Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Antriebswelle (Ø 3mm) gebrochen - Wie reparieren?


von Wilhelm K. (maniaxx)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,
wie kann ich eine Antriebswelle (ungefähr 3-4mm Querschnitt, aus elektr. 
Zahnbürste) reparieren?
Meine jetzige Überlegung ist, die beiden Teile zuerst mit Expoxydharz zu 
fixieren und dann mit einem deutlich breiteren Aluminiumfolienstreifen 
(ebenfalls mit Epoxydharz) 2-3 mal zu umkleben.

Ist das ratsam oder würdet ihr eher was anderes machen?

von Peter II (Gast)


Lesenswert?

wie viel platz hast du?

wenn genug dann einfach eine Hülse drüber und damit verschrauben.

nur Kleben wird wohl nicht halten.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Mit Kleben wirst du da nicht weit kommen. Nimm ein Stück Schweißdraht 
und feil dir was neues. Der Bipus für den Antrieb scheint nur gepunktet 
zu sein, den kriegst du leicht runter, und kannst ihn an das neue teil 
festlöten.

von M.N. (Gast)


Lesenswert?

Das Innenleben einer Lüsterklemme sollte eine ideale Kupplung ergeben.
Unwuchtig ist das Teil eh.

von Wilhelm K. (maniaxx)


Lesenswert?

Allzu viel Platz ist da nicht nach unten und oben. Hülse wäre ideal, 
habe aber bisher keine derart kleine gefunden. Ich dachte, das mit der 
Aluminiumfolie käme dem am nächsten.
Ich schau mal nach Lüsterklemmen, ob sich da was machen lässt. Danke 
euch schon mal.

von Flo (Gast)


Lesenswert?

Bei wenig Drehmoment könnte man es mit Kleber und Schrumpfschlauf 
probieren.

von qwertzuiopü+ (Gast)


Lesenswert?

Flo schrieb:
> wenig Drehmoment

Stefan L. schrieb:
> elektr.
> Zahnbürste

Fällt dir was auf?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Stefan L. schrieb:
> wie kann ich eine Antriebswelle (ungefähr 3-4mm Querschnitt, aus elektr.
> Zahnbürste) reparieren?

Neu machen.

Einen 3mm Messing am Ende plattfeilen, diesen Mitnehmer von deiner Alten 
welle entfernen (links und rechts davon Welle absägen, dann Rest der 
Welle durch feilen entfernen) und mit der neuen Welle verlöten.

Bei bessrem Werkzeug ggf. einfacher machbar.

Wenn ich die Rostpickel an deiner alten Welle sehe, ist sie wohl wegen 
Korrosion schwergängig geworden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Wenn ich die Rostpickel an deiner alten Welle

Da sind keine. Das Teil ist aus rostfreiem Stahl - das ist ein 
Zahnbürstenantrieb aus einer Braun-Zahnbürste. Da, wo das Ding angemackt 
ist, sitzt normalerweise eine Gummidichtung. Die ist wichtig, da sonst 
die Suppe (Wasser, Zahnpasta & Sabber) in die Zahnbürste reinläuft.

Reparaturoption: dünnes Rohr mit 3mm Innen-ø besorgen, beide Enden 
einsetzen und hartlöten/mit gutem Zweikomponentenkleber arbeiten.

Die o.g. Dichtung ist wichtig. Sonst versifft das Getriebe, die 
Elektronik und der Motor.

Wie aber schafft man es, diese Achse/Welle durchzubrechen?

von Hp M. (nachtmix)


Lesenswert?

Rufus Τ. F. schrieb:
> Das Teil ist aus rostfreiem Stahl -

Das glaubst du nicht wirklich?

Rufus Τ. F. schrieb:
> Wie aber schafft man es, diese Achse/Welle durchzubrechen?

Eben weil sie nicht aus Stahl ist, sondern aus recykelten Ketchuptuben 
erschmolzen.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Rufus Τ. F. schrieb:

> Wie aber schafft man es, diese Achse/Welle durchzubrechen?

