Hallo, ich bin seit neuem in einem Betrieb als studentische Hilfskraft tätig wo Maschinen entwickelt werden. Sowohl die Konstruktion der Maschinen, als auch die Elektronik, also die Steuerplatinen werden von den Ingenieuren auf Kundenwunsch entwickelt und gefertigt. Ich (Mechatronik Student), finde die Arbeit der Hardware Entwickler sehr interessant! Da ich aber nicht direkt mit "Anfängerfragen" auffallen möchte, habe ich mir gedacht hier mal anonym nachzufragen, vielleicht gibt es den ein oder anderen Hardware Entwickler der meine Fragen beantworten kann. Also ich würde auch gerne nach meinem Studium (am besten auch schon während dessen) in die Hardware Entwicklung einsteigen. Aber wie läuft das genau, muss man sich jede Schaltung selber ausdenken? In "Grundelemente und Schaltungen" hatten wir bereits einige Schaltungen in der Vorlesung und Übung besprochen, aber ein Hardware Entwickler wird ja nicht für jede Problemstellung eine Schaltung im Kopf haben oder? Nehmen wir mal an man möchte als Ingenieur ein Steuergerät entwickeln, wie geht man dann vor?
:
Verschoben durch Moderator
Hardware Enwtickler schrieb: > Nehmen wir mal an man möchte als Ingenieur ein Steuergerät entwickeln, > wie geht man dann vor? "Möchte" ist nicht, da steht "muß". Als erstes macht man sich über die zu berücksichtigeten Normen schlau. Steuergerät klingt nach Automotive - da gibbets viel Regulatorisches zu beachten. Darauf weist man Cheffe hin, vielleicht auch auf die aktuelle Diskussion um strafrechtlcihe Konsequenzen bei "Funktionale Sicherheit". Cheffe besorgt dann einen Erfahrenen oder reicht das Ganze gleich an einen etablierten Dienstleister weiter.
Hardware Enwtickler schrieb: > Ich (Mechatronik Student), finde die Arbeit der Hardware Entwickler sehr > interessant! > Da ich aber nicht direkt mit "Anfängerfragen" auffallen möchte, Zu spät! Da hättest du mit 8 Jahren mit Basteln anfangen müssen. Einem befreundeten studierten Programmierer hab ich das auch gesagt, er hat es dann eingesehen. Gut, bei komplexen Baugruppen, welche nur über Software kommunizieren, kann es auch gehen.
Neugierig bleiben und so viel wie möglich selber machen. Dabei lernt man durch eigene Fehler und durch den guten Rat von Fachkräften, sofern in Deinem Betrieb vorhanden. Hardware Enwtickler schrieb: > Aber wie läuft das genau, muss man sich jede Schaltung selber ausdenken? Man muss nicht alles wissen, aber man muss wissen, wo es geschrieben steht. Einiges kann man kopieren, was sich in der Vergangenheit bewährt hat. Viel muss man höchstwahrscheinlich neu machen. Bedenke, dass es den Begriff "Hardware-Entwickler" so nicht mehr gibt. Wer heute Schaltpläne und Layouts zeichnet, sollte auch schon mal ´was von Programmieren gehört haben, um die Schaltungen auch testen und optimieren zu können. Da viele Schaltungen heute Controller- oder FPGA-basiert sind, kannst Du vielleicht das mögliche Spektrum Deiner Aufgaben entfernt erahnen.
:
Bearbeitet durch User
> Also ich würde auch gerne nach meinem Studium (am besten auch schon
während dessen) in die Hardware Entwicklung einsteigen.
Das ist nicht zwingend superdringend. Denn dein Wissen ist Null.
Irgendwoher muss die Zeit zum Lernen kommen. Der Arbeitgeber verlangt
aber Leistung. Du kannst daher als Softwareentwickler irgendwo arbeiten
und dich mit den Hardwareleuten austauschen.
> Erfahrung. Sonst nichts.
Davon ein grosser Teil Eigenerfahrung (auch mal in Sch... gegriffen),
aber die Analyse (aka Aufschrauben) von allen Geräten, die einem so in
die Hände fallen, ist auch recht hilfreich. Ich schraub eigentlich immer
noch alles auf, auch wenn das Innere inzwischen recht erwartbar ist ;)
michael_ schrieb: > Zu spät! > Da hättest du mit 8 Jahren mit Basteln anfangen müssen. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen :-D
das geht nur, wenn man auch einen gewissen Spieltrieb hat. Hardware Enwtickler schrieb: > Nehmen wir mal an man möchte (...) ein Steuergerät entwickeln Ich fand dereinst einen Konstruktions-Fehler in einem Sensorgerät, das mit einem simplen Magnet zumindest per Werbespruch ad absurdum geführt wurde: "Von aussen nicht manipulierbar" Entwicklungszeit 15 Monate. 2 Ings und viele viele Tests. Prüflabore, Hf-Verträglichkeit und haste-nicht-gesehen. Spielzeit eines Azubis daran 5 Minuten. Magnet ran, Relais: Klick, Pumpe läuft, obwohl die Kontroll-LED immer noch rot war. hier schliesst sich übrigens ein Kreis zu einem "Hausautoamations-Thread" hier. nicht vernünftig entwickelt bedeutet, dass ich in ähnlicher Form nur mit einem Magneten "bewaffnet" in ein Haus rein kam, dass ein Keypad an der Haustür hatte. Das Ding sah total hip aus. Edelstahl. Vandalismussicher. so Fort Knox -artig. Magnet ran, Pieeep-Klack war die Tür offen. Was ich damit sagen will: verliert Euch beim Entwickeln nicht in Programmzeilen, wenn einfachste Dinge alles zunichte machen können.
Hardware Enwtickler schrieb: > Nehmen wir mal an man möchte als Ingenieur ein Steuergerät entwickeln, > wie geht man dann vor? Seltsam unspezifizierte Frage. Man definiert was in welcher Anzahl und Geschwindigkeit gesteuert werden soll und wie viel Rechenpower man braucht. Man definiert die Ein- und Ausgänge, die einzuhaltenden Normen und den notwendigen Schutz gegen abnorme Bedingungen. Das zerlegt man in handliche Funktionsgruppen und arbeitet die ab. Heraus kommt eine Mischung in unterschiedlichen Gewichtungen aus Hardware, Software und ggf. programmierbare Logig (FPGA, CPLD ...) Man sollte wenigstens ein CAD Tool wie Eagle, Kicad, Target etc. pp. beherrschen sowie ein Simulationstool wie z.B. LTspice. Der Rest ist Arbeit, Arbeit, Schweiß, Verzweiflung, Tage und Nächte voller Beharrlichkeit, Misserfolgen und mehr und mehr Erfolgen. Scheitern tut man anfangs auf jeder Ebene. Konzeption, Entwurf, Test, Prototypen, EMI, Produktion. Mit der Zeit wird man besser wenn man mit Frustation umgehen kann und am Ball bleibt. Der größe Anfängerfehler ist es sich zuviel vorzunnehmen. Zu große Projekte, zu viele Features und viel problematisches zusammenwürfeln was man noch nie gemacht hat. Nehme die Zeit die Du glaubst maximal zu brauchen wenn alles schief geht mal 4 und Du wirst da knapp drin bleiben wenn nicht allzuviel schiefgeht. Lernen kannst Du das auch im Job wenn Du den Ausputzer für die Entwickler machst und mit den Brotkrumen zufrieden bist. Da gibt es immer Sachen die gemacht werden müssen aber nicht sehr beliebt sind. Lehrjahre sind keine Herrenjahre und auch wenn Du mit dem Studium fertig bist, bist Du nicht mehr als ein Lehrling mit genug Grundwissen das es Sinn macht Dich an die harte Entwickler Realität heranzuführen. Der Tod einer jeden Entwicklung ist es wenn unliebsame Fakten zuliebe der Wunschvorstellung ignoriert werden. Ratschläge nur zu beherzigen wenn das bestätigt wird was man ohnehin machen wollte ist auch so etwas was zuverlässig dazu führt das keiner mehr Lust hat Ratschläge zu geben. Man muß es abkönnen das der Entwickler immer den schwarzen Peter hat. Der Vertrieb verspricht mit einem Pinselstrich Sachen die in der Form garnicht vorgesehen waren, der Projektleiter bekommt Schnappatmung wenn er den Zeitstrahl und das Budget sieht und Schuld an allem bist Du weil Du zu teuer, zu langsam und zu blöd bist. Ein dickes Fell, eine wasserdichte Entwicklungsspezifikation und Absprachen nur in Schriftform helfen. 'Der Ingenieur ist das Kamel auf dem der Kaufmann zum Erfolg reitet.' michael_ schrieb: > Zu spät! > Da hättest du mit 8 Jahren mit Basteln anfangen müssen. Blödsinn !
Hardware Enwtickler schrieb: > Da ich aber nicht direkt mit "Anfängerfragen" auffallen möchte, Dann hast du eine notwendige Grundvoraussetzung schon einmal nicht erfüllt. Weil mit Studenten, die nach dem Studium glaube, sie müssten alles wissen und dürften nichts fragen habe ich schon genug zu tun gehabt. Es nervt. Man merkt schnell, ob jemand etwas weiß oder nicht und ob Interesse am Thema da ist oder nicht. Da hilft es auch nicht, nichts zu fragen. Ich bin froh, wenn ein Student sich traut, einfache Fragen zu stellen (wie was eine Stromkompensierte Drossel tut). Dann merke ich, der ist wenigstens daran interessiert zu lernen und kann seine Wissensstand realistisch einschätzen. Ich kenne meinen Wissensstand direkt nach dem Studium. Das Studium ist keine gute Voraussetzung für Hardwareentwicklung. Summa Sumarum: - Interesse am Thema ist nötig - viel Erfahrung - Zuhause basteln ist nicht nötig, hilft aber eventuell - Über den Tellerrand schauend ist zwingend (z.B. Prüftechnik, Firmware) Mein Rat: Lass es. Mach lieber etwas anderes. Sollte dennoch Interesse am Thema bestehen, bastle privat. Das hat nichts mit dir zu tun, sondern mit dem Beruf. Als Hardwareentwickler bist du der Arsch vom Dienst und wirst relativ schlecht bezahlt. Werde lieber Projektleiter oder Vertriebler, da stimmt wenigstens die Entschädigung.
michael_ schrieb: > Zu spät! > Da hättest du mit 8 Jahren mit Basteln anfangen müssen. Humbug. Ich habe seinerzeit mit 16 oder so angefangen mich für Computer zu interessieren, habe mit 18 an der FH angefangen und bin mit 23 fertiggeworden, habe da als Diplomarbeit ein SingleBoard 32bit gebaut. Da gab es auf dem Markt gerade mal PC AT mit 10MHz. An TO: Wie wird man gut: INPUT, INPUT, INPUT. Und versuchen so viel wie möglich umzusetzten. Richtiger Ingenieur wirst Du dann wenn Du 2...3 Jahre im Betrieb hast (altes Sprichwort) und die Rahmenbedingungen Deiner "erdachten" Schaltung beginnst zu verstehen - das was oben mit "Erfahrung" wiedergegeben wurde.
