Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Drehkondensator elektronisch ersetzen


von Peter (Gast)


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Ich wollte ein Detektorempfänger bauen. Ich würde gerne ohne 
Drehkondensator auskommen. Wie löse ich das elektronisch? Gibt es da ein 
IC, das diese Aufgabe übernimmt?Kapazitätsdioden sind anscheinend schwer 
zu bekommen, in der passenden Größe...

: Verschoben durch User
von Falk B. (falk)


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@ Peter (Gast)

>Ich wollte ein Detektorempfänger bauen. Ich würde gerne ohne
>Drehkondensator auskommen.

Und warum? Ist das nicht einer der elementaren Bestandteile so eines 
Empfängers, sowohl elektrisch als auch optisch?

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Du könntest normale Dioden und BE-Strecken von Transistoren 
ausprobieren. Kapazitätsdioden sind aber eigentlich gar nicht so 
schwierig zu beschaffen - es sei denn, du willst eine mit einer 
technisch kaum zu realisierenden riesigen Kapazität.

Hast du denn nähere Spezifikationen zum Kapazitätsbereich?

von Rene H. (Gast)


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Gibt es, TDA 7021 zum Beispiel. Das spart dir auch gleich den Rest der 
ollen Analog Bauteile.

Nein, mal ernst. Vielleicht gibst du etwas mehr Angaben.

R.

von Georg (Gast)


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Peter schrieb:
> Ich wollte ein Detektorempfänger bauen. Ich würde gerne ohne
> Drehkondensator auskommen

Es geht natürlich ohne, z.B. rein digital, bloss ist es dann kein 
Detektorempfänger mehr. Da wirst du wohl nicht darum herumkommen, den 
Kondensator oder die Spule des Schwingkreises zu verändern.

Georg

von Peter (Gast)


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Die Kapazität sollte zwischen 10pF-500pF variirbar sein...

von Tcf K. (tcfkao)


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Mehrere Varicap parallel schalten, dann kommt das schon an einen Drehko 
heran.
http://www.b-kainka.de/bastel99.htm

Z.B. BB113
http://www.oppermann-electronic.de/assets/applets/BB313.pdf

Dir ist aber klar dass momentan ein AM-Sender nach dem anderen 
abgeschaltet wird und kaum noch etwas auf MW los ist?

von M.N. (Gast)


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Was kann man denn heute eigentlich noch mit einem Detektor empfangen?
Sofern ich weiß, wurde gestern der letzte deutsche AM-Sender 
abgeschaltet?

von M.N. (Gast)


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On-Topic:

5 € für einen Drehko halte ich durchaus für gerechtfertigt: 
http://www.pollin.de/shop/dt/Mzc5ODkzOTk-/HiFi_Car_HiFi_Video_TV/HiFi/Ersatzteile/FM_Tuner_RFT_4413_13_02.html
Inkl. UKW-Mischteil. Sind auch Varicaps drinne ;-)

von Rainer V. (rudi994)


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Peter schrieb:
> Detektorempfänger... ohne Drehkondensator... Kapazitätsdioden

Der Reiz des Detektorempfängers bestand doch immer darin, daß er keine 
Stromversorgung benötigt. Und jetzt das Ganze mit Kapazitätsdioden?

von peter (Gast)


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Gibt es kein IC, dass Kondensatoren parallel schaltet? Also z.B. 10pF 
bis 500pF in 10pF-Schritten nach oben schaltet?

von dolf (Gast)


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Peter schrieb:
> Die Kapazität sollte zwischen 10pF-500pF variirbar sein...

http://www.oppermann-electronic.de/index.html
bb112

Peter schrieb:
> Ich wollte ein Detektorempfänger bauen.

das kannst vergessen!
der drops ist gelutscht.
zunächst wurde die leistung der am sender gedrosselt und nun gehen die 
am sender einer nach dem anderen offline.

da kommst du etwas zu spät.

sei froh das es noch analoges ukw gibt.

von mse2 (Gast)


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Abgesehen davon, dass es kaum noch oder keine Mittelwellensender mehr 
gibt:
Man könnte statt eines abstimmbaren Kondensators einen mit festem Wert 
nehmen und stattdessen die Spule abstimmen. Das geht am einfachsten 
durch einen Ferritkern, den man rein- und rausschieben kann.

von Paul (Gast)


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Peter schrieb:
> Ich wollte ein Detektorempfänger bauen.

einen Detektorempfänger.

