Hallo, ich wollte mal fragen, ob jemand ein Programm kennt, das mir automatisch eine Berechnungsvorschrift für einen Sensor generieren kann? Mir liegen Messergebnisse von Referenzsensoren vor. Mein selbstentwickelter Sensor liefert allerei Messdaten. Es wurden unterschiedliche Messungen durchgeführt, wie Ermittlung der Sensitivität, Langzeitstabilität sowie Verhalten auf Feuchte- und Temperatureinfluss. Für jede der Messungen finde ich mit der Hand am langen Arm Berechnungsvorschriften, mit denen ich den einen oder anderen Einfluss kompensieren kann, allerdings benötige ich eine einzelne Vorschrift, die mir aus den Sollgrößen und den gemessenen Größen eine allgemeingültige Vorschrift mit dem besten Ergebnis liefert. Ich(wir) konnte(n) hier bisher noch keine Systematik identifizieren. Gibt es KI-Programme o.ä., mit denen ich das bewerkstelligen kann? Die ich also mit meinen Sensoreingangsdaten von meinem untersuchten Sensor füttern kann und denen ich als Ausgangsgröße die Messwerte meiner Referenzsensoren übergebe, die mir dann eine Berechnungsvorschrift zu meinem Sensor liefern können? Ich hatte bereits von Programmen wie SNNS gelesen, weiß aber noch nicht ob das das richtige Werkzeug ist. Hat hier jemand Erfahrungen mit solchen Lösungen? Vielen Dank für eure Antworten.
Dass Du bisher keine Antwort erhalten hast, könnte auch daran liegen, dass Dein Text recht verschwurbelt klingt. Versuche die Fragestellung einfach nochmal mit anderen Worten! Meinst Du eine Sensorkennlinien- Linearisierung oder was?
Obi schrieb: > Meinst Du eine Sensorkennlinien-Linearisierung oder was? Für mich hört sich das eher nach einem Programm zur Schätzung der nichtliearen Messmatrix des Sensors mit einem mehrdimensionalen Eingangsvektor (Messparameter, Zeit (langzeit), Störgrößen wie Feuchte- und Temperatur) an.
Moin, Wolfgang schrieb: > Für mich hört sich das eher nach einem Programm zur Schätzung der > nichtliearen Messmatrix des Sensors mit einem mehrdimensionalen > Eingangsvektor (Messparameter, Zeit (langzeit), Störgrößen wie Feuchte- > und Temperatur) an. Ich glaube, er sagte: Gepriesen sind die Skifahrer... Ich glaube, es ist mehr als Gleichnis zu sehen, es bezieht sich mehr auf die ganze Wintersportindustrie... Oder doch was ganz anderes? Gruss WK
Okay, also nochmal: Es geht um die ganz allgemeine Frage, gibt es ein Programm, dass mir aus mehreren abhängigen und unabhängigen Signalen die mir ein Sensor liefert, gepaart mit den Signalen von Referenzsensoren eine Berechnungsvorschrift für meinen Sensor ableiten kann?
Du denkst wohl an eine Glaskugel und etwas Magie. Liebe App, mach was ich will.
Nein, aber bei sehr vielen abhängigen und unabhängigen Signalen die mir der Sensor liefert ist es einfach nicht mehr überschaubar welches Signal mit welchem verrechnet werden muss, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Ich bin sicher, dass ich nicht der erste bin, der vor einer solchen Aufgabe steht und das sich schon andere Leute in der Vergangenheit hierzu Gedanken gemacht haben. Nun war die Frage in die Runde, ob da jemand Softwarelösungen kennt.
Niemand hier, der sich in diesem Bereich auskennt?
