Hallo, ich habe ein Verständnisproblem bei der Berechnung des Vorwiderstandes beim Gate eines Triacs über einen Optokoppler. Hier meine Sichtweise: Ich habe einen BTA 16 Triac der mit 1,3 Volt gezündet wird und maximal 4 Ampere am Gate verträgt. Dazu verwende ich einen MOC 3052. Dieser benötigt an der Lastseite 1,7 Volt und verträgt maximal 1 Ampere Strom im ideal Fall aber lieber 100 milli Ampere. Wenn ich nun einen Vorwiderstand von 220 Ohm Verwende und im ungünstigsten Zeitpunkt Zünde, also genau dann wenn die Peakspannung erreicht ist also im deutschen Netz 325 Volt, dann habe ich einen Strom von 1,46 Ampere (325 Volt - 1,3 Volt - 1,7 Volt / 220 Ohm)? Richtig? Somit würde ich ja jetzt meine Optokoppler zerstören oder? Müsste ich nicht dann einen Vorwiderstand größer 322 Ohm wählen um maximal 1 Ampere zu erhalten? Gibt es irgendwo eine richtige Erklärung dazu sollte ich falsch liegen? Ist es eigentlich Egal ob der Widerstand vor oder nach dem Koppler kommt zum Gate? (L - R - Koppler - Gate) (L - Koppler - R - Gate)? Im Internet findet man beide Beispiele. Danke für eure Hilfe!!
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Peter schrieb: > Ich habe einen BTA 16 Triac der mit 1,3 Volt gezündet wird Nein, der wird mit Strom gezündet.
2 Dinge: * In den Fairchild Datenblättern wird z.B. eine Reihenschaltung von 360 und 470 Ohm vorgeschlagen - deutlich mehr als deine 220. * Du vergisst, das dieser Strom höchstens so lange fliesst, bis der Triac gezündet hat, bei einem BTA16 also unter 2µs. Dann bricht die Spannung sofort zusammen und es bleibt als Rest die Sättigungsspannung des Triac.
Peter schrieb: > Müsste ich nicht dann einen Vorwiderstand > größer 322 Ohm wählen um maximal 1 Ampere zu erhalten? Ja, genau so ist das. Peter schrieb: > Gibt es irgendwo eine richtige Erklärung dazu sollte ich falsch liegen? Normalerweise findet man im Datenblatt dazu genaue Hinweise. Seite 7 beim MOC3052. > Ist es eigentlich Egal ob der Widerstand vor oder nach dem Koppler kommt > zum Gate? (L - R - Koppler - Gate) (L - Koppler - R - Gate)? Ja.
Klar wird mit dem Strom gezündet, da habe ich mir blöd ausgedrückt. Aber die 1,3 Volt fallen trotzdem über dem Triac ab und müssend aber mit in die Berechnung oder? Die 220 Ohm habe ich aus einem Beispiel hier aus dem Forum und es funktioniert auch sehr gut ohne defekte. Nur nun ist mir ein Bauteil, scheinbar Koppler da ich auf der Lastseite nicht wie erwartet einen unendlich hohen Widerstand messe, zerstört worden. Nun habe ich bei der meiner Berechnung das Ergebnis, dass ich ja über die 1 Ampere kommen könnte und dadurch der MOC zerstört wurde? Oder reichen die 2us nicht aus?
ArnoR schrieb: > Normalerweise findet man im Datenblatt dazu genaue Hinweise. Seite 7 > beim MOC3052. Den gibts von so vielen Herstellern, steht bestimmt nicht bei allen auf Seite 7.
