Ein lesenswerter Artikel auf Golem.de: http://www.golem.de/news/softwarefehler-in-der-raumfahrt-in-den-neunzigern-stuerzte-alles-ab-1511-117537.html Ist ja auch lustig mit einem Tippfehler einen milliardenteuren Absturz zu verursachen; so eine Druckwelle schafft man nicht mit einem Bluescreen! Davon haben auch die Nachbarn etwas. Und auf die Idee die Software einer Rakete auf eine mehr als doppelt so große und schnelle ohne nennenswerte Prüfung zu übertragen muss man auch erstmal kommen; da galt halt "no risk, no fun".
Erwin M. schrieb: > Ist ja auch lustig mit einem Tippfehler einen milliardenteuren Absturz > zu verursachen Andere nette Fehler mit ähnlichen Kosten: Schrottige US-Maßeinheiten mit dem metrischen System durcheinander gebracht→ https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_Climate_Orbiter https://de.wikipedia.org/wiki/Air-Canada-Flug_143 Erwin M. schrieb: > da galt halt "no risk, no fun". Die Updates von Microsoft in den letzten Monaten nicht mitbekommen? Das gilt heute noch viel mehr.
K. L. schrieb: > Erwin M. schrieb: >> Ist ja auch lustig mit einem Tippfehler einen milliardenteuren Absturz >> zu verursachen > > Andere nette Fehler mit ähnlichen Kosten: Schrottige US-Maßeinheiten mit > dem metrischen System durcheinander gebracht→ > https://de.wikipedia.org/wiki/Mars_Climate_Orbiter > https://de.wikipedia.org/wiki/Air-Canada-Flug_143 > > Erwin M. schrieb: >> da galt halt "no risk, no fun". > Die Updates von Microsoft in den letzten Monaten nicht mitbekommen? Das > gilt heute noch viel mehr. Ja, dazu gibt es auch die nie wiederlegte Theorie das diese Bugs nicht zufällig waren sondern geziehlte Akte von Schläfern des IS sind. Das ist ja die effektivste Sabotage, auch weil dafür nicht gehaftet wird. Das könnte man nur Ändern mit Sanktionen wie 1000 Euro Strafzahlung pro Bluescreen, 10.000 pro nicht möglichem Booten und im Wiederholungsfall erstmal jeweils eine Stunde gemeinnützige Arbeit, nach drei Wiederholungen Gefängnis. So macht man das ja auch bei Dieben in den USA; da kann ein geklaute Pizza für 20 Jahre in das Gefängnis führen. So müsste man das zumindest für 1000 Bluescreens machen.
Erwin M. schrieb: > Ist ja auch lustig mit einem Tippfehler einen milliardenteuren Absturz > zu verursachen; Dazu brauch't nicht mal Software, da genügt nen O-Ring :-/
Das einzige, was in den 90 ern abstürzte, war das Zusammenarbeiten...
Erwin M. schrieb: > Ist ja auch lustig mit einem Tippfehler einen milliardenteuren Absturz > zu verursachen; so eine Druckwelle schafft man nicht mit einem > Bluescreen! > Davon haben auch die Nachbarn etwas. Also ich finde das nicht sonderlich lustig, wenn jahrelange Arbeit unzähliger Ingenieure und weiterer Arbeitskräfte auf einen Schlag vernichtet wird. > Und auf die Idee die Software einer Rakete auf eine mehr als doppelt so > große und schnelle ohne nennenswerte Prüfung zu übertragen muss man auch > erstmal kommen; da galt halt "no risk, no fun". Würde es keinen Reuse von Software geben, dann wären die allermeisten Missionen allein schon vom zeitlichen und finanziellen Aspekt her gar nicht möglich. Nur weil eine Software komplett neu geschrieben wird, wird sie dadurch nicht unbedingt besser. Eher das Gegenteil ist der Fall: Fehler werden erneut gemacht. Wenn sich Konzepte und Codeteile bewähren, so sollen sie natürlich weiterhin eingesetzt werden. Hier ging aber auch an anderen Stellen was gehörig schief: Die Tests waren nicht ausreichend! Die Qualitätssicherung hätte sofort aufschreien müssen.
Auch der Mars Polar Lander war vermutlich Opfer eines Software Fehlers - die Vermutung ist, das Vibrationen des Eintritts in die Atmosphäre des Mars die Software dazu brachten, eine Landung anzunehmen: https://en.wikipedia.org/wiki/Mars_Polar_Lander Johann L. schrieb: > Dazu brauch't nicht mal Software, da genügt nen O-Ring :-/ War allerdings in den 80ern und Hardware. Und in den späten 50ern und den 60ern waren es wohl hauptsächliche explodierende Triebwerke. https://en.wikipedia.org/wiki/Vanguard_%28rocket%29 Man muss den Vanguard Typen allerdings bescheinigen, das sie das älteste von Menschenhand gemachte Objekt im Orbit haben.