Beschreib doch mal dein Anliegen so, daß man es verstehen kann. Sag, was du für Daten von Vergleichsmessungen hast und sag auch, was du von den Sensoren für Werte bekommst. Und schlußendlich, was soll herauskommen? Bring mal Daten auf den Tisch. Beispiele. So, daß man das auch nachvollziehen kann. David schrieb: > sehr vielen abhängigen und unabhängigen Signalen sagt nicht viel aus. Das kann alles oder nichts bedeuten. Wenn sich niemand was aus deinen viel zu allgemeinen Ausdrucksweisen herleiten kann, dann wirst du auch in Zukunft keine Antworten bekommen. Zeig mal ein oder mehrere Beispiele, welche Daten du hast und was du dir als Ergebnis vorstellst.
Hallo, wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hast du einen Sensor, der eine Messgröße misst. Sprich, du kennst deren Referenzwert und den Messwert. Jetzt möchtest du den Sensor kalibrieren (damit der Messwert dem Referenzwert entspricht). Die Kalibrierung soll dabei dann auch gleich noch Störgrößen kompensieren wie z.B. wechselnden Umgebungstemperatur und ähnliches. Soweit korrekt? Eine einfache aber aufwendige Möglichkeit dafür ist ein Lookup-Tabel. Um diesen zu verkleinern kann man den Abstand der Punkte vergrößern und dazwischen linear Interpolieren. Wenn man ein mathematisches Modell des Sensors hat kann man die freien Parameter beim Kalibrieren mittels Ausgleichsrechnung (auch Fitten genannt) berechnen. Wenn man überhaupt keinen Plan von seinem Sensor hat (das mathematische Modell unbekannt ist) kann man es durch eine Taylorreihenentwicklung annähern. Bedeutet in der Praxis, man nimmt Polynome und wählt den Grad so, damit die Näherung die gewünschten Anforderungen erfüllt. Komplett fertige Programme wirst du dafür nicht finden, weil dafür die Anforderungen von jedem viel zu speziell sind und es viele Programme gibt, die mit 2-10 Befehlen die Rechnungen auführen können. Als einfachs Programm fällt mir da spontan GNUPlot ein. Etwas aufwendiger, dafür mit mehr Optionen gibt es Matlab und Mathematica. Und sonst vermutlich noch hunderte weitere. Gruß Kai PS: Um den Aufwand beim Kalibrieren in Grenzen zu halten bietet sich dann noch die statistische Versuchplanung an, wenn man viele Einflussgrößen hat.
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Wenn ein Sensor kreuzsensitiv auf andere Einflussgrößen reagiert, müssen diese Einflüsse natürlich mit gemessen und kompensiert werden. Manchmal hat man bereits ein physikalisches Modell, dass in einer Kalibration parametrisiert wird. Alternativ werden ausreichend Stützstellen gemessen und ein beliebigeres Modell angefittet. Eine generische Software wird es dafür eher nicht geben. Ziel ist es ja immer, diese Charakterisuerung / Kalibration so genau wie nötig und so kompakt wie möglich zu formulieren. Das hängt sehr vom Vorwissen über die Übertragungsfunktionen ab. Um was für einen Sensor und um welche Kreuzsensitivitäten geht es denn?
