Forum: PC-Programmierung Kopierschutz für Bibliothek und Qt


von Klaus (Gast)


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Hallo,

ich habe hier eine Windows DLL, die ich als Ergänzung zu Qt verkaufen 
möchte.

Das Problem ist, dass ich irgendeine Art von Kopierschutz benötige.
Allerdings habe ich nicht die geringste Vorstellung wie das gehen soll.

In der Windows Registry wird unter QtProject nur sehr wenig hinterlegt 
(z.B. die Qt Versionsnummer) und kann somit nicht genutzt werden.

Die freien Versionen werden (meines Wissens) ohne Lizenz-Datei 
ausgeliefert.

Bei den kommerziellen Versionen wird zwar eine Lizenz erstellt und 
benötigt, allerdings habe ich keine Ahnung wie die aussieht und wo die 
zu finden ist, geschweige denn, ob die dann überhaupt sinnvoll für mein 
Vorhaben genutzt werden kann.
Ich habe auch wenig Lust ein paar Tausend Euro zu investieren, um das 
herauszufinden.

Deshalb hier meine Frage: Wie könnte man das sonst noch lösen?

Grüße Klaus

: Verschoben durch User
von Rolf M. (rmagnus)


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Klaus schrieb:
> Ich habe auch wenig Lust ein paar Tausend Euro zu investieren, um das
> herauszufinden.

Warum fragst du dann nicht einfach beim Hersteller nach?
Die haben auch eine deutsche Niederlassung:
http://www.qt.io/locations/

von hal3000 (Gast)


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Ganz einfach

Lass die Finger von dem Murks

von Christian B. (casandro)


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Um Wau Holland zu zitieren, "Es gibt keinen Kopierschutz, nur einen 
Kapierschutz". Der Typ hat mit Sicherheit deutlich mehr über das Problem 
nachgedacht als Du.

von Klaus (Gast)


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@ Klaus

Ich bin gar nicht sicher ob ich Dich richtig verstehe. Eine Lizenzdatei 
wäre eigentlich kein Schutz gegen kopieren. Du willst aber einen Schutz 
gegen Kopie? Warum erwähnst Du dann eine Lizenz?

An sich ist eine schriftliche Lizenzvereinbarung eine gute Idee. Das 
schon mal vorneweg. Ein physischer Kopierschutz ist aber nicht mehr 
trivial. Das geht vom Dongle bis zu ziemlich abgefeimten Tricks zur 
Laufzeit und mit dem Medium (DVD etc.)

Da solltest Du schon, wenn nicht Geld, einige Zeit in die Hand nehmen, 
um es mal so bildhaft auszudrücken. Das ist keine Kleinigkeit.

von Sven B. (scummos)


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Klaus schrieb:
> Das Problem ist, dass ich irgendeine Art von Kopierschutz benötige.
> Allerdings habe ich nicht die geringste Vorstellung wie das gehen soll.
Weil es einfach prinzipiell nicht möglich ist. Man kann nur alles so 
kompliziert machen, dass niemand der es kopieren will Lust hat sich 
damit zu befassen.

von Klaus (Gast)


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Na ja. Etwas erhellender mag es sein, wenn man das so ausdrückt:

Es gibt keinen absoluten Kopierschutz. Nur einen Grad davon.

Gegen den normalen Benutzer helfen geringe Maßnahmen. Gegen den Nerd 
hilft so gut wie gar nichts. Und je näher Dein Zielpublikum an die Nerds 
rückt - also Programmierer -, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit 
wirksam zu schützen.

von Sven B. (scummos)


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Und sobald es einer geschafft hat gibt es eh ein Tool, was jeder Idiot 
ausführen kann. Also warum überhaupt?

Ich sehe generell keinen Nutzen in Kopierschützen. Ein Kopierschutz hat 
noch nie jemanden der wirklich wollte daran gehindert irgendwas zu 
kopieren. Andersrum sehe ich auch nicht dass Produkte mit schwachem / 
ohne Kopierschutz gar nicht mehr oder auch nur signifikant weniger 
verkauft werden.
Aber ok, wenn der TO sich sicher ist dass er sowas unbedingt braucht, 
will ich nicht länger stören.

Ein Lizenzschlüssel, den man am Anfang eingeben oder in eine 
Konfigurationsdatei schreiben muss wäre vielleicht das einzige, was mir 
irgendwie angemessen erscheint.

: Bearbeitet durch User
von c-hater (Gast)


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Klaus schrieb:

> ich habe hier eine Windows DLL, die ich als Ergänzung zu Qt verkaufen
> möchte.
> [...]
> Ich habe auch wenig Lust ein paar Tausend Euro zu investieren, um das
> herauszufinden.

Aha. Du willst andere abzocken, selber aber nicht abgezockt werden. 
Soweit, so normal. Kapitalismus halt.

ABER: Du hast keine Kompetenzen, die dir das Abzocken ermöglichen und 
willst jetzt, dass wir sie dir für lau beschaffen.

Wie krank im Kopf muss man sein, um nicht zu merken, dass da jeder 
Kompetente sagt: Laß doch diesen armen Idioten verrecken. Ein 
potentieller Konkurrent weniger, ist doch geil, zumal es mich absolut 
nix kostet, ihn am ausgestreckten Arm verrecken zu lassen...

Also nö, irgendwie ist bei dir im Oberstübchen irgendwas komplett 
durcheinander. Abziehen kannst du andere Leute nur dann, wenn du mehr 
weißt und mehr kannst als diese. Und selbst dann ist es noch 
einigermaßen schwierig, an das Geld anderer Leute zu kommen, denn die 
wollen sich einfach nicht davon trennen...

von Erwin M. (nobodyy)


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Klaus schrieb:
> Das Problem ist, dass ich irgendeine Art von Kopierschutz benötige.
> Allerdings habe ich nicht die geringste Vorstellung wie das gehen soll.

Das ist ganz einfach: Alles was gelesen werden kann, kann auch wieder 
geschrieben werden, so das du einen Leseschutz brauchst.
Also nicht weitergeben und vor fremden Blicken schützen.

von Albert M. (Firma: Bastler aus Mönchengladbach) (albertm) Benutzerseite


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Erwin M. schrieb:
> Alles was gelesen werden kann, kann auch wieder
> geschrieben werden, so das du einen Leseschutz brauchst.
> Also nicht weitergeben und vor fremden Blicken schützen.

