Forum: Platinen Fragen zum Umstieg von EAGLE auf Altium Designer


von Mike (Gast)


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Hallo zusammen,

bisher haben wir ausschließlich EAGLE eingesetzt, wobei ich nun gerade 
dabei bin, Altium Designer zu evaluieren.
Hierzu hätte ich folgende Fragen:

Bisher hatten wir für EAGLE Bauteil-Bibliotheken erstellt, bei denen für 
jeden Bauteil-Typ ein "Device", für jede Ausführung davon eine 
"Variante" und für jedes Modell eine "Technologie" angelegt wurde.

Ein einfaches Beispiel hierzu:
Es existiert ein Bauteil "Resistor". Diesem Widerstand wurden 
verschiedene Footprints als Varianten zugeordnet (verschiedene Größen 
und Bauformen).
Nun haben wir für jedes Modell verschiedene Technologien innerhalb einer 
Variante angelegt (bspw. 1k Widerstand in Bauform XYZ von Hersteller 
XYZ).
So war es möglich, diese Technologien direkt mit Bauteilinformationen 
(Hersteller, Bezeichnung, ...), Bestellinformationen (Bezugsquelle, 
Bestellnummer, Preis ...) und auch Fertigungsinformationen 
(Bauteilbezeichnung für Bestückungsautomat, optionale 
Platzierungs-Parameter, ...) zu versehen. Dies ermöglichte bspw. ohne 
das nachträgliche hinzufügen von Informationen beim Leiterplatten-Design 
das automatische Generieren von Bestellisten, Daten für den 
Bestückungsautomaten und ähnliches.


Das Anlegen von Symbolen und zuordnen von Footprints in Altium Designer 
ist soweit auch noch kein Problem. Doch gibt es hier dann auf 
Footprint-Ebene auch noch eine Möglichkeit, wie mit den "Technologien" 
bei EAGLE zu verfahren?


Viele Grüße,
Mike

von Georg (Gast)


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Mike schrieb:
> wie mit den "Technologien"
> bei EAGLE zu verfahren?

Das kenne ich umgekehrt (nicht bei Altium, sondern bei Zuken): was du 
Technologie nennst, ist für mich das konkrete Bauteil, also der 
Widerstand 1 k 1 % 0.25 W in der Bauform  xxx vom Hersteller XYZ, und 
der Footprint ist "nur" eine Eigenschaft dieses konkreten Teils. Wichtig 
dabei ist, dass es eine exakte 1:1 Beziehung zwischen diesem Bauteil 
gibt und dem Teil, das der Einkauf besorgen muss, sonst klappt das mit 
den Listen nicht.

Vermutlich ist das Bauteil das, was ihr mit "Technologie" bezeichnet 
habt, warum erschliesst sich mir allerdings nicht, für mich ist 
Technologie sowas wie Metallschicht.

In grösseren Firmen ist das sowieso unter Mitwirkung des Einkaufs 
geregelt, ein bestimmtes Bauteil darf erst eingesetzt werden wenn der 
Einkauf in seinen Daten das Teil angelegt hat und Lieferant, Preis, 
Mindestmenge usw. definiert sind, und in vielen Firmen ist auch noch 
eine qualitätsmaääsige Freigabe oder eine Zertifizierung erforderlich. 
Das ist gegenüber einem reinen Layout natürlich eine Menge Arbeit, aber 
ohne das funktioniert ein automatisierter Ablauf nicht.

Man könnte sich die Sache vereinfachen, damit man nicht so viele 
Bauteile hat, indem man z.B. nur einen Widerstand 0805 definiert und 
Wert, Toleranz usw. als Attribut zufügt, aber dann klappt das mit den 
Bestelllisten nicht, weil man die Zuordnung zu eigenen und 
Lieferanten-Bestellnummern nicht in der Bauteilbibliothek mit 
unterbringen kann.

Als Layouter muss man sich halt umgewöhnen und die Sache nicht vom 
Footprint aus denken.

Georg

von Rudolph R. (rudolph)


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Mike schrieb:
> bisher haben wir ausschließlich EAGLE eingesetzt, wobei ich nun gerade
> dabei bin, Altium Designer zu evaluieren.

