Hallo, ich beginne demnächst in meinem neuen Job bei einer tarifgebundenen Firma in Baden-Württemberg. In meinem Arbeitsvertrag steht, dass die tariflich vereinbarte Probezeit gilt. Auf der Suche nach der Dauer der Probezeit habe ich folgenden Link gefunden: http://www.bw.igm.de/downloads/artikel/files//ARTID_10564_hKYIu3?name=MTV_Metallbau_2014.pdf Wenn ich das richtig lese, müsste die Probezeit entsprechend dieses Manteltarifvertrags 3 Monate sein. Kann mir das jemand bestätigen? Eventuell auch mit eurer eigenen Erfahrung, falls ihr auch bei Unternehmen in Baden-Württemberg angefangen habt. Viele Grüße Peter
Es sind auch bei IGM gewöhnlich 6 Monate. Welcher Arbeitgeber will denn nicht die maximal mögliche Zeit ausreizen? ...
Vielen Dank schon mal für die Antworten. Ist irgendwie schon seltsam, dass das in dem Manteltarifvertrag nicht explizit drin steht, dass die Probezeit 6 Monate dauert.
Hans schrieb: > Bei manchen Konzernen sind es auch nur 3 bzw 0 Monate Bei welchem Konzern sind es 0 Monate?
polb schrieb: > Bei welchem Konzern sind es 0 Monate? Big S Weiß allerdings nicht ob deutschlandweit oder standort spezifisch
Hans schrieb: > polb schrieb: >> Bei welchem Konzern sind es 0 Monate? > > Big S > Weiß allerdings nicht ob deutschlandweit oder standort spezifisch Das wäre für mich nach 17 Jahren bei "Big S" allerdings eine Neuigkeit.
Ulli N. schrieb: > Hans schrieb: >> polb schrieb: >>> Bei welchem Konzern sind es 0 Monate? >> >> Big S >> Weiß allerdings nicht ob deutschlandweit oder standort spezifisch > > Das wäre für mich nach 17 Jahren bei "Big S" allerdings eine Neuigkeit. Ja, auch für mich.
Warum spielt die Dauer der Probezeit eine solche Rolle für dich? Eine seriöse Firma stellt niemanden ein, wenn sie nicht auch den Bedarf dafür hat. Natürlich gibt es immer wieder Gerüchte über Firmen, welche die Probezeit nutzen, um kurzfristige Engpässe zu überbrücken. Die Realität ist doch aber eher so, daß 6 Monate bestenfalls ausreichen, um sich ausreichend einzuarbeiten, um irgendwas wirklich produktives beitragen zu können.
Geschädigter schrieb im Beitrag #4290629: > ...Gleichzeitig sagte > mir mein damaliger Chef unter 4 Augen, dass er mich rein privat relativ > langweilig findet und er lieber Mitarbeiter mit mehr Humor um sich rum > hat... Das ist natürlich Scheisse, aber mal ehrlich: Hättest du in einer Firma, die solche Kotzbrocken zu Führungskräften macht, wirklich weiter arbeiten wollen? Probezeit hin oder her.
Christian schrieb: > Die Realität > ist doch aber eher so, daß 6 Monate bestenfalls ausreichen, um sich > ausreichend einzuarbeiten, um irgendwas wirklich produktives beitragen > zu können. Deshalb machen viele Unternehmen erstmal einen 2-Jahres-Vertrag, um besser einschätzen zu können, was man dauerhaft drauf hat. Es Bekannter hat mal eine kürzere Probezeit herausgehandelt, 3 statt 6 Monate. War da ein Experte auf dem Gebiet, einen Haufen BE und längere Auslandsaufenthalte. Sonst sind 6 Monate Standard. Die Probezeit ist auch eine Zeit, in der ich die Firma, samt Chef und Kollegen kennen lernen kann, nicht nur umgekehrt.
