Forum: Platinen library kopieren altium


von Julian R. (Firma: Messring Systembau) (hirschauto)


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Hallo,
ich will in Altium eine Library kopieren.
quasi ich habe ein Bauteil, bei dem der Footprint exakt gleich ist, 
jedoch brauche ich eine neue Library.
wie kann ich die library mit footprint kopieren?
Vielen Dank!

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ganze Libraries lassen sich mit den üblichen Dateioperationen außerhalb 
von Altium Designer kopieren. Sie müssen anschließend natürlich zu dem 
neuen Projekt hinzugefügt werden. Einzelne Schaltplan- oder 
Layoutsymbole lassen sich in "SCH Library" oder "PCB Library" mittels 
Rechtsklick->"Copy"/"Paste" oder den windowsüblichen Ctrl-C, Ctrl-V 
kopieren und in anderen Bibliotheken einfügen.

Man muss übrigens keine 1:1-Zuordnung von SchLib und PcbLib haben; 
Altium Designer sucht ggf. selbst nach einem Footprint mit passendem 
Namen. Dies kann aber auch zu wirklich üblen Problemen führen, wenn 
nämlich namensgleiche Symbole mit unterschiedlicher Pinbelegung an 
verschiedenen Stellen auffindbar sind. Ich war auf diese Art und Weise 
schon einmal auf ein "falsches" SOT-23-Gehäuse hereingefallen. Welches 
konkrete Footprint in einem Projekt verwendet wird, sieht man in den 
Bauteil-Properties im Layout.

Du solltest dringend die Dokumentation von Altium bezüglich der 
unterschiedlichen Konzepte für die Verwaltung von Bauteilebibliotheken 
durchlesen: IntLib, Dblib, SvnDblib, Vault, usw..

: Bearbeitet durch User
von Julian R. (Firma: Messring Systembau) (hirschauto)


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Vielen Dank!
ich habe schon danach gesucht, aber noch nichts gefunden über die ganze 
library geschichte wie das so funtkioniert.
kan ich ein libpkg aufsplitten in die einzelnen librarys?

von Cyblord -. (cyblord)


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Sag mal hat man dich irgendwo vom Baum gezerrt und an einen PC mit 
Altium gesetzt? Wenn man das allein nicht auf die Kette bekommt, muss 
der Chef halt ne Schulung springen lassen. Bei AD allgemein keine 
schlechte Idee. Sonst murkst du immer nur mit deinem Achtelwissen da 
rum.

von Julian R. (Firma: Messring Systembau) (hirschauto)


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jep genau so isses :)
schulung kommt leider erst nächstes jahr :(

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Julian R. schrieb:
> ich habe schon danach gesucht, aber noch nichts gefunden über die ganze
> library geschichte wie das so funtkioniert.

Die gesamte Online-Dokumentation von Altium ist vollgestopft mit 
Beschreibungen der verschiedenen Library-Konzepte. Ich habe Dir nicht 
umsonst die relevanten Stichworte genannt. An die Online-Dokumentation 
kommt man sowohl von AD als auch einem externen Webbrowser heran. 
Youtube ist ebenfalls voll mit Anleitungen zu den ensprechenden 
Konzepten.

Da Du offenbar einen Internetzugang hast, wundert es mich doch sehr, 
dass Du angeblich nichts gefunden haben willst.

von Cyblord -. (cyblord)


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Julian R. schrieb:
> jep genau so isses :)
> schulung kommt leider erst nächstes jahr :(

Schlecht.

Altium bietet auf seiner Seite einige Videotutorials an. Da schon mal 
geguckt?
Auch haben die eine telefonische Hotline. Die kann man gut nerven. Die 
halten was aus.

Das Problem: Du musst dir DEIN Konzept erst mal überlegen. Es gibt 
mehrere. Altium schränkt einen da nicht ein.

Du kannst alle Symbole in eine SchLib und alle Footprints in eine PcbLib 
machen. Dann hast du 2 Dateien und da ist alles drin. Jedes Symbol in 
der SchLib bekommt einen Verweis auf einen Footprint in der PcbLib.

Ein einfaches Konzept. Aber geht.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Du kannst alle Symbole in eine SchLib und alle Footprints in eine PcbLib
> machen. Dann hast du 2 Dateien und da ist alles drin. Jedes Symbol in
> der SchLib bekommt einen Verweis auf einen Footprint in der PcbLib.

