Wie rum schließt man eine Stromzange bei Wechselstrom an? Meisstens hat eine Zange einen Pfeil. Wenn ich z.B. einen Motor im Stern habe, dann fließt der Strom von einer Phase über die Induktivität zum Sternpunkt. Muss ich dann den Pfeil in Richtung von Phase zum Sternpunkt machen oder andersrum? Wie ist es dann bei Dreiecksbetrieb?
Das Vorzeichen des Stroms wird bei Wechselstrom willkürlich gewählt. Es gibt keine physikalische Begründung für negative oder positive Ströme. Betrag und Phase des Stromes interessieren, die Richtung ist nur für Berechnungen wichtig. Vorzeichenfehler und so. Bei Gleichstrom ist die Richtung wichtig...und dafür ist wohl auch der Pfeil gedacht.
Hmm, leider ist das nicht so ganz richtig. Wenn ich parallel dazu die Spannung messen will, um am Oszi die Phasenverschiebung zu bestimmen, dann gibt es eine Phasenverschiebung um 180°, wenn ich die Stromzange einmal umdrehe. Also muss die Richtung schon irgendwie eine Rolle spielen.
Die berechnete Leistung müsste positiv sein, sonst wäre das Messergebnis unplausibel. Das dürfte nur für eine Richtung der Zange gelten oder? Nur so als spontante Idee...
Das ist das Problem - genau. Wenn ich die Zange "falsch" rum anschließe, dann ist die Phasenverschiebung immer +90 Grad - wenn ich es automatisiert mache durch Matlab. Dann ist der cos(winkel) negativ und damit dann auch die Leistung, die ja P = UIcos(phi) ist. Ich dachte, es gäbe dafür eine Regel.
Schmittchen Schleichkatze schrieb: > Hmm, leider ist das nicht so ganz richtig. Wenn ich parallel dazu die > Spannung messen will, um am Oszi die Phasenverschiebung zu bestimmen, > dann gibt es eine Phasenverschiebung um 180°, wenn ich die Stromzange > einmal umdrehe. Also muss die Richtung schon irgendwie eine Rolle > spielen. Mamamia.... Dann dreh die klopperte Zange um oder invertiere am Oszi wenn Dir das Zangenumdrehen zu schweißtreibend oder sonst wie unmöglich ist. MiWi
Gefühlt (und für alles andere ist es gerade zu spät ;) ): Bei Sternschaltung immer Richtung Sternpunkt. Bei einer Verschaltung im Dreieck müsstest du die genau Phasenlage kennen. Und dann Richtung der Phase, die 120° nacheilt.
dadada schrieb: > Gefühlt (und für alles andere ist es gerade zu spät ;) ): Bei > Sternschaltung immer Richtung Sternpunkt. Bei einer Verschaltung im > Dreieck müsstest du die genau Phasenlage kennen. Und dann Richtung der > Phase, die 120° nacheilt. 120 Grad nacheilt - bedeutet also, dann die Phase von L2 nach L1, weil L1 = sin(wt) und L2=sin(wt+120°) ist? Ist das richtig so?
Wie rum schließt man auch genau die Spannung an? Ich hab vor dem Oszi noch ein Spannungsverkleinerer, der mir aus den 400 Volt Ueff 2 Volt macht (Spannungssonde). Die hat die Anschlüssel + und -. Ich würde jetzt - an den Sternpunkt anschließen und + an L1/L2 oder L3 - ist das auch richtig oder muss es andersrum sein? Oder gilt da die gleiche Regel, wie für den Strom, dass die vorauseilende Spannung das + kriegt und die nacheilende Spannung das -? Wenn ich das dann kombiniert verschalte mit zwei Stromzangen und zwei Spannungsverkleinerern zur der Aaron-Schaltung, gelten dann auch diese Regeln oder gelten die dann wieder anders?
Schmittchen Schleichkatze schrieb: > wenn ich es > automatisiert mache durch Matlab. Warum kümmerst Du Dich um das Anschließen, wenn Matlab das schon macht? Darum brauchst Du Dich nicht kümmern!
Und mein Kommentar mit Dreiecksschaltung war quatsch, einfach in die Phase mit Richtung zum Verbraucher. Ich sags ja, zu spät ;-) Entspricht ja exakt der Aussage im Stern Richtung Sternpunkt.
Schmittchen Schleichkatze schrieb: > Hmm, leider ist das nicht so ganz richtig. Wenn ich parallel dazu > die > Spannung messen will, um am Oszi die Phasenverschiebung zu bestimmen, > dann gibt es eine Phasenverschiebung um 180°, wenn ich die Stromzange > einmal umdrehe. Also muss die Richtung schon irgendwie eine Rolle > spielen. Vorzeichenfehler, sag ich doch. Wenn man den erkennt ist doch alles gut.
