Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik OBD2 Daten für Analog-Geräte tauglich machen


von Walther E. (tomete)


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Guten Abend, ich weiß nicht, ob ich dafür im richtigen Forum bin, aber 
wie es der Titel schon sagt, würde ich dies gerne verwirklichen. 
Besonders wichtig ist mir die Drehzahl. Ich habe absolut keine Ahnung 
von CAN-BUS-Systemen, habe allerdings schon im Internet jede Menge 
Artikel über Konverter gelesen, die angeblich die CAN-BUS Signale in 
analoge Signale umwandeln können, jedoch keinen einzigen Kauflink. 
Direkt ans Steuergerät anschließen würde ich nämlich aus 
Sicherheitsgründen nur ungerne. Und diese Digital-Bordcomputer sind auch 
mehr schlecht als Recht.

Deswegen hier meine Fragen:

Gibt es diese CAN-to-Analog-Konverter wirklich und wenn ja, wo kann man 
die erwerben?

Gibt es bei OBD2-Steckern eventuel einen Pin, der das Drehzahlsignal 
direkt aussendet, dass ich dann z.B. mit Hilfe eines klassichen DAUs für 
analoge Instrumente tauglich machen kann?

Wenn ja, kann ich den DAU mit ein paar Widerständen und einem OPV selber 
bauen oder wäre da die Messgenauigkeit zu ungenau, die Frequenzen zu 
hoch o.ä.?

Gibt es eine andere Möglichkeit, die mit meinen Ideen nichts zu tun hat?

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von Frank G. (frank_g53)


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Walther E. schrieb:
> Gibt es diese CAN-to-Analog-Konverter wirklich und wenn ja, wo kann man
> die erwerben?

z.B. http://www.tbj-messtechnik.com/de/OBD_RPM_DB_DE.pdf

von Walther E. (tomete)


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Danke für den Link, aber wie kann man den kaufen? Und der hat ja so 
gesehen nur 2 Ausgänge. Kann ich das Masse- und Pluskabel sowie die 
Instrumentenbeleuchtung weiterhin normal anschließen, wie man es zu 
Zündverteilerzeiten gemacht hat? Also z.B. an der Sicherung oder so?
Und ist der Aperat Klein genug, um ihn z.B. neben der Fußablage oder so 
zu befestigen?

: Bearbeitet durch User
von Walther E. (tomete)


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Weiß wirklich niemand writer?

von Dietrich L. (dietrichl)


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Walther E. schrieb:
> Weiß wirklich niemand writer?

Dann frag doch mal beim Hersteller http://www.tbj-messtechnik.com/ ...

von Walther E. (tomete)


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Oh, das Kontaktformular habe ich gar nicht gesehen.
Danke, habe mal eine E-Mail geschickt, mal sehen, was die Antwort 
bringt.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Auch Candrive könnte was passendes dafür haben. Wird an Bord eines mir 
bekannten Schiffes benutzt, um Vintage Instrumente von den CAN Bussen 
der Motore zu treiben:
http://www.fwmurphy.com/products/can-io-accessories/candrive

: Bearbeitet durch User
von Rene Z. (renezimmermann)


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Hallo, von welchem Fahrzeug reden wir den hier? Die Can-ID ist leider 
bei jedem Hersteller eine andere. Was bekommt der Drehzahlmesser für ein 
Signal, Klemme 1? Eigentlich sollte dann ein Can-Transceiver an einen 
Can-Controller. In dessen Message Filter die entsprechende Can-ID rein. 
Jetzt auf eine Message warten. Wenn angekommen auswerten und den Timer 
für die neue Ausgabefreqenz einstellen. Fertig. Gruß Rene

von Michael K. (aemkai)


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Rene Z. schrieb:
> Hallo, von welchem Fahrzeug reden wir den hier? Die Can-ID ist leider
> bei jedem Hersteller eine andere.
Meines Wissens sind bei OBD2 die PIDs/Modes genormt. Damit kann eine 
"funktionale Adressierung" vorgenommen werden, ohne die realen Adressen 
im Steuergerät zu kennen.