Peter schrieb: > Die 220 Ohm habe ich aus einem Beispiel hier aus dem Forum und es > funktioniert auch sehr gut ohne defekte. Nur nun ist mir ein Bauteil, > scheinbar Koppler da ich auf der Lastseite nicht wie erwartet einen > unendlich hohen Widerstand messe, zerstört worden. Wie jetzt? Es geht ohne Defekte - aber dir ist ein Bauteil zerstört worden? Wie oben schon erwähnt, sind 220 Ohm für einen 115V~ Kreis evtl. ok, aber bei 240V schlägt Fairchild eben deutlich mehr vor. 360+470 = etwa 830 Ohm
Hallo, hier Kopie aus dem Datenblatt, allerdings MOC3041, gilt aber für alle MOCxxxx. Vorwiderstand 360ohm bei 240V, Gate-Ableitung 330ohm. Appnote des Hersteller sollte also immer funktionieren. Zum Verständnis: die Triac zündet mittels Strom. Die Spannung am Gate ergibt sich aus der Betriebsweise des Triac. Dabei muss man vier Möglichkeiten unterscheiden, wobei jeweils A1 Anode positiv/negativ und Gate Positiv/negativ zu unterscheiden ist. (A1+G+, A1-G+, A1+G-,A1-G-). Je nach dem ergibt sich beim Triac eine unterschiedlicher Eingangswiderstand, also Spannung zu Strom. In allen vier Zuständen können Triac gezündet werden. Die übliche Verfahrensweise isr A+G+ und A-G-, so wie in der AppNote angegeben. Die BTAxxx-Triac zünden im allgemeinen ab >=20V Anodenspannung bei <=100mA, wozu der MOCxx ausgelegt ist. Den Strompeek von 1A verträgt der MOCxx auch periodisch. Sollte der Triac "sterben" stirbt meist auch der MOC thermisch. Da hilft der Begrenzerwiderstand auch nichts. Bei einem höheren Widerstand steigt die Spannung, ab wann der Triac zündet. Damit wird der Zündwinkel von ca. 10° auf bis auf 40° verschoben. (Da sind wir ja schon fast beim Dimmer mit Phasenanschnitt) Im Übrigen verwende ich die MOC3063 und BTA41-800 ohne Widerstand in Temperatursteuerungen 2-3kW als Phasenanschnitt und im E-Herd an den Ceranfeldern (2,5 und 3,5kW) als Paketsteuerung seit bald 2 Jahren. VG Albrecht
Danke für die Antworten. Scheinbar ist mein Moc3052 mit dem 220 Ohm Widerstand einfach nur recht knapp dimensioniert. Zwar funktioniert es noch da maximal 1.46 Ampere fließen und auch nur wenn bei 90° gezündet wird aber es kann sein wie in meinem Fall, dass es irgendwann mal knallt vielleicht auch nur wenn noch ein zwei andere ungünstige Einflüsse auftreten. Richtig? Werde nochmal die Schaltung prüfen und mit einem größeren Widerstand probieren. Noch eine Frage. Was bewirkt der Widerstand von Gate zur Neutralseite?
Peter schrieb: > Noch eine Frage. Was bewirkt der Widerstand von Gate zur Neutralseite? Hilft das Überkopfzünden wegen zu großem dU/dt zu vermeiden.
Ok. Also entweder Parallel den R oder ein Snubber-Netzwerk alternativ?
Und hier nochmal zum Vergleich die von mir erwähnte Fairchild Applikation mit MOC3021 - also wie beim TE ohne ZC Detektor, hier ist ein Zünden nicht nur im Nulldurchgang möglich. Bei den Schaltungen mit ZC Detektor ist zu beachten, das ja keine hohen Ströme fliessen, da der Triac im Nulldurchgang gezündet wird, also im Moment der geringsten Spannung. Die Dimensionierung der Vorwiderstände kann sich also unterscheiden. Albrecht S. schrieb: > Im Übrigen verwende ich die MOC3063 und BTA41-800 ohne Widerstand in > Temperatursteuerungen 2-3kW als Phasenanschnitt Da muss ein Irrtum vorliegen. Der MOC3063 kann nicht als Phasenanschnitt verwendet werden, da auch er den ZC Detektor hat. Peter schrieb: > Also entweder Parallel den R oder ein Snubber-Netzwerk alternativ? Nee, das eine ersetzt nicht das andere. Ob du einen Snubber benötigst, entscheidet deine Last. Der BTA16 wird allerdings als 'Snubberless' Triac verkauft, so das du evtl. gar keinen brauchst.
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Danke für die Info. Anbei das Datenblatt von Fairchild zum MOC3052. Da ist neben dem Snubber kein Ableitwiderstand eingezeichnet?
Peter schrieb: > Da > ist neben dem Snubber kein Ableitwiderstand eingezeichnet? Wie bei Fairchild auch. Du siehst, die MOC Serie ist wirklich universell :-) Du brauchst auch keinen Ableitwiderstand, da die BTA Triacs keine Problem mit Überkopfzündung haben - das ist der Trick bei den 'snubberless' Dingern.
Ja aber ich dachte "Snubber" und "Ableitwiderstand" sind nicht das gleiche warum ist dann Snubberless wieder dazu gut auch den Widerstand wegzulassen ?
Peter schrieb: > Ja aber ich dachte "Snubber" und "Ableitwiderstand" sind nicht das > gleiche warum ist dann Snubberless wieder dazu gut auch den Widerstand > wegzulassen ? Deswegen: hinz schrieb: > Peter schrieb: > >> Noch eine Frage. Was bewirkt der Widerstand von Gate zur Neutralseite? > > Hilft das Überkopfzünden wegen zu großem dU/dt zu vermeiden. Snubberless Triacs sind gegen Überkopfzünden unempfindlich. Du musst aber jetzt erstmal rausfinden, ob du überhaupt einen 'Snubberless' verbaut hast. Das sagt dir die komplette Bezeichnung des BTA16.