Kai S. schrieb: > Jetzt möchtest du den Sensor kalibrieren (damit der Messwert > dem Referenzwert entspricht). Die Kalibrierung soll dabei dann auch > gleich noch Störgrößen kompensieren wie z.B. wechselnden > Umgebungstemperatur und ähnliches. Soweit korrekt? Was du beschreibst, hat mit Kalibrierung wenig zu tun. Eine Kalibrierung stellt die Abweichungen der vom Messgerät gelieferten Werte zu einem geeigneten Normal fest. https://de.wikipedia.org/wiki/Kalibrierung Damit ist noch kein Eingriff in die angezeigten Werte verbunden
David schrieb: > Gibt es KI-Programme o.ä., mit denen ich das bewerkstelligen kann? Die > ich also mit meinen Sensoreingangsdaten von meinem untersuchten Sensor > füttern kann und denen ich als Ausgangsgröße die Messwerte meiner > Referenzsensoren übergebe, die mir dann eine Berechnungsvorschrift zu > meinem Sensor liefern können? Es gibt evolutionäre algorithmen die besipielsweise Antennen (die ja auch nur EM-Sensoren sind) mit raffinierten Richtcharakteristik berechnen. https://de.wikipedia.org/wiki/Evolution%C3%A4rer_Algorithmus https://ti.arc.nasa.gov/m/pub-archive/1244h/1244%20%28Hornby%29.pdf David schrieb: > Ich hatte bereits von Programmen wie SNNS gelesen StuttgarterNeuronaleNetzeSimulator - Neuronale Netze muss man trainieren, die paar Referenzvektoren die du erwähnst, scheinen ein bißchen wenig. Und ob das Problem sich mit einem neuronalen Netzwerk abbilden lässt ist auch fraglich. MfG
Dergute W. schrieb: > Ich glaube, er sagte: Gepriesen sind die Skifahrer... > Ich glaube, es ist mehr als Gleichnis zu sehen, es bezieht sich mehr auf > die ganze Wintersportindustrie... Selig sind die Sensoren, denn ihre Berechnungsvorschrift wird automatisch generiert werden. ;-)
Über den Sensor kann ich weder etwas zeigen noch sagen, spielt aber für die eigentliche Frage auch überhaupt keine Rolle. butsu hat es im Prinzip erfasst, ich möchte das mathematisch physikalische Modell des Sensors anhand der Sensordaten die er mir selbst liefert und miterfassten Messdaten von Referenzsensoren ermitteln lassen. Quasi seine Übertragungsfunktion in Abhängigkeit der zu erfassenden Messgröße und der äußeren Störgrößen. Hierfür liegen mir 3 verschiedene Messreihen vor: 1. Empfindlichkeitsmessung auf die eigentlich zu erfassende Messgröße 2. Temperaturprofilmessung 3. Feuchteprofilmessung Diese drei Messreihen müssen nun zu einer Übertragungsfunktion des Sensor vereint werden und hierfür hätte ich gerne eine Software, die ich mit den Daten füttern kann und die mir diese Übertragungsfunktion aautomatisiert ermittelt.
David schrieb: > Hat hier jemand Erfahrungen mit solchen Lösungen? Ja, du brauchst ein Modell, dass deinen Sensor vernünftig beschreibt. Sonst brauchst du zu viele Freiheitsgrade in der Lösung. Die führen leicht dazu, dass zwischen deinen Kalibrierpunkten Unfug passiert und sich der Algorithmus bei der Lösungssuche im entsprechend vieldimensionalen Parameterraum verläuft. Mit weniger Freiheitsgraden bekommst du bei unpassendem Modell systematische Fehler, taugt also auch nichts.
David schrieb: > Über den Sensor kann ich weder etwas zeigen noch sagen, spielt aber für > die eigentliche Frage auch überhaupt keine Rolle. > > butsu hat es im Prinzip erfasst, ich möchte das mathematisch > physikalische Modell des Sensors anhand der Sensordaten die er mir > selbst liefert und miterfassten Messdaten von Referenzsensoren ermitteln > lassen. > > [...] > > und hierfür hätte ich gerne eine Software, die ich mit den Daten füttern > kann und die mir diese Übertragungsfunktion aautomatisiert ermittelt. Ich bezweifle, dass es dafür eine fertige Software gibt.
