Ich wollte ein Detektorempfänger bauen. Ich würde gerne ohne Drehkondensator auskommen. Wie löse ich das elektronisch? Gibt es da ein IC, das diese Aufgabe übernimmt?Kapazitätsdioden sind anscheinend schwer zu bekommen, in der passenden Größe...
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@ Peter (Gast) >Ich wollte ein Detektorempfänger bauen. Ich würde gerne ohne >Drehkondensator auskommen. Und warum? Ist das nicht einer der elementaren Bestandteile so eines Empfängers, sowohl elektrisch als auch optisch?
Du könntest normale Dioden und BE-Strecken von Transistoren ausprobieren. Kapazitätsdioden sind aber eigentlich gar nicht so schwierig zu beschaffen - es sei denn, du willst eine mit einer technisch kaum zu realisierenden riesigen Kapazität. Hast du denn nähere Spezifikationen zum Kapazitätsbereich?
Gibt es, TDA 7021 zum Beispiel. Das spart dir auch gleich den Rest der ollen Analog Bauteile. Nein, mal ernst. Vielleicht gibst du etwas mehr Angaben. R.
Peter schrieb: > Ich wollte ein Detektorempfänger bauen. Ich würde gerne ohne > Drehkondensator auskommen Es geht natürlich ohne, z.B. rein digital, bloss ist es dann kein Detektorempfänger mehr. Da wirst du wohl nicht darum herumkommen, den Kondensator oder die Spule des Schwingkreises zu verändern. Georg
Die Kapazität sollte zwischen 10pF-500pF variirbar sein...
Mehrere Varicap parallel schalten, dann kommt das schon an einen Drehko heran. http://www.b-kainka.de/bastel99.htm Z.B. BB113 http://www.oppermann-electronic.de/assets/applets/BB313.pdf Dir ist aber klar dass momentan ein AM-Sender nach dem anderen abgeschaltet wird und kaum noch etwas auf MW los ist?
Was kann man denn heute eigentlich noch mit einem Detektor empfangen? Sofern ich weiß, wurde gestern der letzte deutsche AM-Sender abgeschaltet?
On-Topic: 5 € für einen Drehko halte ich durchaus für gerechtfertigt: http://www.pollin.de/shop/dt/Mzc5ODkzOTk-/HiFi_Car_HiFi_Video_TV/HiFi/Ersatzteile/FM_Tuner_RFT_4413_13_02.html Inkl. UKW-Mischteil. Sind auch Varicaps drinne ;-)
Peter schrieb:
> Detektorempfänger... ohne Drehkondensator... Kapazitätsdioden
Der Reiz des Detektorempfängers bestand doch immer darin, daß er keine
Stromversorgung benötigt. Und jetzt das Ganze mit Kapazitätsdioden?
Gibt es kein IC, dass Kondensatoren parallel schaltet? Also z.B. 10pF bis 500pF in 10pF-Schritten nach oben schaltet?
Peter schrieb: > Die Kapazität sollte zwischen 10pF-500pF variirbar sein... http://www.oppermann-electronic.de/index.html bb112 Peter schrieb: > Ich wollte ein Detektorempfänger bauen. das kannst vergessen! der drops ist gelutscht. zunächst wurde die leistung der am sender gedrosselt und nun gehen die am sender einer nach dem anderen offline. da kommst du etwas zu spät. sei froh das es noch analoges ukw gibt.
Abgesehen davon, dass es kaum noch oder keine Mittelwellensender mehr gibt: Man könnte statt eines abstimmbaren Kondensators einen mit festem Wert nehmen und stattdessen die Spule abstimmen. Das geht am einfachsten durch einen Ferritkern, den man rein- und rausschieben kann.