Angeblich kann ein Mensch mit seinem Gebiss eine Kraft von
70kg aufbringen. Andererseits pflege ich nur selten auf meiner
Zahnbürste rumzukauen, sondern benutze sie irgendwie anders.
:-)

von Franz B. (rcs)


Lesenswert?

Hp M. schrieb:
> Rufus Τ. F. schrieb:
>> Das Teil ist aus rostfreiem Stahl -
>
> Das glaubst du nicht wirklich?
>
> Rufus Τ. F. schrieb:
>> Wie aber schafft man es, diese Achse/Welle durchzubrechen?
>
> Eben weil sie nicht aus Stahl ist, sondern aus recykelten Ketchuptuben
> erschmolzen.


Naja, das ist schon Stahl. Vermutlich ist sie einfach nur 
runtergefallen.
Kommt vor. Welches Modell ist das denn?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hp M. schrieb:
> Das glaubst du nicht wirklich?

Ich habe so eine Braun-Zahnbürste schon zerlegt, ich kenne dieses Teil.

Franz B. schrieb:
> Vermutlich ist sie einfach nur runtergefallen.

Bei einer Fallhöhe von unter 30m aber wird diese Achse/Welle nicht 
derartig brechen. Und dann ist der Rest der Zahnbürste in einem etwas 
anderen Zustand, als daß man über Reparatur nachdenken würde.

von Dieter W. (dds5)


Lesenswert?

Das Teil sieht verdächtig nach Zink-Druckguss aus. Außer Hülse geht da 
wohl nicht viel, es sei denn man die Möglichkeiten sich so was selbst zu 
schnitzen.

von Sigi (Gast)


Lesenswert?

Falls es wirklich eine Braun Zahnbürste ist:
Einfach mal den Hersteller anmailen und nach
einer Ersatzwelle nachfragen. Hab ich mal
vor vielen Jahren bei meinem Wecker mal
gemacht, mit Erfolg.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Dieter W. schrieb:
> Das Teil sieht verdächtig nach Zink-Druckguss aus.

Ganz sicher nicht. Das rechte (abgeflachte) Ende ist das, auf das der 
Bürstenkopf aufgesteckt wird, das ist der aggressiven Mischung aus 
Wasser, Zahnpasta und Sabber ausgesetzt. Zink-Druckguss wäre da übelst 
oxidiert und verrottet.

von Nemesis (Gast)


Lesenswert?

Schweißen und Überstand abdrehen wäre wohl am pragmatischen, oder
eine neue Bürste zu kaufen, evtl. eine Gebrauchte (brrrr) in der
Bucht kaufen zur Ersatzteilgewinnung. Kleben kann man knicken.
Wird sehr wahrscheinlich nicht halten.

von Lehrer (Gast)


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> eine Kraft von 70kg aufbringen.

Kein Wunder, dass es die Schüler nie lernen, wenn selbst Ings
dass immer wieder falsch machen...

von Nemesis (Gast)


Lesenswert?

Schweißen und Überstand abdrehen wäre wohl am pragmatischen, oder
eine neue Bürste zu kaufen, evtl. eine Gebrauchte (brrrr) in der
Bucht schießen zur Ersatzteilgewinnung. Kleben kann man knicken.
Wird sehr wahrscheinlich nicht halten.

von hp-freund (Gast)


Lesenswert?

Im Baumarkt gibt es dünne Kupfer- und Messingrohre.
Ich könnte mir vorstellen wenn eins davon stramm drüber passt und mit 
Sekundenkleber gefüllt wird, halt das schon eine Weile.

Oder sie schon geschrieben beim Hersteller anfragen.

von dadada (Gast)


Lesenswert?

