Hallo, Ich habe noch ein paar alte Akkus (Handy, DECT Telefon, Kamera, ...) gefunden, alle Li-On mit 3.7V Nennspannung, die ich gerne zum Betreiben kleinerer Schaltungen verwenden möchte. Muss ich etwas beachten, oder kann ich die Akkus alle mit einem x-beliebigen LiOn-Ladegerät laden?
Du kannst im Grunde genommen jeden LiIon-Lader verwenden, der sicherstellt, dass 4,2V nichT überschritten werden. Mehr als 1A anfänglichen Ladestrom sollte er auch nicht liefern. Verwende aber nur Akkus die nicht schon tiefentladen waren und schmeiße alles unter 2V weg, da sich sonst Kupferverbindungen in dem Akku niederschlagen können die zu den gefürrchteten Feuerchen führen können. Ichbin
Ich hab sowas auch schon mit ner MC34063 Stepdown Schaltung geladen, Wirkungsgrad ist aber nur so grob 60%. Wenn man weiss was man tut sind Li-Ion recht gutmütig. Sonst was mein Vorschreiber sagt, mit der einen Anmerkung: Nicht 1A Ladestrom sondern 1C. Also 2,3A bei einem 2300mAh Akku, 5A bei einem 5Ah Akku usw. Wenn du Akkus etwas länger halten sollen, lädst du die auf 4 oder 4,1V auf. Hohe Spannung und hohe Temperaturen mögen die nicht. Und wenn die beim laden deutlich warm werden: Weg damit.
Prima, vielen Dank euch für die Tipps! Also sind die Tiefenentladenen wirklich reif für den Elektroschrott?
Unter 2V auf jeden Fall, 2-3V kann gehen aber die haben dann schon große Schäden. Wenn du die auf 4,2V auflädst wirst du feststellen dass die eine sehr große Selbstentladung haben und innerhalb von Stunden auf 3,6-3,9V abfallen. Weiterhin werden die beim Laden aus dem gleichen Grund recht warm. Die funktionieren noch, aber froh wirst du damit nicht. Von der Brandgefahr durch Erwärmung mal ganz abgesehen.
Alte Zellen - besser entsorgen. https://www.bluewin.ch/de/news/vermischtes/2016/1/8/modellbau-akku-verursachte-grossbrand-in-steckborn.html Kürzlich eben solch ein Fall in Österreich, da war das aber im Keller. Mit schönen verbrannten Oszilloskopen, Signalgeneratoren und und und drumherum. Auch dort Millionenschaden. Grobe Daumenpeilung: Wenn du Fragen musst, besser wegwerfen. Also nur das machen, bei dem du dir sicher bist - und bitte unter Aufsicht und in feuerfester Umgebung (Steinware, Glasschüssel, ...)
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Sascha schrieb: > Unter 2V auf jeden Fall, 2-3V kann gehen aber die haben dann schon große > Schäden. Wenn du die auf 4,2V auflädst wirst du feststellen dass die > eine sehr große Selbstentladung haben und innerhalb von Stunden auf > 3,6-3,9V abfallen. > Weiterhin werden die beim Laden aus dem gleichen Grund recht warm Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe schon sehr viele alte Li-Ion-Zellen untersucht (weit über 100 aus Schraubern, Handys und Laptops). Auch die tiefentladenen hatten meist noch 100% Kapazität, haben fast keine Selbstentladung, keinen hohen Innenwiderstand und werden nicht warm beim Laden. Selbst ein Pack (Hitachi-Schrauber) mit 0,3V-Rest-Spg hatte noch 85% Kapa, keine Selbstentladung, keine Erwärmung und normal niedrigen Innerwiderstand. Ich vermute, die meisten sind Li-Mangan-Zellen, die scheinen robust zu sein. Ich habe auch aus Sicherheitsgründen inzwischen alle Zellen unter 2V entsorgt. Die allgemeinen Warnungen sind bestimmt berechtigt. Aber dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwelche Mängel zeigen, kann ich nicht bestätigen.
Das ist ja das Problem - die Zellen können noch ok sein, jedoch bilden sich bei Tiefentladung metallische Lithium-Ablagerungen - in Dendritenform. Die wachsen erst langsam, dann immer schneller. Und Spitze Dinge können Folien durchstechen. In diesem Fall den Separator von Anode und Kathode. Ein Kurzschluss entsteht, mit Hitzeentwicklung. Die Hitze schmilzt mehr Separator weg, ... Thermal Runway. Da man in die Zelle nicht reingucken kann und damit abschätzen, oh, hält bestimmt noch fünf Monate/ ein Jahr/ zwei Wochen, sollte man vernünftig handeln. Die Versicherung findet bewusst eingegangenes Risiko sicher sehr interessant. LiMn ist robuster, was Stromabgabe und Malträtieren anbelangt. Auch die Zellen damit erhitzen, Gasen jedoch wesentlich weniger aus. Das kommt in Handys, also die alten Zellen im hiesigen Thread-Start, nicht zum Einsatz, das sind gar bösartige LiPos. Durch einen LiMn kannst du ohne Brand einen Nagel durchhauen. Ein LiPo hingegen macht Silvester.
