Ich bin E-Technik-Ingenieur und kenne mich deshalb beruflich mit ziemlichen High-End-Messgeräten ein einigermassen aus. Für ein paar private Basteleien suche ich nun ein einfaches und günstiges Messgerät (Multimeter/Oszi/Logikanalyzer), habe aber ehrlich gesagt keinen Plan, was es mittlerweile so auf dem Markt gibt und ob es was taugt. Wofür? - Typische Multimeter-Messungen: Strom, Spannung, Widerstand, Durchpiepsen. Einfaches Multimeter ist bereits vorhanden. - Logik-Debugging am Mikrocontroller, eigentlich fast nur digital und nichts wildes - Gelegentlich ein kontinuierliches Signal um zu sehen, ob z.B. etwas schwingt oder auf einem Ausgang überhaupt etwas passiert. Ich denke, ein Analog-Oszilloskop bringt mir da nicht viel und ein richtiges DSO ist overkill. Deshalb finde ich die diversen USB und andere günstige Geräte schon interessant. Aber hat es da etwas darunter, womit man für einfachere Logik-Analyzereien und niederfrequente Signale glücklich wird?
USB-Oszilloskope taugen im Allgemeinen nichts, weil man keine physischen Knöpfe zum Herumspielen hat. Rigol hat bei Oszilloskopen ein ausgesprochen gutes Preis-Leistungsverhältnis bei ordentlicher Produktqualität. Bei Logikanalysatoren trifft das Problem bezüglich der Bedienung nicht ganz so sehr zu. Da kommt es deutlich eher vor, dass man die Tastköpfe/Messleitungen irgendwo anklemmt, ein paar Millisekunden lang Daten aufzeichnet und mehrere Stunden lang auswertet. Da ist eine PC-basierte Lösung also sehr zu empfehlen.
Was spricht gegen ein hochwertiges Multimeter mit Zusatzfunktionen wie PWM-Tastverhältnis-Erkennung und dgl.? Ein Logik-Analysator ist mEn. erst dann notwendig, wenn man mit Protokollen an die Grenze kommt, d.h. die Lage der Flanken entscheidend ist. Für zu Hause, d.h. ein bisschen I2C oder SPI wär' mir das nix. Die meisten Mikrocontroller besitzen einen Debugging-Anschluss, da kann man Hardware schrittweise vorankommen lassen. Da lässt sich auch mit einem Multimeter der Pegelübergang zuverlässig feststellen. Lieber ein besseres Programmiergerät (mit Debugger-Anschluss) und die Simulation in der Entwicklungsumgebung. Wenn nämlich innendrin eine Interrupt-Routine gar nicht aufgerufen wird, weil die Register nicht richtig konfiguriert sind, ist der Logikanalysator unnütz. Und mit einem Mikrocontroller sind es eher Programmier- weniger Hardware-Probleme.
Boris O. schrieb: > Ein Logik-Analysator ist mEn. > erst dann notwendig, wenn man mit Protokollen an die Grenze kommt, d.h. > die Lage der Flanken entscheidend ist. Für zu Hause, d.h. ein bisschen > I2C oder SPI wär' mir das nix. Oder wenn du mehr als einen Kanal anschauen willst. Oder wenn sich diese Kanäle schneller ändern, als die Anzeige des Multimeters. Das ist keine Frage, den LA durch ein Multimeter zu ersetzen. Das sind zwei paar Schuhe...
