Moin, ich möchte mit dem Ausgang eines Komparators eine Last (Warnleuchte) schalten. Allerdings soll da eine Zeitkonstante rein, damit ich nicht durch irgendwelche Störimpulse etc. die Warnleuchte ständig am Flackern habe. Am Eingang des Komparators etwas zu machen, scheidet leider aus, da mir dieser Schaltungsteil für Änderungen nicht zur Verfügung steht. Ich würde jetzt mit dem Ausgang des Komparators (0 Volt oder 8 Volt) über ein R-C-Glied auf die Basis eines Transistors gehen und mit diesem dann die Warnleuchte schalten (E auf Masse, C über Last an Plus). Ist das so korrekt? Ich müsste also den Kondensator mit den 8 Volt vom Komparator über das R-C-Glied auf ca. 0,7 Volt aufladen, damit der Transistor durchschaltet. Aber wie berechne ich jetzt R und C? R darf ja nicht beliebig hoch werden, damit der Basisstrom noch reicht, um den Transistor in die Sättigung zu schalten. Irgendwie habe ich Schwierigkeiten mit der Berechnung, da mir eine Spannung von 8 Volt zur Verfügung steht, der Kondensator aber nur bis 700 mV aufgeladen werden muss.
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Mathenichtversteher schrieb: > Aber wie berechne ich jetzt R und C? Nimm den LM555. Im Datenblatt stehehn die Berechnungen. Mit einem einzelnen Transistor wird das alles sehr ungenau und lastabhängig.
Mathenichtversteher schrieb: > ich möchte mit dem Ausgang eines Komparators eine Last (Warnleuchte) > schalten. Allerdings soll da eine Zeitkonstante rein, damit ich nicht > durch irgendwelche Störimpulse etc. die Warnleuchte ständig am Flackern > habe. Sowas regelt man typischerweise über eine Hysterese des Komparators. dieser Schaltungsteil für Änderungen nicht zur Verfügung steht. > Ich würde jetzt mit dem Ausgang des Komparators (0 Volt oder 8 Volt) > über ein R-C-Glied auf die Basis eines Transistors gehen und mit diesem > dann die Warnleuchte schalten (E auf Masse, C über Last an Plus). Ist > das so korrekt? Theoretisch schon. So etwas ist aber rechtstöranfällig und kann zum Flackern o.ä. führen. Besser baut man eine solche Schaltung mit einem weiteren Komparator.
Harald W. schrieb: > Mathenichtversteher schrieb: > >> ich möchte mit dem Ausgang eines Komparators eine Last (Warnleuchte) >> schalten. Allerdings soll da eine Zeitkonstante rein, damit ich nicht >> durch irgendwelche Störimpulse etc. die Warnleuchte ständig am Flackern >> habe. > > Sowas regelt man typischerweise über eine Hysterese des Komparators. > dieser Schaltungsteil für Änderungen nicht zur Verfügung steht. Genau, und finden kann man sowas möglicherweise unter Schmitt-Trigger. Da diese Änderung nicht möglich zu sein scheint, hier ein weiterer Lösungsvorschlag: Man kann hinten an den Ausgang des Komparators ein nachtriggerbares Monoflop hängen. Das kann man sich auf die verschiedensten Arten bauen. Z.B. mit einem 555er.
Zeitkonstante tau=R*C U(t) = 1-e^(-t/tau) So berechnet man die Spannung. Setzt man 0,7V für U ein, ergibt sich nach Umformung t. Aber schwer genau ist das nicht, da eine be-Strecke nicht genau bei 0,7V leitet und auch nicht sehr niederohmig ist. Statt dem Transistor lieber einen Komparator nehmen. Da kann man dann die Schaltschwelle per Poti einstellen. Weil: Genau die berechneten Bauteilwerte bekommt man eh nicht, den Kondensator kann man ja noch vorgeben in der Rechnung, aber dann fällt irgendwie ein 5342 Ohm Widerstand an.
