Hallo. Ich habe in mein Auto ein GPS Tracker eingebaut zum Einen als Alarmanlage und um das Auto orten zu können falls es geklaut wird. Es handelt sich dabei um ein günstiges Modul von Ebay (TK103b). Ich habe jetzt das Problem, dass ich die typischen Handystörgeräusche im Radio hören kann wenn der Tracker über GSM sendet. Die Störgeräusche sind nicht vorhanden wenn ich ein normales Handy im Auto benutze. Also gehe ich davon aus, dass der Tracker stärker stört als er sollte. Mein Ziel ist es jetzt den Tracker möglichst gut zu entstören, sodass ich keine Störungen im Radio mehr höre. Der Tracker besitzt ein Metallgehäuse und externe Antennen für GPS und GSM. Intern besitzt er am Spannungseingang zuerst ein Null Ohm Widerstand und anschließend eine Graetzbrücke. Zum Entstören will ich folgendes Versuchen: - Das Kabel der Stromversorgung direkt nach dem Gehäuse mehrfach durch einen Ferrit führen. - Den Null Ohm Widerstand in der Plus-Leitung durch einen SMD Ferrit ersetzen. - Durch die Graetzbrücke liegt das Metallgehäuse nicht direkt auf Fahrzeugmassepotential. Da ich keinen Gleichrichter benötige würde ich die Graetzbrücke entfernen. Die Fahrzeugmasse direkt auf Schaltungsmasse legen und nur eine Verpolschutzdiode in der Plus-Leitung lassen. Das Metallgehäuse kann jetzt direkt mit der Fahrzeugkarosse verbunden werden. Ich gebe zu, es ist ein bisschen rumprobieren und alles versuchen was mir so einfällt. Deswegen wollte ich nach eurer Meinung fragen. Welche dieser Maßnahmen könnten was bringen, welche nicht und wie kann ich den Tracker sonst noch entstören?
Matthias x. schrieb: > > Ich gebe zu, es ist ein bisschen rumprobieren und alles versuchen was > mir so einfällt. Deswegen wollte ich nach eurer Meinung fragen. Welche > dieser Maßnahmen könnten was bringen, welche nicht und wie kann ich den > Tracker sonst noch entstören? Hmmm, "herumprobieren" ist beim Entstören manchmal die letzte Möglichkeit. Zumindest würde ich den Tracker direkt an der Batterie anschließen (+ und - und Sicherung zwischen) und die Antennen und deren Leitungen weit weg von der des Autoradios verlegen. Die Antennen sind aber hoffentlich nicht unter der Karosserie? Zumindest freie Sichtverbindung über die Frontscheibe sollte sein. Aaaber! In einigen Fahrzeugen ist die Radioantenne in die Frontscheibe eingebettet, dann pack das Zeugs nach hinten. Ansonsten: Ich halte von solchen selbst gebastelten "Sicherheitseinrichtungen" nüscht, zumindest Versicherung und Polizei werden die Schultern zucken. Old-Papa
Matthias x. schrieb: > Mein Ziel ist es jetzt den Tracker möglichst gut zu entstören, sodass ich > keine Störungen im Radio mehr höre. Dazu solltest du erstmal klären, ob es leitungsgebundene Störungen sind, oder ob es Einstrahlung ins Radiogerät oder dessen Antenne sind. Vielleicht ist der Tracker auch einfach antennenmäßig ungünstiger plaziert, so dass er die Leistung hochschaltet.