Peter schrieb: > Ich wollte ein Detektorempfänger bauen. einen Detektorempfänger. Peter schrieb: > Ich würde gerne ohne Drehkondensator auskommen. Also nix für ungut, aber das ist irgendwie ein Gaga-Vorhaben. Das ist in etwa so, als wolltest Du Dir einen Oldtimer von 1925 zulegen, aber 16-Ventil-Technik und Klimaanlage müssen schon auch dabei sein. Sorry, das passt einfach nicht zusammen. Ein Detektorempfänger muß einen Drehkondensator oder ein Variometer besitzen, sonst ist es einfach ein Käse. Daß man inzwischen immer mehr Schwierigkeiten hat, überhaupt noch etwas zu empfangen, weil ja praktisch nichts mehr gesendet wird, wurde bereits erwähnt. Als nächstes kommt dann der analoge UKW-Empfang weg, dann ist es ganz aus mit einigermaßen krisenfester Versorgung. Einmal kurz GPS ausgeknipst, und der Gleichwellenverbund für DAB+ ist beim Teufel. Einziger Vorteil: Sie können uns dann mangels Gleichschaltung wenigstens auch nicht mehr anlügen...
> Sie können uns dann mangels Gleichschaltung wenigstens > auch nicht mehr anlügen... oh-oh! https://de.wikipedia.org/wiki/Gleichschaltung https://de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2%80%99s_law
volx_empfänger schrieb: > https://de.wikipedia.org/wiki/Godwin%E2%80%99s_law Toll! Gibt's auch ein Gesetz, dass die Wahrscheinlichkeit wiedergibt, mit der irgendjemand im Diskussionsverlauf die Amper skillen will? Back to Topic: Ich habe einmal eine witzige Konstruktion einer abstimmbaren Luftspule gesehen: zwei in Reihe geschaltete Teilspulen, die eine drehbar in der anderen angeordnet, so dass man diese gleich oder entgegengesetzt zur anderen orientieren kann. Sind sie gleich orientiert, addieren sich die beiden Teilinduktivitäten, andernfalls heben sie sich auf. Zwischenstellung: Zwischenwert.
> Ich habe einmal eine witzige Konstruktion einer abstimmbaren Luftspule > gesehen: zwei in Reihe geschaltete Teilspulen, die eine drehbar in der > anderen angeordnet, so dass man diese gleich oder entgegengesetzt zur > anderen orientieren kann. > Sind sie gleich orientiert, addieren sich die beiden Teilinduktivitäten, > andernfalls heben sie sich auf. Zwischenstellung: Zwischenwert. Eine solche Konstruktion lässt sich meist nur mit einem erheblichen feinmechanischen Know How und Aufwand realisieren, um präzise reproduzierbare Einstellungen zu erhalten, und auch haptisch zu befriedigen. Der TO wird diese Lösung deshalb vermutlich kaum realisieren können oder wollen.
Bei Yps, ältere kennen die Zeitschrift noch :-) gab es mal einen Detektorempfänger. Da war eine Spule auf einem Kunststoffwickelkörper, ein Kerko, eine Germaniumdiode, ein Ferritkern und ein Kristallohrhörer dabei. Dazu noch einige Meter CuL-Draht, glaube ich. Das ganze wurde auf eine Styroporplatte montiert, welche auch dabei war, ebenso ein Pappbogen, auf dem die Bauteile aufgedruckt waren. Den Bogen hat man auf die Styroplatte geklebt, die Bauteile durchgesteckt und auf der Unterseite verzwirbelt, ich habe es damals auch verlötet. Es hat funktioniert, den sender musste man sich durch das Verschieben des Ferritstabes in der Spule suchen. War ein guter Gimmick in der YPS, die war aber teuerer als die üblichen 2 Mark fünfzig, war ne Sonderausgabe. Irgendwo habe ich das Teil noch. War eben ein Festkondensator mit variabler Induktivität, was weiter oben auch schon beschrieben wurde. Meine Eltern haben mich trotz ihres geringen Einkommens damals so in den frühen 70ern schon etwas gefördert, da ich alles, was mit elekt.. anfängt immer genauer untersuchte, meist zerstörende Prüfung :-) Habe dann einen Baukasten namens Elektronik-Erstkontakt bekommen, so mit Transistoren und Dioden, Widerständen etc.