Ein RC-Glied ist durchaus eine sinnvolle Möglichkeit. Sie hat den Vorteil, dass sie gedanklich einfach zu fassen ist. Ausserdem ist sie ohnehin ein Wegpunkt auf dem Weg zum Elektronik-Verständnis. (Der Vorschlag mit dem Monoflop ist natürlich auch sinnvoll - das ist aber doch ein wenig komplizierter). Um die Schaltung - welche auch immer - einfach mal am Schreibtisch auszuprobieren, schlage ich einen Schaltungssimulator vor. Da gibt es verschiedene - z.B. LTSpice. Aber es gibt auch einfacher zu bedienende Simulatoren. Da müsstest Du mal nach suchen. (z.B. auch hier im Forum). Zu der RC-Schaltung selbst: Mit nur einem Widerstand und einem Kondensator, - also dem Urtypus des RC-Tiefpasses -, wird sich der Kondensator immer, falls die Zeit lang genug ist, auf die volle Spannung aufladen. Es ist auch richtig, das der Transistor, ungefähr bei 0,7V voll durch schaltet. An sich ist das in Deinem Fall aber kein Problem, da man annehmen kann, dass die Schaltgeschwindigkeit (im Vergleich etwa zur "Transitfrequenz") recht gering ist. Dennoch sind Deine Bedenken prinzipiell berechtigt. Sie zu beachten, würde höhere Schaltgeschwindigkeiten erlauben - wir reden aber da von Grössenordnungen von Kilohertz oder mehr. Eine Änderungsgeschwindigkeit die Du visuell gar nicht mehr siehst. Auch wird der Basisstrom damit höher als nötig sein. Solange sich das aber in den Grenzen des Datenblatts aufhält, geht nichts kaputt und die Schaltung funktioniert. Der Kollektorstrom darf natürlich auch nur unterhalb der zulässigen Werte sein. Das aber hängt im wesentlichen von der Last ab. Der Basisstrom kann nicht mehr bewirken als der Lastwiderstand zulässt. Kurz: In Deinem Fall schadet es nichts wenn an der Basis die volle Eingangsspannung anliegt. Dennoch wäre es ein interessantes und lehrreiches Problem. Es gibt zwei Varianten, von denen Du eine genannt hast. 1. Die Spannung über den Kondensator steuert den Transistor durch sobald 0,7V erreicht sind (und kann und wird weiter auf 8V steigen). 2. Wie bei 1. steigt die Spannung auf 8V ABER sie wird durch einen Spannungsteiler auf etwas mehr als 0,7V geteilt. (Diese 0,7V sind nur ein Daumenwert - kein absoluter Wert). Ein wenig Mathematik kannst Du Dir dennoch nicht ersparen. Die wichtigste ist in diesem Zusammenhang, dass nach der Formel tau = R*C, woraus sich eine Zeit ergibt, nach der der Kondensator 63% der anliegenden Spannung hat. Zusammen mit dem schon erwähnten Simulator sollten diese Informationen hinreichend sein. Falls nicht, stelle bitte ein spezifische Frage. Ich hoffe das hilft Dir weiter. (Tut mir leid, aber schlüsselfertige Lösungen pflege ich nicht zu posten).
1234567890 schrieb: > Man kann hinten an den Ausgang des Komparators ein nachtriggerbares > Monoflop hängen. Das kann man sich auf die verschiedensten Arten bauen. > Z.B. mit einem 555er. Das 555-IC ist nicht nachtriggerbar, das 4538-IC dagegen schon.
Ich glaube nicht, dass hinter dem RC-Glied von der Basis des Transistors nach Masse mehr als die ca. 700 mV auftreten werden...
Das hängt sehr stark vom Strom ab der da reinfließt. Siehe Diodenkennlinie.
Moin, Wundert mich ja, dass bislang nur Monoflops, Komperatoren bzw. Schmitttrigger so waermstens empfohlen wurden. Das ganze geht doch auch sicher gaaaanz einfach mit einem PIC/AVR/ARM52-Octacore(mit RealTime-Linux)... :-D Vielleicht erstmal das Ganze etwas aufdroeseln: Wenn man mal den Kondensator und die Zeitkonstanten,etc. bla. alles weglaesst: Wie gross ist denn dann der Widerstand, der den Basisstrom auf's richtige Mass begrenzt? Und dann mal ganz langsam und vorsichtig Richtung Zeitkonstante: Wie lange (z.B. in msec) sollte denn der Komperator schon 8V liefern, bevor der Transistor durchschaltet? Gruss WK
Mathenichtversteher schrieb: > Ich glaube nicht, dass hinter dem RC-Glied von der Basis des Transistors > nach Masse mehr als die ca. 700 mV auftreten werden... Das scheint mir nicht unplausibel. :-) Kannst Du den Glauben auch durch Wissen ersetzen? Wie gesagt: Instant-Lösungen poste ich nicht.
Wüsste nicht warum es nicht so funktionieren sollte, kommt natürlich auf die Störungen an. Versuch macht Klug.
Dergute W. schrieb: > Moin, > > Wundert mich ja, dass bislang nur Monoflops, Komperatoren bzw. > Schmitttrigger so waermstens empfohlen wurden. Das ganze geht doch auch > sicher gaaaanz einfach mit einem PIC/AVR/ARM52-Octacore(mit > RealTime-Linux)... :-D > > > Gruss > WK Natürlich geht das mit einem µC, aber das war ja nicht die Frage.
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