Ich schliesse mich dem Vor-Vorposter an. Der Aufwand ist gigantisch. Die Anforderungen gegenueber 30 Jahren extrem gestiegen. Eigentlich sollte man in diesem Business als Alter einsteigen. Denn der Ablauf ist optimalerweise umgekehrt rum wie man sich's als Junger vorstellt. - Lebensdauer, Wartbarkeit, Zuverlaessigkeit - EMV Sicherheit, Produktesicherheit - Bedienbarkeit - Baubarkeit, Fertigung, Stueckliste - Funktionalitaet - die funktionale Loesung Der oberste Punkt wird oft vergessen und faellt kaum auf. Es laeuft vielleicht in 10 Jahren noch, oder nicht. Der zweit Oberste bedingt dann eben N Extrarunden, die viel Zeit und Geld kosten koennen. Der dritt Oberste gelingt oft nicht. Auch Grossfirmen koennen's nicht. Dabei geht es darum, wie gross muss das Manual sein, und wie oft muss man's hervorziehen. Ja. Aufstiegschancen Null, Bezahlung daher mit dem Alter fragwuerdig, da sollte man sich selbstaendig machen.
:
Bearbeitet durch User
WehOhWeh schrieb: > Werde lieber Projektleiter oder Vertriebler, da stimmt wenigstens die > Entschädigung. Nun studiert er aber schon Mechatronik und möchte mehr Richtung Entwicklung. Ich finde nichts schlimmer als zeitlebens einen Job zu machen den man aus Vernunftgründen gewählt hat ohne das Feuer der Begeisterung in sich zu spüren. Es spricht nichts dagegen ein wenig an eine Entwicklungsabteilung heranzurücken um da reinschnuppern zu können. Passt das alles nicht kann man dieses Wissen immer noch als Vertriebler oder Projektleiter benutzen. (oft um sich an den Entwicklern zu rächen, so scheint es) Das Studium wird überbewertet wenn es um Entwicklung geht. Das ist so als ob ich Landwirt werden will und dazu eine Schule besuche ohne Tag für Tag mit Viechern und Pflanzen bis zum Hals im Dreck zu stehen. Man muß ein Gefühl dafür entwickeln und es muß ein Teil des Lebens werden der sich eigentlich nie ganz abschaltet. Manch einer geht darin auf andere wollen einfach einen 8Std. Job machen und dann abschalten. Der TE sollte herausfinden zu welcher Fraktion er gehört und womit er sein Arbeitsleben verbringen möchte. Umorientieren geht zu jedem späteren Zeitpunkt immer noch. Man sollte Träume nicht beerdigen bevor man ernsthaft versucht hat sie zu leben.
Michael K. schrieb: > Das Studium wird überbewertet wenn es um Entwicklung geht. > Das ist so als ob ich Landwirt werden will und dazu eine Schule besuche > ohne Tag für Tag mit Viechern und Pflanzen bis zum Hals im Dreck zu > stehen. > Man muß ein Gefühl dafür entwickeln und es muß ein Teil des Lebens > werden der sich eigentlich nie ganz abschaltet. > Manch einer geht darin auf andere wollen einfach einen 8Std. Job machen > und dann abschalten. > Der TE sollte herausfinden zu welcher Fraktion er gehört und womit er > sein Arbeitsleben verbringen möchte. Umorientieren geht zu jedem > späteren Zeitpunkt immer noch. > Man sollte Träume nicht beerdigen bevor man ernsthaft versucht hat sie > zu leben. Schön auf den Punkt gebracht :) Das mit dem "ein Teil des Lebens werden" relativiert sich mit dem Alter dann aber bis dahin hat man immer noch viele Möglichkeiten sich umzuorientieren oder das ganze umzugestalten. rgds
Mechatronik ist doch etwas feines. Ich würde da auch Ansetzten: Rein in die "Alttechnik" Schau mal ob du jemanden findest der Jukeboxen oder Flipper Repariert. Dort verstehst du wie Mechanik und Elektrik sich unheimlich ähneln. Ich sage nur Schieberegister, Wahrscheinlichkeitsberechnung usw. Wenn du Fragen hast, ich bin Hardwareentwickler und helfe gerne weiter. P.s. das von Michael mit 8 Jahren anfangen, dazu gehört auch LEGO ;-)
Michael K. schrieb: > Das Studium wird überbewertet wenn es um Entwicklung geht. > Das ist so als ob ich Landwirt werden will und dazu eine Schule besuche > ohne Tag für Tag mit Viechern und Pflanzen bis zum Hals im Dreck zu > stehen. Gerade die Bio-Bauern hier in der Gegend sind häufig Diplom-Agraringenieure (oder Bachelor of Irgendwas). Wenn ich die richtig verstehe hilft das Studium durchaus in den heutigen Zeiten einen Hof zu führen. Zum Thema: Wie wird man ein guter Entwickler? Man fängt als schlechter Entwickler an und steigert sich.
Jay schrieb: > Wenn ich die richtig verstehe hilft das Studium durchaus in den heutigen > Zeiten einen Hof zu führen. Ja, denn dann kann man die Subventionsausschreibungen richtig lesen... > Man fängt als schlechter Entwickler an und steigert sich. Ja, das passt. Von Vorteil ist es, wenn der Anfang früh ist, denn dann kann man viele Fehler machen (und sie werden einem verziehen) für die man mit 30 keine Zeit mehr hat...
:
Bearbeitet durch Moderator
Jay schrieb: > Wenn ich die > richtig verstehe hilft das Studium durchaus in den heutigen Zeiten einen > Hof zu führen. Nicht unbedingt. Das Studium fördert die Lernfähigkeit. Notfalls könnte der Bachelor nützlich gewesen sein um auch mal eine Maschine zu zerlegen und wieder zusammen zu bauen und zum funktionieren zu bringen, sofern man dafür genug Dokumentation hat. Die das mal gelernt haben, kommen dann größten Falls ohne Doku aus. Wenn der TO sich erst jetzt für das Thema Hardware zu interessieren beginnt, fehlt ihm einfach die Affinität dafür. Das mit dem Beginn des achten Lebensalters man schon hätte beginnen sollte, ist dabei gar nicht so abwegig, auch wenn das Alter eher eine untergeordnete Rolle spielt. Hauptsache man fängt damit in der Jugend überhaupt mal an. Da wird er dann kaum einen Arbeitgeber dazu begeistern können ihn einzustellen. Da wird der TO einer von Vieren sein, die was ganz anderes machen müssen, als was sie beruflich angestrebt hatten. Das Handverlesesystem der Wirtschaft ist da gnadenlos.
Gibt es heutzutage noch so was wie eine Diplomarbeit? Das war bei mir der Einstieg in die Hardwareentwicklung. Es wurde ein halbes Jahr eine Elektronik mit Firmware entwickelt. Das ganze, mit Unterstützung der "alten" Ingenieure und recht viel gestalterischem Freiraum, hat viel dazu beigetragen einen Einstieg in die Materie zu bekommen. Der Rest, und ich bin lange noch nicht fertig mit lernen, hat sich dann in den 10 Jahren danach, nach und nach ergeben. Vielleicht gibt es in der Firma, in der du gerade jobbst, ja auch die Möglichkeit eine längere studiunbezogene Projektarbeit zu machen.
Michael K. schrieb: > Der Rest ist Arbeit, Arbeit, Schweiß, Verzweiflung, Tage und Nächte > voller Beharrlichkeit, Misserfolgen und mehr und mehr Erfolgen. Ich bin ja kein Entwickler und mache das ja nur als Hobby, aber das kann ich noch etwas erweitern und ein paar grundsätzliche Sachen, aus meiner (immer noch Anfänger) Sicht schreiben. Hier waren schon viele gute Hinweise und ich würde mir erstmal eine grundsätzliche Frage stellen: Welche Richtung soll es gehen? Der Mess- und Regeltechniker wird sich hüten (wenn er nicht muss) mit Hochfrequenz anzufangen. Umgekehrt sagt der Hochfrequenztechiker: Lass mich mit deinen ganzen Induktionen in Ruhe, die stören meine Kreise. Die Aussage, am besten du hättest schon mit 8 Jahren angefangen, ist auch nicht so verkehrt. Als Mechatroniker hast du dann schon mal Grundlagen und muss nicht bei URI anfangen. Heute sind viele Schaltungen (und Grundschaltungen) in fertigen Bauteilen integriert. Spice ist ja ganz schön, aber mal alle Schaltungen mit OpAmps aufgebaut haben und sehen, dass das klappt, das ist (für mich jedenfalls) viel schöner und steigert das Erfolgserlebnis. Dann in Spice sehen, dass was man nachgebaut (und auch mal verändert) hat, sieht in Spice dann auch fast so aus, das gibt dann auch beim simulieren mehr Sicherheit. Ich hatte mit dem NE555 angefangen und alle möglichen Schaltungen damit aufgebaut. Danach habe ich mit Operationsverstärkern beschäftigt. Auf- und Abwärtsreglern kamen danach und dann habe ich jede Menge Netzteile auseinander genommen und versucht die Fehler zu finden, was aber manchmal nicht so einfach ist, weil man nirgendwo zu irgendwelchen ICs aus Fernost die Datenblätter findet. Eigene Schaltungen mit sPlan und Sprintlayout erstellt. Die Schaltpläne mit anderen Schaltpänen verglichen und festgestellt wie grottenhaft schlecht meine waren, ebenso die Layouts. Mit Unterbrechungen mache ich das jetzt 4? Jahre und habe einen sehr großen Teil meiner Freizeit damit verbracht. Trotzdem bin ich von den Cracks hier Universen entfernt. Also, Richtung festlegen, Schaltungen in diesem Bereich lernen, ebenso die ICs für diese Sachen anschauen und dann machen, machen, machen. Viel Glück und Erfolg dabei. Übrigens, du hast dann ab und an "Raucher" bei dir zu Gast.
:
Bearbeitet durch User
F. F. schrieb: > Übrigens, du hast dann ab und an "Raucher" bei dir zu Gast. Jaja, der magig smoke und der Grund weswegen man bei Leistungselektronik Schutzbrillen und ggf. Gehörschutz trägt. Nicht entmutigen lassen. Das Hobby zum Beruf zu machen ist bei vielen der Weg gewesen. Es gibt aber immer wieder Beispiel von Quereinsteigern unterschiedlichster Fachrichtungen die tolle Ergebnisse produzieren. Manchmal genau deswegen weil sie keine klassische Ausbildung durchlaufen haben und deswegen auf ganz aussergewöhnliche Lösungswege kommen. Beruf sollte was mit Berufung zu tun haben. Wenn einem etwas Spaß macht dann arbeiten man länger und härter als andere und auch wenn man langsamer ist kommt man mit Beharrlichkeit zum Ziel. Schneller und besser wird man nur durch Praxis. Studium und frühes Hobby sind förderlich aber es sind keine unabdingbaren Grundvorraussetzungen. Wenn ich mich zwischen Lötkolben und Layoutprogramm wohl fühle, gute Kollegen habe und ein 'Spielzimmer' mit schickem elektronischen Gerätepark ist mir doch die Aufstiegschance schnuppe die mich in einen Job bringt wo ich mir 6Std. am Tag den Arsch im Konferenzraum breitsitze und nur noch Listen und Termine verwalte. Erfolg kann man auch daran messen ob man das gerne tut was man jeden Tag tut. Man darf keine Angst haben Fehler zu machen. Man darf nur nicht ewig auf diesem Fehler herumreiten sondern man muß das das abhaken und mit der gesammelten Erfahrung andere Fehler machen.
