Forum: Digitale Signalverarbeitung / DSP / Machine Learning Delta Sigma Wandler


von Yonas (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe 2 Fragen bezüglich Delta Sigma Wandler.

1) Der Dezimationsfaktor für den CIC Filter wird mit N=fs/fd angegeben.
Wobe fs die Abtatsefrequenz und fd die erste Nullstelle des SINC Filters 
ist. Es wird meistens in den Büchern angeraten fd = 2*fB*4 zu legen. 
Wobei fB die größte im Signal enthaltene Frequenz ist (2*fb --> 
Nyquist). Manchmal ist doch das verhältnis recht hoch. z.B. Abtaste 
Frequenz für den Modulator sei fs=1E6Hz (1MHz) und das signal habe f=4E3 
Hz (4KHz) also ergibt sich eine N = 1E6/(2*4E3*4) = 31,25, ziemlich hoch 
wenn mann bedenkt das signal mit eine Abtastung fs am anfang 251 
Abtastepunkte wird nach der Dezimation (CIC) Filter nur noch 6 
Abtastepunkte. Die Frage ist wie wählt Ihr N ?

2)Ich finde unterschiedliche Formeln um die Bit breite zu rechnen. mal 
ist es B = L*log2(N)+Eingansbit(1 Bit eben wegen Modulator) mal finde 
ich B = N*log2(N*(N-1)+Eingangsbit. Nun welch niehmt Ihr?

Danke mal im Voraus.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Das hängt von der Anwendung ab. Der CIC ist ja ein sehr effektiver aber 
nicht so guter Filter und man setzt ihn genau deshalb ein, um resourcen 
zu sparen. In dem Kontext muss man auch die Optimierung des Systems 
sehen.

Gerade bei der Weiterverarbeitung ist wichtig, welche Signalanteile im 
Endprodukt noch vorhanden sein dürfen, bzw was umgekehrt der Filter 
nicht leisten muss, weil es an der Quelle schon nicht drin ist.

Du faltest ja mit der Delta-Sigma-Modulation und der Filterung zwei 
Spektren miteinander.

von Yonas (Gast)


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Ich habe damit ein bisschen schwirkeit. In meinem Fall ist es so, dass 
ich ein Signal von etwa 4 Hz und eine Signal von 4KHz mit dem selben 
Delta Sigma wandler per Multiplexer umschalten möchte. Da sind nur die 
Signale drin, da ich vor dem Modulator einen jeweils ein Tiefpass habe 
und ausserdem die Sensoren ein gefiltertes und verstärktes Signal 
ausgeben. Mit fehlen hier die ideen. Bei der Simulation erziele ich von 
schlechte bis gute Ergebnisse. Mir fehlt noch das feine feine 
Fingergefühl. Sorry.

von Dergute W. (derguteweka)


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Moin,

Du solltest ein bisschen weiter ausholen, was du eigentlich vor hast. 
Normalerweise kauft man Delta-Sigma Wandler fix und fertig incl. 
Dezimationsfilter im Karton. Da kanns einem egal sein, ob das ein CIC 
oder mehrfach querverseiltes Schlonz-Filter ist, entscheidend sind die 
Angaben zur Bitbreite, Stoerabstand, Linearitaet, etc. im Datenblatt.

Und was gute bis schlechte Ergebnisse bei der Simulation sind, weisst 
auch nur du, sonst keiner.

Gruss
WK

von Mark B. (markbrandis)


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Dergute W. schrieb:
> mehrfach querverseiltes Schlonz-Filter

So eines möcht ich gerne kaufen. :-)

von Dr. Eduard Schlonz (Gast)


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Meine Firma bietet die von mir entwickelten Filter auf Anfrage in Form 
von IP Cores an. Erhältlich für C und VDHL.

1x Standard-Schlonz-Filter
   - Typ 1.2 mit allem drum und dran
   - Version 3 für unfähige Schlunze
   - bis zu 1023 TAPs parametrierbar,
   - symmetrisch und unsymmetrisch
   - bis zu 180dB SNR erzielbar
   - selbstspeisend
   - Spannungsversorgung komplett in Software
   - RoHs-konform, FCKW-frei
   - TÜV-zertifiziert nach DIN ISO 0190 922922
   - spritzwassergeschützt
   - abriebfest

von Mark B. (markbrandis)


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Dr. Eduard Schlonz schrieb:
>    - Spannungsversorgung komplett in Software

Das überzeugt mich :)

von Yonas (Gast)


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@Jürgen S. Vielen Dank für den hinweis der hat mir echt geholfen. Ich 
habe sowohl in der Simulation als auch auf der Zielhardware sehr gute 
ergebnisse erzielen können. Ich bin mit allen Messungen und Hardware und 
Software verifikationen durch. Vielen Dank nochmal.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Zu welchem Ergebnis bist Du nun gekommen?

von Yonas (Gast)


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Also ich habe in der Simulation erst die Ganze Hardware nachgebildet, 
sprich Sensor, Verstärker, Filter, Modulator, Sinc-Filter, 
IIR-Tiefpassfilter, Frequenz mit einem lokalen Oszilator  mischen, 
Lockinverstärker -- Ergebniss Amplitude Ausgewertet, ich lasse mal 
lieber einige an Details von zwischen Ergebnissen aus. Danach auf das 
Zielhardware portiert und Ergebniss verifiziert, da die Zielhardware nur 
einen Modulator besitzt musste ich den rest ( des Wandlers) im FPGA 
realisieren. Bezüglich des Wandlers habe ich ehrlich gesagt nicht viel 
machen können, aber ich habe mir die Linearität angeschaut, jedoch habe 
ich viele Messdaten mit einem rauscharmen Quelle gesammelt. Da das 
Sensorsignal sich langsam ändert ist natürlich die errechnete Auflösung 
rein theoretisch, deshalb habe ich mit einer rauscharmen Quelle 
gemessen, später werde ich mit dithering arbeiten müssen. Aber für die 
kurze Zeit eine Menge, denke ich.

von Michael W. (Gast)


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Dithering machen die Wandler und DACs doch heute komplett selber. Hast 
Du da einen Sigma-Delta nachgebaut? Ich bezweifle, ob man das händisch 
besser hinbekommen kann.

von Yonas (Gast)


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Hallo Markus,

bei der derzeitige Hardware ist nur ein Modulator vorhanden rest mache 
ich im FPGA. Natürlich kann man  einen fertigen kaufen, wo möglich ist 
er besser als der Eigenbau, aber es geht ja hier um etwas zu lernen. 
Nicht destotrotz, es ist immer problematisch, wenn sich das Messsignal 
zu langsam ändert z.B. ein konstantes Signal. Ich möchte einfach mehr 
über den Delta Sigma Wandler erfahren, ich möchte noch 3 bzw. 5 Ordnung 
irgendwann mal baun. Es ist halt ein langer Weg.

von Michael W. (Gast)


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Tja dann hilft wirklich nur, viel Abtasten und stark Filtern. Dann kommt 
auch die Auflösung.

von Martin (Gast)


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Was für einen Modulator setzt Du ein? Im Datenblatt des AD7401 z.B. hat 
es ein Diagramm, das SNR abhängig von Dezimierungsfaktor und 
Filterordnung angibt. Also Antwort zu Frage 1): Man wählt den 
Dezimierungsfaktor so, dass sich die gewünschte SNR ergibt.
Antwort zu Frage 2): Siehe Richard G Lyons "Understanding DSP" Kapitel 
10.14

von Michael W. (Gast)


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Martin schrieb:
> Siehe Richard G Lyons "Understanding DSP" Kapitel 10.14

hm, guter link! Danke.

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