Peter schrieb:
> Ich würde gerne ohne Drehkondensator auskommen.

Also nix für ungut, aber das ist irgendwie ein Gaga-Vorhaben. Das ist in 
etwa so, als wolltest Du Dir einen Oldtimer von 1925 zulegen, aber 
16-Ventil-Technik und Klimaanlage müssen schon auch dabei sein. Sorry, 
das passt einfach nicht zusammen.

Ein Detektorempfänger muß einen Drehkondensator oder ein Variometer 
besitzen, sonst ist es einfach ein Käse.

Daß man inzwischen immer mehr Schwierigkeiten hat, überhaupt noch etwas 
zu empfangen, weil ja praktisch nichts mehr gesendet wird, wurde bereits 
erwähnt.

Als nächstes kommt dann der analoge UKW-Empfang weg, dann ist es ganz 
aus mit einigermaßen krisenfester Versorgung. Einmal kurz GPS 
ausgeknipst, und der Gleichwellenverbund für DAB+ ist beim Teufel. 
Einziger Vorteil: Sie können uns dann mangels Gleichschaltung wenigstens 
auch nicht mehr anlügen...

von volx_empfänger (Gast)


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> Sie können uns dann mangels Gleichschaltung wenigstens
> auch nicht mehr anlügen...

oh-oh!

https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichschaltung
https://de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2%80%99s_law

von mse2 (Gast)


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volx_empfänger schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2%80%99s_law
Toll!
Gibt's auch ein Gesetz, dass die Wahrscheinlichkeit wiedergibt, mit der 
irgendjemand im Diskussionsverlauf die Amper skillen will?

Back to Topic:
Ich habe einmal eine witzige Konstruktion einer abstimmbaren Luftspule 
gesehen: zwei in Reihe geschaltete Teilspulen, die eine drehbar in der 
anderen angeordnet, so dass man diese gleich oder entgegengesetzt zur 
anderen orientieren kann.
Sind sie gleich orientiert, addieren sich die beiden Teilinduktivitäten, 
andernfalls heben sie sich auf. Zwischenstellung: Zwischenwert.

von volx_empfänger (Gast)


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> Ich habe einmal eine witzige Konstruktion einer abstimmbaren Luftspule
> gesehen: zwei in Reihe geschaltete Teilspulen, die eine drehbar in der
> anderen angeordnet, so dass man diese gleich oder entgegengesetzt zur
> anderen orientieren kann.
> Sind sie gleich orientiert, addieren sich die beiden Teilinduktivitäten,
> andernfalls heben sie sich auf. Zwischenstellung: Zwischenwert.

Eine solche Konstruktion lässt sich meist nur mit einem erheblichen
feinmechanischen Know How und Aufwand realisieren, um präzise
reproduzierbare Einstellungen zu erhalten, und auch haptisch zu
befriedigen. Der TO wird diese Lösung deshalb vermutlich kaum
realisieren können oder wollen.

von Thomas S. (thommi)


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Bei Yps, ältere kennen die Zeitschrift noch :-) gab es mal einen 
Detektorempfänger.

Da war eine Spule auf einem Kunststoffwickelkörper, ein Kerko, eine 
Germaniumdiode, ein Ferritkern und ein Kristallohrhörer dabei. Dazu noch 
einige Meter CuL-Draht, glaube ich.

Das ganze wurde auf eine Styroporplatte montiert, welche auch dabei war, 
ebenso ein Pappbogen, auf dem die Bauteile aufgedruckt waren.

Den Bogen hat man auf die Styroplatte geklebt, die Bauteile 
durchgesteckt und auf der Unterseite verzwirbelt, ich habe es damals 
auch verlötet.

Es hat funktioniert, den sender musste man sich durch das Verschieben 
des Ferritstabes in der Spule suchen. War ein guter Gimmick in der YPS, 
die war aber teuerer als die üblichen 2 Mark fünfzig, war ne 
Sonderausgabe.

Irgendwo habe ich das Teil noch.

War eben ein Festkondensator mit variabler Induktivität, was weiter oben 
auch schon beschrieben wurde.