Schlitz in beide Teile und bisschen massiveres Blech mit einkleben? Wird 
sicher nur schwer das so genau zu machen mit Dremel... Dazu dann final 
noch quer zum Blech stiften oder sowas. Nur der Aufwand relativ zur 
Bürste... najaaaa. Aber probieren sollte man es mal :)

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

In Drehbank zentrieren, dann guten 2K-Kleber oder schweißen und 
abdrehen? Bei 2K-Kleber und nur 3mm habe ich aber weniger Hoffnung auf 
dauerhafte Haltbarkeit. Überhaupt frage ich mich ob Edelstahl an dieser 
Stelle das ideale Material war/ist. Schlecht zu bearbeiten und weniger 
Festigkeit als Stahl, deswegen wahrscheinlich gebrochen?

von Größenwahn (Gast)


Lesenswert?

Luxuslösung :
Beim Dentallabor Deines geringsten Mißtrauens (falls vorhanden), mittels 
Nd-Yag Laser neu verschweißen lassen. Danach ggfs noch etwas abdrehen...

von Wilhelm K. (maniaxx)


Lesenswert?

Edelstahl ist es nicht, irgendwas billiges verchromtes. Die schwarzen 
Punkte sind tatsächlich Schäden von aufgeblühtem Rost. Das Gerät ist 
eine Braun Type 4713 (geschätzt 15 Jahre alt, erster Akku/Ni-Cd bei fast 
täglichem Gebrauch).

Ich habe die beiden Teile jetzt mit 2K zusammen geklebt und 
gerollt/ausgerichtet. Lasse ich bis morgen aushärten. Dann werde ich das 
mit Aluminiumfolie probieren. Ein Streifen 1x3cm mit Epoxy bestreichen 
und 2-3 Mal drum wickeln (2K/Alu/2K/Alu), quasi als Armierung/Bewehrung. 
Das Epoxy versteift/verklebt das Aluminium, was wiederum die Zugkräfte 
(seitliches abknicken) verhindert, um damit das Epoxy vor 
Deformation/Bruch zu schützen. Bei einer 1cm langen Klebefläche sollte 
das eigentlich ausreichen und ist verhältnismäßig schnell gemacht. Wenn 
es nicht funktioniert, kriege ich es mit Gewalt auch wieder ab.

: Bearbeitet durch User
von g457 (Gast)


Lesenswert?

> Wenn es nicht funktioniert, kriege ich es mit Gewalt auch wieder ab.

..und dann eine Messinghülse drüberschieben und hart verlöten.

von Michael S. (e500)


Lesenswert?

Beide Teile mittig anbohren, passenden Stift rein und mit gutem 
2K-Kleber verkleben - oder beide Teile schlitzen und in den Schlitz was 
reinlegen und ebenfalls mit 2K-Kleber verkleben.

von Wilhelm K. (maniaxx)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Korrektur. Ich habe nicht wenig Platz, ich habe überhaupt keinen. Die 
Welle wird auf voller Länge geführt. Spielraum vielleicht 1mm im 
Querschnitt.

Haushaltsübliche Aluminiumfolie ist laut Wikipedia maximal 0.02mm dick. 
Drei Schichten ergeben 0.12mm. Unebenheiten/Falten werden deutlich über 
1mm hinaus gehen. Das kann zwar via Drehbank/Abschleifen korrigiert 
werden, schwächt die Konstruktion aber auch, wenn die Aluminiumfolie 
getrennt wird, wie ein fehlender Stein in der Mauer. Probier ich 
trotzdem...

Der Tipp mit der Lüsterklemme ist gut. Eignet sich hervorragend als 
Schraubstock.

von brtazelbräter (Gast)


Lesenswert?

Mit der Autobatterie Punktverschweißen? Die beiden Teilstücke einfach 
als Ekeltroden nehmen und zusammenschweißen. Vorher was einfallen lassen 
wie man den Strom danach wieder untebricht.

von Andreas R. (daybyter)


Lesenswert?

Wenn kleben, dann Loctite Grün (Endfest).

von Sebastian L. (sebastian_l72)


Lesenswert?