Oh, na viel Spass, über Altium könnte ich seitenweise ablästern. :-)
Der EAGLE Importer als Argument zum Umstieg funktioniert übrigens nicht 
wirklich gut, das ist eher eine Beta die einmal angelegt nicht mehr 
gepflegt wurde.

Aber zum Thema, wir nutzen in der Firma eine Bibliothek auf Basis einer 
Access Datenbank für Altium.
Sämtliche Schematic Symbole und Footprints sind als einzelne Dateien 
ausgeführt und werden mit anderen Dateien wie den Datenblättern zu den 
Komponenten in einem SVN-Repository verwaltet und verteilt.

Wenn ich jetzt einen neuen Widerstand anlegen wollen würde, dann würde 
ich einen entsprechenden Eintrag in die Datenbank editieren, in dem Fall 
einfach mit Verweis auf das Standard Widerstands-Symbol und das 
dazugehörige Footprint, eventuell noch mit Angabe eines alternativen 
Footprints (z.B. 0805 für enge oder entspannte Bestückungs-Dichte).
In dem Eintrag steht alles drin was die Komponente ausmacht, Hersteller, 
exakte Teile-Nummer, Lieferant(en), Nummer beim Lieferant, Datenblatt, 
etc.

Wenn ich ein neues Teil anlegen will, dann muss ich meistens nur das 
Schematic Symbol dafür anlegen, einen entsprechenden Datenbank-Eintrag 
machen und kann auf ein vorhandenes Footprint zurück greifen.

Das ist schon grob vergleichbar mit dem "Device" Ansatz von EAGLE, 
Symbol und Footprint getrennt und im Device vereint.

von Christian B. (luckyfu)


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Prinzipiell ist die Datenbankvariante die meistens sinnvollste Lösung.
Das konvertieren von Eagle zu Altium geht nicht ohne Nacharbeit.
Mindestens alle Spannungssymbole müssen durch Altium eigene ersetzt 
werden. Außerdem funktioniert das Übertragen von Polygonen so gar nicht.
Deshalb habe ich auch nur größere Projekte konvertiert, bei kleineren 
ist der Aufwand zu hoch. Nächster Vorteil: Man kann aus einem 
Konvertierten Projekt eine Altium Lib erstellen lassen. Dann hat man 
alle Schematic Symbols und alle Footprints ohne etwas nacharbeiten zu 
müssen.

Übrigens: Auch wenn mein Vorschreiber seitenweise über Altium ablästern 
kann: Es ist deutlich komfortabler und mit weniger Fehlermöglichkeiten 
versehen im workflow als Eagle. Es ist bei weitem nicht perfekt, aber 
das kann nur ein, speziell auf deine Bedürfnisse zurechtgeschnittenes 
Programm sein, so etwas kann niemand bezahlen. Man muss also immer mit 
Kompromissen leben. Diese sind aber in Altium (und anderen Mittel - bis 
Hochpreisigen Programmen) erträglich, während man mit Eagle sehr viel 
Zeit verschwendet für (eigentlich) unnötige Aufgaben. Das beste Beispiel 
ist das Push and Shove, welches in Eagle seit 15 Jahren mindestens auf 
der Kundenwunschliste ganz oben steht. zusammen mit nem Online DRC lässt 
sich schon sehr gut arbeiten, wobei ich bei Altium da auch noch 
deutliches Verbesserungspotential sehe. in Pads z.B. war dieses Werkzeug 
noch deutlich mächtiger. (Aber da Pads noch mal ein ganzes Stück teurer 
ist will man mal nicht zu laut meckern)

von dasrotemopped (Gast)