Meine Eltern haben mich trotz ihres geringen Einkommens damals so in den 
frühen 70ern schon etwas gefördert, da ich alles, was mit elekt.. 
anfängt immer genauer untersuchte, meist zerstörende Prüfung :-)

Habe dann einen Baukasten namens Elektronik-Erstkontakt bekommen, so mit 
Transistoren und Dioden, Widerständen etc.

von hinz (Gast)


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Peter schrieb:
> Kapazitätsdioden sind anscheinend schwer
> zu bekommen, in der passenden Größe...

http://www.oppermann-electronic.de/html/body_kapazitatsdioden.html

von Windschutz (Gast)


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M.N. schrieb:
> Was kann man denn heute eigentlich noch mit einem Detektor empfangen?
> Sofern ich weiß, wurde gestern der letzte deutsche AM-Sender
> abgeschaltet?

Jetzt heißt es auf Langwelle umsteigen.

von mse2 (Gast)


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volx_empfänger schrieb:
>> Ich habe einmal eine witzige Konstruktion einer abstimmbaren
> Luftspule
>> gesehen: zwei in Reihe geschaltete Teilspulen, die eine drehbar in der
>> anderen angeordnet, so dass man diese gleich oder entgegengesetzt zur
>> anderen orientieren kann.
>> Sind sie gleich orientiert, addieren sich die beiden Teilinduktivitäten,
>> andernfalls heben sie sich auf. Zwischenstellung: Zwischenwert.
>
> Eine solche Konstruktion lässt sich meist nur mit einem erheblichen
> feinmechanischen Know How und Aufwand realisieren, um präzise
> reproduzierbare Einstellungen zu erhalten, und auch haptisch zu
> befriedigen. Der TO wird diese Lösung deshalb vermutlich kaum
> realisieren können oder wollen.
Dem stimme ich zu. Ich wollt es nur der Vollständigkeit halber erwähnen.

Die Abstimmvariante mit dem Ferritkern ist um Klassen einfacher und ist 
das, was ich hier empfehlen würde.

von eric (Gast)


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peter schrieb:
> Also z.B. 10pF bis 500pF in 10pF-Schritten nach oben schaltet?

Mit einem CMOS-Schalter ginge es, aber das ist Blödsinn, wenn es 
einfache Kippschalter auch tun, z.B. 10, 22, 47, 100, 220, 470 pf.

Durch Einschalten entsprechender Stufen kann man (fast) jeden 
Kapazitätswert zwischen 10 und 900 pF erreichen. Der kleine Fehler durch 
die nicht ganz genaue digitale Abstufung lässt sich bei einem 
Detektorempfänger verschmerzen. Aber besonders komfortabel ist die Sache 
nicht. Da ist die Variometerabstimmung mit einem Ferritkern schon besser 
oder eine Mischung beider Verfahren.

Es gab übrigens auch die Schiebespule, bei der ein Abgriff über eine 
Zylinderspule geschoben wurde. Etwas aufwendig zu realisieren.

Das Wichtigste bei einem Detektorempfänger ist eine gute Antenne, so 
hoch und lang wie möglich, und eine gute Erde. Dann sind erstaunliche 
Empfänge aus ganz Europa möglich, insbesondere nachdem die lautstarken 
deutschen Sender abgeschaltet sind.

Einen guten Detektorempfänger zu bauen ist eine Wissenschaft für sich 
und durchaus keine einfache Sache. Im Internet gibt's reichlich 
Information darüber, z.B. Gollums Detektorseite oder so ähnlich. Musst 
halt mal gugeln, da erfährst Du wesentlich mehr als hier im Forum.

von michael_ (Gast)


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volx_empfänger schrieb:
> Eine solche Konstruktion lässt sich meist nur mit einem erheblichen
> feinmechanischen Know How und Aufwand realisieren, um präzise
> reproduzierbare Einstellungen zu erhalten, und auch haptisch zu
> befriedigen. Der TO wird diese Lösung deshalb vermutlich kaum
> realisieren können oder wollen.

Das ist ein Variometer.
Schau mal in Radiobücher von 1925.
Das konnte man an einem gut ausgestatteten Küchentisch herstellen.
Der Vorteil ist, das sie eine sehr hohe Güte besitzen.
Kapazitätsdioden gehen deshalb schlecht, weil sie nicht die Güte eines 
Luftdrehkos erreichen.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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eric schrieb:
> peter schrieb:
>> Also z.B. 10pF bis 500pF in 10pF-Schritten nach oben schaltet?
>
> Mit einem CMOS-Schalter ginge es, aber das ist Blödsinn, wenn es
> einfache Kippschalter auch tun, z.B. 10, 22, 47, 100, 220, 470 pf.

