Hallo, bei der Heizungssteuerung eines größeren Wohnhauses von Bekannten ist die zentrale Computersteuerung (Honeywell Excel 100) ausgefallen (macht keinen Mucks mehr, LED's leuchten aber noch). Die Peripherie ist perfekt (Relais und Schütze für die diversen Pumpen, den Brenner, Umschaltventile und Mischventile, NTC20kOhm-Temp-Sensoren), das wird mit 24V DC bzw. 0/10V als Dreipunktsteuerung angefahren und ist alles sehr schön auf eine übersichtliche Klemmleiste geführt, an der man die Signale abnehmen bzw. zuführen kann. Nun suche ich eine Alternative für die Steuerung. Die Excel-100 hatte eingebaute Linearisierungen für die NTC20kOhm-Sensoren und konnte rechnen (wichtig für witterungsgeführte Regelung mit Heizkurven, Solaranlage etc.), war also im Prinzip gut geeignet. Nur gibt es die Errichterfirma nicht mehr und somit habe ich keinen Zugriff auf die Support-Software (laut Honeywell müßte man einen Errichtervertrag abschließen sowie Schulungen in Anspruch nehmen, um diese Software zu erwerben, das kostet viele 1000 EUR, außerdem weiß ich derzeit nicht, ob die Excel-100 defekt ist oder nur ihr - im RAM stehendes - Steuerprogramm verloren hat, und dieses Steuergerät kostet auch einen vierstelligen Betrag. Kurz: auf diese Technik möchte ich nicht mehr zurückgreifen. Als kurzfristige (Übergangs-)Lösung habe ich nun mal eine einfache Steuerung mit Moeller-Eaton-Steuerrelais Easy700 realisiert. Das funktioniert erstaunlich gut; so ein Steuerrelais kostet ca. 150 EUR, die Software dazu 50 EUR, das ist alles im Rahmen. Damit konnte ich die komplette Heizungssteuerung aufbauen mit Kesselsteuerung, Boilerladung, Solaranlage und Mischersteuerung für die Fußbodenheizung. Alles wäre bestens, wenn die Witterung konstant bliebe, denn das Ganze ist mit mehreren Zweipunktregelungen aufgebaut, etwa so: der Kessel schaltet bei 75 Grad aus, bei 50 Grad wieder ein; die Boilerladung startet, wenn die Boilertemperatur unter 50 Grad sinkt, und lädt dann auf 60 Grad (Legionellen!) auf. Solar schaltet ein, wenn Kollektortemperatur über der Boiler-Temperatur liegt etc. Aber: wie gesagt, sind diese Schaltpunkte fest programmierte Vergleicherwerte (die Easy-Steuerung hat sehr schöne Analogwertvergleicher, so ein Modul hat 4 Analogeingänge 0-10V und 16 Vergleicher), angepaßt an die momentane Außentemperatur von 12 Grad nachts bis 18 Grad tagsüber. Was aber, wenn es bald deutlich kälter wird? Dann muß ich diese Konstanten u.U. wieder anpassen. Das sollte aber automatisch geschehen, über eine Heizkurve und einen Außentemperaturfühler, den es natürlich auch gibt, den ich aber derzeit nicht verwenden kann. Es sind nämlich NTC20kOhm-Fühler, somit sehr unlinear und über die 10kOhm-Eingangswiderstände der Easy-Steuerung ergibt sich nur ein recht kleiner Spannungsbereich, in dem sich alle Regelungen bewegen. Da müßte ich eine Spannungsverstärkung anbringen und ggf. eine Linearisierung. Das möchte ich aber nicht, da das ganze abnahmefähig sein soll (bin ja kein gelernter Heizungsspezialist, werde aber wohl gerade zu so einem ...) und keine Selbstbau-Teile verwendet werden sollen (die Familie will das ganze dann ja auch von anderen Leuten betreuen lassen und nicht von mir abhängig sein). Daher suche ich nach einer besseren Steuerung als der Easy700; sie müßte mind. 8 Analogeingänge haben, möglichst eine Linearisierung für NTC20kOhm, mehrere Analogausgänge für die 3-Punkt-Steuerung der Mischer, und sie müßte in der Lage sein, Rechenoperationen durchzuführen und damit die Regelparameter der Außentemperatur anzupassen. Bin leider kein SPS-Experte und kenne derzeit nur diese Moeller-Eaton-Easy-Steuerungen. Kann mir jemand einen Hinweis geben, welche Steuerung die o.g. Anforderunegn erfüllt? Ich habe schon bei Moeller-Eaton nach etwas besserem geschaut, auch bei Wago, aber finde keine entsprechende Steuerung. Siemens S7 ist evt. zu aufwendig. Vielen Dank. Günter
Es gibt reihenweise Universalsteuerungen die billiger sind als die Originalmodule der Heizungshersteller, z.B. CETA 104 . Die Entscheidung fällt man eher nach Features, wie SMS Benachrichtig bei Störungen an den Hausmeister oder Wartungstechniker oder mögliche Solaranlageneinbindung etc. Die Energieeinsparung durch Aussentemperaturführung wird überbewertet. Es geht schliesslich nur um die Kessel=maximale Vorlauftemperatur der Anlage, damit die Heizleistung ausreichend ist um das ganze Haus warm zu bekommen. Ob tatsächlich so viel Energie abverlangt wird, ist unbekannt, es können Mietparteien in Urlaub sein etc. Die Vorlauftemperatur muss nur ausreichen, um in jedem Raum für sich bei voll aufgedrehtem Heizkörper die Heizleistung zu bekommen, damit man den Raum auf sagen wir 22 GradC bekommen kann. Dazu benötigt man bei -22 GradC natürlich doppelt so viel Leistung wie bei 0 GradC, aber eigentlich spielt auch noch der Wind (gefühlte Temperatur) eine Rolle, die von konventionellen Anlagen nicht mitgemessen wird. Es reicht also völlig, die Kesseltemperatur in ein paar wenigen Stufen an die Aussentemperatur anzupassen (machen sagen, 2 Stufen reichen schon), und man darf sich nicht wundern, wenn das weniger als 10% Einsparung erbringt (wenn die Heizung im Sommer zentral ausgeschaltet wird). Deine SPS kann das sicher schon jetzt, mit der kennst du dich aus, die funktioniert. Achte aber darauf, daß du die Sicherheitsschaltungen der Originalanlage nicht totlegst bzw. mitimplementierst. Dazu muss man erst mal wissen, welche Sicherheitsmassnahmen alle vorhanden sind.
Hallo Michael, vielen Dank für deinen Beitrag. Du hast recht, die Easy-Steuerung kann alles, was benötigt wird. Ich habe das mittlerweile schon fast alles realisiert, und auch die 2-stufige Außentemperaturumschaltung werde ich einbauen. Das genügt so, wie du schreibst. Danke. Günter
Günter R. schrieb: > Das möchte ich aber nicht, da das ganze > abnahmefähig sein soll (bin ja kein gelernter Heizungsspezialist, werde > aber wohl gerade zu so einem ...) und keine Selbstbau-Teile verwendet > werden sollen (die Familie will das ganze dann ja auch von anderen > Leuten betreuen lassen und nicht von mir abhängig sein). Dann musst Du "diese Anderen" suchen und die das machen lassen. Sonst wirst Du niemanden finden, der Dein Gebastel warten und reparieren will. wendelsberg
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