Peter schrieb: > Kapazitätsdioden sind anscheinend schwer > zu bekommen, in der passenden Größe... http://www.oppermann-electronic.de/html/body_kapazitatsdioden.html
M.N. schrieb: > Was kann man denn heute eigentlich noch mit einem Detektor empfangen? > Sofern ich weiß, wurde gestern der letzte deutsche AM-Sender > abgeschaltet? Jetzt heißt es auf Langwelle umsteigen.
volx_empfänger schrieb: >> Ich habe einmal eine witzige Konstruktion einer abstimmbaren > Luftspule >> gesehen: zwei in Reihe geschaltete Teilspulen, die eine drehbar in der >> anderen angeordnet, so dass man diese gleich oder entgegengesetzt zur >> anderen orientieren kann. >> Sind sie gleich orientiert, addieren sich die beiden Teilinduktivitäten, >> andernfalls heben sie sich auf. Zwischenstellung: Zwischenwert. > > Eine solche Konstruktion lässt sich meist nur mit einem erheblichen > feinmechanischen Know How und Aufwand realisieren, um präzise > reproduzierbare Einstellungen zu erhalten, und auch haptisch zu > befriedigen. Der TO wird diese Lösung deshalb vermutlich kaum > realisieren können oder wollen. Dem stimme ich zu. Ich wollt es nur der Vollständigkeit halber erwähnen. Die Abstimmvariante mit dem Ferritkern ist um Klassen einfacher und ist das, was ich hier empfehlen würde.
peter schrieb: > Also z.B. 10pF bis 500pF in 10pF-Schritten nach oben schaltet? Mit einem CMOS-Schalter ginge es, aber das ist Blödsinn, wenn es einfache Kippschalter auch tun, z.B. 10, 22, 47, 100, 220, 470 pf. Durch Einschalten entsprechender Stufen kann man (fast) jeden Kapazitätswert zwischen 10 und 900 pF erreichen. Der kleine Fehler durch die nicht ganz genaue digitale Abstufung lässt sich bei einem Detektorempfänger verschmerzen. Aber besonders komfortabel ist die Sache nicht. Da ist die Variometerabstimmung mit einem Ferritkern schon besser oder eine Mischung beider Verfahren. Es gab übrigens auch die Schiebespule, bei der ein Abgriff über eine Zylinderspule geschoben wurde. Etwas aufwendig zu realisieren. Das Wichtigste bei einem Detektorempfänger ist eine gute Antenne, so hoch und lang wie möglich, und eine gute Erde. Dann sind erstaunliche Empfänge aus ganz Europa möglich, insbesondere nachdem die lautstarken deutschen Sender abgeschaltet sind. Einen guten Detektorempfänger zu bauen ist eine Wissenschaft für sich und durchaus keine einfache Sache. Im Internet gibt's reichlich Information darüber, z.B. Gollums Detektorseite oder so ähnlich. Musst halt mal gugeln, da erfährst Du wesentlich mehr als hier im Forum.
volx_empfänger schrieb: > Eine solche Konstruktion lässt sich meist nur mit einem erheblichen > feinmechanischen Know How und Aufwand realisieren, um präzise > reproduzierbare Einstellungen zu erhalten, und auch haptisch zu > befriedigen. Der TO wird diese Lösung deshalb vermutlich kaum > realisieren können oder wollen. Das ist ein Variometer. Schau mal in Radiobücher von 1925. Das konnte man an einem gut ausgestatteten Küchentisch herstellen. Der Vorteil ist, das sie eine sehr hohe Güte besitzen. Kapazitätsdioden gehen deshalb schlecht, weil sie nicht die Güte eines Luftdrehkos erreichen.
