Tach. Lange Zeit war (/ist?) es üblich, eine Wohnung mit einer Etagenheizung folgendermaßen zu regeln: - Ein Führungsraum, in welchem der Regler hängt - Die Heizkörper im Führungsraum haben KEINEN Thermostaten, nur eine Stellschraube - In allen anderen Räumen sind Thermostaten an den Heizkörpern Der Regler misst die Temperatur im Führungsraum, anhand der Differenz zur eingestellten Solltemperatur wird die Vorlauftemperatur der Etagenheizung geregelt. Ist der Führungsraum warm genug geht die Heizung aus. Dadurch ergibt sich: - Der Führungsraum muss zwangsläufig geheizt werden - Die Temperatur im Führungsraum kann schlecht eingestellt / geändert werden Ich vermute das dieses Prinzip der Einfachheit geschuldet ist, da keine zusätzlichen Sensoren gebraucht werden (richtig?). Ist es sinnvoll, oder gar besser, ein solches Heizsystem über die Außentemperatur zu regeln? Wenn dafür im Führungsraum die Stellventile gegen Thermostaten getauscht würden, könnte man alle Räume einzeln regeln. Grüße Stefan
>Ist es sinnvoll, oder gar besser, ein solches Heizsystem über >die Außentemperatur zu regeln? Üblicherweise nutzt niemand die Außentemperatur zur Regelung einer Raumheizung. Was man aber macht ist, die Vorlauftemperatur etwas zu beeinflussen. Einfach nach dem Motto: Ist es Draußen kälter, könne mehr Wärme (aus dem Wasser) benötigt werden. Einen, vom einem Regler zu bewältigenden Zusammenhang zwischen Außentemperatur und "Wunschwärme" herzustellen, könnte sich als schwierig erweisen. Einfach: Ist es Draußen knackig kalt ist es nicht unbedingt sinnvoll die Küche, um Mitternacht, zu überheizen. Es sei denn, Du bist der Gasmann. Sollte Deine Raumnutzung sehr stark von der geplanten abweichen, könnte der Wechsel des Führungsraumes helfen.
Stefan schrieb: > - Die Heizkörper im Führungsraum haben KEINEN Thermostaten, nur eine > Stellschraube Dann mach einen ran. Laut meinem Heizungsmonteur passiert in der Therme gar nichts, wenn der Heizkreis komplett zu sein sollte. Stefan schrieb: > Dadurch ergibt sich: > - Der Führungsraum muss zwangsläufig geheizt werden Logisch! Stefan schrieb: > - Die Temperatur im Führungsraum kann schlecht eingestellt / geändert > werden Dort hängt doch der Raum-/Heizungsthermostat hängen. Oder nicht? Es sollte das Wohnzimmer sein.
michael_ schrieb: > Laut meinem Heizungsmonteur passiert in der Therme gar nichts, wenn der > Heizkreis komplett zu sein sollte. War mir schon klar, dass so eine Aussage kommen musste :-) Mein Monteur war gegenteiliger Meinung ... . Ich habe eine Außentemperatursteuerung für die Vorlauftemperatur hinzugefügt und alle Ventile gegen Funk-Thermostate ausgetauscht. Diese melden ihren Wämebedarf an und ich schalte über den Fernsteuerungseingang im "Zentral-Raumthermostaten" die Therme ein und aus. Erparnis ca. 15 % - muss man sich halt überlegen, ob es sich lohnt.
Das kommt vielleicht auf den Typ der Heizung an. Bei einer Störung, als die Umschaltung von Heizung/Boiler nur noch in den Boiler ging, hat er mir das erklärt. Diese Notlaufeigenschaft ist vorhanden. ZweiSchere schrieb: > Erparnis ca. 15 % - muss man sich halt überlegen, ob es sich lohnt. Wie hast du das gemessen?
michael_ schrieb: > Wie hast du das gemessen? Gasverbrauch der Jahre vorher (durchschnittlich) und hinterher. Beides mittlerweile über jeweils 4 Jahre (vor und nach Umstellung) gemittelt. Muss dazu sagen, dass es sich um eine Miet-Altbauwohung handelt. Hatte zunächst nur die Thermostate ausgetauscht, was wegen der zentralen "Wohnzimmer-Regelung" aber nicht optimal war. Hinzu kommt natürlich der individuelle Raumkomfort. Während der Woche brauchen wir z.B. im Wohnzimmer lediglich abends "Wohntemperatur" - im Bad und in der Küche sollen aber auch morgens angenehme Temperaturen herrschen :-) etc. Eine Heizungssteuerung rein über das Wohnzimmer mag man machen (irgendein Heizungsmensch hat mir mal erzählt, er steuert ein komplettes Haus über einen Raum) - ich persönlich finde das aber unsinnig.