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Die Arbeitsweise von einem Programm auf ein neues Programm zu übertragen 
macht nur Sinn, wenn man die hilfreichen Konzepte im neuen Programm 
nicht nutzen will. Wenn man, aus welchen Gründen auch immer, das E-CAD 
Programm wechselt geht das nur um den Preis, eine neue Bibliothek 
anzulegen, die eigene Arbeitsweise anzupassen, alte Projekte und 
Bibliotheken hinter sich zu lassen. Die Konverter sind ein Marketing 
Instrument, kein Werkzeug für den Entwickler. Gerade Altium hat eine 
sehr schön strukturierte Bibliothek, das sollte man nutzen. Z.B. jeder 
Widerstand einer E-Reihe und Baugröße bekommt ein eigenes Bauteil 
spendiert, incl. aller relevanten Daten (R, Tol, Footprint,3D Modell, 
Hersteller, Lieferant(en) ...). Macht einmal Arbeit, anschließend 
gewinnt man Zeit bei der Erstellung der Fertigungsdaten bei jedem 
Projekt. Und jedes Bauteil wird nach der Erstellung und Verifikation in 
einem Projekt nicht wieder angefasst. Geprüfte Bauteile sind das 
wichtigste am ECAD Programm, nicht die Projekte. Mal eben die Properties 
eines Bauteils im Schaltplan ändern ist der Tod jeder 
Qualitätsbemühungen. Varianten sind für andere Zwecke gedacht.

Meine 2 Cent,

dasrotemopped.

von Georg (Gast)


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dasrotemopped schrieb:
> Gerade Altium hat eine
> sehr schön strukturierte Bibliothek,

und abgrundtief schlechte Konverter für Fremddateien - da muss man 
leicht mal 50 % nacharbeiten, selbst wenn man bessere Möglichkeiten in 
Altium garnicht nutzen will, daher ist es schon besser, Layouts entweder 
weiter mit der alten Software zu pflegen oder in Altium ganz neu zu 
machen.

Wegen der grundsätzlichen Unterschiede gerade bei der Datenbasis gilt 
das nicht nur für Eagle/Altium. Meistens gehen gerade noch die 
Leiterbahnen, aber bei Pads fangen die Probleme schon an, was soll man 
z.B. aus einem Quadrat mit abgrundeten Ecken machen, wenn es das im 
Zielsystem nicht gibt - ein Quadrat erzeugt möglicherweise DRC-Fehler, 
dann muss man eine Leiterbahn verschieben, und dann noch eine...

dasrotemopped schrieb:
> Die Konverter sind ein Marketing
> Instrument

Klar, bis der Kunde merkt, dass aus seinen alten Layouts nur Mist 
rauskommt, hat er Altium schon gekauft. Und eine Einkaufsabteilung kann 
niemals zugeben was Falsches gekauft zu haben. Das wird halt durch 
Überstunden der Layouter geregelt, die Kosten dafür tauchen ja nicht 
beim Einkauf auf.

Georg

von Christian B. (luckyfu)


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dasrotemopped schrieb:
> Gerade Altium hat eine
> sehr schön strukturierte Bibliothek, das sollte man nutzen. Z.B. jeder
> Widerstand einer E-Reihe und Baugröße bekommt ein eigenes Bauteil
> spendiert, incl. aller relevanten Daten (R, Tol, Footprint,3D Modell,
> Hersteller, Lieferant(en) ...). Macht einmal Arbeit, anschließend
> gewinnt man Zeit bei der Erstellung der Fertigungsdaten bei jedem
> Projekt.

Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Dennoch kann es durchaus sinnvoll 
sein sowohl die Shematic Symbols als auch die Footprints aus Eagle zu 
übernehmen. Dann muss ich nämlich den Schaltplan nicht komplett neu 
aufbauen und kann bei den Footprints die schon gefertigten, und damit 
geprüften, Eagle varianten weiter nutzen. Wenn man allerdings nur die 
Eagle Standard Bauteile verwendet hat kann man sich das wirklich sparen. 
Die Footprints sind extrem schlecht im Eagle.

von 6a66 (Gast)


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Georg schrieb:
> Klar, bis der Kunde merkt, dass aus seinen alten Layouts nur Mist
> rauskommt, hat er Altium schon gekauft.

Wer denkt, er könne seine Designs einfach mit einem neuen Tool (eines 
anderen Herstellers) ohne Probleme weiterbearbeiten ist ein Träumer. 
Wenn die Bibliothek der Bauteile (vor allem PCB Footprints) nicht 
ABSOLUT identisch ist (und das ist per se nicht möglich) werden sich 
Unterschiede einschleichen. Da ist dann der Lötstop breiter oder die 
Stencil Maske nur ein klein bisschen schmäler, die Geometrie des 0402 
auch nur ein bisschen breiter und schon kracht es in der SMD Bestückung. 
Und der Workflow ist auch ganz anderes. Ist ja schon von Protel (heute 
Altium) auf Altium unetrschiedlich (da gingen früher im DRC Dinge durch 
die gehen heute nicht mehr durch).