eric schrieb: > peter schrieb: >> Also z.B. 10pF bis 500pF in 10pF-Schritten nach oben schaltet? > > Mit einem CMOS-Schalter ginge es, aber das ist Blödsinn, wenn es > einfache Kippschalter auch tun, z.B. 10, 22, 47, 100, 220, 470 pf. Ähhm, nein. Das geht weder mit Kippschaltern noch gar mit CMOS- Analogschaltern. Erstere haben viel zu große parasitäre Kapazitäten und auch die notwendige Verkabelung ist der Signalqualität eher nicht zuträglich weil sie alle möglichen Störungen einfängt. Analogschalter haben dazu noch Verlustwiderstände die den Schwingkreis dämpfen. Ganz davon zu schweigen, daß 6 Schalter = 64 verschiedene Kapazitätswerte natürlich nicht reichen. Wenn man schon pfuschen will, dann doch gleich richtig und einen Drehkondensator aus Alufolie und Klebeband bauen. Nachzuschlagen bei Kainka: http://www.b-kainka.de/bastel5.htm > Einen guten Detektorempfänger zu bauen ist eine Wissenschaft für sich > und durchaus keine einfache Sache. Vor allem ist es Unsinn. Einen Detektor (also einen verstärkerlosen Geradeausempfänger) baut man eigentlich nur zu Demonstrationszwecken. Einen ernstgemeinten Empfänger wird man heute immer als Superhet aufbauen. Wenn das Lernen im Vordergrund steht, dann eher einen Reflex-Empfänger oder ein Audion.
tja, allen Detektorbauern und -Benutzern bleiben keine 92 Tage mehr, ihr Gerät für den Empfang eines deutschen Mittelwellensenders zu benutzen. Ende dieses Jahres werden die letzten noch verbliebenen Mittelwellensender von ARD und Deutschlandradio abgeschaltet. Der MW-Sender Heusweiler, der bis Jahresende noch die Programme des Deutschlandfunk (1422kHz) und von Antenne Saar (1179 kHz) überträgt, wird möglicherweise von der RTL-Tochter "Broadcasting Center Europe" (BCE) übernommen. Da deren MW-Sender im luxemburgischen Marnach (1440kHz) bis Jahresende ebenfalls abgeschaltet wird könnte eine Ausstrahlung auf 1440kHz von Heusweiler geplant sein. Unklar ist, wenn es überhaupt dazu kommt, für wie lange und welches Programm gesendet wird. RTL sendet ja inzwischen auf der 1440kHz nur noch rund 5 Stunden am Tag, während rund 10 Stunden lang das Deutschland-Programm von "Radio China International" verbreitet wird. Bleibt noch der einzige in Deutschland verbliebene Langwellen Rundfunksender Felsberg-Berus, der ebenfalls von BCE betrieben das französischsprachige Programm "Europe 1" ausstrahlt (183 kHz). Aufgrund der starken Richtwirkung seiner Antennenanlage, die nach Frankreich abstrahlt, ist der Sender östlich von seinem Standort nur sehr schlecht zu empfangen. Schlechte Zeiten für Detektorradios...
Thosch schrieb: > Schlechte Zeiten für Detektorradios... Muss man sich halt gleich den Sender dazu bauen...
Thosch schrieb: > Schlechte Zeiten für Detektorradios... Nein! In einer Zeit wo MW-Sender 500KW hatten, konnte jeder Dümmling einen Detektor bauen. Aber so um 1925 waren die Senderleistungen nicht so hoch und man brauchte für den Regionalsender gute Technik. Vor allem eine Antenne von 20-50m Länge. Und da kommt man jetzt wieder zurück. Jetzt reicht eben nicht mehr die Gardinenleiste ais Antenne und Federgestell des Bettes als Erde wie in meiner Kinderzeit. Bücher gibt es genug. Vor allem in diesem Verlag. http://www.radiobookshop.de/bastelbuch-fur-radioamateure-reprint.html Dieses Buch von meinem Vater hat mich infiziert für die Elektronik.
mse2 schrieb: > Abgesehen davon, dass es kaum noch oder keine Mittelwellensender mehr > gibt: Andere Länder haben noch welche...
