex, Word ist scheisse"-Gehabe auf den Sack gehen, haben 
Minderwertigkeistkomplexe die sie durch diese  Schrottsoftware 
kompensieren müssen, neben anderen Exotensoftware die sie einsetzen und 
auch sonst in jeder Beziehung ne Extrawurst machen müssen, so richtige 
Nervensägen und sowas kann man im Firmenumfeld schon gar nicht brauchen.

> Gruß Sochin

von Dipl-Inf (Gast)


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Vielleicht sollte man erstmal klären was mit "Dokumentation" überhaupt 
gemeint ist, bevor man sein Lieblingstool vorschlägt und über alle 
anderen herablassend urteilt? Zumal man in den meisten Fällen gar nicht 
die Wahl hat sondern dies vorgegeben wird - und auch sein sollte.

Geht es um Kunden-Dokumentation, Entwicklungs-Dokumentation, 
dokumentierten Nachweis zur Zulassung etc.?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Bitklopfer schrieb:
> Dummhansel ... kindischen ... auf den Sack gehen ...
> Minderwertigkeistkomplexe ... Schrottsoftware ... Nervensägen

Das hört sich ja schon sehr ernst an. Darf man fragen, wo du arbeitest?

von Walter T. (nicolas)


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LaTeX hat Vorteile

Bitklopfer schrieb:
> Wenn man eine fertige Vorlage nutzen kann
(also fast immer)

Bitklopfer schrieb:
> automatisiert Dokumente erstellt
und ich ergänze: Wenn man Teildokumente automatisiert erstellen lassen 
kann.

- Wenn man lange Dokumente erstellt

- Wenn man Dokumente mit aufwendigen Bildern für hochauflösende 
Druckvorlagen erstellt

- Wenn man Dokumente mit Vektorgrafiken erstellt

- Wenn man sehr formel-lastige Dokumente erstellt

- Wenn man Dokumente in einem Versionsverwaltungsystem, das für 
Quelltexte gedacht ist, mitversioniert.


LaTeX hat Nachteile
- Wenn man mit Leuten zu tun hat, die damit nicht umgehen können (also 
fast immer)

- Wenn explizit ein Word-Dokument gefordert ist

- Wenn eine automatische Rechtschreibkorrektur gefordert ist



Word hat Vorteile
- Wenn eine automatische Rechtschreibkorrektur gefordert ist

- Wenn explizit ein Word-Dokument gefordert ist

- Wenn jeder für sich Dokumente schreibt


Word hat Nachteile
- Wenn man mit Leuten in einem Dokument zusammenarbeiten muß, die damit 
nicht umgehen können (also fast immer)



Bei allen "LaTeX ist toll/Scheiße"-Diskussionen darf nicht vergessen 
werden, daß LaTeX nicht nur in Konkurrenz zu Word/Writer, sondern fast 
noch mehr zu PageMaker/InDesign steht.

von carlos (Gast)


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Kann man in MS Office/Libre Office mittlereweile PDF-Datein oder 
ausschnitte von PDF-Datein einbinden (ohne das diese zu Rastergrafiken 
umgewandelt werden)?

Wie kann man MS Office sagen, dass es fontspezifische Einstellungen aus 
der otf-File des Font beachten soll? Jedes mal wenn ich etwas in Fraktur 
setze versucht MS Office es nicht einmal richtig zumachen und setzt 
grundsätzlich das kurze statt dem langen s.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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carlos schrieb:
> Jedes mal wenn ich etwas in Fraktur setze versucht MS Office es nicht einmal
> richtig zumachen und setzt grundsätzlich das kurze statt dem langen s.

Auch dann, wenn du ein langes s eingibst?

von carlos (Gast)


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Wenn ich ein langes s eingebe, z. B. über die Sonderzeichen, wird es 
eingefügt, denn es ist ja in der Schriftart vorhanden -- nur ist das 
recht umständlich ind in XeLaTeX klappt die Erkennung wunderbar. (Dazu 
ist kein extra Paket notwendig, XeLaTex erlaubt es Systemschriften bzw. 
otf-Files direkt einzubinden).

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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carlos schrieb:
> Kann man in MS Office/Libre Office mittlereweile PDF-Datein oder
> ausschnitte von PDF-Datein einbinden (ohne das diese zu Rastergrafiken
> umgewandelt werden)?

Bei MS Office für Mac: ja.

von carlos (Gast)


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bastler schrieb im Beitrag #4291754:
> was ist ein langes s?

Wie wäre es einfach mal bei wikipedia/google nachzuschauen
https://de.wikipedia.org/wiki/Langes_s

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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@carlos:

He, das mit dem langen s funktioniert erstaunlich gut, viel besser als
ich angesichts des nicht ganz einfachen Regelwerks erwartet hätte. Bei
Mehrdeutigkeiten wie "Wachstube"/"Wachſtube" muss man manchmal etwas
nachhelfen, bei "Pilſner" ebenfalls, aber das sind wirklich Einzelfälle.

Danke für den Tipp!

Der Lange-s-Algorithmus von XeLaTeX hat natürlich den Vorteil, dass er
auf eine gut funktionierende Silbentrennung aufbauen kann, was bei Word
nicht möglich wäre.

Also: XeLaTeX für die technische Dokumentation von Dampfmaschinen :)

Edit: Ich meinte natürlich Dampfmaſchinen ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Steuerzahler (Gast)


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Ich hatte mich schon zweimal in Latex eingearbeitet und versucht, es in 
der Firma, für die ich tätig war, zu etablieren. Leider vergebens. Die 
Sache scheitert in der Regal daran, dass es zuwenige andere Latexer in 
der Abteilung gab.

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