Georg schrieb:
> Und eine Einkaufsabteilung kann
> niemals zugeben was Falsches gekauft zu haben.

Wer es erlaubt, dass die Einkaufsabteilung die Toolchain vorgibt, ist 
nicht nur ein Träumer sondern ein Tr...el. Ist ja so als würde Dir Deine 
Frau zur Montage des Ehebetts vorgeben, welches Werkzeug Du verwenden 
musst und dir dann den rosafarbenen ganz günstigen Schraubendreher aus 
der Schiessbude wählt - hübsch und günstig. Wer leisten muss brauch das 
Werkzeug das er dafür für am besten hält, er ist für die Leistung 
verantwortlich. Punkt.

rgds

von Rudolph R. (rudolph)


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6a66 schrieb:
> Wer denkt, er könne seine Designs einfach mit einem neuen Tool (eines
> anderen Herstellers) ohne Probleme weiterbearbeiten ist ein Träumer.

Das ist schon richtig, es gibt aber einen Unterschied zwischen der 
Notwendigkeit das (leicht) Nacharbeiten zu müssen und offensichtlichen 
Fehlern im Konverter die zwar beim Hersteller bekannt sind, aber nicht 
gefixt werden.

So ein Konverter soll eigentlich den Umstieg erleichtern und nicht 
verhindern.

Aber als Argument für den Umstieg taugt der Importer in der jetzigen 
Form meiner Meinung nach in der Praxis herzlich wenig, ich habs 
aufgegeben damit alte Projekte importieren zu wollen um ein neues 
Projekt anfangen zu können.
Gelegentlich mache ich auch ein neues Projekt immer noch in EAGLE, weil 
das einfach schneller geht als es komplett neu in Altium Designer zu 
machen.

> Wenn die Bibliothek der Bauteile (vor allem PCB Footprints) nicht
> ABSOLUT identisch ist (und das ist per se nicht möglich) werden sich
> Unterschiede einschleichen.

Das ist nun gar kein Problem, da beim Konvertieren ja nicht die Bauteile 
ersetzt werden, die sind in den EAGLE Daten ja schon vollständig 
enthalten und werden beim Import neu erzeugt.
In das EAGLE Layout sind auch die Design-Rules eingebettet, also sowas 
wie die Masken-Abstände können auch einfach übernommen werden.

Die Libraries müsste man gar nicht importieren, könnte das aber.

Nur, wenn zum Beispiel beim Altium Designer schwachsinnigerweise die Art 
und Weise wie ein Polygon berechnet wird, also mit Thermals oder ohne, 
keine Eigenschaft der Polygone ist, sondern vielmehr Teil der 
Design-Rules.
Und wenn dann der Konverter zu blöd ist, für jedes EAGLE Polygon einfach 
eine entsprechende Design-Rule einzutragen, dann macht das schon mal gar 
keine Freude, erst recht nicht, wenn man mehrere unterschiedliche 
Polygone im Design hat.
Wobei ich gerade nicht sicher bin, was überhaupt mit den 
Isolations-Abständen der Polygone passiert.

Wie Schaltpläne in Altium "konvertiert" werden ist auch ein Witz, der 
Schaltplan-Editor ist ja ohnehin kaum mehr als ein schwaches 
Vector-Malprogramm.
Aber das die EAGLE Netze in einer anderen Farbe gemalt werden und das 
die Junctions als eigene Objekte importiert werden, ist komplett 
überflüssig.

von Christian B. (luckyfu)


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Rudolph R. schrieb:
> Nur, wenn zum Beispiel beim Altium Designer schwachsinnigerweise die Art
> und Weise wie ein Polygon berechnet wird, also mit Thermals oder ohne,
> keine Eigenschaft der Polygone ist, sondern vielmehr Teil der
> Design-Rules.

