Forum: HF, Funk und Felder NFC Antenne reparieren


von bernd (Gast)


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Ich habe eine nicht mehr "Mensakarte", der ich gerne eine neuen Antenne 
verpassen würde.  Ich habe die Karte in Aceton eingelegt, um an Chip und 
Antenne zu gelangen. Ich dachte die Antenne ist an einer Stelle 
gebrochen und kann mehr oder weniger einfach gelötet werden.

Aus dem Aceton-Glas habe ich nun allerdings lauter einzelne Drähte und 
einen Chip ohne Drähte (siehe Anhang) geholt.  Wie kriege ich da nun 
eine Antenne dran? Löten?

Wie muss die Antenne aufgebaut sein? Ich denke es wird sich wohl um ein 
13 MHz-System handeln?

: Verschoben durch User
von Joe F. (easylife)


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bonden. mit 3 schnaps die hand ganz ruhig machen, und dann die 
gefundenen drähte wieder an ort und stelle kleben.
im ernst: hole dir ne neue karte. guten appetit.

: Bearbeitet durch User
von Steven M. (8023)


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hast du mal versucht ob sich was löten lässt? also ob überhaupt was 
annimmt? ansonsten evtl kleben...

aber davon abgesehen... wozu?

von bernd (Gast)


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Zur neuen Karte: Das ist natürlich grundsätzlich sinnvoll, allerdings 
kostet die jedesmal 10 Euro "Pfand", das bei kaputter Antenne nicht 
ersattet wird. Die alte Karte hat noch Studentenstatus...

Die gefundenen Drähte sind offensichtlich mehrfach gebrochen, also muss 
ich wohl die ganze Antenne neu wickeln.

von Stefan M. (derwisch)


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bernd schrieb:
> Die gefundenen Drähte sind offensichtlich mehrfach gebrochen, also muss
> ich wohl die ganze Antenne neu wickeln.

...und die muss ziemlich genau stimmen ( Induktivität ).
der Schwingkreiskondensator sitz nämlich mit auf dem Chip und kann nicht 
verändert werden.
Daher solltest Du irgendwie messen können, ob bei 13,56 MHz Resonanz 
vorhanden ist.

von Olaf B. (omb)


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Für einen ersten Versuch würde ich drei Windungen in ca. 
Kreditkartengröße machen. Die Reichweite wird nicht gut sein. Aber 
grundsätzlich funktionieren sollte es.

von bernd (Gast)


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NFC ist der falsche Begriff, ich meinte RFID. Ich bin mir nicht sicher 
ob 13 MHz oder 125 kHz.

von Data (Gast)


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Moin,

kauf dir einfach einen Stapel neue Karten. Es gibt RFID und NFC für 
kleines Geld in großen Mengen und verschiedenen Varianten...

http://www.plastikkartenmonster.de/rfid-chips/rfid-chipkarten?gclid=Cj0KEQiAjMC2BRC34oGKqY27jtkBEiQAwSXzfqcKuHcfmMUxtSzVkCfxSuJ5CdiNr5bdWmBmCAkv9j4aAlLr8P8HAQ

von Nils (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> ...und die muss ziemlich genau stimmen ( Induktivität ).
> der Schwingkreiskondensator sitz nämlich mit auf dem Chip und kann nicht
> verändert werden.
> Daher solltest Du irgendwie messen können, ob bei 13,56 MHz Resonanz
> vorhanden ist.

Tach, da möchte ich mal kurz erklärend reingrätschen:

Die Induktivität und Abstimmung bei NFC ist nicht sonderlich relevant. 
Grund ist, das man bei NFC keine klassiche Funkübertragung wie z.B. bei 
Radio hat, wo eine gute Abstimmung wichtig ist. Viel mehr spielt sich 
alles im Nahfeld ab, und man sollte sich die beiden Spulen im Reader und 
Tag ehr als Teil eines Transformators vorstellen.

Die Energie- und Datenübertragung läuft nämlich ausschließlich über das 
gemeinsame Magnetfeld ab, und der ist die Resonanzfrequenz recht egal.

Das ganze lässt sich übrigens auch sehr gut demonstrieren: Einfach mal 
eine rote LED an fünf oder sechs Windungen Kupferdraht löten und ins 
Feld halten: Die LED wird aufleuchten. Dabei ist die Resonanzfrequenz in 
weiten Bereichen völlig egal. Ob man fünf, sechs oder gar zwölf 
Windungen hat macht kaum einen Unterschied.

Gut abgestimmte Stimmkreise hoher Güte sind für die Datenübertragung 
sogar abträglich da die im Resonanzkreis gespeicherte Energie zu lange 
nachschwingt und damit die Flanken der Amplitudenmodulation verwischt.

von bernd (Gast)


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Die aufgelöste Karte hat Spuren von 6 Windungen. Ich werde es vorerst 
also mit 6 Windungen versuchen. Spielt die Anzahl der Windungen 
tatsächlich keine Rolle? Sollte nicht die Höhe der induzierten Spannung 
von der Anzahl abhängen?

von bernd (Gast)


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Erfolgsmeldung: Hat funktioniert! Mit dünnem Kupferlackdraht (schätze 
0.1 mm, aber kann mich irren) 6 Wicklungen und vorsichtig angelötet. Das 
ganze mit Tesa auf eine alte Platikkarte geklebt.

von Stefan M. (derwisch)


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Sehr gut, nun musst du das ganze Gebilde nur noch laminieren.

von Nils (Gast)


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bernd schrieb:
> Spielt die Anzahl der Windungen
> tatsächlich keine Rolle? Sollte nicht die Höhe der induzierten Spannung
> von der Anzahl abhängen?

Doch, exakt so ist das. Mit steigender Windungszahl nimmt auch der 
maximal entnehmbare Strom ab. Wie bei einem Tafo.

Ganz egal ist die Anzahl der Windungen also nicht. Wenn ich z.B. 100 
Windungen an einen NFC Tag hänge und den ins Feld bringe stehen die 
Chancen nicht schlecht, das die induzierte Spannung den Tag grillt.

Solange man sich aber in normalen Bereichen bewegt, das heisst 5 bis 10 
Windungen wird es so gut wie immer funktionieren.

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