Forum: Haus & Smart Home Eure Erfahrungen und Eindrücke zu verschiedenen Heizungsarten


von Bad U. (bad_urban)


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Hallo zusammen,

vorab, ich weiss, dass es spezielle Bauforen gibt. Aber ich frage auch 
gerade hier nach, da sich hier technisch versierte Leute tummeln und, 
zumindest hier im Haustechnikbereich, auch einige Häuslebauer.

Wir sind gerade am Anfang unserer Planung für unser neues Eigenheim. 
Eine der nächsten großen Fragen wird die Wahl der Heizungsanlage sein. 
Ich war auch schon auf einigen Baumessen und habe mich mit den 
Ausstellern unterhalten. Mein Eindruck daraus war, dass es heute nichts 
anderes als Wärmepumpen mehr gibt, überspitzt gesagt.
Was mir dabei nicht gefällt sind zwei Dinge:
1. Fussbodenheizung. Hatten wir mal in einer Mietwohnung und es war 
alles andere als komfortabel. Ausser den warmen Fließen natürlich :)
Regelungsmöglichkeit so gut wie keine nach aktuellem "Wärmebedarf". Ich 
kann nicht einfach in wenig genutzten Räumen ausschalten und wenn ich 
mal drin bin kurzfristig heizen. Gut, das kann bei modernen Häusern mit 
guter Dämmung mittlerweile besser sein, aber was ich gehört habe 
brauchts immernoch mehrere Stunden vorlaufzeit. Bei uns damals warens 
Tage...
2. Bei den Wärmepumpen wird wohl die fehlende Energie elektrisch 
zugeführt. Ist wohl auch recht kostenintensiv, wenn man einen Raum 
"hochheizen" will.

Alternative wäre Gasheizung mit Solarunterstützung und evtl. (käme auf 
die Kosten an) eine Wassertasche hinter dem Kamin im Wohnzimmer.

Geothermie wird wohl heute kaum noch genutzt. Da war der Hype wohl so 
vor 10 Jahren.

Ich weiss, ich bin noch ganz am Anfang mit "schlaumachen" und werde auch 
noch viel Zeit in das Thema investieren. Aber mir wären da Eure 
Erfahrungen und Eindrücke über die ein oder andere Heizungsart schon mal 
wichtig.

Deshalb die Frage an die "jungen Bauherren": Welche Heizungsart habt ihr 
gewählt, warum, und wie sind Eure Erfahrungen?

: Bearbeitet durch User
von Christian R. (supachris)


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Wir haben Stadtgas Anschluss und daher Gas Brennwert mit Solar 
Warmwasser geplant. Irgend ein brennbares Gas wird immer durch die 
Leitung kommen. Dazu Fußboden Heizung. Der Bau geht aber erst im 
kommenden Frühjahr los (4 Jahre für einen B Plan! Unglaublich), kann 
daher noch kein Urteil abgeben. Und ja, mal schnell heizen ist nicht, 
der Estrich hat ja eine extreme thermische Trägheit.
Wärmepumpen haben mich nicht überzeugt. Im besten Fall haben die einen 
Wirkungsgrad von 4, bei hohen Invest Kosten. Eine kWh Gas kostet aber 
auch nur ein Viertel einer kWh Strom, den ich ja für die Pumpe brauche. 
Durch die ständig steigende Öko Umlage wirds nicht besser. Amortisiert 
sich eventuell in 30 Jahren. Für Pellets ist kein Platz, da weiß 
außerdem auch keiner, wo der Preis hingeht. Öl, naja, bringt nur was in 
netzfernen Gebieten.

von Tom P. (booner)


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Hei,

also ich bin noch ein ganz junger Bauherr... ;-)
Meine Intention war, mein Haus dick einzupacken.
Dann ist die Art der Heizung eigentlich total egal.
Also hab ich ein Passivhaus gebaut. Geheizt wird mit einem 
Holzscheitofen der an einen 2000l Schichtschpeicher angeschlossen ist.
Auf dem Dach ist viel Solarthermie. Ca. 70% Deckungsgrad lt. Rechnung. 
Das wird die Praxis noch zeigen.

Fußbodenheizung haben wir nur aus Komfortgründen in unserem Bad.

Von diesen Wärmepumpen (vor allem die Luft-Wärmepumpen) halte ich auch 
ziemlich wenig...



Grüße,

Tom

: Bearbeitet durch User
von Uups (Gast)


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Falls man nicht grad in einer Grundwasserzone wohnt, waere ein 
Geothermiebohrloch an einer Waermepumpe eine gute Loesung. Der 
Wirkungsgrad ist ein Stueck hoeher wie bei einer Luftwaermepumpe.

Alternativ kann man auch die Kriegstreiber unterstuetzen, und mit Gas 
oder Oel feuern. Das ist wahrscheinlich kurzfristig guenstiger.

von Thomas P. (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Wir haben Stadtgas Anschluss und daher Gas Brennwert mit Solar
> Warmwasser geplant. Irgend ein brennbares Gas wird immer durch die
> Leitung kommen.

Viele Kommunen bauen ihr Gasnetz zurück, bzw. schalten es ab, weil
sie kein Geld haben zur Unterhaltung. Denen ist es einfach zu teuer,
Strom und Gas parallel anzubieten.

von Häuslebauer™ (Gast)


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Bad U. schrieb:
> Wir sind gerade am Anfang unserer Planung für unser neues Eigenheim.

Folgende Rückfragen:

- Welcher Energiestandard? EnEV? Oder "besser"?
- Hausgröße?
- Keller? Wenn ja, wie groß?
- Zufahrt problemlos mit 24 Tonnen Lastwagen möglich?
- Welche Region? Freiburg oder Sächsisch Sibirien (Höhe)?
- Kamin?

von Kai S. (kai1986)


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Hallo

bei Heizungen musst du unterscheiden zwischen der Wärmebereitstellung 
(z.B. Gaskessel) und der Wärmeübertragung in den Wohnraum (z.B. 
Heizkörper).
Zuerst solltest du dir überlegen, wie die Wärme in den Wohnraum kommen 
soll. Schon genannt hast du Heizkörper und Fußbodenheizung. Weiter ist 
mir noch Wandheizung und das Heizen über eine Lüftungsanlage bekannt. 
Heizen über Lüftungsanlage funktioniert aber nur bei sehr geringem 
Wärmebedarf oder bei sehr hohem Luftdurchsatz. Wandheizung ist eher für 
alte Bauwerke und nicht für Neubauten. Damit sehe ich Fußbodenheizung 
(FBH) und Heizkörper als interessant an.
Wie du schon angemerkt hast ist eine FBH deutlich träger als Heizkörper, 
hat aber eine stärkere Neigung zur Selbstregulierung. Als entscheidenen 
Punkt würde ich hier deine Vorlieben und Bodenbelagswünsche nehmen. Wenn 
du großteils Fließen/Stein als Bodenbelag haben möchtest solltest eine 
FBH nehmen. Wenn hingegen Holz- oder Teppichböden gewünscht sind erachte 
ich Heizkörper als geschickter. Eine Kombination von FBH und Heizkörper 
ist auch möglich, erfodert aber eine richtige (gute) Heizungsauslegung. 
An der Stelle wird von Heizungsbaufirmen gerne "gemogelt" und mit 
Faustregeln dimensioniert, anstatt richtig zu rechnen. Bei Reinsystemen 
geht das halbwegs gut, bei kombinierten häufiger auch mal nicht.
Zur trägen FBH:
An einer gut ausgelegt und eingestellten Heizungsanlage muss man 
praktisch überhaupt nicht drehen, das macht die von alleine. Einzelne 
Räume nur bei Bedarf heizen ist gerade in modernen Häusern 
problematisch, weil dabei die Wände auskühlen und sich dort Feuchtigkeit 
ausfallen kann, die durch die hohe Dichtigkeit der Wand nicht mehr nach 
außen abtransportiert werden kann. Von daher sollte die Absenktemperatur 
(nicht "geheizt") maximal 2°C unter der sonstigen Temperatur liegen und 
solch kleine Temperaturdifferenzen schafft auch eine FBH recht zügig 
nachzuheizen. Ein Vorteil einer reinen FBH ist der zusätzliche Platz und 
die Stellmöglichkeiten, die sich ergeben, wenn keine Heizkörper 
installiert sind.

Zur Wärmebereitstellung:
Hier ist die Auswahl sehr groß. Gängig ist Ölkessel, Gaskessel, 
Holzkessel und Wärmepumpe.
- Öl würde ich persönlich heute nicht mehr machen, da es stinkt und 
einen extra Raum zur Lagerung benötigt.
- Gas erfordert keine Nachbestellen und Lagern von Brennstoff und kann 
zudem mit sehr wenig Platz aufgebaut werden.
- Holz wird üblich als zentraler Kessel für Holzstücke oder Holzpellets 
ausgeführt, Kachelofen in der Wohnung beachte ich hier nicht. Holzkessel 
für Stückholz muss geschürt werden und würde ich somit ausschließen. 
Holzpelletheizung läuft selbstständig und wäre somit eine Option, da hab 
ich allerdings keine praktischen Erfahrungen mit.
- Wärmepumpe ist ein extrem weiter Bereich mit unzähligen Möglichkeiten. 
Wie der Name schon sagt wird dabei die Wärme von einem anderen 
Ort/Medium in das Heizsystem gepumpt. Üblich sind da heute Arbeitszahlen 
von 5-7, heißt, mit 1kWh Strom, den die Wärmepumpe benötigt kann sie 
5-7kWh Wärme in das Heizsystem pumpen. Die 5-7kWh Wärme müssen aber 
irgendwo herkommen, da Energie ja nicht erzeugt werden kann. Die 
Wärmequellen variieren dabei von der Umgebungsluft über Brunnenwasser 
und Eisspeicher bis zu Sonnenkollektoren. Welches System dabei 
interessant und sinnvoll ist hängt teils stark von den örtlichen 
Gegebenheiten sowie der konkreten Ausführung des Aufbaus ab.

Ein sehr wichtiger Punkt, der gerne vergessen wird ist die Auslegung der 
Vorlauftemperatur und der Spreizung (Unterschied zwischen Vor- und 
Rücklauftemperatur). Dabei gilt grob je niedriger die Vorlauftemperatur 
und je kleine die Spreizung umso besser. Diese beiden Werte hängen im 
Wesentlichen von der Auslegung der Heizkörper/FBH ab.

Eine Solarthermieanlage wird normal zuerst zur Warmwasserbereitung 
eingesetzt, da warmes Wasser das ganze Jahr über benötigt wird und man 
die Heizung dann am wenigsten benötigt, wenn die Sonne am meisten 
scheint, sprich, im Sommer.

Eine weiter Möglichkeit ist beispielsweise ein kleines 
Blockheizkraftwerk/Kraftwärmekopplung.

Meine persönlichen favoriten sind Gasbrennwertkessel oder eventuell 
Holzpellets.

Am besten ist die Heizung die man nicht braucht, deshalb noch der Tipp: 
dicke, gut dämmende Wände. Extra Isolierungen sollte man meiner Meinung 
nach meiden, wenn es geht (also beim Neubau), da jede Übergangsstelle 
eine potenzielle Problemstelle ist.

Gruß Kai

PS: Falls verfügbar ist Fernwärme eine sehr gute Wärmequelle.

von Bad U. (bad_urban)


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Hallo,

vielen Dank für Eure ausführlichen antworten.

Christian R. schrieb:
> Eine kWh Gas kostet aber
> auch nur ein Viertel einer kWh Strom, den ich ja für die Pumpe brauche.
> Durch die ständig steigende Öko Umlage wirds nicht besser. Amortisiert
> sich eventuell in 30 Jahren. Für Pellets ist kein Platz, da weiß
> außerdem auch keiner, wo der Preis hingeht.

Das war auch mein Gedanke. Obwohl der Gaspreis über die Zeit ja wohl 
auch nur eine Richtung kennen wird. Man muss das halt auch den 
Investitionen gegenüberstellen. Aus dem Bauch raus würde ich sagen, es 
muss sich gerechnet haben weit bevor mit Erneuerung zu rechnen ist.
Pallets scheine garkeine große Rolle mehr zu spielen. Einmal wohl wegen 
des Platzes. Viele bauen ja ohne Keller und dann kommen auch noch die 
Geräusche im EG dazu.

Tom P. schrieb:
> Meine Intention war, mein Haus dick einzupacken.

Du meinst Aussendämmung? Davon scheint der Trend laut den 
Bauunternehmern auch wieder wegzugehen. Empfohlen wird 36er Poroton, den 
es wohl in verschiedenen Güteklassen gibt.

Uups schrieb:
> Falls man nicht grad in einer Grundwasserzone wohnt, waere ein
> Geothermiebohrloch an einer Waermepumpe eine gute Loesung.

Ein bekannter hat Geothermie. Er hat so vor 10 Jahren gebaut. Er meinte 
er braucht ca. 70€ Strom im Monat für die Anlage. Punpe und aufheizen 
des Brauchwassers. Das kam mir recht hoch vor. Auch muss man wohl 
vorsehen, dass mal nachgebohrt werden muss. Ein Heizungshersteller hat 
mir auf einer Messe mal stolz erzählt, dass sie 10 JAhre Garantie auf 
die Bohrung geben. Für ein Auto wär das was, aber bei einem Heizungsteil 
was wohl auch richtig Geld kostet....

Thomas P. schrieb:
> Viele Kommunen bauen ihr Gasnetz zurück

Davon habe ich noch nichts gehört. Können die das so einfach? Wenn man 
sich mal für Gas entschieden hat, hat man ja keine Alternative zu 
wechseln. Aber wenn heute eine Gemeinde/Versorger Gasleitungen in einem 
Neubaugebiet verlegt werden die sich das wohl überlegt haben.

Häuslebauer™ schrieb:
> Folgende Rückfragen:
>
> - Welcher Energiestandard? EnEV? Oder "besser"?
EneV. KFW lohnt für uns nicht.
> - Hausgröße?
ca. 200m²
> - Keller? Wenn ja, wie groß?
ja, ca 80m² Nutzfläche
> - Zufahrt problemlos mit 24 Tonnen Lastwagen möglich?
schwierig bis unmöglich
> - Welche Region? Freiburg oder Sächsisch Sibirien (Höhe)?
Gemäßigte Lage im Badischen :)
> - Kamin?
Auf jeden Fall im Wohnzimmer.

Kai S. schrieb:
> Zuerst solltest du dir überlegen, wie die Wärme in den Wohnraum kommen
> soll. Schon genannt hast du Heizkörper und Fußbodenheizung. Weiter ist
> mir noch Wandheizung und das Heizen über eine Lüftungsanlage bekannt.

Wandheizung kannte ich jetzt nicht. Nur die Wassertaschen hinter 
Kaminen. Aber das ist ja die andere Richtung :)
Fußbodenheizung im Wozi ist sicher was angenehmes. Im Bad sicher auch. 
Aber da heizen wir aktuell morgens ein paar Minuten zum Duschen (kleines 
Bad) und dann nicht mehr. Mit FBH ginge das wohl nicht mehr. Mit einem 
habe ich gesprochen, der hatte die FBH auch in die begehbare Dusche 
gemacht. Ist wohl nicht so üblich aber wohl extrem angenehm. 
Lüftungsanlage wollen wir eigentlich nicht. Aber da muss ich mich auch 
noch informieren. Mir kommt es vor, dass hauptsächlich 
Fertighausanbieter dafür schwärmen. Vielleicht hängt das mit der Bauart 
zusammen. Oder in Verbindung mit Wärmepumpen. Ein kuntinuierlicher 
Luftaustausch ohne große Wärmeverluste. In der Firma könnte ich die 
Lüftungsanlage schlagen. Da würde ich viel lieber ein Fenster aufmachen 
können. Sagt der, der gerade beim Schreiben neben dem offenen Fenster 
sitzt :)

Kai S. schrieb:
> Einzelne
> Räume nur bei Bedarf heizen ist gerade in modernen Häusern
> problematisch, weil dabei die Wände auskühlen und sich dort Feuchtigkeit
> ausfallen kann, die durch die hohe Dichtigkeit der Wand nicht mehr nach
> außen abtransportiert werden kann

Das finde ich einen wichtigen Punkt. Das spräche wieder eher Richtung 
FBH in allen Wohnräumen. Ausser der Küche :) Wenn ein "Heizen nach 
Bedarf" eh nicht sinnvoll ist, ist die Trägkeit ja keine grosser 
Nachteil mehr.

Kai S. schrieb:
> Dabei gilt grob je niedriger die Vorlauftemperatur
> und je kleine die Spreizung umso besser.

Niedriger Vorlauf spricht ja auch wieder für FBH.

Kai S. schrieb:
> Eine Solarthermieanlage wird normal zuerst zur Warmwasserbereitung
> eingesetzt, da warmes Wasser das ganze Jahr über benötigt wird und man
> die Heizung dann am wenigsten benötigt, wenn die Sonne am meisten
> scheint, sprich, im Sommer.

Das wurde mir auch gesagt. Ich hätte jetzt intuitiv vermutet, dass es 
zum Heizen in der Übergangszeit auch sinnvoll ist. So aus Erfahrung in 
unserer Dachwohnung. Wenn da auch bei Kälte die Sonne rauskommt merkt 
man gleich durch die Dachfenster eine Erwärmung.

Kai S. schrieb:
> Falls verfügbar ist Fernwärme eine sehr gute Wärmequelle.

Nein, nur Gas und Sonne.

Ich denke auch eine Entscheidungshilfe wird mal das Gegenüberstellen der 
Kosten und sein. Jede Baufirma macht ja eine Art Energieberatung 
heutzutage. Aber erst dann, wenn das andere mal geklärt ist.
Und bis dahin will ich noch recherchieren, damit ich auch die richtigen 
und wichtigen Fragen beieinander habe.

von Tom P. (booner)


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Hei,

ich hab in Holzständerbauweise gebaut.
Meine Wände sind ca. nen halben Meter dick... ;-)

Lüftungsanlage ist im Passivhaus ein Muss.
Das bedeutet aber nicht, dass Du kein Fenster mehr aufmachen kannst.
Es passiert dann nur einfach das, was in jedem anderen Haus auch 
passiert: Wärme geht zum Fenster raus...
Nur mit Lüftungsanlage MUSST Du das Fenster nicht mehr aufmachen. ;-)
Allerdings ist es bei uns auch so, dass wir sehr gerne Fenster offen 
haben.

Im Wohnzimmer habe ich übrigens eine Deckenheizung. :-O
Deren Hauptzweck ist aber nicht das Heizen, sondern das Kühlen im 
Sommer.
Ich kann zwar auch die Luft der Lüftungsanlage runter kühlen, aber das 
bringt nicht allzuviel.


Ich hab ca. 400 Euro Heizkosten (inkl. Warmwasser) im Jahr bei ungefähr 
300m² Fläche und EFH. Bei einer Grundwasserwärmepumpe hat man das schon 
manchmal nur für die Wasserpumpe. (Was gerne verschwiegen wird...)