So schwachsinnig ist das gar nicht. Denn so kann ich in den Rules 
übersichtlich einstellen, daß z.B. alle Vias direct connected sind, 
während SVB Pins Thermals bekommen. Auch kann ich dort sagen, an SVB 3 
möchte ich keine Thermals haben.
Wenn das nicht in den Design Rules ginge müsste ich das für jedes 
Polygon einzeln einstellen. Das würde mich deutlich länger aufhalten, 
vor allem, weil ich nicht sicher sein kann, alles erwischt zu haben -> 
ergo: ich muss es aufwändig kontrollieren.
DIe Einstellungen gelten dann automatisch für alle Polygone. Nat. steht 
es mir auch Frei, hier Ausnahmen zu machen für spezielle Polygone. Da 
die Möglichkeiten in Altium deutlich komplexer sind, als das im Eagle 
der Fall ist, ist die Einstellung der selben anders, aber nicht 
unbedingt unlogisch oder gar schwachsinnig

: Bearbeitet durch User
von Rudolph R. (rudolph)


Angehängte Dateien:

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Christian B. schrieb:
> So schwachsinnig ist das gar nicht. Denn so kann ich in den Rules
> übersichtlich einstellen, daß z.B. alle Vias direct connected sind,
> während SVB Pins Thermals bekommen. Auch kann ich dort sagen, an SVB 3
> möchte ich keine Thermals haben.

Du hast Recht, vielen Dank für diesen wertvollen Hinweise!
Damit macht das in der Tat erheblich mehr Sinn, als ich da bisher 
herauslesen konnte und von den Kollegen hat das komischerweise auch 
keiner erwähnt.
Um so unverständlicher ist, dass man das weder aus der Oberfläche 
einfach so einstellen kann - wenn man das nicht kennt, noch erwähnt die 
Dokumentation diese Möglichkeiten.
Ich musste ganz gut im Netz fischen um heraus zu finden, wie man das 
macht.
Ein Beispiel habe ich mal in zwei Bildern angehängt.

Dennoch habe ich weiterhin kein Verständnis dafür, dass der Importer 
nicht einfach eine Design-Rule pro Polygon dazu einträgt, damit das 
Layout nach dem Konvertieren erstmal genau so aussieht wie in EAGLE.

von Christian B. (luckyfu)


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Rudolph R. schrieb:
> Dennoch habe ich weiterhin kein Verständnis dafür, dass der Importer
> nicht einfach eine Design-Rule pro Polygon dazu einträgt, damit das
> Layout nach dem Konvertieren erstmal genau so aussieht wie in EAGLE.

DEM stimme ich uneingeschränkt zu. Leider hat Altium in der Richtung in 
den letzten Jahren überhaupt nichts getan.
Einen größeren Bock haben sie aber mit der AD 16 Version geschossen.
Dort werden nämlich auf einmal Layerbezogene Informationen in 
Mechanischen Layern nicht mehr verwendet.
Ich meine damit folgendes: Ich habe für die Assembly drawings z.B. 
Mechanical Layer 15, welcher per Library definition die courtyards 
enthält. Dort kopiere ich die Designatoren der entsprechenden Bauteile 
hinein und generiere mittels output job file ein PDF welches Top und 
Bottom trennt.
Soweit sogut.

In AD 16 benötigt man hier 2 Mechanische Layer. D.h. ich muss beim 
Anlegen des PCBs schon eine Zuweisung vornehmen, z.B. Top Coutyard ist 
Mech 14, Bottom Mech 15. Bei neu eingefügten Bauteilen funktioniert das 
dann auch. Aber jetzt kommt der Pferdefuss:
bestehende Projekte werden automatisch in dieses System gezwungen. 
Problem dabei: Dort gibt es ja (in meinem Fall) nur einen courtyard 
Layer. d.h. Top und Bottom seite werden hart überlagert. Sömtliche 
konvertierungsversuche scheitern. Der Workaround, den man mir im Support 
anbot ist folgender: Alle Bauteile auf Bottom Löschen und neu 
Platzieren. Auf die Frage, ob das ein Witz sei und man da nicht 
vielleicht ein Script schreiben lassen könnte wurde gesagt: Man habe 
versucht solch ein Script zu schreiben, es sei aber nicht genehmigt 
worden...