Danke euch erstmal. Ich wollte den Tracker versteckt verbauen und auch die Antennen nicht sichtbar platzieren. Da ich das Amaturenbrett nicht ausbauen wollte habe ich es im Kofferraum verbaut. Dort konnte ich die Antennen unter der Plasteverkleidung. Da die Radioantenne in der Heckscheibe verbaut ist wollte ich die GSM Antenne möglichst weit weg platzieren. Sie ist aber nur circa 50cm von der Scheibe entfernt, hat aber in alle Richtungen mindestens 30cm Abstand von der Karosse. Die Stromversorgung habe ich von der Anhängerkupplung genommen. An dem Dauerplusanschluss ist sonst nichts Anderes angeschlossen, er geht direkt zum Sicherungskasten. Ich habe die oben genannten Maßnahmen umgesetzt und es scheint geholfen zu haben. Der Radioempfang wird anscheinend nicht mehr gestört. Mit Sicherheit kann ich es aber erst morgen sagen. P.S. Es könnte auch durchaus sein, dass es nicht die HF des GSM Moduls war. Der Tracker hat einen Step-down für die interne 3,3V und zum Laden des Lipo Akkus. Im Radio waren halt Störungen im Rythmus des GSM Moduls zu hören. Es könnte aber auch sein das der Step-Down bei den Stromspitzen des GSM-Moduls die Störungen verursachte. Das wären dann vermutlich eher Kabelgebundene Störungen. Das hätte ich vielleicht vorher mal testen sollen indem ich die GSM Antenne in Alufolie einwickle. So hätte ich die 2,4GHz abgeschirmt und das GSM zur maximalen Sendeleistung gezwungen. Ich finde aber auch die Graetzbrücke indem Tracker komisch. Dadurch liegt das Gehäuse auf ein Potential was um die Flussspannung einer Diode angehoben wird. HF-Technisch kann das Gehäuse doch dadurch auch Störungen erzeugen? Außerdem ist es extrem ungünstig ein Alugehäuse welches für ein Festeinbau im KFZ vorgesehen ist auf ein anderes Potential als Masse zu legen. Wenn ich das Gehäuse mit der Fahrzeugkarosse verschraube würde ich ja die Graetzbrücke überbrücken?
Matthias xxx schrieb: > Wenn ich das Gehäuse mit der Fahrzeugkarosse verschraube würde ich ja die > Graetzbrücke überbrücken? Na hoffentlich nur eine Diode davon ...
Matthias xxx schrieb: > Danke euch erstmal. > Ich wollte den Tracker versteckt verbauen und auch die Antennen nicht > sichtbar platzieren. Und da beginnen schon die Probleme... > Da ich das Amaturenbrett nicht ausbauen wollte habe > ich es im Kofferraum verbaut. Dort konnte ich die Antennen unter der > Plasteverkleidung. Vermute die Hutablage? Oder wirklich die Seitenverkleidungen? > Da die Radioantenne in der Heckscheibe verbaut ist... Dann hätte ich das Trackergeraffel unter das Armaturenbrett gesteckt! > wollte ich die GSM Antenne möglichst weit weg platzieren. Sie ist aber > nur circa 50cm von der Scheibe entfernt, hat aber in alle Richtungen > mindestens 30cm Abstand von der Karosse. Wo ist sie dann nun? > Die Stromversorgung habe ich von der Anhängerkupplung genommen. An dem > Dauerplusanschluss ist sonst nichts Anderes angeschlossen, er geht > direkt zum Sicherungskasten. ... und von dort gemeinsam mit der Radiozuleitung über gefühlte kilometerlange Leitungen zur Batterie. So was macht man nicht! Kritische Geräte kommen mit eigenen Kabeln direkt an die Batterie. > Ich finde aber auch die Graetzbrücke indem Tracker komisch. Dadurch > liegt das Gehäuse auf ein Potential was um die Flussspannung einer Diode > angehoben wird. Nur wenn das Gehäuse an Minus des Trackers gehäkelt ist. > HF-Technisch kann das Gehäuse doch dadurch auch > Störungen erzeugen? Außerdem ist es extrem ungünstig ein Alugehäuse > welches für ein Festeinbau im KFZ vorgesehen ist auf ein anderes > Potential als Masse zu legen. Wenn ich das Gehäuse mit der > Fahrzeugkarosse verschraube würde ich ja die Graetzbrücke überbrücken? Was eigentlich wurscht ist. Old-papa
