Hallo zusammen, wer kennt sich mit Antennen aus? Ich suche ein Buch, was die verschiedenen Antennenformen behandelt. Das geht ja von Spulen über Loop-Antennen, dann die elektrischen und wasweissichnoch. Ich möchte kein Buch, was sich eine bestimmte Antennenform schnappt und darüber auf 1000 Seiten jedes Detail durchkaut. Ich möchte keine Funktürme bauen, sondern Basiswissen aufbauen. Welche Antennenformen gibt es? Wann (extrem lange und extrem kurze Wellen) verwendet man welche Antenne und warum? Was bestimmt und wie steigert man die Effizienz einer Antenne? Wie berechnet man die Induktivität? Wie baut man einen passenden Schwingkreis? Am Ende will ich in der Lage sein, zu einer gegebenen Frequenz eine Antenne zu basteln und die gefilterten Frequenzen auf dem Oszilloskop auszugeben. Danke für die Hilfe.
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Verschoben durch Moderator
Rothammels Antennenbuch Auf dem Scope wirst du ohne Verstärker und selektiver Filterung nichts sehen. Selbst an einer Kabelanschlussdose hat man effektiv Spannungen von 1 bis 10 mV (75 dBµV) Die Antennenspannung einer im freien Raum aufgebauten Antenne ist noch deutlich geringer.
Ich hatte mir mal das Buch "Antennen und Strahlungsfelder" von Klaus Kark gekauft, um eben einen solchen Überblick zu bekommen. Habe aber schnell keine Zeit mehr gefunden, das durchzu"werkeln". Ist aber recht Mathelasting und hat eher wenig "Es ist so und so.." ISBN-10 3-8348-0216-6
Hallo Rothammels Antennenbuch ist schon mal eine gute Empfehlung. Aber mindestens genauso gut ist das Internet als Infoquelle geeignet: Suche aber über den Umweg Amateurfunk bzw. "ham radio" Aus diesen Bereich gibt es tatsächlich Infos für Antennen von 136KHz bist in den dreistelligen GHz Bereich - von einfachen Grundlagenniveau bis zu sehr detailierte und nicht ganz so einfach zu verstehenden Ausführungen. Anpassungen auf Nichtamateurfunkfrequenzen ist meist recht einfach möglich (oder für den Empfang oft gar nicht notwendig) Bücher wie "Antennen und Strahlungsfelder" sind ehr was für den Theoretiker mit sehr guter Vorbildung - zum lernen und verstehen durch einen interessierten Laien nur sehr bedingt geeignet. Ham
Ham schrieb: > Rothammels Antennenbuch ist schon mal eine gute Empfehlung. Auf jeden Fall! Das hier: http://www.darc.de/distrikte/c/09/eigenbau-sammlungen-und-geraete/antennen/ (free PDF: Rund um die Antenne Teil 1 bis 7 von HB9ACC Max Rüegger) http://www.darc.de/uploads/media/Teil-2-Rund-um-die-Antenne.pdf ist auch sehr informativ!
Rothammel ist der "Standard", solltest Du lesen. wenn du tieferes Verständnis entwickeln willst, lese dir auch die Lebenswege und Arbeiten von Marconi, Maxwell und Tesla durch. Zum Verständnis einer Antenne gehört neben der Theorie auch Praxis. Verstehen wirst du es am ehesten von dem Tesla Modell ausgehend, du musst erst mal vergessen, dass es sich um eine Antenne handelt, sondern dass Umgebung, Erde und beide Schaltungen (Sender und Empfänger) einen Gesamtkreis bilden und -das verstehen die wenigsten- die Leistung im ISOLATOR übertragen wird. Dann macht es Sinn den alten http://www.amazon.de/Theoretische-Elektrotechnik-Karoly-Simonyi/dp/3335003756/ref=sr_1_2/275-2851711-3398424?s=books&ie=UTF8&qid=1449215810&sr=1-2&keywords=Theoretische+Elektrotechnik+Karoly+Simonyi Schinken mal auszugraben. Dort ist sehr schön hergeleitet, wie sich Felder in und an Geometrien verhalten. Dann leite dir mal her, wie sich Spannung und Strom während Änderung in den Maxwell Gleichungen verhalten, und denke daran, dass die Energie konstant bleibt (die Umgebung ist kein aktiver Verstärker). Jetzt kommt das zeitliche geometrische Verhalten der Welle ins Spiel, das ist die "Polarisation". Das Ziel jeder Antenne ist es nun, in der Polarisation synchron mit der Sendeantenne / polarisation zu liegen, so dass eine "Resonanzverstärgung" eintritt. Am einfachsten zu verstehen und zu analysieren ist erst mal der Ansatz von Tesla, mit dem Halbwellendipol und Unipol, der am Fusspunkt elektrisch über eine offene Spule "verlängert" wird und sich mit einem Sendekreis in Resonanz befindet. Interessante Frage ist die der Leistungsübertragung.... Dann als nächstes der Dipol, und die kurzgeschlossene Ringantenne mit Flachschleife (Yagi). Versuche zu verstehen, wozu die Parallelstäbe hinter und vor der Yagi sind, und warum diese leicht unterschiedliche Längen haben (ist komplizierter als man erst denkt). Dann würde ich für Versuche mal ein altes CB Funkgerät auf ebay oder zwei kaufen, und mal Versuche mit über Spulen verlängerten Antennenamordnungen am Oszi machen. Dann wirst Du sehen, dass Anpassung und Stehwellenverhältnisse sehr entscheidend sein können. Viel Spass, das ist ein wirklich schönes Gebiet auf dem es nur noch ganz ganz wenige Menschen gibt, die sich darum (über das Heraussuchen in einem HAM Shop) kümmern.