>Diese melden ihren Wämebedarf an und ich schalte über den >Fernsteuerungseingang im "Zentral-Raumthermostaten" die Therme ein und >aus. Hast Du das selber gebaut? Wie melden die einzelnen Thermostate den Wärmebedarf? Wenn (Ist < Soll) -> JA, und wenn mindestens ein Thermostat JA dann Vorlauf entsprechend Außentemperatur, ansonsten aus? Gruß Stefan
S. S. schrieb: > Hast Du das selber gebaut? Nein. Ich baue etwas, wenn ich es verstehen will und/oder wissen will, ob ich es kann. In diesem Fall sah ich für mich keinen Sinn darin (mal abgesehen von den Kosten). Außerdem ist das mechanisch (Gehäuse, Antrieb Thermostate) auch nicht unbedingt anspruchslos. Die Technik (Steuerung, Funk, etc.) hätte ich - denke ich - gut hinbekommen. Ich habe ELV-Komponenten (ich weiß, ist stark verpönt - mir aber egal :-) ) genutzt und bin sehr zufrieden. Die Ventilsteuerungen (FHT 80B) melden per Funk, wenn sie an den Ventilen Wärmezufuhr benötigen (die Ventile öffnen). Das Wärmebedarfsrealis (FHT 8W) schaltet dann über den Fernbedienungsanschluss des Raumreglers von Junkers die Therme an (und natürlich auch aus). In der Küche und im WC wird das Ganze durch Fensterkontakte (wenn geöffnet, dann Absenkung der Soll-Temperatur) unterstützt. S. S. schrieb: > Wenn (Ist < Soll) > -> JA, und wenn mindestens ein Thermostat JA dann Vorlauf entsprechend > Außentemperatur, ansonsten aus? Ja, genau so. Die Vorlauftemperatur wird über ein Standard-Junkers-Modul mit Außenfühler gesteuert. Ich greife nicht in die Anlagentechnik ein (Mietwohnung). Ohne Vorlauftemperatursteuerung fährt die Therme bei jedem Bedarf auf Vollast hoch - auch wenn das Ventil nur wenig geöffnet ist. In der Übergangszeit oszilliert das System dann recht heftig - daher aus meiner (und der Sicht meines Heizungsmenschen) nicht gerade optimal.
Es macht auf jeden Fall Sinn, die Vorlauftemperatur mithilfe eines Aussentermperaturfühlers zu steuern. Damit wird eine nachfolgende Regelung weniger ausgleichen müssen. > - Ein Führungsraum, in welchem der Regler hängt > - Die Heizkörper im Führungsraum haben KEINEN Thermostaten, nur eine > Stellschraube > - In allen anderen Räumen sind Thermostaten an den Heizkörpern Ein Führungsraum macht dann Sinn und funktioniert sehr gut, wenn dieser immer warm sein soll, sobald Räume genutzt werden. Er macht kaum Sinn, wenn morgends nur die Küche und Abends nur das Wohnzimmer warm sein sollen. In diesem Fall müsste der Führungsraum umgeschaltet werden. Dann kann man gleich auf eine Regelung der Vorlauftemperatur durch die aktuelle Zimmertemperatur verzichten und die Vorlauftemperatur nur von der Aussentemperatur abhängig steuern. > Dadurch ergibt sich: > - Der Führungsraum muss zwangsläufig geheizt werden Ja, das kann, muss aber kein Nachteil sein, z.B. wenn dieser Raum immer genutzt wird. > - Die Temperatur im Führungsraum kann schlecht eingestellt / geändert > werden Nach oben kann die Temperatur erhöht werden. Die Termostate in den anderen Räumen sorgen dann dazu, dass es dort nicht zu warm wird. Die Termoeratur sollte aber nicht zu weit nach unten geregelt werden, sonst könnte es sein, dass die "Nebenräume" ihre gewünschte Temperatur nicht mehr erreichen. ZweiSchere schrieb: > Eine Heizungssteuerung rein über das Wohnzimmer mag man machen > (irgendein Heizungsmensch hat mir mal erzählt, er steuert ein komplettes > Haus über einen Raum) - ich persönlich finde das aber unsinnig. Ich kenne mittlerweile zwei Häuser, bei denen das sehr gut und vor Allem sehr effizient funktioniert. Dies bedarf mitunter einer guten Einregelung.
Martin schrieb: > Ich kenne mittlerweile zwei Häuser, bei denen das sehr gut und vor Allem > sehr effizient funktioniert. Ja, der Yeti, das Ungeheuer von Loch Ness und Ufos sind auch schon gesichtet worden :-) Den Quatsch mit dem "Führungsraum" braucht heute kein Mensch mehr. Ich nutze den "Führungsraum"-Thermostaten nur noch zum Ein- und Ausschalten der Therme (über den Fernbedienungs-Anschluss) - je nach Wärmebedarf. Auch im "Führungsraum" habe ich ein geregeltes Thermostatventil mit Zeitsteuerung im Einsatz.
Die Regelung über einen Führungsraum ermöglicht es die Heizung mit minimaler Vorlauftemperatur und damit minimalem Verbrauch zu fahren, ohne Kompromisse bei der Behaglichkeit/Zimmertemperatur eingehen zu müssen. Ja, es hibt auch andere Regelungsstrategien, welche durchaus geeignet sind.
Martin schrieb: > Die Regelung über einen Führungsraum ermöglicht es die Heizung mit > minimaler Vorlauftemperatur und damit minimalem Verbrauch zu fahren, > ohne Kompromisse bei der Behaglichkeit/Zimmertemperatur eingehen zu > müssen. Ja, für den einen Raum. Natürlich geht man Kompromisse ein, wenn nur ein Raum den Wärmebedarf für die ganze Wohnung / das ganze Haus bestimmt.
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