Schweissen ist doof, das ist sicher irgendein 
CrNi-irgendwas-Automatenstahl.

Zum Reparieren von Metallverbindungen ist Hartlot immer meine erste 
Wahl. Erst wenn Wärme das Hartlöten disqualifiziert ist Kleben eine 
Alternative.

Ich würd das ganze sogar ohne Hülse löten, wenn es nur um 
Torsionsmomente geht. Wenn Biegemomente auftreten, dann vielleicht doch 
eine Hülse (aber eher in Neusilber und kein Messing, weil wegen 
Badezimmer)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Sebastian L. schrieb:
> Zum Reparieren von Metallverbindungen ist Hartlot immer meine erste
> Wahl.

Hätte ich jetzt auch vorgeschlagen.  Ich habe schon zerbrochene
Schlüsselfeilen hart gelötet (mit Silberhartlot), nur die Stirnseiten
aufeinander.  Sind danach noch nicht wieder gebrochen :), man braucht
aber beim Löten eine ruhige Hand.

Den Überstand an Lot außenrum kann man danach runterfeilen.

Allerdings verzehnfacht das den Wert der Welle. :-)

von Martin (Gast)


Lesenswert?

Ich würde bei Ebay ein gebrauchtes/defektes Schlachtgerät schiessen oder 
mal unverbindlich beim Braun-Service nachfragen. Um welches Modell 
handelt es sich denn?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Sebastian L. schrieb:
>> Zum Reparieren von Metallverbindungen ist Hartlot immer meine erste
>> Wahl.
>
> Hätte ich jetzt auch vorgeschlagen.  Ich habe schon zerbrochene
> Schlüsselfeilen hart gelötet (mit Silberhartlot), nur die Stirnseiten
> aufeinander.  Sind danach noch nicht wieder gebrochen :), man braucht
> aber beim Löten eine ruhige Hand.

Das kann ich auch bestätigen.

Selbst stumpf aufgelötete Verlängerungen auf HSS-Bohrer (Messinglot) 
halten brutal viel aus. Selbst getestet :-)

Hier würde ich wohl den Stangenrest komplett abflexen, den Mitnehmer 
ausbohren und dann eine neue Stange einlöten.

von Michael K. (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. F. schrieb:
> Wie aber schafft man es, diese Achse/Welle durchzubrechen?

Power Zahnputzing.
Eine neuer Trend aus den USA.

von Thomas S. (thommi)


Lesenswert?

Hartlöten, wie oben beschrieben, alles andere ist weniger stabil. Dann 
die Welle in eine Bohrmaschine einspannen und die Lötstelle mit 
Schleifleinen abziehen.

von Wilhelm K. (maniaxx)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe die Welle jetzt mit Cyanacrylat (zum fixieren), Aluminiumfolie 
und 2K verklebt. Die kritische Fläche ist ungefähr 5mm lang am unteren 
Drittel (Bruchstelle bis Alufolie Ende/Rechts). Die Riefen sind von der 
Lüsterklemme, die ich ein paar Mal herum gedreht habe. Jetzt lasse ich 
das erst mal aushärten...

von Jörg E. (jackfritt)


Lesenswert?

Und? Funktioniert es?

von Geert H. (geerth)


Lesenswert?

Stefan L. schrieb:
> Ich habe die Welle jetzt mit Cyanacrylat (zum fixieren), Aluminiumfolie
> und 2K verklebt. Die kritische Fläche ist ungefähr 5mm lang am unteren
> Drittel (Bruchstelle bis Alufolie Ende/Rechts). Die Riefen sind von der
> Lüsterklemme, die ich ein paar Mal herum gedreht habe. Jetzt lasse ich
> das erst mal aushärten...

Statt Alufolie, nimm doch ein Edelstahlrörchen.