Walther E. schrieb:
> Gibt es diese CAN-to-Analog-Konverter wirklich und wenn ja, wo kann man
> die erwerben?
Ja, i.d.R. sind die aber für industrielle Anwender, die bekommt man 
i.d.R. nicht im "Supermarkt", sondern auf Nachfrage als persönliches 
Angebot

> Gibt es bei OBD2-Steckern eventuel einen Pin, der das Drehzahlsignal
> direkt aussendet,
Nein

> Wenn ja, kann ich den DAU mit ein paar Widerständen und einem OPV selber
> bauen oder wäre da die Messgenauigkeit zu ungenau, die Frequenzen zu
> hoch o.ä.?
Nein, du musst auf dem Bus das Protokoll auswerten und entweder warten, 
bis deine Daten gesandt werden oder die Daten gezielt abfragen.

> Gibt es eine andere Möglichkeit, die mit meinen Ideen nichts zu tun hat?
Es gibt genügend µC-Projekte für OBDII-Diagnosestecker. Je nach 
Erfahrungsstand könntest du dir ein solches nachbauen und die Firmware 
anpassen. Ein DAC dahinter, fertig :-)

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von Walther E. (tomete)


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Danke erst mal für die zahlreichen Infos. Das mit dem Can-Transceiver 
klingt an sich interessant, allerdings würde ich mich über eine etwas 
genauere Erklärung freuen.

Ich verstehe also richtig, dass man direkte Konverter nur auf Anfrage 
erhalten kann?

von Gerhard (Gast)


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Der Can-Transceiver macht erst mal nichts anderes (signaltechnisch), als 
dir das differentielle CAN Signal in ein 0 - 5 Volt Signal umzusetzen, 
so dass du es mit einem Microcontroller überhaupt verarbeiten kannst. 
Ohne einen entsprechenden µC am besten mit integriertem CAN Controller 
wird das trotzdem nichts. Und da musst du dann ein Programm laufen 
haben, das die Drehzahlinfo der OBDII abfragt und z.B. umgesetzt auf 
einem DA Wandler wieder ausgibt.

Alles nicht so schwierig, wenn man's kann, aber andernfalls eine steile 
Lernkurve.

Gerhard

von Gerhard (Gast)


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Ach ja, wenn's nur um die Anzeige geht:
Bluetooth OBDII Adapter und entsprechendes Programm auf dem Smartphone.

Gerhard

von Walther E. (tomete)


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Naja, dass mit dem Smartphone ist wirklich nicht so meins. Es sollte 
schon ein Gerät sein, dass ich dauerhaft drin haben kann.

von Rene Z. (renezimmermann)


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Hallo,

auch zu beachten ist das die Daten über die OBD Diagnosedose angefordert 
werden müssen und es gibt 5 verschiedene Protokolle die möglich sind.
Hängt man sich direkt auf den Motor Can sind die Daten ohne Anforderung 
vorhanden. Nur noch den Can Controller in den Listen Only Mode und 
mithören, senden ist nicht notwendig. Das halte ich persönlich für einen 
riesen Vorteil.

Gruß Rene

: Bearbeitet durch User
von Walther E. (tomete)


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Fünf verschiedene Protokolle?
Welche wären denn das? Und über welches funktioniert es mit dem 
geringsten Aufwand? Eine Antwort habe ich von TBJ nämlich noch nicht 
bekommen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Walther E. schrieb:
> Welche wären denn das?

Gemeint sind vermutlich die von Hersteller zu Hersteller verschiedenen 
Protokolle wie KWP, PWM, ISO, fast ISO oder CAN.
Das ist aber immer das gleiche, wenn du auch immer das gleiche Fahrzeug 
abfragst.
Wenn du was selberbasteln willst, ist es vermutlich das einfachste, 
einen ELM327 Chip als 'Übersetzer' zwischen OBDII und seriell zu 
benutzen, das erspart dir das rumfummeln am Bus des Fahrzeugs. Auf der 
seriellen Seite hat der ELM ein bekanntes dokumentiertes Protokoll und 
kann recht leicht mit MC oder PC bedient werden.
Direkte Eingriffe in den Motor CAN (wenn dein Fahrzeug so etwas 
überhaupt hat) würde ich dir nicht empfehlen, das geht doch ein wenig 
auf die Betriebssicherheit und erfordert richtig viel Wissen.
OBDII hingegen ist 'idiotensicher', die Vorschriften erfordern hier 
nämlich, das ein Fehler auf der Diagnosebuchse vom Fahrzeug hingenommen 
werden muss, ohne das es davon beeinträchtigt wird.