Ich verwende dafür in einigen meiner Delphi-Projekte:

http://www.enigmaprotector.com/

: Bearbeitet durch User
von Hmm... (Gast)


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Ok,bin zwar wie viele hier auch Opensource Fan,verstehe aber auch wenn 
man mit Software abseits der Support und Entwicklungsdienste Geld 
verdienen möchte / muss. Und dann ist ein rudimentärer ;-) Kopierschutz 
schon ok.

Sei dir aber bewusst das die Verwendung von Opensource Komponenten unter 
Umständen auch zur Offenlegung DEINER Quellen führen kann. Bei den 
meisten OS Lizenzen passiert das immer dann,  wenn der offene Teil 
einkompilliert oder statisch eingelinkt wird. Also meistens dann wenn 
nur eine Ausführbare Datei herausfällt die ohne externe Abhängigkeiten 
läuft.

Hast du das für dein Programm geprüft? Oder benutzt du die 
(kostenpflichtige) Commercial Lizenz von qt?

So,zu Lösungen ;-)

Viele kommerzielle Programme (Altium, Keil,...) benutzen FlexLM. Gerade 
die Floating Varianten der Lizenzierung finde ich praktisch, jeder der 
ein Login für den (lokalen oder remote) Lizenzserver hat kann sich bei 
Bedarf eine auschecken, die nach Beendigung des Programms wieder 
freigegeben wird. Funktioniert leider hier in der Firma bei ModelSim 
nicht so dolle, ab und zu erkennt der Server nicht wenn eine Instanz 
beendet wurde und blockiert die Lizenz weiter. Wenn ModelSim 
"abgeschossen" wurde bleibt die Lizenz auch blockiert und muss händisch 
frei gegeben werden. Ist nicht perfekt, aber die Idee ist gut ;-)

Andere Variante: Mit der Seriennummer der Festplatte, etc. 
verschlüsselte DLL die große Teile der Anwendung enthält. Die 
ausführbare Datei entschlüsselt diese im RAM mit der Seriennummer von 
Laufwerk C:\ und versucht die eigentliche Main innerhalb der DLL 
anzuspringen (aber bitte vorher per MD5 / SHA prüfen ob das 
entschlüsselte gültig ist, niemand bezahlt für etwas das abstürzt). 
Falls das nicht klappt lädt der Installer von DEINEM Webserver die DLL 
nachdem er die aktuelle Seriennummer übermittelt hat nach.

Ein simpler Weg wäre per Mail einen Code zu übermitteln der dann beim 
ersten Start mit der Seriennummer übertragen wird worauf hin der 
Server,sofern der Code gültig ist, die noch fehlende DLL passend 
verschlüsselt heraus gibt.

Einen richtigen Entwickler (oder Hardcore Nerd mit zuviel Freizeit)  der 
einen Debugger bedienen und Speicherdumps machen kann wirst du damit 
(und allen anderen Lösungen auch) niemals vom kopieren abhalten können.

von Nase (Gast)


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Klaus schrieb:
> Deshalb hier meine Frage: Wie könnte man das sonst noch lösen?
Garnicht, lass es einfach.

"Kopierschutz" war schon immer und ist heute noch einfach nur 
unprofessionell.

Im Prinzip verteilt sich das folgendermaßen:
(1) Die Leute, die dein Produkt brauchen und eine Lizenz erwerben, 
schlagen sich auf Gedeih und Verderb mit deiner beliebig gearteten 
Kopierschutzkrücke herum. Schlimmstenfalls mit einem Hardware-Dongel, 
das irgendwann nicht mehr läuft (Parallelport...) oder einer frickeligen 
LM-Software, deren Hersteller irgendwann stirbt und dein Produkt damit 
auch.

(2) Leute, die dein Produkt unbedingt haben wollen und keine Lizenz 
erwerben. Die interessieren sich auch nicht für dein Lizenzmanagement 
und bringen dein Produkt auch so zum Laufen. Notfalls mit genügend 
Geschick a.k.a. krimineller Energie a.k.a. Fachkompetenz zwecks Nachbau.

(3) Leute, die sowas wie dein Produkt brauchen und keine Lizenz 
erwerben wollen. Die schauen sich nach einer (freien) Alternative um. 
Und die Wahrscheinlichkeit ist groß genug, dass es eine gibt.


Fazit: Du erreichst nichts, außer dass du potentielle Kunden 
vergraulst...

von Nase (Gast)


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Hmm... schrieb:
> Falls das nicht klappt lädt der Installer von DEINEM Webserver die DLL
> nachdem er die aktuelle Seriennummer übermittelt hat nach.

Genau das meine ich. Und wenn DEIN Webserver nicht mehr exisitiert, hat 
der Kunde eine schöne entwertete Lizenz in der Schublade liegen.

Genauso Gängel wie Online-Zwang bei Videospielen.

von Hmm... (Gast)


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Nase schrieb:
> Hmm... schrieb:
>> Falls das nicht klappt lädt der Installer von DEINEM Webserver die DLL
>> nachdem er die aktuelle Seriennummer übermittelt hat nach.
>
> Genau das meine ich. Und wenn DEIN Webserver nicht mehr exisitiert, hat
> der Kunde eine schöne entwertete Lizenz in der Schublade liegen.
>
> Genauso Gängel wie Online-Zwang bei Videospielen.

Falsch, die DLL wird ja nur einmalig beim ersten Start geladen. Danach 
hat man alles was man zum Starten braucht ja lokal liegen. Genauso wie 
man bei der FlexLM Lösung den Lizenzserver auch als Teil des 
Firmennetzes aufsetzen kann. Da telefoniert nix nachhause.

von Hmm... (Gast)


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Bei den Spielen stimme ich dir aber zu, manche Spiele starten nicht 
einmal ohne Internetverbindung.

Tetris,Sonic und Alex Kidd kann man auch heute noch auf original 
Hardware zocken (mein altes Mastersystem und der etwa gleich alte 
Gameboy tun immer noch), bei dem ganzen Steam aktivierten Mist dürfte es 
schon deutlich schwerer werden in 25 mal wieder eine Runde zu spielen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ein Kopierschutz für eine Zusatzbibliothek zu einer Bibliothek?

Gehts noch?