Olaf B. schrieb: > Gibt es heutzutage noch so was wie eine Diplomarbeit? dafür gibts heute englische Bezeichnungen...
Michael K. schrieb: > Man darf keine Angst haben Fehler zu machen. > Man darf nur nicht ewig auf diesem Fehler herumreiten Und man sollte aus den Fehlern lernen (...können, wollen, dürfen). Es hilft also nichts, einen Fehler zu machen, und dann die Ursache nicht zu untersuchen. ▶ J-A von der H. schrieb: > dafür gibts heute englische Bezeichnungen... In "Bachelorarbeit" ist nur der erste Wortteil englisch...
ob nur teilweise oder nicht, ein büsch'n lächerlich ist das ganze schon.
Lothar M. schrieb: > In "Bachelorarbeit" ist nur der erste Wortteil englisch... Hat eigentlich nur die Bedeutung unverheiratet zu sein ->Junggeselle Besser wäre natürlich "Frischling". ;-b
F. F. schrieb: > Mit Unterbrechungen mache ich das jetzt 4? Jahre und habe einen sehr > großen Teil meiner Freizeit damit verbracht. Trotzdem bin ich von den > Cracks hier Universen entfernt. Herzlichen Glückwunsch zu 4? verschwendeten Jahren. Ich bin lieber draußen, Fallschirmspringen, oder auf einem See mit meinem Kajak.
michael_ schrieb: > Zu spät! > Da hättest du mit 8 Jahren mit Basteln anfangen müssen. Das ist schlicht Unsinn! Klar ist es hilfreich, wenn man mit Elektronik gebastelt hat, aber nicht wirklich notwendig. Was wichtig ist, hängt von deinem Arbeitgeber ab: Wenn hauptsächlich mit FPGA gearbeitet wird ist Ausserordentlich gutes Wissen in OPV Technik sicher nicht gefragt, bei Schaltnetzteilentwicklung ist hingegen nicht wichtig, daß man den Karnaugh Plan perfekt beherrscht und digitale Gleichungen problemlos bearbeiten kann. Das währe es zum Schaltplan, dann kommt das Layout: Hier braucht man in aller erster Linie Erfahrung. Hat man die nicht, braucht man idealerweise einen Mentor, der einem die Kniffe zeigt (Nicht nur, wie das Layouttool funktioniert) Da in einer Firma zumeisst ähnliche Layouts gefertigt werden kriegt man das schon auf die Reihe. Man kann aber nur ein wirklich guter Layouter werden, wenn man dies wirklich liebt, sonst kommt nur Halbgares dabei heraus. Auch ist es sehr hilfreich, sich intensiv mit dem Fertigungsprozess der LP auseinander zusetzen. Ich persönlich habe bei einem der größten deutschen LP Fertiger in der LP Fertigungsaufbereitung angefangen nach dem Studium und bin dann zu einem reinen Layout Dienstleister gewechselt. Nach dem 2. Wechsel bin ich nun allein verantwortlicher Hardwareentwickler von der Schaltungsidee bis zur Inbetriebnahme. Keine Angst, die meissten Schaltungen gibt es schon als Teilbaugruppen bzw. als Referenzdesign. Das ist alles halb so wild. Meine Vorkenntnisse sind größtenteils Spielereien mit digitalen Schaltungen. Kleine Projekte habe ich noch mit Edding gezeichnet und selbst geätzt, das ist aber keine Notwendigkeit. Allerdings hatte ich schon früh entdeckt, welchen Spaß mir Layouten macht, weshalb ich versucht habe diese Richtung beruflich zu machen. Wie gesagt, das wichtigste ist, daß man daran Gefallen findet. Ich habe noch einen Kollegen, welcher leidenschaftlicher Bastler ist, leider hat er kein Händchen für Layouts. Das äussert sich darin, daß er zum einen mindestens 3 mal so lange braucht wie ich und zum anderen die Layouts eher holprig gebastelt wirken. Er kann halt andere Sachen im Entwicklungsprozess besser als ich. Ein gewisser Anspruch an die Ästethik sollte bei einem guten Layouter dazu gehören. Dazu gehört z.B. auch, daß man auf runden Platinen auch Kreisbögen als Leiterzüge verwendet, das ergibt ein optisch gutes Ergebnis. Allerdings ist der Aufwand dafür von Layoutsystem zu Layoutsystem unterschiedlich. Mit guten Geometriekenntnissen und einem guten Tool (In meinem Fall Altium) ist sowas aber problemlos machbar. Ich würde nicht soweit gehen, es als Kunst zu bezeichnen aber gewissermaßen ist es schon so. Schlussendlich ist es wie beim Programmieren, je mehr man macht, desto schneller geht es, man sieht dann vielmals schon wie man die Bauteile bestmöglich platziert, danach ist das Routing eigentlich schnell gemacht. Das Platzieren ist sowieso der wichtigste Schritt beim Layouten. da kann man es sich leicht machen bis hin zu komplett unmöglich.
6a66 schrieb: > michael_ schrieb: >> Zu spät! >> Da hättest du mit 8 Jahren mit Basteln anfangen müssen. > > Humbug. > > Ich habe seinerzeit mit 16 oder so angefangen mich für Computer zu > interessieren, habe mit 18 an der FH angefangen und bin mit 23 > fertiggeworden, habe da als Diplomarbeit ein SingleBoard 32bit gebaut. > Da gab es auf dem Markt gerade mal PC AT mit 10MHz. > Blöde Frage, aer was passiert mit den vielen Leuten, die sich nie im Studium mit Bastelei oder Programmierung eschäftigt haben?
Marsel schrieb: > Blöde Frage, aer was passiert mit den vielen Leuten, die sich nie im > Studium mit Bastelei oder Programmierung eschäftigt haben? Aus vielen Ings. wird nie ein Entwickler. Es gibt viele die das auch nicht wollen und es gibt genug Tätigkeiten im Umfeld einer Entwicklung die abzudecken sind. Meistens werden die auch besser bezahlt als der Entwickler. In vielen großen Firmen sitzen hunderte von Ings. die nur Spezifikationen schreiben und Fremdfirmensteuerung machen. Eine wichtige Aufgabe aber ich würde das nicht dauerhaft machen wollen.
Marsel schrieb: > Blöde Frage, aer was passiert mit den vielen Leuten, die sich nie im > Studium mit Bastelei oder Programmierung eschäftigt haben? Das sind per definitionem minderwertige, inkompetente Ingenieure - zumindest wenn es nach einigen Gestalten hier im Forum geht.
Dipl.- G. schrieb: > Marsel schrieb: > >> Blöde Frage, aer was passiert mit den vielen Leuten, die sich nie im >> Studium mit Bastelei oder Programmierung eschäftigt haben? > > Das sind per definitionem minderwertige, inkompetente Ingenieure - > zumindest wenn es nach einigen Gestalten hier im Forum geht. Da übertreibst Du schamlos; minderwertig ist hier keine Kategorie, das überlass mal den braunen Bodensatz. Das aber einer der nie eine Schaltung aufgebaut hat auch keine Kompetenz in diesem Bereich erlangten konnte ist doch unbestritten. Nichtdestotrotz haben auch diese ihre Rolle im Wertschöpfungsprozeß. Fachmanns heil,
Marsel schrieb: > Blöde Frage, aer was passiert mit den vielen Leuten, die sich nie im > Studium mit Bastelei oder Programmierung eschäftigt haben? Die machen eben was anderes wofür deren Bildungsniveau aber geeignet ist. Die Statistik der BA bestätigt das nämlich. Welche Tätigkeiten das sind, kann man schlecht sagen, weil einem da die Daten zu einfach nicht bekannt sind. Da muss man seine Fantasie bemühen.
Dipl.- G. schrieb: > Marsel schrieb: > > Blöde Frage, aer was passiert mit den vielen Leuten, die sich nie im > Studium mit Bastelei oder Programmierung eschäftigt haben? > > Das sind per definitionem minderwertige, inkompetente Ingenieure - > zumindest wenn es nach einigen Gestalten hier im Forum geht. Diplom-Gott ist nur neidisch auf die Elektronik-Cracks hier, er selbst beherrscht ja gerade mal ein wenig Energietechnik.
Dipl.- G. schrieb: > F. F. schrieb: > >> Mit Unterbrechungen mache ich das jetzt 4? Jahre und habe einen sehr >> großen Teil meiner Freizeit damit verbracht. Trotzdem bin ich von den >> Cracks hier Universen entfernt. > > Herzlichen Glückwunsch zu 4? verschwendeten Jahren. > Ich bin lieber draußen, Fallschirmspringen, oder auf einem See mit > meinem Kajak. In der anderen Zeit war ich surfen, Skifahren, schießen und im Wald. Nur komisch, dass du hier schreibst, wenn doch alles so doof ist.
michael_ schrieb: > Zu spät! > Da hättest du mit 8 Jahren mit Basteln anfangen müssen. Unsinn. Harry L. schrieb: > Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen :-D Außer dass es Unsinn ist.
:
Bearbeitet durch User
Mark B. schrieb: > michael_ schrieb: >> Zu spät! >> Da hättest du mit 8 Jahren mit Basteln anfangen müssen. > > Unsinn. > > Harry L. schrieb: >> Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen :-D > > Außer dass es Unsinn ist. Außer dass es stimmt.
Cyblord -. schrieb: > Mark B. schrieb: >> michael_ schrieb: >>> Zu spät! >>> Da hättest du mit 8 Jahren mit Basteln anfangen müssen. >> >> Unsinn. >> >> Harry L. schrieb: >>> Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen :-D >> >> Außer dass es Unsinn ist. > > Außer dass es stimmt. Man schaue sich andere Bereiche an. Wer Weltklasse sein will, muss früh anfangen. Egal ob im Sport oder im Künstlerischen Bereich. Versuch mal mit 30 mit dem Profifußball anzufangen, oder ein Star-Geiger zu werden. Na? Mozart hat mit 5 Jahren angefangen. Hätte er auch mit 25 einsteigen können? Wohl kaum!
Cyblord -. schrieb: > Versuch mal mit 30 mit dem Profifußball anzufangen, oder ein Star-Geiger > zu werden. Na? Mozart hat mit 5 Jahren angefangen. Hätte er auch mit 25 > einsteigen können? Wohl kaum! Mozart war ein Genie, da ist es egal ob er bereits mit 5 anfängt oder mit 30. Aber ich gebe zu, wenn einem etwas liegt, fängt man selber damit an und muss sich nicht dafür entscheiden ...
