Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Atmel AVR ISP mk2 veraltet?


von Multi _. (multibaba)


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Hallo Zusammen,

ich möchte demnächst in die Mikrocontroller Programmierung einsteigen. 
Genauer gesagt möchte ich 8-bit Mikrocontroller von Atmel programmieren.
Im Einsteigerguide wird dazu der "Atmel AVR ISP MK2" empfohlen. Nun ist 
mir aufgefallen, dass dieser nur bei relativ wenigen Händlern für 
relativ viel Geld angeboten wird. Außerdem scheint die entsprechende 
Seite von Atmel selbst ziemlich verstaubt (nur subjektiver Eindruck).
Ist mein erster Eindruck richtig und werden vom MK2 nur noch Restposten 
verkauft?
Soll ich ihn dennoch bestellen?
Gibt es aktuellere Alternativen?

Vielen Dank!

von Falk B. (falk)


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@ Multi __ (multibaba)

>Im Einsteigerguide wird dazu der "Atmel AVR ISP MK2" empfohlen.

Ist OK.

>Nun ist
>mir aufgefallen, dass dieser nur bei relativ wenigen Händlern für
>relativ viel Geld angeboten wird.

Wieviel ist das für dich?

http://www.reichelt.de/AT-AVR-ISP/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=45040&artnr=AT+AVR+ISP&SEARCH=avrisp

Hmm, stimmt, das kostete mal 39 Euro.

>Außerdem scheint die entsprechende
>Seite von Atmel selbst ziemlich verstaubt (nur subjektiver Eindruck).
>Ist mein erster Eindruck richtig und werden vom MK2 nur noch Restposten
>verkauft?

Kann sein.

>Soll ich ihn dennoch bestellen?
>Gibt es aktuellere Alternativen?

ATMELICE. Kostet einen Tick mehr, ist aber der neueste und vollwertige 
Programmieradapter UND Debugger! Läuft aber erst ab Atmelstudio 6 und 
höher.

https://hbe-shop.de/Art-2407172-ATMEL-ATATMEL-ICE-BASIC-DEBUGGER-ATMEL-ARM-AVR-BASIC-KIT

57 Euro + Versand

von Frickelfritze (Gast)


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Multi _. schrieb:
> der "Atmel AVR ISP MK2" empfohlen

Wenn du AVRStudio 4.xx verwenden willst brauchst du diesen
zum Debuggen und Programmieren.

Zum Programmieren alleine reicht ewtas Einfacheres.

Willst du dagegen Atmel Studio 6.xx oder 7.xx einsetzen, dann
brauchst du den Atmel ICE, der dient dann zum Programmieren
und Debuggen.

von Falk B. (falk)


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@ Frickelfritze (Gast)

>> der "Atmel AVR ISP MK2" empfohlen

>Wenn du AVRStudio 4.xx verwenden willst brauchst du diesen
>zum Debuggen und Programmieren.

Der kann gar nicht debuggen! Das ist ein reine Programmieradapter!

>Willst du dagegen Atmel Studio 6.xx oder 7.xx einsetzen, dann
>brauchst du den Atmel ICE, der dient dann zum Programmieren
>und Debuggen.

Nö, man kann auch das alte Atmel AVR ISP MK2 mit dem neuen Atmelstudio 
nutzen, natürlich auch nur zum Programmieren.

von Frickelfritze (Gast)


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Frickelfritze schrieb:
> Wenn du AVRStudio 4.xx verwenden willst brauchst du diesen
> zum Debuggen und Programmieren.

Sorry ich habe es falsch verstanden.

Zum Debuggen bräuchte man den AVR JTAG ICE MKII.

Der zeichnet sich eben dadurch aus das er von den älteren
Studions 4.xx gebrauch wird, während der neue ATMEL ICE
nicht dort funktioniert.

von Frickelfritze (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Der kann gar nicht debuggen! Das ist ein reine Programmieradapter!

