Forum: PC Hard- und Software Erfahrungen mit SD-Karten für BackUp


von Karl-Heinz (Gast)


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Hallo,

hat hier jemand Erfahrungen mit Datensicherungen auf SD-Karten oder 
kennt jemand die Arbeitsweise aktueller SD-Karten so gut, dass er 
abschätzen kann, ob so etwas unter bestimmten Voraussetzungen Sinn 
macht?

Bezahlbare Sticks sind leider ziemlich langsam und müssen durch Ausfälle 
auch gelegentlich entsorgt werden (einige von denen sind nur noch 
Read-Only und ich möchte die nicht mit all meinen Daten im Rahmen der 
Garantie einschicken). Festplatten und SSDs sind ja noch relativ teuer, 
da käme ich bei 2 BackUp-Medien pro Rechner für die ganze Familie auf 
einige hundert Euro, und wie lange die dann halten ist ja auch nicht 
sicher.

Die zu sichernden Datei-Typen sind durchwachsen, nur selten ziemlich 
große Boliden wie Mailbox-Datenbank-Dateien, die insgesamt auch schon 
ein paar GB groß sein können, überwiegend jedoch viele kleine Dateien, 
wie Word-Dokumente. Daneben aber auch viele Bilder mit Dateigrößen im 
unteren einstelligen MegaByte-Bereich. Die Mailbox-Dateien werden dabei 
so gut wie immer jedes mal erneut kopiert, weil ich ja fast täglich 
damit arbeite. Die zu sichernde Datenmenge dürfte sich in den nächsten 
Jahren zwischen aktuell 15 GB und maximal 30 GB bewegen.

Die Frage ist jetzt, ob ich eventuell mit SD-Karten oder irgend etwas 
anderem besser fahre als mit diesen elendigen USB-Sticks?
Bei den Sticks habe ich das Gefühl, dass die nicht nur bei der 
Schreibrate langsamer sind als Festplatten, sondern auch von der 
Zugriffszeit her drastisch einbrechen, sobald man viele kleine Dateien 
kopiert. Wenn man sich die Amazon-Rezensionen durchliest, darf man 
eigentlich gar keinen Stick mehr kaufen. Die Serien-Streuung der 
Hersteller scheint von "totaler Schrott" bis "funktioniert wie 
beschrieben" zu variieren. Die reinste Lotterie!

Oder sind SD-Karten der selbe Schrott, mit den selben grottigen 
Pseudo-Wear-Leveling-Algorithmen, nur ohne ein griffiges Gehäuse? Die 
Rezensionen nützen mir bei SD-Karten nicht viel, weil die Masse der 
Kunden diese für Digital-Kameras kauft und da allenfalls die 
sequenzielle Schreibrate bei RAW-Bildern oder Videos bewertet wird. Bei 
den SD-Karten gibt es wohl offiziell maximal Class 10, dafür sind die 10 
MB dann wohl zumindest beim sequentiellen Schreiben garantiert? Es gibt 
aber diverse "aufgebohrte" SD-Karten mit Schreibraten von "bis zu 40 MB 
pro Sekunde", die gar nicht mal so viel Geld kosten (32 GB knapp über 20 
Euro). Die Frage ist jetzt, ob diese Schreibrate a) ehrlich ist und b) 
nicht total einbricht, sobald man mal mehr als 100 kleine Dateien auf 
die Karte schiebt?

Viele Grüße

von (prx) A. K. (prx)


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Speziell Windows hat aufgrund der Art, wie es mit Wechseldatenträgern 
umgeht, seht hohe Kosten pro Erzeugung eines Files. Wenn man also viele 
kleine Files auf solchen Datenträgern unterbringen will, und nicht 
beliebig viel Zeit hat, empfiehlt es sich, sie vorher in Containern zu 
verpacken und erst dann dort zu parken. ZIP käme da in Frage, selbst 
wenn sich Komprimierung nicht lohnt.

von Klaus W. (mfgkw)


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SDCard und Sicherheit sind auch zwei verschiedene Dinge.
Ohne Benutzung fehlt ein gelegentliches Refresh, und mit Benutzung gehen 
sie halt irgendwann dadurch kaputt. Du kannst es dir aussuchen ...

Backup würde ich es nicht nennen.

