Hallo miteinander, habe hier ein sonderbares Phänomen mit diversen LM317T (GKDME VW CHN535) von ST http://www.st.com/web/en/resource/technical/document/datasheet/CD00000455.pdf die als CCS gemäß Figure 9 beschaltet sind. Das der gewünschte Strom, hier ca. 55mA (R=22) sich erst ab ~4V einstellt ist normal, dass er aber bei >15V auf ca. 35mA einbricht nicht. Habe mit 9 mir zur Verfügung stehenden Exemplaren getestet - alle das gleiche Verhalten. Regler anderer Hersteller (Motorola, SEC, National) zeigen das erwartete Verhalten bis zur max zulässigen Spannung von 37V. Handelt es sich um „B“-Ware (um nicht zu sagen um Ausschuss) oder gibt es technische Erklärung?
Hallo, vielleicht schwingen die? Kondensatoren dran? Gruß aus Berlin Michael
@Hein Blöd (Gast) >habe hier ein sonderbares Phänomen mit diversen LM317T (GKDME VW CHN535) >von ST Ist das die Version im TO220 oder TO92 Gehäuse? >hier ca. 55mA (R=22) sich erst ab ~4V einstellt ist normal, OK. > dass er aber >bei >15V auf ca. 35mA einbricht nicht. 15V*35mA=525mW. Da wird das TO92 Gehäuse schon sehr heiß und der Regler begrenzt ggf. thermisch (er hat einen Übertemperaturschutz). >anderer Hersteller (Motorola, SEC, National) zeigen das erwartete >Verhalten bis zur max zulässigen Spannung von 37V. Da glühen sie schon! Selbst im TO220 Gehäuse. Pack die mal an einen gescheiten Kühlkörper.
Michael U. schrieb: > vielleicht schwingen die? Kondensatoren dran? Ja, 100nF. Hatte auch mit dem Oszi geschaut, war nicht zu beobachten. In der FFT war ebenfalls nichts zu sehen. Was denkts du mit welcher Frequenz wäre zu rechnen? Falk B. schrieb: > Ist das die Version im TO220 oder TO92 Gehäuse? Sind TO-220 Gehäuse. Falk B. schrieb: > 15V*35mA=525mW. Da wird das TO92 Gehäuse schon sehr heiß und der Regler > begrenzt ggf. thermisch (er hat einen Übertemperaturschutz). Das erklärt allerdings nicht, warum es mit den Reglern der anderen Herstellern funktioniert. Zudem tritt der Effekt sofort mit überschreiten der Spannung ein und geht sofort nachdem die Spannung gesunken ist wieder auf den erwarteten Wert. Falk B. schrieb: > Da glühen sie schon! Verrechnet? 37V * 55 mA = 2W und da der Strom > 15V auf 35mA sinkt, sind es dann nur noch 1,3W Das ist alles noch vom Glühen weit weg ;-) Falk B. schrieb: > Pack die mal an einen > gescheiten Kühlkörper. Hab es dennoch gerade nochmal probiert (KK mit ~10K/W), aber wie erwartet hat sich das Verhalten nicht geändert.
Kleiner Nachtrag zum Temperaturdrift, wenn ich "Figure 5. Reference voltage vs. junction" richtig interpretiere, dann dürfte der Strom bei einer Temperatur von 150 Grad (vs. 25 Grad) nur um rund 1,6% abfallen.
Hein Blöd schrieb: > Das ist alles noch vom Glühen weit weg ;-) Völliger Quatsch, TO220 ohne Kühlkörper darf nur mit weniger als 1W belastet werden, und auch dann geht die hohe Belastung auf die Lebensdauer. Ist einfach nur eine totale Fehlkonstruktion. Georg
Hab die Idee mit dem Schwingen nochmal genauer nachverfolgt und tatsächlich der ST schwingt bei > 15V Der National bleibt selbst bei 37V ruhig, der ST nur bis 12V ab 18V ist es deutlich zu sehen.
Georg schrieb: > und auch dann geht die hohe Belastung auf die > Lebensdauer. Ist einfach nur eine totale Fehlkonstruktion. Es handelt sich hier erstmal nur um einen Probeaufbau und dabei ist eben aufgefallen, das die ST-Dinger Probleme bereiten. Das hohe Temperaturen auf die Lebensdauer gehen ist schon klar, war hier aber nicht die Frage, die Frage ist nach wie vor, wie ist das deutlich unterschiedliche Verhalten zu anderen Herstellern zu erklären?