Cyblord -. schrieb: > Mark B. schrieb: >> michael_ schrieb: >>> Zu spät! >>> Da hättest du mit 8 Jahren mit Basteln anfangen müssen. >> >> Unsinn. >> >> Harry L. schrieb: >>> Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen :-D >> >> Außer dass es Unsinn ist. > > Außer dass es stimmt. Die wenigsten Leute wissen im zarten Alter von 8 Jahren, was sie später einmal beruflich machen wollen oder werden. Natürlich ist es so, dass man seine Berufsausbildung oder sein Studium nach den eigenen Interessen wählt. Zweifellos gibt es aber heute viele erwachsene Hardware-Entwickler, die nicht im Alter von 8 Jahren angefangen haben Dinge zu tun, die man direkt und unmittelbar mit dem späteren Berufsweg in Verbindung bringen kann. Und somit ist die Aussage in dieser pauschalen Form unsinnig.
:
Bearbeitet durch User
Mark B. schrieb: > Natürlich ist es so, dass man seine Berufsausbildung oder sein Studium > nach den eigenen Interessen wählt. Das war mal so. Früher, als es noch einen Arbeitskräftemangel gab. Heute presst man die überzähligen Leute in überbetriebliche Ausbildungen, ob sie wollen, oder nicht.
Mark B. schrieb: > Cyblord -. schrieb: >> Mark B. schrieb: >>> michael_ schrieb: >>>> Zu spät! >>>> Da hättest du mit 8 Jahren mit Basteln anfangen müssen. >>> >>> Unsinn. >>> >>> Harry L. schrieb: >>>> Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen :-D >>> >>> Außer dass es Unsinn ist. >> >> Außer dass es stimmt. > > Die wenigsten Leute wissen im zarten Alter von 8 Jahren, was sie später > einmal beruflich machen wollen oder werden. Tja aber praktisch alle Weltstars haben es wohl gewusst, weil die mit 8 Jahren genau das gemacht haben wegen dem sie dann auch berühmt geworden sind. Was dabei herauskommt wenn jemand ohne jegliches Interesse und Vorwissen, E-Technik oder Informatik studiert (und natürlich ist das möglich), sieht man hier im Forum immer wieder. Ich will gar nicht wissen was so jemand im Beruf macht.
Cyblord -. schrieb: > Was dabei herauskommt wenn jemand ohne jegliches Interesse und > Vorwissen, E-Technik oder Informatik studiert (und natürlich ist das > möglich), sieht man hier im Forum immer wieder. Ich will gar nicht > wissen was so jemand im Beruf macht. Und das kann sich natürlich nicht "erst" im Alter von 14 Jahren herausstellen, sondern es muss zwingend mit 8 Jahren sein. Schon klar.
> Tja aber praktisch alle Weltstars haben es wohl gewusst, weil die mit 8 > Jahren genau das gemacht Ich wuerde mich jetzt nicht auf 8Jahren festlegen wollen, aber im Prinzip ist das so. Ich glaub so mit 10-11 hab ich meinen ersten Elektronikbastelkasten gehabt. Mit 14 hatte ich drei Stueck und einen Lötkolben und angefangen Sachen zu zerlegen und manchmal auch zu reparieren. Da wusste ich natuerlich schon was grob werden wollte. Mit 17 hab ich meinen ersten Epromer als Steckkarte am ZX Spektrum entwickelt. Oder einen Dunkelkammertimer nur mit TTL-ICs. (Entwickelt, nicht nachgebaut!) Im Nachrichtentechnikstudium hab ich dann die Theorie gelernt zu der Praxis die ich vorher schon drauf hatte. Damals lag die Abbrecherquote so bei 60-70% und von den 30% die fertig geworden sind haben höchstens 1/10 etwas mit Hardware gemacht. Ich hab zu der Zeit schon als Student auf Stundenbasis fuer eine Firma Hardware entwickelt. > Ich will gar nicht wissen was so jemand im Beruf macht. Die meisten neuen Leute haben heute nur noch ein Bruchteils des Wissen. Die kennen sich nur noch in ihrem Spezialgebiet aus, aber verlaesst man das auch nur ein kleines bisschen kommen teilweise Antworten die man kaum glauben mag. Das kann man denen aber IMHO nur zum Teil vorwerfen. Das erlernbare Wissen in der Etechnik ist extrem grösser geworden. Deshalb kann ja heute kaum noch ein Hardwareentwickler programmieren und es erfolgte die Aufteilung in viele Spezialgebiete. Bloss braucht man davon natuerlich heute fuenf mal soviel Leute die dann auch noch dreimal solange fuer ein Geraet brauchen wie frueher. Dafuer klebt dann aber SIL/Atex auf dem Gehaeuse. :-D Olaf
Mark B. schrieb: > Und das kann sich natürlich nicht "erst" im Alter von 14 Jahren > herausstellen, sondern es muss zwingend mit 8 Jahren sein. > > Schon klar. Na endlich ist Dir das klar geworden. Das hat aber auch gedauert.
Olaf schrieb: > Ich wuerde mich jetzt nicht auf 8Jahren festlegen wollen, aber im > Prinzip ist das so. Würde ich auch so sagen. Ich denke die "8 Jahre" waren fiktiv gewält. Viele Jungs aus meiner Klasse oder meiner Umgebung wussten schon alles über Motoren und hatten sich schon teilweise ihre Mofas zusammengebaut (oder frisiert), die sie dann mit 15 fahren durften. Ich wusste gar nichts über Motoren, noch das Funktionsprinzip. Da ich aber mit 16 Jahren ein Mokick von meinem Onkel bekam (mein Vater und mein Bruder hatten das für mich zum 16 Geburtstag zusammen gebaut) und nicht richtig lief, das Getriebe hakte, konnte ich mit 17 den Kreidler Motor mit verbundenen Augen zerlegen und selbst die Zündapp (die Erfinder der App, fällt mir gerade so auf :-)) hatte ich kurze Zeit später drauf. Es kam immer mal jemand zu mir, weil bei mir die Möglichkeit bestand zu schrauben und so kannte ich relativ schnell sehr viel verschiedene Technik. Obwohl ich eigentlich gar keinen Bock anfangs darauf hatte, konnte ich das ziemlich gut. Ebenso in meinem Job. Als damals die Treibgaser aufkamen, war ich nach kurzer Zeit der Guru, obwohl wir eine Menge KFZ Meister habe, die das hätten besser können sollen. Cyblord hat, gerade bei der Elektronik, wirklich nicht unrecht. Er haut manchmal die Sachen etwas hart raus (und genau dafür schätze ich ihn) und sieht die Sachen anders als der Durchschnitt hier, aber hier hat er für mein Gefühl doch absolut recht. Als ich anfing dachte ich, ich stoße eine neue Tür auf und betrete einen neuen Raum, aber es war kein Raum hinter der Tür, es waren Universen und je mehr ich lese, um so mehr stelle ich fest wie wenig ich immer noch weiß. Heute wünschte ich mir, dass ich mit 8 Jahren angefangen hätte.
Also ich habe mit 6 Jahren angefangen eine Kerzenflamme mit einem Stück Kupferdraht mit einem Fahrradglühlämpchen zu verbinden und mich gewundert, das das Birnchen nicht geleuchtet hat (hätte ja gehen können, obwohl ich noch nicht wußte, daß es Thermoelemente gibt). Heute sind meine selbstentwickelten Produkte in allen 5 Kontinenten im Einsatz...
Mark B. schrieb: > Und das kann sich natürlich nicht "erst" im Alter von 14 Jahren > herausstellen, sondern es muss zwingend mit 8 Jahren sein. Das muss man doch nicht an irgendwelchen Zahlen so festnageln... Es ist aber sicher ein Unterschied, ob man es spielerisch und ohne jegliche Verpflichtung als Kind oder Jugendlicher schon mal mit irgendwas anfängt und sich an grundlegendsten Fehlern grundlegendste Schaltungstechnik und Werkzeugkunde beibringt. Oder ob man diesen Lernprozess unter Zeitdruck im letzten Studiensemester oder gar bei der ersten Arbeitsstelle nachholen muss (wenn man es überhaupt kann und darf). Ich hatte auf jeden Fall Kommilitonen, die haben auch gegen Ende ihres Studiums problem- und gedankenlos rechnerisch 10kA durch einen Kleinsignal-Transistor durchgeschickt. Und welche, die sich wunderten, warum bei 200°C am Lötkolben ("Der ist aber echt heiß!") das Zinn nur widerwillig fließen wollte...
:
Bearbeitet durch Moderator
Lothar M. schrieb: > Und welche, die sich wunderten, warum bei 200°C am Lötkolben ("Der ist > aber echt heiß!") das Zinn nur widerwillig fließen wollte... Kann man, selbst mit viel Wohlwollen und vor allem "am Ende des Studiums", nur noch den Kopf schütteln.
F. F. schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Und welche, die sich wunderten, warum bei 200°C am Lötkolben ("Der ist >> aber echt heiß!") das Zinn nur widerwillig fließen wollte... > > Kann man, selbst mit viel Wohlwollen und vor allem "am Ende des > Studiums", nur noch den Kopf schütteln. Aber leider häufige Realität. Ein Bekanter (im Maschinenbau) macht sich keine Gedanken mehr, wenn ein Frischling mit einem nicht fertigbareren Entwurf kommt, das geht einfach mit den Worten nicht fertigbar wider zurück, anders lernen sie es nie, wenn man für sie die Arbeit macht.
Cyblord -. schrieb: >> Die wenigsten Leute wissen im zarten Alter von 8 Jahren, was sie später >> einmal beruflich machen wollen oder werden. > > Tja aber praktisch alle Weltstars haben es wohl gewusst, weil die mit 8 > Jahren genau das gemacht haben wegen dem sie dann auch berühmt geworden > sind. Stuß. Totaler Stuß. Nur weil die Damen und Herren das erzählen, macht es das ganze noch lange nicht zu einem teleologischen Vorgang, d.h. es ist keine zielgerichtete, folgerichtige Ereigniskette. Im Gegenteil, die allermeisten berühmten Personen hatten Glück, daß es am Ende für sie richtig lief bzw. daß sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Flieg nach L.A. und zähle die Kellnerinnen, die ja in Hollywood supermegadefinitiv durchstarten werden, und dann vergleiche das mit z.B. der einen Jennifer Garner, die es geschafft hat. Zähle des weiteren die ganzen gescheiterten Existenzen im Dunstkreis der Film-, Musik- und Modeindustrie; auf einen 50Cent kommen tausende Schwarze, die über den Haufen geschossen werden; auf einen Garri Kasparow kommen tausende Großmeister, die kaum vom reinen Schachspiel leben können etc. etc. pp. Eines der absolut typischsten Beispiele aus dem deutschsprachigen Raum überhaupt: Carl Friedrich Gauß. Ohne seinen Lehrer Büttner und dem daraus resultierenden Vitamin B wäre Gauß niemals zu dieser Überfigur geworden. Ähnliche Parallelen finden sich in den Biographien vieler anderer mathematischer, technischer oder naturwissenschaftlicher Berühmtheiten, deren Karriere das dreigliedrige Schulsystem fast zerstört hätte. Es ist einer der hervorstechendsten Denkfehler von Leuten überhaupt, wenn ein historischer Vorgang (= nach Schiller größtenteils Zufall) im Rückblick zu einem teleologischen Prozeß verbogen wird. Das jüngste Beispiel dieser Art von Idiotie betrifft jedweden Kommentar seit 1991 über die Auflösung der Sowjetunion. Nach 1991 wollten das plötzlich alle gewußt haben und eigentlich sei es ja schon 19XX (beliebige Jahreszahl eines geopolitischen Ereignisses ab 1973 einsetzen) unausweichlich, unvermeidlich und definitiv gewesen. Schwachsinn hoch 3. Nichtmal 1990, ein Jahr bevor Boris Jelzin durch ein tollkühnes politisches Maneuver dem Gorbatschow sein Land entwenden würde, wußte auch nur ein Experte, wie das Ding ausgehen würde. Seitdem erklären sich allerdings alle zu Hellsehern und meinen, es sowieso immer gewußt zu haben.