Ähhm, nein. Das geht weder mit Kippschaltern noch gar mit CMOS- 
Analogschaltern. Erstere haben viel zu große parasitäre Kapazitäten und 
auch die notwendige Verkabelung ist der Signalqualität eher nicht 
zuträglich weil sie alle möglichen Störungen einfängt. Analogschalter 
haben dazu noch Verlustwiderstände die den Schwingkreis dämpfen. Ganz 
davon zu schweigen, daß 6 Schalter = 64 verschiedene Kapazitätswerte 
natürlich nicht reichen.

Wenn man schon pfuschen will, dann doch gleich richtig und einen 
Drehkondensator aus Alufolie und Klebeband bauen. Nachzuschlagen bei 
Kainka: http://www.b-kainka.de/bastel5.htm

> Einen guten Detektorempfänger zu bauen ist eine Wissenschaft für sich
> und durchaus keine einfache Sache.

Vor allem ist es Unsinn. Einen Detektor (also einen verstärkerlosen 
Geradeausempfänger) baut man eigentlich nur zu Demonstrationszwecken. 
Einen ernstgemeinten Empfänger wird man heute immer als Superhet 
aufbauen. Wenn das Lernen im Vordergrund steht, dann eher einen 
Reflex-Empfänger oder ein Audion.

von Thosch (Gast)


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tja, allen Detektorbauern und -Benutzern bleiben keine 92 Tage mehr, ihr 
Gerät für den Empfang eines deutschen Mittelwellensenders zu benutzen.

Ende dieses Jahres werden die letzten noch verbliebenen 
Mittelwellensender von ARD und Deutschlandradio abgeschaltet.

Der MW-Sender Heusweiler, der bis Jahresende noch die Programme des 
Deutschlandfunk (1422kHz) und von Antenne Saar (1179 kHz) überträgt, 
wird möglicherweise von der RTL-Tochter "Broadcasting Center Europe" 
(BCE) übernommen.
Da deren MW-Sender im luxemburgischen Marnach (1440kHz) bis Jahresende 
ebenfalls abgeschaltet wird könnte eine Ausstrahlung auf 1440kHz von 
Heusweiler geplant sein. Unklar ist, wenn es überhaupt dazu kommt, für 
wie lange und welches Programm gesendet wird. RTL sendet ja inzwischen 
auf der 1440kHz nur noch rund 5 Stunden am Tag, während rund 10 Stunden 
lang das Deutschland-Programm von "Radio China International" verbreitet 
wird.

Bleibt noch der einzige in Deutschland verbliebene Langwellen 
Rundfunksender Felsberg-Berus, der ebenfalls von BCE betrieben das 
französischsprachige Programm "Europe 1" ausstrahlt (183 kHz).
Aufgrund der starken Richtwirkung seiner Antennenanlage, die nach 
Frankreich abstrahlt, ist der Sender östlich von seinem Standort nur 
sehr schlecht zu empfangen.

Schlechte Zeiten für Detektorradios...

von hinz (Gast)


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Thosch schrieb:
> Schlechte Zeiten für Detektorradios...

Muss man sich halt gleich den Sender dazu bauen...

von michael_ (Gast)


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Thosch schrieb:
> Schlechte Zeiten für Detektorradios...

Nein! In einer Zeit wo MW-Sender 500KW hatten, konnte jeder Dümmling 
einen Detektor bauen.
Aber so um 1925 waren die Senderleistungen nicht so hoch und man 
brauchte für den Regionalsender gute Technik. Vor allem eine Antenne von 
20-50m Länge.
Und da kommt man jetzt wieder zurück.
Jetzt reicht eben nicht mehr die Gardinenleiste ais Antenne und 
Federgestell des Bettes als Erde wie in meiner Kinderzeit.
Bücher gibt es genug. Vor allem in diesem Verlag.
http://www.radiobookshop.de/bastelbuch-fur-radioamateure-reprint.html
Dieses Buch von meinem Vater hat mich infiziert für die Elektronik.

von Mani W. (e-doc)


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mse2 schrieb:
> Abgesehen davon, dass es kaum noch oder keine Mittelwellensender mehr
> gibt:

Andere Länder haben noch welche...

von kein_echo (Gast)



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Vor anhören der Dateien mit Kopfhörer bitte erst mal die Lautstärke
zurückdrehen!

