Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Balanced DAC-Outputs, wie funktioniert das?


von Paul H. (powl)


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Hi,

viele DACs haben ja balanced outputs. Wie sind die zumeist intern 
beschaltet? Sind das einfach interne Verbindungen auf Masse oder geben 
die DACs ein symmetrisches Signal um GND heraus? Oder symmetrisch um 
VCC/2?

Oder ist das immer unterschiedlich je nach DAC.. kommen hier also 
verschiedene Verfahren zur Anwendung?

lg

von W.S. (Gast)


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Paul H. schrieb:
> Sind das einfach interne Verbindungen auf Masse oder geben
> die DACs ein symmetrisches Signal um GND heraus?

weder noch.

Es sind pro Bit eine Stromquelle und daran 2 Transistoren, die den Strom 
entweder auf Q+ oder Q- (positiver oder negativer Ausgang) leiten. Man 
braucht also zwei Arbeitswiderstände und die Spannungsdifferenz 
dazwischen ist das Ausgangssignal.

Aber warum schreibst du dies hier bei DSP?

W.S.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Das ist gegenphasig, also verdoppelt es die Amplitude (besserer 
Rauschabstand) und reduziert Gleichtaktstörungen. Voraussetzung ist ein 
nachgeschalteter Differenzverstärker, wenn man es nicht noch weiter als 
symmetrisches Signal verarbeitet. Es gibt ja einige Operationsverstärker 
mit Differenz-Ein- und Ausgängen, z.B. von TI.com

von Paul H. (powl)


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Aha ok, d.h. sofern ich das Signal sowieso direkt massebezogen 
weiterverarbeiten will könnte ich den negativen Ausgang einfach frei 
lassen und nur den positiven Ausgang zur Weiterverarbeitung nutzen.

Um welchen Mittelwert schwingen die Signale, die aus dem DAC 
herauskommen dann meist? VCC/2 oder irgendeine Referenzspannung?

Ich weise noch mal drauf hin, dass ich hier von keinem Konkreten DAC 
rede sondern nur wissen will, was so "üblich" ist. Bzw. generell, was es 
denn so alles für Möglichkeiten gibt. Damit ich beim nächsten DAC 
bescheid weiß, womit ich's zu tun hab. Denn da gibts ja so einige.

von derguteweka (Gast)


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Moin,

"Ueblich" ist es bei einem symmetrischen Ausgang, den auch symmetrisch 
zu benutzen. Sonst isses "schad ums Geld". Geht's unbedingt asymmetrisch 
weiter, nimmt man einen Balun oder OpAmp, je nach Frequenzbereich, 
Bandbreite, usw.
Wenn man nur das Signal einer der beiden Ausgaenge hernimmt, halbiert 
sich der Nutzpegel und der Stoerabstand wird sicherlich um mehr als 6dB 
reduziert.

Die symm. DACs, die ich kenne, haben einen Stromausgang, d.h. die wollen 
auf einen (oder 2) Abschlusswidersta(e)nd(e) arbeiten.
Mittelwerte gibt's da eigentlich keine, um die irgendwas "schwingt". Was 
fuer ein Strom aus dem DAC rauskommt, und in welche Richtung der 
fliesst, haengt vom Eingangssignal ab, das in den DAC reingeht. Da soll 
dann das lesen des jeweiligen Datenblatts manchmal weiterhelfen.

Gruss
WK

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://www.analog.com/media/en/technical-documentation/application-notes/AN-1214.pdf
"High CMRR Circuit for Converting Wideband Complementary DAC Output
to Single Ended Without Precision Resistors"

Mit dem Suchbegriff "TxDAC" bei Analog Devices gefunden, die haben 
solche symmetrischen Stromausgänge.

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