Forum: HF, Funk und Felder Welches DCF77 Empfangsmodul empfehlenswert?


von Markus M. (adrock)


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Hi,

welche DCF77 Empfangsmodule aus dem aktuellen Angebot sind eigentlich zu 
empfehlen?

Die aktuellen Bewertungen des Conrad-Moduls sind ja eher durchwachsen:

https://www.conrad.de/de/dcf-empfaengerplatine-641138.html

Das Modul bei Reichelt ist ja auch eher hochpreisig:

https://www.reichelt.de/Bausaetze/DCF77-MODUL/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=5727&ARTICLE=57772&OFFSET=500&WKID=0&;

Dann gäbe es da noch das Pollin-Modul:

http://www.pollin.de/shop/dt/NTQ5OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Module/DCF_Empfangsmodul_DCF1.html

...und ELV:

http://www.elv.de/dcf-empfangsmodul-dcf-2.html

Irgendwelche Tipps?

Danke & Gruß
Markus

: Bearbeitet durch User
von Michael U. (amiga)


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Hallo,

die meisten Probleme hat man mit den Empangsbedingungen und Störungen am 
konkreten Einsatzort.
Die Module unterscheiden sich wenig, bei den abgebildeten sehen auch die 
Ferritantennen ähnlich groß aus, das kann eine merkliche Rolle spielen.
Weiterhin können die benutzten ICs meist mit 2 Quarzfiltern im Signalweg 
bestückt werden, aktuell ist aber ein Quarz der Sparwut längst zum Opfer 
gefallen.
Unterschiede gibt es noch in der Ausgangsstufe, einige können nur sehr 
wenig Strom liefern, so daß entweder ein zusätzlicher Transistor nötig 
ist oder die Leitung zum µC nicht zu lang sein sollte.

Meine Module aus den letzten Jahren stammen aus alten Funkweckern, 
speziell bei denen mit externem Außentemperatursensor ist das DCF-Modul 
meist schön sauber als einzene Leiterplatte verbaut.

Anschlüsse sind auch da GND, Ub, PowerOn und Signal, oft sogar 
beschriftet.

Im Anhang mal 2 Bilder solcher recycelten Module.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Markus M. (adrock)


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Naja, das ELV Modul sieht mir noch mit am besten aus. Leider habe ich 
keine alten Funkuhren zum ausschlachten.

Bei uns (Berlin) hat sich bis jetzt jede Funkuhr einwandfrei 
synchronisiert (auch wenn manche etwas gebraucht haben). Das ganze soll 
zusammen mit einem µC verwendet werden (wer hätte das gedacht...).

von Johannes O. (jojo_2)


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Beim HKW Shop gibts auch Empfänger, die sind meinen Erfahrungen nach 
recht gut. Da kannst du auch größere Antennen (Länge des Ferritstabs ca. 
10 cm) kaufen und dranhängen.

von Joachim B. (jar)


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Markus M. schrieb:
> Naja, das ELV Modul sieht mir noch mit am besten aus.

stimmt und kann auch mit 3V und 5V, das Pollin Teil nur noch mit 3,3V

> Bei uns (Berlin) hat sich bis jetzt jede Funkuhr einwandfrei
> synchronisiert

bei mir nur jede 2te

am µC wirds schlimmer, ich muss dringend mal probieren ob 
Batterieversorgung des DCF77 hilft.

von B e r n d W. (smiley46)


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Das ELV- und das Conrad-Modul haben ein Quarzfilter drauf,
die anderen, wie es aussieht, nicht.

von 900ss (900ss)


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Markus M. schrieb:
> Die aktuellen Bewertungen des Conrad-Moduls sind ja eher durchwachsen:

Ich habe schon ca. 10 Jahre mehrere Conrad-Empf. im Einsatz. Sie laufen 
alle gleich gut.

Michael U. schrieb:
> die meisten Probleme hat man mit den Empangsbedingungen und Störungen am
> konkreten Einsatzort.

Genau. Die Probleme, die ich z.B. mit Conrad-Modulen hatte, treten auch 
bei anderen auf. In der Regel EMV-Störungen und unsaubere Versorgung.

Johannes O. schrieb:
> Beim HKW Shop gibts auch Empfänger

Ich habe davon auch einen Empfänger. Die scheinen tatsächlich etwas 
empfindlicher zu sein.

von Markus M. (adrock)


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Danke, den HKW Shop kannte ich noch garnicht. Dort gibt es zu den 
Modulen wenigstens vernüunftige Spezifikationen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

da ich ohnehin gerade mit dem DBox-1-Display rumgespielt habe mal das 
eine der obigen Module in Betrieb genommen.