Grüße,

Tom

von Kai S. (kai1986)


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Bad U. schrieb:
> Empfohlen wird 36er Poroton, den
> es wohl in verschiedenen Güteklassen gibt.

Empfehlungen beziehen sich immer auf die aktuelle Situation und ist 
meist nicht zukunftsorientiert, bzw. kaufmännisch optimiert, was 
üblicherweise über deutlich kürzere Zeiträume gerechnet wird als für 
privat interessant. Als meine Eltern vor 25 Jahren gebaut haben lag die 
Empfehlung noch bei 24er Porotonsteinen.
Ich persönlich würde heute mindestens 50cm Poroton nehmen, eher sogar 
Richtung 60cm. Ein sehr guter Onlinerechner dafür ist www.u-wert.net.
Dort wird dir neben dem Temperaturverlauf auch der Feuchtigkeitsverlauf 
in der Wand angezeigt. Feuchtigkeit ist nämlich ein großes Problem bei 
Bauwerken, da sie die Bausubstanz schädigt und durch Schimmelbildung 
Gesundheitsprobleme verursacht.
Ein großer Kostenpunkt beim Bauen ist die Arbeitszeit und die steigt nur 
minimal, wenn die Wand dicker ist. Und die Energiekosten werden in 
Zukunft auch eher steigen als fallen, was auch für einen niedrigen 
Energiebedarf spricht.

Bad U. schrieb:
> Lüftungsanlage wollen wir eigentlich nicht. Aber da muss ich mich auch
> noch informieren. Mir kommt es vor, dass hauptsächlich
> Fertighausanbieter dafür schwärmen. Vielleicht hängt das mit der Bauart
> zusammen.

Bei modernen Gebäuden ist ein hoher Grad an Dichtigkeit gefordert, womit 
die Luft praktisch nur mit Fenster öffnen ausgetauscht wird. Um die 
Feuchtigkeit aus der Wohnung zu bekommen ist es nötig mindestens 2-3 Mal 
am Tag zu lüften. Wird dies nicht gemacht bildet sich Schimmel. Der 
Vorteil einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist hier zum Einen 
eine Energieeinsparung beim Luftaustausch und für mich persönlich der 
wichtigere Punkt der Komfortgewinn, das man nicht lüften muss. Fenster 
kann man aber selbstverständlich weiterhin aufmachen. Ein weiterer 
Pluspunkt einer Lüftungsanlage ist die Filterung der Luft. Das ist vor 
allem für Allergiker interessant und reduziert auch den Staub in der 
Wohnung. Zusätzlich hat man damit auch leicht die Möglichkeit einer 
Klimatisierung.
Die kehrseite einer Lüftungsanlage ist neben den Anschaffungskosten die 
Wartung die durchgeführt werden muss, sprich Aussaugen und 
Filterwechsel.
Auch ist in Wohnräumen auf eine gute Schalldämmung in den 
Lüftungskanälen zu achten um ein akustisches Übersprechen zwischen den 
Räumen zu vermeiden und um die Lüftergeräuche zu unterdrücken.

Bad U. schrieb:
> In der Firma könnte ich die
> Lüftungsanlage schlagen.

Das ist häufiger so, da in Firmengebäuden die Lüftungsanlagen durch die 
Bauvorschriften nötig sind (damit sich viele Personen gleichzeitig in 
den Räumen aufhalten dürfen). Gleichzeitig wird aber eine möglichst 
billige Anlage eingebaut, damit die Anlage sich auch wirtschaftlich 
möglichst schnell rechnet. Diese Anlagen führen dann zum Komfortverlust 
der Mitarbeiter statt zum Komfortgewinn.

Bad U. schrieb:
> Jede Baufirma macht ja eine Art Energieberatung
> heutzutage.

Hier liegt aber auch die Gefahr, weil viele Unternehmen es anbieten, 
weil es gefragt ist / sie es müssen, ohne das sie wirklich gut dafür 
qualifiziert sind. Empfehlenswert ist es hier, wenn die Firma 
Referenzprojekte vorzuweisen hat, die man sich anschauen kann und am 
Besten auch mit den Eigentümern sprechen kann, in wieweit das Ergebnis 
wirklich dem Geplanten/Versprochenen entspricht.

Gruß Kai

von FBH (Gast)


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"Fussbodenheizung ... und es war alles andere als komfortabel."

In einem Neubau ist das was ganz anderes. Ich habe es noch keine Sekunde 
bereut und kann mir etwas anderes gar nicht mehr vorstellen. Bei 
halbwegs moderner Isolierung ist kurzfristiges Heizen und Abkühlen per 
Definition nicht möglich und ja auch gar nicht gewünscht.

Egal welche Heizquelle ein Flächenheizung (Fußboden, Wand, Decke) mit 
niedrigen Vorlauftemperaturen ist ein MUSS !

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Thomas P. schrieb:
> Christian R. schrieb:
>> Wir haben Stadtgas Anschluss und daher Gas Brennwert mit Solar
>> Warmwasser geplant. Irgend ein brennbares Gas wird immer durch die
>> Leitung kommen.
>
> Viele Kommunen bauen ihr Gasnetz zurück, bzw. schalten es ab, weil
> sie kein Geld haben zur Unterhaltung. Denen ist es einfach zu teuer,
> Strom und Gas parallel anzubieten.

hast du da ein Beispiel? Davon hab ich noch nie gehört.
Wie sollten die denn bitte schön die Kunden zwingen können, ihre 
Wärmeerzeugung auf Strom umzustellen? Es sei denn es wird 
Nah-/Fernwärmeversorgung angeboten und es besteht Anschlusszwang.
Selbst dann werden für Altanlagen und Kochgas weiterhin Gasleitungen 
benötigt.

Im Übrigen ist es völliger Humbug, da die "Kommunen" (eigentlich ihre 
Stadtwerke o.ä.) als Betreiber der Strom- bzw. Gasnetze festgesetzte 
Erlöse für den Betrieb der Netze (Netznutzungsentgelte, 
umgangssprachlich "Netzentgelte") erhalten. Diese sind kostendeckend 
zzgl. gesetzlich vorgegebener Gewinnmarge ausgelegt. Es sei denn es ist 
in der Vergangenheit irgendwas komplett daneben gegangen, das dürfte 
bundesweit in vlt. 10 Fällen so sein und dann gibts sicherlich 
Sonderregelungen.

von Lurchi (Gast)


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Wärmepumpe mit Geothermie ist nicht so abweging, wenn die 
Randbedingungen stimmen. Eine Wärmepumpe braucht aber fast zwingend auch 
die Fußbodenheizung oder ähnliches um auf eine niedrige 
Vorlauftemperatur zu kommen.

Solarthermie ist kein Ersatz für einen Heizung, sondern mehr eine 
Ergänzung, insbesondere für die Warmwasserbereitung im Sommerhalbjahr. 
Gerade bei einem gut gedämmten Haus braucht man bei Sonnenschein kaum 
noch die Heizung - da reichen die Fenster schon aus.

Die Idee beim Passiv-haus ist, so gut zu dämmen, dass man keine 
effiziente Heizung mehr braucht und da dann Geld einsparen kann. Dadurch 
macht es auch nichts, wenn die das bisschen Heizung für extrem kalte 
Tage dann elektrisch aufbringen muss. Entsprechend ist das ein komplett 
anderer Ansatz, nicht nur einfach etwas mehr Dämmung.

Der Kamin mit Wassertaschen ist mehr etwas für gefühlte Wärme - über den 
Schornstein verliert man ggf. mehr Wärme als man in den wenigen Stunden 
die man ihn nutzen darf gewinnt. Wenn man den schlechten Wirkungsgrad, 
die Kosten (incl. Schornstein) und die Wartung berücksichtigt ist das 
ein ausgesprochen teure Wärmequelle.

von Bad U. (bad_urban)


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Tom P. schrieb:
> ich hab in Holzständerbauweise gebaut.
> Meine Wände sind ca. nen halben Meter dick... ;-)

OK. Pasivhaus ist ja noch ne ganz andere Nummer. Hier gibts auch 
Wohngebiete wo es vorgeschrieben ist, ein Passivhaus zu bauen. Wir waren 
da mal auf ner Besichtigung einer Ferighausfirma. Die hat da die 
Mehrkosten fürs Passivhaus mit ~15% veranschlagt.
400€ pa. ist natürlich unschlagbar bei der Fläche. Deckenheizung kannte 
ich jetzt auch nicht. Wärme steigt ja auf. Aber für Kühlung machts dann 
schon mehr sinn für mich.

Kai S. schrieb:
> Empfehlungen beziehen sich immer auf die aktuelle Situation und ist
> meist nicht zukunftsorientiert, bzw. kaufmännisch optimiert, was
> üblicherweise über deutlich kürzere Zeiträume gerechnet wird als für
> privat interessant.

Ja, Stand der Technik :)
Dass man mittlerweile 50-60cm dick baut wusste ich nicht. Früher waren 
es 24cm für Aussenwände. So ists bei meinen Eltern auch. Das ist auf 
jeden Fall ein Punkt den ich mal ansprechen werde. Der Nachteil dabei 
ist halt auch, dass bei 60cm Wandstärke + Putz dann schon mal noch 
einiges mehr an Fläche weggeht...
Den Onlinerechner werde ich mir mal anschauen. Ich hatte bisher die 
Feuchtigkeitsprobleme mehr auf eine übertriebene Aussendämmung 
geschoben. Aber da sind wohl mehr die Fenster schuld. Mittlerweile 
werden die Rahmen ja Luftdicht mit dem Mauerwerk verbunden.
Ich werde auch besonders den Keller mal ansprechen. Wie Du sagst sind 
Lüftungsanlagen ja auch ein Kostenfaktor. Und grade im Keller hält man 
sich wenig auf, hat aber schon gute Feuchtigkeit.

Kai S. schrieb:
> Hier liegt aber auch die Gefahr, weil viele Unternehmen es anbieten,
> weil es gefragt ist / sie es müssen, ohne das sie wirklich gut dafür
> qualifiziert sind.

Das mag sein. Meine Idee war, dass da zumindest eine Gegenüberstellung 
von Investition und Ersparnis bei rumkommt. Ist halt wie beim Auto, wenn 
man viel heizt liegt man überm Normverbrauch ;)
Meine Eltern haben sich auch mal von einem Energieberater beraten 
lassen. Klar, in einem Haus aus den 70ern kann man vieles verbessern. 
Aber für die Kosten dafür könnten sie die alte Ölheizung bis an ihr 
Lebensende bei offenem Fenster laufen lassen.

FBH schrieb:
> In einem Neubau ist das was ganz anderes. Ich habe es noch keine Sekunde
> bereut und kann mir etwas anderes gar nicht mehr vorstellen. Bei
> halbwegs moderner Isolierung ist kurzfristiges Heizen und Abkühlen per
> Definition nicht möglich und ja auch gar nicht gewünscht.

JA, in einem Neubau wir das anders sein. Deshalb frage ich ja. Meine 
Ausgangssituation waren halt meine Erfahrungen. Aber der Mensch ist ja 
lernfähig ;)
Unsere Mietwohnung ist aus den 90ern. Und ich finde gut gedämmt. Wenn 
ich, wie jetzt, im Arbeitszimmer nur den PC, Licht, Oszi laufen habe 
wirds nicht kalt, obwohl das Fenter leicht offen ist.
Das war auch so eine Erfahrung wo ich gedacht habe, warum jeden Raum 
heizen, wenn es in einem Neubau mit kurzfristiger Erwärumg noch besser 
klappen sollte.

Aber ich muss sagen, dass Eure Beiträge sehr hilfreich für mich waren. 
Neue Gedankanstöße und viele Fragen an die Baulöwen :)

von Bad U. (bad_urban)


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Lurchi schrieb:
> Solarthermie ist kein Ersatz für einen Heizung, sondern mehr eine
> Ergänzung, insbesondere für die Warmwasserbereitung im Sommerhalbjahr.

Das ist mir klar. Ich habe über eine Lösung Gas+Solartermie nachgedacht. 
Aber die Solartermieunterstützung ist, ich sag mal, wenig 
Kostenintensiv. Deshalb finde ich es eine gute Sache.

Vielleicht hänge ich da auch noch in alten Klischees fest. Ich kenn das 
auch, elekrisch heizen ist das teuerste. Das kommt noch von den 
Nachtspeicheröfen.

Das heizthema ist aber auch ein ganz wichtiges beim Hausbau. Da wird 
noch viel Energie reingesteckt werden müssen.

Du hast recht, die Wassertaschen rentieren sich wohl nicht wirklich, was 
ich gelesen habe.
Ich kannte das auch garnicht. Ich fand nur die Idee gut abends den Kamin 
anzumachen und am nächsten Morgen mit der Wärme duschen zu können. 
Einfach etwas nutzen was sonst verpuffen würde.

: Bearbeitet durch User
von Christian R. (supachris)


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Ich hab mir dazu eine Excel Tabelle gemacht, in der ich die 
Investitionskosten der Einsparung und extrapolierten Energiekosten 
gegenübergestellt habe. Einzig die Pellets Heizung würde sich nach etwa 
20 Jahren rentieren, wenn sie länger hält als die Gas-Therme.
COP von 5 bis 7 bei Wärmepumpe ist meines Wissens nur unter idealen 
Bedingungen mit Tiefenbohrung oder viel Grundwasser möglich, was sehr 
hohe Invest Kosten sind oder bei den grundwasserpumpen gleich ganz 
verboten ist.

Klar, Passivhaus mit 400€ Heizkosten pro Jahr klingt erst mal gut, aber 
ich möchte nicht wissen, wieviel das mehr gekostet hat als ein 
ordentlich gedämmtes KfW70 Haus mit Gas-Brennwert und wann sich das 
amortisiert.

Wir bauen jedenfalls mit Vaillant Gas-Brennwert plus Solar-WW und 36,5cm 
Poroton (Eder XP9). Mit berechneten Wärmebrücken und dem dusseligen 
Blower Door Test erreicht man da sogar rechnerisch gerade so die jetzige 
KfW70 Norm.

Mehrere Bekannte die auch gebaut haben, wollen ihre FBH auch nie wieder 
abgeben. Die Frauen haben seitdem keine kalten Füße mehr, die Kinder 
können stundenlang auf dem Boden spielen und im Bad ist es sogar in der 
bodengleichen Dusche von Anfang an warm. Die Schlafzimmer kann man ja 
kühler laufen lassen. Nur mal schnell wo hochheizen geht halt nicht, 
braucht man ja aber auch nicht. Selbst bei 5...10 min Lüften sinkt die 
Temperatur im Raum kaum, da ja der Estrich eine enorme Wärmemenge 
gespeichert hat.

von oszi40 (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Mehrere Bekannte die auch gebaut haben, wollen ihre FBH auch nie wieder
> abgeben.

Meine FBH würde ich auch nicht wieder hergeben. Alledings sollte man die 
thermische Trägheit kennen, wenn die Sonne plötzlich hinter dem Horizont 
verschwindet. Dann braucht die FBH längere Zeit um diesen sonnigen Raum 
(mit großen Fenstern) auf die Wunschtemperatur  nachzuheizen.

Bei schlecht isolierten Altbauten wäre eine FBH weniger sinnvoll, da 
durch die höheren Warmeverluste MEHR geheizt werden muß und demzufolge 
der Fußboden bei einige Leuten der Fußboden unangenehm heiß wurde. Viele 
hilfreiche Bauinfos fand ich bei http://www.vpb.de

von Andreas R. (rebirama)


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Wir haben vor 2 Jahren gebaut und sind im Prinzip zu den gleichen 
Schlüssen wie Christian R. gekommen.
Gastherme & FBH-only
+ Solar für WW
+ KWL (eher aus Bequemlichkeit denn aus Kostengründen)

Für die Gastherme sprach niedrigster Invest, kaum Wartung oder 
Reparaturrisiko, kaum Platzbedarf (= Invest für Flächenbedarf!).

Probleme mit der FBH hab ich keine. Schlafzimmer kühler zu halten oder 
Gästezimmer ungeheizt zu lassen funktioniert mit der Einzelraumregelung 
einwandfrei.
Wenn sich Gäste ankündigen, stellt man eben rechtzeitig die neue 
Solltemperatur an der Einzelraumregelung ein, ein paar Stunden später 
wird diese dann ohne Überschwinger erreicht; Trotz der primitiven 
Klick-Klack-Regler mit Thermischer Rückführung (einfachste Technik, die 
gut funktioniert: die thermische Rückführung macht aus dem 
Bi-Metall-2-Punkt Regler einen PD-Regler, zusammen mit der Vorsteuerung 
der Vorlauftemperatur scheint das gut zu harmonieren).

Selbstregelung funktioniert einigermaßen: Wenn die Sonne aktuell tief 
steht und gut in die vielen Fenster im Wohnzimmer scheint, dann hebt 
sich dort die Temperatur während des Tages um 2° an und kühlt über Nacht 
wieder ab.

Wir haben übrigens überwiegend verklebtes Eiche-Parkett (auf der FBH, 
Stärke ca 14mm) auf der FBH in diesem Raum, also nicht die besten 
Bedingungen.

Die KWL (ohne Erdwärmetauscher oder Feuchterückgewinnung) trocknet im 
Winter bei Frost die Luft etwas aus. Wenn ich merke, dass die Feuchte 
unter die 40% geht (Sieht man auch an denen sich reversibel öffnenden 
Fugen des Parketts), dann dreh ich das Luftvolumen etwas zurück. Das hat 
bisher gereicht.

von Schreiber (Gast)


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Bad U. schrieb:
> 2. Bei den Wärmepumpen wird wohl die fehlende Energie elektrisch
> zugeführt. Ist wohl auch recht kostenintensiv, wenn man einen Raum
> "hochheizen" will.
>
> Alternative wäre Gasheizung mit Solarunterstützung und evtl. (käme auf
> die Kosten an) eine Wassertasche hinter dem Kamin im Wohnzimmer.

Bei hohem Wärmebedarf kann man über die Kombination aus BHKW+Wärmepumpe 
nachdenken.
Klingt erstmal komisch, ist aber tatsächlich die wirtschaftlichste 
Möglichkeit Wärme zu erzeugen. Da die Investitionskosten relativ hoch 
(und im unteren Bereich von der Leistung weitestgehend unabhängig) sind, 
ist es aber erst ab einem gewissen Wärmebedarf interessant, etwa bei 
Mehrfamilienhäusern oder wenn ein Pool vorhanden ist.

Besonderer Vorteil ist, dass man auf diesem Wege die Anforderungen 
hinsichtlich Primärenergieverbrauch relativ einfach erfüllen kann, man 
kann also Kosten und Ärger bei Dämmung und Lüftungsanlage des Hauses 
minimieren. Kann sich lohnen, muss man nachrechnen. Bei vernünftiger 
Auslegung kann man mit 1hWh Erdgas 2kWh Wärme erzeugen...