Hans schrieb: > Bei manchen Konzernen sind es auch nur 3 bzw 0 Monate aber auch dann gilt das Kündigungsschutzgesetz erst nach 6 Monaten, d.h. die Firma kann dich trotz 0 Monaten relativ einfach loswerden
Rick M. schrieb: > Die Probezeit ist auch eine Zeit, in der ich die Firma, samt Chef und > Kollegen kennen lernen kann, nicht nur umgekehrt. Die Probezeit ist was in der Form erweiterter Probearbeit. Früher war eine Probezeit nur zur Überprüfung der Qualifikation des AN und der tatsächlichen Situation beim AG da. Heute ist die Probezeit nur mehr eine Sonderform der Kündigungsfristen. Was soll ein AÜG`ler groß Probearbeiten? Der wird "Umsonst" oft bei der Einsatz-Firma für 14 Tage getestet, und kann drauf immer noch in 0,nix Tagen auf der Straße stehen! Da ist es ein Witz das für solche Beschäftigungsverhältnisse immer noch eine Probezeit zu vereinbaren. Besser wäre es gleich den Kündigungsschutz in die Tonne zu tretten. Ach ja, dann würden die Konzerndrohnen aber auch in 0,nix auf der Straße rumkrabbeln.
Cha-woma M. schrieb: > Ach ja, dann würden die Konzerndrohnen aber auch in 0,nix auf der Straße > rumkrabbeln. Bei der aktuellen Absolventen- und Flüchtlingswelle würde das für fast jeden MA der älter als 50 Jahre ist gelten. Die Kosten mehr, sind öfter krank und nicken weniger ab.... Klar ist der Kündigungsschutz ein Markthemmnis, aber überlege dir ernsthaft, ob du dir das wünscht.
Cha-woma M. schrieb: > Der wird "Umsonst" oft bei der Einsatz-Firma für 14 Tage getestet, und > kann drauf immer noch in 0,nix Tagen auf der Straße stehen! > Da ist es ein Witz das für solche Beschäftigungsverhältnisse immer noch > eine Probezeit zu vereinbaren. Auch Zeitarbeitsfirmen-Dienstleister können auch nach der Probezeit nicht ohne weiteres kündigen. Läuft dann über Aufhebungsverträge, Kündigung+Abfindung oder Kündigung ohne Abfindung, dafür kannst Du Klagen einreichen. polb schrieb: > Klar ist der Kündigungsschutz ein Markthemmnis, aber überlege dir > ernsthaft, ob du dir das wünscht. Die Frage dürfte auch sein, ob sich das die Arbeitgeber auch wirklich wünschen würden. Kleiner Betrieb, 10 Mitarbeiter, von denen dann 5 kündigen und einen Tag später bei der Konkurrenz anfangen, ohne Probezeit.
Rick M. schrieb: > Auch Zeitarbeitsfirmen-Dienstleister können auch nach der Probezeit > nicht ohne weiteres kündigen. > Läuft dann über Aufhebungsverträge, Kündigung+Abfindung oder Kündigung > ohne Abfindung, dafür kannst Du Klagen einreichen. So? Was machste wenn dir dein Verleiher ein Anschlußprojekt in x,y,z in einer sauteuren Stadt anbietet? Vor dem Arbeitsgericht muß du das annehmen! Und mehr Kohle bekommste dann auch ned! Bundesweite Einsätze, so nennt sich der Satz!
Rick M. schrieb: > Die Frage dürfte auch sein, ob sich das die Arbeitgeber auch wirklich > wünschen würden. Kleiner Betrieb, 10 Mitarbeiter, von denen dann 5 > kündigen und einen Tag später bei der Konkurrenz anfangen, ohne > Probezeit. Dann gibt es immer noch das Wettbewerbsrecht. Und das die "Konkurrenz" einfach mal die Leute einstellt? Die Unternehmer wissen warum sie überall und bei jedem dabei sind. Die Vorteile der Koalitonsbildung ist denen bekannt!