Evtl. sind Blu-Ray in Form von M-Disc eine Alternative:
https://de.wikipedia.org/wiki/M-Disc

Oder halt Bänder ()z.B. LTO, aber komischerweise wehren sich inzwischen 
die meisten dagegen - was ich nicht verstehe.
Muß ja nicht DAT sein :-)

von Klaus W. (mfgkw)


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A. K. schrieb:
> Speziell Windows hat aufgrund der Art, wie es mit Wechseldatenträgern
> umgeht, seht hohe Kosten pro Erzeugung eines Files. Wenn man also viele
> kleine Files auf solchen Datenträgern unterbringen will, und nicht
> beliebig viel Zeit hat, empfiehlt es sich, sie vorher in Containern zu
> verpacken und erst dann dort zu parken. ZIP käme da in Frage, selbst
> wenn sich Komprimierung nicht lohnt.

Was aber auch nicht gegen Alzheimer auf der Karte hilft...

von (prx) A. K. (prx)


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Klaus W. schrieb:
> SDCard und Sicherheit sind auch zwei verschiedene Dinge.

Orwell in der Technik, bei "Secure Digital Memory Card". ;-)

von Klaus W. (mfgkw)


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Das "Secure" in "SDCard" ist ähnlich realistisch wie "christlich" in 
CDU/CSU.
Zudem bezog es sich auch nie auf die Datensicherheit, sondern auf DRM...

von Klaus W. (mfgkw)


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Um es positiv auszudrücken (ich soll ja nicht immer so lästern):
SDcard ist sicherer als Floppy Disc.

von (prx) A. K. (prx)


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Klaus W. schrieb:
> Oder halt Bänder ()z.B. LTO, aber komischerweise wehren sich inzwischen
> die meisten dagegen - was ich nicht verstehe.

Schon mal ein Laptop mit Bandlaufwerk gesehen? ;-)

LTO ist für Backup und Archivierung ziemlich gut, aber die Hürde für den 
Einstieg ist hoch. Kein Thema in Firmen, sehr wohl aber eines für 
Privatleute.

von Klaus W. (mfgkw)


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Sorry, von Laptop habe ich nichts gesehen.

Aber zumindest M-Disc gibt es bezahlbar als externes USB-Laufwerk (habe 
eines hier stehen von LG).

: Bearbeitet durch User
von Ja. Mach. (Gast)


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Ich verwende SD Cards fuer ein Tagesbackup. Geht gut.

von Sascha W. (sascha-w)


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Karl-Heinz schrieb:
> Hallo,
> Festplatten und SSDs sind ja noch relativ teuer,
> da käme ich bei 2 BackUp-Medien pro Rechner für die ganze Familie auf
> einige hundert Euro, und wie lange die dann halten ist ja auch nicht
> sicher.
Ich weiß ja nicht wie du drauf kommst, aber Festplatten sind immer noch 
der billigste Speicher. Und halten tun die als BU-Platte warscheinlich 
am längsten. Wenn du natürlich für jeden Rechner eine eigene 
Backupplatte anschaffst macht das bei den paar GB keinen Sinn. Nimm eine 
oder auch zwei Platten - aber für alle Rechner zusammen.

Sascha

von mhh (Gast)


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Klaus W. schrieb:
> Evtl. sind Blu-Ray in Form von M-Disc eine Alternative:
> https://de.wikipedia.org/wiki/M-Disc

Mal abgesehen von der in meinen Augen viel zu geringen Datensicherheit 
bzgl. der hohen Datendichte - gerade BR als solche überdauert stofflich 
doch am längsten (LTH natürlich ausgeklammert). M-Disc ist IMHO eher nur 
als DVD sinnvoll.

Karl-Heinz schrieb:
> Die zu sichernde Datenmenge dürfte sich in den nächsten
> Jahren zwischen aktuell 15 GB und maximal 30 GB bewegen.

Mit ein bis zwei Festplatten und einer 50er Cakebox DVD Rohlingen 
passender Sorte kommt man recht weit und es ist bezahlbar. (Bei M-Disk 
dann die 10er Packung.)

von rammler (Gast)


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https://de.wikipedia.org/wiki/DVD-RAM
Und was sagen denn die SDCARD "Vernichter" zu SSDs ?
Die sind ja gaaanz anders gebastelt ...

von Marc S. (marc_s86)


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Eine 8TB platte gibts schon für 220€, Kauf dir 2 Stück und ein Gehäuse 
das raid 1 kann, das ganze hängt du in ein Gigabit LAN und du hast 
ausreichend Platz für 500 Backups. Und wenn eine platte ausfällt 
schiebst du eine neue rein und am nächsten morgen ist die 
Datensicherheit wieder gewährleistet.

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