Eine Solarunterstützung der Heizung ist übrigens meist unwirtschaftlich, 
man sollte das Dach eher zur Stromerzeugung nutzen. Ausnahmen nur bei 
hohem Wärmebedarf im Sommer (=Pool)

von Schreiber (Gast)


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Andreas R. schrieb:
> Die KWL (ohne Erdwärmetauscher oder Feuchterückgewinnung) trocknet im
> Winter bei Frost die Luft etwas aus. Wenn ich merke, dass die Feuchte
> unter die 40% geht (Sieht man auch an denen sich reversibel öffnenden
> Fugen des Parketts), dann dreh ich das Luftvolumen etwas zurück. Das hat
> bisher gereicht.

Ergänzung:
1. Feuchterückgewinnung führt meist auch zu einer Geruchsrückgewinnung. 
Mit der Abluft von Küche, Bad und Hobbyraum sollte man daher aufpassen. 
Obendrein lassen sich solche Wärme-und Feuchtetauscher nicht sehr gut 
reinigen und desinfizieren => Schimmel- und Bazillenzucht.

2. gegen zu trockene Luft gibt es Luftbefeuchter, idealerweise mit 
Hygrostat.

3. bei den Lüftungsanlagen viele und gut ereichbare Wartungsöffnungen 
vorsehen, Gefälle zur entwässerung (im Sommer kann die Zuluft feuchter 
wie die Abluft sein, im Extremfall gibts hier Kondenswasser) der Rohre 
vorsehen und keine Wellrohre verwenden, sonst hat man auch in den Rohren 
eine Schimmel- und Bazillenzucht...

von Dennis (Gast)


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Hi,

hier mal meine Tipps (mit Blick auf niedrige Heizkosten, kostengünstige 
Anschaffung, langfristig niedrige Wartungskosten und lange Haltbarkeit).

Nimm eine Gastherme mit Fussbodenhzg
dazu Wände Poroton ca. 40cm zu empfehlen (U-Wert ca. 0.17)

Lass dir nicht mit irgendwelchen KfW-Argumenten eine Wärmepumpe,
Photovoltaik, Solarthermie oder Dämmsysteme aufschwatzen.  Das einzige 
was dich diesbzgl interessieren sollte, ist die Frage, wieviel Dämmwert 
du für dein Geld bekommst. Merke: ein guter KfW-Wert bedeutet nicht 
automatisch, dass du wenig Geld fürs Heizen ausgibst!

Photovoltaik oder Solarthermie  sind ein Nullsummenspiel, und nur dann 
gut
geeignet, wenn jemand bewußt mehr ausgeben will, um etwas für die
Umwelt zu tun.

Die einzige Alternative zur Gastherme als Wärmeerzeuger ist aus meiner
Sicht vllt. eine Pelletheizung.

von Dennis (Gast)


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Dennis schrieb:
> hier mal meine Tipps

Ergänzung: auf jeden Fall kontrollierte be- und Entlüftung nehmen

von Heiko L. (drcaveman)


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Eine gut dimensionierte Frischwasserstation ist auch zu empfehlen.

von Weinbauer (Gast)


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Habe mich für Solewärmepumpe entschieden, da ich die selber errichten 
konnte.
Hab unter Anderem meine Heizung und Sanitär komplett selber verbaut (und 
auch vorher ausgelegt) und nur bei dem Gewerk durch Eigenleistung > 30k€ 
einsparen können mit gut 2,5 Wochen Arbeit.
FBH verlegen ist kein Hexenwerk, die Verrohrung mit den Pressfittings 
geht zack zack. OK, eine Woche Erdbewegungen im Garten für den Solekreis 
kommt noch dazu, also 3,5 Wochen.
Meine Solewärmepumpe läuft mit AZ 5,5 (inklusive beider Umwälzpumpen 
(Heizung und Sole)) ich brauch derzeit am Tag 4-5 kWh elektrisch für 
350qm beheizte Fläche, Gesamtfläche sind 420qm.

Was die FBH angeht, bei richtiger Verlegung und Dimensionierung merkst 
Du keine wirklich warmen Füße, bei mir hab ich im Heizkreis VL 28 RL 22.

Als Mauerwerk hab ich 36,5er Poroton T7 mit Glaswollefüllung verbaut, 
wollte keine Plastiktüte drum herum, die ich in 20 Jahren als Sondermüll 
entsorgen und dann erneuern darf.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Bereitstellung: Fernwärme (biomassefeuerung & solartermie; red mal mit 
den Nachbarn drüber)
Verteilung: Fussbodenheizung in kritischen Zonen (Bad, Flur etc) zur 
Unterstützung von Luftheizung und evt Konvektoren.

von Kai S. (kai1986)


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Noch eine Erfahrungswert:

Pressfittingleitungen werden bei schlechter Verpressung nach 5 Jahren 
undicht und bei guter Verpressung nach 15-20 Jahren. Ganz schlecht 
gemacht, weil das ja eh jeder kann gibt es die sogar schon direkt bei 
der Installation undicht. Bei Pressfittings gibt es nämlich einen 
O-Ring, der die Abdichtung übernimmt und der alter. Zudem sind die 
Rohrsysteme zwar standardisiert, trotzdem gibt es von Hersteller zu 
Hersteller kleine Abweichungen, weshalb die Presszange unbedingt vom 
gleichen Hersteller sein sollte wie die Rohre.

Meine Empfehlung ist hier entweder weichgelötete Kupferleitung oder 
Verbundrohr. Beim Verbundrohrsystem ist es empfehlenswert eines zu 
wählen, bei dem die Fittings fast den gleichen Innendurchmesser wie die 
Rohre selbst haben. Bei vielen Systemen ist nämlihc der Innendurchmesser 
der Fittings deutlich kleiner als der des Rohrs.
Wenn eine Regenwassernutzung angedacht ist, dann ist Verbundrohr die 
bessere Wahl, da das salzfreie/salzarme Regenwasser das Kupfer angreift.

Gruß Kai

PS: Ich schreib extra weichgelötet, obwohl das Standard ist, weil es 
immer wieder spezialisten gibt, die auf die Idee kommen, das hartgelötet 
ja besser ist, ohne zu verstehen, das mit der höheren Löttemperatur das 
Kupferrohr, das gehärtet ist, damit weichgeglüht wird und dann in den 
Bögen durch die Strömung löcher entstehen.

von homeuser (Gast)


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Zur FBH:

In modernen Passivhäusern ist man häufig bestrebt den Vorlauf so gering 
wie möglich zu halten. Der Fussboden wird also nicht wie früher warm 
sondern bleibt relativ kalt.

Zur Lüftung:

Falls du lüften kannst, kannst die weglassen.(ernst gemeint)

Verwechsel nicht eine Lüftung mit einer Klima. Das sind 2 komplett 
verschiedene Dinge. Blasen zwar beide Luft aber der Luftdurchsatz einer 
Lüftung ist gegenüber einer Klima zu vernachlässigen.

Wir haben Erdwärmeflächenkollektoren mit einer Wärmepumpe. 
Wasser+Heizung 420€ im Jahr. Haus ist ~kfw40.

Persönlich finde ich man sollte sich für 1 System entscheiden. Z.B. bei 
zusätzlichen Sonnenkollektoren armotisiert sich das ganze wenn ich 
längst bei den Würmern bin.

von Dennis (Gast)


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homeuser schrieb:
> Lüftung kannst die weglassen.(ernst gemeint)

In ein modernes, dichtes Haus gehört eine Lüftungsanlage. Das macht 
bauphysikalisch absolut Sinn und bringt einen riesigen Komfort-Gewinn.
Stromverbrauch übrigens 30-60W.

Ich heize 270m² EFH, FBH, 5 Personen übrigens mit 6-8m² Scheitholz und 
Solarthermie für ca. 470€ im Jahr, Warmwasser ist da auch bei 
(Durchschnitt der letzten 3 Jahre). Wird sich aber nie amortisieren. Bei 
uns stand tatsächlich der Umweltgedanke im Vordergrund.

Mir fällt übrigens genau ein Argument für Wärmepumpen ein:
Man bekommt keinen Besuch vom Schornsteinfeger.

von Dennis (Gast)


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Dennis schrieb:
> 6-8m²

Korrektur - ich meinte natürlich 6-8m³

von Heiko L. (drcaveman)


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Dennis schrieb:
> Mir fällt übrigens genau ein Argument für Wärmepumpen ein:
> Man bekommt keinen Besuch vom Schornsteinfeger.

Dafür freut sich dann der Kältetechniker.

von Klaus (Gast)


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Bad U. schrieb:
> 1. Fussbodenheizung. Hatten wir mal in einer Mietwohnung und es war
> alles andere als komfortabel. Ausser den warmen Fließen natürlich :)

Dazu als nicht technische Anmerkung: Heizkörper stehen immer im Weg. Und 
wenn der Raum mal umdekoriert wird, kann man sie schlecht verschieben.

Tom P. schrieb:
> Meine Wände sind ca. nen halben Meter dick... ;-)

Da werden dann schnell Fenster zu Schießscharten.

MfG Klaus

von Peter (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe auch gerade gebaut und habe mich für eine Luft/Wärmepumpe 
entschieden. Der Grund ist recht einfach: Bohrungen für Erdwärme sind 
einfach zu teuer, natürlich sind die Betriebskosten deutlich geringer 
als bei einer Luft/Wärmepumpe. Flächenkollektoren fallen bei mir auch 
raus, obwohl ich ein Grundstück von 900 m² habe. Man kann mit den 
Flächenkollektoren den Garten einfach nicht so gestalten wie man möchte, 
man muss immer darauf achten, wo die Leitungen liegen.
Holz kommt für mich auch nicht in Frage, da ich keine Möglichkeit habe 
es selbst zu machen und fertig geschnittenes Holz zu kaufen ist deutlich 
zu teuer. Gas steht bei uns auch nicht zur Verfügung.

Sowieso stand fest, dass wir eine FBH bekommen. Mir ist nicht klar, wer 
und warum man heute noch einen Heizkörper verbauen will. Natürlich hat 
die FBH auch ihre Nachteile aber sie hat einfach den großen Vorteil, 
dass die Füße warm sind ( bei Fliesen ). Daher macht auch eine 
Luft/Wärmepumpe keinen Sinn, mit der man im Sommer kühlen kann...

Von der KWL war und bin ich nit überzeugt. Das war vor Jahren mal ein 
Hype und mittlerweile verbauen es die wenigsten, da die 
Anschaffungskosten sehr hoch sind ( ca. 10.000 € ) und die allermeisten 
warten die Anlage nicht richtig und dadurch schimmeln sie. Das habe ich 
schon mehrmals gesehen und meine Häuslebauer und Heizungsbauer sagten 
das gleiche. Und für 10.000 € kann ich sehr lange morgens und abends mal 
Stoßlüften.

Wenn man jetzt nicht im tiefsten Sibierien wohnt, ist auch der Heizstab 
der Luft/Wärmepumpe nicht oft an, von daher ist das auch kein Argument. 
Was ich wahrscheinlich noch ändern werde ist, dass ich eine Solaranlage 
für den Vorlauf nachrüsten werde.

von Heiko L. (drcaveman)


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Peter schrieb:
> Natürlich hat
> die FBH auch ihre Nachteile aber sie hat einfach den großen Vorteil,
> dass die Füße warm sind ( bei Fliesen ).

Vielleicht bei sehr niedrigen Außentemperaturen.

Peter schrieb:
> Daher macht auch eine
> Luft/Wärmepumpe keinen Sinn, mit der man im Sommer kühlen kann...

Den Satz verstehe ich nicht.

Peter schrieb:
> Von der KWL war und bin ich nit überzeugt. Das war vor Jahren mal ein
> Hype und mittlerweile verbauen es die wenigsten, da die
> Anschaffungskosten sehr hoch sind ( ca. 10.000 € )

Wenn man die Möglichkeit hat das Ganze selbst zu bauen wird es um 
einiges günstiger. Es bringt halt eine Menge Komfort wenn man nicht 
andauernd herumlaufen muss zum 5min Stoßlüften.

Peter schrieb:
> und die allermeisten
> warten die Anlage nicht richtig und dadurch schimmeln sie. Das habe ich
> schon mehrmals gesehen und meine Häuslebauer und Heizungsbauer sagten
> das gleiche.

Vielleicht stimmt ja auch der Aufbau nicht.

von oszi40 (Gast)


Angehängte Dateien:

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>> dass die Füße warm sind ( bei Fliesen ).
> Vielleicht bei sehr niedrigen Außentemperaturen.

... oder durch große Wärmeverluste bei schlechter Hausisolation!!! 
Aktuell messe ich heute z.B. bei 8 Grad Aussentemperatur 24 Grad auf den 
Fliesen. Eingestellte Raumtemperatur: 20,5 Grad. Die Füße habe ich mir 
hier noch nie verbrannt. Es gab aber alte Häuser wo man es nicht 
aushalten konnte auf dem heißen Fußboden.

von Meister (Gast)


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Peter schrieb:
> ich habe auch gerade gebaut und habe mich für eine Luft/Wärmepumpe
> entschieden.

Mit deinem Post kann keiner was anfangen.
Hat deine Heizung schon einen Winter erlebt und hast du konkrete Daten 
wie Hausgröße, Verbrauchsdaten in kWh?

von Waldo (Gast)


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Hallo,
ich würde die Heizung so einfach und robust wie nur möglich aufbauen.
Eine Gasbrennwerttherme, dazu höchstens solare Warmwasserbereitung.
Das Haus so gut wie möglich dämmen, keine Lüftungsanlage.
Der Technikoverkill in den Heizanlagen ist grässlich. Kostet alles Geld 
für Wartung und Reparaturen.
Mit einer Gasheizung kann man Fussbodenheizung und einige Heizkörper 
betreiben. Fussbodenheizung im Bad mit einem Heizkörper als 
Handtuchhalter ist sehr komfortabel.
Fussbodenheizung in einem gut gedämmten Haus ist nie lästig. Fliesen 
ohne FBH fühlen sich immer kalt an, mit FBH fällt das nicht auf. Warm 
ist der Boden nur bei <-10Grad da dann die Vorlauftemperatur höher ist. 
Dann ist das aber wieder doppelt angenehm.

Wir haben eine Brennwerttherme mit 10m2 Solaranlage und einen 750l 
Schichtenspeicher, FBH im ganzen Haus und zusätzlich Heizkörper in den 
Bädern.
Das Haus wurde als KFW60 Haus vor 6 Jahren gebaut und braucht im Jahr 
zwischen 750 und 950m3 Gas bei ca. 150m2 Wohnfläche (incl. Gasherd).
Alle Zimme sind immer auf ca. 20°C-21°C geheizt.

Waldo

von Axel L. (axel_5)


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Mal ein paar Kommentare:

1. Fussbodenheizung: Erfahrungen aus alten Mietwohnungen mit schlechter 
Dämmung taugen nicht, heutige Häuser brauchen viel weniger Energie, 
entsprechend kann die Temperatur der Fussbodenheizung viel niedriger 
sein.

Ausserdem braucht eine Fussbodenheizung deutlich niedrigere Temperaturen 
als Heizkörper, was für die Effizienz einer Wärmepumpe extrem wichtig 
ist.

Dafür ist eine Fussbodenheizung teurer als Heizkörper. Und wie schon 
geschrieben ist die in Kombination mit grossen Fenstern eher ungünstig. 
Zum Einen, weil die Temperaturschwankungen grösser sind, zum anderen 
weil dieser Raum relativ viel Heizleistung braucht, was wiederum hohe 
Bodentemperaturen verlangt.

Ich habe mich jetzt gegen Fussbodenheizung entschieden, weil sie einfach 
teurer war. In einem nach heutigen Standard oder besser gedämmten Haus 
ist der Unterschied auch kaum feststellbar, die Heizkörper sind auch 
kaum warm. Da wir Holzfussboden haben, fühlt der sich auch ohne 
Fussbodenheizung warm an.

2. Poroton macht Sinn, wenn man Platz hat und die Fläche nichts kostet. 
Wer in der Stadt auf einem kleinen Grundstück baut, ist mit einem 
effizienteren System besser bedient (Holzständerbauweise, 
Kalksandstein+Dämmung) weil es einfach schmaler baut.


Gruss
Axel

: Bearbeitet durch User
von Heiko L. (drcaveman)


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Waldo schrieb:
> keine Lüftungsanlage

Warum?

Waldo schrieb:
> Mit einer Gasheizung kann man Fussbodenheizung und einige Heizkörper
> betreiben. Fussbodenheizung im Bad mit einem Heizkörper als
> Handtuchhalter ist sehr komfortabel.

Da sollte man aber das Heizungswasser im Auge behalten.

Waldo schrieb:
> Wir haben eine Brennwerttherme mit 10m2 Solaranlage und einen 750l
> Schichtenspeicher,

Ich weise noch einmal auf eine Frischwasserstation hin.
Man muss sich nur mal einen Speicher nach ein paar Jahren von innen 
ansehen.
Eigentlich müssen die Dinger alle x Jahre leer gemacht und gereinigt 
(entkalkt) werden.
Das fällt bei einer Frischwasserstation weg (weiterer Vorteil- man kann 
die Anlage leicht auf solare Heizungsunterstützung umbauen).

von Heiko L. (drcaveman)


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Axel L. schrieb:
> In einem nach heutigen Standard oder besser gedämmten Haus
> ist der Unterschied auch kaum feststellbar, die Heizkörper sind auch
> kaum warm.

Sind dann aber auch ordentliche Klötze.

von Route_66 H. (route_66)


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Hallo!
Warmwasser mit Solar macht keinen Sinn, da kann man das Geld gleich 
verbrennen.
Laut Wikipedia beträgt der durchschnittliche Energieaufwand eines 
Haushaltes in D für die Warmwasserbereitstellung 12% gegenüber 76% für 
Heizung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Energieeinsparung

Der solare Deckungsgrad beträgt über das Jahr maximal 60%.
Der Brennstoffverbrauch für WW ist also 1/7,33 vom Gesamtverbrauch. 
Davon kann man güstigstenfalls 60 % sparen. In der Praxis eher weniger, 
denn im Sommer, wenn die Sonne 100% Deckungsgrad liefert, braucht man 
viel weniger warmes Wasser (Pool im Garten, Baden im See oder Freibad, 
zu Hause kälter oder ganz kalt Duschen).

Jetzt rechnet mal die möglichen 8% Gas- oder Öleinsparung im Jahr, gegen 
die Investitions- Betriebs- und Wartungskosten einer Solartermieanlage 
für Warmwasser.

von Waldo (Gast)


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Hallo,
eine Lüftungsanlage brauch Platz im ganzen Haus und ist eine komplexe 
Anlage.
Wie robust die Anlagen sind kann ich nicht sagen. Ich hätte Angst vor 
Kondenswasser und Schimmelbildung, Wartung und Reparatur.

Unser Schichtenspeicher ist eigentlich auch zu komplex. Solarwasser und 
Brauchwasser laufen durch Wellrohre im Speicher. Im Speicher ist das 
Heizwasser das direkt über die Heizkörper läuft, das Heizwasser der FBH 
wird über einen Mischer mit Notabschaltung temperaturgeführt.