David schrieb: > Diese drei Messreihen müssen nun zu einer Übertragungsfunktion des > Sensor vereint werden und hierfür hätte ich gerne eine Software, die ich > mit den Daten füttern kann und die mir diese Übertragungsfunktion > aautomatisiert ermittelt. Ist vielleicht Kennlinienapproximation die verfahrensgruppe die du suchst? Oder https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichungsrechnung? Eine Übertragungsfunktion an sich wirft eigenlich keine Software aus. Man gibt in der regel eine Funktion (gern Modell genannt) vor und die Software ermittelt die parameter der Funktion/Modelles mit der besten Annäherung an die referenzwerte. Als Näherungsfunktion nimmt man polynome, Splines etc.. https://de.wikipedia.org/wiki/Spline-Interpolation An Software defür fällt mir spontan matlab ein. Aber vielleicht findet sich schon bei Excel/Open Office Calc was brauchbares. MfG,
David schrieb: > 1. Empfindlichkeitsmessung auf die eigentlich zu erfassende Messgröße > 2. Temperaturprofilmessung > 3. Feuchteprofilmessung Hast du Messungen die den kompletten N^3 großen Eingangswertebereich vollständig abdecken? Dann könnte ich dir weiterhelfen. Falls die 3 Messungen nur einen gemeinsamen Startpunkt haben und dann nur jeweils ein Parameter variiert wurde kann auch die beste Software nur erraten was dazwischen für ein Zusammenhang herrscht. Sind die 3 Messungen voneinander linear unabhängig? Dann wäre es sehr einfach. Kannst du vielleicht die Daten zur Verfügung stellen also (x1,x2,3)-->(y1,y2,...)? Dann könnte man dir vielleicht weiterhelfen. Welche Dimension haben eigentlich die Ein- und Ausgangsvektoren?
Wolfgang schrieb: > Ja, du brauchst ein Modell, dass deinen Sensor vernünftig beschreibt. Das heitere Sensor-Raten. Du hast also einen Sensor dessen genaue Funktionsweise Du nicht kennst. Also, in der Regel werden Sensoren konstruiert und man kennt deren Wirkung ziemlich genau. mfg Klaus
Daten kann ich leider nicht zur Verfügung stellen, unterliegt der Vertraulichkeit. Tatsächlich liegen mir nur Daten vor, in denen jeweils eine Größe verändert worden ist, sprich die Empfindlichkeit wurde nicht über Temperatur variiert. Klaus R. schrieb: > Also, in der Regel werden Sensoren > konstruiert und man kennt deren Wirkung ziemlich genau. Tja, ich sag mal so, unter dieser idealistischen Annahme haben wir den Sensor auch entwickelt, allerdings hat sich gezeigt, dass diese Idealvorstellung nichts mit der Realität zu tun hat.
David schrieb: > Tatsächlich liegen mir nur Daten vor, in denen jeweils eine Größe > verändert worden ist, sprich die Empfindlichkeit wurde nicht über > Temperatur variiert. OK, d.h. du hast nur linear unabhängige Daten und keine Ahnung wie der Zusammenhang zwischen den Größen ist? Dann kann man in 1. Näherung einfach annehmen dass die Daten linear unabhängig sind und bei de Messungen zunächst einzeln fitten (mit einer passenden funktion) und dann so multiplizieren dass sie in dem einzigen gemeinsamen messpunkt den du hast übereinstimmen. also f(x,y)=f1(x)*f2(y)*b das ist aber genauso falsch wie rätselraten. solange du nicht sagen kannst wie sich der sensor zwischen den werten verhällt/verhalten sollte kann auch die beste software nur unter irgend einer annahme irgend eine funktion vorschlagen.
KI schrieb: > Welche Dimension haben eigentlich die Ein- und Ausgangsvektoren? Die eigentliche Sensorgröße hat vier voneinander abhängige Eingangsvektoren, zzgl. der Temperaturinformation. Herauskommen soll eine Sensorgröße mit zwei unabhängigen Ausgangsvektoren zzgl. der Temperaturinformation. Für diese zwei Ausgangsvektoren liegen mir die zwei voneinander unabhängigen Ausgangsvektoren eines Referenzsensors und die Ausgangsvektoren eines Temperatursensors sowie Feuchtesensors vor. Auf Feuchte scheint mein Sensor allerdings nicht zu reagieren.