Eine Frage sollte dich primär mal beschäftigen. Warum kann eine Antenne einen "Gewinn" oder eine "Verstärkung" haben, sie ist doch ein "passives" Bauteil.......
So viel geballten Stuss liest man selten hier im Forum. Am besten gefällt mir: Michael K. schrieb: > Das Ziel jeder Antenne ist es nun, in der Polarisation synchron mit der > Sendeantenne / polarisation zu liegen, so dass eine > "Resonanzverstärgung" eintritt.
Michael K. schrieb: > Dann leite dir mal her, wie sich Spannung und Strom während Änderung in > den Maxwell Gleichungen verhalten, und denke daran, dass die Energie > konstant bleibt (die Umgebung ist kein aktiver Verstärker). Könntest du das nicht für uns mal hier kurz erledigen? Maxwell ist doch die Kaffeefirma? > Am einfachsten zu verstehen und zu analysieren ist erst mal der Ansatz > von Tesla, mit dem Halbwellendipol und Unipol, der am Fusspunkt > elektrisch über eine offene Spule "verlängert" wird und sich mit einem > Sendekreis in Resonanz befindet. Ah ja, das ist ja nun wirklich ganz einfach. Man muss also nur die Emfpangswelle mit der Antennenachse verschwurbeln und die dadurch entstehende Wellenschraube in ein vorgebohrtes Koaxialloch fädeln. > Dann als nächstes der Dipol, und die kurzgeschlossene Ringantenne mit > Flachschleife (Yagi). Und nicht vergessen die eingedrehte halbabgeschlossene Fluxkompensationsspule phasenrichtig in den Antennennippel zu bugsieren. >Versuche zu verstehen, wozu die Parallelstäbe hinter und vor der Yagi >sind, und warum diese leicht unterschiedliche Längen haben (ist >komplizierter als man erst denkt). Wohl wahr!
Elektrolurch schrieb: > Maxwell ist doch die Kaffeefirma? > > Ah ja, das ist ja nun wirklich ganz einfach. Man muss also nur die > Emfpangswelle mit der Antennenachse verschwurbeln und die dadurch > entstehende Wellenschraube in ein vorgebohrtes Koaxialloch fädeln. > > Und nicht vergessen die eingedrehte halbabgeschlossene > Fluxkompensationsspule phasenrichtig in den Antennennippel zu bugsieren. > Elektrolurch schrieb: > So viel geballten Stuss liest man selten hier im Forum. Am besten > gefällt mir: > > Wohl wahr! ;-)
Nette Zeitgenossen hier. Fachlich hoch kompetente Beiträge. Auf dem Niveau hätten wir seinerzeit nie die erste Stallitenkommunikationsstrecke hinbekommen.
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@ Michael Klein ...dann lass doch mal Dein Fachwissen sprudeln, wenn Du schon so genau weißt, das hier alles Mist ist. @ TO Der "Rothammel" ist genau richtig für Dich. Damit habe ich auch angefangen, weil ich einfach mal mehr wissen wollte. Das Buch habe ich dann nicht mehr aus der Hand gelegt. Auch später ( dann mit AFU Lizenz ) benutzt man das noch. Für mich waren keine Formeln und Herleitungen der Schlüssel zum Verständnis, sondern eher die bildliche Vorstellung der Strom- und Spannungsverteilung auf einer Antenne. So habe ich z.B.schnell begriffen wo man bei einer Antenne einen Einspeisepunkt für z.B. 50 Ohm findet und warum der dort ist. Mann stellt dann auch schnell fest, das vermeintliche "Voodoo" Wunderantennen auch nur den Gesetzten der Physik gehorchen...