Eine Frischwasserstation ist sicherlich eine gute Sache, besser als der 
Wärmetauscher (Wellrohr) im Speicher.

Ich würde eventuell das Warmwasser direkt vor Ort über Niederdruckboiler 
erzeugen oder sogar nur die Temperatur hochsetzen.

Waldo

von Waldo (Gast)


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Ich bin eigentlich gegen Solar, eben weil es sich nicht rechnet.
Das lässt sich aber schlecht argumentieren, da alle Solar akzeptiert 
haben.

Wie ich sagte einfach einfach einfach.

Am besten wäre nur ein Gasbrenner, kleiner Brauchwasserspeicher mit FBH.

Unsere Solaranlage ist bei einem Hagelsturm zerstört worden. Wir haben 
den Schaden von der Versicherung bezahlt bekommen. Aber das kommt eben 
noch dazu.

Es rechnet sich nicht, nicht in 50Jahren.

Waldo

von Der Andere (Gast)


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Heiko L. schrieb:
> Man muss sich nur mal einen Speicher nach ein paar Jahren von innen
> ansehen.
> Eigentlich müssen die Dinger alle x Jahre leer gemacht und gereinigt
> (entkalkt) werden.
> Das fällt bei einer Frischwasserstation weg

Das will ich sehen. Warum sollte da kein Kalk anfallen, nur setzt sich 
dann das eher dünne Rohr des Frischwasserwärmetauschers zu.
Ansonsten ist aber edie Frischwasserstation sowiso sinnvoll, weil er ein 
Holzofen mit Wasserheizung hat, also eh einen Speicher braucht.

Waldo schrieb:
> Es rechnet sich nicht, nicht in 50Jahren.

Aha, du kennst also die Energiepreise in 50 Jahren?

Waldo schrieb:
> Ich würde eventuell das Warmwasser direkt vor Ort über Niederdruckboiler
> erzeugen oder sogar nur die Temperatur hochsetzen.

Elektrisch. Kleine Boiler bedeuten hoher Verlust. Wenn, dann geregelter 
Durchlauferhitzer als Nachbrenner und um sofort Warmwasser zu haben.

Route 6. schrieb:
> Laut Wikipedia beträgt der durchschnittliche Energieaufwand eines
> Haushaltes in D für die Warmwasserbereitstellung 12% gegenüber 76% für
> Heizung.

Er baut ein neues Haus mit den entsprechend hohen Vorgaben zur 
Energieeinsparung, da kannst du den Durschschnitt aller 50 - >100 
Jährigen Häuser und Mietwohnungen nicht ansetzen. Bei einem 
Niedrigenergiehaus dürfte der Warmwasseraufwand eher 50% sein.

von Route_66 H. (route_66)


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Der Andere schrieb:
> Bei einem
> Niedrigenergiehaus dürfte der Warmwasseraufwand eher 50% sein.

Das ergibt aber die gleiche Gasmenge, denn der Warmwasserbedarf in 
Litern ist unabhängig ob Standardhaus oder Niedrigenergie.
Das mögliche Einsparpotential in Euro ist also im Jahr gleich niedrig, 
ob 12% oder 50%.

Oben stand wal was von 400€ pro Jahr. Das bedeutet, bei 50% WW-Verbrauch 
sind 200€ dafür drauf gegangen. Bei 50% Wärme von der Sonne kann man 
also 100€ im Jahr sparen.
Wie hoch sind die Investitionen, die Betriebskosten, die Wartungs- und 
Reparaturkosten?

Rechne es vor!

von Heiko L. (drcaveman)


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Waldo schrieb:
> eine Lüftungsanlage brauch Platz im ganzen Haus und ist eine komplexe
> Anlage.

Komplex? Das ist im einfachsten Fall ein Kasten mit zwei Radialgebläsen, 
die Drehzahlgeregelt sind. Im komplexesten Fall sind da noch 
Differenzdrucksensoren drin um den Volumenstrom ermitteln zu können, 
eventuell dann noch eine elektrisch angetriebene Bypassklappe, CO2- oder 
Feuchtigkeitssensoren. Dazu dann Rohre zur Luftverteilung.

Waldo schrieb:
> Ich hätte Angst vor
> Kondenswasser und Schimmelbildung, Wartung und Reparatur.

Wartung:
* Filterwechsel (Filter bei den Abluftventilen nicht vergessen)- kann 
man selbst machen.

* Wärmetauscher auswaschen (nach vielen Jahren)- kann man selbst machen.

* Rohre reinigen (nach noch mehr vielen Jahren)- kann man eigentlich 
auch selbst machen.

Wo sollte denn großartig Kondenswasser außerhalb des Geräts auftreten?

Der Andere schrieb:
> Das will ich sehen. Warum sollte da kein Kalk anfallen, nur setzt sich
> dann das eher dünne Rohr des Frischwasserwärmetauschers zu.

Man muss eine Frischwasserstation ja nicht mit >60°C anfahren.

von Gerd E. (robberknight)


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Route 6. schrieb:
> Warmwasser mit Solar macht keinen Sinn,

meine Mutter hat ein Haus gekauft, die Erbauer hatten damals 
Solarthermie fürs Warmwasser aufs Dach gesetzt.

Als die Kollektoren etwa 15 Jahre alt waren, haben sie nicht mehr 
ausreichend Wärme abgegeben. Konnte man auch von außen sehen: die sind 
milchig geworden.

Jetzt mal nachgerechnet: das lohnt sich vorne und hinten nicht da wieder 
neue Kollektoren draufzusetzen.

von Tom P. (booner)


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Hei,

da wir in unserem Haus nur mit unserem Scheitholzofen warmes Wasser 
machen (Heizen und Frischwasserstation), haben wir 16m² Solarthermie auf 
dem Dach, damit man möglichst nur in der kältesten Winterzeit den Ofen 
anmachen muss.

Klappt soweit ganz gut. Man kann nicht pauschal sagen, dass sich 
Solarthermie nie rechnet. Kommt immer auf die weiteren Umstände drauf 
an. Auch die Wahl des Brennstoffes lässt sich zum Glück nicht 
pauschalisieren, sonst würde ja jeder das Gleiche verwenden...


Grüße,

Tom

von Heiko L. (drcaveman)


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Gerd E. schrieb:
> Jetzt mal nachgerechnet: das lohnt sich vorne und hinten nicht da wieder
> neue Kollektoren draufzusetzen.

Wenn man bedenkt, dass ein Solarkollektor mehr oder weniger nur ein 
Kupferrohr in einem gedämmten Glaskasten ist frag ich mich sowieso wo 
das ganze Geld bleibt was die Dinger inkl. Montage kosten.

von Christian R. (supachris)


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Route 6. schrieb:
> Warmwasser mit Solar macht keinen Sinn, da kann man das Geld gleich
> verbrennen.

Vollkommen richtig. Problem ist aber wie immer die ENEV und das 
EEWärmeG. Man muss irgendeinen regenerativen Anteil drin haben, sonst 
schafft man die Vorgaben nicht. Nur Gas-Brennwert klappt doch schon 
lange nicht mehr (Neubau). Wenn Gas-Brennwert oder Öl, dann muss man 
wenigstens das Warmwasser per Solar machen.

Wie hieß es doch so schön letztens in einer Satire-Sendung: "Es gibt 
eben leute die haben Ahnung, und es gibt die, die Gesetze machen."

: Bearbeitet durch User
von Waldo (Gast)


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Unsere Solaranlage liefert ca. 2500kWh pro Jahr. Das deckt sich mit den 
Berechnungen des Herstellers Viessmann (-> Solarrechner auf Homepage).
Mit 6ct Pro kWh Gas sind das 150€ pro Jahr Einsparung.
Gekostet hat die Anlage mit 4 Flachkollektoren und einem 
Schichtenspeicher (nur die Geräte) über 5000€.

Wenn man nun bedenkt, dass im Sommer zuviel Warmwasser anfällt, soviel 
dass mein Keller 26°C hat und ich versuche das jeden Morgen 
rauszulüften, dann frage ich mich was das ganze bringt.

Man kann versuchen im Sommer soviel Energie wie möglich aus der 
Solaranlage rauszuholen damit der Ertrag pro Jahr steigt. Dann hat man 
eine schön hohe Zahl, die viel Ersparnis bedeutet. Das hat aber mit 
Realität nichts zu tun. Das ist Verkäuferlogik.

Darauf fallen alle herein. Meine Anlage hat im Sommer zuviel Ertrag, ich 
würde nie soviel Gas einsetzen.

Ich spare die 2500kWh nicht, die meine Solaranlage liefert.

Mfg.

Waldo

von genervt (Gast)


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Waldo schrieb:
> Man kann versuchen im Sommer soviel Energie wie möglich aus der
> Solaranlage rauszuholen damit der Ertrag pro Jahr steigt. Dann hat man
> eine schön hohe Zahl, die viel Ersparnis bedeutet. Das hat aber mit
> Realität nichts zu tun. Das ist Verkäuferlogik.

Das passiert eben, wenn man die Ideologie der Ökofaschisten mit den 
Bedürfnissen der Heizungsbauerlobby kreuzt.

von Ulli (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Nur Gas-Brennwert klappt doch schon
> lange nicht mehr. Wenn Gas-Brennwert oder Öl, dann muss man wenigstens
> das Warmwasser per Solar machen

Bist du einer von diesen Schreiberlingen, die von den Lobbyverbänden 
engagiert werden, um in Foren deren Propaganda-Quatsch zu verbreiten?

Natürlich kann man ein neu zu errichtendes Haus ausschließlich mit Gas 
erwärmen - legal. Genau so machen das gerade Bekannte, wir haben letztes 
Jahr so gebaut. Absolut kein Problem!

von Michael B. (laberkopp)


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Peter schrieb:
> ich habe auch gerade gebaut und habe mich für eine Luft/Wärmepumpe
> entschieden.

Hmm, hier gibt es ein Neubaugebiet.

Viele haben Wärmepumpen.

Die Luftwärmepumpen reichten im kalten Winter vorne und hinten nicht 
aus, es wurde mit Heizkosten von bis zu 5000 EUR elektrisch nachgeheizt 
durch schnell hinzugekaufte Elektroradiatoren.

Die Erdwärmepumpen mit 3 oder 4 Bohrungen mussen mit ca. 1500 EUR 
elektrisch nachheizen.

Inzwischen haben die meisten Häuser extra Holzöfen um die kalten Winter 
durchzustehen, dafür zahlen nun alle Schornsteinfegerkosten die in der 
Ursprungsrechnung nicht drin waren. Die Kalkulation der Wärmepumpen geht 
vorne und hinten nicht auf.

Ein funktionsfähiges Wärmepumpenhaus, das sich kenne, hat die Luft durch 
viele Rohre im Garten bezogen, die ca. 1.5m Tiefe eingebuddelt waren und 
leicht abschüssig zur (Hanglage) tiefer liegenden Strasse hin, dann 
diese per Erdwärme auf zumindest 10-12 GradC gebrachte Luft per 
Wärmepumpe auf 22 GradC gebracht und in die Hälfte der Zimmer einströmen 
lassen, die andere Hälfte der Zimmer diente der Absaugung. Auch bei 
geschlossenen Türen gab es keine Schalldämmung, weil die Luft unter der 
Tür durch musste.
In der Küche gab es keine Ablufthaube, weil die die Lüftung 
durcheinandergebracht hätte. Es gab keinen Holzkaminofen, weil der nicht 
dícht genug gewesen wäre (inzwischen gibt es DiBT dichte). Man muss also 
das ganze Grundstück passend haben, damit Wärmepumpen taugen.

Die Raumluft in Häusern mit Lüftungsanlage ist erkennbar gut. Wer an 
einer Strasse wohnt, wo er nachts die Fenster zum Lüften nicht auf 
machen kann, sollte eine Lüftungsanlage bauen.

von Michael B. (laberkopp)


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Christian R. schrieb:
> Wie hieß es doch so schön letztens in einer Satire-Sendung: "Es gibt
> eben leute die haben Ahnung, und es gibt die, die Gesetze machen."

Allerdings werden bei uns die meisten Gesetze inzwischen von 
Lobbyverbänden direkt aus der zu regulierenden Industrie gemacht.

von Gerd E. (robberknight)


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Christian R. schrieb:
>> Warmwasser mit Solar macht keinen Sinn, da kann man das Geld gleich
>> verbrennen.
>
> Vollkommen richtig. Problem ist aber wie immer die ENEV und das
> EEWärmeG. Man muss irgendeinen regenerativen Anteil drin haben, sonst
> schafft man die Vorgaben nicht.

Dann muss man halt Attrappen aufs Dach nageln.

Man könnte auch die Pläne dynamisch gestalten: wenn sie einen 
Prüfvorgang erkennen, werden Sonnenkollektoren angezeigt, wenn die 
Baufirma draufschaut, sind die Dächer frei...

von Fabian F. (fabian_f55)


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Bad U. schrieb:

>> sich eventuell in 30 Jahren. Für Pellets ist kein Platz, da weiß
>> außerdem auch keiner, wo der Preis hingeht.
In einem 200m² Haus finden sich keine 2x3m für ein Silo?
Holzstaub produziern wir immer billiger sein, als z.B. Bio-erdgas.

> Das war auch mein Gedanke. Obwohl der Gaspreis über die Zeit ja wohl
> auch nur eine Richtung kennen wird. Man muss das halt auch den
> Investitionen gegenüberstellen. Aus dem Bauch raus würde ich sagen, es
> muss sich gerechnet haben weit bevor mit Erneuerung zu rechnen ist.
> Pallets scheine garkeine große Rolle mehr zu spielen. Einmal wohl wegen
> des Platzes. Viele bauen ja ohne Keller und dann kommen auch noch die
> Geräusche im EG dazu.

Welche Geräusche? Wir hören nix von unserer Pellet-Heizung

> Tom P. schrieb:
>> Meine Intention war, mein Haus dick einzupacken.
>
> Du meinst Aussendämmung? Davon scheint der Trend laut den
> Bauunternehmern auch wieder wegzugehen. Empfohlen wird 36er Poroton, den
> es wohl in verschiedenen Güteklassen gibt.

Außemdämmen wenn dann nur mit Steinwolle. Nicht dieser Styropor-Müll. 
Lohnt sich aber finanziell nicht beim neubau. Unser Haus hat ohne 
zusätzliche Dämmung KfW60-Standard. Mit Dämmung könnte man vielleicht 
noch 20-30% mehr einsparen, aber wir zahlen jetzt schon nur ca. 
600€-800€ für Heizung im Jahr. Wenn wir da noch 200€ sparen, aber die 
Dämmung 20.000€ kostet kann man sich ausrechnen wann sich das lohnt..


> Thomas P. schrieb:
>> Viele Kommunen bauen ihr Gasnetz zurück
>
> Davon habe ich noch nichts gehört. Können die das so einfach? Wenn man
> sich mal für Gas entschieden hat, hat man ja keine Alternative zu
> wechseln. Aber wenn heute eine Gemeinde/Versorger Gasleitungen in einem
> Neubaugebiet verlegt werden die sich das wohl überlegt haben.

Bei uns wurde grad eine Gemeinde vom Gasnetz getrennt, weil die 60 Jahre 
alte Leitung undicht ist und kein Geld für eine neue da ist. Pech für 
die Bewohner. Kommt aber nicht so oft vor...

>> - Zufahrt problemlos mit 24 Tonnen Lastwagen möglich?
> schwierig bis unmöglich


Der Pellet Laster muss nicht bis vor deine Eingangstür. Die Pellets 
können ein gutes Stück gepumpt werden.


> Wandheizung kannte ich jetzt nicht. Nur die Wassertaschen hinter
> Kaminen. Aber das ist ja die andere Richtung :)
> Fußbodenheizung im Wozi ist sicher was angenehmes. Im Bad sicher auch.
> Aber da heizen wir aktuell morgens ein paar Minuten zum Duschen (kleines
> Bad) und dann nicht mehr. Mit FBH ginge das wohl nicht mehr.
Brauch man aber auch nicht, weil in einem gut Isolierten Haus das Bad 
über Nacht ohnehin nicht großartig auskühlt. Zum Duschen für Mimosen 
gibts den Handtuch-Heizkörper und eine Infrarot-Heizung
 Mit einem

> Lüftungsanlage wollen wir eigentlich nicht. Aber da muss ich mich auch
> noch informieren.
Modernes Haus ohne Lüftungsanlage geht gar nicht. Die sind so dicht, das 
alles schimmelt, wenn man nicht richtig lüftet (Und NIEMAND lüftet 
richtig). Außerdem macht das den mit Abstand größten Posten bei den 
Heizkosten aus. Unsere Nachbarn haben zwar die gleiche Lüftungsanlage 
wie wir, reißen aber lieber die Fenster auf. Deren Heizkosten sind bei 
einer 20% kleineren Wohnung fast 3 mal so hoch.


> Das finde ich einen wichtigen Punkt. Das spräche wieder eher Richtung
> FBH in allen Wohnräumen. Ausser der Küche :) Wenn ein "Heizen nach
> Bedarf" eh nicht sinnvoll ist, ist die Trägkeit ja keine grosser
> Nachteil mehr.

Die Trägheit der Temperatur bewegt sich bei uns im raum von mehreren 
Tagen. Wenn wir die Heizung komplett abschalten, dauert es bei einer 
mittleren Außentemperatur von 5° über eine Woche bis die Temperatur auf 
15°C abfällt (von 23°C).
Aufheizen geht innerhalb von ca. 4h
Unsere FBH hat zeitgesteuerte Thermostate, damit der Boden im Bad und 
Flur morgens kurz warm ist, aber ansonsten drehen wir da nie was rum. 
Bei uns hats immer 22-23°C in der Wohnung.

von oszi40 (Gast)


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Michael B. schrieb:
> Die Raumluft in Häusern mit Lüftungsanlage ist erkennbar gut. Wer an
> einer Strasse wohnt, wo er nachts die Fenster zum Lüften nicht auf
> machen kann, sollte eine Lüftungsanlage bauen.

... und diese regelmäßig reinigen. Als ich vor einiger Zeit ein 
Hotelzimmer mit FRISCHEM Luftfilter besichtigte, war dieses Filter schon 
nach einer Woche reichlich zugesetzt mit Staub. Da möchte ich nicht 
wissen wie es in den Rohren mancher Lüftungsanlage heute aussieht!

von Heiko L. (drcaveman)


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Michael B. schrieb:
> Die Luftwärmepumpen reichten im kalten Winter vorne und hinten nicht
> aus, es wurde mit Heizkosten von bis zu 5000 EUR elektrisch nachgeheizt
> durch schnell hinzugekaufte Elektroradiatoren.

Das kommt aber eher davon, dass die Verkäufer der Wärmepumpen keine 
Ahnung hatten.