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Johannes O. schrieb: > Hier ging aber auch an anderen Stellen was gehörig schief: Die Tests > waren nicht ausreichend! Die Qualitätssicherung hätte sofort aufschreien > müssen. Noch viel grundlegender: Die Dokumentation der Module war ungenügend.
Erwin M. schrieb: > Ist ja auch lustig mit einem Tippfehler einen milliardenteuren Absturz > zu verursachen; so eine Druckwelle schafft man nicht mit einem > Bluescreen! Solche Fehler nicht nur Sachwerte beschädigen, sondern auch Menschen töten. Hier sind zwei solcher Beispiele: https://en.wikipedia.org/wiki/Therac-25 > Because of concurrent programming errors, it sometimes gave its patients > radiation doses that were thousands of times greater than normal, resulting > in death or serious injury https://en.wikipedia.org/wiki/MIM-104_Patriot#Failure_at_Dhahran > A government investigation revealed that the failed intercept at Dhahran > had been caused by a software error in the system's handling of timestamps. > [38][39] The Patriot missile battery at Dhahran had been in operation for > 100 hours, by which time the system's internal clock had drifted by one- > third of a second. Due to the missile's speed this was equivalent to a miss > distance of 600 meters. > The radar system had successfully detected the Scud and predicted where to > look for it next. However, the timestamps of the two radar pulses being > compared were converted to floating point differently: one correctly, the > other introducing an error proportionate to the operation time so far (100 > hours). The difference between the two was consequently wrong, so the > system looked in the wrong part of the sky and found no target. With no > target, the initial detection was assumed to be a spurious track and the > missile was removed from the system. No interception was attempted, and the > Scud impacted on a makeshift barracks in an Al Khobar warehouse, killing 28 > soldiers.
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Lu R. schrieb: > Solche Fehler nicht nur Sachwerte beschädigen, sondern auch Menschen > töten. Hier sind zwei solcher Beispiele: > > https://en.wikipedia.org/wiki/MIM-104_Patriot#Failure_at_Dhahran Ja, das Problem ist das die Patriot damals nur als Vorführgerät entwickelt wurde, nicht für reale Einsätze die viel länger dauern als eine Vorführung. Und da nur für Vorführungen getestet wurde, war die Eignung für einen realen Einsatz nicht gegeben - sowohl vom Entwurf her als auch von der tatsächlichen Eignung her wie sich im Einsatz zeigte. Kurzgesagt wurde da etwas nur für eine Vorführung wie eine Messe entwickeltes (Wegwerf-Prototyp) in einen realen Einsatz geschickt.
Erwin M. schrieb: > Kurzgesagt wurde da etwas nur für eine Vorführung wie eine Messe > entwickeltes (Wegwerf-Prototyp) in einen realen Einsatz geschickt. Diese Vorgehensweise hat in der Rütungsindustrie eine lange Tradition...
Nee. Ist auch in der Medizim ueblich. Da hoert man, die Firma A haette ein neues Geraet X entwickelt und wuerde es auf der Messe zeigen. Was macht Firma B, die nicht an dessen Erfolg glaubt ? Laesst ein Holzmodell fuer dieselbe Messe bauen. Sehr professionell lackiert schauts realistisch aus. So schafft es eine huebsch aussehende Vorfuehrende vom Fake abzulenken. Als dann wider Erwarten das Echo sehr gross ist, muss schnell was Richtiges her.
Uhu U. schrieb: >> Kurzgesagt wurde da etwas nur für eine Vorführung wie eine Messe >> entwickeltes (Wegwerf-Prototyp) in einen realen Einsatz geschickt. > > Diese Vorgehensweise hat in der Rütungsindustrie eine lange Tradition... Im Zeitalter der Abschreckung hat das ja auch völlig ausgereicht. Wenn man sie einsetzen musste hatte man sowieso schon verloren.
A. K. schrieb: > Im Zeitalter der Abschreckung hat das ja auch völlig ausgereicht. Wenn > man sie einsetzen musste hatte man sowieso schon verloren. Nette Rechtfertigung für systematischen Betrug und Korruption...
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Mani W. schrieb: > Das einzige, was in den 90 ern abstürzte, > > war das Zusammenarbeiten... Und gleich hat sich eine Hyäne auf mich gestürzt...
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