Hier gibt es Dünnwandige in jede Grosse: 
http://www.merinox.nl/products/general_information/sizes

(In "Jump to ..." 0,00-5,99 Tabelle gibt es ab 0,3mm Durchmesser)

Deutsche site: 
http://www.mst-edelstahlrohr.de/de/produkte/allgemeine-informationen/abmessungen.html

: Bearbeitet durch User
von Klaus (Gast)


Lesenswert?

Naja. Ich wäre auch für Hartlöten gewesen.

Dieser Aluminium-Überzieher wird entweder garnicht in die Dichtung gehen 
oder sie stärker strapazieren als die recht blanke ursprüngliche Welle. 
Denke ich jedenfalls.

Ich vermute wir hören nichts mehr vom TO, weil das Ding inzwischen im 
Recyclinghof aufs Ausschlachten und Einschmelzen wartet. Wäre aber 
schade.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Dieser Aluminium-Überzieher wird entweder garnicht in die Dichtung gehen
> oder sie stärker strapazieren als die recht blanke ursprüngliche Welle.

Das ist bei der Konstruktion dieser Zahnbürsten glücklicherweise kein so 
großes Problem, die Welle rotiert nämlich nicht, sondern macht nur eine 
recht kleine Drehbewegung um einen Winkel von (geschätzten) 30°.

Übel wäre es, wenn eine Rotation abgedichtet werden müsste.

von Wilhelm K. (maniaxx)


Lesenswert?

Es hat funktioniert. Zumindest für eine Minute. :)
Dann ist die Alufolie an der alten Bruchstelle gerissen. Durchmesser war 
ok, Haftung offensichtlich auch, aber Wandstärke wohl nicht. Probier ich 
vielleicht noch mal mit deutlich mehr Lagen. Eventuell war auch Luft 
drunter und konnte einknicken oder 2K ist grundsätzlich zu flexibel (als 
dünne Schicht kann man damit Schuhsohlen kleben oder Papier tränken und 
biegen. Er bricht nicht).

Hartlöten will ich nicht ausschließen, schiebe ich aber erst mal nach 
hinten. Das Ausrichten dürfte nicht all zu leicht werden und wer weiß, 
ob das Material dem stand hält.

Ich habe noch alte Kugelschreiberminen (aus Metall) gefunden. Scheinen 
alle gleich dick/groß zu sein. Innendurchmesser ist etwas zu klein. 
Außendurchmesser muss ich noch mal genauer schauen. Vielleicht kann ich 
die aufbohren. Ansonsten sind die o.g. Röhrchen sicherlich auch nicht 
schlecht.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Rufus Τ. F. schrieb:

> Das ist bei der Konstruktion dieser Zahnbürsten glücklicherweise kein so
> großes Problem, die Welle rotiert nämlich nicht, sondern macht nur eine
> recht kleine Drehbewegung um einen Winkel von (geschätzten) 30°.

Dadurch ist die Torsionsbelastung der Welle aber wesentlich stärker
als bei einer kontinuierlichen Drehung. Ich kann mir irgendwie nicht
vorstellen, das die Alufolienlösung wirklich dauerhaft hält.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Harald W. schrieb:
> Ich kann mir irgendwie nicht
> vorstellen, das die Alufolienlösung wirklich dauerhaft hält.

Das kann ich auch nicht. Die Idee dahinter vermag ich auch so recht 
nicht nachzuvollziehen; hier wäre ein deutlich stabileres Material 
erforderlich.

Wenn schon irgendwas dünnes wickelbares, dann vielleicht Tyvek, das mit 
geeignetem Klebstoff getränkt wird.

Ansonsten: Ein geeignetes Rohr. Nein, keine (Metall-) 
Kugelschreibermine, die sind auch aus viel zu weichem Material, erst 
recht, wenn sie auch noch ausgebohrt werden müssen.

Ob der Aufriss sich überhaupt lohnt? Das Getriebe der Zahnbürste hat 
ebenfalls 15 Jahre hinter sich, und bei der 30m-Sturz-Belastung*, die 
die Welle zerstört hat, dürfte das Getriebe kaum besser geworden sein.

