Forum: PC Hard- und Software Netzwerkmasken in Netzwerksystemen


von Raabes Bastelecke (Gast)


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Hi,

im Internet habe ich diesen Beitrag zu Subnetzmasken gelesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzmaske

Leider verstehe ich das noch nicht so ganz. Angenommen, ich habe mein 
Heimnetzwerk im IP-Adressraum mit 192.168.1.0 bis 192.168.1.255.

Wenn der Router jetzt die Netzwerkmaske 255.255.255.0 hat, dann kann er 
alle Teilnehmer mit den IPs von 192.168.1.0 bis 192.168.1.255 erreichen. 
Hätte der Router jetzt die Subnetzmaske 255.255.255.128 - würde er dann 
nur die IP´s von 192.168.1.0 bis 192.168.1.126 erreichen?

von Planlos (Gast)


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Raabes Bastelecke schrieb:
> Hätte der Router jetzt die Subnetzmaske 255.255.255.128 - würde er dann
> nur die IP´s von 192.168.1.0 bis 192.168.1.126 erreichen?

Kommt darauf an, welchen Wert das 8te Bit im 4ten Block der IP-Adresse 
des Routers hat.
Wenn das 1 ist, geht dein Netzwerk von .128 bis .255

von Jan H. (j_hansen)


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Raabes Bastelecke schrieb:
> Wenn der Router jetzt die Netzwerkmaske 255.255.255.0 hat, dann kann er
> alle Teilnehmer mit den IPs von 192.168.1.0 bis 192.168.1.255 erreichen.

192.168.1.0 ist die Netzadresse, da gibt es soweit ich weiß nichts zu 
erreichen. Und 192.168.1.255 ist die Broadcastadresse, da erreichst du 
dann alle.

Raabes Bastelecke schrieb:
> Hätte der Router jetzt die Subnetzmaske 255.255.255.128 - würde er dann
> nur die IP´s von 192.168.1.0 bis 192.168.1.126 erreichen?

Ja (bis auf 192.168.1.0 = Netzwerkadresse). Und 192.168.1.127 ist die 
Broadcastadresse.

von Raabes Bastelecke (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Ja (bis auf 192.168.1.0 = Netzwerkadresse). Und 192.168.1.127 ist die
> Broadcastadresse.

Was ist denn eine Broadkastadresse?

von Wolfgang A. (Gast)


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Raabes Bastelecke schrieb:
> Was ist denn eine Broadkastadresse?

Mit Kasten hat das nichts zu tun. "broadcast" kommt aus dem Englischen 
und bedeutet auf Deutsch etwa "Rundspruch". Rundspruchadresse ist dann 
die Adresse, auf der alle Teilnehmer zuhören.

Leg dir mal ein Wörterbuch zu.

von Raabes Bastelecke (Gast)


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cast kenne ich von C her, das ist ein Befehl, mit dem man Werte umcasten 
kann. Hat das was mit Boradcast zu tun vom Sinn her, dass etwas 
umgewandelt wird?

von ?!? (Gast)


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Raabes Bastelecke schrieb:
> Hat das was mit Boradcast zu tun vom Sinn her, dass etwas
> umgewandelt wird?

Nein, wurde doch schon gesagt. Das ist die Adresse, auf denen alle 
hören.
Broadcast = Rundruf, Rundfunk (in diesem Sinne)

BBC - British Broadcast Company (Britische Rundfunkgesellschaft)

Das hat nichts mit dem "casten" in C zu tun!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Raabes Bastelecke schrieb:
> Angenommen, ich habe mein Heimnetzwerk im IP-Adressraum mit 192.168.1.0
> bis 192.168.1.255.
> Wenn der Router jetzt die Netzwerkmaske 255.255.255.0 hat

Die muss er dann haben.  Ansonsten wäre die erste Aussage falsch.

Alle an einem Netzwerk angeschlossenen Geräte müssen die gleiche
Netzmaske benutzen.  Anhand dieser entscheiden sie nämlich, ob das
Paket mit der Zieladresse von bspw. 192.168.1.133 im eigenen Netz
weitervermittelt werden soll (dann muss mittels ARP die zugehörige
Ethernetadresse ermittelt werden), oder ob das Paket per Routing
an einen Router zu übergeben ist (für denn dann wieder eine lokal
zugreifbare Adresse existieren muss).

von Daniel A. (daniel-a)


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Jörg W. schrieb:
> Alle an einem Netzwerk angeschlossenen Geräte müssen die gleiche
> Netzmaske benutzen

Dass stimmt aber auch nicht. Ein Physikalisches netzwerk kann in mehrere 
logische netzwerke unterteilt werden. Das heisst, es ist beispielsweise 
möglich am selben switch einige Rechner in einem 172.17.0.0/16 und 
andere in einem 192.168.1.0/24. Zudem kann ein Netzwerkinterface mehrere 
IPs haben und mit diesen mehrfach im selben oder in mehreren 
verschiedenen Logischen Netzen sein.