Michael B. schrieb:
> Ein funktionsfähiges Wärmepumpenhaus, das sich kenne, hat die Luft durch
> viele Rohre im Garten bezogen, die ca. 1.5m Tiefe eingebuddelt waren und
> leicht abschüssig zur (Hanglage) tiefer liegenden Strasse hin, dann
> diese per Erdwärme auf zumindest 10-12 GradC gebrachte Luft per
> Wärmepumpe auf 22 GradC gebracht und in die Hälfte der Zimmer einströmen
> lassen,

Das ist eine Lüftungsanlage mit Heizregister (Luftheizung), geht 
eigentlich nur vernünftig bei Passivhäusern(?).

Michael B. schrieb:
> Auch bei
> geschlossenen Türen gab es keine Schalldämmung, weil die Luft unter der
> Tür durch musste.

Das ist im Regelfall auch nicht so drastisch.

Michael B. schrieb:
> In der Küche gab es keine Ablufthaube, weil die die Lüftung
> durcheinandergebracht hätte.

Umlufthaube geht immer.

von Christian R. (supachris)


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Ulli schrieb:
> Christian R. schrieb:
>> Nur Gas-Brennwert klappt doch schon
>> lange nicht mehr. Wenn Gas-Brennwert oder Öl, dann muss man wenigstens
>> das Warmwasser per Solar machen
>
> Bist du einer von diesen Schreiberlingen, die von den Lobbyverbänden
> engagiert werden, um in Foren deren Propaganda-Quatsch zu verbreiten?

Nee, natürlich nicht. Wir würden uns den Humbug nach Möglichkeit auch 
sparen. Unsere Architektin hat ja die ganzen dusseligen ENEV 
Berechnungen gemacht, ohne Solar WW kommt man da über die 100% vom 
Referenz-Gebäude. Mit Gas, Solar-WW, 2-fach verglasten Fenstern, 36,5cm 
Poroton und ohne KWL ist man dann immerhin immer noch bei 85%.

Wie haben deine Bekannten das hingerechnet? Oder haben die 49cm Wände 
plus Styropor Dämmung?
1
Statt des Einsatzes der genannten erneuerbaren Energien kann die Nutzungspflicht auch durch folgende Ersatzmaßnahmen erfüllt werden:
2
3
- die Ausnutzung von technischer Abwärme, wie bei Abluft- und Abwasserströmen, zu 50 % (§ 7 Nr. 1a);
4
- durch Ausnutzung von Wärme aus Wärme-Kraft-Kopplungs-Anlagen zu mindestens 50 %, soweit die Anlagen hocheffizient sind, d.h. gegenüber einer getrennten Wärme- und Stromerzeugung eine Einsparung von mindestens 10 % der eingesetzten Energie erbringen (§ 7 Abs. 1b);
5
- durch Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden, wie z.B. durch Dämmmaßnahmen, um mehr als 15 % als nach den jeweils gültigen Anforderungen der EnEV (§ 7 Nr. 2);
6
- durch unmittelbaren Anschluss an Wärmenetzen, die selber Wärme mindestens zur Hälfte aus KWK-Anlagen beziehen (§ 7 Nr. 3).

Klar, wenn man extrem dämmt, kommt man evtl. drum herum, aber ob die 
dickeren Wände plus evtl. Dämmung dann weniger kosten als die 4000€ 
Solaranlage?

Insegsamt ist bei unserem Neubau die solare WW-Erzeugung das 
preisgünstigste Übel.

Und am 1.1.2016 ist die ganze Kacke ja nochmal verschärft.

von Heiko L. (drcaveman)


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oszi40 schrieb:
> Als ich vor einiger Zeit ein
> Hotelzimmer mit FRISCHEM Luftfilter besichtigte, war dieses Filter schon
> nach einer Woche reichlich zugesetzt mit Staub. Da möchte ich nicht
> wissen wie es in den Rohren mancher Lüftungsanlage heute aussieht!

Solange der Dreck in den Abluftleitungen sitzt kann er einem egal sein 
(na gut, da leidet die Effizienz der Anlage).

von Heiko L. (drcaveman)


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Fabian F. schrieb:
> Unsere FBH hat zeitgesteuerte Thermostate, damit der Boden im Bad und
> Flur morgens kurz warm ist, aber ansonsten drehen wir da nie was rum.

Ach ja, Einzelraumregelung sollte man beim Neubau auch weglassen ;)

von oszi40 (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Mit Gas, Solar-WW, 2-fach verglasten Fenstern, 36,5cm
> Poroton und ohne KWL ist man dann immerhin immer noch bei 85%.

Solange ein Fenster den 10-fachen Wärmeverlust gegenüber einer Mauer 
hat, lohnt es sich, auf einen besseren k-Wert der Fenster achten.

von Christian R. (supachris)


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Fabian F. schrieb:
> Modernes Haus ohne Lüftungsanlage geht gar nicht. Die sind so dicht, das
> alles schimmelt, wenn man nicht richtig lüftet (Und NIEMAND lüftet
> richtig).

So pauschal kann man das nicht sagen.
Schimmel kann man auch gut vermeiden, wenn man diffusionsoffene 
Baustoffe nimmt. Also innen Silikat-Farbe, keine Tapete, dann offenen 
Putz, Poroton-Wände und außen mineralischen Putz. Dann sammeln sich auf 
der Nordseite höchstens Algen am Putz, Schimmel mag mineralische 
Untergründe nicht. Und Lüften muss man natürlich halbwegs richtig, also 
2..3 mal am Tag Stoßlüften. Wer gleichzeitig heizt und dann die ganze 
Nacht bei offenem Fenster schläft, dem ist halt nicht zu helfen. Und wer 
ein paar Tonnen Styropor-Sondermüll samt Raufasertapete nimmt, muss sich 
über Schimmel nicht wundern. Mit der Standard-Dämmung, also WDVS ist 
eine KWL natürlich Pflicht, da muss man beipflichten.

von Michael B. (laberkopp)


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Heiko L. schrieb:
> Das kommt aber eher davon, dass die Verkäufer der Wärmepumpen keine
> Ahnung hatten.

Das kommt eher daher, weil die Verkäufer von Wärmepumpen genau wissen, 
daß eine ausreichend ausgelegte Wärmepumpe den Kaufpreis so exorbitant 
in die Höhe schraubt, daß jeder auf den Murks verzichtet.

> Das ist eine Lüftungsanlage mit Heizregister (Luftheizung), geht
> eigentlich nur vernünftig bei Passivhäusern(?).

Nein, das war eine Luftwärmepumpe mit Erdvorerwärmung der angesaugten 
Luft, damit sie keinesfalls Luft mit 0 GradC durch den Wärmetauscher 
jagt, sondern möglichst warme Luft. Ein Teil der Luft ging ins Haus, der 
grösste Teil wurde gleich wieder abgeblasen.

> Das ist im Regelfall auch nicht so drastisch.

Wenn man keine Kidner hat  sondern Single ist und alleine wohnt, mag das 
stimmen.

> Umlufthaube geht immer.

Umlufthaube entfernt aber nicht der Geruch einer Pommesbude. UV-Ozon 
gibt es in Umlufthauben ja auch nicht mehr. Wer nur Fertigpizza in 
seiner Küche aufbäckt, mag mit einer Umlufthaube ausreichend bedient 
sein.

von Michael B. (laberkopp)


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oszi40 schrieb:
> ... und diese regelmäßig reinigen.

Ja, er konnte von der Strasse nach Abnehmen der Gitter eine Art 
Pfeifenreiniger reinschieben um die Rohre zu putzen, und das 
Kondenswasser lief durch das Gefälle auch von selbst ab. Filter gab es 
natürlich trotzdem.

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

wie schon öfter geschrieben, sollte man eine Heizung nicht isoliert 
betrachten, sondern immer das Gesamt-Wärmekonzept - und hier ist 
entscheidend, wie gut die restlichen Systeme sind.

Bei einem Haus, das gerade so die EnEV schafft, ist wahrscheinlich eine 
Gasterme (ggf. mit Alibi-Solar) am sinnvollsten, da vergleichsweise viel 
Energie zur Verfügung gestellt werden muss. Auch kann man sich die 
anderen Komponenten nahezu frei auswählen, da keine starke Abhängigkeit 
zur Heizungsanlage vorhanden ist. Z.B. könnte es tatsächlich Sinnvoll 
sein, Heizkörper zu verwenden, da eine Nachtabsenkung möglich ist. Dabei 
hat man vergleichsweise niedrige Investitionskosten bei relativ hohen 
laufenden Kosten.

Plant man jedoch ein deutlich besseres Haus, so werden damit auch andere 
Komponenten mehr oder weniger festgelegt. Zum einen kann gar keine 
Nachtabsenkung mehr durchgeführt werden (mein Haus z.B. verliert bei 
abgeschalteter Heizung bei 0°C Außentemperatur ca 1 bis 1,5°C pro Tag 
Innentemperatur). Zum anderen wird man eine möglichst niedrige 
Vorlauftemperatur anstreben, damit die Heizung (egal ob Wärmepumpe oder 
Brennwert) möglichst effizient arbeitet. Damit ist Fußbodenheizung 
nahezu gesetzt.

Sind die entsprechenden Voraussetzungen gegeben, dann kann auch der 
Einsatz von Wärmepumpen sinnvoll sein (wobei eine Luft/Luft-Wärmepumpe 
wohl nur bei echten Passivhäusern überhaupt in Betracht kommt). Wählt 
man die richtigen Modelle sind auch monovalente Auslegungen (also ohne 
Heizstab) möglich - ich habe z.B. eine Mitsubishi Zubadan, die die 
Nominalleistung auch ohne Heizstab bis -20°C Außentemperatur zur 
Verfügung stellt. Zugegeben, die Arbeitszahl beträgt dann nur noch 1,7 
bei 100% Last, allerdings ist der Gesamt-Wärmebedarf bei mir so klein, 
dass ich auch in diesem Fall nicht auf 100% Last komme und somit die 
Arbeitszahl deutlich besser wird. Bei realistischeren 2°C 
Außentemperatur liege ich dann so bei einer Arbeitszahl von 3,5 - 4, was 
geringfügig niedrigere Kosten als Gas bewirkt.

Daher war für mich die Luft/Wasser-Wärmepumpe der beste Kompromiss 
zwischen Invest und laufenden Kosten (man sollte aber auch darauf 
achten, beim Kauf nicht über den Tisch gezogen zu werden...). Oder um es 
so auszudrücken: ich habe jetzt niedrigere Heizkosten in einem 350qm 
freistehenden EFH als ich vorher in einer 100qm Doppelhaushälfte Baujahr 
1980 hatte.

Zum Thema zentrale Lüftung kann ich nur bestätigen, dass der 
Komfortgewinn erheblich ist. Filter an allen relevanten Stellen 
vorausgesetzt (halt überall dort, wo Luft in das System tritt) ist auch 
die Verschmutzung kein Problem. Ebenso ist ein Kamin und eine 
Umluft-Abzugshaube kein Problem, wobei der Kamin allerdings bei uns als 
Fernseher ausgelegt ist, da eine Verwertung der Wärme das Haus erheblich 
überhitzen würde...

Es kommt also immer auf das Gesamtkonzept und den entsprechenden Planer 
an - und hier haben leider die meisten Architekten noch immer 
erheblichen Nachholbedarf, von den Verkäufern von Bauträgern und 
Generalunternehmern gar nicht zu reden.

Schöne Grüße,
Martin

von homeuser (Gast)


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Eine Lüftung macht bei eigenbewohnten Immobilien Sinn, wenn man nicht 
lüften kann (können die wenigsten). Bei fremdbewohnten (irgendwann mal 
vermieten?) ist es ein Muss.

Falls man aber darauf achtet das die Feuchtigkeit raus kann.
Als Wandaufbau also nur Putz und Dämmziegel hat kann es auch ohne ganz 
gut funktionieren. Auf Silikatfarben, mineralische Putze , 
Silikataußenfarbe achten!

Heizen mit einer Lüftung kann man aber sowas von vergessen! Das hat 
schon der alte Krupp über Jahre nicht akzeptieren wollen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Villa_H%C3%BCgel_%28Essen%29#Erste_Warmluftheizung

von Heiko L. (drcaveman)


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Michael B. schrieb:
> Das kommt eher daher, weil die Verkäufer von Wärmepumpen genau wissen,
> daß eine ausreichend ausgelegte Wärmepumpe den Kaufpreis so exorbitant
> in die Höhe schraubt, daß jeder auf den Murks verzichtet.

Es ist sehr oft so, dass die Heizung selbst nicht richtig ausgelegt 
wird, zur Sicherheit wird dann die Wärmequelle zwei Nummern größer 
genommen.
Das ist gerade bei einer Wärmepumpe sehr doof.

Michael B. schrieb:
> Nein, das war eine Luftwärmepumpe mit Erdvorerwärmung der angesaugten
> Luft, damit sie keinesfalls Luft mit 0 GradC durch den Wärmetauscher
> jagt, sondern möglichst warme Luft. Ein Teil der Luft ging ins Haus, der
> grösste Teil wurde gleich wieder abgeblasen.

Im Endeffekt ist eine Luft-Luft Wärmepumpe eine KWL mit 
Wärmepumpenheizregister.

Michael B. schrieb:
> Wenn man keine Kidner hat  sondern Single ist und alleine wohnt, mag das
> stimmen.

Ich kenne Türen bei denen unten ein 1cm Spalt ist und oben die Dichtung 
entfernt wurde zwecks Luftdurchströmung- vielleicht bin ich auch einfach 
unempfindlicher.

Michael B. schrieb:
> Umlufthaube entfernt aber nicht der Geruch einer Pommesbude.

Dafür gibt es Aktivkohlefilter und Türen.
Zusätzlich saugt die KWL sowieso in der Küche ab.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Michael B. schrieb:
> Heiko L. schrieb:


>
> Umlufthaube entfernt aber nicht der Geruch einer Pommesbude. UV-Ozon
> gibt es in Umlufthauben ja auch nicht mehr. Wer nur Fertigpizza in
> seiner Küche aufbäckt, mag mit einer Umlufthaube ausreichend bedient
> sein.

Warum sollte eine abzugshaube in Kombination mit Lüftung nicht gehen? 
Beu uns hängt auch die Abzugshaube an der Raumlüftung. Muss halt nur 
einen Kohlefilter mit rein, damit man sich nicht die Rohre vollfettet..

von Ulli (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Wie haben deine Bekannten das hingerechnet? Oder haben die 49cm Wände
> plus Styropor Dämmung?
Wienerberger T7 40cm, KWL, Brennwert-Gastherme fertig - wo ist das 
Problem?

von Heiko L. (drcaveman)


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Fabian F. schrieb:
> Beu uns hängt auch die Abzugshaube an der Raumlüftung. Muss halt nur
> einen Kohlefilter mit rein, damit man sich nicht die Rohre vollfettet

Die Haube hängt als Ablufthaube an den KWL Abluftrohren?
Wer hat das denn gebaut?

Also Ablufthaube an separatem Rohr, die mit der KWL kommuniziert kann 
ich noch nachvollziehen...

von Michael B. (laberkopp)


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Fabian F. schrieb:
> Warum sollte eine abzugshaube in Kombination mit Lüftung nicht gehen?

Der Luftdurchsatz einer Ablufthaube liegt 100 mal höher als der 
Luftdurchsatz einer Lüftungsanlage.

Einerseits funktionieren damit die Wärmetauscher nicht mehr richtig, 
andererseits verfettet die Anlage (trotz Filter) bis zum Totalschaden.

Und wenn die Ablufthaube ihren eigenen Abluftkanal hat und man nur bei 
geschlossener Küchentüre kocht, dann trägt die Wärme des Herdes trotzdem 
nicht zur Hauserwärmung bei, darf also nicht in die 
Wärmebedarfsberechnung eingehen sondern ist ein Totalverlust.

Man erkennt die hohe Leistung einer Ablufthaube auch daran, daß DiBT 
Kaminöfen bis -8Pa einer Lüftungsanlage dicht sind, aber nicht bis 
-100Pa einer Ablufthaube.

von Der Andere (Gast)


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Heiko L. schrieb:
> Man muss eine Frischwasserstation ja nicht mit >60°C anfahren.

Je nachdem wie man ggf. günstig Wärme in den Pufferspeicher lädt hat der 
eine Temperatur >60° (Holzofen, Solarthermie, ...). Und die 
Frischwassersrtation wird primär vom Puffer durchströmt, oder 
optimalerweise ist sie innerhalb des Pufferspeichers integriert.

Route 6. schrieb:
> Das ergibt aber die gleiche Gasmenge, denn der Warmwasserbedarf in
> Litern ist unabhängig ob Standardhaus oder Niedrigenergie.
> Das mögliche Einsparpotential in Euro ist also im Jahr gleich niedrig,
> ob 12% oder 50%.
>
> Oben stand wal was von 400€ pro Jahr. Das bedeutet, bei 50% WW-Verbrauch
> sind 200€ dafür drauf gegangen. Bei 50% Wärme von der Sonne kann man
> also 100€ im Jahr sparen.

Ob sich das lohnt muss man durchrechnen ohne Frage, aber ich bezweifle 
dass du mit einer 2 Kind Familie (und davon gehe ich jetzt mal bei 
"Haus" aus) mit so geringem Warmwasser hinkommst. Ich habe 3 Kids und 
weiss wie lange und wie oft die unter der Dusche stehen :-(

Heiko L. schrieb:
> Ach ja, Einzelraumregelung sollte man beim Neubau auch weglassen ;)

Das ist und bleibt Unfug. Eine Steuerung ist immer schlechter als eine 
Regelung. Und der Wärmebedarf eines Zimmers mit großen Südfenstern im 
Winter (keine Abschattung wiel schrägstehende Sonne voll reinscheint) 
ist deutlich anders wenn die Sonne scheint gegenüber Nebel, bei gleicher 
Aussentemperatur. Und das Nordzimmer hat die dann den gleichen 
Wärmebedarf.

Hydraulischer Abgleich ist nur eine grobe Näherung

Ganz davon zu schweigen, dass man vieleicht auch mal zu lang gelüftet 
hat und das eine Zimmer dann schnell aufzeizen will, wes nicht geht wenn 
du kein Regler (Thermostat ist ein Regler) verbaut hast der dann die 
Heizung weiter aufmacht.
Oder du willst die Heizung zudrehen weil du jetzt ne halbe Stunde die 
Balkontür offen hast (warum auch immer).

Genau das ist auch der große Nachteil von Fussbodenheizungen, ich kann 
weder schnell mal den Wärmezufluss stoppen, noch kann ich ihn schnell 
(abhängig von Störgrüßen wie Tür/Fenster auf, Sonne in Fenster, ...) 
ändern, weil die zeitkonstante des Estrichs im Stundenbereich liegt.

von Heiko L. (drcaveman)


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Der Andere schrieb:
> Je nachdem wie man ggf. günstig Wärme in den Pufferspeicher lädt hat der
> eine Temperatur >60° (Holzofen, Solarthermie, ...).

Mischer vorsetzen.

Der Andere schrieb:
> Das ist und bleibt Unfug. Eine Steuerung ist immer schlechter als eine
> Regelung.