Welcher Softwareentwickler wird so eine Zusatzbibliothek lizenzieren und 
in sein Produkt einbauen? Keiner der noch sauber tickt. So eine 
Bibliothek fasst man nicht mit der Kneifzange an.

Warum soll man als Dank dafür, dass man eine Zusatzbibliothek 
lizenzieren, sich in seinem eigenen Produkt mit einem fremden 
Kopierschutz rumärgern? Nicht nur während der Entwicklung, sondern auch 
bei der Installation der Software beim Kunden und wenn im Betrieb der 
Kopierschutz Ärger macht. SO blöd sind höchstens dauerbekiffte 
"Web-Programmierer".

von Erwin M. (nobodyy)


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Nase schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Deshalb hier meine Frage: Wie könnte man das sonst noch lösen?
> Garnicht, lass es einfach.
>
> "Kopierschutz" war schon immer und ist heute noch einfach nur
> unprofessionell.
>
> Im Prinzip verteilt sich das folgendermaßen:
> (1) Die Leute, die dein Produkt brauchen und eine Lizenz erwerben,
> schlagen sich auf Gedeih und Verderb mit deiner beliebig gearteten
> Kopierschutzkrücke herum. Schlimmstenfalls mit einem Hardware-Dongel,
> das irgendwann nicht mehr läuft (Parallelport...) oder einer frickeligen
> LM-Software, deren Hersteller irgendwann stirbt und dein Produkt damit
> auch.

Ja, sowas hatte ich schon in einer Firma, wo eine Software für eine 
Messe fertig werden sollte und dann das Ding am Parallelport kaputt 
geht, Ersatz aber erst nach dem Einschicken vom defekten Teil und zwei 
Wochen später kam. Und zu den Software-Bugs, wegen denen ich mich beim 
Hersteller beschwerte, bekam ich nicht einmal eine Antwort.
Ein andere Variante war eine Computer-ID, die sich änderte als ich, 
speziell für das rechenintensive Programm, eine schnellere CPU 
nachrüstete, was aber nicht schneller machte sondern zum Stillstand 
führte, weil durch das CPU-Upgrading eine neue ID nötig war!
Das ist seit 2005 eigentlich verboten: "Computersabotage im Sinne des 
deutschen Strafrechts ist das Stören einer fremden 
Datenverarbeitungsanlage, die für einen anderen von wesentlicher 
Bedeutung ist.". Und mit einem Dongel oder einer ID, an die man die 
Lauffähigkeit bindet, wird überhaupt nichts anderes gemacht; Dongel und 
erforderliche IDs und sonst was als "Kopierschutz" bezeichnet wird ist 
nichts anderes als Sabotage, Computersabotage, so wie beispielsweise ein 
Erpressungstrojaner, der deine Dateien verschlüsselt und für die ID 
(=Passwort) ein Lösegeld fordert.
Es ist ein Skandal das Dongels, IDs und ähnliche Sabotagen immer noch 
nicht von den Staatsanwaltschaften verfolgt werden.

von Dirk D. (dicky_d)


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Hmm... schrieb:
> Nase schrieb:
>> Hmm... schrieb:
>>> Falls das nicht klappt lädt der Installer von DEINEM Webserver die DLL
>>> nachdem er die aktuelle Seriennummer übermittelt hat nach.
>>
>> Genau das meine ich. Und wenn DEIN Webserver nicht mehr exisitiert, hat
>> der Kunde eine schöne entwertete Lizenz in der Schublade liegen.
>>
>> Genauso Gängel wie Online-Zwang bei Videospielen.
>
> Falsch, die DLL wird ja nur einmalig beim ersten Start geladen. Danach
> hat man alles was man zum Starten braucht ja lokal liegen. Genauso wie
> man bei der FlexLM Lösung den Lizenzserver auch als Teil des
> Firmennetzes aufsetzen kann. Da telefoniert nix nachhause.

Und da ich eine Lizenz  zur einmaligen Verwendung auf meinem Aktuellen 
Computer gekauft habe ist das ja auch in Ordnung!

Es ist ja noch nie Vorgekommen das einem ne Festplatte abschmiert, der 
Computer durch einen Neueren ersetzt wird, oder einfach mal ein 
Dateisystem verreckt und die Kisten neuinstalliert wird.

von Arc N. (arc)


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Erwin M. schrieb:
> Ein andere Variante war eine Computer-ID, die sich änderte als ich,
> speziell für das rechenintensive Programm, eine schnellere CPU
> nachrüstete, was aber nicht schneller machte sondern zum Stillstand
> führte, weil durch das CPU-Upgrading eine neue ID nötig war!

Die berühmt-berüchtigte CPU-Klausel...
Vereinfacht: Bei Kaufverträgen unzulässig, bei Überlassungen auf Zeit 
zulässig 1) Seite 115 in 
http://www.uni-muenster.de/Jura.itm/hoeren/itm/wp-content/uploads/Skriptum-IT-Vertragsrecht2.pdf

> Und mit einem Dongel oder einer ID, an die man die
> Lauffähigkeit bindet, wird überhaupt nichts anderes gemacht; Dongel und
> erforderliche IDs und sonst was als "Kopierschutz" bezeichnet wird ist
> nichts anderes als Sabotage, Computersabotage, so wie beispielsweise ein
> Erpressungstrojaner, der deine Dateien verschlüsselt und für die ID
> (=Passwort) ein Lösegeld fordert.

s. Seiten 113 - 116 aaO

> Es ist ein Skandal das Dongels, IDs und ähnliche Sabotagen immer noch
> nicht von den Staatsanwaltschaften verfolgt werden.

"Sollte die Vorrichtung (das Dongle) nicht einwandfrei funktionieren, 
scheidet ein Selbsthilferecht aus; an die Stelle tritt die 
Geltendmachung von Gewährleistungs- und Schadensersatzansprüchen... 
Allenfalls dann, wenn der Rechteinhaber nicht bereit ist, einen 
fehlerhaften Dongle auszutauschen, ließe sich die Eigeninitiative des 
Anwenders legitimieren." 1) Seiten 77/78 aaO

von Hmm... (Gast)


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@Hannes: Es ging in meinem Beispiel darum eine Anwendung zu schützen 
indem man die wesentlichen Teile dynamisch nach lädt. Das der TO eine 
Bibliothek schützen will hatte ich gestern überlesen.

Zu meiner Frage bezüglich der Einhaltung der Qt Lizenzen kam allerdings 
auch nichts zurück bisher,oder?