David schrieb: > butsu hat es im Prinzip erfasst, ich möchte das mathematisch > physikalische Modell des Sensors anhand der Sensordaten die er mir > selbst liefert und miterfassten Messdaten von Referenzsensoren ermitteln > lassen. Quasi seine Übertragungsfunktion in Abhängigkeit der zu > erfassenden Messgröße und der äußeren Störgrößen. > Hierfür liegen mir 3 verschiedene Messreihen vor: > > 1. Empfindlichkeitsmessung auf die eigentlich zu erfassende Messgröße > 2. Temperaturprofilmessung > 3. Feuchteprofilmessung Eine Software könnte bestenfalls ein Modell liefern, dass die Daten mit einem Minimum an Parametern mit der maximal erlaubten Abweichung annähert. Da eine riesige Anzahl an Modellen potentiell in Frage kommt, ist nicht gesagt, dass das gefundene Modell wirklich das effizienteste ist. Das ist es sogar sehr wahrscheinlich nicht. Kennt man aber das Messprinzip, und weiß theoretisch, welchen Einfluss z.b. die Temperatur auf die Messung hat, kann dies in der Kompensationsfunktion abgebildet werden. Das reduziert die Anzahl der Parameter oft gewaltig und es werden viel weniger Stützpunkte zur hinreichenden Charakterisierung des Sensors benötigt. Grundsätzlich müssen aber zunächst alle Einflussgrößen simultan variiert werden, um den Sensor zu charakterisieren. Einfach die Temperatur zu variieren während zwei andere Größen fixiert werden, reicht ziemlich sicher nicht...
David schrieb: > Tja, ich sag mal so, unter dieser idealistischen Annahme haben wir den > Sensor auch entwickelt, allerdings hat sich gezeigt, dass diese > Idealvorstellung nichts mit der Realität zu tun hat. Wenn das Modell nicht zum Sensor passt sollte man es sich nochmal anschauen und die Unzulänglichkeiten und vergessenen Punkte nachbessern, anstatt mit auf die Theorie zu schimpfen, nur weil man sie im ersten Anlauf nicht korrekt hinbekommen hat. Das Sensorkennfeld komplett ausmessen kann man machen, würde ich aber nur für einmalige Dinge anwenden, da sie sich bei kleinen Änderungen nur schwer anpassen lassen. Deine Aufgabe klingt aber nach etwas dauerhaftem oder gar Serienprodukt. Auch würde ich empfehlen einen Fachmann hinzu zu ziehen oder sich das Wissen auf dem Gebiet anzueignen. Die von dir angefragte Aufgabe wird üblicherweise in technsichen Studiengängen in den ersten vier Semestern behandelt. Gruß Kai
Fpga K. schrieb: > Als Näherungsfunktion nimmt man polynome, Splines etc.. Von Polynomen kann man nur abraten, wenn das nicht dem richtigen Sensormodell entspricht. Genau die machen fürchterlichen Ärger zwischen Stützstellen. Versuch mal eine simples sqrt(x)-Charakteristik durch ein Polynom niedrigen Grades zu approximieren. Splines sind wesentlich besser, erfordern aber viel mehr Parameter und erfordern eine entsprechen große Datenbasis zur Berechnung. Außerdem liefern sie keine greifbare Information über Alterung oder Abhängigkeit von Störgrößen. Das bleibt dann eine Black-Box.
David schrieb: > Tja, ich sag mal so, unter dieser idealistischen Annahme haben wir den > Sensor auch entwickelt, allerdings hat sich gezeigt, dass diese > Idealvorstellung nichts mit der Realität zu tun hat. Wenn Ihr vernünftig entwickelt, habt Ihr sicher eine Spezifikation erstellt, in der drinsteht welche Anforderungen der Sensor erfüllen soll. Wir wissen nicht, an welcher Stelle Euer bisher hergestelltes Produkt, oder sagen wir eher der Prototyp, von den Vorgaben abweicht. Wenn man nach Daten oder weiteren Informationen fragt, dann sagst Du: "Geht nicht, ist vertraulich." Wie genau stellst Du Dir das vor, dass man Dir hier helfen soll? Mit den bisher gemachten Angaben kann man nur sehr allgemeine Ratschläge geben, aber keinesfalls etwas was Euer spezifisches Problem löst.