> ine Antwort habe ich von TBJ nämlich noch nicht
> bekommen.
Dann frag doch auch mal bei Murphy an, siehe den Link oben.

: Bearbeitet durch User
von Walther E. (tomete)


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Hm, das ist so eine Sache, da steht ja in der Anleitung, dass man den 
Konverter an eine 12-polige KfZ-Buchse anschließen soll. Ist damit OBD1 
gemeint? War ja wenn ich mich recht entsinne 12-polig.
Müsste ich dann sozusagen erst einen OBD2-OBD1-Konverter nehmen und dann 
den CANDrive anschließen?
Wenn ja, wie komme ich an ein solches Gerät? Gibt es denn welche, die 
OBD2 auf OBD 1 umwandeln? Kenn nur Geräte, die genau das Gegenteil tun.

von Gerhard (Gast)


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Rene Z. schrieb:
> Hängt man sich direkt auf den Motor Can sind die Daten ohne Anforderung
> vorhanden. Nur noch den Can Controller in den Listen Only Mode und
> mithören, senden ist nicht notwendig. Das halte ich persönlich für einen
> riesen Vorteil.

Tja, aber ...
Die OBDII Schnittstelle ist zugänglich, den Motor CAN muss man erst mal 
finden. Und danach, auf dem Motor-Can hat jeder Fahrzeughersteller seine 
eigenen IDs für Drehzahl, Last, ... Die muss man erst mal reverse 
engenieren (neudeutsch) und zuordnen können. Die Abfrage der Drehzahl am 
CAN OBDII ist Hersteller unabhängig.

Wenn man die Daten hat (Can IDs für Drehzahl, ... und Fahrzeug-Can 
Location), dann geb ich dir recht. Dann braucht man nur zu hören, keinen 
Dialog zu führen, und bekommt die Daten auch noch ca. alle 10 ms anstatt 
alle 100 ms. Aber nur dann ist's der beschriebene Vorteil.

Gerhard

von Walther E. (tomete)


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Habe noch etwas gefunden, womit ich mich im Prinzip zufrieden geben 
würde. Aber wie kriege ich da den Preis etc. raus, ohne den Abieter zu 
fragen?
Das ist mir irgendwie alles zu hoch...

http://www.alibaba.com/product-detail/60mm-Stepper-Motor-Auto-Racing-OBDII_688409344.html?spm=a2700.7724838.30.25.4GUjXI

: Bearbeitet durch User
von Paulo M. (paulo)


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Hallo,
hier stehen Preise dabei.

http://www.car-lab.com/race-tech-gauges/

Gruß

von Walther E. (tomete)


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Da war ich auch schon, aber bei "OBD II Gauge series" steht, ass es in 
der Kategorie keine Produkte gibt.

von Paulo M. (paulo)


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von Walther E. (tomete)


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Naja, die sind allerdings nur digital. Der hier wäre ja eigentlich ganz 
nett, wenn der wieder verfügbar wäre...

http://www.ebay.com/itm/Speedhut-3-3-8-034-Freedom-CAN-BUS-Tachometer-Gauge-8K-RPM-/371081194773?&_trksid=p2056016.m2518.l4276

von Walther E. (tomete)


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Habe das gleiche Ding, auf der Homepage von Speedhut gefunden. Da steht 
allerdings:

Warning! Freedom CAN-bus gauges are NOT compatible with all vehicles!
 These gauges requires the following:
 • A 2008 or newer vehicle
 • ECU/ECM that supports CAN-bus (SAE - J/1979).
 • A US, Canadian, or UK based vehicle
 • 12 Volts DC power
(The OBDII connection does NOT provide power to the gauge)

Wie ist  "US, Canadian, or UK based vehicle" zu verstehen? Muss ich 
dafür wirklich nen Ami, bzw nen Kanadier oder nen Briten fahren?
Wenn ja, warum? Die OBD-Schnittstellen sind doch genormt.

Außerdem steht auf der gleichen Seite:

"Typically, all vehicles 2008 and newer are required to be compatible 
with the CAN (J1979) protocol."

Welchen der beiden Sätze soll ich jetzt glauben?
Ich weiß, das passt überhaupt nicht mehr zum Ursprungsthema, hat auch 
nichts mehr mit den Themen dieser Seite zu tun, aber ich wollte es 
einfach noch mal absichern.