Aber schon interessant was hier für eine Wut aufkommt sobald auch nur 
das Wort Kopierschutz fällt. Ist es den verwerflich mit SW in die man 
viel Zeit investiert hat auch Geld verdienen zu wollen?

Lebt eigentlich einer von euch vom Verkauf der selbst geschriebenen 
Software?  Oder macht ihr nur Auftragsentwicklung für Kunden die dann 
selbst zusehen sollen das ihre Investition nicht weiter verschenkt wird? 
Ok, Embedded Firmware hat ja von Natur aus einen gewissen Kopierschutz, 
da muss man die HW gleich mitkopieren ;-)

Die meisten Entwickler haben leider keine großen Konzerne oder 
Stiftungen parat die am Monatsende Geld locker machen. (Qt, Ubuntu,SuSE, 
Appache, Mozilla usw.) Bevor man Jamba-artige Geschäftsmodelle auffährt 
oder dubiose Cloud-Mehrwert-Werbe Konzepte nutzt ist der Verkauf von SW 
doch noch am angenehmsten,oder?

Aber wie bereits gesagt, bevor er seinen durchaus legitimen Anspruch 
darauf sein Werk wie auch immer zu schützen umsetzt, MUSS er erstmal 
dafür sorgen dass er dabei auch die Lizenz von Qt einhält.

von Albert M. (Firma: Bastler aus Mönchengladbach) (albertm) Benutzerseite


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Hmm... schrieb:
> Aber schon interessant was hier für eine Wut aufkommt sobald auch nur
> das Wort Kopierschutz fällt.

Das sind dieselben, die ohne zu Zucken die Schutzmechanismen für 
Windows, ihren Entwicklungswerkzeugen, Photoshop und anderen Programmen 
klaglos akzeptieren.
Aber hier heulen sie los und argumentieren mit abstrusen Argumenten.

von CAN-Fan (Gast)


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Hmm... schrieb:
> Aber wie bereits gesagt, bevor er seinen durchaus legitimen Anspruch
> darauf sein Werk wie auch immer zu schützen umsetzt, MUSS er erstmal
> dafür sorgen dass er dabei auch die Lizenz von Qt einhält.

Ist das nicht so, er muss es einfach dynamisch Linken oder eben offen 
legen? Oder er zahlt dafür, was ja ebenso legitim ist, wie sein eigenes 
Anliegen.

Also bei Altium mit dem Floating-Lizenzen kann ich ganz gut leben. Bei 
Vector habe ich eigentlich nur Probleme. Mir ist die C:-Festplatte 
kaputt gegangen, bis ich die Lizenz wieder nutzen konnte, dauerte es 
beim Support über eine Woche. Auch laufen dabei im Hintergrund irgend 
welche Prozesse und ich habe seit der Installation Mikroruckler bei paar 
Anwendungen.

Du kannst damit viele Kunden verärgern. V.a. bei einer Lib ist es 
schwer. Wieso reicht es nicht, wenn die Endanwendung einen Kopierschutz 
etc. hat und du es einfach an die Entwickler lizenzierst. Qt hat da auch 
nicht wirklich einen Kopierschutz.

Da du die Entwickler kennst, kannst du es ja später leicht Nachprüfen.

Alternativ bietest du einen lokalen Server an und die anderen Entwickler 
kommunizieren z.B. über loop-back damit. Ist schlecht in der performance 
und wird auch einige probleme machen. Aber so kannst du es vll noch am 
Besten schützen.

Ich denke es reicht auch, wenn du verhinderst, dass der "geizige 
Abteilungsleiter" an Lizenzen sparen will. Wer kopieren will, kopiert. 
Und dafür reicht ein gutes Lizenzverfahren über einen lokalen 
server/online server oder einfach USB-Lizenz-Stick, von dem die Lizenz 
kopiert wird, bzw wieder aufgespielt wird. Eine seriöse Firma wird das 
dann nicht umgehen, andere umgehen es eh.

von Dirk D. (dicky_d)


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Albert M. schrieb:
> Hmm... schrieb:
>> Aber schon interessant was hier für eine Wut aufkommt sobald auch nur
>> das Wort Kopierschutz fällt.
>
> Das sind dieselben, die ohne zu Zucken die Schutzmechanismen für
> Windows, ihren Entwicklungswerkzeugen, Photoshop und anderen Programmen
> klaglos akzeptieren.
> Aber hier heulen sie los und argumentieren mit abstrusen Argumenten.

Gut das du weißt was "wir alle" für Software installiert haben...
ich Installiere nichts was ich nicht offline installieren und Nutzen 
kann.
Dadurch kommen nur Sachen mit Lizenzkey in frage, was anderes hab ich 
auch nicht Installiert, aber auch die Software-Pakete kann ich an einer 
Hand abzählen.

von Nase (Gast)


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Hmm... schrieb:
> Aber schon interessant was hier für eine Wut aufkommt sobald auch nur
> das Wort Kopierschutz fällt. Ist es den verwerflich mit SW in die man
> viel Zeit investiert hat auch Geld verdienen zu wollen?
Nein, absolut nicht.
Es ist doch schön, wenn man von seiner Software leben kann.

Absolut verwerflich hingegen ist ein stümperhafter Kopierschutz. Was 
genau hat denn der Verkauf von Software mit Kopierschutz zu tun? Genau, 
garnichts.
Das blöde am Kopierschutz ist halt, dass man als Autor auch dafür 
geradesteht, wenn das Produkt wegen des Kopierschutzes nicht mehr 
läuft. Weil z.B. in fünf Jahren dein Server weg ist und man das Produkt 
nicht mehr installieren kann.

Auch dieser Denkfehler lässt sich eigentlich ganz gut kanalisieren:
(1) Du schreibst professionell Software für professionelle Anwender. 
Dann brauchst du keinen Kopierschutz, sondern einen sinnvollen 
Nutzungsvertrag. Möglicherweise ist deine Anwendung ohnehin so speziell, 
dass kaum ein anderer sie mal eben kopieren und gebrauchen kann.

(2) Du schreibst Software für die breite Masse.
(2a) Dann ist sie entweder so gut, dass der Kopierschutz ziemlich bald 
ausgehebelt wird, weil jeder deine Software haben will, oder
(2b) die Software ist bestenfalls normaler Durchschnitt. Dann pfeif ich 
drauf und kauf mir lieber etwas, das ohne Gängelei läuft.