Zudem können Logische netzwerke ebenfals weiter unterteilt werden. So 
kann beispielsweise ein Router das Netz 192.168.1.0/24 haben und die 
Rechner die an ihn angeschlossen sind können auf die Subnetze 
192.168.1.0/25 und 192.168.1.128/25 aufgeteilt werden, oder auf 
192.168.1.0/25 und 192.168.1.128/26 und 192.168.1.192/26.

Der Router hat dann Zugriff auf alle Adressen von 192.168.1.0/25 und 
192.168.1.128/25, weil diese in 192.168.1.0/24 enthalten sind. Dieses 
vorgehen ist auch als Subnetting bekannt.

Diese Zahl nach dem "/" ist die CIDR oder Slash notation der Netzmaske.

/16 = 255.255.0.0
/24 = 255.255.255.0
/25 = 255.255.255.128
/26 = 255.255.255.192

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel A. schrieb:

> Dass stimmt aber auch nicht. Ein Physikalisches netzwerk kann in mehrere
> logische netzwerke unterteilt werden.

OK, dann setz' in meinen Satz das Wort „logisch“ ein.

Ja, klar kann man über ein Medium mehrere verschiedene Netze
befördern, aber nur die Teilnehmer, die in beiden vertreten sind,
können dann beliebig kommunizieren, die anderen jeweils nur
innerhalb ihres (logischen) Netzwerkes.  Für den Rest benötigen
sie einen Router.  Der Unterschied zu auch physikalisch getrennten
Netzen ist dann lediglich, dass die, die in beiden sind, sonst
(früher mal, vor IEEE 802.1q) jeweils zwei Netzwerkinterfaces in
jedem der Medien benötigten.

> Zudem können Logische netzwerke ebenfals weiter unterteilt werden. So
> kann beispielsweise ein Router das Netz 192.168.1.0/24 haben und die
> Rechner die an ihn angeschlossen sind können auf die Subnetze
> 192.168.1.0/25 und 192.168.1.128/25 aufgeteilt werden, oder auf
> 192.168.1.0/25 und 192.168.1.128/26 und 192.168.1.192/26.

Kann man machen, aber sauber ist das nicht.  Die Broadcasts aus
dem Netz 192.168.1.0/25 würden dann beispielsweise nicht auf dem
Router wahrgenommen, weil dieser ja eine 192.168.1.255 als
Broadcast-Adresse erwarten würde statt der 192.168.1.127.

> Dieses
> vorgehen ist auch als Subnetting bekannt.

„Subnetting“ bezeichnete eine Verkleinerung der Netzmaske
gegenüber der klassischen Aufteilung nach Klasse A-B-C, um so
mehrere (normalerweise physisch getrennte) Netzwerke innerhalb
dieser Bereiche schaffen zu können, zwischen denen dann ganz normal
geroutet werden kann.  Du wirst also von außen als komplettes Netz
141.30.0.0 aufgefasst (Klasse B, als 16 Bits Netzmaske; mal die TU
Dresden als Beispiel benutzt, da im WIN noch recht lange klassische
Klasse-B-Netze vergeben worden sind), aber der Router unterteilt
das dann in 141.30.1.0/24, 141.30.2.0/24 etc. für die einzelnen
Fakultäten oder Institute.

Analog wurde dann später auch noch das „Supernetting“ erfunden,
bei dem man mehrere Klasse-C-Netze mit einer größeren Maske
zusammenfassen konnte.

CIDR bedeutet ja weiter nichts, als dass die historischen Klassen
mittlerweile keinen mehr interessieren, sondern eine Netzmaske eben
immer explizit angegeben wird (“classless” eben).

Aber nochmal: die Intention dabei ist es normalerweise schon, dass
das getrennte Netze (auch physisch getrennt) sind, zwischen denen
dann ganz normal auf Layer 3 geroutet wird.  So gehört eben 2.1.3.1
zu Wanadoo in Frankreich, 2.19.3.1 zum Akamai-Netzwerk – beide
einstmals Teil eines Klasse-A-Netzes gewesen.

: Bearbeitet durch Moderator
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