:
Bearbeitet durch User
Lothar M. schrieb: > Mark B. schrieb: >> Und das kann sich natürlich nicht "erst" im Alter von 14 Jahren >> herausstellen, sondern es muss zwingend mit 8 Jahren sein. > Das muss man doch nicht an irgendwelchen Zahlen so festnageln... Brauchst Du nicht mir sagen, michael_ hat die pauschale Behauptung aufgestellt.
:
Bearbeitet durch User
Dipl.- G. schrieb: > und dann vergleiche das mit z.B. > der einen Jennifer Garner, die es geschafft hat. Wer ist denn das, muss man die kennen?
Helge schrieb: > Also ich habe mit 6 Jahren angefangen... > . > Heute sind meine selbstentwickelten Produkte in allen 5 Kontinenten im > Einsatz... Hättest mal mit 4 Jahren angefangen, dann wären Deine Produkte auf allen! (7) Kontinenten im Einsatz.
Ingenieur schrieb: > Dipl.- G. schrieb: >> und dann vergleiche das mit z.B. >> der einen Jennifer Garner, die es geschafft hat. > > Wer ist denn das, muss man die kennen? Jeder richtige Ingenieur kennt Alias - Die Agentin. ;-)
Richard H. schrieb: > Helge schrieb: >> Also ich habe mit 6 Jahren angefangen... >> . >> Heute sind meine selbstentwickelten Produkte in allen 5 Kontinenten im >> Einsatz... > > Hättest mal mit 4 Jahren angefangen, dann wären Deine Produkte auf > allen! (7) Kontinenten im Einsatz. Ja, und seine Produkte sind so wahnsinnig toll, dass er keines davon benennen kann...
Der Witz ist doch, dass Entwickler zumindest von der Bezahlung am Ende der Nahrungskette stehen. Fast in allen anderen Ingenieursberufen kann man mehr verdienen. Das technische Talent ist für einen Ingenieur heutzutage also eher unbedeutend. Klingt komisch, ist aber so. Dazu kommt, dass man mit steigendem Alter immer weniger mit den jungen Leuten mithalten kann. Die allermeisten Ingenieure verlassen irgendwann die Entwicklung auf die ein oder andere Art. Das gilt auch für viele, die formal Entwickler bleiben, aber eher beratende Tätigkeiten (z.B. Normenspezialist, Kundenbetreuung) oder Führungsaufgaben (Projektleitung, Teamleitung...) übernehmen. Eine beliebte Aufgabe für Alt-Entwickler ist die Pflege von Altprodukten. Das ist ganz streng genommen auch keine Entwicklung mehr. Die Übergänge sind fließend.
Geb ich Dir zu 100% Recht. Entwickler sein ist heute schwer... ich habe selbst schon erlebt, dass wirklich guten Entwickler vom GF Stellen im PM angeboten wurden. Das wurde auch noch als "Weiterentwicklung" bezeichnet...
Claymore schrieb: > Eine beliebte Aufgabe für Alt-Entwickler ist die Pflege von > Altprodukten. Das ist ganz streng genommen auch keine Entwicklung mehr. Wenn daraus ein Redesign wird, dann durchaus. Und vor Allem: es ist keinem bewusst, dass dahinter u.U. eine komplette Neuentwicklung steckt, weil "alte" ICs wieder mal abgekündigt werden. So haben wir z.B. ein ganzes Z80 System von 1990 mitsamt Peripheriebausteinen und EEPROMs in ein FPGA gepackt. Und das wird garantiert noch 15 Jahre verkauft. Zum Glück ist das nächste Redesign (wenn das FPGA abgekündigt wird) dann recht einfach, weil das gesamte System synchron mit genau 1 einzigen Takt läuft.
Lothar M. schrieb: > Wenn daraus ein Redesign wird, dann durchaus. > Und vor Allem: es ist keinem bewusst, dass dahinter u.U. eine komplette > Neuentwicklung steckt, weil "alte" ICs wieder mal abgekündigt werden. Wie gesagt: Die Übergänge sind fließend. In der Regel sind Redesigns von Altprodukten keine ganze Neuentwicklung und wenn doch, können die auch von anderen Leuten erledigt werden. Das ist überall anders geregelt.
Mark B. schrieb: > Ingenieur schrieb: >> Dipl.- G. schrieb: >>> und dann vergleiche das mit z.B. >>> der einen Jennifer Garner, die es geschafft hat. >> >> Wer ist denn das, muss man die kennen? > > Jeder richtige Ingenieur kennt Alias - Die Agentin. ;-) Und vor allem Milo Rambaldi. :D https://www.youtube.com/watch?v=K7WhiFhdtOE
:
Bearbeitet durch User
Hallo Hardware Entwickler. Hardware Enwtickler schrieb: > Da ich aber nicht direkt mit "Anfängerfragen" auffallen möchte, > habe ich mir gedacht hier mal anonym nachzufragen, Falscher Ansatz. Was ist daran eine Schande mit "Anfängerfragen" aufzufallen? Irgendwann muss doch jeder irgendwie als Anfänger mal anfangen. Frag einfach. Und irgendwann später fällt Dir dann auch auf, das diese Spezialisten auch ihre speziellen Schwächen haben. Weil auch deren Wissen nur bis zu einer begrenzten Tiefe und Breite geht. Das ganze Fachgebiet ist einfach zu breit, um von einer Person abgedeckt zu werden, die auch zudem noch ein Restleben ausserhalb haben will. Das bedeutet, das auch Erfahrene zum Anfänger werden, wenn sie sich ausserhalb ihrer Spezialisierung bewegen, oder mit technologischen Neuerungen bewegen. Letzteres ist ein erhebliches Problem, weil die Lernfähigkeit mit zunehmendem Alter immer weiter wegbricht, und die vorhandene veraltete Erfahrung einen in Sackgassen lockt. Lass Dich also von Deiner mangelnden Erfahrung nicht verdrießen. Das gibt sich von selber, wenn Du anfängst, Dich damit passiv und aktiv auseinander zu setzten. > Aber wie läuft das genau, muss man sich jede Schaltung selber ausdenken? > In "Grundelemente und Schaltungen" hatten wir bereits einige Schaltungen > in der Vorlesung und Übung besprochen, aber ein Hardware Entwickler wird > ja nicht für jede Problemstellung eine Schaltung im Kopf haben oder? Richtig. Ein paar Grundlagen hat er zwar schon im Kopf, aber der Rest ist angelesen, abgeschaut und eigene Kreativität. D.h. man schaut sich um analysiert (und archiviert). Und dann hofft man, das man im richtigen Moment die richtige Erinnerung, wo man nachschlagen könnte oder aber eine Idee hat. > Nehmen wir mal an man möchte als Ingenieur ein Steuergerät entwickeln, > wie geht man dann vor? In den seltensten Fällen fängt man von Null an. Meistens gibt es schon irgendeine Vorgängertechnologie, die modernisiert bzw. erweitert werden kann. Der Vorgänger muss auch nicht elektronisch sein, er kann auch mechanisch sein. Die Erweiterung muss auch nicht "sinnvoll" sein. Sie kann dem Zeitgeist oder neuen Vorschriften geschuldet sein. Hilfreich ist es, wenn Du schon vor Berufseinstieg "gebastelt" hast. Vermutlich ist das für mindestens den ersten Job absolute Vorraussetzung. Eine "echte" Berufsausbildung dazu existiert momentan nicht, weil Du in der Entwicklung und Prototypenbau Tätigkeiten ausübst, die sonst in der Industrie oder im Handwerk kaum noch gemacht werden, weil nicht lukrativ genug. Letzteres ist aber leider auch der Grund, warum das meiste an Entwicklungstätigkeit nach China und Malaysia ausgelagert wurde. Die Arbeitsstunde ist dort deutlich günstiger, und Daten lassen sich problemlos um die Erde verschieben. Sehr viele Ingenieurbüros, die Entwicklung machen, arbeiten im Nebenerwerb, wie vor einigen Jahren noch die Nebenerwerbslandwirte. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Bernd W. schrieb: > Sehr viele Ingenieurbüros, die Entwicklung machen, arbeiten im > Nebenerwerb, wie vor einigen Jahren noch die Nebenerwerbslandwirte. Ja, von den zweiteren gibts nicht mehr allzu viele...