Insgesamt dürfte das lizenztechnisch etwas Grauzone sein. Kontaktiere 
lieber mal Qt deswegen. Unter der LGPL ist es nämlich nicht erlaubt, 
Änderungen an Qt selbst vorzunehmen, ohne sie zu veröffentlichen. Und 
auch die "work-that-uses"-Klausel könnte knifflig umzusetzen sein...


Albert M. schrieb:
> Das sind dieselben, die ohne zu Zucken die Schutzmechanismen für
> Windows, ihren Entwicklungswerkzeugen, Photoshop und anderen Programmen
> klaglos akzeptieren.
Das sind vermutlich in erster Linie diejenigen, die sich jeden Tag mit 
so einem Müll (z.B. einem frickeligen Dongle) herumschlagen müssen. Oder 
die ganz ultimativ viel Spaß haben, wenn beim ranzigen Drecks-WinCC mal 
wieder die Lizenz verschwunden ist und die Maschine steht, bis bei 
Siemens mal einer aufsteht. Oder mal grad kein GPS-Satellit erreichbar 
ist und die CNC-Maschine darum ihren Dienst quittiert.
Sind gaaaanz tolle Sachen, solche Kopierschutzmechanismen. Gaaanz toll. 
Und sowas von wirksam.

von oszi40 (Gast)


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>> das Wort Kopierschutz fällt. Ist es den verwerflich mit SW in die man
>> viel Zeit investiert hat auch Geld verdienen zu wollen?
> Nein, absolut nicht.
> Es ist doch schön, wenn man von seiner Software leben kann.

Eigentlich wurde alles schon gesagt. Sobald ein Kopierschutz nicht 
funktioniert ist alles Mist. Schlimmer noch, wenn der Entwickler durch 
Unfall verstorben ist. Dann steht ein Rechner oder die ganze 
Produktion...?

Daher ist es meiner Ansicht nach sinnvoller, statt Kopierschutz durch 
guten ====> SERVICE zu glänzen! Wenn man ein gutes Tool schreibt, könnte 
man auch eine Lizenznummer, Kundenname und Deine Kontaktadresse auf dem 
Bildschirm ausgeben. Wenn die Leute Dich brauchen, melden sie sich 
bestimmt. Wer wird freiwillig auf einer produktiven Umgebung ständig 
eine fremde, falsche Bildschirmausschrift der Firma "Beate U. 
Spielzeugversand" zur Zertifizierung vorzeigen wollen? MD5-Prüfung wäre 
ja möglich...

von Rolf M. (rmagnus)


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Hmm... schrieb:
> Aber schon interessant was hier für eine Wut aufkommt sobald auch nur
> das Wort Kopierschutz fällt. Ist es den verwerflich mit SW in die man
> viel Zeit investiert hat auch Geld verdienen zu wollen?

Nein, aber bei der Mehrzahl der Kopierschutzmechanismen hat der ehrlich 
zahlende Kunde mehr Ärger damit als derjenige, der sich einfach die 
davon befreite Version illegal aus dem Netz zieht.

> Die meisten Entwickler haben leider keine großen Konzerne oder
> Stiftungen parat die am Monatsende Geld locker machen. (Qt, Ubuntu,SuSE,
> Appache, Mozilla usw.) Bevor man Jamba-artige Geschäftsmodelle auffährt
> oder dubiose Cloud-Mehrwert-Werbe Konzepte nutzt ist der Verkauf von SW
> doch noch am angenehmsten,oder?

Das geht ja inzwischen Hand in Hand. Die Anbindung an die Cloud ist 
gleichzeitig der Kopierschutz. Man braucht deshalb heutzutage für jeden 
Mist einen eigenen Account, weil sich die Software sonst gar nicht mehr 
verwenden läßt.

CAN-Fan schrieb:
> Ist das nicht so, er muss es einfach dynamisch Linken oder eben offen
> legen? Oder er zahlt dafür, was ja ebenso legitim ist, wie sein eigenes
> Anliegen.

Im Großen und Ganzen ja. Bei der LGPL-Version muss man auch zumindest 
auf Anfrage die Sourcen von Qt selbst rausrücken. Es muss im Prinzip 
jedem Benutzer möglich sein, ohne großen Aufwand die Qt durch eine 
andere binärkompatible Version auszutauschen und auch selbst Änderungen 
an der benutzten Qt durchzuführen. Das ist die Idee hinter der LGPL.

> Also bei Altium mit dem Floating-Lizenzen kann ich ganz gut leben. Bei
> Vector habe ich eigentlich nur Probleme. Mir ist die C:-Festplatte
> kaputt gegangen, bis ich die Lizenz wieder nutzen konnte, dauerte es
> beim Support über eine Woche. Auch laufen dabei im Hintergrund irgend
> welche Prozesse und ich habe seit der Installation Mikroruckler bei paar
> Anwendungen.

Ja, das sind so typische Probleme, die dadurch entstehen. Und gerade in 
Produktivumgebungen ist das eigentlich ein hohes Risiko. Man ist auf 
Erprobungsfahrt, und unterwegs geht der Dongle kaputt, und die halbe 
Fahrt ist umsonst. Das kostet richtig Asche.

Nase schrieb:
> Das blöde am Kopierschutz ist halt, dass man als Autor auch dafür
> geradesteht, wenn das Produkt wegen des Kopierschutzes nicht mehr
> läuft. Weil z.B. in fünf Jahren dein Server weg ist und man das Produkt
> nicht mehr installieren kann.

Welcher Autor steht dafür gerade? Dann läuft die Software halt nicht 
mehr und der Kunde kann seine teuer erkaufte Lizenz wegwerfen. Die 
Gewährleistungszeit ist ja rum.

von Nase (Gast)


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Rolf M. schrieb:
> Nase schrieb:
>> Das blöde am Kopierschutz ist halt, dass man als Autor auch dafür
>> geradesteht, wenn das Produkt wegen des Kopierschutzes nicht mehr
>> läuft. Weil z.B. in fünf Jahren dein Server weg ist und man das Produkt
>> nicht mehr installieren kann.
>
> Welcher Autor steht dafür gerade? Dann läuft die Software halt nicht
> mehr und der Kunde kann seine teuer erkaufte Lizenz wegwerfen. Die
> Gewährleistungszeit ist ja rum.
Ja, aber - vermutlich im Gegensatz zu süchtigen Gamern - passiert mir 
das genau einmal. Danach hat der Anbieter einen Kunden weniger und ganz 
schön viel miese Mundpropaganda mehr.