Hab ja nicht geschrieben, dass man keine Regelung einbauen soll.
Nur halt keine Einzelraumregelung.

Der Andere schrieb:
> Und der Wärmebedarf eines Zimmers mit großen Südfenstern im
> Winter (keine Abschattung wiel schrägstehende Sonne voll reinscheint)
> ist deutlich anders wenn die Sonne scheint gegenüber Nebel, bei gleicher
> Aussentemperatur. Und das Nordzimmer hat die dann den gleichen
> Wärmebedarf.

Das packt eine korrekt ausgeführte Fußbodenheizung alleine.

Der Andere schrieb:
> Hydraulischer Abgleich ist nur eine grobe Näherung

Nein.

Der Andere schrieb:
> Ganz davon zu schweigen, dass man vieleicht auch mal zu lang gelüftet
> hat und das eine Zimmer dann schnell aufzeizen will, wes nicht geht wenn
> du kein Regler (Thermostat ist ein Regler) verbaut hast der dann die
> Heizung weiter aufmacht.

Bringt ja nichts wenn der Thermostat weiter aufmacht aber die 
Vorlauftemperatur unten bleibt und die Pumpe möglicherweise sogar aus 
ist.

Der Andere schrieb:
> Genau das ist auch der große Nachteil von Fussbodenheizungen, ich kann
> weder schnell mal den Wärmezufluss stoppen, noch kann ich ihn schnell
> (abhängig von Störgrüßen wie Tür/Fenster auf, Sonne in Fenster, ...)
> ändern, weil die zeitkonstante des Estrichs im Stundenbereich liegt.

Ein Kompaktheizkörper bei 30°C Vorlauftemperatur wird auch nicht gerade 
sprunghaft den Raum aufheizen.

von Route_66 H. (route_66)


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Der Andere schrieb:
> Ich habe 3 Kids und
> weiss wie lange und wie oft die unter der Dusche stehen :-(

Dann passiert Folgendes: nach dem Motto "Bei uns kommt das Warmwasser ja 
von der Sonne, kostet also nichts" wird noch länger geduscht. Ja, genau 
so denken die KIDs.
Dann bezahlst Du die Gaseinsparung durch das Wasser- und Abwassergeld 
mehrfach.

von Der Andere (Gast)


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Heiko L. schrieb:
> Der Andere schrieb:
>> Und der Wärmebedarf eines Zimmers mit großen Südfenstern im
>> Winter (keine Abschattung wiel schrägstehende Sonne voll reinscheint)
>> ist deutlich anders wenn die Sonne scheint gegenüber Nebel, bei gleicher
>> Aussentemperatur. Und das Nordzimmer hat die dann den gleichen
>> Wärmebedarf.
>
> Das packt eine korrekt ausgeführte Fußbodenheizung alleine.

Dann erkäre mal wie das technisch gehen soll.
Kannst du aber nicht :-)

von Der Andere (Gast)


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Route 6. schrieb:
> Ja, genau so denken die KIDs.

Interessant dass du weisst wie meine Kids denken :-)

von Heiko L. (drcaveman)


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Der Andere schrieb:
> Dann erkäre mal wie das technisch gehen soll.
> Kannst du aber nicht :-)

Die abgegebene Leistung einer Fußbodenheizung hängt von der 
Temperaturdifferenz zwischen Fußbodenoberkante und Raumtemperatur ab. 
Steigt die Raumtemperatur bei gleichbleibender Oberkanten/Vorlauf- 
Temperatur dann sinkt die abgegebene Leistung.

Diese Selbstregulierung ist logischerweise umso stärker je niedriger die 
Vorlauftemperatur ist.

von Der Andere (Gast)


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Heiko L. schrieb:
> Ein Kompaktheizkörper bei 30°C Vorlauftemperatur wird auch nicht gerade
> sprunghaft den Raum aufheizen.

Aber deutlich schneller als ein Kompaktheizkörper der gar nicht 
aufregeln kann weil du ja hier behauptest eine Einzelraumregelung in 
Form von einfachen Heizkörperthermostaten wäre völlig unnötig.

Die Vorlauftemperatur (Aussentemperaturgesteuert) und Heizkörpergröße 
wählt man natürlich so daß auf eine Störgröße reagiert werden kann.

Wer so blöd ist um das letzte % an Wirkungsgrad zu gewinnen die 
Vorlauftemperatur so knapp einstellt, dass die Regelung kein Spiel mehr 
zum regeln hat, der muss halt leiden.

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

Der Andere schrieb:
> Heiko L. schrieb:
>> Ach ja, Einzelraumregelung sollte man beim Neubau auch weglassen ;)
>
> Das ist und bleibt Unfug. Eine Steuerung ist immer schlechter als eine
> Regelung. Und der Wärmebedarf eines Zimmers mit großen Südfenstern im
> Winter (keine Abschattung wiel schrägstehende Sonne voll reinscheint)
> ist deutlich anders wenn die Sonne scheint gegenüber Nebel, bei gleicher
> Aussentemperatur. Und das Nordzimmer hat die dann den gleichen
> Wärmebedarf.

Lustigerweise ist dieses Beispiel gerade geeignet, den Unsinn einer 
Einzelraumregelung bei hochgedämmten Häusern mit Fußbodenheizung 
aufzuzeigen: In dem geschilderten Szenario sperrt eine 
Einzelraumregelung das Südzimmer komplett ab, wodurch die eingetragene 
Wärme (die ja hauptsächlich vom Fußboden aufgenommen wird) in dem 
Zimmmer verbleibt und nicht über die Heizung im Haus verteilt werden 
kann.

Die Folge: Der Südraum überhitzt, während der Nordraum weiter mit der 
Heizung aufgewärmt werden muss.

Ohne ERR wird hingegen die Wärme deutlich besser verteilt, so dass 
Heizenergie gespart werden kann.

Funktioniert natürlich nur, wenn die Rücklauftemperatur unterhalb der 
Temperatur liegt, die der sonnenbeschienene Fußboden hat. Mit der 
richtigen Auslegung ist das aber zumindest in der Übergangszeit kein 
Problem.

Abgesehen davon ist der Wärmetransport innerhalb des hochgedämmten 
Hauses im Vergleich zum Wärmetransport nach Außen um Größenordnungen 
höher, weswegen ohne besondere Maßnahmen die Räume über längere Zeit 
alle eine ähnliche Temperatur haben, ob die Heizung in dem Raum 
eingeschaltet ist oder nicht. Daher ist auch die abgesperrte 
Sonneneinstrahlung problematisch, da der Energieeintrag durch die Sonne 
um Größenordnungen höher liegt, als das Zimmer sowohl nach außen als 
auch an andere Zimmer ohne Heizungsanbindung abgibt.

ERR ist als Nachrüstung für Altbauten extrem sinnvoll, ab KFW55 jedoch 
(auch ökonomischer) Unsinn, weswegen sie auch offiziell in entsprechende 
Häuser nicht eingebaut werden muss (es gibt eine passende 
Ausnahmeregelung in der EnEV).

Schöne Grüße,
Martin

von Der Andere (Gast)


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Heiko L. schrieb:
> Diese Selbstregulierung ist logischerweise umso stärker je niedriger die
> Vorlauftemperatur ist.

Funktioniert aber nur wenn der Boden nicht auskühlt, was der Fall ist 
wenn mal jemand im Winter das Fenster ne Stunde offen hatte weil 
"vergessen"
Oder weil man mal länger lüften muss weil Kartoffel angebrannt sind und 
es gotterbärmlich stinkt.

Und wenn bei Kaltem mal die Sonne reinscheint dann hast du prötzlich 24° 
statt der 21 bei der Fussbodenheizung.

Dumme Steuerung mit einem trägen Heizelement ist immer schlechter als 
eine aktive Regelung.

von Der Andere (Gast)


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Martin L. schrieb:
> den Unsinn einer
> Einzelraumregelung bei hochgedämmten Häusern mit Fußbodenheizung

Es ging hier nicht rein um Fussbodenheizung sondern auch um andere 
Systeme wie klassische Heizkörper etc.
Die Fussbodenheizng mit mehren Stunden zeitkonstante kann man natürlich 
nicht regeln, bzw da bringt es wirklich wenig bis nichts.

von Der Andere (Gast)


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Martin L. schrieb:
> Ohne ERR wird hingegen die Wärme deutlich besser verteilt, so dass
> Heizenergie gespart werden kann.
>
> Funktioniert natürlich nur, wenn die Rücklauftemperatur unterhalb der
> Temperatur liegt, die der sonnenbeschienene Fußboden hat. Mit der
> richtigen Auslegung ist das aber zumindest in der Übergangszeit kein
> Problem.

Den Aspekt hatte ich so noch gar nicht auf dem Schirm, danke dafür. Aber 
auch da ist es nur suboptimal weil eben zumindest die klassischen 
Estrichfussbodenheizungen eine so große Zeitkonstante haben.

Versteht mich richtig, ich verdamme Fussbodenheizungen nicht, aber sie 
haben ihre Nachteile, vor allem bei stark wechselnden Aussentemperaturen 
und Störgrößen.

von oszi40 (Gast)


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Heiko L. schrieb:
>> Und das Nordzimmer hat die dann den gleichen
>> Wärmebedarf.
>
> Das packt eine korrekt ausgeführte Fußbodenheizung alleine.

Optimist. Sobald sich z.B. dynamisch die Bedingungen durch Öffen großer 
Terrassentüren ändern, nützt Dir hydraulischer Abgleich wenig. ES MUSS 
nachgeheizt werden um in DIESEM Raum den Wärmeverlust auszugleichen. Bei 
der FBH dauert es dann etwas länger als mit großem zusätzlichem 
Heizkörper.

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

Der Andere schrieb:
> Martin L. schrieb:
>> den Unsinn einer
>> Einzelraumregelung bei hochgedämmten Häusern mit Fußbodenheizung
>
> Es ging hier nicht rein um Fussbodenheizung sondern auch um andere
> Systeme wie klassische Heizkörper etc.
> Die Fussbodenheizng mit mehren Stunden zeitkonstante kann man natürlich
> nicht regeln, bzw da bringt es wirklich wenig bis nichts.

Naja, Du meintest explizit zu Fußbodenheizungen:

Der Andere schrieb:
> Heiko L. schrieb:
>> Das packt eine korrekt ausgeführte Fußbodenheizung alleine.
>
> Dann erkäre mal wie das technisch gehen soll.
> Kannst du aber nicht :-)

Und gerade dort funktioniert es eben...

Und bei Häusern ab KFW55 brauchen auch klassische Systeme wie Heizkörper 
nicht schnell geregelt werden, da sich die Temperaturen der einzelnen 
Zimmer sowieso angleichen. Einzige Ausnahme stellen Sondersituationen 
wie z.B. Badezimmer da, die man ggf. 5 Grad wärmer als den Rest haben 
möchte.

Der Effizienzgewinn durch eine Einzelraumregelung im Vergleich zu einer 
entsprechend statisch eingestellten Heizung ist aber auch in dem Fall so 
gering, dass sowohl die wirtschaftliche Betrachtung als auch vermutlich 
die ökologische Betrachtung (auch ERR brauchen Strom) die ERR als 
unnötig bis schädlich identifiziert.

Und wer die Terassentüren stundenlang bei Minusgraden offen lässt, der 
sollte tatsächlich Heizkörper mit ERR verwenden - dem ist allerdings 
sowohl die Ökobilanz als auch die wirtschaftliche Betrachtung egal, die 
ERR ist dann nur eine Komforterhöhung.

Schöne Grüße,
Martin

von Heiko L. (drcaveman)


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Der Andere schrieb:
> Die Vorlauftemperatur (Aussentemperaturgesteuert) und Heizkörpergröße
> wählt man natürlich so daß auf eine Störgröße reagiert werden kann.
>
> Wer so blöd ist um das letzte % an Wirkungsgrad zu gewinnen die
> Vorlauftemperatur so knapp einstellt, dass die Regelung kein Spiel mehr
> zum regeln hat, der muss halt leiden.

Die Thermostate an Kompaktheizkörpern sind seit geraumer seit nur noch 
zum Abregeln bei Sonneneinstrahlung zu benutzen und nicht um eine 
Heizung, die bei zu hoher Vorlauftemperatur betrieben wird, 
kontinuierlich abzuwürgen.

Der Andere schrieb:
> Funktioniert aber nur wenn der Boden nicht auskühlt, was der Fall ist
> wenn mal jemand im Winter das Fenster ne Stunde offen hatte weil
> "vergessen"
> Oder weil man mal länger lüften muss weil Kartoffel angebrannt sind und
> es gotterbärmlich stinkt.

Soso, wenn jemand eine Heizung effizient betreibt so ist er "blöd" 
(siehe oben), aber Tür offen stehen lassen und Kartoffeln in Kohle 
verwandlen ist normal?

Der Andere schrieb:
> Und wenn bei Kaltem mal die Sonne reinscheint dann hast du prötzlich 24°
> statt der 21 bei der Fussbodenheizung.

Du hast schon meinen Post und den von Martin gelesen?

Der Andere schrieb:
> Dumme Steuerung mit einem trägen Heizelement ist immer schlechter als
> eine aktive Regelung.

Da wird nix gesteuert. Es regelt von selbst, eine Gegenkopplung.

Der Andere schrieb:
> Es ging hier nicht rein um Fussbodenheizung sondern auch um andere
> Systeme wie klassische Heizkörper etc.

Ich bezog mich aber auf Fabian F. und der hatte eine Fußbodenheizung.

von Dennis (Gast)


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Martin L. schrieb:
>>> Ach ja, Einzelraumregelung sollte man beim Neubau auch weglassen ;)

Laut irgendwelcher Baubestimmungen muss es eine Einzelraumregelung 
geben.
Ausserdem halte ich sie auch für sinnvoll, wenn man das System korrekt 
einstellt:

1.
Die Vorlauftemperatur, Heizkurve sowie hydr. Abgleich muss so 
eingestellt werden, dass sich bei offenen Heizkreisventilen die 
gewünschte Raumtemperatur einstellt.

2. Die Raumthermostate sind nur dazu da, um Fremdwärmequellen 
wegzuregeln.

Bei uns sieht das so aus, dass sich bei akt. 9° aussen ca. 25°C Vorlauf
einstellen und die Raumthermostate größtenteils Heizen anzeigen. Das
ändert sich eigentlich nur, wenn die Südzimmer durch die Sonne erwärmt 
werden. Dann regeln die Thermostate diese Fremdwärme weg und gut is.

von Heiko L. (drcaveman)


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oszi40 schrieb:
> ES MUSS
> nachgeheizt werden um in DIESEM Raum den Wärmeverlust auszugleichen.

Ja, geschieht ja auch dann automatisch. Die Temperaturdifferenz zwischen 
Fußbodenoberkante und Raumtemperatur wird größer -> mehr Leistung von 
der FBH.

Wenn man in so einem Fall die Vorlauftemperatur erhöht um das Zimmer 
schneller aufzuheizen, dann heizen sich alle anderen Räume über die 
Solltemperatur auf oder, bei ERR, werden die Einzelraumthermostate die 
anderen Räume abwürgen (weniger Gesamtvolumenstrom in der Heizung, die 
wird sich bedanken).
Und wer schraubt eigentlich in diesem Fall die Vorlauftemperatur hoch?

von oszi40 (Gast)


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>> Terrassentüren

Heiko L. schrieb:
> Temperaturdifferenz wird größer -> VIEL mehr Leistung von der FBH.

Nein, für diesen Fall kommt etwas Heizung von meinem nicht so trägen, 
großen Zusatzheizkörper. Damit vermeide ich das Überschwingen der FBH wo 
man sich sonst im Winter die Füße verbrennen könnte und das Zimmer 
überheizt.

von Heiko L. (drcaveman)


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oszi40 schrieb:

> Heiko L. schrieb:
>> Temperaturdifferenz wird größer -> VIEL mehr Leistung von der FBH.

Das habe ich so nicht geschrieben. Bitte keine Zitate verfälschen.

> Damit vermeide ich das Überschwingen der FBH wo
> man sich sonst im Winter die Füße verbrennen könnte und das Zimmer
> überheizt.

Ich habe ja gerade geschrieben, dass man tunlichst nicht die 
Vorlauftemperatur erhöhen soll.

Eine zusätzliche Heizung anschalten ist natürlich eine beschleunigende 
Option.

Ich würde dem Ersteller des Beitrags zu einer FBH mit ordentlich dicken 
Rohren raten. Besonders in der Verteilung. Die Planung sollte so sein, 
dass jeder Raum durch leichte Drosselungen hydraulisch abgeglichen 
werden kann und nicht so, dass man manche Räume fast abwürgen muss damit 
es stimmt. Alles gut dämmen, so dass die Vorlauftemperatur sehr niedrig 
ausfallen kann.

: Bearbeitet durch User
von Hausbauer (Gast)


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Ein Erfahrungsbericht zu einer halbwegs modernen Ölheizung


Hallo Forum,

ich habe vor 2003/2004 mein Haus gebaut. Ganz konservativ. Architekt 
macht die Unterlagen, ich den Projektablauf/ Gewerkekoordination. Habe 
für diese Zeit als Freiberufler keine Angebote angenommen und mich statt 
dessen um den Hausbau gekümmert.

Fokus lag auf einem bezahlbarem Haus ohne Schnickschnack mit erprobtem 
Komfort.

Hausbeschreibung:
- EG+OG zusammen ca. 170qm
- Satteldach mit Betonsteinen eingedeckt
- 36er Mauerwerk (Poroton mit damals zweitbestem Wärmewert)
- Mörtel im Dickschichtverfahren, wie zu Großvaters Zeiten
- allerdings als Dämmmörtel zum Mauern aus einem Silo
- "Bau"strom vom Nachbarn gegen Monatspauschale
- Bodenplatte mit seitlich gedämmten Fundament, also kein Keller
- Zwischendecke Beton
- Fußbodenheizung im EG/ Heizkörper im OG
- zwei kleine Bäder
- Ölheizung (Blaubrenner ohne Schnickschnack, Wärmtauscher) in separatem
  Heizraum mit 2200l Ölspeicher (Plastik), Edelstahlschornstein
- Kamin im EG mit separatem Schornstein.
- Dachschrägenfester im Dach
- Standard Polystyrol Fassadendämmung (40mm)
- Fenster aus dem Baumarkt
- relativ großer Dachüberhang (1m)

Lessons learned:

- Großer Dachüberhang würd ich wieder machen: Dachüberhänge schützen die 
Fassade vor Regen, Fassade ist fast immer trocken, man kann auch bei 
Regen ums Haus gehen oder Wäsche auf dem schmalen Wäscheständer draußen 
hinstellen. Der Modetrend beim Häuserbau scheint aber hin zu gehen zu 
ganz schlichten Häusern ohne Dachüberhang, jedenfalls hier ist 
Ostdeutschland und in Niederbayern, wo die Schwiegermutter wohnt. 
nachteil Dachüberhang: Bei Sturm wirds einem mulmig, aber der Statiker 
hats ja durchgerechnet :-)

- Fassadendämmung würd ich wieder machen: Weil man sie selbst machen 
kann, im Gegensatz zum Aussenputz, der genausoviel kostet und viel 
Erfahrung bedarf. Hatte mir von der Fassadendämmung mehr versprochen, 
scheinbar ist die Wärmeabgabe an die Umgebung eher im Fenster zu suchen. 
Selbst wenn sie garnichts bringen würde, würde ich sie wieder nehmen, 
weil sie einfach zu machen ist (ca. 25 Arbeitstage mit zwei Personen), 
bewegliches Gerüst bedenken.