Es geht auch um allgemeine Antworten auf eine allgemeine Frage. Die Frage lautet, gibt es Software, mit deren Hilfe ich ein mathematisch physikalisches Modell des Sensors auf Basis von den von mir genannten Messungen erstellen kann, um auf diese Weise eine Berechnungsvorschrift ableiten zu können, wie ich die einzelnen Sensordaten miteinander verrechnen muss, um die gesuchte Größe zu extrahieren. Dazu braucht niemand etwas genaues über den Sensor wissen, da die Frage für sich steht. Stell dir den Sensor als Black Box vor. Ich habe nun diverse Messungen an dieser Black Box durchgeführt und möchte nun ihre Übertragungsfunktion bilden. Dazu liegen mir drei verschiedene Messungen vor, um zwei Sensorgrößen daraus zu bestimmen.
Ich glaube wie gesagt nicht dass es für das spezifische Problem eine fertige Software gibt, die man nur noch mit Daten füttern muss. Man könnte versuchen eine Regressionsanalyse durchzuführen: https://de.wikipedia.org/wiki/Regressionsanalyse Dabei unterstützen können sicher Software-Tools wie Matlab oder GNU Octave. Theoretisch geht Regression auch mit Excel, aber als echter Ingenieur nimmt man natürlich was Gescheites.
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David schrieb: > Es geht auch um allgemeine Antworten auf eine allgemeine Frage. OK, alles klar. David schrieb: > Die > Frage lautet, gibt es Software, mit deren Hilfe ich ein mathematisch > physikalisches Modell des Sensors auf Basis von den von mir genannten > Messungen erstellen kann, um auf diese Weise eine Berechnungsvorschrift > ableiten zu können, wie ich die einzelnen Sensordaten miteinander > verrechnen muss, um die gesuchte Größe zu extrahieren. Nein, gibt es nicht in der Form, wie du sie suchst. David schrieb: > Dazu braucht niemand etwas genaues über den Sensor wissen, da die Frage > für sich steht. Falsch, aber dein Problem :-) David schrieb: > Stell dir den Sensor als Black Box vor. Ich habe nun diverse Messungen > an dieser Black Box durchgeführt und möchte nun ihre > Übertragungsfunktion bilden. Sowas macht man an der Uni mit einfachen Vioerpolen. :-) Kein Mensch würde soetwas als Profi machen. Da Deine Fragen aber eh nach Uni bzw. Jungingenieur klingen: mach so weiter, bis du verstehst, dass so ziemlich alle Anregungen bisher korrekt sind und DU dich auf der falschen Fährte befindest. David schrieb: > Dazu liegen mir drei verschiedene Messungen vor, um zwei Sensorgrößen > daraus zu bestimmen. Wie schon oben gesagt: Wemm man - im professionellem Umfeld - ein Sensor entwickelt, so hat man ein SEHR detailliertes Modell davon. Alles andere führt nur zu Problemen, wie du es gerade schmerzlich erfährst :-) Sucht euch einen Profi und hofft dass er euch (noch) helfen kann. Wenn ihr aber euer Wundersensor schon zu "weit" "entwickelt" habt, so wird der auch nur sagen: Neuentwicklung. Wenn ihr dazu das finanzielle nicht habt: Pech. So funktioniert es halt in der realen Welt...
Meinst Du vielleicht, hier haben sich 10 Leute verschworen, die den einen Link auf die SW zurückhalten, die genau das macht, was Du willst? Vermutlich nicht, oder? Was dann? Könnte da doch was dran sein, wenn die 10 Leute nur allgemeine Hinweise geben und nach Details fragen?