Cha-woma M. schrieb: > Was machste wenn dir dein Verleiher ein Anschlußprojekt in x,y,z in > einer sauteuren Stadt anbietet? Du musst ja vorher zu einem Vorstellungstermin, da kannst Du Dich richtig gut präsentieren! Das weiß auch der Arbeitgeber! Du darfst natürlich niemals sagen: Nö, ist mir zu weit! Cha-woma M. schrieb: > Und mehr Kohle bekommste dann auch ned! > Bundesweite Einsätze, so nennt sich der Satz! Da Spielchen kenne ich, solange du Deinen tariflichen Lohn (IGZ, ..) bekommst und laut BGB §670 etwas für eine passende Unterkunft, sagen wir 400€/Monat das sind 2,70€/h ist doch alles für den Arbeitgeber im grünen Bereich. Entgeltgruppe 8 (IGZ) Ausführung von speziellen Tätigkeiten, für die ein abgeschlossenes Fachhochschulstudium erforderlich ist, bei denen selbstständig komplexe Aufgabenstellungen zu bewältigen sind. Lohn: 18,88€/h + 2,70€/h (Unterkunft)= 21,58€/h => 3300€/Monat => 40k€/a Unterkunft ggf. steuerfrei Hat aber jetzt nichts mehr mit der Probezeit IG Metall BaWü zu tun.
Geschädigter schrieb im Beitrag #4291634: > sondern dass > es auch Firmen gibt, die das als verlängerten Einstellungstest sehen und > nur die Besten der Besten überhaupt nach der Probeziet "übernehmen". Oder die hatten von Anfang an vor dich nach 6 Monaten zu entsorgen. Gibt genügend Firmen die Projektbezogen arbeiten. Also nur von Projekt zu Projekt Leute beschäftigen. Vllt. wollten die dich aber auch nur als "Sau" benutzen, die man schlachtet damit der Rest der Truppe vor Angst doppelt so kräftig in die Pedale steigt.
Geschädigter schrieb im Beitrag #4291648: > Jedenfalls war das bei dieser Firma > eben Strategie um Leute zu selektieren. Meine Rede, alter Schwede!
Geschädigter schrieb im Beitrag #4291648: > > nein nein. Deren Recruiting Taktik war damals wohl, einfach viele > Anfänger einstellen und anschliessend ins kalte Wasser werfen. Wer nach > der Probezeit nicht perfekt schwimmt, fiegt raus. Es wurden in dem einen > Jahr ca. 20 Absolventen eingestellt, nach einem weiteren Jahr waren > davon nur noch ca. 10 übrig. Manch einer bekam wohl auch eine > "verlängerte Probezeit" per Aufhebungsvertrag angeboten, nicht wenige > gingen dann aber auch von sich aus. Jedenfalls war das bei dieser Firma > eben Strategie um Leute zu selektieren. Würde gerne wissen, wie die Firma heißt, um einen sehr großen Bogen um diese zu machen.
danilo H. schrieb: > Geschädigter schrieb: >> >> nein nein. Deren Recruiting Taktik war damals wohl, einfach viele >> Anfänger einstellen und anschliessend ins kalte Wasser werfen. Wer nach >> der Probezeit nicht perfekt schwimmt, fiegt raus. Es wurden in dem einen >> Jahr ca. 20 Absolventen eingestellt, nach einem weiteren Jahr waren >> davon nur noch ca. 10 übrig. Manch einer bekam wohl auch eine >> "verlängerte Probezeit" per Aufhebungsvertrag angeboten, nicht wenige >> gingen dann aber auch von sich aus. Jedenfalls war das bei dieser Firma >> eben Strategie um Leute zu selektieren. > > Würde gerne wissen, wie die Firma heißt, um einen sehr großen Bogen um > diese zu machen. Warum? Dieses Verhalten ist heute üblich im Engeeniering Bereich.
Cha-woma M. schrieb: > > Warum? > Dieses Verhalten ist heute üblich im Engeeniering Bereich. Ich finde so ein Verhalten unter aller Sau gegenüber den Arbeitnehmern und mir solchen Leuten will ich auch nichts zu tun haben.
danilo H. schrieb: > Cha-woma M. schrieb: >> >> Warum? >> Dieses Verhalten ist heute üblich im Engeeniering Bereich. > > Ich finde so ein Verhalten unter aller Sau gegenüber den Arbeitnehmern > und mir solchen Leuten will ich auch nichts zu tun haben. Bei einem Unternehmen mit IGM Tarif kann ich mir das nicht vorstellen.