: Bearbeitet durch User
von Paulo M. (paulo)


Angehängte Dateien:

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Hallo,
ich hatte bei Aliexpress eine Anfrage gestellt wegen dem Preis, sie habe 
mir heute geantwortet, so wie es aussieht wird das oben genannte nicht 
mehr produziert.

Du musst halt beim Kauf angeben für welches Auto es sein muss und sie 
schicken dir das Passende.

Gruß

von Walther Edelweiß (Gast)


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Ja, die Mail habe ich auch bekommen. Allerdings ist eine digitale 
Drehzahl so... Naja. Vllt. frage ich mal an, ob es das Produkt noch in 
52mm gibt, ansonsten nehme ich das Teil von Speedhut, sofern man die 
auch bei Nicht-Ammis einbauen kann, was ich aus der Beschreibung an sich 
nicht so ganz kapiere.

von Soul E. (Gast)


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Walther E. schrieb:

> Wie ist  "US, Canadian, or UK based vehicle" zu verstehen? Muss ich
> dafür wirklich nen Ami, bzw nen Kanadier oder nen Briten fahren?
> Wenn ja, warum? Die OBD-Schnittstellen sind doch genormt.

Der Stecker ist genormt. Die elektrische Schnittstelle kann auf vier 
verschiedene Arten ausgeführt sein, CAN ist eine davon. Das Protokoll 
auf der Schnittstelle ist dann wieder genormt.

Neben OBD II läuft über den Stecker auch die herstellerspezifische 
Fahrzeugdiagnose. Also das, wo die Werkstatt drangeht und nicht der TÜV. 
Die kann über die gleichen Leitungen laufen, muss aber nicht.

von Walther E. (tomete)


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soul e. schrieb:

> Der Stecker ist genormt. Die elektrische Schnittstelle kann auf vier
> verschiedene Arten ausgeführt sein, CAN ist eine davon. Das Protokoll
> auf der Schnittstelle ist dann wieder genormt.
>
> Neben OBD II läuft über den Stecker auch die herstellerspezifische
> Fahrzeugdiagnose. Also das, wo die Werkstatt drangeht und nicht der TÜV.
> Die kann über die gleichen Leitungen laufen, muss aber nicht.

Verstehe ich also richtig, dass es auf das Herkunftsland des Herstellers 
gar nicht ankommt, sondern nur ob CAN unterstützt wird?
OK, das sollte ja leicht rauszufinden sein.

: Bearbeitet durch User
von Rene Z. (rzimmermann)


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Walther E. schrieb:
> soul e. schrieb:
>
>> Der Stecker ist genormt. Die elektrische Schnittstelle kann auf vier
>> verschiedene Arten ausgeführt sein, CAN ist eine davon. Das Protokoll
>> auf der Schnittstelle ist dann wieder genormt.
>>
>> Neben OBD II läuft über den Stecker auch die herstellerspezifische
>> Fahrzeugdiagnose. Also das, wo die Werkstatt drangeht und nicht der TÜV.
>> Die kann über die gleichen Leitungen laufen, muss aber nicht.
>
> Verstehe ich also richtig, dass es auf das Herkunftsland des Herstellers
> gar nicht ankommt, sondern nur ob CAN unterstützt wird?
> OK, das sollte ja leicht rauszufinden sein.

Deswegen fragte ich bereits am 7.10. von was für einem Kfz wir den 
reden. Hersteller und Typ wären hilfreich.

von Sven (Gast)


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Das hier kann im Grunde was du willst: 
https://www.obd2-shop.eu/product_info.php/cPath/42_94/products_id/391
Sieht erst einmal nicht so aus mit dem Digitaldisplay aber das 
wesentliche ist: "Analog zu den Meßwerten werden 
Rechteck-Frequenzsignale generiert (ca. 152…625000 Hz), die durch 
Optokoppler (Open-Collector-Ausgänge) galvanisch (vom Fahrzeug und dem 
Vemedax'C) getrennt sind, um die nachfolgenden Meßwertaufzeichner zu 
schützen."
Du brauchst also nur eine analoge Frequenzanzeige anzuschließen.

von Walther E. (tomete)


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Habe jetzt schon den Drehzahlmesser bestellt, der es direkt über CAN 
abgreift. Falls ich den mangels Funktion zurückschicken müsste, werde 
ich wohl das Teil nehmen. Der von Caemax kostet nämlich 1638€.

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