Vor anhören der Dateien mit Kopfhörer bitte erst mal die Lautstärke zurückdrehen! Mir würe auch nur einfallen, aus einem alten Radio den Drehko verwenden, oder von einem PLL-Radio die AM-Kapazitätsdioden wenns nicht schon in SMD ist. Ansonsten, wie angekündigt, hat der BR Ismaning 801kHz am 30.Sept. abgeschaltet, irgendwann am Nachmittag. Hab halt ein paar Tage vorher noch die Absage aufgenommen, das Grundrauschen stammt vom Radio. Auffallend war, es war noch ein anderes Signal zu hören, es könnte sein, daß da irgend etwas Digital getested wird. Das Signal war schon mal hier zu hören, unregelmäßig und nicht lange. Etwa auf einem halben dutzend verschiedener Frequenzen gleichzeitig und nicht gerade schwach. Mein Eindruck ist, bei Test_1 sind irgendwelche Daten "hörbar", die bei Test_2 fehlen.Es war ursprünglich eine Datei, die ich für den unterschied aufgeteilt habe.
Bei Test2 kommt nur Geschnarre. Aber Dank für Test1, ich habe es bei mir unter Historische Töne gespeichert.
Der Unterschied von Test_1 zu Test_2 ist minimal und kaum hörbar. Ein Spektrum zu diesem "Geschnarre" hab ich vorher noch vergessen. Ob und welches Modulationsverfahren keine Ahnung, Demodulation war AM, vielleicht kann ja jemand damit was anfangen. Als "Historische Töne" würde ichs nicht einstufen, höchstens die Senderabsage...
Die meisten hier scheinen noch nie was von Kurzwelle gehört zu haben. Auch dafür lassen sich Detektorempfänger bauen. Die einfachste Version mit einer abgestimmten Rahmenantenne + Diode und Tiefpass. Das geht natürlich auch für den MW Bereich und spart eine lange Aussenatenne. Viel Spass dem TO :-)
Axel S. schrieb: > Ähhm, nein. Das geht weder mit Kippschaltern noch gar mit CMOS- > Analogschaltern. Erstere haben viel zu große parasitäre Kapazitäten und > auch die notwendige Verkabelung ist der Signalqualität eher nicht > zuträglich weil sie alle möglichen Störungen einfängt. Analogschalter > haben dazu noch Verlustwiderstände die den Schwingkreis dämpfen. Ganz > davon zu schweigen, daß 6 Schalter = 64 verschiedene Kapazitätswerte > natürlich nicht reichen. Typisches 'Klogschietern' von Leuten, die von nichts eine Ahnung, aber zu allem eine Meinung haben: ...parasitäre Kapazitäten... Verkabelung, die Störungen einfängt ... blablabla, alles Dinge, die beim Detektorempfang überhaupt keine Rolle spielen. Kippschalter haben minimale Verlustwiderstände und 64 Abstimmwerte sind für die breite Abstimmschärfe eines einfachen Detektor-Radios völlig genug. Aber natürlich ist die Schalterei für die Praxis unbrauchbar. War auch nur als Hinweis gemeint, dass man die Frage des TO durchaus positiv beantworten kann. Axel S. schrieb: > Einen ernstgemeinten Empfänger wird man heute immer als Superhet > aufbauen. Wenn das Lernen im Vordergrund steht, dann eher einen > Reflex-Empfänger ... Womit Du wieder nur schwätzt. Superhet ist Technik von gestern. Stand der Technik ist der Software Defined Receiver SDR, dessen Signalverarbeitung direkt ab Antenneneingang voll digitalisiert ist. Und erst 'Reflex-Empfänger' ! OMG, das ist ja noch schlimmer als Detektor-Radio ! An der RWTH Aachen gab es mal einen HF-Professor, dessen privates Hobby der Funkempfang ohne Verstärkung war. Wahrscheinlich hat er diese Technik am weitesten getrieben und immerhin 190 MW-Sender aus ganz Europa bis zu 4000 km Entfernung empfangen. Näheres bei http://www.radiomuseum.org unter Berthold Bosch, Detektor-Fernempfänger. Im Netz findet sich unter Crystal Radios eine Unmasse von Infos und Anleitungen. Ist eben für einen Techniker eine Herausforderung und darum auch ein weltweites Hobby. Die Abschaltung der deutschen Sender macht den Empfang von weither nur noch interessanter.