- EG-Fußbodenheizung mit Steinfußboden/ auch mal ein dicker Teppich 
geht: Würde ich wieder machen, gibt ein gutes Raumklima, ist aber träge, 
so dass jeder Raum, der irgendwann in den nächsten 12h genutzt werden 
soll, mitgeheizt werden muß. Im Bad die Heizschläche enger verlegen. 
Hatte ursprünglich eine Innentemperaturregelung für jeden Raum 
vorgesehen, aber nicht umgesetzt, weil das Klima (Temperatur, Feuchte) 
auch so sehr gut war. Nachteil: Nachababsenkung kaum möglich. Bei schräg 
stehender Sonne im Winter wird es schnell mal sehr warm.

- OG-Heizkörper: Auch nicht schlecht, wenn man Teppichboden hat oder der 
Fußboden durch das Untergeschoß leicht mitgewärmt wird. Habe die 
Heizkörper überdimensioniert, um mit geringer Vorlauftemperatur (35..45 
Grad)zu arbeiten, das klappte sehr gut. Heizkörper können inbesondere in 
Bauten mit wenig Wärmekapazität im Wandbereich die Zimmer schnell 
wärmen. Meiner Meinung nach haben FBH und Heizköper ihre Vorteile, würde 
aber eher zu FBH tendieren (Keine Staub-Ecken, gleichzeitige Dämmung des 
Fußbodens gegen Kälte von unten,  weniger Raumverschwendung), dafür aber 
Einschränkung beim Auswahl der Fußböden (Teppich, Parkett etc.)

- Ölheizung würde ich wieder nehmen: Alle haben gesagt, dass das uncool
wäre, stimmt wahrscheinlich. Aber es funktoniert sehr zuverlässig.
Ich kann das Öl nachkaufen, wenn es günstig ist, ich kann den Anbieter
auswählen. Tipp: Heizleistung nicht zu hoch wählen, ich hatte 25kW bei 
170qm, das war etwas zuviel, habe dann durch kleinere Brennerdüse die 
Leistung etwas reduziert, so dass die Abgastemperatur geringer wurde 
(Schwager ist Heizungsbauer). Nachteilig sind die kostenpflichtigen 
Besuche des Schornsteinfegers, die mit ca. 10% der Heizkosten zu Buche 
schlagen. Ach ja und die Wartung, die vermutlich auch nochmal 5..10% der 
Heizkosten ausmachen

- Separates Heizhaus: ein Muß wegen des Geruchs, man kann hier auch 
Sachen abstellen, wenn man es groß genug baut. Außerdem finden sich hier 
Wasser- und Stromzähler, sowie TK Übergangspunkt und Einspeisung für PV. 
PV selbst befindet sich auf Dach von Nebengelaß (1,8kWp Doityourself)

- Kamin würd ich wieder machen; gut im Winter, gibt nette Atmo, 
allerdings muß man die FBH dann etwas niedriger fahren, und man muß das 
Jahr über die Augen offen halten für den Holzeinkauf (Holzlagerung im 
Nebengelaß). Kamin scheint den Luftaustausch zu forcieren. Im Winter 
sinkt die Luftfeuchtigkeit regelmäßig unter 40% :-/

- Dachschrägenfenster: zwei meiner Fenster waren schnell kaputt, hier 
auf Qualität achten und gut pflegen und vorsichtig öffnen und schließen. 
Unter Dachschrägenfenstern gibt es im Winter unangenehme Fallwinde und 
Kondensation am Glas, im Sommer braucht man spezielle Rollos, evtl. wäre 
eine Dachgaube mit senkrechten Fenstern besser gewesen, aber kosten...

- kleine Bäder: Besser die Bäder größer planen, mitterweile nervt mich 
die Enge in Bad

- Heizbedarf mit Warmwasser bei mittlerem Winter: 5..6l/(qm*a) = ca. 
850..1020l/a = ca. 600Eur/a (derzeit ca. 60ct/l)  aber zzgl. Holzkamin

das wars, ich mußte hier mal eine Lanze brechen für die Ölheizung,

Grüße, Hausbauer

von wendelsberg (Gast)


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Hausbauer schrieb:
> Kamin scheint den Luftaustausch zu forcieren. Im Winter
> sinkt die Luftfeuchtigkeit regelmäßig unter 40% :-/

Na logisch, die vielen Kubikmeter Abgase aus dem Schornstein muessen ja 
auch irgendwie zum Kamin kommen.

wendelsberg

von Hausbauer (Gast)


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Hausbauer schrieb:

> - Ölheizung (Blaubrenner ohne Schnickschnack, Wärmtauscher) in separatem
>   Heizraum mit 2200l Ölspeicher (Plastik), Edelstahlschornstein


sollte heißen:


- Ölheizung (Blaubrenner ohne Schnickschnack, OHNE ABGAS-Wärmtauscher) 
in separatem Heizraum mit 2200l Ölspeicher (Plastik), 
Edelstahlschornstein


Grüße, Hausbauer

von Bad U. (bad_urban)


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Vielen Dank für die Links. Die sehen sehr interessant aus. Die werde ich 
übers WE mal durcharbeiten.

Was ich jetzt so rauslese ist eine FBH in einem modernen Haus eigentlich 
eine geschickte Lösung. Macht wohl heute mehr Sinn als früher.
Bei der Lüfungsanlage muss ich noch abwägen. Da stellt sich mir auch die 
Frage: Wie ist das mit dem Keller? Hier hat man Waschküche und hängt 
auch Wäsche zum trocknen auf. Also einiges an Feuchtigkeit. In 
Wohnräumen hält man sich auf und lüftet auch eher. Im Keller weniger. 
Werden dann in Nutzräumen auch Lüftungsanlagen verbaut? Gut, im Keller 
sind die Wände andere, das hat vielleicht auch einen Einfluss...

Wie ist es eigentlich mit einer Kombi aus FBH und Heizkörpern? Im Keller 
wird man sich ja keine FBH legen. Hat da aber evtl. Arbeitszimmer oder 
Partyraum, den man gelegentlich mal Heizen möchte. Geht das weil ja die 
FBH niedrigeren Vorlauf benötigt?

Auch habe ich in einem anderen Thread mal gelesen, dass Gasthermen am 
effizientesten Arbeiten wenn sie dauerhaft mit minimalleistung fahren 
und nicht Takten. Das spräche ja auch für FBH. Hätte ich nicht gedacht, 
als Elektroniker ist man eher gewohnt, dass Systeme bei Nennleistung am 
effizientesten sind.

Wie ist es denn wenn man einen Kamin im Wohnzimmer hat. Der Raum ist 
durch die FBH am Abend ja schon warm. Wenn man dann den Kamin anmacht, 
wird das dann schnell zu warm? Die FBH kann das kurzfristig ja nicht 
ausregeln.

Ich habe übrigens nie geschrieben, dass ich keinen Platz für eine 
Palletheizung habe. Das war ein Zitat von jemand anders. Ich sagte nur, 
dass die nicht so verbreitet sind. Die sind wohl überwiegend in 
Altbauten zum Einsatz gekommen wo eine Ölheizung rausgeflogen ist. Das 
mit der Gräuschentwicklung habe ich mal gehört. Nachts wenns ruhig ist 
hört man wohl die Förderschnecke. Ob und wie störend kann ich nicht 
sagen. Ich kenne niemand mit Palletheizung.

Aber zum Raumbedarf: Wir haben jetzt schon einige Neubauten gesehen. Oft 
ohne Keller und im EG einen Technikraum. Das ist dann Heizraum, 
Waschküche, Technikraum, Abstellkammer und Vorratskammer in einem. Klar, 
umbauter Raum kostet Geld. Deshalb war mein Gedankengang bzgl. der 
Verbreitung von Wärmepumpen:

1. Geringer Platzbedarf, spart Geld
2. In den Neubaugebieten haben die meisten Bauherren Kinder. Da gibts 
spezielle KfW-Förderprogramme. Mit Wärmepumpen lassen sich die Vorgaben 
leicht erfüllen (so habe ich das aus Gesprächen rausgehört). D.h. 
günstiger Kredit, Geld gespart.

Die zwei Punkte muss man auch in die Gesamtkalkulation mit einbeziehen.

Aber:
Wenn obige zwei Punkte nicht zutreffen, weil Platz durch keller eh da 
ist und KfW keinen Sinn macht könnte die Rechnung schon anders aussehen. 
Deshalb auch die Frage in einem Technikforum :)
Das ist auf jeden Fall ein Punkt den es zu erörtern gilt.

von Maik L. (maik12)


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Eine wie ich finde sehr interessante Alternative einer Solarheizung.
Die Energie wird im Fundament des Hauses gespeichert. Funktionierte auch 
im Gebirge in einem kaltem und langem Winter bereits erfolgreich. (nein 
ich habe keinen Vorteil wenn das jemand einsetzt, bin nur vom Prinzip 
überzeugt)
http://www.sonnenspeicherhaus.de/

von Bad U. (bad_urban)


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Werd ich mal ansehen.

Was mir da grade noch einfällt. Es ging ja auch darum, ob Solarthermie 
Sinn macht. Wie schon geschrieben wurde ist es ja Vorschrift bei 
Neubauten zu einem gewissen Teil regenerative Energiequellen zu 
verwenden. Auch wenn man einen Bestandsbau kauft. Da ist Solarthermie 
halt das einfachtste.
Ich habe aber gelesen dass es grade bei Gas eine andere Möglichkeit ohne 
Solar gibt. Einen Vertrag mit dem Versorger über Biogas. Ist auch nicht 
umsonst, muss man sich ausrechenen. Ist dann aber ne jahrzehntelange 
Abhängikeit.

von Bad U. (bad_urban)


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Maik L. schrieb:
> Die Energie wird im Fundament des Hauses gespeichert.

hmmm.... ich kanns nicht nachrechnen, aber

Zitat:
 Das Haus speichert die Sonne des Sommers für die Heizung im Winter. 
Unser Sonnenspeicherhaus garantiert eine 100%ige Deckung des 
Heizenergiebedarfs
/Zitat

Ich halte es für schwierig Wärme so lange zu speichern. Und eine 100% 
Garantie ohne die Gegebenheiten zu kennen halte ich für fragwürdig.

Man muss das System auch bei der Hausgestanltung berücksichtigen. Das 
heisst wohl möglichst geringe Außenflächen/m². Das will vielleicht auch 
nicht jeder....

Noch ne kleine Geschichte am Rande...
Ich habe eine Studienkollegen kürzlich wiedergetroffen. Er hat gebaut 
mit Wärmepumpe. Der Elektriker hat ihm geraten wenn alles fertig ist die 
Heizpatrone abzuklemmen. Dann merkt er im Winter ob die Heizung richtig 
dimensioniert ist. Sonst würde elektrisch nachgeheizt, ohne dass ers 
merkt bis er die Stromrechnung bekommt.
Das weckt erstmal Vertrauen...

: Bearbeitet durch User
von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

Bad U. schrieb:
> Bei der Lüfungsanlage muss ich noch abwägen. Da stellt sich mir auch die
> Frage: Wie ist das mit dem Keller? Hier hat man Waschküche und hängt
> auch Wäsche zum trocknen auf. Also einiges an Feuchtigkeit. In
> Wohnräumen hält man sich auf und lüftet auch eher. Im Keller weniger.
> Werden dann in Nutzräumen auch Lüftungsanlagen verbaut? Gut, im Keller
> sind die Wände andere, das hat vielleicht auch einen Einfluss...

Wir haben auch die Kellerräume an der Lüftung - vermeidet effektiv den 
"Kellergeruch".

> Wie ist es eigentlich mit einer Kombi aus FBH und Heizkörpern? Im Keller
> wird man sich ja keine FBH legen. Hat da aber evtl. Arbeitszimmer oder
> Partyraum, den man gelegentlich mal Heizen möchte. Geht das weil ja die
> FBH niedrigeren Vorlauf benötigt?

Eher schlecht, da ja die Heizung auf der höheren Vorlauftemperatur 
laufen muss und die Fußbodenkreise dann herabgeregelt werden müssen 
(durch Mischer oder niedrigen Durchfluss, beides ist suboptimal).

Allerdings ist das wieder vom Dämmstandard abhängig - bei einem gut bis 
sehr gut gedämmten Haus stellt sich sowieso im ganzen Haus die gleiche 
Temperatur ein (also nix kalter Keller im Winter), daher kann man 
durchaus in diesen Räumen auch Fußbodenheizung verlegen und mitlaufen 
lassen (das hat sogar einen minimalst positiven Einfluss auf die 
Heizkosten, da das die "Wärmetauscher"-Oberfläche vergrößert und damit 
die Vorlauftemperatur senkt.

> Auch habe ich in einem anderen Thread mal gelesen, dass Gasthermen am
> effizientesten Arbeiten wenn sie dauerhaft mit minimalleistung fahren
> und nicht Takten. Das spräche ja auch für FBH. Hätte ich nicht gedacht,
> als Elektroniker ist man eher gewohnt, dass Systeme bei Nennleistung am
> effizientesten sind.

Takten ist ganz schlecht, da dann immer auch das Gerät auf Temperatur 
gebracht werden muss und in der Zeit auch höhere Schadstoffe / 
schlechtere Verbrennung stattfinden. Minimalleistung bedeutet halt 
niedrigste Temperatur und damit höchste Ausnutzung der 
Verbrennungsgas-Enthalpie durch Kondensation des gebildeten Wassers.

> Wie ist es denn wenn man einen Kamin im Wohnzimmer hat. Der Raum ist
> durch die FBH am Abend ja schon warm. Wenn man dann den Kamin anmacht,
> wird das dann schnell zu warm? Die FBH kann das kurzfristig ja nicht
> ausregeln.

Ja, das Risiko besteht - hatte ich ja geschrieben, unseren Kamin haben 
wir als "Fernseher" ausgelegt, also ohne Nachheizregister o.ä. (Teure) 
Alternative währe gewesen, ihn in den Heizkreislauf einzubinden und 
damit den Speicher aufzuladen. Andererseits kann es den meisten 
weiblichen Bewohnern an kalten Winterabenden nicht warm genug sein, 
insofern ist eine deutliche Erhöhung in der Regel gewünscht (und eine 
ggf. verbaute KWL verteilt die Wärme auch ganz gut im Haus).

> Ich habe übrigens nie geschrieben, dass ich keinen Platz für eine
> Palletheizung habe. Das war ein Zitat von jemand anders. Ich sagte nur,
> dass die nicht so verbreitet sind. Die sind wohl überwiegend in
> Altbauten zum Einsatz gekommen wo eine Ölheizung rausgeflogen ist. Das
> mit der Gräuschentwicklung habe ich mal gehört. Nachts wenns ruhig ist
> hört man wohl die Förderschnecke. Ob und wie störend kann ich nicht
> sagen. Ich kenne niemand mit Palletheizung.

Pelletheizung ist aktuell noch eine Alternative, allerdings sind die 
Investitionskosten auch nicht ohne. Und wie sich die Pellet-Kosten 
entwickeln, wenn sie noch mehr "Mainstream" wird, kann auch momentan 
keiner sagen, seit 2008 sind sie jedenfalls rund 30% teurer geworden - 
vorher waren sie aber auch schon einmal teurer, so dass die Preise sich 
ähnlich kaotisch verhalten wie die Ölpreise. Dementsprechend schwankte 
der Kostenvorteil zu Öl auch zwischen 3% und 40%.

Nicht ganz ohne bei Pelletheizungen ist allerdings die Wartung - ich hab 
einen Kollegen, der mindestens einmal im Jahr an der Heizung 
"rumbasteln" muss, weil wieder etwas kaputt gegangen ist. Das mag nicht 
representativ sein, allerdings enthält eine Pellet-Heizung wesentlich 
mehr Mechanik und Technik als die anderen Heizungsarten.

> Aber zum Raumbedarf: Wir haben jetzt schon einige Neubauten gesehen. Oft
> ohne Keller und im EG einen Technikraum. Das ist dann Heizraum,
> Waschküche, Technikraum, Abstellkammer und Vorratskammer in einem. Klar,
> umbauter Raum kostet Geld. Deshalb war mein Gedankengang bzgl. der
> Verbreitung von Wärmepumpen:

Keller oder nicht ist Philosophie-Frage. Ich möchte ihn nicht missen, 
andere benötigen ihn nicht. Allerdings sollte man sich auch die Frage 
stellen, welche Gegenstände nur saisonal benötigt werden, und wo man 
diese ohne Keller lagert. Ein entsprechender trockener Schuppen kostet 
auch nicht wehnig.

> 1. Geringer Platzbedarf, spart Geld

Jedenfalls im Vergleich zu Öl und Pellets, Gas benötigt ähnlich wenig 
Platz.

> 2. In den Neubaugebieten haben die meisten Bauherren Kinder. Da gibts
> spezielle KfW-Förderprogramme. Mit Wärmepumpen lassen sich die Vorgaben
> leicht erfüllen (so habe ich das aus Gesprächen rausgehört). D.h.
> günstiger Kredit, Geld gespart.

Vorsicht vor KFW-Krediten. Bei dem aktuellen Zinsniveau kosten die 
Auflagen (Baubegleitung, Abnahme etc.) mehr, als der Zinzgewinn bringt. 
Das gilt im Groben auch für die Tilgungszuschüsse. Und Förderungen gibt 
es aktuell bei Wärmepumpen nur für "Sanierungen" (also den Ersatz einer 
Heizung, die vor 2009 eingebaut wurde).

Schöne Grüße,
Martin

von Martin L. (maveric00)


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Hallo,

Maik L. schrieb:
> Eine wie ich finde sehr interessante Alternative einer Solarheizung.
> Die Energie wird im Fundament des Hauses gespeichert. Funktionierte auch
> im Gebirge in einem kaltem und langem Winter bereits erfolgreich. (nein
> ich habe keinen Vorteil wenn das jemand einsetzt, bin nur vom Prinzip
> überzeugt)
> http://www.sonnenspeicherhaus.de/

Speicherhäuser sind nicht unbedingt neu - Passivhäuser sind z.B. im 
gewissen Sinn auch Speicherhäuser, da die solaren Gewinne natürlich auch 
über Nacht das Haus warm halten müssen.

Leider spricht sich die Seite ja nicht über den speziellen Typ des 
Speichers aus, die Bilder sehen aber nach "Betonklotz" aus. Das kann man 
auch erzielen, indem man die Betondecken dicker als notwendig macht und 
damit eine Kernaktivierung erreicht. Das Brauchwasser bekommt man damit 
im Winter allerdings nicht auf die gewünschte Temperatur.