TO, Du hast Dir die Antwort (Phasenlage, 0° oder 180°) doch schon selbst gegeben. Die ist auch bei WS / DS wichtig (Sascha schrieb...). Die Regel lautet "Quelle --> Last", dann kann zwischen Generator und Last unterschieden werden (WS-System), auch wenn im DS System ein "negativer" Strom möglich ist (auch schon selbst beantwortet). Für Anwendungsfälle dort muss man nur nur in die Grundlagen schauen wie Leistungsmesser im DS System (Dreileiter, Vierleiter, Aron) verschaltet werden, wenn man Leistung messen will.
dadada schrieb: > http://de.benning.de/fileadmin/content/pdf/BENNING_CM_8_2014-09.pdf Hallo, ich hab mir das mal angeschaut bei dem Link. Auf der ersten Seite in der ersten Spalte ist unten ein Bild. Dort hält eine Hand die Stromzange. Der Mensch hat noch einen Handschuh an. Ist das ein speziell isolierender Handschuh? Etwas dahinter ist ja eine Metallschine aus blankem Metall. Läuft da direkt auf blankem Metall der Strom unisoliert durch? Wenn ja, dann finde ich das ziemlich gefährlich, eine Installation derartig zu machen ohne eine Isolierung drum. Ist der Handschuh dann zum Schutz da?
Zange schrieb: > (WS-System), auch wenn im DS System Was ist denn der Unterschied zwischen WS- und DS-Systemen? Ich habe schon von TN-S, TN-C-Systemen und so gehört.
Die Ausbildung der elektrotechnischen Fachkraft ist der Schutz. Umbringen kannst du dich auch mit Handschuh.
Sascha schrieb: > Die Ausbildung der elektrotechnischen Fachkraft ist der Schutz. > Umbringen kannst du dich auch mit Handschuh. Ok, ich würde die 5 Sicherheitsregeln befolgen. Aber nach dem Freischalten und Kurzschließen ist kein Strom mehr in der Leitung, evlt. Kapazitäten würden durch das Kurzschließen entladen ... dann wäre es sinnlos, mit der Stromzange dort noch etwas zu messen, weil ja kein Strom mehr fließt. Das macht für mich keinen Sinn.
Wie ein Roboter die Sicherheitsregeln zu befolgen ist ja auch nicht die Aufgabe bei der Strommessung. Ich meinte damit, dass man das mit der größtmöglichen Sorgfalt und nach allen gängigen Sicherheitsregeln macht. Dass man dabei isolierende Handschuhe trägt ist mit ziemlicher Sicherheit nur eine von vielen Verhaltensgrundsätzen die dazu führen dass da 2 Minuten später keine gargekochte Leiche liegt.
Schmittchen Schleichkatze schrieb: > dadada schrieb: >> http://de.benning.de/fileadmin/content/pdf/BENNING... > > Hallo, ich hab mir das mal angeschaut bei dem Link. Auf der ersten Seite > in der ersten Spalte ist unten ein Bild. Dort hält eine Hand die > Stromzange. Der Mensch hat noch einen Handschuh an. Ist das ein speziell > isolierender Handschuh? Etwas dahinter ist ja eine Metallschine aus > blankem Metall. Läuft da direkt auf blankem Metall der Strom unisoliert > durch? Wenn ja, dann finde ich das ziemlich gefährlich, eine > Installation derartig zu machen ohne eine Isolierung drum. Ist der > Handschuh dann zum Schutz da? Ja das ist ein Handschuh zum isolieren. Solche Installationen mit blanken Schienen sind insbesondere in Schaltschränken und Leistungsbaugruppen absolut keine Seltenheit. Ich empfehle dir mal so Tabellenbuch der Elektrotechnik o.Ä. Da wird auf Schutzkonzepte eingegangen. Isolierender Boden / Wände sind z.B. in manchen Bereichen Schutzkonzept für stromschläge gegen Erde ... Usw
Ok, also bei mir im Schaltschrank gibts solche Schinen nur unterhalb des Zählers, da sind so 4 Cu-Schienen, die einen quadratischen Querschnitt haben und wo man einfach einen SLS-Schalter einbauen kann. Aber die sind komplett zugedeckt und sogar noch verplombt, so dass man da nicht so ohne weiteres drankommt. Aber diese Schiene dort auf dem Bild sieht richtig unheimlich aus - ich würde da nicht in die Nähe gehen wollen, wenn da ein Strom durchfließt.
Ich hab schon in richtig großen Schaltschränken solche Schienen gesehen die Größe ein Hand entsprechen. Also einen Querschnitt von etwa 10x2 cm. Und davon ein Fläche mit solchen Schränken von zig Quadratmetern. Also alles relativ Gruß Jonas
Und auf hohen Masten hängen Leitungen völlig unisoliert herum die im Bereich vieler kV Spannung führen. Auch gefährlich... Was ein Geschreibsel hier... Nicht umsonst gibt es Regeln die Beschreiben wer solche Anlagen öffnen/betreten darf und ide Personen sollten wissen was sie tun. Stell dich mal vor ein Umspannwerk und schau es dir in Ruhe an. Auch sehr viel offen liegende spannungsführende Teile. Auch gefährlich. Von dem was du so schreibst würde ich sagen, nutz deine Strommesszange nur wo du weisst was du tust (fertig konfektionierte Geräte usw.) und lass die Finger von deinem Zählerschrank.
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