Geschädigter schrieb im Beitrag #4293494: > Weil man einfach nicht > mehr zufrieden mit der Arbeit von jemandem ist, kann man ihn in so einem > Betrieb kaum entlassen, selbst wenn jemand über mehrere Jahre eine > deutlich unterdurchschnittliche Leistung zeigt. Das sehe ich als sehr gute Nachricht an. Man muss es also nur einmal über die Probezeit bei einem IGM tarifgebundenen Unternehmen geschafft haben, und ich habe als "Konzernbeamter" meine Schäfchen im Trockenen! :-) Übrigens, wird bei uns auch kaum jemand während der Probezeit wieder entlassen, das spricht für eine gute Auswahl beim Bewerbungsprozess.
Geschädigter schrieb im Beitrag #4293494: > polb schrieb: > Bei einem Unternehmen mit IGM Tarif kann ich mir das nicht vorstellen. > > eigentlich gerade dort. > > Danach ist es bei Betrieben mit IGM Bindung und BR > schon fast unmöglich > jemanden wegen unterdurchschnittlicher Leistung zu > entlassen. Es ist sehr wohl möglich. Das ist ein Volksirrtum. Willst du lieber jemanden bis zur Rente halten, der 70k bei 35h-Woche bekommt und nichts leistet oder denjenigen kündigen und sich gerichtlich auf eine Abfindung einigen? (70k + Arbeitgeberbeiträge zur Sozialvers.) x 40 Jahre = viel teurer als pro Arbeitsjahr ein Brutto Monatsgehalt als Abfindung. Höchstens Unternehmen wie VW stellen wegen der hohen Abfindungen ne Ausnahme dar. Es gibt aber weit mehr Unternehmen die nach IGM bezahlen, aber kein OEM sind. Unternehmen mit IGM Tarif haben den gleichen Kündigungsschutz wie alle anderen Unternehmen mit dreistelligen oder vierstelligen MA zahlen. Du kannst jemanden fast nur betriebsbedingt kündigen, weil verhaltensbedingt oder personenbedingt schwierig nachzuweisen ist. Betriebsbedingt kriegt man aber über ne Restrukturierung in nicht ganz so guten Jahr hin, dann gleich mehrere. Bedenke: So macht man sich einen Ruf nach der Probezeit zu kündigen. Ich würde nach entsprechenden Erfahrungsberichten im Inet nicht mehr quer durch Deutschland ziehen bzw mich gar nicht erst bewerben.
polb schrieb: > Unternehmen mit IGM Tarif haben den gleichen Kündigungsschutz wie alle > anderen Unternehmen mit dreistelligen oder vierstelligen MA zahlen. Du > kannst jemanden fast nur betriebsbedingt kündigen, weil > verhaltensbedingt oder personenbedingt schwierig nachzuweisen ist. > Betriebsbedingt kriegt man aber über ne Restrukturierung in nicht ganz > so guten Jahr hin, dann gleich mehrere. Genau, "Restrukturierung". Da werden mal zwei Bereiche zusammengelegt. Für die "Überzähligen" gibt`s ein Handgeld ("vulgo") Abfindung. Oder aber die bekommen zwei Möglichkeiten geboten. a) Ersatzjob mit 3 Stufen weniger als jetzt. oder b) Ersatzjob bei einer anderen Niederlassung ganz weit weg.
Kündigung von "Big S" während der Probezeit gibt es durchaus. Ich bin dort vor 15 Jahren ins Arbeitsleben gestartet, gleichzeitig mit mir auch ein neuer Kollege in der Parallelabteilung, gleiche Funktion als Produktionsplaner. Der Kollege hatte gleich mehrfach Pech, zum einen war er doch etwas gemütlich unterwegs und hatte eine spezielle Persönlichkeit, zum anderen war sein Chef sehr leistungsorientiert, und dann wurde auch noch ein Diplomand fertig, den man unbedingt halten wollte bei gleicher Kopfzahl. Das war's dann für den Kollegen. Ich bin dort 4,5 Jahre geblieben, und habe dann im nächsten Unternehmen am letzten Tag der Probezeit selbst mal die Notbremse gezogen. Die Verwunderung und Empörung darüber im Unternehmen war recht groß.
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