Für Dein Vorhaben wirst Du keine passende Software finden. Du hast eigentlich nur eine Chance aber die ist sehr zeitaufwändig. Allerdings hat sie mich schon des öfteren zum Ziel geführt. Wenn ich das richtig verstanden habe hast Du einen Sensor der in Abhängigkeit von 4 Eingangsgrößen ein Ausgangssignal liefert. Du mußt mehrere Messreihen machen. Dabei ist eine Eingangsgröße variabel die 3 anderen mußt Du konstant halten. Jetzt machst Du eine Messreihe, also die variable Eingangsgröße ändern und die zugehörigen Ausgangswerte notieren. Am besten alles in eine Tabellenkalkulation schreiben. Jetzt eine der 3 konstanten Eingangsgrößen ändern und das ganze noch einmal. Und so mußt Du Schritt für Schritt mit allen konstanten Parametern verfahren. Du bekommst dann eine Art Kennlinienschar wie bei Transistorkennlinienfeldern. Du muß nun für die erste variable Eingangsgröße eine Formel finden, die den Verlauf jeder einzelnen Kennlinie mit guter Näherung beschreibt. Eine grafische Darstellung der Kennlinien ist dabei von Vorteil, da man so erst mal die Grundform (quadratisch, exponentiell etc) abschätzen kann. Jetzt muß man so eine Art Arbeitspunkt durch die Kennlinienschar legen Damit kann man Abhängigkeit der Kennlinie vom ersten Parameter ermitteln. Dasselbe macht man mit dem 3. und 4. Parameter (Eingangsgröße). Das ist zwar sehr aufwendig aber letztendlich zielführend. Zeit wirst Du aber schon investieren müssen. Sobald Du einen Algorithmus gefunden hast der Deine Kennlinie halbwegs gut abbildet, kann man das ganze mit einem mathematischen Simulationsprogramm verfeinern. Gruß Zeno
David schrieb: > Daten kann ich leider nicht zur Verfügung stellen, unterliegt der > Vertraulichkeit. [...] > Tja, ich sag mal so, unter dieser idealistischen Annahme haben wir den > Sensor auch entwickelt, allerdings hat sich gezeigt, dass diese > Idealvorstellung nichts mit der Realität zu tun hat. Tja, ich sag mal so, ihr dachtet, ihr seid die Größten, und jetzt habt ihr einen so dollen Sensor, bei dem ihr weder versteht wie er funktioniert, noch in der Lage seid, ein wenig Grips zu investieren. Statt dessen sollen irgendwelche Foren-Schreiberlinge einen Link auf eine Wundersoftware posten, die euch alle Probleme von der Backe nimmt. Es hat schon einen Grund, warum die meisten Erfindungen/Unternehmen etc. einfach nur scheitern: Ganz einfache infantile Naivität.
Überlegener schrieb: > Tja, ich sag mal so, ihr dachtet, ihr seid die Größten Das ist nicht gesagt. Es gibt auch Fälle, bei denen ein Jungingenieur ohne eigenes Verschulden in eine Aufgabe reingesteckt wird, die für ihn einfach eine Nummer zu groß ist. Das hier klingt so ein bisschen danach.
David schrieb: > Es geht auch um allgemeine Antworten auf eine allgemeine Frage. Die > Frage lautet, gibt es Software, mit deren Hilfe ich ein mathematisch > physikalisches Modell des Sensors auf Basis von den von mir genannten > Messungen erstellen kann Ein mathematisches und ein physikalisches Modell sind verschiedene Dinge. Das physikalische Modell gibt dir Auskunft über innere Zustände deines Messsystems, erfordert aber, das im systemtheoretischen Sinne Beobachtbarkeit der Zustände gegeben ist.