Hermann schrieb: > Sascha schrieb: >> Unter 2V auf jeden Fall, 2-3V kann gehen aber die haben dann schon große >> Schäden. Wenn du die auf 4,2V auflädst wirst du feststellen dass die >> eine sehr große Selbstentladung haben und innerhalb von Stunden auf >> 3,6-3,9V abfallen. >> Weiterhin werden die beim Laden aus dem gleichen Grund recht warm > > Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe schon sehr viele alte > Li-Ion-Zellen untersucht (weit über 100 aus Schraubern, Handys und > Laptops). Auch die tiefentladenen hatten meist noch 100% Kapazität, > haben fast keine Selbstentladung, keinen hohen Innenwiderstand und > werden nicht warm beim Laden. > > Selbst ein Pack (Hitachi-Schrauber) mit 0,3V-Rest-Spg hatte noch 85% > Kapa, keine Selbstentladung, keine Erwärmung und normal niedrigen > Innerwiderstand. Ich vermute, die meisten sind Li-Mangan-Zellen, die > scheinen robust zu sein. > > Ich habe auch aus Sicherheitsgründen inzwischen alle Zellen unter 2V > entsorgt. Die allgemeinen Warnungen sind bestimmt berechtigt. Aber dass > sie mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwelche Mängel zeigen, kann ich > nicht bestätigen. Bei mir war die Wahrscheinlichkeit dafür grob 50%. Waren Zellen aus einem Notebook und Wikipedia sagt dass 90% aller hergestellten Zellen LiCoO2 sind. Wäre also möglich dass die diesen Effekt zeigen und LiMangan nicht oder nicht so stark. Aber wie bereits gesagt wurde: Im Zweifel lieber weg damit.
Sascha schrieb: > Aber wie bereits gesagt wurde: Im Zweifel lieber weg damit. Sehe ich inzwischen auch so. Den genauen Typ habe ich bisher auch nicht sicher heraus gefunden. Die Bezeichnungen auf den Zellen haben nicht viel hergegeben, LiMn ist nur Vermutung: aus Schraubern: JLNW13, US18650V(VT) Sony, BM18650Z, ICR18650 Laptop: ICR18650-18 SCR, Flachzellen HKIPHTA Fujitsu Ob die Entsorgungsgrenze <=2V reicht, bleibt unsicher. Vielleicht lege ich sie noch höher.
Die 18650er Zellen lesen sich alle wie absolut übliche Sanyo/Panasonic/Whatever Standardzellen und das werden wohl LiCoO2 sein. Bei den Flachzellen bin ich mir nicht sicher. Das können auch LiPo in Beuteln sein, das ist vermutlich billiger herzustellen als prismatische Metallgehäuse.
Sascha schrieb: > Die 18650er Zellen lesen sich alle wie absolut übliche > Sanyo/Panasonic/Whatever Standardzellen und das werden wohl LiCoO2 sein Vielen Dank! Ich habe auch noch etwas herausgefunden: Die US18650V von Sony sind sog. IMR-Akkus mit LiMn2O4 Das sollen eigensichere Akkus sein, hochstromfähig, ungeschützt mit nicht sehr hoher Kapazität. Früher beliebt bei Modellbauern, sie werden dort als Konion-Akkus bezeichnet. Ja, eigensicher, kein Wunder dass bei mir kein Problem aufgetreten ist. Angeblich kann man da ja Nägel durchschlagen. Habe auch schon mal einen aufgehackt und ins Wasser geworfen - nichts passiert. Außer IMR (LiMn2O4) gibt es noch ICR (LiCoO2) und IFR (LiFePO4). Aber eine vernünftige Info-Seite habe ich dazu noch nicht gefunden. Die Flachzellen HKIPHTA (Akku FPCBP62) aus dem Fujitsu-Lifebook haben schon einen Blechmantel und nicht so eine Tüte wie die LiPos.
Vielen Dank! Gut, dann bin ich wirklich vorsichtig und entsorge die alten Zellen. Hätte nicht gedacht, dass das so katastrophale Folgen haben kann..
Naja katastrophal ist leicht übertrieben aber die Risiko/Nutzen Rechnung stimmt auf jeden Fall nicht ;)
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