Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OZi: Philips PM 3207 Störung


von Benedikt S. (benedikt_s)


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Hallo zusammen,

Ich besitze ein leider etwas ramponiertes Phillips PM 3207 0-15MHz 
Analogozi 
(http://bee.mif.pg.gda.pl/ciasteczkowypotwor/Philips/pm3207.pdf).

Dieses zeigt leider konstant das auf dem Bild sichtbare Signal an.

Gain: 5mV/Div
Time: 5µs/Div

Ich vermute das es sich um das Taskopfapstimmungssignal handelt.
Das Signal ist auf beiden Kanälen exakt das Selbe (addieren und einen 
Channel invertieren liefet eine glatte Linie)
Kennt jemand dieses oder ein ähnliches Verhalten?
Was kann ich tuen um diese Problem zu lösen.

Ich habe ein Multimeter ein Digitalozi und ein Funktionsgenerator bis 
12Mhz um das Ozi zu reparieren.

Gruß Bene

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Benedikt S. schrieb:
> Ich vermute das es sich um das Taskopfapstimmungssignal handelt.

Benedikt S. schrieb:
> (addieren und einen
> Channel invertieren liefet eine glatte Linie)

Und ich vermute, dass da die Siebelkos von mindestens einer 
Versorgungsspannung platt sind.

: Bearbeitet durch User
von Nemesis (Gast)


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Benedikt S. schrieb:
> Was kann ich tuen um diese Problem zu lösen.

Check mal alle Netzteilelkos C908-C912 auf Seite 47 ob die noch alle
ihre Nennkapazität haben. Vorher aber mit einem hochohmigen Widerstand
entladen, bevor man misst. Da es sich um einen Gruppenfehler handelt
ist die Wahrscheinlichkeit groß das hier die Macke ist.
Sieht ja bös aus das Gerät. Hast du die Bruchstücke noch, um das Gehäuse
wieder zu reparieren?

von Dieter W. (dds5)


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Bei 5µs/div hat das Signal etwa 55kHz, könnte aus einem Schaltnetzteil 
stammen.

von Benedikt S. (benedikt_s)


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@Nemesis ich test gleich mal durch. Die Bruchstücke sind leider bei zwei 
Umzügen verloren gegangen aber ich denke ich werde ein neues Gehäuse 
bauen.

@ Dieter Werner Die störung trit an jeder Steckdose im Haus auf, wohl 
keine Schaltnetzteilstörung

von Michael B. (laberkopp)


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Oszilloskop kenne ich, Oszi auch noch als Abkürzung davon, manche sagen 
Ossi obwohl ich darunter Menschen verstehe, aber was ist OZi ? Eine UZi 
die mit Elektronen schiesst ?

von Alex W. (a20q90)


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Michael B. schrieb:
> aber was ist OZi

Ein ramponiertes Oszi (schrieb er ja oben schon) ;-)

von Nemesis (Gast)


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Benedikt S. schrieb:
> Die Bruchstücke sind leider bei zwei
> Umzügen verloren gegangen aber ich denke ich werde ein neues Gehäuse
> bauen.

Ist zwar eigentlich egal, aber die Teile sind gewiss nicht
verloren gegangen, sondern das Gerät wurde einfach nicht
fachgerecht verpackt, ist beim Transport beschädigt worden
und mit den Bruchstücken hast du keine Möglichkeit gesehen,
dass du die noch mal zusammen bekommst, oder?
Mit Sekundenkleber hätte man sehr wohl die Bruchstücke
wieder zusammen bekommen und damit das dann etwas länger
hält hätte man von innen mit Glasfaser und Polyester
die Teile stabil bekommen. Schade ums Gerät.

von Benedikt S. (benedikt_s)


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@Nemesis du hast teilweise recht ich habe das Gerät gebraucht auf ebay 
gekauft, da fehlte schon ein Teil des Gehäuses (diesen hatte ich auch 
nie).

Leider hat das Gehäuse scheinbar jeden Weichmacher komplett verloren und 
ist unfassbar spröde geworden (stand wohl auch mal in der Sonne). Ich 
habe schon fast Angst das Gerät auf und wieder zu zu machen. Deshalb 
habe ich auch nichts versucht zureparieren weil es auf kurz oder lang an 
anderen stellen wieder bricht.

ich werde heute mal alle Spannungen durchmessen.

Die Beschleunigungs Spannung wird mit 30kHz erzeugt kann hier die 
Störung entstehen ?

von Joachim B. (jar)


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Benedikt S. schrieb:
> Die Beschleunigungs Spannung wird mit 30kHz erzeugt kann hier die
> Störung entstehen ?

du hast doch einen Oszi, lies einfach die Frequenz vom Signal ab, bei 
30kHz müsste eine Periode 1s/30000 sein.

von eric (Gast)


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Benedikt S. schrieb:
> Die Beschleunigungs Spannung wird mit 30kHz erzeugt kann hier die
> Störung entstehen ?


Wenn ich richtig sehe und der MAGN Schalter der Zeitablenkung steht auf 
x1, dann lese ich aus den Einstellungen des Eingangsbildes eine Periode 
von 3.5 x 2 us ab, entsprechend einer Frequenz von 143 kHz. Die muss ja 
irgenwo im Gerät erzeugt werden und streut dann in beide Kanäle. Der 
zugehörige Generator müsste ja mit dem Digitaloszi leicht zu finden 
sein.

Verändert sich das Signal,
wenn Du die Vertikalablenkungen (Ampl/Div) umschaltest?
...in jedem Kanal unabhängig ?

