Forum: Ausbildung, Studium & Beruf VWL Vermögenswirksame Leistungen lohnt sich das ?


von Stefan D. (reverse)


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Habe vor kurzem ein Personalfragebogen in der Hand gehabt und da gab es 
ein Feld für Vermögenswirksame Leistungen (VWL).
Habe mich grob im Netz informiert, nun meine Frage, lohnt sich das 
wirklich ?
Es werden kleine Beiträge auf einem Konto gezahlt auf denen man 
irgendwann mal zugreifen kann. Mir persöhnlich wäre ein Gehalt, um 
diesen Betrag erhöht, lieber als das. Oder überseh ich hier etwas ?

von Karl (Gast)


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Stefan D. schrieb:
> Mir persöhnlich wäre ein Gehalt, um
> diesen Betrag erhöht, lieber als das. Oder überseh ich hier etwas ?

Wenn dein Brutto um diesen Betrag erhöht wird bleibt netto nur die 
Hälfte übrig, sonnst übersiehst du nichts.

Im ÖD gibt es 6,65 € pro Monat. Das hat für mich weder mit Vermögen noch 
mit Wirksam etwas zu tun. Da muss man schon an Homöopathie glauben.

von Cyblord -. (cyblord)


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Der einzige Vorteil (da es praktisch keine Zinsen mehr gibt) ist der, 
dass du heute wo du viele Steuern zahlst, direkt Geld von deinem BRUTTO 
einzahlen kannst. Dein Steuerbrutto verringert sich dadurch. Später muss 
das Geld dann zwar versteuert werden, aber als Rentner zahlst du viel 
weniger Steuern als jetzt. So die Hoffnung des ganzen Systems.

von peet (Gast)


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Lohnen tut sich das auf jedenfall, dass ist ja sozusagen "geschenktes 
Netto" was du bekommst auf z.B. einen Bausparvetrag(normalerweise kannst 
du dir aussuchen wohin mit dem Geld aber bei manachen Firmen ist das 
wohl vorgeschrieben)

von Cyblord -. (cyblord)


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peet schrieb:
> Lohnen tut sich das auf jedenfall, dass ist ja sozusagen "geschenktes
> Netto" was du bekommst auf z.B. einen Bausparvetrag(normalerweise kannst
> du dir aussuchen wohin mit dem Geld aber bei manachen Firmen ist das
> wohl vorgeschrieben)

Nein das darf nicht vorgeschrieben werden. Die AVWL muss jeder AG 
anbieten und der AN darf die Leistung frei wählen an die das Geld geht 
(unter allen Leistungen die dafür allgemein gesetzlich in Frage kommen).
Der AG muss nur nichts zuschießen.

von Joachim B. (jar)


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Stefan D. schrieb:
> Habe mich grob im Netz informiert, nun meine Frage, lohnt sich das
> wirklich ?
> Es werden kleine Beiträge auf einem Konto gezahlt auf denen man
> irgendwann mal zugreifen kann. Mir persöhnlich wäre ein Gehalt, um
> diesen Betrag erhöht, lieber als das. Oder überseh ich hier etwas ?

nun ja,

ich hatte es in Aktienfonds angelegt (mein Fehler war Europa Fonds, DAX 
wäre besser gewesen, aber hinterher ist man immer schlauer), man muss 
viel Zeit haben das auszusitzen, als der erste fällig wurde war der Kurs 
gerade günstig, aber ich liess den liegen, als der 2te fällig wurde 
waren die Kurse im Keller, also liess ich die beiden auch liegen, als 
die Kurse sich erholten verkaufte ich 2 und hatte so über die Jahre 
einen Schnitt von 5% p.a. nicht umwerfend aber OK. Der AG gab ja was 
dazu aus dem Tarifvertrag, das war dann das Zubrot.

Es kommt also drauf an, hat man genug Zeit und Geld das auszusitzen? 
Dann ja.

Allerdings mit 60 auf bessere Kurse zu hoffen was sich Jahre hinziehen 
kann ist keine wirkliche Option, wer will sich mit 70 noch den Porsche 
kaufen? Bis dahin hat man alles im Sack oder es ist eh zu spät.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Stefan D. schrieb:
> Vermögenswirksame Leistungen (VWL).
> lohnt sich das wirklich ?