Damit habe ich meinen Teil getan.

Gut, gibt natürlich auch so Arschlochbuden, da hilft auch das nicht 
mehr. Bei PADS weiß ich eigentlich auch nicht, warum ich da jährlich 
abdrücken muss. Support gibts ja eh keinen.

von Noch einer (Gast)


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Adobe kann sich das leisten.

Alle sind am schimpfen, diese Adobe-Cloud sei nur ein nervtötender 
Kopierschutz. Ist auch mal für Stunden ausgefallen und die Grafiker 
haben Däumchen gedreht. Nur sagt jeder, es gibt keine gleichwertige 
Alternative.

Bei so einer Library, die einer alleine schreiben kann, sieht das ganz 
anders aus. Wer einmal reingefallen ist, lässt sich irgendeine 
Open-Source Library an seine Anforderungen anpassen.

von Daniel A. (daniel-a)


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Villeicht kann man damit was Anfangen: 
http://www.kingston.com/datasheets/Secure_USB_Customization_Program_us.pdf

Der Passwortschutz wird nichts nützen, ich hoffe der läst sich 
deaktivieren, aber der Readonly teil und die Unique Serial Number kann 
zum Verschlüsseln genutzt werden. Du könntest (mit viel Erfahrung) damit 
selbstentschlüsselnde dlls bauen, und bei der Installation die Serial in 
der Registry Speichern. Das erschwert das Kopieren der DLL massiv, da 
dazu entweder ein Stick mit identischer Serial benötigt wird, oder eine 
Kopie des Registry keys, oder das Knowhow die Verschlüsselte DLL zu 
Entschlüsseln. Viel sicherer ist sowas sowiso nicht möglich...

von Oliver S. (oliverso)


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Toll. Das "Produkt" soll ja nicht an Endkunden, sondern an Entwickler 
verkauft werden, die dann damit ein Endkundenprodukt erstellen.

Und der Enkunde darf sich dann mit mehreren Kopierschützen in einer 
Software herumschlagen. Ich sach mal, Totgeburt. Das tut sich kein 
Entwickler an.

Oliver

von Georg (Gast)


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Oliver S. schrieb:
> Ich sach mal, Totgeburt. Das tut sich kein
> Entwickler an.

Der müsste ja auch noch die Dongles beschaffen und die Kosten dafür 
seinen Kunden aufbrummen, das ist doch irrsinnig (Und bei komplexer 
Software stecken die 10 Dongles an ihren Rechner??). Und ohne Hardware 
ist ein Kopierschutz kaum der Rede wert, es gibt doch eine Menge 
Menschen, die einen Registry-Key kopieren können.

I.A. beruhen solche Ideen einfach auf dem Grössenwahn, ein Werk von 
unvergleichlicher Genialität erschaffen zu haben. Kann ja sein, aber die 
Wahrscheinlichkeit liegt doch weit unter 1%.

Georg

von Dirk D. (dicky_d)


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Georg schrieb:
> Oliver S. schrieb:
>> Ich sach mal, Totgeburt. Das tut sich kein
>> Entwickler an.
>
> [...] (Und bei komplexer
> Software stecken die 10 Dongles an ihren Rechner??)[...]

Solange man den USB-Hub gleich mitgeliefert bekommt :D
ggf. kann man das ganze dann auch auch vergießen, damit keiner die 
Dongles auf macht um reinzugucken :)

(Nicht das ich jetzt jemanden auf dumme Ideen gebracht haben)

von oszi40 (Gast)


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> kann man das ganze dann auch auch vergießen, damit keiner die
> Dongles auf macht um reinzugucken :)

Wenn Du schon mal eine Stange klapprige, unzuverlässige Dongels am LPT 
hattest, wirst Du das nicht wieder haben wollen. Spätestens dann suchst 
Du Dir eine Ersatzlösung für diesen Mist. Wie sagte schon Einstein: "Das 
Universum und die Dummheit sind unendlich. Beim Universum bin ich mir 
nicht so sicher."?

von Klaus (Gast)


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Erstmal vielen Dank für die vielen Antworten!

Christian B. schrieb:
> Um Wau Holland zu zitieren, "Es gibt keinen Kopierschutz, nur einen
> Kapierschutz". Der Typ hat mit Sicherheit deutlich mehr über das Problem
> nachgedacht als Du.

Der 'Typ' hat auch gesagt;
"Ich verstehe mich als Ketzer und manchmal gar nicht."

Klaus schrieb:
> Ich bin gar nicht sicher ob ich Dich richtig verstehe. Eine Lizenzdatei
> wäre eigentlich kein Schutz gegen kopieren. Du willst aber einen Schutz
> gegen Kopie? Warum erwähnst Du dann eine Lizenz?

Naja, ich muss von meiner DLL aus auf irgendetwas zugreifen, was 
einmalig ist und ich dem Qt zuordnen kann. Wenn da ein Lizenzschlüssel 
irgendwo in der Registry liegt, dann wäre das schon mal ein Anfang.

Sven B. schrieb:
> Weil es einfach prinzipiell nicht möglich ist. Man kann nur alles so
> kompliziert machen, dass niemand der es kopieren will Lust hat sich
> damit zu befassen.

Kompliziert soll es nicht sein. Es muss nur funktionieren. Und das ist 
das Problem.

Klaus schrieb:
> Es gibt keinen absoluten Kopierschutz. Nur einen Grad davon.

Das würde mir schon reichen.

Sven B. schrieb:
> Ich sehe generell keinen Nutzen in Kopierschützen.