Hallo Dipl. -G. Dipl.- G. schrieb: > Stuß. Totaler Stuß. Nur weil die Damen und Herren das erzählen, macht es > das ganze noch lange nicht zu einem teleologischen Vorgang, d.h. es ist > keine zielgerichtete, folgerichtige Ereigniskette. Im Gegenteil, die > allermeisten berühmten Personen hatten Glück, daß es am Ende für sie > richtig lief bzw. daß sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Richtig. Meistens müssen sogar mehrere Sachen zusammenkommen, und dann muss die "Chance" auch noch genutzt werden können. Mann muss hoch "Springen" können, aber so hoch springen wie nötig geht nicht. D.h. man muss beim springen auch noch irgendwie auf der Spitze einer langen Leiter stehen, und wenn es schief geht, ist der Sturz um so schlimmer. Darum ist es für viele Leute, die es vielleicht sogar besser können, der Grund, das Ersteigen der Leiter und das Springen zu meiden. Man muss dazu also auch Philobath sein. > Zähle des weiteren die > ganzen gescheiterten Existenzen im Dunstkreis der Film-, Musik- und > Modeindustrie; auf einen 50Cent kommen tausende Schwarze, die über den > Haufen geschossen werden; auf einen Garri Kasparow kommen tausende > Großmeister, die kaum vom reinen Schachspiel leben können etc. etc. pp. Künstlerberufe sind das Paradebeispiel für "The winner takes all" Märkte. z.B: http://www.mpifg.de/pu/ueber_mpifg/mpifg_jb/JB1314/MPIfG_13-14_11_Lutter.pdf > Es ist einer der hervorstechendsten Denkfehler von Leuten überhaupt, > wenn ein historischer Vorgang (= nach Schiller größtenteils Zufall) im > Rückblick zu einem teleologischen Prozeß verbogen wird. Richtig. Ohne viel Arbeit läuft nichts. Aber ohne den passenden Zufall ist die ganze Arbeit umsonst. Und wenn Du Erfolg hast, aber von der Arbeit dafür zu erschöpft bist, kannst Du den Erfolg auch nicht nutzen. > Das jüngste Beispiel dieser Art von Idiotie betrifft jedweden Kommentar > seit 1991 über die Auflösung der Sowjetunion. Nach 1991 wollten das > plötzlich alle gewußt haben und eigentlich sei es ja schon 19XX > (beliebige Jahreszahl eines geopolitischen Ereignisses ab 1973 > einsetzen) unausweichlich, unvermeidlich und definitiv gewesen. ;O) Eben. Aber die Leute schmeicheln sich damit in erster Linie selber. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Hallo Lothar. Lothar M. schrieb: >> Sehr viele Ingenieurbüros, die Entwicklung machen, arbeiten im >> Nebenerwerb, wie vor einigen Jahren noch die Nebenerwerbslandwirte. > Ja, von den zweiteren gibts nicht mehr allzu viele... Und die noch da sind, haben vermutlich auch andere Gründe, als damit viel Geld zu machen. z.B. rechtliche Gründe, weil sonst ihr Haus den Bestandsschutz im Landschaftsschutzgebiet verliert, wenn der "Landwirtschaftliche Betrieb" wegfällt, Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Nachtrag: Bernd W. schrieb: > Künstlerberufe sind das Paradebeispiel für "The winner takes all" > Märkte. > z.B: > http://www.mpifg.de/pu/ueber_mpifg/mpifg_jb/JB1314/MPIfG_13-14_11_Lutter.pdf Gilt auch für andere: http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs11577-015-0341-6#page-1 Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
:
Bearbeitet durch User
Dipl.- G. schrieb: > Mark B. schrieb: >> Ingenieur schrieb: >>> Dipl.- G. schrieb: >>>> und dann vergleiche das mit z.B. >>>> der einen Jennifer Garner, die es geschafft hat. >>> >>> Wer ist denn das, muss man die kennen? >> >> Jeder richtige Ingenieur kennt Alias - Die Agentin. ;-) > > Und vor allem Milo Rambaldi. :D > Youtube-Video "The many faces of Sydney Bristow" Ich verstehe nur Bahnhof, von was für Leuten redet ihr? Waren die vielleicht im Dschungel-Camp bei RTL?
richtige Ingenieure arbeiten und erfinden und schauen weder Youtube noch RTL. Kasalla!
Bernd W. schrieb: > z.B. rechtliche Gründe, weil sonst ihr Haus den Bestandsschutz im > Landschaftsschutzgebiet verliert, wenn der "Landwirtschaftliche Betrieb" > wegfällt, Eher wegen der ganzen nationalen und europäischen Subventionen. Und es ist auch eher andersrum. Sie gehen arbeiten, um versichert zu sein und nicht selbst eine viel höhere Versicheringssumme zahlen zu müssen. Außerdem, wenn sie nicht viel Vieh oder gar keins haben, dann brauchen sie mit den heutigen Möglichkeiten sehr wenig Zeit für die Arbeit auf dem Hof. Ich lebe hier auf dem Land und weiß, dass das häufig der Grund ist.
F. F. schrieb: > Kann man, selbst mit viel Wohlwollen und vor allem "am Ende des > Studiums", nur noch den Kopf schütteln. Du ahnst ja nicht wie viele es mit Abi und Leistungskurs Mathe nach einem kurzen Pflichtpraktikum in die Fachhochschulen spült. Ausgedehnte Mathematischen Verrenkungen sind gar kein Thema für die aber was war noch mal genau ein Transistor bitte ? Am Ende manch einer langen und schweißtreibenden Formelorgie bleibt da nur die traurige Erkenntnis das man mit URI nach ein par Minuten nahe genug an der perfekten Lösung gewesen wäre um das mit real verfügbaren Bauteilen zu konstruieren. Markus W. schrieb: > richtige Ingenieure arbeiten und erfinden und schauen weder Youtube noch > RTL. Kasalla! Genau, denn richtige Ingenieure leben in einer Höhle, duschen nie und werden mit rohem Fleisch gefüttert. Blödsinnn. Die Mehrzahl der Ingenieure erfüllt Führungs-, Dokumentations-, Repräsentations-, und Vertriebs-Aufgaben weit ab von Lötkolben und Elektronischen Bauteilen.
Michael K. schrieb: > Die Mehrzahl der Ingenieure erfüllt Führungs-, Dokumentations-, > Repräsentations-, und Vertriebs-Aufgaben weit ab von Lötkolben und > Elektronischen Bauteilen. Das glaube ich gern. Hat sich selbst auf tieferen Ebenen schon so entwickelt, dass dort ständig irgendwelche Meetings statt finden. Da wird dann jeder Scheiß der mit Powerpoint gemacht wurde, vorgestellt. Dafür wird viel Zeit vergeudet, statt es mit wenigen Worten beim Meeting zu sagen. Kranke Welt.
F. F. schrieb: > Kranke Welt. Im Prinzip ja, aber auch irgendwie wieder gut. Sieh es mal so: es ist extrem leicht verdientes Geld, in diversen Meetings zu sitzen und dabei genüsslich Kaffee zu schlürfen. Dafür bekommt man mindestens das Doppelte im Vergleich zu Leuten, die sich bei der Arbeit tatsächlich die Hände schmutzig machen müssen.
Ingenieur schrieb: > extrem leicht verdientes Geld, in diversen Meetings zu sitzen und dabei > genüsslich Kaffee zu schlürfen. Ja ? Ich habe unfreiwillig in so vielen Meetings gesessen das für meine eigentliche Arbeit die mir quer beet nach persönlichem gusto und quer durch alle Hierachieebenen auf den Schreibtisch erbrochen wurde keine Zeit mehr blieb. Erst wurde jeder meiner Vorschläge als blödsinn abgetan um mir später vorzuwerfen das passierte was bei so dämlichen Vorgaben einfach passieren musste. Auch schön, wenn man später die eigenen Vorschläge als Idee einer der vielen Vorgesetzten vorgesetzt bekommt der nicht die geringste Scham dabei verspürt dich niederzumachen warum du das nicht gleich so gemacht hast. Im Endeffekt wurde uns das führen eines Tagebuches verboten da wir immer öfter der Geschäftsführung beweisen konnten das die Anweisungen die zum Kollaps geführt haben gegen unseren Rat von denen getroffen wurden die sich jetzt als Retter des Universums aufgespielt haben. Jeder der anfing sich gegen diesen Management Irrsinn zu wehren wurde kaltgestellt. Jeder der daraufhin gegangen ist war ja ohnehin schon lange eine große Belastung für die Firma. Blöd nur wenn die unbequemen alle weg sind aber die Zahlen einfach immer mieser werden. Klar liegt an dem genialen Management das trotz schwieriger Konjunktur überhaupt noch so gute Zahlen erwirtschaftet werden. Bestimmte Herren haben einfach die Deutungshoheit und malen sich die Welt wie sie ihnen gefällt.
Michael K. schrieb: > Im Endeffekt wurde uns das führen eines Tagebuches verboten da wir immer > öfter der Geschäftsführung beweisen konnten das die Anweisungen die zum > Kollaps geführt haben gegen unseren Rat von denen getroffen wurden die > sich jetzt als Retter des Universums aufgespielt haben. > Jeder der anfing sich gegen diesen Management Irrsinn zu wehren wurde > kaltgestellt. > Jeder der daraufhin gegangen ist war ja ohnehin schon lange eine große > Belastung für die Firma. > Blöd nur wenn die unbequemen alle weg sind aber die Zahlen einfach immer > mieser werden. > Klar liegt an dem genialen Management das trotz schwieriger Konjunktur > überhaupt noch so gute Zahlen erwirtschaftet werden. > Bestimmte Herren haben einfach die Deutungshoheit und malen sich die > Welt wie sie ihnen gefällt. Wenn die Dinge in einer Firma so laufen, dann ist ihr Niedergang besiegelt.
Mark B. schrieb: > Wenn die Dinge in einer Firma so laufen, dann ist ihr Niedergang > besiegelt. Ab in die nächste! :-) michael_ schrieb: > Da hättest du mit 8 Jahren mit Basteln anfangen müssen. Lustig, genau das habe ich auch immer geschrieben, weil das auf mich zutraf. Ich würde es aber heute nicht mehr so arg sehen. Es reicht, wenn man mit 13 anfängt. :-D Im Ernst, das ist das Alter, in welchem sich allerspätestens der Hang zur Technik ergibt, wenn er denn da ist und man beginnt, alles zu hinterfragen und selber basteln will. Ich schließe nicht aus, dass das später kommen kann aber das ist schon selten. In jedem Fall braucht es eine gewisse Informationsmenge, die aus Grundstock und aktuellem Wissen besteht. Das erste dauert rund 8-12 Jahre, das andere ist das Wissen der letzten 2-4 Jahre. Ich würde heute sagen, dass man mit 10-15 Berufsjahren sicher ein ziemlich perfekter Entwickler sein kann. Mehr bringt irgendwann nix mehr.
Da hab ich ja was angerichtet mit den 8 Jahren! Das sollte aber bedeuten, daß man sich rechtzeitig mit der handgreiflichen Technik auseinandersetzen soll. Spätestens mit der Wahl des Studienfaches ist dann die Entscheidung gefallen. Natürlich wußte ich damals nicht, was ich werden wollte. Ich hätte evtl. auch Bäumchen gepflanzt. Ich habe damals meinen Vater gefragt, wie das ist mit den Sendern, die mit so einem Luftdrehko abgestimmt werden. Damals hatten die Messingplatten so kleine Grübchen. Er sagte, in jedem davon sitzt so ein Sender, und ich Trottel habe das auch noch geglaubt. Man muß einfach immer neugierig bleiben. Nachdenklich machen mich aber hier immer mehr Fragen nach grundlegenden Dingen. Wie, - welchen Transistor nehme ich, um eine LED oder Relais an den Superduper Prozessor anzuschließen. - wie berechne ich die Widerstände dazu - welches Blech nehme ich für eine Abschirmung - Kühlung von Bauelementen und ihre Berechnung - einfache OPV-Schaltungen - usw. Wenn jemand 10-20 Jahre immer an einem Thema bleibt, kann er sich auch Hardwareentwickler nennen. Aber wehe, er wird da herausgerissen und muß dann aller vier Wochen eine andere Sache machen. Analogtechnik kann sowieso kaum noch jemand. Mein Empfehlung ist, wer keine Vorkenntnisse hat, der sollte nicht so eine Studienrichtung wählen. Und Achtung erfährt man auch nicht, weil Elektronik ja soooooo billig ist!
> Analogtechnik kann sowieso kaum noch jemand.