Meiner Meinung nach sind derartige drastische Änderungen im Workflow 
ohne passenden konverter ein absolutes no go. Bis das gefixt ist, werde 
ich somit auf die Verwendung von AD 16 verzichten.

von Rudolph R. (rudolph)


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Naja, die Liste der Bugfixes ist immer so lang, dass ich gerade bei 
neuen Versionen eher einen Release abwarte.
Dennoch bin ich gerade bei 16.0.8 und habe vorhin 15 runter geworfen, 
hoffentlich war das jetzt kein Fehler. :-)

In der Library haben wir M10/M11 für Top/Bottom Courtyard und M12/M13 
für Top/Bottom Assembly.
Eines der ersten Probleme das ich mit AD hatte, mir konnte zunächst 
niemand erklären, warum ich das Overlay bei einer frisch erzeugten 
Platine immer nur auf einer Seite der Platine hatte, Teile im Botton 
hatten das Overlay trotzdem im Top.
Bis ich dann mal drauf gekommen bin, dass es Layer-Pairs gibt und man 
die erst noch einrichten muss, die lieben Kollegen haben nur mit den 
Schultern gezuckt und gemeint, dass die einfach die alten Projekte 
kopieren...

Ich habe hier gerade mal das Courtyard Layer-Pair gelöscht und drei 
Widerstände auf der Unterseite platziert.
Damit bleibt das Courtyard in dem Layer der in der Library eigentlich 
für Top Courtyard ist - so müsste das bei Dir aussehen, nur ein Layer.

Jetzt habe ich über den PCB-Inspektor die Widerstände selektiert und auf 
den Top-Layer wechseln lassen.
Dann das Layer-Pair eingerichtet ohne die Selektierung aufzuheben mit 
dem PCB-Inspektor die Teile wieder auf Bottom geschickt.
Und jetzt habe ich auf der Unterseite auch den richtigen Layer für 
Bottom-Courtyard.

von Christian B. (luckyfu)


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Ja, bei Bauteilen die neu ins System geholt werden klappt das auch. Aber 
eben nicht bei Bestehenden Platinen. Wenn Ihr vorher schon die Layer 
pairs eingerichtet hattet ändert sich natürlich nichts. Aber ich kann 
das nunmal nicht so einfach Nachpflegen. Wenn in einem bestehenden 
Layout die Layerpairs nachträglich eingeführt werden gelten diese nur 
für die neu eingesetzten Bauteile, die schon vorhandenen werden darauf 
hin nicht angepasst.

von Rudolph (Gast)


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Doch, das klappt so, in der Bibliothek habe ich den Courtyard ja nicht 
als Pair drin, sondern nur in Mechanical 10.
Wenn ich das in eine neue Platine einfüge ohne Pair und das dann von 
oben nach unten packe, dann bleibt der Mechanical 10 auch M10.

Wenn ich mal so eine .pcblib auf mache, dann ist da gar nichts 
eingestellt, da sind M1, M10 und M12 aktiv und nicht unbenannt.
M11 und M13 kennt die .pcblib gar nicht.

Nur, wenn ich dann das Layer-Pair einrichte und das Teil von oben nach 
unten stelle, dann ändert AD automatisch den M10 auf M11.

Das ist aber auch schon länger so, das "Problem" hatte ich mit AD13 oder 
so.

Ich habe das gerade noch mal probiert, ich habe hier eine doppelseitig 
bestückte Platine aus meiner Anfangs-Zeit mit AD in der keine 
Layer-Pairs definiert sind.

Aufgemacht, alle Teile auf der Unterseite ausgewählt, über den 
PCB-Inspektor nach oben gepackt, Layer-Pairs eingerichtet, nach unten 
gepackt, fertig.

von Christian B. (luckyfu)


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Komisch, bei mir ging das nicht... aber vermutlich liegt das daran, daß 
ich den M15 belassen wollte und nur einen dazu setzen... ich werde es 
nochmal probieren mit 2 mechanischen Layern.

von Rudolph (Gast)


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Christian B. schrieb:
> aber vermutlich liegt das daran, daß
> ich den M15 belassen wollte und nur einen dazu setzen

Aber genau das habe ich ja auch gemacht, in dem Board ist M10 verwendet.
Es kommt dann per Layer-Pair noch M11 dazu.

von Richard B. (r71)


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Hallo,

Bin auch dabei Altium anzusehen.
Mein Demo läuft in eine Woche ab.