Wie der Motor nach 15 Jahren Betrieb aussieht, ist auch noch mal 'ne zu 
untersuchende Frage.


*) Was kann sonst solch einen Schaden anrichten? Verwendung der 
Zahnbürste als Meißel oder Flaschenöffner?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Rufus Τ. F. schrieb:
> *) Was kann sonst solch einen Schaden anrichten? Verwendung der
> Zahnbürste als Meißel oder Flaschenöffner?

Einfach nur lange genug dran wackeln, so wie jedes Kleinkind alles 
mögliche kaputt bekommt.

Es ist klar, daß ausschliesslich einen neue massive Achse, an den 
bisherigen Mitnehmer hartgelötet, halten wird. Mal sehen, wie viele 
untaugliche Experimente es braucht, bis auch Stefan zu der Einsicht 
kommt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

MaWin schrieb:
> Einfach nur lange genug dran wackeln,

Auch keine Erklärung, dann würde der Oberteil der Zahnbürste selbst 
kaputgehen (der ist nämlich aus Kunststoff) und nicht die deutlich 
robustere Welle im Inneren der Zahnbürste zerbrechen.

Aus der Zahnbürste ragen nur 5mm der runden Welle und der abgeflachte 
Teil heraus.

Das kann man hier
http://www.braun-service-team.de/WebRoot/Store4/Shops/62461531/523A/C740/1E02/F976/5989/C0A8/2971/7363/Triumph_weiss_ml.jpg
erahnen.

von eProfi (Gast)


Lesenswert?


von L. H. (holzkopf)


Lesenswert?

Das eigentliche Problem bei Wellenreparaturen ist weniger das, wie man 
das nun (sachgerecht) macht.
Sondern viel mehr das, wie man die Wellenteile zentriert UND fluchtend 
so fixieren kann, damit man nach der Reparatur bestmöglichen Rundlauf 
erreichen kann.

Wenn man einigermaßen gut ausgerüstet ist, macht man das so:
Man nimmt ein U-förmiges Teil her oder schweißt das zusammen.
Dann bohrt man mit Untermaß vor und reibt (in der gleichen Aufspannung!) 
das Endmaß.
Anschließend schneidet man "U-ausgangseitig" zwei Gewinde für die 
Schrauben ein, mit denen die Teile zueinander beliebig fixiert werden 
können.


Ich kenne Deine Möglichkeiten nicht, rate Dir aber, das Hauptaugenmerk 
auf das Genannte zu richten.
Abgewandelt wirst Du die exakte Fixierung sicher auch anders 
bewerkstelligen können.

Nehme auch an, daß Du weder hartlöten noch schweißen kannst.
Und nur deshalb mit "Krampflösungen" herumhampelst. ;)

Was aber eigentlich NICHT das Problem ist.
In Deinem Fall würde ich das mit MAG schweißen, weil Du da immerhin
St 50 an der Verbindungsstelle einbringen kannst.
Und das sehr schnell (= ohne T-Hochfahren wie beim Hartlöten).

Wenn Du selbst nicht MAG schweißen kannst:
Bau Dein "Fixierungs-U" - wie auch immer - zusammen.
Und geh dann z.B. zu einer Karosserie-Werkstatt, Schlosserei o.ä.
Karosserie-Werkstatt bevorzugt, weil die es gewohnt sind, "dünnes Zeug" 
zu schweißen.

Glaub mir, die werden sich freuen, wenn jemand mit etwas ordentlich 
Vorbereitetem daherkommt. :D
Halten dann kurz mit der "MAG-Spritze" drauf, und das war's dann.

"Kostet" Dich vielleicht ein Bier. ;)
Kostet Dich aber auch anschließende Feilarbeit, um den Nenn-D an der 
Schweißstelle herzustellen.
Feile hast Du ja wohl?