Old P. schrieb: > Vermute die Hutablage? Oder wirklich die Seitenverkleidungen? Unter der Seitenverkleidung, aber direkt an der Hutablage. Soweit wie möglich von Metall antfernt. > Dann hätte ich das Trackergeraffel unter das Armaturenbrett gesteckt! Habe ich mir auch überlegt. Dort komme ich aber wesentlich schlechter ran, es ist weniger Platz und durch die ganzen Steuergeräte, Elektronik, Motoren, Sensoren habe ich mich dafür entschieden es in das Heck des Fahrzeuges zu verlegen. Dort ist es "ruhiger". > ... und von dort gemeinsam mit der Radiozuleitung über gefühlte > kilometerlange Leitungen zur Batterie. So was macht man nicht! Kritische > Geräte kommen mit eigenen Kabeln direkt an die Batterie. Daher war mein Ziel die Störungen an der Ursache zu bekämpfen und sie direkt am Tracker zu beseitigen. > Nur wenn das Gehäuse an Minus des Trackers gehäkelt ist. Jepp, ist es. Spätestens durch die SMA Buchsen. > Was eigentlich wurscht ist. Ob das so wirklich wurscht ist weis ich nicht. Das Gehäuse liegt auf einem anderen Potential als das Fahrzeug. Das Gehäuse ist eloxiert. Wenn ich es jetzt an ein Metallteil des Fahrzeuges schraube, dann habe ich einen undefinierten Zustand. Wenn das Gehäuse leitend mit der Karosse verbunden ist fließt der Strom nicht über die Graetzbrücke und das Minuskabel, stattdessen fließt er direkt zur Karosse. Durch die Oxidschicht des Alugehäuses ist eine Elektrische Verbindung nicht sichergestellt was zu Wackelkontakten führen kann oder der Strom teilt sich irgendwie auf. Heute abend werde ich berichten ob die Störungen entgültig weg sind. Vielen dank an eure Hinweise. Manchmal sind Denkanstöße sehr hilfreich:)
Matthias x. schrieb: > Unter der Seitenverkleidung, aber direkt an der Hutablage. Soweit wie > möglich von Metall antfernt. Wichtig ist eine relativ (metall)freie Sicht nach oben. > Daher war mein Ziel die Störungen an der Ursache zu bekämpfen und sie > direkt am Tracker zu beseitigen. Was selten wirklich gelingt. Daher minimiert man zusätzlich die Auswirkungen. Wenn allerdings die Antenne vom GSM in Dein Radio strahlt, dann kannst Du das nur vermindern, indem Du die Antenne besser positionierst. Am besten natürlich draußen auf dem Dach ;-) > Ob das so wirklich wurscht ist weis ich nicht. Das Gehäuse liegt auf > einem anderen Potential als das Fahrzeug. Nö, ohne die genaue Schaltung zu kennen würde ich vermuten, die unteren Dioden werden überbrückt. Also wurscht ;-) Old-Papa
> Wichtig ist eine relativ (metall)freie Sicht nach oben. Bei allem Respekt: in der heutigen Zeit völlig Wurst. <anekdotenmodus> Schön ist es, wenn noch ein kleiner Akku enthalten ist, und NUR BEIM NACHLADEN 101.3 Klassik leicht angerauscht ist. Das finde mal. </anekdotenmodus> Du baust statt der NUll-Ohm Brücke eine kleine 22µH Drossel rein und hinter und vor die Drossel gegen Gehäuse einen 10nF. Hinter dem Step-Down auf der 3.6V-Seite kannst Du noch ein, zwei 220µ Kondensatoren und einen 1µ Keramik einbauen. Viel meher Platz ist da nicht drinnen. Sonst sowas: http://www.digikey.com/product-detail/en/EDLC252520-351-2F-21/445-15617-ND/4309024 Die GSM-Antenne baust Du mit in den hinteren Blinker oder Nebler, die GPS auch. Betriebsspannungszuführung verdrillen Den Rest lässt Du so. Axelr. DG1RTO
Axelr. schrieb: >> Wichtig ist eine relativ (metall)freie Sicht nach oben. > Bei allem Respekt: in der heutigen Zeit völlig Wurst. Ein GPS-Sat sendet meist vom Himmel. Wenn Du schon mal in einer engen Häuserschlucht, die keine Sonne sieht, mit dem Navi das Signal verloren hast, wirst Du etwas schlauer sein. :-) Dann wird nur gerechnet und simuliert. http://www.teltarif.de/navigation-gps-sensor-ipl-invensense/news/58901.html
Old P. schrieb: > ... und von dort gemeinsam mit der Radiozuleitung über gefühlte > kilometerlange Leitungen zur Batterie. So was macht man nicht! Kritische > Geräte kommen mit eigenen Kabeln direkt an die Batterie. Am besten mit zweipoligen Kabeln. > Nur wenn das Gehäuse an Minus des Trackers gehäkelt ist. Dann würde ich den isoliert montieren. Eine Masseverbindung, den die HF möglicherweise braucht, könnte man mit einem kleinen parallel geschaltetem Kerko machen.
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