Frage: Wie kann neue BE ins Lib Laden oder herunterladen?
Konkret geht es um das hier: 
http://techdocs.altium.com/display/ADOH/Download+Libraries

Jetzt wollte ich aber etwas neues herunterladen, wie das hier:
https://designcontent.live.altium.com/#UnifiedComponentDetail/Atmel_Microcontroller_megaAVR

Ich habe nur ein Demo Zugang (Login/PW).

Wie bekomme ich ein paar Bauteile welche ich auch kenne?

Freundliche Grüße,
Richard

von Sepp aus Hintertupfing (Gast)


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Richard B. schrieb:
> Mein Demo läuft in eine Woche ab.

Hoffentlich ist dein Sparschweinchen gut gemästet
wenn du es zum Schlächter (Altium) führst ;-)
----
Warum wartest du nicht die Woche ab
und gib denen das nötige (klein)Geld.
und die Sache ist gegessen und einen super Support
bekommst du bestimmt obendrein.

von Richard B. (r71)


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Sepp aus Hintertupfing schrieb:
> Warum wartest du nicht die Woche ab...

Gekauft wird es sowieso. Das ist schon fix.
Ich wollte es vorher trotzdem testen.

von Rudolph R. (rudolph)


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Wenn ich neben unserer Datenbank schnell mal was neues benutzen will und 
es vom Hersteller Libs dafür gibt, dann füge ich die einfach im Projekt 
hinzu.

Es gibt zum Beispiel von Würth jede Menge Libraries zu deren Teilen die 
man auf deren Seite runterladen kann.
Das ist dann auch aktueller als das was man so bei Altium direkt finden 
kann.

Zum Beispiel "Altium_WE-TPC_rev16a.intlib", das sind geschirmte 
Power-Drosseln.
Mit einem Doppelklick öffnet man die mit dem Altium Designer und kann 
"extract sources" auswählen, damit werden die enthaltenen Libraries 
entpackt.

Dann fische ich mir aus dem Verzeichnis raus, was ich gerade benötige 
und werfe das in mein Projekt-Verzeichnis, etwa "WE-TPC.PcbLib" und 
"WE-TPC_4818.SchLib".

Ins Projekt einbinden mit "Add Existing to Project...", und schon kann 
man die benutzen.

Auf die Art "verseucht" man sich die Installation nicht mit zig 
Libraries, das bleibt schön auf das Projekt beschränkt.

Prüfen muss man das schon immer, ob das passt.

Und wenn das Teil passt und man es nach dem ersten Prototypen weiter 
verwenden will, dann kann man das immer noch in die eigene Bibliothek 
einpflegen (lassen).

von Christian B. (luckyfu)


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Sepp aus Hintertupfing schrieb:
> Hoffentlich ist dein Sparschweinchen gut gemästet
> wenn du es zum Schlächter (Altium) führst ;-)

immer dieser Unsinn! Als wenn Altium überteuert wäre.
Schau dir mal gleichwertige(!) Konkurenten an, was die so kosten. Da ist 
Altium immer noch gut dabei.

von Sepp aus Hintertupfing (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Schau dir mal gleichwertige(!) Konkurenten an

Würde mich echt interessieren, könntest du welche benennen?

von Christian B. (luckyfu)


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Nun, sicherlich, da hätten wir von cadence das Allegro, oder von Mentor 
Graphics das Pads. Die spielen in jedem Fall in der gleichen Liga wie 
Altium. Vom Allegro kenn ich die Preise nicht, beim Pads sind sie aber 
gut 3 mal so hoch gewesen vor 5 Jahren, vermutlich wird das nicht 
günstiger geworden sein.

von Max M. (maxmicr)


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Warum benutzt ihr nicht CircuitDesigner, dass ist doch kostenlos und von 
den Machern von Altium?

von Sepp aus Hintertupfing (Gast)


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Max M. schrieb:
> Warum benutzt ihr nicht CircuitDesigner, dass ist doch kostenlos und von
> den Machern von Altium?

Ich denke du meinst CIRCUIT Studio (Powered by ALTIUM)
und erhältlich bei Farnell.

Wenn ich mich richtig entsinne hat Digikey auch so was ähnliches im 
Programm.