Wenn man ein paar Monate in eine Software gesteckt hat, dann sieht man 
das anders.

c-hater schrieb:
> Klaus schrieb:
>
>> ich habe hier eine Windows DLL, die ich als Ergänzung zu Qt verkaufen
>> möchte.
>> [...]
>> Ich habe auch wenig Lust ein paar Tausend Euro zu investieren, um das
>> herauszufinden.
>
> Aha. Du willst andere abzocken, selber aber nicht abgezockt werden.
> Soweit, so normal. Kapitalismus halt.
>
> ABER: Du hast keine Kompetenzen, die dir das Abzocken ermöglichen und
> willst jetzt, dass wir sie dir für lau beschaffen.
>
> Wie krank im Kopf muss man sein, um nicht zu merken, dass da jeder
> Kompetente sagt: Laß doch diesen armen Idioten verrecken. Ein
> potentieller Konkurrent weniger, ist doch geil, zumal es mich absolut
> nix kostet, ihn am ausgestreckten Arm verrecken zu lassen...
>
> Also nö, irgendwie ist bei dir im Oberstübchen irgendwas komplett
> durcheinander. Abziehen kannst du andere Leute nur dann, wenn du mehr
> weißt und mehr kannst als diese. Und selbst dann ist es noch
> einigermaßen schwierig, an das Geld anderer Leute zu kommen, denn die
> wollen sich einfach nicht davon trennen...

Interessant. Die Zeit heilt alle Wunden!

Hmm... schrieb:
> Ok,bin zwar wie viele hier auch Opensource Fan,verstehe aber auch wenn
> man mit Software abseits der Support und Entwicklungsdienste Geld
> verdienen möchte / muss. Und dann ist ein rudimentärer ;-) Kopierschutz
> schon ok.

Danke, da fällt mir jetzt echt ein Stein vom Herzen. Dachte schon, ich 
bin egoistisch, weil ich für meine Arbeit etwas Geld möchte.

Hmm... schrieb:
> Sei dir aber bewusst das die Verwendung von Opensource Komponenten unter
> Umständen auch zur Offenlegung DEINER Quellen führen kann.

Das ist überhaupt kein Problem. Den Qt-Wrapper für meine DLL kann jeder 
sehen.

Nase schrieb:
> Im Prinzip verteilt sich das folgendermaßen:
> (1) Die Leute, die dein Produkt brauchen und eine Lizenz erwerben,
> schlagen sich auf Gedeih und Verderb mit deiner beliebig gearteten
> Kopierschutzkrücke herum. Schlimmstenfalls mit einem Hardware-Dongel,
> das irgendwann nicht mehr läuft (Parallelport...) oder einer frickeligen
> LM-Software, deren Hersteller irgendwann stirbt und dein Produkt damit
> auch.
>
> (2) Leute, die dein Produkt unbedingt haben wollen und keine Lizenz
> erwerben. Die interessieren sich auch nicht für dein Lizenzmanagement
> und bringen dein Produkt auch so zum Laufen. Notfalls mit genügend
> Geschick a.k.a. krimineller Energie a.k.a. Fachkompetenz zwecks Nachbau.
>
> (3) Leute, die sowas wie dein Produkt brauchen und keine Lizenz
> erwerben wollen. Die schauen sich nach einer (freien) Alternative um.
> Und die Wahrscheinlichkeit ist groß genug, dass es eine gibt.

Deshalb frag ich ja hier, damit genau das nicht passiert.

Nase schrieb:
> Hmm... schrieb:
>> Falls das nicht klappt lädt der Installer von DEINEM Webserver die DLL
>> nachdem er die aktuelle Seriennummer übermittelt hat nach.
>
> Genau das meine ich. Und wenn DEIN Webserver nicht mehr exisitiert, hat
> der Kunde eine schöne entwertete Lizenz in der Schublade liegen.
>
> Genauso Gängel wie Online-Zwang bei Videospielen.

Über einen Server hab ich tatsächlich nachgedacht. Aber wenn der dann 
nicht mehr geht ist wirklich nix. Das lass ich lieber.

Hannes J. schrieb:
> Warum soll man als Dank dafür, dass man eine Zusatzbibliothek
> lizenzieren, sich in seinem eigenen Produkt mit einem fremden
> Kopierschutz rumärgern? Nicht nur während der Entwicklung, sondern auch
> bei der Installation der Software beim Kunden und wenn im Betrieb der
> Kopierschutz Ärger macht. SO blöd sind höchstens dauerbekiffte
> "Web-Programmierer".

Davon gibt es bestimmt ein paar Hunderttausend. Das wär mal ein Anfang. 
Nimm dann noch ein paar Millionen Alkoholiker dazu und die ganzen 
Pillenschlucker dann haben wir halb Deutschland zusammen.

Erwin M. schrieb:
> Und zu den Software-Bugs, wegen denen ich mich beim
> Hersteller beschwerte, bekam ich nicht einmal eine Antwort.

Meine Software kennt das nicht.

Dirk D. schrieb:
> Und da ich eine Lizenz  zur einmaligen Verwendung auf meinem Aktuellen
> Computer gekauft habe ist das ja auch in Ordnung!
>
> Es ist ja noch nie Vorgekommen das einem ne Festplatte abschmiert, der
> Computer durch einen Neueren ersetzt wird, oder einfach mal ein
> Dateisystem verreckt und die Kisten neuinstalliert wird.

Ich will ja keinen verarschen. Da schick ich natürlich gegen Vorlage der 
Rechnung sofort was neues raus.

Hmm... schrieb:
> Zu meiner Frage bezüglich der Einhaltung der Qt Lizenzen kam allerdings
> auch nichts zurück bisher,oder?

Wie gesagt: Den Quellcode für den DLL-Wrapper leg ich natürlich offen. 
Warum auch nicht?

Nase schrieb:
> Hmm... schrieb:
>> Aber schon interessant was hier für eine Wut aufkommt sobald auch nur
>> das Wort Kopierschutz fällt. Ist es den verwerflich mit SW in die man
>> viel Zeit investiert hat auch Geld verdienen zu wollen?
> Nein, absolut nicht.
> Es ist doch schön, wenn man von seiner Software leben kann.

Danke. Der Zweite der mich nicht zum Teufel jagen will.

oszi40 schrieb:
> Eigentlich wurde alles schon gesagt.

Ich fürchte auch.

von Bastler (Gast)


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Klaus schrieb:
> Danke. Der Zweite der mich nicht zum Teufel jagen will.

Nein, wenn schon dann der Dritte :)

Albert M. schrieb:
> Ich verwende dafür in einigen meiner Delphi-Projekte:
>
> http://www.enigmaprotector.com/

von klausr (Gast)


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Klaus schrieb:
> ich habe hier eine Windows DLL, die ich als Ergänzung zu Qt verkaufen
> möchte. Das Problem ist, dass ich irgendeine Art von Kopierschutz
> benötige.
> Allerdings habe ich nicht die geringste Vorstellung wie das gehen soll.