ich verstehe dich vollkommen, zu 50% reichten mir Debug Ausgaben auf seriell. Bei 40% für Timingsachen setze ich vorher einen Port und hinterher wieder zurück, dazu brauche ich schon single Trigger mit Aufzeichnung umd Zeiten zu ermitteln, aber 2,5k Sample sind verdammt wenig, reicht nur fürs Nötigste. In der niederen DSO/MSO Klasse machen 2 Känäle keine Freude, ich brauchte schon mal 3-4 statt LA. Würde ich heute für mich privat kaufen und keine 4000,- ausgeben wollen bei maximaler Leistung würde ich echt über die Pico Serie nachdenken, tastenlos und ohne Screen, aber läuft an Windows (halte ich für Horror von einem Windows PC abhängig zu sein um das Pico zu bedienen) und an Linux (etwas beruhigender!) So kann man Leistungswunsch und Preis eher zusammen bringen, ein doofer PC oder Lappi als Pico Bedienhilfe ist auch mal eben beschafft oder gekauft um, den Pico wieder zu bedienen, manche Leute sollen mehr als einen PC haben was den Pico leichter wieder einsetzbar macht wenn ein Rechner mal streikt.
:
Bearbeitet durch User
www.amazon.de/Saleae-Analyzer-8Channel-saleae-support/dp/B00DPCDEV2/ref= sr_1_1?ie=UTF8&qid=1446638865&sr=8-1&keywords=salea Ein Clone des Saleae Logic 8, der mit der Saleae-Software funktioniert. Für gelgentlich mal was auslesen völlig ausreichend. Die Saleae-Software gibts frei im Netz, allerdings finanziert sich Saleae mit dem Verkauf der originalen Salea Logic Analyzer (https://www.saleae.com/counterfeit/). Wenn du also gefallen an der Software findest, denk mal drüber nach ob du dir nicht einen originalen von denen kaufen willst... Der ist auch wesentlich hübscher/wertiger verarbeitet und kommt mit Hülle und Probes, kostet aber auch nen Hunderter mehr. De Clone funktioniert einwandfrei bei mir und die Software kennt die gängigen Protokolle. Damit kannst du für nen schmalen Taler zumindest schonmal das Logikdebugging abhaken ;) Mit besten Grüßen
evtl. ein poscope https://www.poscope.com/PoScopeMega1bundle software ist zumindest nicht in chinesisch und wird gefplegt
Ich hab mir kürzlich als DMM, um meine beiden Schrott-DMMs zu ersetzen/ergänzen, so ein relativ günstiges UNI-T UT193C zugelegt für ~40€. Für meine Microcontroller-Projekte bringt das aber nicht wirklich viel. Auch so ein "Saleae Logic"-Clone liegt hier rum. Für 15€ muss man da nicht wirklich lange überlegen, dachte ich mir. Aber für gelegentliche analoge Ausflüge, oder eben wie schon gesagt, um die Qualität des Signals zu sehen, überlege ich ob es die 400€ für das Rigol DS1054Z (DSO - 4-Kanal, 50 Mhz "upgradebar" auf 100Mhz) wert sind. Kommt halt drauf an, wie viel das Hobby wert ist. Wenn du das Hobby 4 Jahre betreibst, dann kostet das DSO immerhin nur noch 100€/Jahr - was relativ wenig Ausgaben für ein Hobby sind :-)
irgendeintyp schrieb: > Ein Clone des Saleae Logic 8 Nein, das ist es nicht! Das ist ein Clone des "Saelae Logic" ohne Nummer. Ich besitze einen originalen "Saleae Logic 8", der kann deutlich mehr. Neben 100MSps digital kann dieser auch bis zu 10MSps Analog messen, zwischen 0 und 5 Volt, an allen Ports. Die 220$ muss man zwar erst mal aufbringen, aber das Debuggen externer Chips wird dadurch extrem vereinfacht. Sauber verarbeitetes Gerät mit allen Kabeln und Klemmen und zusätzlichem Etui. Ich finde es richtig, dieses kleine Unternehmen durch den Kauf eines Originals zu unterstützen. Ich bin an dem Punkt angekommen, wo ich mir sogar den Logic Pro 8 kaufen würde. Mehr Bandbreite und größerer Spannungsbereich. Dummerweise hat mein PC aber kein USB 3.0