Mit Verlaub ich würde von solchen kostenlosen EDA Zeugsel abraten!
da ist meisten ein Haken in irgend einer Form dabei.

Meine persönliche Meinung:
Es ist der plumbe Versuch ahnungslose Novitzen anzufüttern um Ihnen dann
das heilbringende Super EDA CAD System zu verkaufen.

Ich denke mal die tun sich halt schwer damit, in Zeiten von guten 
Opensource Programmen, ihre Produkte zu lancieren.

Wenn du hier im Forum blätterst wirst du eher selten was dazu finden.
(ich meine Beiträge mit Nährwert)
d.h. die Schwarm-Intelligenz lehnt es zur Zeit noch ab :-(

von Max M. (maxmicr)


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Sepp aus Hintertupfing schrieb:
> Ich denke du meinst CIRCUIT Studio (Powered by ALTIUM)

Ups, sorry! Ich hatte mich verschrieben. Ich meinte aber eigentlich 
Circuit Maker: http://workspace.circuitmaker.com/

Ich bin selber von Eagle (kostenlose Version) auf Circuit Maker 
umgestiegen und es hat ein paar wirklich tolle Features!

Z.B. passen sich die Leiterbahnen beim Routen an den vorgegebenen 
Mindestabstand an und verrutschen automatisch, wenn man ihnen zu nahe 
kommt. Zudem kann man Verbindungen, die physikalisch nicht 
funktionieren, auch nicht routen. Das ist bei Eagle ja zum Teil anders.

Außerdem ist die Datenbank an Teilen riesig und wird auch ständig von 
der Community erweitert!

von Richard B. (r71)


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Er meinte CircuitMaker, welches kostenlos erhältlich ist.
Du bist ständig OnLine und musst deine Projekte veröffentlichen.
Wollte ich auch probieren. Ging wegen der Geschwindigkeit nicht.

CircuitStudio dagegen kostet 3500 EUR.

von Sepp aus Hintertupfing (Gast)


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Max M. schrieb:
> Ich meinte aber eigentlich
> Circuit Maker


Bist du dir sicher das da kein Haken dabei ist ?
Die Altium Leute haben doch nichts zu verschenken !
Siehe meinen Beitrag oben.

Kann es eventuell sein das du deine Designs bei denen in der
Cloud platzieren musst?
Oder  müssen sogar deine  Projekte für jeden zugänglich sein?
Ich bin mir nicht sicher aber irgend was ist dran.
(vielleicht weist da ein Mitleser was dazu ?)

Max M. schrieb:
> .B. passen sich die Leiterbahnen beim Routen an den vorgegebenen
> Mindestabstand an und verrutschen automatisch, wenn man ihnen zu nahe
> kommt. Zudem kann man Verbindungen, die physikalisch nicht
> funktionieren, auch nicht routen.

Genau das bekommst du z.B. bei Kicad
(und zwar ohne dass du deine Seele dem EDA Teufel vermachst ;-)

Max M. schrieb:
> Das ist bei Eagle ja zum Teil anders.
Genau -  dort gibt es noch kein  P&S und online DRC.

Max M. schrieb:
> Außerdem ist die Datenbank an Teilen riesig und wird auch ständig von
> der Community erweitert!

Sieh das bitte nicht so blauäugig.
Was glaubst du wohl was da manchmal alles als "geprüft" dar herkommt.
Traue keiner Bauteilbibliotek die du nicht selber gefälscht hast ;-)

Mit anderen Worten: Irgend wann landet man dort wo man die Bauteile alle 
selber macht.
Das hat den Grund, dass alles stimmig ist.
(vom Symbol zur Bestellnummer über das Footprint bis hin zum 3D Modell.)

von Georg (Gast)


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Sepp aus Hintertupfing schrieb:
> Bist du dir sicher das da kein Haken dabei ist ?

Da sind so viele Haken dran, da könnte man eine Garderobe für einen 
Festsaal draus machen...

Georg

von Richard B. (r71)


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Sepp aus Hintertupfing schrieb:
> Kann es eventuell sein das du deine Designs
> bei denen in der Cloud platzieren musst?

Ja

Sepp aus Hintertupfing schrieb:
> Oder  müssen sogar deine  Projekte für jeden zugänglich sein?

Ja

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