Sven D. schrieb: > Die einfachste Version mit einer abgestimmten Rahmenantenne + Diode und > Tiefpass. > Das geht natürlich auch für den MW Bereich und spart eine lange > Aussenatenne. Das hast Du nur irgendwo gelesen, aber nie probiert. Sonst wüsstest Du, dass man nur bei starken Ortssendern ein bisschen damit hören kann. Für alles andere braucht es eine richtige Aussenantenne, je höher und länger umso besser.
mse2 schrieb: > Abgesehen davon, dass es kaum noch oder keine Mittelwellensender mehr > gibt Das 'Jahrbuch für weltweiten Rundfunkempfang - Sender & Frequenzen 2015' aus dem SiebelVerlag listet für Europa weit über 1000 empfangbare Sender. Zugegeben, sehr viele schwache, rein lokale Stationen, aber auch jede Menge mit einigen hundert KiloWatt. ( Was mal wieder zeigt, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Antworten in Foren für die Tonne sind.)
eric schrieb: > ( Was mal wieder zeigt, dass ein nicht unwesentlicher Teil der Antworten > in Foren für die Tonne sind.) Ganz schön nassforsch, der junge arrogante Herr! eric schrieb: > Das 'Jahrbuch für weltweiten Rundfunkempfang - Sender & Frequenzen 2015' > aus dem SiebelVerlag listet für Europa weit über 1000 empfangbare > Sender. Zugegeben, sehr viele schwache, rein lokale Stationen, aber auch > jede Menge mit einigen hundert KiloWatt. Kann man so weit entfernte Stationen mit einem Detektor empfangen?
Um zum Theam zurück zu kommen. Kainka hat da auch noch was auf Lager. Wundert mich dass das noch keiner angesprochen hat ;-) http://www.b-kainka.de/bastel5.htm
> Kainka hat da auch noch was auf Lager. Wundert mich dass das noch keiner > angesprochen hat ;-) > > http://www.b-kainka.de/bastel5.htm Hat schon. Gu. F. schrieb: > Um zum Theam zurück zu kommen. Trotzdem danke!
mse2 schrieb: > Back to Topic: > Ich habe einmal eine witzige Konstruktion einer abstimmbaren Luftspule > gesehen: zwei in Reihe geschaltete Teilspulen, die eine drehbar in der > anderen angeordnet, so dass man diese gleich oder entgegengesetzt zur > anderen orientieren kann. > Sind sie gleich orientiert, addieren sich die beiden Teilinduktivitäten, > andernfalls heben sie sich auf. Zwischenstellung: Zwischenwert. Nennt sich Kugelvariometer: https://www.google.de/search?q=kugelvariometer&biw=1464&bih=910&source=lnms&tbm=isch&sa=X&sqi=2&ved=0CAcQ_AUoAmoVChMIpLW2rKujyAIVAzgUCh2GcgY8 Wenn die Spulen in Reihe geschaltet sind und koppeln, dann addieren sich nicht nur die Induktivitäten, sondern die Gesamtinduktivität ist proportional dem Windungsquadrat. Axel S. schrieb: > Einen ernstgemeinten Empfänger wird man heute immer als Superhet > aufbauen. Einen ernstgemeinten Empfänger wird man heute eher als SDR mit Direct Conversion (Direktmischer, Geradeausempfänger) oder Direct Sampling aufbauen ;-) Windschutz schrieb: > Jetzt heißt es auf Langwelle umsteigen. Die drei deutschen Langwellensender wurden in der Silvesternacht 2014/2015 abgeschaltet. On Topic: Niemand verbietet dir, einen Detektor zu bauen. Ganz im Gegenteil, es wurden genug hinweise gegeben, wie man es richtig macht. Also, bitte besorge dir einen Drehko aus der Bucht, vom Sperrmüll, aus einem alten Taschenradio etc. fang an zu Basteln. Literatur wurde zu dem Thema in den letzten 100 Jahren genug geschrieben.