Mark B. schrieb: > Überlegener schrieb: >> Tja, ich sag mal so, ihr dachtet, ihr seid die Größten > > Das ist nicht gesagt. Es gibt auch Fälle, bei denen ein Jungingenieur > ohne eigenes Verschulden in eine Aufgabe reingesteckt wird, die für ihn > einfach eine Nummer zu groß ist. Es könnt auch eine unlösbare Nummer sein. Promotionsstudenten werden kenn an Aufgaben ersetzt wo es der Doktorvater einfach erfahren möchte ob es überhaupt funktioniert. Oder ein Cent-fuchser ist der meinung das es auch billiger funktioniert wenn man nur lang genug die Peitsche in der Entwicklungsabteilung schwingt. Neuronale Netzte nimmt gern für Probleme her die man analytisch nicht lösen kann (oder will). Darauf deutete der TO auch mit dem Verweis auf den SNNS hin. NeuroNetzte kenn ich aber hauptsächlich in der Mustererkennung und halte die hier für fehl am Platz. Hemdsärmlig würde ich es mit einer stückweisen B-Spline approximation als math. Modell versuchen, für ein physikalisches Modell müsste man das ganze als Differntialgleichungssystem darstellen. Da gibt es paar Ansätze in der Akustik (?elektroanaloges Ersatzschaltbild?), das kann man aber nicht im Forum klären. Mal als Einstieg: http://medi.uni-oldenburg.de/download/docs/lehre/pichl09/03_Hudde.pdf MfG,
Mark B. schrieb: > Ich glaube wie gesagt nicht dass es für das spezifische Problem eine > fertige Software gibt, die man nur noch mit Daten füttern muss. > > Man könnte versuchen eine Regressionsanalyse durchzuführen: > https://de.wikipedia.org/wiki/Regressionsanalyse > > Dabei unterstützen können sicher Software-Tools wie Matlab oder GNU > Octave. Theoretisch geht Regression auch mit Excel, aber als echter > Ingenieur nimmt man natürlich was Gescheites. Zu dem Wiki-Artikel: "Dabei kann die Form der Funktion bereits weitgehend durch das verwendete Verfahren festgelegt sein. Lineare Regression etwa betrachtet nur lineare Funktionen f, logistische Regression betrachtet nur logistische Funktionen" Die Funktion ist zwar linear in den Parametern, aber nicht notwendigerweise in den Variablen... da kann alles stehen (log, sqrt, pow, exp), auch kann eine Variable mehrfach vorkommen, um bspw. die Parameter für ein Polynom n-ten Grades zu bestimmen usw. Wenn es nicht zuviele Parameter sind, könnte man da durchaus automatisch alle möglichen Kombinationen durchspielen... http://creativemachines.cornell.edu/natural_laws Kombiniert symbolische Regression mit evolutionären Ansätzen Paper "Distilling Free-Form Natural Laws from Experimental Data" http://creativemachines.cornell.edu/sites/default/files/Science09_Schmidt.pdf
@David: Was Du suchst, wird m.E. unter dem Begriff "multivariate Datenanalyse" zusammengefaßt. Die geschilderte Problemstellung kommt in der Chemie sehr häufig vor (Chemometrie, NIR-Spektroskopie, Qualitätsparameter in Abhängigkeit von Prozeßparametern). Ich persönlich verwende zwei Programmpakete: SIMCA von Umetrics http://umetrics.com/products/simca Sehr mächtig, sehr gute Dokumentation. Design Expert von Statease http://www.statease.com/dx10.html Einfacher als SIMCA, kann auch Factorials aufstellen und auswerten, gute Doku und Tutorials. Mit beiden kommst Du m.E. zum Ziel, meine Empfehlung aufgrund des bisher von Dir Geschilderten ist klar Design Expert, weil es eine sehr gute Benutzerführung hat. Beide Firmen bieten kostenlose 30-Tage-Testversionen an. Du mußt Dir nur die Zeit nehmen - zum Einarbeiten und Verstehen. Viel Erfolg
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