P. M. schrieb: > Ich bin E-Technik-Ingenieur und kenne mich deshalb beruflich mit > ziemlichen High-End-Messgeräten ein einigermassen aus. Für ein paar > private Basteleien suche ich nun ein einfaches und günstiges Messgerät > (Multimeter/Oszi/Logikanalyzer), habe aber ehrlich gesagt keinen Plan, > was es mittlerweile so auf dem Markt gibt und ob es was taugt. >komplexe Platinen und umfangreiche C- und Assembler-Programme >entstanden. Grunsätzlich kenne ich mich also aus :-) Also ich persönlich bin zum einen von deinen Qualitäten tief beeindruckt. Gleich in zwei Beiträgen erfährt man dass Du eigentlich alles ziemlich gut kannst. Zum anderen bin ich aber grenzenlos entsetzt darüber das ein Ingenieur selbst mit Hilfe des Internets nicht in der Lage ist sich eigenständig ein Bild von geeigneter Hardware für die eigenen "Projekte" oder geeigneten Messgeräten zu machen. Ich selbst, nur ein kleiner Bastler bin ja eigentlich hier um von den Herrn Ingenieuren zu lernen. Aber so wie es aussieht, kann ich mir wohl ehe abschminken. > - Gelegentlich ein kontinuierliches Signal um zu sehen, ob z.B. etwas > schwingt oder auf einem Ausgang überhaupt etwas passiert. Ich persönlich halte mir die Drähte des Ausgangs immer an die Zunge, dann spürt man meinst ob was los ist. Und Frequenzen bis 100 Hz kann ich so auch gut schätzen. Früher hab ich das meine kleine Schwester machen lassen, die konnte sogar die Spannung bis auf +/- 10 Volt ansagen. Leider ist sie auf sehr tragische weise vor einigen Jahren ums Leben gekommen. Jetzt mache ich es halt selber. Aber wie gesagt ich bin nur Gelegenheitsbastler...
Thomas H. schrieb: > Also ich persönlich bin zum einen von deinen Qualitäten tief > beeindruckt. Gleich in zwei Beiträgen erfährt man dass Du eigentlich > alles ziemlich gut kannst. Zum anderen bin ich aber grenzenlos entsetzt > darüber das ein Ingenieur selbst mit Hilfe des Internets nicht in der > Lage ist sich eigenständig ein Bild von geeigneter Hardware für die > eigenen "Projekte" oder geeigneten Messgeräten zu machen. Ich selbst, > nur ein kleiner Bastler bin ja eigentlich hier um von den Herrn > Ingenieuren zu lernen. Aber so wie es aussieht, kann ich mir wohl ehe > abschminken. Wer beruflich einen A380 fliegt, ist schliesslich auch nicht zwingend Flugmodellbau-Experte. Ich bin einigermassen bewandert in ein paar elektrotechnischen Fachbereichen und habe früher selbst viel gebastelt. Die aktuelle Marktsituation im Bereich einfacher, schneller, spassiger Hobby-Mikrocontrollerbastelei kenne ich aber zugegebenermassen nicht. Also warum sollte ich mir da nicht bei aktiven Bastlern einen Rat einholen? Ich revanchiere mich sehr gerne mit dem Spezialwissen, das ich in meinem Bereich habe, nur ist das im Forum sehr selten gefragt. Und überhaupt...warum immer so unfreundlich?
P. M. schrieb: > Und überhaupt...warum immer so unfreundlich? Ich bin generell ein unfreundlicher Mensch. Das würde auch meine Frau bestätigen, wenn ich eine hätte. Ich nehme an es lag an meiner schweren Kindheit.
Ich kann die (originalen!!!)/) Saleae Produkte auch sehr empfehlen. Nutze einen Logic 8 privat (www.saleae.com). Das unternehmen hat mittlerweile auch ernsthaft mit den klonen zu kämpfen. Das ist also kein "merken die eh nicht, kann man mal unterstützen wenn es sich lohnt" Ding (mehr). Den entsprechenden Link gab es ja auch schon weiter oben. Bei Multimetern halte ich mich (ebenfalls auch privat) an Gossen Metrawatt (Metrahit) und Fluke. Beim Oszilloskop würde och ebenfalls zu einem Rohöl greifen. Gruß Max
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.