Mir würe auch nur einfallen, aus einem alten Radio den Drehko verwenden,
oder von einem PLL-Radio die AM-Kapazitätsdioden wenns nicht schon in 
SMD ist.

Ansonsten, wie angekündigt, hat der BR Ismaning 801kHz am 30.Sept. 
abgeschaltet,
irgendwann am Nachmittag.

Hab halt ein paar Tage vorher noch die Absage aufgenommen, das
Grundrauschen stammt vom Radio.

Auffallend war, es war noch ein anderes Signal zu hören, es könnte sein,
daß da irgend etwas Digital getested wird.

Das Signal war schon mal hier zu hören, unregelmäßig und nicht lange.
Etwa auf einem halben dutzend verschiedener Frequenzen gleichzeitig
und nicht gerade schwach.

Mein Eindruck ist, bei Test_1 sind irgendwelche Daten "hörbar", die
bei Test_2 fehlen.Es war ursprünglich eine Datei, die ich für den
unterschied aufgeteilt habe.

von michael_ (Gast)


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Bei Test2 kommt nur Geschnarre.
Aber Dank für Test1, ich habe es bei mir unter Historische Töne 
gespeichert.

von kein_echo (Gast)


Angehängte Dateien:

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Der Unterschied von Test_1 zu Test_2 ist minimal und kaum hörbar.
Ein Spektrum zu diesem "Geschnarre" hab ich vorher noch vergessen.

Ob und welches Modulationsverfahren keine Ahnung, Demodulation war AM,
vielleicht kann ja jemand damit was anfangen.
Als "Historische Töne" würde ichs nicht einstufen, höchstens die
Senderabsage...

von Sven D. (Gast)


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Die meisten hier scheinen noch nie was von Kurzwelle gehört zu haben. 
Auch dafür lassen sich Detektorempfänger bauen. Die einfachste Version 
mit einer abgestimmten Rahmenantenne + Diode und Tiefpass.

Das geht natürlich auch für den MW Bereich und spart eine lange 
Aussenatenne.

Viel Spass dem TO :-)

von eric (Gast)


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Axel S. schrieb:
> Ähhm, nein. Das geht weder mit Kippschaltern noch gar mit CMOS-
> Analogschaltern. Erstere haben viel zu große parasitäre Kapazitäten und
> auch die notwendige Verkabelung ist der Signalqualität eher nicht
> zuträglich weil sie alle möglichen Störungen einfängt. Analogschalter
> haben dazu noch Verlustwiderstände die den Schwingkreis dämpfen. Ganz
> davon zu schweigen, daß 6 Schalter = 64 verschiedene Kapazitätswerte
> natürlich nicht reichen.

Typisches 'Klogschietern' von Leuten, die von nichts eine Ahnung, aber 
zu allem eine Meinung haben:
...parasitäre Kapazitäten... Verkabelung, die Störungen einfängt ... 
blablabla, alles Dinge, die beim Detektorempfang überhaupt keine Rolle 
spielen.
Kippschalter haben minimale Verlustwiderstände und 64 Abstimmwerte sind 
für die breite Abstimmschärfe eines einfachen Detektor-Radios völlig 
genug.
Aber natürlich ist die Schalterei für die Praxis unbrauchbar. War auch 
nur als Hinweis gemeint, dass man die Frage des TO durchaus positiv 
beantworten kann.

Axel S. schrieb:
> Einen ernstgemeinten Empfänger wird man heute immer als Superhet
> aufbauen. Wenn das Lernen im Vordergrund steht, dann eher einen
> Reflex-Empfänger ...

Womit Du wieder nur schwätzt. Superhet ist Technik von gestern. Stand 
der Technik ist der Software Defined Receiver SDR, dessen 
Signalverarbeitung direkt ab Antenneneingang voll digitalisiert ist.
Und erst 'Reflex-Empfänger' ! OMG, das ist ja noch schlimmer als 
Detektor-Radio !

An der RWTH Aachen gab es mal einen HF-Professor, dessen privates Hobby 
der Funkempfang ohne Verstärkung war. Wahrscheinlich hat er diese 
Technik am weitesten getrieben und immerhin 190 MW-Sender aus ganz 
Europa bis zu 4000 km Entfernung empfangen. Näheres bei
http://www.radiomuseum.org
unter Berthold Bosch, Detektor-Fernempfänger.

