Hallo Leute, ich habe ein sehr interessantes Dokument über Cùk Wandler gefunden und frage mich jetzt, warum man so selten diese Topologie sieht. Sie ist sehr effizient bei DC/DC, DC/AC und AC/DC Wandlung, kann isoliert oder unisoliert aufgebaut werden, braucht unwesentlich weniger Halbleiter (beispielsweise wird bei einer AC/DC Wandlung zunächst gleichgerichtet, PFC geboostet dann durch eine Push-Pull Konverter gejagt um danach erneut gleichgerichtet - ein Cùk Wandler kann das alles mit einem Halbleiterschalter und zwei Dioden) die Regelung ist nicht hoch komplex und man braucht angeblich nur Wickelgüter von der Stange. All das macht diese Technik doch günstig und durch die geringe Anzahl an Bauteilen auch weniger anfällig gegen Ausfälle. Klingt für mich wie die eierlegende-Woll-Milch-Sau. Wie gesagt (und das ist meine Ausgangsfrage): Warum sieht man diese tolle Topologie so selten? Gerade heutzutage wo die ganze Welt "Smart" werden will und überall kleine bis große Solaranlagen entstehen, Inselanlagen, DC-Netze für Server, Microgrids, Batteriespeicher,.. überall sehe ich potentielle Einsatzgebiete - aber keine Verbreitung der Cùk Wandler.
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Frank schrieb: > ich habe ein sehr interessantes Dokument über Cùk Wandler gefunden und > frage mich jetzt, warum man so selten diese Topologie sieht. ... > Klingt für mich wie die eierlegende-Woll-Milch-Sau. > Warum sieht man diese tolle Topologie so selten? Ohne jetzt auf schaltungstechnische Details eingehen zu wollen (dazu kenne ich die Topologie(n) zu schlecht) nur zwei Punkte: 1. der Unterschied zwischen einem Marketingprospekt (das gezeigte PDF) und der Realität. Und 2. schon auf Seite 5 unten sind 3 Patente aufgeführt. Das scheint mir viel mehr ein Minenfeld zu sein als ein Schlaraffenland.
Axel S. schrieb: > 2. schon auf Seite 5 unten sind 3 Patente aufgeführt. Das scheint mir > viel mehr ein Minenfeld zu sein als ein Schlaraffenland. Die sind aber alle ende der 1970 bzw anfang 1980 erteilt - und zwanzig Jahre sind schon rum lange ;-)
Gleiches Problem wie beim Sepic. Gekoppelte Induktivitäten und ein großer + impulsfester Kondensator. Bei kleinsten Leitungen macht das nicht viel, aber wenn Du das raufskalierst wird C ziemlich groß. Die Buck / Boost Charakteristik brauche ich fast nie. Die ist potentialverbunden beim inverting buck / boost und potentialgetrennt beim Flyback auch viel leichter zu erreichen. Beim Flyback, Forward o.ä. bekomme ich die sichere Trennung quasi geschenkt. Sepic und CuK brauchen da nochmal mehr Aufwand. Kosten / Nutzen ist einfach schlecht, es sei denn der jeweilige Einsatzzweck schreit geradezu nach Sepic / Cuk. Da werden die dann ja auch eingesetzt.
Ah okay, danke für die expertiese! Wie ist es denn mit dem Ripple gegenüber den anderen Topologien. Es wird ja damit geworben das der Eingangs, wie auch der Ausgangsstrom durch die Induktivitäten kontinuierlich ist. Das soll man bei den anderen Topologien nur durch zusätzliche "nicht zu den Topologie bezüglichen Bauteile" erreichen. Sprich es kann potentiell kleiner werden (in bezug auf den die gleiche Leistung bei anderen Topologien) oder hat an sich bessere Werte da man keinen "Zusätzlichen Balast" braucht?
Tausche billigen Elko gegen sauteuren Folienwickel. www.ti.com/lit/ds/symlink/lm2611.pdf Schau Dir F, C, und Wirkungsgrad an. Jetzt skalier das mal auf 50W hoch. Fällt Dir was auf ?
Frank schrieb: > Klingt für mich wie die eierlegende-Woll-Milch-Sau. Wie gesagt (und das > ist meine Ausgangsfrage): Warum sieht man diese tolle Topologie so > selten? Weil es einen besseren Nachfolger gibt. Tausch die zweite Spule mit der Diode und Du bekommst das hier: https://de.wikipedia.org/wiki/SEPIC Der kann hoch und runter wandeln, und im Gegensatz zum Cuk ist die Ausgangsspannung nicht invertiert.
Da ist aber eine Diode im Strompfad, welche die Effizienz verringert. Und wenn man die durch einen Transi Syncronisiert, dann wird der Schaltungsaufwand wieder größer. Auch ist der Strom Impulsbasiert und nicht kontinuierlich im Ausgang.
soul e. schrieb: > Der kann hoch und runter wandeln, und im Gegensatz zum Cuk ist die > Ausgangsspannung nicht invertiert. Nun, manchmal braucht man ja gerade eine invertierte Spannung. Aber auch der Sepic hat ja das Problem, das man einen speziellen, hochbelasteten Kondensator braucht.
Okay, Du hast uns erwischt. Natürlich ist der CuK DER ideale Wandler der für alles die beste Lösung ist. Wir wollen bei unseren Entwicklungen nur auf einen möglichst hohen Materialpreis kommen um unsere total überzogene Bezahlung rechtfertigen zu können. DAS ist der eigentliche Grund das der CuK so selten verwendet wird obwohl es den schon so viele Jahre gibt. Ansonsten lies was geschrieben wurde, rechne Dir mal einen CuK aus, simulier den und betrachte die BOM Kosten. Das machst Du auch mit ein paar gängigeren Topologien und dann hast Du Deine Antwort. Du kannst natürlich auch die bunten Broschüren all der anderen Lesen, dann weißt Du das ALLE die optimale Lösung haben die besser und günstiger ist als die aller anderen.
Irgendwann baue ich mal einen. Würth hat freundlicherweise vor längerer Zeit ein Sortiment WE-DD hier abgekippt. Vielleicht nach der Rente...
Ich bevorzuge den ganz normalen Buck-Converter. Der ist einfach aufzubauen, gut zu regeln und zu schützen. Bei Niedriglast geht er in den lückenden Betrieb, d.h. der Ripple steigt geringfühig an. Den Wirkungsgrad bestimmt hauptsächlich die Diodenflußspannung, aber da gibt es auch ICs mit aktiver Diode. Der Kondensator wird nur gering belastet, er muß ja nur die Stromdifferenz in der Spule puffern.
soul e. schrieb: > Vielleicht nach der Rente... Nach der Rente liegt man üblicherweise auf dem Friedhof.
Harald W. schrieb: > soul e. schrieb: > >> Vielleicht nach der Rente... > > Nach der Rente liegt man üblicherweise auf dem Friedhof. Für das bisherige Rentenmodell trifft das zu. Es wären aber auch andere Modelle denkbar.
Nach der Rente, also dem Zeitraum an dem man nicht mehr Rente bezieht ...
Frank schrieb: > Da ist aber eine Diode im Strompfad, welche die Effizienz verringert. > Und wenn man die durch einen Transi Syncronisiert, dann wird der > Schaltungsaufwand wieder größer. Du meinst den Schaltungsaufwand im Controller-IC, ja? Interessanter Einwand...
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