Eine Variation des Konzeptes besteht darin, sich die Bauteile wild aus 
allen Bibliotheken zusammenzustellen und dann Altium Designer 
anzuweisen, aus allen verwendeten Bauteilen jeweils eine SchLib und 
PcbLib zu erzeugen. Spätestens zum Abschluss eines 
Leiterplattenprojektes sollte man das ohnehin tun, um später auch noch 
auf alle Bauteile zugreifen zu können, auch wenn sich Datei- oder 
Suchpfade geändert haben.

von Christian B. (luckyfu)


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Oder man nimmt eine Datenbanklibrary. dann hast du mindestens 3 Dateien: 
eine für die Schematic library, eine für die PCB Library und eben die 
Datenbank.
Diese Art macht am Anfang den meissten Aufwand, ist aber am Flexibelsten 
und, wenn erst einmal ein Grundstock an Bauteilen vorhanden ist geht das 
Bauelemente anlegen damit dann sehr fix. Außerdem habe ich den riesigen 
Vorteil, daß ich Firmenspezifika zu den Bauteilen problemlos hinterlegen 
kann und es ist sehr übersichtlich (wenn man es entsprechend 
strukturiert aufbaut)

Da das Datenbankkonzept sich später zum teil nur schwer ändern lässt 
sollte man sich schon sehr früh damit auseinander setzen. Eine Datenbank 
ist z.B. bei Verwendung von verschiedenen Layoutsystemen parallel 
alternativlos, denn dann muss ich nur die Spalte mit dem Schaltplanlink 
und die mit dem Footprintlink hinzufügen und kann die restlichen Teile 
schon komplett verwenden.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Christian B. schrieb:
> Oder man nimmt eine Datenbanklibrary. dann hast du mindestens 3 Dateien:
> eine für die Schematic library, eine für die PCB Library und eben die
> Datenbank.

Das Datenbankkonzept hat den Nachteil dass du auf eine externe 
Verknüpfung, eben über die Datenbank, angewiesen bist. Also die lib 
Verwaltung ein Stück weit aus Altium rausnimmst. Viele nehmen hier ja 
Access, was dann in einem weiteren notwendigen Programm für die 
Verwaltung mündet. So etwas kann schnell zu Wildwuchs führen.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Christian B. schrieb:
> Oder man nimmt eine Datenbanklibrary.

Ich hatte oben schon die entsprechenden Stichworte aufgeführt. Wichtig 
ist jedoch, dass man für einen fertigen Projektstand alle Verbindungen 
zu externen Ressourcen kappen kann, um auch nach Einstellung von 
Diensten oder Restrukturierung der Infrastruktur problemlos auf alte 
Projektstände zurückgreifen kann. Verlässt man sich hingegen nur auf die 
Abwärtskompatibilität neuer Lösungen oder Versionen, erlebt man 
irgendwann böse Überraschungen.

Für mich gehört zu einem freigegebenen Versionsstand ("Release"), dass 
es möglichst vollständig in sich abgeschlossen sein muss. Und dazu 
gehören alle Quelldateien, d.h. auch Bibliotheken, und erzeugten 
Dateien. Diese Stände werden sowohl versioniert (z.B. mittels 
Subversion) als auch archiviert (z.B. mittels ZIP und sehr 
aussagekräftigem Dateinamen, der alle Versionsinformationen enthält).

Neulich war ich tatsächlich in der Situation, dass ich auf einer Messe 
unterwegs war und ein Kunde einen sehr dringlichen Änderungswunsch an 
einem Layout hatte. Glücklicherweise hatte ich mein Notebook mit 
installiertem AD dabei und konnte auf die vollständigen Daten des 
vorherigen Lieferstandes zugreifen. Dadurch konnte ich mich irgendwo 
hinhocken und die Änderung schnell einbauen, natürlich inklusive des 
anschließenden Release-Prozesses (saubere Arbeitskopie, Ausgabedateien 
erzeugen, versionieren, zippen, archivieren, usw.).

Weiterhin bin ich des öfteren auch bei Kunden unterwegs und arbeite 
sowohl an deren Workstations, meinem Notebook als auch an meinen zwei 
selbst genutzten PCs. Spätestens auf der Kundenworkstation hätte ich 
doch massive Probleme, auf einen Datenbankserver in meinen eigenen 
Räumlichkeiten zuzugreifen, da VPN-Verbindungen von Kundenseite 
untersagt sind. Da hat es sich doch sehr bewährt, für den Datentransfer 
Git-Repositories auf einem USB-Stick vorzuhalten, zumal es bei aktuellen 
Versionen von Git durchaus einen gemischten Betrieb mit Subversion gibt.

: Bearbeitet durch User
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