Ist am Ausgang auch ein C gegen GND? Ich bin mir nicht sicher, ob das in der CCS Schaltung der Stein der Weisen ist.
A. K. schrieb: > Ist am Ausgang auch ein C gegen GND? Ich bin mir nicht sicher, ob das in > der CCS Schaltung der Stein der Weisen ist. Ja, C ist gegen Masse geschaltet. Der Stein der Weisen ist dies bei einer regulären CCS definitiv nicht, aber der spätere Verwendungszweck ist ein automatischer Ruhestromabgleich. Einzig die ST-Dinger können wohl mit einer kapazitiven Last nicht umgehen. Nehme ich den C heraus, sind auch die ST-Teile relativ ruhig, zwar nicht so ruhig wie die anderen Hersteller aber immerhin. Offensichtlich ist die interne Schaltung(sverhalten) deutlich anders zu der Schaltung anderer Hersteller. Das Schaltbild "Figure 2. Schematic diagram" unterscheidet sich aber von dem von TI http://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm117.pdf "8.2 Functional Block Diagram" z.B. nicht (jedenfalls ist mir auf die Schnelle nicht aufgefallen). Im ST-Datenblatt konnte ich keinen Hinweis finden das eine CCS nicht kapazitiv belastet werden darf. Ganz offensichtlich ist ein 317-Regler nicht gleich 317-Regler eines anderen Herstellers. Der ST kommt daher für den gedachten Anwendungsfall nicht in Frage. Wie könnte sich der Unterschied erklären?
Hein Blöd schrieb: > Wie könnte sich der Unterschied erklären? ICs wie der 317 sind ja schon steinalt und werden sicher nicht mehr nach den Originalmasken gefertigt, sondern wurden seither ein- oder mehrmals "geschrinkt", d.h. mit kleineren Strukturen gefertigt zur Kostenersparnis. Dabei werden die ICs normalerweise schneller, die Pulsbelastbarkeit ändert sich und möglicherweise auch die Schwingneigung. Du könntest ja mal einen 317 aus den 70er Jahren voriges Jahrhundert testen, ob da das Problem auch besteht. Georg
Hein Blöd schrieb: > Nehme ich den C heraus, Habe gerade einmal in einer alten APP-Note (Papier, von 1992) nachgeschaut, dort wird ein C mit 100nF (MKS/MKT) am Eingang bei der CCS Schaltung empfohlen. Am Ausgang soll, lt. APP-Note, kein C angeschlossen werden, da sonst kein konstantes Regelverhalten gewährleistet ist. Vielleicht hilft Dir diese Info etwas weiter.
Georg schrieb: > ICs wie der 317 sind ja schon steinalt Wie meinst du das? Im Sinne von ist alt und überholt, sprich es gibt besseres, oder im Sinne einer sachlichen Feststellung, also vor vielen Jahren designt aber immer noch zu gebrauchen. Georg schrieb: > Du könntest ja mal einen 317 aus den 70er Jahren voriges Jahrhundert > testen Würde ich ja gern machen, nur so ein Exemplar hab ich nicht liegen. Georg schrieb: > werden sicher nicht mehr nach > den Originalmasken gefertigt, sondern wurden seither ein- oder mehrmals > "geschrinkt", d.h. mit kleineren Strukturen gefertigt zur > Kostenersparnis. Dabei werden die ICs normalerweise schneller, die > Pulsbelastbarkeit ändert sich und möglicherweise auch die > Schwingneigung. Wäre sicher eine mögliche Erklärung. Nur müsste dieses Argument auf andere Hersteller ebenfalls zutreffen. Zumindest die Regler von SEC, National und Motorola die ich hier liegen habe, sind noch nicht sooo alt und zeigen dennoch das geschilderte Verhalten nicht.
OldMan schrieb: > Habe gerade einmal in einer alten APP-Note (Papier, von 1992) > nachgeschaut, dort wird ein C mit 100nF (MKS/MKT) am Eingang bei der CCS > Schaltung empfohlen. > Am Ausgang soll, lt. APP-Note, kein C angeschlossen werden, da sonst > kein konstantes Regelverhalten gewährleistet ist. Input des Reglers liegt hier auf Masse und Output liegt über R und Adjust am Ausgang, vom Ausgang nach Masse liegt ein C. Das ein C bei einer klassischen CCS nicht angeschlossen sein sollte ist klar. Dieser verringert den Innenwiderstand mit steigender Frequenz. Ist hier aber egal weil lediglich ein Ruhestrom automatisch eingestellt werden soll.
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