Im Netz findet sich unter Crystal Radios eine Unmasse von Infos und 
Anleitungen. Ist eben für einen Techniker eine Herausforderung und darum 
auch ein weltweites Hobby. Die Abschaltung der deutschen Sender macht 
den Empfang von weither nur noch interessanter.

von eric (Gast)


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Sven D. schrieb:
> Die einfachste Version mit einer abgestimmten Rahmenantenne + Diode und
> Tiefpass.
> Das geht natürlich auch für den MW Bereich und spart eine lange
> Aussenatenne.

Das hast Du nur irgendwo gelesen, aber nie probiert. Sonst wüsstest Du, 
dass man nur bei starken Ortssendern ein bisschen damit hören kann. Für 
alles andere braucht es eine richtige Aussenantenne, je höher und länger 
umso besser.

von eric (Gast)


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mse2 schrieb:
> Abgesehen davon, dass es kaum noch oder keine Mittelwellensender mehr
> gibt

Das 'Jahrbuch für weltweiten Rundfunkempfang - Sender & Frequenzen 2015' 
aus dem SiebelVerlag listet für Europa weit über 1000 empfangbare 
Sender. Zugegeben, sehr viele schwache, rein lokale Stationen, aber auch 
jede Menge mit einigen hundert KiloWatt.

( Was mal wieder zeigt, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Antworten 
in Foren für die Tonne sind.)

von mse2 (Gast)


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eric schrieb:
> ( Was mal wieder zeigt, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Antworten
> in Foren für die Tonne sind.)
Ganz schön nassforsch, der junge arrogante Herr!

eric schrieb:
> Das 'Jahrbuch für weltweiten Rundfunkempfang - Sender & Frequenzen 2015'
> aus dem SiebelVerlag listet für Europa weit über 1000 empfangbare
> Sender. Zugegeben, sehr viele schwache, rein lokale Stationen, aber auch
> jede Menge mit einigen hundert KiloWatt.
Kann man so weit entfernte Stationen mit einem Detektor empfangen?

von R. F. (rfr)


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einiges gibt es noch...
http://fmscan.org/main.php

Gruss

Robert

von Gu. F. (mitleser)


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Um zum Theam zurück zu kommen.
Kainka hat da auch noch was auf Lager. Wundert mich dass das noch keiner 
angesprochen hat ;-)

http://www.b-kainka.de/bastel5.htm

von mse2 (Gast)


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> Kainka hat da auch noch was auf Lager. Wundert mich dass das noch keiner
> angesprochen hat ;-)
>
> http://www.b-kainka.de/bastel5.htm
Hat schon.

Gu. F. schrieb:
> Um zum Theam zurück zu kommen.
Trotzdem danke!

von M.N. (Gast)


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mse2 schrieb:
> Back to Topic:
> Ich habe einmal eine witzige Konstruktion einer abstimmbaren Luftspule
> gesehen: zwei in Reihe geschaltete Teilspulen, die eine drehbar in der
> anderen angeordnet, so dass man diese gleich oder entgegengesetzt zur
> anderen orientieren kann.
> Sind sie gleich orientiert, addieren sich die beiden Teilinduktivitäten,
> andernfalls heben sie sich auf. Zwischenstellung: Zwischenwert.

Nennt sich Kugelvariometer: 
https://www.google.de/search?q=kugelvariometer&biw=1464&bih=910&source=lnms&tbm=isch&sa=X&sqi=2&ved=0CAcQ_AUoAmoVChMIpLW2rKujyAIVAzgUCh2GcgY8

Wenn die Spulen in Reihe geschaltet sind und koppeln, dann addieren sich 
nicht nur die Induktivitäten, sondern die Gesamtinduktivität ist 
proportional dem Windungsquadrat.

Axel S. schrieb:
> Einen ernstgemeinten Empfänger wird man heute immer als Superhet
> aufbauen.

Einen ernstgemeinten Empfänger wird man heute eher als SDR mit Direct 
Conversion (Direktmischer, Geradeausempfänger) oder Direct Sampling 
aufbauen ;-)

Windschutz schrieb:
> Jetzt heißt es auf Langwelle umsteigen.

Die drei deutschen Langwellensender wurden in der Silvesternacht 
2014/2015 abgeschaltet.