Matthias S. schrieb: > Nee, das eine ersetzt nicht das andere. Ob du einen Snubber benötigst, > entscheidet deine Last. Nicht alleine. Auch Netztransienten können den nötig machen. > Der BTA16 wird allerdings als 'Snubberless' > Triac verkauft, so das du evtl. gar keinen brauchst. Eben nur möglicherweise. Die als snubberless verkauften Triacs vertragen mehr dU/dt, aber auch sie können über Kopf zünden.
Heißt Überkopfzünden also der Triac zündet wenn er gar nicht zünden darf? Z.b. ich lasse den Schalter vor einem Motor lost der über Triac gesteuert wird und beim loslassen zuckt der Motor nochmal kurz?
Peter schrieb: > Heißt Überkopfzünden also der Triac zündet wenn er gar nicht zünden > darf? Genauso. Transienten oder Rückwirkungen der Last ( wie z.b. induktive Lasten) können den Triac ohne Ansteuerung trotzdem angeschaltet 'kleben' lassen.
Albrecht S. schrieb: > Im Übrigen verwende ich die MOC3063 und BTA41-800 ohne Widerstand in > Temperatursteuerungen 2-3kW als Phasenanschnitt und im E-Herd an den > Ceranfeldern (2,5 und 3,5kW) als Paketsteuerung seit bald 2 Jahren. Hallo Albrecht, wie hast du die Kühlung des BTA41-800 realisiert. Hast du ein Bild zur Hand? Wie warm/kühl hälst du die Sache - hast du Sie ausgelegt?
Hallo Sebastian, Der Triac Erzeugt bei RMS 10A weniger 8W. Da is nicht so viel Aufwand mit Kühlung. Im E-Herd sind die Triacs einfach auf das vorhandene Montageblech aufgeschraubt. Hier laufen die Triacs eh auf nur ca 3,5A bzw. 4,5A. Da wird nix heiß. (Sind je Herdplatte zwei Triacs). Wenn das isolierte Triacs sind, einfach direkt aufs Blech schrauben, gegebenenfalls Wärmeleitfolie oder -Paste verwenden. Bild hab ich keins, da müßte ich den Herd erst ausbauen. Viele Grüße Albrecht
Leider sind die Schaltpläne der Hersteller nicht zu gebrauchen. Da gibt es eine unvollständige Protozeichnung, die alle anderen Hersteller anscheinend kopieren. Seit Jahren beschäftigt mich das Problem, aber jeder Versuch scheiterte, weil einfach die Beispielbeschaltungspläne unvollständig sind. Für den TRIAC ist es egal, wenn man die Phase mit dem Nulleiter vertauscht, für den Gate-Anschluss ist die Reihenfolge aber entscheidend. Das Gate muss unbedingt mit der gleichen Spannung gezündet werden, die an MT2 [oder A2 - wie andere den Anschluss bezeichnen - oder Pin 2 (der mittlere Pin) bei den meisten TRIAC] anliegt. Versucht man das mit der Spannung von MT1 (Pin 1), kann das zur Explosion des TRIAC führen (Kurzschluss, ist mir passiert). Wenn man das endlich mal weiß, ist die Ansteuerung des TRIAC mit einem MOC Optokoppler herzlich einfach: 1. Lege Phase L an MOC.6 und TRIAC.2 (MT2) 2. Verbinde MOC.4 mit TRIAC.3 (Gate), kein Widerstand erforderlich. 3. Der Schaltausgang der Phase ist TRIAC.1 (MT1); verbinde die Last mit TRIAC.1 und dem Nullleiter. Vergiss bei induktiven Lasten den Varistor nicht. Wenn die Schaltung in rauer Umgebung anfängt zur brummen oder rattern, füge ein RC-Glied 10nF/100R zwischen TRIAC.1 und TRIAC.2 ein (snubber circuit, der 10nF sollte 360V aushalten). Passe auf die Kühlfahne des TRIAC auf, diese führt die Phase L. Mache die Experimente zunächst mit einem einem 12 V Trafo und einer LED mit 1,5 K als Vorwiderstand als Last.
Andreas Roth schrieb: > Mache die Experimente zunächst mit einem einem 12 V Trafo und einer LED > mit 1,5 K als Vorwiderstand als Last Besser nicht. Die 8mA liegen unter dem Haltestrom der meisten TRIACs, zudem mag die LED keinen Wechselstrom.
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