Hallo Namesvetter,

du hast Qt erweitert in irgend einer Form und möchtest jetzt daran 
verdienen. Das ist völlig ok. Nur: Wenn du die Hürden dafür zu groß 
machst, kauft kein Entwickler dein Produkt mehr. Denk mal darüber nach: 
Die Entwickler / Firmen, die z.B. Qt kaufen, zahlen zwar dafür aber 
bekommen nebenbei sogar den Quelltext. Dabei stecken in Qt hunderte von 
Mann-Jahren.

Du willst nicht nur den Quelltext nicht liefern, sondern die .DLL sogar 
per Kopierschutz schützen. Dabei stecken in deinem Code nur ein paar 
Mann-Monate.

Meines Erachtens geht maximal eine (eingebettete) Lizenz bei deinem 
Code.
Jeder Kopierschutz, der das Installieren deiner DLL und damit das 
Programm deiner Kunden erschwert, wird dazu führen, dass deine Kunden 
abspringen.
Überzeuge durch guten Support, diesen hat ein Kopierer nicht.

Also: Die Interessenten an deiner .DLL gibts du eine Test-Fassung, die 
z.B. an Datum gekoppelt ist, z.B. läuft die DLL nur bis max. 06/2016.

Jeder, der die DLL dann kauft, erhält ein Binary, in der z.B. die Lizenz 
eingebettet ist, codiert und von dir auslesbar. Diese .DLL läuft dann 
unbegrenzt, ist aber so an die verwendete Qt Fassung gekoppelt, dass sie 
mit einer neueren nicht mehr läuft. Deinen Kunden würde ich einen 
Support Vertrag anbieten, so dass sie pro Jahr zahlen. Damit erhalten 
sie das Recht, dass du jeweils angepasste .DLLs deiner Lib an die 
jeweils verwendete Qt Version lieferst.

Ich würde gar nicht erst probieren, deinen Kunden irgend welche Verträge 
anzubieten, die auf Stückzahlen abzielen oder Zeitbeschränkungen haben. 
Das kannst du eh nicht einklagen.

Stecke lieber Zeit (und evtl. Geld, Anwalt?) in einen sauberen 
Lizenzvertrag bzw. Supportvertrag. Da kann man auch viele Fehler machen.

Ein wirksamer Kopierschutz führt nur dazu, dass kein Entwickler deine 
DLL einsetzen will.

von Sven B. (scummos)


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Klaus schrieb:
> Sven B. schrieb:
>> Weil es einfach prinzipiell nicht möglich ist. Man kann nur alles so
>> kompliziert machen, dass niemand der es kopieren will Lust hat sich
>> damit zu befassen.
>
> Kompliziert soll es nicht sein. Es muss nur funktionieren. Und das ist
> das Problem.

Es funktioniert aber immer nur dadurch, dass es so kompliziert ist dass 
keiner Lust hat es nachzuvollziehen. Das ist das Prinzip von 
Kopierschützen. Anders geht das rein logisch nicht.

von Rolf M. (rmagnus)


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klausr schrieb:
> Diese .DLL läuft dann unbegrenzt, ist aber so an die verwendete Qt Fassung
> gekoppelt, dass sie mit einer neueren nicht mehr läuft.

Das geht dann aber nur mit der kommerziellen Version von Qt, nicht mit 
der LGPL-Version.

von Michael S. (schiko)


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Ich finde die Macht der Personalisierten Lizenz nicht schlecht.
In der "Runtime" für den Endkunden in den Resourcen "Lizensiert für Hans 
Wurst Fa. XY Gmbh"
In der "Plugin-Runtime" zB. im Option-dlg ebenso.
Manipulationen kannst Du durch undurchsichtige Checksummen schützen.
Dann wird Dein Kunde von sich aus dafür sorgen, dass nix weitergegeben 
wird.
Und wenn doch mal, was solls.
Dass nicht 42 Entwickler in einer Fa. die gleiche Lizenz nutzen,
dafür kann die "Plugin-Runtime" im lokalen Netz unregelmäßig nach
anderen laufenden Plugins suchen, und beim Auffinden der gleichen Lizens
den Dienst verweigern. Auch wenn sich sowas einfach per Firewall
ausschalten lässt, ab und zu wird es einen Entwickler nerven, und er 
will eine eigene Lizenz vom Chef.

So ähnlich habe ich es mal gemacht.
Ehrlichen Käufern stört es nicht.
Der Visual Assist macht es auch ähnlich.

von Nase (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ehrlichen Käufern stört es nicht.
Naja, eine Library, die ungefragt im Netzwerk herumfunkt, ist m.M.n. ein 
absolutes No-go.

von oszi40 (Gast)


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Michael S. schrieb:
> anderen laufenden Plugins suchen, und beim Auffinden der gleichen Lizens
> den Dienst verweigern. Auch wenn sich sowas einfach

DAS nennt sich auch Computersabotage. Einer der es knacken will, macht 
wahrscheinlich einen Sprung am richtiegen Fleck rein? All diese 
Sabotagen sind großer Mist. Spätesten wenn Deine Firma nicht mehr 
existiert wirst Du es begreifen.

von Georg (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Spätesten wenn Deine Firma nicht mehr
> existiert wirst Du es begreifen

Vielleicht will er nur eine kurze Zeit absahnen und dann nach mir die 
Sintflut - was interessieren ihn dann noch ruinierte oder wütende 
Kunden?

Es hat schon mancher, der das ursprünglich garnicht so vorhatte, seine 
Software- oder Patent-Rechte an irgendwelche Finanzhaie verkauft, den 
meisten ist dann völlig egal was die mit den Kunden machen - z.B. nach 
Jahrzehnten noch nachträglich Lizenzgeühren fordern. Ein eingespieltes 
Geschäftsmodell z.B. bei sogenannten Kartenverlagen, die billig altes 
Kartenmaterail aufkaufen und dann Abmahnungen verschicken.

Das Problem ist, dass man Verträge nicht wirklich für die weitere 
Zukunft oder gar die Ewigkeit abschliessen kann, auch ein 
Softwarewartungsvertrag schützt nicht davor, dass die Softwarepflege 
eingestellt oder sogar unbedingt benötigte Server einfach abgeschaltet 
werden. Das ist letzten Endes legal, da kann man nur schwäbisch sagen 
Pech kett.

Georg

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