Noch etwas:
Wenn Du das machen willst, schleif beide Teile an der Bruchstelle 
V-förmig konisch an.
Auf "Stoß-D" von ca. 1 mm, damit beim Schweißen nichts "durchbrennt".

von W.S. (Gast)


Lesenswert?

Stefan L. schrieb:
> wie kann ich eine Antriebswelle (ungefähr 3-4mm Querschnitt, aus elektr.
> Zahnbürste) reparieren?

So wie ich das im Bild sehe, hast du nur eine Chance:
- Edelstahl-Stangenmaterial passenden Durchmessers besorgen - notfalls 
eine lange Schraube mit Hals (also wo kein Gewinde drauf ist) geeignet 
absägen.
- Wellenende flachfeilen/schleifen
- die alte Welle direkt am Ausleger absägen und ausbohren
- Ausleger auf neue Welle pressen

Löten halte ich für Quatsch: Weichlöten hält nicht und Hartlöten ist zu 
heftig, da verzieht sich alles und man muß elend viel nacharbeiten. Wenn 
die Passung zwischen neuer Welle und Ausleger stramm genug ist, dann 
geht evtl. dort Kleben. Dazu Welle mit Sandpapier im Klebebereich LÄNGS 
aufrauhen.

W.S.

von Wilhelm K. (maniaxx)


Lesenswert?

Als nächstes werde ich eine Metallkugelschreibermine längs via 
Trennscheibe öffnen (weil der Durchmesser etwas zu klein ist) und 
schauen, ob die Welle samt Hülse dann noch ausreichend Spiel hat. Wenn 
ja, verklebe ich das mit 2K/Alustreifen.

Der erste Versuch mit der Aluminiumfolie war an sich gar nicht so 
schlecht. Ich hätte nur deutlich mehr Lagen nehmen sollen. Statt 3 eher 
10-15.

von L. H. (holzkopf)


Lesenswert?

Stefan L. schrieb:
> Als nächstes werde ich eine Metallkugelschreibermine längs via
> Trennscheibe öffnen (weil der Durchmesser etwas zu klein ist) und
> schauen, ob die Welle samt Hülse dann noch ausreichend Spiel hat. Wenn
> ja, verklebe ich das mit 2K/Alustreifen.

Halte ich für keine gute Idee. :)
Wenn Du den Platz für die Al-Streifen hast, dann kannst Du auch (besser) 
eine MS-Hülse (von der Mine abgeschnitten) einfach darüberpressen.

Probier vorher per Nagel o.ä. aus, ob das MS das "mitmacht" ohne zu 
reißen.
Wenn es reißt, dann vorher "zwischenglühen" und erneut erst per Nagel 
versuchen. ;)

von L. H. (holzkopf)


Lesenswert?

Stefan L. schrieb:
> Der erste Versuch mit der Aluminiumfolie war an sich gar nicht so
> schlecht. Ich hätte nur deutlich mehr Lagen nehmen sollen. Statt 3 eher
> 10-15.

Will Dich davor bewahren, Dir die Dinge "schönzureden" und weiterhin mit 
Al-Folien-Versuchen hochkantig "auf die Schnauze zu fallen". :)

Denn daß nichts anderes zu erwarten ist, kannst Du Dir an Hand der 
Festigkeiten auch selbst ausrechnen.
Nimm dazu hilfsweise an, daß die Welle aus "lumpigem" St 37 gefertigt 
ist.

In der Materialkennung ist auch (gleichzeitig) die Festigkeit 
"geschlüsselt".
D.h. bei St 37 sind das 370 N / qmm.
Und analog bei St 50 (woraus die Welle wahrscheinlicher besteht) 500 N / 
qmm.

Jetzt kannst Du Dir den Querschnitt der Welle selbst ausrechnen und mit 
den gen. Werten multiplizieren, damit Du überhaupt mal eine Ahnung von 
den Größenordnungen hast, welche die 3 mm-Welle "aushalten" kann.