Ja ja ist schon gut, ich weiss es ja.

von Alexander S. (alesi)


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Falk B. schrieb:
> Wieviel ist das für dich?
>
> 
http://www.reichelt.de/AT-AVR-ISP/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=45040&artnr=AT+AVR+ISP&SEARCH=avrisp
>
> Hmm, stimmt, das kostete mal 39 Euro.

Woanders, z.B. bei Watterott, gibt es den noch für 39 Euro.

http://www.watterott.com/de/Atmel-AVR-ISP-MKII-USB

Allerdings z.Zt. nicht auf Lager.

von Paul P. (paul_p792)


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Bei Pollin für 39,95: 
http://www.pollin.de/shop/dt/Mzk3OTgxOTk-/Bausaetze_Module/Module/Programmer_ATMEL_AVR_ISP_MKII.html
Gerade erst dort gekauft. Mir sind in den letzten 3 Jahren zwei 
MySmartUSB Mk2 abgeraucht, und ein kürzlich getesteter Diamex hat mir 
mit dem notwendigen LibUSB-Treiber das System versaut (den wird man 
einfach nicht mehr los, schlimmer als jeder Virus). Da hatte ich die 
Faxen dicke und habe mich für das 'Original' entschieden, auch wenn das 
Brennen aus Bascom heraus nicht mehr so komfortabel ist. Dafür ist das 
Teil raketenschnell, whow!
Von meinen Defekten abgesehen würde ich aber ansonsten den MySmartUSB 
durchaus empfehlen, er hat nämlich schon ein paar nette Goodies. So 
bietet er als Anschluss auch eine normale Stiftleiste über die man dann 
z.B. die Zielhardware mit 5V oder 3.3V versorgen kann, zudem kann man 
ihn über diese Leiste auch als Uart/USB-Konverter nutzen. Auch die 
verfügbare Sotware dazu ist recht gut und komfortabel und bietet ein 
paar nette Möglichkeiten.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Alexander S. schrieb:
> Woanders, z.B. bei Watterott, gibt es den noch für 39 Euro.

Traurig aber wahr ist allerdings, das der AVRISP MkII tatsächlich 
abgekündigt ist. Auch Segor behauptet das, wie ich neulich mit Erstaunen 
gesehen habe:
http://www.segor.de/#Q=AVRISPmkII&M=1
Da kann man sich normalerweise drauf verlassen, das es stimmt.

von mondern µCs liker (Gast)


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Ja, die AVR sind veraltet. Du kannst hier im Forum sehen, wie alle nach 
was modernerem, was besserem suchen.

von Rainer V. (rudi994)


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Matthias S. schrieb:
> AVRISP MkII tatsächlich abgekündigt ist.

Merkwürdig ist, daß es seitdem wesentl. teurer wurde, das STK500 ebenso. 
Sonst wird im Ausverkauf doch immer alles billiger.

Paul P. schrieb:
> Von meinen Defekten abgesehen würde ich aber ansonsten den MySmartUSB
> durchaus empfehlen

Direkt bei myAVR kaufen, dann gibt es laut Benutzern weniger Probleme.

> bietet er als Anschluss auch eine normale Stiftleiste über die man dann
> z.B. die Zielhardware mit 5V oder 3.3V versorgen kann

Sofern für 3.3V ein Jumper eingelötet ist. Über USB liefert es max. 
100mA für die MCU und einige LEDs zu 2mA o.a., sonst Netzteil nötig.

> ihn über diese Leiste auch als Uart/USB-Konverter nutzen.

Stimmt! Zum Testen von UART und den mySmartUSB-Befehlen braucht man 
keine myAVR-Software, es geht auch mit Terminalprogramm wie HTerm.