Kondensator selbstbauen, da war doch mal was in einem Buch aus meiner Kinderzeit, aha hier aus "Rundfunk und Fernsehen selbst erlebt" von Lothar König (Urania Verlag Leipzig), Seite 20-28, Detektorempfänger mit Schwenkkondensator. 2 Weicheisenbleche 55x55mm an Pertinax (wer kennt das noch?) genietet, Papier dazwischen, eine Schraube zum Verstellen oben, unten mit einem Gummi zusammengehalten und fertig. Ich habe aber beim Detektor dann doch ganz unsportlich einen Dreko aus einem Schrottradio genommen. Das Buch war Klasse, Bau und Zusammenhänge inclusive Berechnungen war verständlich beschrieben. Wer alles bis zum Schluß aufgebaute hatte dann Netzteil, Oszillograf, Verstärker, Dipmeter, Radio und einen auf dem Oszi basierenden Fernseher. Nebenbei, ein Detektorradio mit Varicap Diode aufzubauen ist doch ein Witz.
Steffen W. schrieb: > Nebenbei, ein Detektorradio mit Varicap Diode aufzubauen ist doch ein > Witz. Spaß muss sein.
Man braucht aber dazu eine zusätzliche relativ hohe stabilisierte Spannung. Das passt nicht zu einem Detektor.
eric schrieb: > Das hast Du nur irgendwo gelesen, aber nie probiert. Sonst wüsstest Du, > dass man nur bei starken Ortssendern ein bisschen damit hören kann. Falsch, das funktiomierte auf KW im 49m Band ganz gut bei mir mit einem Rahmen von 1m Durchmesser. Auf MW hab ichs nicht probiert. BTW hab ich auch nicht behauptet das damit DX möglich sei. Vielleicht hat der TO ja nen Ortssender auf MW, oder weisst Du wo der wohnt?
michael_ schrieb: > zusätzliche relativ hohe stabilisierte Spannung. > Das passt nicht zu einem Detektor. Doch, schon zu Kaisers Zeiten hat man mit einer Hilfsspannung den Arbeitspunkt eines Detektorkristalls in einen günstigeren Bereich geschoben. Und es gelang einigen Leuten sogar, mit Kristallen Verstärkung zu erzeugen. Auch der Feldeffekt-Transistor wurde schon um 1930 von einem Deutschen patentiert. Aber all diese Dinge wurden (noch) nicht weiter verfolgt, die Röhre dominierte zu stark. Zurück zum Thema : Varicaps sind deshalb eine schlechte Alternative, weil die Güte im Vergleich zu einem Luftdrehko miserabel ist. Auch Kainkas Wickelkondensator taugt nicht viel. Die einzig vernünftige Lösung ist http://www.pollin.de , Bestell-Nr. 601 026, € 4,95 und dann im Internet recherchieren, wie man es am besten anstellt.
Peter schrieb: > Wie löse ich das elektronisch? Die Besonderheit eines Detektorempfängers war bis heute, daß er OHNE zusätzliche Spannungsquelle auskam. Anbei ein 50 Jahre altes Beispiel. Wenn man statt des Drehkos einen festen Kondensator 500pF nimmt und dafür die Induktivität der Spule verändert kommt an auch zum Ziel! Man könnte auch 1000 verschiedene Spulen wickeln und einfach anstecken! Für MW sind ca. 70 Windungen, für KW sind ca. 8 Wdg. auf einen Ferritstab nötig. Im Zeitalter der Mikrocontroller ist natürlich solch eine simple Steckspule mit Bananenstecker auf einer Zigarrenkiste nicht mehr möglich und sollte durch Biogemüse und 1000 Schaltkreise substituiert um die Schwingkreisgüte ausreichend zu verschlechtern?
Selbst diese Steckspulen sind eine Wissenschaft für sich, wie man hier sehen kann: http://www.roehrentechnik.de/html/flachspulen.html
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