Stimmt. Das ist die Arbeitsplatzgarantie Nummer eins. :-)
Olaf
Ganz ehrlich, ist man mal ehrlich zu sich selbst, dann erkennt man schnell, dass Leute, die sich schon mit 8 Jahren mit Elektronik beschäftigt haben und dann noch dieses durchaus schwere Fach studieren, menschlich mal gar nicht zu gebrauchen sind. IST DAS DER PREIS? ICH FRAGE EUCH DAS!! IST DAS DER PREIS???? Wenn ich mir die "Cracks" in meinem Studium anschaue, dann sind sie fachlich über den Anderen, aber wehe, man versucht sich mit denen über etwas zu unterhalten, was abseits der Elektronik ist. "Wann war der erste Weltkrieg?" "Ähhh, keine Ahnung..." Toll, ganz toll!
Und dass ihr sowas noch hochglorifiziert, als gäbe es im Leben nichts anderes!!
Bayern München schrieb: > Wenn ich mir die "Cracks" in meinem Studium anschaue, dann sind sie > fachlich über den Anderen, aber wehe, man versucht sich mit denen über > etwas zu unterhalten, was abseits der Elektronik ist. Gibt es auch ne Menge anderer Leute. Matze zum Beispiel. Ich staune immer wieder, wenn der zu einem neuen Thema auf einmal auch eine Menge weiß. Musik macht er auch. Ich glaube schon, dass die meisten Cracks auch ein normales Leben haben. Im Studium mag das anders rüber kommen oder vielleicht sogar so sein, weil sie sich auf das allein konzentrieren.
Bayern München schrieb: > dann erkennt man > schnell, dass Leute, die sich schon mit 8 Jahren mit Elektronik > beschäftigt haben und dann noch dieses durchaus schwere Fach studieren, > menschlich mal gar nicht zu gebrauchen sind. Weil Du das erkannt haben willst, trifft das gleich auf alle zu und alle haben diese, Deine Meinung?
Bayern München schrieb: > aber wehe, man versucht sich mit denen über > etwas zu unterhalten, was abseits der Elektronik ist. > > "Wann war der erste Weltkrieg?" > > "Ähhh, keine Ahnung..." > > Toll, ganz toll! Das finde ich auch: Sich nicht den Schädel mit nutzlosen Daten vollstopfen und diese auf Knopfdruck daherbeten können -das ist eine wunderbare Eigenschaft! JEDEN Tag wird man auf irgendeinem Fernsehkanal schon dran erinnert. :-(( Was nützt es, zu wissen, wann der erste Weltkrieg stattfand, wenn man nicht weiß, wie man einen kommenden Krieg verhindern soll, weil die Menschheit noch genau so blöde wie vor 98 Jahren ist?
Bayern München schrieb: > Wenn ich mir die "Cracks" in meinem Studium anschaue, dann sind sie > fachlich über den Anderen, aber wehe, man versucht sich mit denen über > etwas zu unterhalten, was abseits der Elektronik ist. Ohweh, die immer gleich lautende Mär von den Fachidioten, die angeblich nichts anderes können und sich für nichts anderes interessieren, als ihr Fachgebiet. Wer so eine Meinung vertritt, der offenbart, dass er sich noch nie für seine Kollegen interessiert hat und dafür, was sie abseits ihres Jobs so tun. Oder liegt es an der heutigen Situation? Oder liegt es daran, daß es sich noch um junge, Unerfahrene handelt, die außer Schule noch nicht viel gesehen haben? Ich komme als Selbständiger in sehr vielen Firmen herum und lerne die unterschiedlichsten Ingenieure, Informatiker und Naturwissenschaftler aller Altersgruppen kennen. Das Bild, das hier gezeichnet werden soll, konnte ich so richtig bei noch keinem einzigen von den etlichen Hunderten feststellen, mit denen ich in all den Jahren zusammengearbeitet habe. Im Gegenteil: Ingenieure sind wissbegierig und gebildet und interessieren sich eher mehr für die Themen Umwelt, Politik und Kunst, als es der breite Durchschnitt tut. Klar ist, dass die Lebenszeit begrenzt ist und man nicht alles gleichmäßig machen kann. Wer dann sehr einseitig lebt, der hat automatisch woanders Defizite, aber man muss auch beschauen, was die breite Masse tut: Wer immer an einem Ort lebt, immer mit denselben Menschen zusammen ist, der bekommt kaum Impulse für Neues und entwickelt sich nicht sonderlich weiter. Aber gerade die MINT-Leute sind es ja, die schon zum Studium ihre Heimat verlassen, dann berufsbedingt wieder umziehen und an vielen verschiedenen Orten leben und damit ihren Horizont erweitern. Dies gilt umso mehr, wenn man mal eine Weile im Ausland, war was ich sehr empfehlen kann. Zum Studium: Elektrotechnik ist objektiv schwer, ja. Aber frag mal die guten Leute, dann bekommst Du die gleiche Antwort, die auch Ich immer gebe: Für einen richtigen Ingenieur ist ein Ingenieursstudium ein Spaziergang. Ein weiter - zugegeben- aber ein Machbarer! Kämpfen müssen da nur die, die nicht so richtig dafür begabt sind: Diejenigen, die sich die Zusammenhänge alle erarbeiten müssen, als sie durch Schlussfolgerungen selbst zu erkennen. Ist aber ein weites Thema ... Und diejenigen sind es auch später ja auch gar nicht, die den ganzen Tag nur Technik und Elektronik machen. Sie machen das in der Freizeit nur nach Lust und Laune und selbst im Job bieten sich Möglichkeiten, andere Dinge zu tun, als nur über Technik zu fachsimpeln. Da muss man eben am Mittagstisch nicht die neuesten IPhone-APPs sondern die Vorgänge der Weltpolitik erörtern. Im Übrigen schließen sich eine gute Fachkompetenz und Allgemeinwissen nicht zwangsweise aus. Niemand ist gezwungen, nur in einer Welt zu leben. Man muss sich da nur in Vereinen und anderen Gruppen organisieren, um ständig Menschen zu treffen, die mit Technik nicht so viel zu tun haben. Wer sich z.B. professionell mit Musik befasst, der lernt zu verstehen, wie Künstler denken und reden und man entwickelt auch Mechanismen, zu kommunizieren, wenn ja jemand beginnt, vom "warmen" und "flüssigen" Klang zu sprechen, bzw. beschleunigte Energien und Ströme in der Musik zu erkennen glaubt. Ist ein bischen eine andere Welt. Und wer mal einen Sport mit Leistungsanspruch ausgeübt hat, der lernt auch, ad hoc mit fremden Leuten eine Einheit zu bilden, sich mit ihnen in zusammengewürfelten Mannschaft zu organisieren und er lernt was über Disziplin und Methodik. Man lernt, wie Italiener, Franzosen und Niederländer ticken und wie man sie dazu bekommt, mit einem zusammen an einem Strang zu ziehen, um den schnellsten Mann zuerst und vor allen anderen Gegnern über die Ziellinie zu bringen. Und man lernt, wie sie privat sind, wo ihre Schwerpunkte liegen und worüber und wie sie reden. Das erweitert den Horizont wieder in ein komplett andere Dimension. Es kommt also drauf an, entsprechend vielschichtig zu leben und auch mehrere Talente zu pflegen und sich entsprechend zu orientieren. Sport, Musik, Grafik, Kunst, Design, Technik, Computer, Lan-parties, Elektronikbauhobby, Paläontologie und Astronomie. All das ist möglich, auch wenn man schon "mit 8 Jahren mit Elektronik" und Computern angefangen hat.
:
Bearbeitet durch User
Arbeitslosenstatistik-Fälschungs-Entlarver schrieb: > Was nützt es, zu wissen, wann der erste Weltkrieg stattfand, wenn man > nicht weiß, wie man einen kommenden Krieg verhindern soll, weil die > Menschheit noch genau so blöde wie vor 98 Jahren ist? Sehr richtig! Daher plädiere ich ja auch dafür, es bei einem G9-Gymnasium zu belassen, den jungen Menschen neben MINT auch Kunst, Sport und Politik sowie eben Geschichte beizubringen, damit sie möglichst breit aufgestellt sind und ihr Leben in einen Zusammenhang stellen können. Leider haben wir aber immer noch (bzw "immer wieder" !) Bildungspolitiker, die den Forderungen der Industrie folgen, welche am liebsten unentwickelte Schmalspuringenieure haben will, die mit 15 die Realschule, mit 17 die FOS und mit 20 den Bättschelä haben und ansonsten nix anderes an der Hochschule gemacht haben, als Technik! Optimale und fkussierte Ausbildung ist das, was man da will. Aber das genau produziert die Fachidioten, die neben der Elektronik nichts anders mehr sehen, so wie "Bayern München" es bezüglich seiner ihm bekannten "Cracks" anführt. Das soll und muss aber nicht sein - und es war auch in früheren Zeiten nicht so! Da hat man alles mögliche studiert: Es gibt auch heute an den meisten (richtigen) Hochschulen so interessante Fächer, wie Biologie, Astronomie und Musik, wo man sich ganz locker mal zwischendurch in die Vorlesungen setzen kann oder nutzt einen der vielen Fachvorträge außerhalb des eigenen Gebietes, auch wenn sich sowas nicht positiv im Zeugnis niederschlägt und Punkte bringt, sondern nur in einer längeren Studienzeit endet! Dafür sitzt man dann beim Vortrag von Jack Horner, Reinhard Furrer, diskutiert mit Carl Friedrich von Weizsäcker und Gregor Gysi, erörtert mit Oskar Sala mögliche Verbesserungen am Trautonium und lässt sich von Frau Nüsslein-Volhard die 4-Chromosomen-Genetik erklären. Mit etwas weiterem Engagement hat man Christiane Engel, Luciano Pavarotti und Jiggs Whigham vor den Mikros und fährt Schulter an Schulter mit Zabel, Ulrich und O'Grady. Bringt für den Job vielleicht direkt nichts Sichtbare, aber fürs Leben gibt es Impulse, die durch nichts zu ersetzen sind. Letzlich bin ich dankbar, daß es zu meiner Zeit noch ein richtiges Abi und ein richtiges Diplom ohne Studienzeitlimit gab. Was da heute abgeht, ist bedenklich! Sehr bedenklich!
Jürgen S. schrieb:
Jürgen, vielleicht war ich mit meiner Wortwahl zu generalisierend. Nehme
ich zurück. Mein Fehler!
Aber meine subjektive Erfahrung mit meinen Mitstudenten (bin noch
Student) ist nun mal alles andere als gut. Dass du scheinbar andere, zum
Teil bessere Erfahrung gemacht hast, sorgt am Ende dafür, dass dein Bild
von MINT`lern allgemein schöner in deinem Kopf rumschwirrt, als es
eigentlich ist.
Wenn ich mit meinen "Kollegen" Essen gehe oder Kaffee trinke, dann ist
das Thema immer das Gleiche: Fachbezogene Themen oder Karriere. Das
liegt am Ende einfach in der Natur der Sache des MINT-Studiums-
Meine Erfahrung mit Studenten anderer Studiengänge ist schlicht und
einfach besser:
Philosophen unterhalten sich über Moral und Würde.
Theologen über Gerechtigkeit.
Und MINT'ler darüber, ob ein Praktikum bei Siemens oder Bosch besser
ist, bzw. ob 40k im Jahr zu wenig ist.