Echte Speichehäuser verwenden eine Art "Tank", in dem entweder eine Sole 
oder aber Paraffin gespeichert ist. Speziell Paraffin ist hier durchaus 
interessant, da der Schmelzpunkt bei 60°C liegt und somit der Speicher 
auch zur Warmwasserbereitung verwendet werden kann.

Allerdings müssen die Speicher ziemlig groß sein (so ab 25 Kubikmeter) 
und sind entsprechend auch nicht billig. Bei Interesse kann unter dem 
Stichwort "Latentwärmespeicher" einiges im Netz gefunden werden.

Schöne Grüße,
Martin

von Bad U. (bad_urban)


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Martin L. schrieb:
> Wir haben auch die Kellerräume an der Lüftung - vermeidet effektiv den
> "Kellergeruch".

Ok. Ich war Gedanklich immer bei Wohnräumen. Eine Lüftung über drei 
Etagen dürfte auch ein Kostenfaktor sein. Das wird sich zeigen.

>Eher schlecht, da ja die Heizung auf der höheren Vorlauftemperatur
>laufen muss und die Fußbodenkreise dann herabgeregelt werden müssen
>(durch Mischer oder niedrigen Durchfluss, beides ist suboptimal).

>Allerdings ist das wieder vom Dämmstandard abhängig - bei einem gut bis
>sehr gut gedämmten Haus stellt sich sowieso im ganzen Haus die gleiche
>Temperatur ein (also nix kalter Keller im Winter), daher kann man
>durchaus in diesen Räumen auch Fußbodenheizung verlegen und mitlaufen
>lassen (das hat sogar einen minimalst positiven Einfluss auf die
>Heizkosten, da das die "Wärmetauscher"-Oberfläche vergrößert und damit
>die Vorlauftemperatur senkt.

War auch meine Vermutung. Ich dachte halt nur, dass für wenig genutzte 
Räume eine FBH keinen Sinn macht, bzw. zuviel kostet.
Die Rahmenbedingungen sind aber auch andere. Keller halb unter der Erde, 
anderes Material für die Wände.

> Takten ist ganz schlecht..
Ja, da muss man umdenken. Beruflich ists halt so, dass das Problem ist 
die Wärme wegzubekommen. Setzt sich halt im Kopf fest, aber hier gehts 
ja in die andere Richtung ;)

>Andererseits kann es den meisten
>weiblichen Bewohnern an kalten Winterabenden nicht warm genug sein..

Stimmt. Aber ich wohne ja auch drin :) Ist jetzt schon so, dass ich auf 
dem Sofa im T-Shirt schwitze und meine Frau sich daneben in eine Decke 
einmummelt... Ist halt das persönliche empfinden. Aber Kamin ist gesetzt 
schon wegen der Atmosphäre.

>Keller oder nicht ist Philosophie-Frage.
Das zum Einen und zum Anderen je nach GRundstück eine erhebliche 
Kostenfrage.

>Vorsicht vor KFW-Krediten. Bei dem aktuellen Zinsniveau kosten die
>Auflagen (Baubegleitung, Abnahme etc.) mehr, als der Zinzgewinn bringt.
Das ist meine Rede. Ist halt individuell. Mit Kindern rentiert sich das 
wohl. Wie ich geschrieben habe gibts da spezielle Programme.

Ich habe jetzt mal Vorschläge von der Bank bekommen. Mit KfW eine 
Einsparung von 1,5k€ über die gesamte Laufzeit. Mit dem Geld bekommt man 
auf dem Bau wohl nicht sehr viel mehr an Maßnahmen finanziert.

von Tom P. (booner)


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Hei,

wir haben auch KfW Zuschüsse bekommen.

2500 Euro werden vom Kredit abgezogen. D.h. wir sind ein paar Monate 
früher fertig mit dem Kredit. Dazu mussten wir aber jetzt ca. 1500 Euro 
in die Hand nehmen um die entsprechenden Nachweise zu liefern.

D.h. wir haben jetzt 1500 Euro ausgegeben um in ca. 20-30 Jahren dann 
2500 Euro einzusparen.

Muss man mehr dazu sagen?!? :-/


Grüße,

Tom

von Bad U. (bad_urban)


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Tom P. schrieb:
> Muss man mehr dazu sagen?!? :-/

Eigentlich nicht :)
Vor allem sind die zB. 100€ die man jetzt ausgibt andere 100€ als die, 
die man in 10 Jahren spart...

Bei uns wäre es alldings über den dicken Daumen, mehr Daten haben wir 
halt noch nicht, nur Schätzungen von Bauunternehmern und bisher ein 
Bankangebot, von vorne herein ein Minusgeschäft.

Der Aufwand scheint ja auch enorm zu sein. Ein Ordner voll mit 
Unterlagen die einer erstellen muss und ein anderer muss es sich 
anschauen. Die wollen auch beide bezahlt werden.

von Christian R. (supachris)


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Naja wenn ihr sowieso erst nächstes Jahr den Bauantrag stellt, ist die 
ganze KFW Sache sinnlos. KFW 70 gibts gar nicht mehr und die ENEV wird 
ab 1.1.2016 sowieso um 25% verschärft. Da muss man ja schon zusehen dass 
man die 100% mit bezahlbaren Mitteln schafft. Und dann schreien aber 
alle wieder nach günstigen Mieten. Wie soll das im Neubau funktionieren?
Wir bauen nach der aktuellen ENEV und schaffen mit Gas Brennwert plus 
Solar WW 69,2% können also kfw 70 noch mitnehmen. Mehr Aufwand sollte 
man aber wirklich nicht reinstecken für die mittlerweile recht geringe 
Differenz des KfW Kredites zum normalen. Sind in den 10 Jahren 
Zinsbindung aber auch ein paar Tausender Ersparnis.

von Kai S. (kai1986)


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Hallo,

bei der Kellerfrage gibt es auch mehrere Punkte zu beachten. Die erste 
frage ist, was für ein Keller es werden soll. Ein Nutzkeller oder ein 
Wohnkeller. Wenn er geheizt werden soll für Party- oder Büroraum ist es 
schon ein Wohnkeller, dann benötigst du eine horizontale und vertikale 
Feuchtesperre, sprich, die Bodenplatte muss gegen Feuchtigkeit 
abgedichtet werden und die Außenwände auch. Zusätzlich wird eine Dämmung 
benötigt, damit sich die Wärmeverluste in Grenzen halten, da der 
Wärmekontakt zum Erdreich deutlich besser ist, als der zur Luft. Mit 
Dachpappe ins Mauerwerk legen und von außen mit Bitumen streichen ist es 
da nicht getan. Ein Wohnkeller ist das technisch aufwendigste, was man 
in einem Haus machen kann.
Ein Nutzkeller hingegen ist immer noch der teuerste Teil eines Hauses, 
aber um einiges einfacher umzusetzen. Dieser kann/sollte aber nicht 
geheizt werden und ist immer leicht feucht.
Wenn das Grundstück nur 300m² hat, dann würde ich wohl den Aufwand eines 
Kellers in Kauf nehmen. Ab 700m² würde ich wohl einfach das Haus von der 
Grundfläche her größer bauen.
Ein wichtiger Punkt, der selten bedacht wird ist beim Hausbau die 
Barrierenfreiheit, sprich, ein ebenerdiger Zugang zum EG. Ob für 
Möbeltransporte, Kinderwagen, Rollstuhl oder einfach nur, weil man im 
Alter schlechter Treppen steigen kann ist ganz egal, es gibt nichts 
schöneres, als keine Treppe zum EG zu haben.

Gruß Kai

von Bad U. (bad_urban)


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Ja, das ist wirklich ein Mist mit der Enev nächstes Jahr. KfW soll sich 
laut Bank erst Q2/16 ändern.
Du hast mit Gas uns Solarthermie KfW70? Wir haben gesagt bekommen dass 
KfW70 ungefähr Mehrkosten von 5-7k bedeuten. Was wesentlich unter den 
Ersparnissen liegt. Aber wie gesagt, nur erste Gespräche wo man viele 
Themen man angeschnitten hat. Noch nichts in der Tiefe.

von oszi40 (Gast)


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Finanzierung gut durchrechen und rechtzeitig mit tilgen anfangen könnte 
insgesamt Geld sparen, da man heute in der Ansparphase kaum Zinsen 
bekommt und den Erlös aus VW-Aktien in 10 Jahren noch nicht überschaubar 
ist ...

von Bad U. (bad_urban)


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oszi40 schrieb:
> Finanzierung gut durchrechen und rechtzeitig mit tilgen anfangen könnte
> insgesamt Geld sparen, da man heute in der Ansparphase kaum Zinsen
> bekommt und den Erlös aus VW-Aktien in 10 Jahren noch nicht überschaubar
> ist ...

Klar das muss man alles durchrechnen. Das ist aber das kleinere Problem 
bei dem ganzen Projekt. VW-Aktien habe ich auch nicht, aber wenns so 
weitergeht ist mein Auto evtl. irgendwann von einer Rückrufaktion 
betroffen :(
Standard ist, dass man erst nach einem Jahr mit der Tilgung beginnt. So 
ists auch bei unseren ersten Angeboten. Da haben sich die Banken wohl 
drauf eingestellt, dass in der Bauphase Miete und Kredit parallel 
laufen. Muss man besprechen was eine Änderung für Folgen in den 
Konditionen hat. Das gilt auch für die Möglichkeiten in der 
Sondertilgung.

von Bad U. (bad_urban)


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Bad U. schrieb:
> Wir haben gesagt bekommen dass
> KfW70 ungefähr Mehrkosten von 5-7k bedeuten. Was wesentlich unter den
> Ersparnissen liegt.

Sorry, der Satz war Quatsch. Die geschätzten Mehrkosten lagen über den 
Ersparnissen.

von oszi40 (Gast)


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Bad U. schrieb:
> Muss man besprechen was eine Änderung für Folgen in den
> Konditionen hat. Das gilt auch für die Möglichkeiten in der
> Sondertilgung.

Auf jeden Fall. Es ist alles Verhandlungssache! Sondertilgung kostet 
meist ein wenig mehr. Deshalb könnten mehrere Kredite/Innuitätsdarlehn 
mit verschiedenen Laufzeiten durchaus eine günstige Alternative sein. 
Man muß vergleichen, viel rechnen und verhandeln. Der Unterschied 
zwischen einem Auto und einem Hauskauf ist, daß die meisten Leute beim 
Auto 1000 Angebote und Vergleiche untersuchen und beim Haus dagegen 
alles GLAUBEN was der eine Bankberater so plaudert. Weiterhin sollte man 
beim HausVERkäufer wachsam sein, wenn er sagt was man alles "sparen" 
kann. Einen Keller oder eine Fußbodenheizung sind hinterher kaum 
nachrüstbar im Gegensatz zu Türklinken aus purem Gold, Elektronik oder 
Wintergarten.

von Bad U. (bad_urban)


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Kai S. schrieb:
> Wenn das Grundstück nur 300m² hat, dann würde ich wohl den Aufwand eines
> Kellers in Kauf nehmen. Ab 700m² würde ich wohl einfach das Haus von der
> Grundfläche her größer bauen.

Sorry, Dein Beitrag war mit bei der letzten Durchsicht durch die Lappen 
geganben. Die Grundstücksgröße ist nur einer von vielen Aspketen, die 
wir uns auch überlegt haben. Ist ein Gewässer in der Nähe, dann ohne 
Keller und größer. Wäre der Keller nicht ebenerdig begehbar dann müsste 
man alles durchs Treppenhaus tragen.

Bei uns ist es allderings so, dass das Grundstück am Hang liegt, also 
ein Keller schon fast Pflicht ist. Dadurch ergibt sich auch dass zwei 
Räume Zugang zum Garten habe und eben auch normale Fenster und Türen. 
Also eigentlich schon Wohnraum sind. Wie ne Einliegerwohnung eben.

Kai S. schrieb:
> Ein wichtiger Punkt, der selten bedacht wird ist beim Hausbau die
> Barrierenfreiheit, sprich, ein ebenerdiger Zugang zum EG.

Darüber haben wir uns gedanken gemacht. Erste Idee war, wenns sein muss 
alles auf einem Stock zu haben. Wäre aber von der Grundfläche riesig 
geworden und hätte keinen Sinn gemacht. Aktuelle Idee ist, die 
Treppenhäuser größer zu machen, wenn nötig um mit einem Treppenlifter 
keine Probleme zu bekommen. Auch WCs sind größer um evtl. mal 
behindertengerecht ausgeführt werden zu können. Größere Türen haben wir 
auch mal angedacht. Da muss man halt mal sehen wie das wirkt. Nicht dass 
dann eine Art Krankenhausoptik der Flure entsteht.
Bodentiefe Dusche macht man heute ja eh :)

oszi40 schrieb:
> Sondertilgung kostet
> meist ein wenig mehr. Deshalb könnten mehrere Kredite/Innuitätsdarlehn
> mit verschiedenen Laufzeiten durchaus eine günstige Alternative sein.
> Man muß vergleichen, viel rechnen und verhandeln. Der Unterschied
> zwischen einem Auto und einem Hauskauf ist, daß die meisten Leute beim
> Auto 1000 Angebote und Vergleiche untersuchen und beim Haus dagegen
> alles GLAUBEN was der eine Bankberater so plaudert.

Lt. Bank ist Sondertilgung in gewissem Rahmen sowie 1 Jahr 
Tilgungsfreiheit standard. Wenn die nächsten Angebote kommen werden wir 
sehen was wirklich Standard ist.
Klar, vergleichen muss man überall genau. Aber beim aktuellen Zinsniveau 
erwarte ich nicht, dass man irgendwo ein 1/4% sparen kann. Und wenns 
dann nur die 2. Nachkommastelle ist.. Läppert sich selbst über die Zeit 
dann nicht mehr.

von Bad U. (bad_urban)


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Hallo zusammen,
nach mehreren Gesprächen bin ich was die Heizung angeht jetzt schlauer. 
Die EnEV änderung zum 1.1. ist massiver als ich gedacht hatte. Gas ist 
dann kein Thema mehr in Punkto Mehrkosten. Das Problem ist nicht so sehr 
die Reduktion des Primärenergiebedarfs sondern, dass Strom wesentlich 
mehr "Öko" ist als Gas. Damit ist uns die Entscheidung eigentlich 
abgenommen.
Jetzt muss ich mich mal ganz tief mit Wärmepumpen befassen. Da gibts ja 
auch verschiedene Systeme.

von Heiko L. (drcaveman)


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Bad U. schrieb:

> Jetzt muss ich mich mal ganz tief mit Wärmepumpen befassen. Da gibts ja
> auch verschiedene Systeme.

Guck dich mal im Haustechnikdialog Forum um.

von Christian R. (supachris)


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Klar kannst du auch nach der ENEV 2016 mit Gas heizen. Wir erreichen wie 
schon geschrieben mit Gas plus Solar WW und 36,5cm Poroton knapp 70% 
(2014). Ohne Wärmepumpe und Lüftung. Nach der neuen Enev würde das auch 
noch passen, wurde um 25% verschärft. Lass dir nix unnütz teures 
aufschwatzen.

von Bad U. (bad_urban)


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Heiko L. schrieb:
> Guck dich mal im Haustechnikdialog Forum um.

Das mache ich. Da gibts ne menge Infos. Auf das Forum stößt man auch 
schnell mit Google. Genau wie auf uC.net wenn man was um Elektronik 
sucht :)

Christian R. schrieb:
> Klar kannst du auch nach der ENEV 2016 mit Gas heizen. Wir erreichen wie
> schon geschrieben mit Gas plus Solar WW und 36,5cm Poroton knapp 70%
> (2014). Ohne Wärmepumpe und Lüftung. Nach der neuen Enev würde das auch
> noch passen, wurde um 25% verschärft. Lass dir nix unnütz teures
> aufschwatzen.

Das habe ich gelesen. Deckt sich mit den Aussagen der Bauunternehmer, 
dass mit "normalem" Bauen ungefähr KfW70 erreicht wird. Meine Rechnung 
war dann auch: Neue EnEV -> quasi KfW75. Man wäre leicht über dem 
Standard, aber nicht mehr so viel wie früher. Ist aber das selbe Haus 
mit dem selben Energieverbrauch -> passt also.

Das Problem ist aber nicht der gesenkte Verbrauch, sondern die 
Einordnung der Energieträger. Da steht Gas jetzt wesentlich schlechter 
da als Strom. Wenns Gas sein soll sind ab nächstem Jahr viel mehr 
Maßnahmen nötig. Bisher gings mit Solarthermie für WW. Ab nächstem Jahr 
wäre es midnestens nötig eine doppelt so große Solaranlage mit 
Heizungsunterstützung zu habe. Oder Aussendämmung. Alles Dinge mit denen 
man nicht das Einspart was es kostet. Die BAuunternehmer haben allesamt 
ca. 10k Mehrkosten für Gas ab nächstem Jahr geschätzt. Da sich im Moment 
Gas und WP mehr oder weniger die Waage halten und Geschmackssache sind, 
sieht das 2016 anders aus. Für die, die KfW Benötigen ab April dann ganz 
anders.

von oszi40 (Gast)


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Bad U. schrieb:
> 10k Mehrkosten für Gas ab nächstem Jahr geschätzt

... was hier noch nicht geschrieben steht: Es gibt Geschirrspüler und 
Waschmaschinen, die man mit Gas erwärmten Wasser recht günstig betreiben 
kann. Der Rest ist eine längere Rechenaufgabe mit der Hausfrau.

von Bad U. (bad_urban)


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oszi40 schrieb:
> Es gibt Geschirrspüler und
> Waschmaschinen, die man mit Gas erwärmten Wasser recht günstig betreiben
> kann.

Das kann gut sein. Für uns ist die Frage halt eher nach dem "gesamten 
Energiekonzept" des Hauses. Also hauptsächlich Heizung, weil das wohl 
die größte Energiesenke sein wird.

von Christian R. (supachris)


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Die enev 2016 kann man dann doch sicher auch per Bio Gas Anteil im 
Heizgas erreichen, oder? Außen Dämmung ist Unsinn...dann brauchst du 
auch wieder die Lüftung wegen Schimmel. Aber da reicht sicher auch die 
Lüftung alleine, alles eine Frage der Rechnung. Alleine der Blower Door 
Test bringt 6 % oder so. Der Architekt muss nur richtig mit dem Programm 
umgehen können.

von Bad U. (bad_urban)


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Das wird jetzt alles zu erörtern sein. Ich muss zugeben, da ich den 
Eindruck hatte, dass Enev-seitig alles passt, habe ich mich in letzter 
Zeit vorrangig um andere Sachen gekümmert. Gibt ja viele Baustellen bei 
so einer Baustelle :)
Klar, Außendämmung will ich nicht. Davon haben auch gleich alle Bauleute 
abgeraten. Sind wohl die Erkenntnisse aus der Vergangenheit...

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