On Topic:
Niemand verbietet dir, einen Detektor zu bauen. Ganz im Gegenteil, es 
wurden genug hinweise gegeben, wie man es richtig macht.
Also, bitte besorge dir einen Drehko aus der Bucht, vom Sperrmüll, aus 
einem alten Taschenradio etc. fang an zu Basteln.
Literatur wurde zu dem Thema in den letzten 100 Jahren genug 
geschrieben.

von Steffen W. (derwarze)


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Kondensator selbstbauen, da war doch mal was in einem Buch aus meiner 
Kinderzeit, aha hier aus "Rundfunk und Fernsehen selbst erlebt" von 
Lothar König (Urania Verlag Leipzig), Seite 20-28, Detektorempfänger mit 
Schwenkkondensator.

2 Weicheisenbleche 55x55mm an Pertinax (wer kennt das noch?) genietet, 
Papier dazwischen, eine Schraube zum Verstellen oben, unten mit einem 
Gummi zusammengehalten  und fertig.
Ich habe aber beim Detektor dann doch ganz unsportlich einen Dreko aus 
einem Schrottradio genommen.

Das Buch war Klasse, Bau und Zusammenhänge inclusive Berechnungen war 
verständlich beschrieben. Wer alles bis zum Schluß aufgebaute hatte dann 
Netzteil, Oszillograf, Verstärker, Dipmeter, Radio und einen auf dem 
Oszi basierenden Fernseher.

Nebenbei, ein Detektorradio mit Varicap Diode aufzubauen ist doch ein 
Witz.

von hinz (Gast)


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Steffen W. schrieb:
> Nebenbei, ein Detektorradio mit Varicap Diode aufzubauen ist doch ein
> Witz.

Spaß muss sein.

von michael_ (Gast)


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Man braucht aber dazu eine zusätzliche relativ hohe stabilisierte 
Spannung.
Das passt nicht zu einem Detektor.

von Sven D. (Gast)


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eric schrieb:
> Das hast Du nur irgendwo gelesen, aber nie probiert. Sonst wüsstest Du,
> dass man nur bei starken Ortssendern ein bisschen damit hören kann.

Falsch, das funktiomierte auf KW im 49m Band ganz gut bei mir mit einem 
Rahmen von 1m Durchmesser.

Auf MW hab ichs nicht probiert. BTW hab ich auch nicht behauptet das 
damit DX möglich sei. Vielleicht hat der TO ja nen Ortssender auf MW, 
oder weisst Du wo der wohnt?

von eric (Gast)


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michael_ schrieb:
> zusätzliche relativ hohe stabilisierte Spannung.
> Das passt nicht zu einem Detektor.

Doch, schon zu Kaisers Zeiten hat man mit einer Hilfsspannung den 
Arbeitspunkt eines Detektorkristalls in einen günstigeren Bereich 
geschoben.

Und es gelang einigen Leuten sogar, mit Kristallen Verstärkung zu 
erzeugen. Auch der Feldeffekt-Transistor wurde schon um 1930 von einem 
Deutschen patentiert. Aber all diese Dinge wurden (noch) nicht weiter 
verfolgt, die Röhre dominierte zu stark.

Zurück zum Thema : Varicaps sind deshalb eine schlechte Alternative, 
weil die Güte im Vergleich zu einem Luftdrehko miserabel ist. Auch 
Kainkas Wickelkondensator taugt nicht viel. Die einzig vernünftige 
Lösung ist
http://www.pollin.de ,  Bestell-Nr. 601 026, € 4,95
und dann im Internet recherchieren, wie man es am besten anstellt.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Peter schrieb:
> Wie löse ich das elektronisch?

Die Besonderheit eines Detektorempfängers war bis heute, daß er OHNE 
zusätzliche Spannungsquelle auskam. Anbei ein 50 Jahre altes Beispiel.
Wenn man statt des Drehkos einen festen Kondensator 500pF nimmt und 
dafür die Induktivität der Spule verändert kommt an auch zum Ziel! Man 
könnte auch 1000 verschiedene Spulen wickeln und einfach anstecken! Für 
MW sind ca. 70 Windungen, für KW sind ca. 8 Wdg. auf einen Ferritstab 
nötig.

Im Zeitalter der Mikrocontroller ist natürlich solch eine simple 
Steckspule mit Bananenstecker auf einer Zigarrenkiste nicht mehr möglich 
und sollte durch Biogemüse und 1000 Schaltkreise substituiert um die 
Schwingkreisgüte ausreichend zu verschlechtern?

von michael_ (Gast)


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Selbst diese Steckspulen sind eine Wissenschaft für sich, wie man hier 
sehen kann:
http://www.roehrentechnik.de/html/flachspulen.html

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