Empfängt stabil so wie es hier rumliegt. Spannung wie immer bei mir mit 
einer grünen LED mit 1k nach +5V als Spannungsregler, also va. 2V am 
Modul.
Transistor mit 22k an der Basis am Modulausgang, Kollektor an den 
Arduino-Eingang und über 1k und rote LED an +5V. So sehe am Blinken 
schon, wie der Empfang ist. Die Arduino-DCF77-Lib scheint zumindest 
brauchbar zu sein. ;-)

PS: sorry, das Foto ist unter den Lichtverhältnissen nicht so toll...

Gruß aus Berlin
Michael

von Markus M. (adrock)


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Ja, also scheint der Empfang in Berlin so schlecht nicht zu sein :-)

Also ich werde mir dann wohl mal eines der Module von HKW bestellen...

Dann muss ich nur noch nach 'ner Lib für den STM32 schauen...

von Gerhard O. (gerhard_)


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Dort gibt es relativ preisgünstige Module:

http://www.pvelectronics.co.uk/index.php?main_page=product_info&cPath=9&products_id=8

Habe mir die 60kHz Version zugelegt und funktioniert bei mir 
einwandfrei.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Gerhard O. schrieb:

> Habe mir die 60kHz Version zugelegt und funktioniert bei mir
> einwandfrei.

Hmm, bietet der englische Sender irgendwelche Vorteile
gegenüber dem deutschen DCF?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald W. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> Habe mir die 60kHz Version zugelegt und funktioniert bei mir
>> einwandfrei.
>
> Hmm, bietet der englische Sender irgendwelche Vorteile
> gegenüber dem deutschen DCF?

Bei mir gibt es nur den WWVB weil ich ja 1600kM nördlich von WWVB wohne.
Den englischen Sender und DCF77.5 könnte ich ja gar nicht empfangen.

von Harald W. (wilhelms)


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Gerhard O. schrieb:

> Bei mir gibt es nur den WWVB weil ich ja 1600kM nördlich von WWVB wohne.

...also in der Nähe der us-amerikanischen Atomuhr in Boulder (CO)?

von Gerhard O. (gerhard_)


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Harald W. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> Bei mir gibt es nur den WWVB weil ich ja 1600kM nördlich von WWVB wohne.
>
> ...also in der Nähe der us-amerikanischen Atomuhr in Boulder (CO)?

Ja;-) Für mich mit dem Auto erreichbar und beinahe genau südlich von 
mir.

Wie schon gesagt, der Signalpegel ist sehr gut und stabil. Ich verwende 
WWVB auch für OCXO Anbindung mittels eines modifizierten Spectracom 
8164.

mfg,
Gerhard

von Wolfgang R. (portside)


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Alternative: GPS Modul zum Zeitempfang z.B. Ublox NEO-M8N verwenden.

von Harald W. (wilhelms)


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Gerhard O. schrieb:

>> ...also in der Nähe der us-amerikanischen Atomuhr in Boulder (CO)?
>
> Ja;-) Für mich mit dem Auto erreichbar und beinahe genau südlich von
> mir.

Die Uhr habe ich mir vor Jahrzehnten mal angesehen. Irgendwie
seltsam, das sowohl in D wie auch in den USA die Zeitzeichen-
sender so weit entfernt von der als Normal benutzten Uhr
gebaut wurden.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wolfgang R. schrieb:
> Alternative: GPS Modul zum Zeitempfang z.B. Ublox NEO-M8N verwenden.

Mir ist 60kHz lieber weil ich da mit einer Innenantenne arbeiten kann. 
Das GPS Modul funktioniert im Haus leider nur mit einer Außenantenne. 
Allerdings ist die erreichbare Genauigkeit beim 60kHz System nicht ganz 
so gut wie bei der GPS Methode.

Ich habe übrigens früher mit einem Rockwell Jupiter GPS Modul gearbeitet 
und einen HP-10811 OCXO mittels digitaler PLL und 24-bit DAC 
nachgeführt. Die PLL wurde mit dem 1PPS Signal als Referenz betrieben. 
Die Jupiter GPS Empfänger haben im Vergleich zu normalen GPS Empfängern 
beim 1PPS Ausgang deutlich weniger Timing Jitter. Deshalb ist es besser 
ein zur Frequenzanbindung gefertigtes GPS Modul zu verwenden. Damit 
lassen sich viel bessere Ergebnisse erzielen.

Seit NIST die PSK Phasenmodulation in 2012 eingeführt hat, muss man 
60kHz Geräte zur Frequenzanbindung modifizieren weil die 60kHz PLL die 
andauernden +/- 180 Grad Phasenänderungen auf der 60kHz Welle nicht mehr 
toleriert. Mittel AD633 als Frequenzverdoppler beschaltet kann man aber 
diese Phasensprünge eliminieren weil durch die Verdopplung diese +/- 180 
Grad Phasenänderung ausgelöscht wird.

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