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Und diese Gesetze haben die oben genannten Menschen beschrieben und formelmässig erfasst. Einfache google Suche zu den Stichpunkte hätte Licht ins Dunkel gebracht. Ich habe oben die Ansatzpunkte zum Grundverständnis aufgeführt, wenn dich nur Praxis interessiert, sind die alten Amateurfunkhefte Goldgruben. Heute halt die entsprechenden Seiten online. Wenn dir es reicht zu verstehen, warum ein Einspeisepunkt sich an einer bestimmten Stelle befinden muss ist es sicher nicht notwendig sich näher mit dem Gesamten zu beschäftigen.
Christian S. schrieb: > Am Ende will ich in der Lage sein, zu einer gegebenen Frequenz eine > Antenne zu basteln und die gefilterten Frequenzen auf dem Oszilloskop > auszugeben. Übliche schmalbandige Empfänger haben leicht eine Empfindlichkeit von z.B. -120dBm an 50Ω bei 433MHz. Da hast du mit dem Oszilloskop keine Chance.
Michael K. schrieb: > Auf dem Niveau hätten wir seinerzeit nie die erste > Stallitenkommunikationsstrecke hinbekommen. Wir? Sputnik bist du es?
Michael K. schrieb: > Warum kann eine Antenne einen "Gewinn" oder eine "Verstärkung" haben, > sie ist doch ein "passives" Bauteil....... Man muss nur den Bezugspunkt tief genug legen. Dann hat selbst die einfachste Antenne einen Gewinn.
Selbst ich weiss, dass ein Gewinn immer mit einem gleichgrossen Verlust einhergeht.
Christian S. schrieb: > Selbst ich weiss, dass ein Gewinn immer mit einem gleichgrossen Verlust > einhergeht. Wieso das? Wo treten Verluste auf, wenn du den Gewinn durch Vergrößerung der empfangenden Antennenfläche erreichst? Jede Satellitenschüssel funktioniert so.
So ganz Unrecht hat er nicht. Wenn Du die Fläche der Schüssel erhöhst, wird die Umgebung weniger aufgeheizt. Wiviel Nanograd ist schwer zu rechnen.
Die gleiche Frage kommt hier mit variierender Formulierung gefühlt alle 3 Wochen. Entsprechend sind die Antworten auch immer gleich. Es wäre deshalb zielführender einfach mal die Suchfunktion zu benutzen. Das würde vielen hier viel Arbeit ersparen.
Christian S. schrieb: > Am Ende will ich in der Lage sein, zu einer gegebenen Frequenz eine > Antenne zu basteln und die gefilterten Frequenzen auf dem Oszilloskop > auszugeben. Hallo Den Rothammel empfehle ich auch. Darin ist nicht zuviel theoretischer Ballast. Man findet dort auch Bauanleitungen für verschiedene Typen mit genauen Angaben zu Abmessungen und Erfindern. Möchte man für eine einzelne Antenne dann ein genaueres Diagramm für den Gewinn in horizontaler und vertikaler Richtung haben, ist man auf Herstellerangaben angewiesen oder man muss selbst messen. Um einen Bereich von Frequenzen zu scannen und um damit ein Diagramm mit Frequenz in X-Richtung und Intensität in Y-Richtung auf dem Oszilloskop darzustellen, bräuchte man einen mit VCO einstellbaren Empfänger mit sehr schmalbandiger ZF-Filterung und eine AM-Detektion(Demodulator), am besten noch von linear nach logarithmisch(10er) umgewandelt. Die Bandbreiten und die Feldstärken von Sendern sind übrigens total unterschiedlich. Auf den VCO(Voltage Controlled Oscillator) käme dann ein Sägezahn, welcher dann auch als X-Wert vom Oszilloskop angezeigt wird. Eine preiswertere und zeitsparendere Alternative ist ein RTL SDR Stick, für welchen man interessante Software bekommen kann. Das geht dann allerdings nicht mit Oszilloskop. Für Schwingkreise, Filter, Baluns, Trafos und alles drumherum gibt es Formeln, zum Berechnen der Werte, zum Wickeln von Induktivitäten gibt's Formeln und Erfahrungswerte(Nachbaumethode). Unbedingt auch Suchmaschinen benutzen. MfG Matthias
Matthias K. schrieb: > Möchte man für eine einzelne Antenne dann ein genaueres Diagramm für den > Gewinn in horizontaler und vertikaler Richtung haben, ist man auf > Herstellerangaben angewiesen oder man muss selbst messen. Zum Glück gibt es seit ein paar Jahren PCs, die mehr können, als sich als Schreibmaschine für Internetforen zu langweilen. Die taugen durchaus für Antennesimulation mit EZNEC oder ähnlichen Programmen. Je nach Wellenlänge und Montageort ist das Antennendiagramm aber nicht nur eine Eigenschaft der Antenne, sondern auch des Aufstellungsortes. Den kennt der Hersteller aber nicht.
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