Normalerweise nicht.

Unter besonderen Bedingungen: verheiratet, Kinder, geringes Einkommen, 
dauerhaft aber gering bezahlte Beschäftigung (einfacher Beamter), kann 
es sich lohnen.

Aber gerade wer ein so geringes Einkommen hat, wird auf Auszahlung mehr 
Wert legen als auf eine eventuelle spätere Rentenerhöhung, denn wer 
denkt schon an die Zukunft in 40 Jahren, gibt es für ihn überhaupt so 
eine Zukunft ?

von Stefan D. (reverse)


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Also lohnt es sich nicht wirklich, vor allem wenn es niedrige Beträge 
sind.

von Nico (nico123)


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Klar lohnt es sich, es ist geschenktes Geld! Auch wenn es nicht viel 
ist.

von Joachim B. (jar)


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Nico .. schrieb:
> Klar lohnt es sich, es ist geschenktes Geld! Auch wenn es nicht viel
> ist.

genau, als ich mir die 8300,-€ auszahlen lies, wer sagt da noch das 
lohnt nicht?

Aber muss jeder selber wissen!

von Stefan D. (reverse)


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nach wieviel Jahren hast du 8300 bekommen ? Wieviel wurde monatlich 
eingezahlt ?
Endsummen oder wie die Summe zustande kam bringt nicht viel.
Im Netz stand auch immer "bis zu 40€ pro Monat ", das ist ein Maximum, 
viele liegen drunter.
Wenn es netto weniger einbringt als ein Nettostundenlohn oder einer 
Tagesfahrkarte zur Arbeit, dann lohnt es sich nicht wirklich.

von Joachim B. (jar)


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Stefan D. schrieb:
> nach wieviel Jahren hast du 8300 bekommen ? Wieviel wurde monatlich
> eingezahlt ?

nach 14/15 Jahren mit monatlich 12 Jahre eingezahlt ca. 39,-€

ich müsste noch mal nachsehen, Einzahlungen gingen 2x sechs Jahre, ein 
Teil war AG Zuschuss.

Ich hatte auch Zins und Zinseszinsrechnug laufen lassen und kam so auf 
knapp 5% p.a. (nicht üppig, aber in der Summe doch nett, ich hatte halt 
nicht mehr die Lust das noch weiter liegen zu lassen, hätte ich das 2006 
kapitalisiert hätte ich 30% gehabt, aber wer weiss das schon)

von Nico (nico123)


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Stefan D. schrieb:
> Wenn es netto weniger einbringt als ein Nettostundenlohn oder einer
> Tagesfahrkarte zur Arbeit, dann lohnt es sich nicht wirklich.

Warum, kannst Du das erklären?
Selbst ein Cent pro Monat würde sich lohnen, denn es ist geschenkt!

von Jay (Gast)


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Solltest du ein Anrecht auf die Arbeitnehmersparzulage haben, dann 
solltest du in praktisch allen Fällen die VL nehmen. Liegt die VL unter 
40 Euro solltest du normalerweise sogar auf 40 Euro von deinem Gehalt 
aufstocken.

Ansonsten:

Wichtig ist, ob die VL eine Zusatzleistung deines Arbeitgebers ist, z.B. 
nach Tarifvertrag oder ob die VL von deinem normalen Gehalt abgezogen 
wird.

Ist es eine Zusatzleistung, dann kannst du die VL als eine klitzekleine 
Gehaltserhöhung ansehen bei der du nicht 100% frei bestimmen kannst was 
mit dem Geld passiert.

Nimmst du diese klitzekleine Gehaltserhöhung nicht, hast du nichts. 
Nimmst du sie, kann in ein paar Jahren, je nach Anlageform und Risiko, 
ein kleines Sümmchen entstehen, oder nicht. Einen Versuch ist es wert.

Wird die VL vom normalen Gehalt abgezogen, dann bleibt als Argument für 
die VL, dass zum Beispiel die Konditionen für VL-Sparverträge häufig 
etwas bessere sind als für normale Sparanlagen. Ob Sparen mit so kleinen 
Summen und etwas besseren Konditionen für dich erstrebenswert ist musst 
du selber wissen.

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