> Auch die verfügbare Software dazu ist recht gut und komfortabel...

mySmartUSB: Programmieren der MCU aus Atmel-/AVR-Studio heraus geht 
nicht. Dazu wird myAVR-ProgTool separat benötigt. Wenn man das nicht 
umständlich findet, dann ist es OK.

myAVR-Workpad: An sich gut und ausreichend, nur stürzt es gerne mal ab, 
wobei der mühsam geschriebene Text verlorengeht. Zwischendurch häufig 
abspeichern zu müssen, ist sehr lästig. Man sollte auch wissen, daß das 
Workpad in C/Cpp und Assembler die myAVR-eigenen Dialekte bevorzugt.

von Oberlehrer (Gast)


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Paul P. schrieb:
> schlimmer als jeder Virus


als jedes Virus.


Das Virus !!

von Paul P. (paul_p792)


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> Direkt bei myAVR kaufen, dann gibt es laut Benutzern weniger Probleme.
Nun ja. Beim ersten hatte der CP2102 die Grätsche gemacht. Support 
angeschrieben wegen Reparatur -> "Jo, einschicken, machen wir". 
Vorsichtshalber nochmals wegen der Kosten nachgefragt: "Ein neuer wäre 
billiger" - na klasse...was wenn ich nicht gefragt hätte?
Der Zweite führt seit einiger Zeit ein merkwürdiges Eigenleben, das im 
Detail nochmals auszuführen würde etwas zu weit führen. Jedenfalls 
konnte der Support nicht helfen, kann halt gar nicht sein was ich da so 
berichtet habe. Nun ja...

> Sofern für 3.3V ein Jumper eingelötet ist.
Klar, ist ja in der Beschreibung auch nicht anders beschrieben. Eine 
3polige Siftleiste RM2.54 dürfte aber in den meisten Grabbelkisten zu 
finden sein.

> Auch die verfügbare Software dazu ist recht gut und komfortabel
Ich meinte z.B. das Tool zum Umschalten der Betriebsmodi (Programmer, 
USB-Bridge, Targetversorgung On/Off, Taktimpulsgeber für verfuste AVR), 
auch die Fuses lassen sich recht gut und übersichtlich brennen.
Aus AVR-Studio heraus habe ich ihn nicht benutzt da ich mit Bascom 
programmiere, dazu kann ich ergo nichts sagen. Allerdings brauche ich 
AVR-Studio nun für den AVR-ISP, ist jetzt halt etwas umständlicher erst 
das Hex-File zu speichern und dann zu brennen. Letztlich aber auch nicht 
so schlimm, dafür ist das setzen der Fuses da wieder besser als in 
Bascom.

von Fabian F. (fabian_f55)


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Der ICE Debugger kostet nur unwesentlich mehr als der ISP MK2. Macht von 
Seiten Atmels keinen Sinn beide im Portfolio zu behalten. der ISP MK2 
stammt noch aus einer Zeit als der günstigste Debugger 350€ gekostet 
hat.
Nimm einen C aus der XMega AU- Reihe. Die sind mitten im Lebenszyklus. 
Die wird's noch eine weile in Massen und günstig geben..

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Paul P. schrieb:
> Allerdings brauche ich
> AVR-Studio nun für den AVR-ISP, ist jetzt halt etwas umständlicher erst
> das Hex-File zu speichern und dann zu brennen.

Das ist ein Irrtum. Du brauchst lediglich STK500.exe, das CLI Tool für 
nahezu alle älteren Atmel Programmer und ein passendes Batch File, das 
z.B. so aussehen kann:
1
set prog="C:\xasm\AVR\AVRStudio4\STK500\Stk500.exe"
2
%prog% -cUSB -dAT89S52 -e -if%1 -pf -vf
3
pause
Nicht wundern, dieses Drag&Drop Batch File richtet den AVRISP MkII für 
das alte AT89S52 Schlachtschiff ein - es geht natürlich auch jeder 
andere unterstützte MC.
Entweder zieht man nun ein HEX File drauf oder zündet es aus der IDE, 
falls die das erlaubt. Unter MIDE-51 geht jedenfalls das Flashen direkt 
aus der IDE.

von Paul P. (paul_p792)


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Ist das "-dAT89S52" letztlich ein beliebiger Dummy? Oder muss hier nicht 
jeweils das korrekte Ziel-Device eingetragen werden? Dann ginge das über 
den Umweg AVRStudio ja doch etwas komfortabler.