Haushalts-Al-Folien haben ca. 0,01 bis 0,015 mm und sind aus Rein-Al 
gefertigt.
Das eine Festigkeit von ca. 30 N / qmm hat.

10 - 15 Lagen??
Da liegst Du dann bestenfalls bei einer Gesamtstärke aller gewickelten 
Folien von 0,225 mm.
Beziehst Du das auf 1 mm Länge (z.B.an der Bruchstelle), hast Du dann 
eine Kraftaufnahmefähigkeit von 0,225 * 30 = 6,75 N

Bezogen auf den Gesamtumfang der "Wickelei" hast Du ca. 3 * pi, also ca. 
Faktor 10.
Insgesamt dann 67,5 N.
Du erreichst per Al-Wickelei also nicht mal auch nur annähernd den Wert, 
den NUR 1 qmm St 37 od. 50 "mitmacht".

Vergiß also die Al-Wickelei und laß Dir eine andere Reparatur-Lösung 
einfallen.

von prg (Gast)


Lesenswert?

Stefan L. (maniaxx) schrieb:

> wie kann ich eine Antriebswelle (ungefähr 3-4mm Querschnitt, aus elektr.
> Zahnbürste) reparieren?

Gar nicht.

> .. oder würdet ihr eher was anderes machen?

Neu kaufen!

http://www.zahnbuersten-tests.de/

"Die Preis-Leistungs-Sieger"

"Die Oral-B Vitality ist eine der günstigsten elektrischen Zahnbürsten 
auf dem Markt und kostet teilweise weniger als 20 Euro. Bei richtiger 
Anwendung liefert sie trotzdem ordentliche Ergebnisse."

Soll jetzt kein Votum für genau dieses Modell sein, aber hochwertige 
Kleber kosten schon rund die Hälfte dieses Modells und der Klebeerfolg 
ist alles andere als garantiert gesichert. Falls deine 
"Zahnbürstenanlage" so ein Super-Duper-150-Euronen (oder mehr) -Dingens 
ist, dann wende dich an den Hersteller und ordere bei ihm eine neue 
Welle als Ersatzteil. Falls der dich kühl abblitzen lässt, also keine 
Ersatzwelle rausrückt, sondern dich anstatt dessen auf seine neuesten, 
sündhaft teuren, "Weltraum erprobten" Ersatzprodukte hinweist, dann 
weißt du für die Zukunft, es lohnt nicht teures Geld für sowas 
auszugeben, denn auch Teures geht kaputt (schneller als man manchmal 
denkt). Also kauf dir künftig lieber etwas, was du ohne zweifelhaften 
Reparaturversuch getrost bei Nichtfunktion nach der Garantiezeit in die 
Tonne treten kannst. Dann ist der Wertverlust auch nicht so groß und der 
"Ärgerfaktor" hält sich in Grenzen (Aldi lässt Grüßen).

von Oje (Gast)


Lesenswert?

*) Was kann sonst solch einen Schaden anrichten? Verwendung der
Zahnbürste als Meißel oder Flaschenöffner?

Millionen Schwingzyklen. Das ist einfach Materialermüdung und Bruch, 
entlang einer Fläche mit der höchsten Schubspannung, 45 Grad.

Warum ist der TO nur so ignorant gegenüber Vorschlägen und beharrt
auf seiner Papperei ? Wenn nix anderes im Haushalt ist, als
Material zum Weihnachtssternbasteln, dann läßt man es eben machen:

Ein Teil ins Backenfutter, das andere ins Bohrfutter am Reitstock,
ausrichten und mit Silberlot löten, gut.
(Aber schön, daß die Lötflächen jetzt mit Bapp versaut sind. xD)

Die Quirle von Mutters Mixer ergeben sicher auch eine gute
Ersatzwelle. Das ist wahrscheinlich sogar derselbe Stahl. :)))))

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.