Die Anwort könnte einen Hinweis geben, an welcher Stelle das Signal 
eingekoppelt wird.

von Benedikt S. (benedikt_s)


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@eric 1 / (3,5 * 5 µs) =57 kilohertz der Schalter steht auf 5.

Die vertikal Ablenkung beinflusst die Störungen auf den Kanälen 
entsprechend der einstellung.

Wenn ich die Vertikalablenkung von Kanal A verringe verringert sich dort 
auch die Amplitude der Störung, Kanal B bleibt unverändert.

von eric (Gast)


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MAGN x5 entspräche einer Frequenz von 28.6 kHz,
das spricht für den Oszillator der Beschleunigungsspannung.

Mit welcher Frequenz arbeitet der Kanal-Chopper ?

Wenn die Vertikaleinstellung auf beiden Kanälen unabhängig korrekt 
funktioniert, dann muss die Einstreuung davor liegen.
Bemerkenswert ist die exakt gleiche Amplitude.

Ich werde mir mal das Schaltbild näher angucken,
aber nicht mehr heute abend.

von Benedikt S. (benedikt_s)


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Die Amplitude der Störung steigt bei Erhöhung der 
Kathodenstrahlintensität, die Frequenz sinkt. Es könnte also tatsächlich 
die Beschleunigungsspannug sein.

Ich werde morgen mal das Netzteil zerlegen und das RC-Glied der 
Beschleunigungsspannung zerlegen.

von Benedikt S. (benedikt_s)


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Hier noch das Bild bei niedriger Intensität

von eric (Gast)


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Ich hab doch noch mal schnell geguckt.

Eine Möglichkeit der gleichen Störeinkopplung in beide Kanäle
vor der Ampitudeneinstellung ist die 12V-Versorgungsspannung
der vielen Umschaltrelais.

Schau sie Dir mal mit dem anderen Oszi an.

Eine andere, aber nicht so wahrscheinliche Möglichkeit ist,
dass sich rein mechanisch durch den Gehäuseschaden
ein 30 kHz-führender Draht verbogen hat
und in die Mitte zwischen den beiden Kanaleingängen gelangt ist.

von eric (Gast)


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Benedikt S. schrieb:
> Ich werde morgen mal das Netzteil zerlegen und das RC-Glied der
> Beschleunigungsspannung zerlegen.

Da haben sich unsere Texte überschnitten.

Die Beschleunigungsspannung kann aber nichts dafür,
denn sie hat an den Kanaleingängen nichts zu suchen.
Der Einfluss geht wahrscheinlich über die Relaisspannungen.
Die müssen untersucht und herausgefunden werden,
warum sie mit 30kHz moduliert sind.
Der Fehler liegt dann in der Spannungserzeugung.

von eric (Gast)


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Aber für heute ist jetzt wirklich Schluss.
Ich muss morgen früh raus.

von Soul E. (Gast)


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Benedikt S. schrieb:

> Leider hat das Gehäuse scheinbar jeden Weichmacher komplett verloren und
> ist unfassbar spröde geworden (stand wohl auch mal in der Sonne). Ich
> habe schon fast Angst das Gerät auf und wieder zu zu machen. Deshalb
> habe ich auch nichts versucht zureparieren weil es auf kurz oder lang an
> anderen stellen wieder bricht.

Gehäuse werden überbewertet. Lass Dir doch eine Hülle aus Rauchglas 
biegen, so dass man die Innereien sieht. Zu nahe am Rand liegende Netz- 
oder Hochspannungsbaugruppen kann man ja noch ein zweites Mal abdecken.

von Peter R. (pnu)


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Die Quelle für diese Störung könnte auch der bei "chopped" im 
Zweikanalbetrieb arbeitende Umschalter sein.
Versuchsweise auf Enkanal oder "alt(ernate)" umschalten.

von Benedikt S. (benedikt_s)


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@Peter Die Störung besteht auch im xy-Modus, soweit ich das Gerät 
verstanden habe, wird hier der Choper nicht benutzt ?

von eric (Gast)


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Benedikt S. schrieb:
> Die Störung besteht auch im xy-Modus, soweit ich das Gerät
> verstanden habe, wird hier der Choper nicht benutzt ?

Korrekt. Es gibt nur 2 Möglichkeiten
für eine solche Störung am Kanaleingang:

1. Durch den Gehäuseschaden ist auch die Abschirmung der Bildröhre
   beschädigt und und der Hochspannungsoszillator koppelt kapazitiv
   auf die Eingänge.

2. Die einzige sonstige Störungsquelle am Kanaleingang
   sind die Spulen der Umschaltrelais.
   Wenn deren Betriebsspannung 12V mit 30kHz moduliert ist,
   koppeln sie ebenfalls kapazitiv auf die Kontakte
   und damit direkt in den Kanaleingang.

Andere Möglichkeiten sehe ich derzeit nicht.
Wie ändert sich das Bild, wenn die Eingänge mit Widerständen nach Masse 
beschaltet werden?
Wenn ich recht habe, wird die Störspannung geringer.

von Benedikt S. (benedikt_s)


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@eric die Abschirmung der Bildröhre ist augenscheinlich Ok, diese ist 
nicht mit dem gehäuse verbunden bzw. nur mit einer unbeschdäigten 
Verschraubung im inneren.

Ein Widerstand von 270 Ohm nach Masse am Eingang verringert die 
Störungen deutlich, ich würde sagen etwa Faktor 10.

von eric (Gast)


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Benedikt S. schrieb:
> Ein Widerstand von 270 Ohm nach Masse am Eingang verringert die
> Störungen deutlich

Spricht entschieden für eine kapazitive Einstreuung.
Da bleibt nur die Relaisspannung.
Eine andere Quelle sehe ich am Kanaleingang nicht.

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