Bei der Gelegenheit eine Frage zum AVRStudio, ich nutze da die 4er: 
Sowohl von Bascom als auch vom MyAVRProgtool kenne ich es dass der AVR 
via Autodetect erkannt und eingetragen wird. Beim Studio muss ich den 
aber immer selbst auswählen, ich kann dann nur gegenchecken ob die 
ausgelesene Signatur tatsächllich identisch ist. Mache ich da was falsch 
oder ist das tatsächlich so? Auch bei den neueren Versionen?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Paul P. schrieb:
> Ist das "-dAT89S52" letztlich ein beliebiger Dummy?

Nö, das sollte schon eine passende Beschreibungsdatei sein. Die werden 
bei der Installation von AVR Studio (gerade bei Version 4) mit 
installiert.

> Mache ich da was falsch
> oder ist das tatsächlich so?

Das ist bei Studio 4 normal. Du wirst ja meistens wissen, was du für 
einen MC gerade programmierst.

> Dann ginge das über
> den Umweg AVRStudio ja doch etwas komfortabler.
Die Rede war ja auch davon, das du nicht unbedingt Studio starten musst, 
um einen MC zu programmieren.

von Rudi D. (rulixa)


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Wer sagt denn das die AVR mega und tiny veraltet sind?

Für den Einstieg sind diese µC's ideal.

Man kauft ein Pollin Board um 16 Euro, lädt sich das AVR-Studio 4.19 
herunter und kann schon beginnen.
Ein muss ist aber auch die ca. 200 Seiten umfassende Doc je µC Typ.

Wer keinen RS232 Anschluss mehr am Computer hat macht auch nichts. Es 
gibt USB Lösungen zu hauf.  z.B.
http://www.fischl.de/ gleich aud der Startseite.
Man kann in Assembler oder C loslegen.

Ich bin auf Assembler seit 2005, da ich nur sehr kleine Projekte 
realisiere.

Höre nicht zu viel herum, starte einfach wie gesagt.
AVR Tutorien gibts hier im mikrocontrollernet.

von Martin e. C. (eduardo)


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Oberlehrer schrieb:
> Paul P. schrieb:
>> schlimmer als jeder Virus
>
>
> als jedes Virus.
>
>
> Das Virus !!

Echt Geil, ein gutes Beitrag, wirklich. -- Kopfschütteln --

von Paul P. (paul_p792)


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> Das ist bei Studio 4 normal. Du wirst ja meistens wissen, was du für
> einen MC gerade programmierst.
Freilich weiss ich das...dass heisst aber nicht dass ich Lust habe ihn 
erst nochmals aus der Liste rauszukramen, das können andere Tools halt 
besser ;-).

Egal, wird jetzt doch etwas offtopic, es ging ja um den Programmer :-).

von ;o) (Gast)


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Was spricht gegen den AVR Dragon?

von Falk B. (falk)


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@ ;o) (Gast)

>Was spricht gegen den AVR Dragon?

Veraltet, ohne Gehäuse. ATMELICE kostet nicht mehr, ist aber modern und 
komplett.

von Alexander S. (alesi)


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Rudi D. schrieb:
> Wer keinen RS232 Anschluss mehr am Computer hat macht auch nichts.
> Es gibt USB Lösungen zu hauf.

Entweder USB oder die serielle Schnittstelle, die auch im Jahr 2015
noch viele Mainboards auf der Platine haben, mit einem passenden Kabel
und Slotblech nach außen führen.

Beitrag "Re: [V] AVR ISP seriell"

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