Sorry, aber das sind nun mal meine flächendeckenden Erfahrungen
Und was mich am mesiten stört: Die bodenlose Arroganz von zum Teil ERSTSEMESTLERN (!!!!!), die sich aufgrund der Tatsache, dass sie irgendwelche schweren Integrale lösen, sich besser als den rest der Menschheit halten. ZUM KOTZEN!
Bayern München schrieb: > die sich > aufgrund der Tatsache, dass sie irgendwelche schweren Integrale lösen, > sich besser als den rest der Menschheit halten. Da muß man aber auch ein wenig differenzieren...
Arbeitslosenstatistik-Fälschungs-Entlarver schrieb: > Bayern München schrieb: >> die sich >> aufgrund der Tatsache, dass sie irgendwelche schweren Integrale lösen, >> sich besser als den rest der Menschheit halten. > > Da muß man aber auch ein wenig differenzieren... Ist schon etwas polemisch von mir, gebe ich zu.
Am problematischsten sind die, welche meinen sie seien besser weil sie z.b. einen englischen Doppelabschluss (1 Semester in England) haben und es nicht vermeiden können dies ständig zu erwähnen. Der Onkel der Dekan ist... wenn ich den Bachelor habe, mache ich den Master an der TU-München, dabei kann ich den Abschluss an einer Partner-Uni in Singapur machen, worauf ich den Doktor dann schon halb in der Tasche habe. Also mit weniger als Professor werde ich mich nicht abgeben und alles weil mein Onkel Dekan ist. Solche Sätze sind: Bayern München schrieb: > ZUM KOTZEN!
Immer mehr Dampfplauderer unterwegs, wenn ich das so lese. Lauter Dünnbrettbohrer, die glauben sie hätten die Welt erfunden.
Bayern München schrieb: > Die bodenlose Arroganz von zum Teil ERSTSEMESTLERN (!!!!!), die sich > aufgrund der Tatsache, dass sie irgendwelche schweren Integrale lösen, > sich besser als den rest der Menschheit halten. Na und? Sollen sie doch. Bayern München schrieb: > Wenn ich mir die "Cracks" in meinem Studium anschaue, dann sind sie > fachlich über den Anderen, aber wehe, man versucht sich mit denen über > etwas zu unterhalten, was abseits der Elektronik ist. Das war aber auch "früher" (wo ja alles besser war) schon so: es standen z.B. die Fächer "Energietechnik im 20. Jahrhundert", "BWL für Ingenieure", "Spanisch" und "Computer und Philosophie" zur Wahl. "Die Anderen" saßen bei den studiennahen Fächern geballt in den größten Vorlesungsräumen. Ich saß in der Kleingruppe, lernte Spanisch und diskutierte über "Das Prinzip Verantwortung" (von Hans Jonas, auch für Techniker recht lesenswert) als Antwort auf Blochs "Prinzip Hoffnung".
Hallo Bayer. Bayern München schrieb: > Ganz ehrlich, ist man mal ehrlich zu sich selbst, dann erkennt man > schnell, dass Leute, die sich schon mit 8 Jahren mit Elektronik > beschäftigt haben und dann noch dieses durchaus schwere Fach studieren, > menschlich mal gar nicht zu gebrauchen sind. > IST DAS DER PREIS? ICH FRAGE EUCH DAS!! IST DAS DER PREIS???? Sowas sucht man sich weder selber aus noch ist es sonstwie beeinflussbar. Ich kann lediglich mit dem, was ich vorfinde, versuchen, am besten klarzukommen. > > Wenn ich mir die "Cracks" in meinem Studium anschaue, dann sind sie > fachlich über den Anderen, aber wehe, man versucht sich mit denen über > etwas zu unterhalten, was abseits der Elektronik ist. > > "Wann war der erste Weltkrieg?" > > "Ähhh, keine Ahnung..." ;O) Irgendein Bewerbungsberater meinte mal, ich sollte versuchen mit Allgemeinbildung zu punkten, und die in der Bewerbung betonen. Kommentar später eines meiner Ex Cheffes dazu: "Erklärbären haben wir schon zu viele und für den Rest langt Google und Wikipedia" Allgemeinbildung finde ich sehr wichtig. Allerdings nur für mich selber. Ein Neurologe, mit dem ich mich mal unterhalten habe, meinte warnend, das überdurchschnittlich viele Leute mit guter Allgemeinbildung auch ein Problem mit Reizüberflutung bekommen. Aber egal. Es ist sowieso nicht wirklich steuerbar. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Lothar M. schrieb: > Ich saß in der Kleingruppe, lernte Spanisch und diskutierte über "Das > Prinzip Verantwortung" (von Hans Jonas, auch für Techniker recht > lesenswert) als Antwort auf Blochs "Prinzip Hoffnung". DAS erklärt Vieles! Bernd W. schrieb: > Ein Neurologe, mit dem ich mich mal unterhalten habe, meinte warnend, > das überdurchschnittlich viele Leute mit guter Allgemeinbildung auch ein > Problem mit Reizüberflutung bekommen. Wieso sollte das so sein?
Hallo Nemesis. Nemesis schrieb: > Bernd W. schrieb: >> Ein Neurologe, mit dem ich mich mal unterhalten habe, meinte warnend, >> das überdurchschnittlich viele Leute mit guter Allgemeinbildung auch ein >> Problem mit Reizüberflutung bekommen. > > Wieso sollte das so sein? Das habe ich in der Situation leider vergessen zu fragen. Ich könnte mir aber Vorstellen, dass sie zu vielem, was sie Wahrnehmen auch mehr Hintergrund und Nebeninformationen haben und darum verstärkt darauf achten. Und in der Menge kann das zum Problem werden. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Nunja, bei den Psycho-Neurol-Altklugologen ist es ja oft so, dass sie ihre eigenen Erfahrungen drauf fussen lassen, was sie mit IHREN Patienten so erleben. Und wer nur mit Kranken rumhängt, der gewinnt vielleicht deshalb einen anderen Eindruck. Ausserdem suchen die immer nach Gründen. Ich kenne da Viele mit viel Allgemeinbildung, die weit weg sind von AHDS oder so. Ist für mich nicht schlüssig. Eher schon wird es so sein, dass einer komisch wird, wenn er die ganze Zeit nur im dunklen Arbeitsraum sitzt. Ich kenne viele Arbeitsplätze von Ingenieuren, wo ich nie arbeiten könnte: Komplett ohne Fenster, Halbdunkel, schlechte Luft, brummende Klimaanlage, es riecht scharf nach Reinigungsmittel und Elektonik, manchal löten die da auch nocht drin. Unfassbar. Das ist die absoluten Kellerasseln! Würde mich nicht wundern, wenn DIE die Psychosen entwickeln.
Bayern München schrieb: > Wenn ich mir die "Cracks" in meinem Studium anschaue, dann sind sie > fachlich über den Anderen, aber wehe, man versucht sich mit denen über > etwas zu unterhalten, was abseits der Elektronik ist. > > "Wann war der erste Weltkrieg?" > > "Ähhh, keine Ahnung..." > > Toll, ganz toll! Super das weiß ich auch nicht, zudem ich kein Zeitzeuge bin und mir die Kriege auch egal sind. Mir reicht das Geburtstags-Datum meiner Frau... das könnte für mich schlimmer Enden als jeder Weltkrieg wenn ich das nicht wüsste!
Interessierter schrieb: > Mir reicht das Geburtstags-Datum meiner Frau... > das könnte für mich schlimmer Enden als jeder Weltkrieg wenn ich das > nicht wüsste! Ich habe mich auch gewundert, dass ich schon zweimal Geburtstag hatte und sie noch gar nicht.
Richard H. schrieb: > Ich habe mich auch gewundert, dass ich schon zweimal Geburtstag hatte > und sie noch gar nicht. Wieso kennst du den Geburtstag von "Interessierter"s Frau?
Hallo Nemesis. Nemesis schrieb: > Ich kenne da Viele mit viel Allgemeinbildung, die weit weg sind von AHDS > oder so. Ist für mich nicht schlüssig. Genaugenommen ist ja schon der Begriff "Allgemeinbildung" stark kontextabhängig. Zu vielem, was einem auf dem Gymnasium alss Allgemeinbildung eingetrichtert wird, fehlte mir irgendwie der "Draht", obwohl ich da oft noch nicht einmals schlecht mit zurechtkam. Es war fremd und blieb fremd. > > Eher schon wird es so sein, dass einer komisch wird, wenn er die ganze > Zeit nur im dunklen Arbeitsraum sitzt. Ich kenne viele Arbeitsplätze von > Ingenieuren, wo ich nie arbeiten könnte: Dann kommt auch kaum einer vorbei und mobbt rum. ;O) Ok, der cheff macht immer noch Druck über e-mail. > > Komplett ohne Fenster, Halbdunkel, schlechte Luft, brummende > Klimaanlage, es riecht scharf nach Reinigungsmittel und Elektonik, > manchal löten die da auch nocht drin. Unfassbar. Gegen die Dunkelheit hilft ein Baustrahler...der Rest ist eher kein Problem. Ich bin in einer Schlosserei/Schmiede aufgewachsen, und habe anschliessend in der Stahlindustrie gelernt und in zig Industrieunternehmen gearbeitet. Auch z.B. Chemie und Sondermüllentsorgung über einen Verleiher. Glaub mir, was Du da oben bemängelst, ist eigentlich eher ein Paradies. ;O) > > Das ist die absoluten Kellerasseln! > > Würde mich nicht wundern, wenn DIE die Psychosen entwickeln. Eher umgekehrt. Solche Jobs begehre ich, als "geschützter Bereich", wenn es mir schlecht geht. ;O) Verletzte Tiere verstecken sich ja auch. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Hallo Nemesis. Nemesis schrieb: > Nunja, bei den Psycho-Neurol-Altklugologen ist es ja oft so, dass sie > ihre eigenen Erfahrungen drauf fussen lassen, was sie mit IHREN > Patienten so erleben. Und wer nur mit Kranken rumhängt, der gewinnt > vielleicht deshalb einen anderen Eindruck. Dir ist der Unterschied zwischen Neurologe und Psychologe klar? Die meisten "kranken" Fälle, die Neurologen bearbeiten, sind keine "Psychos" sondern Leute mit Problemen der Nerven in der Wirbelsäule oder den Extremitäten und so Kram. > Ausserdem suchen die immer > nach Gründen. Das ist sein Job. Wenn ich einen durchgebrannten Transistor repariere, mache ich mir auch Gedanken über den Grund des Durchbrennens. ;O) > > Ich kenne da Viele mit viel Allgemeinbildung, die weit weg sind von AHDS > oder so. Ist für mich nicht schlüssig. Das ist kein Argument. Ich kenne auch viele Autos, die einen kräftigen Motor haben und vernünftig fahren. Aber mir ist durchaus klar, dass eine gravierende Übermotorisierung bei nicht adäquatem Fahrwerk ein Sicherheitsrisiko ist. ;O) Wenn dann einer herkommt und sagt: einen stärkeren Motor in ein Auto einbauen, kann oft zu Problemen führen, dann hat er wohl Recht. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.