Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik NE555 und MosFET


von Josef K. (silv0r)


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Hallo an alle,

ich habe eine NE555 Schaltung mit Relais. Bei Druck auf S1 Schaltet das 
Relais und eine Pumpe (Stromaufnahme beim Pumpen ca. 1,4A) die am Relais 
angeschlossen ist beginnt zu pumpen. Nach einer bestimmten Zeit 
(abhängig von Poti und C) hört das ganze wieder auf. Die Schaltung dazu 
gibts als Screeshot (Zwischenablage01.jpg). Das funktioniert soweit.

Aus verschiedenen Gründen (Platz oder kleben des Relais) würde ich das 
ganze gerne aber ohne Relais sondern mit einem MosFet machen. Im Anhang 
habe ich mal die erste Schaltung etwas umgebaut. Mein Wissen habe ich 
mir eigentlich soweit erlesen und nun eben versucht eine funktionierende 
Schaltung zu erstellen.

Kann sich einer der "Cracks" hier das mal ansehen (Zwischenablage02.png) 
und mir sagen ob die Schaltung so funktioniert?

Grüße, vielen Dank im voraus und einen schönen Abend noch.

Sepp

von Mark S. (voltwide)


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Ich denke, dass das funktionieren wird. Allerdings ist die Lösung 
"unschön", insbesondere die Ansteuerung des npn-Treibers.
Einfacher und eleganter wäre es imho, wenn Deine Pumpe in der pos 
Versorgungsleitung liegt und mit einem n-Kanal PowerMOSFET in der 
Minusleitung geschaltet wird. Das gate kann dann direkt vom NE555 
getrieben werden. Freilaufdiode über der Last nicht vergessen!

von Sascha (Gast)


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Basiswiderstand von T1 ist sehr klein, der wird stark sättigen. Kann 
natürlich auch gewollt sein.

Q1 schaltet langsam ab, gerade bei einer induktiven Last ist die 
Verlustleistung dann höher als nötig.
Aber da du den ja schon etwas überdimensioniert hast, sollte das 
klappen.

Ich sehe das doch richtig, dass die Schaltzyklen von Hand ausgelöst 
werden und daher recht selten sind?

von Sascha (Gast)


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Achso ich sehe gerade dass das ein n-Channel ist, das klappt so nicht. 
Der brennt dir ab.

Musst du als low-side FET verbauen. Und dann kannst du direkt T1 weg 
lassen und den 555 mit nem 10 Ohm Widerstand direkt ans Gate hängen.

von Michael B. (laberkopp)


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Josef K. schrieb:
> ob die Schaltung so funktioniert?

Sie funktioniert nicht.

L1 in der Stromversorgung ruiniert dir die Betriebsspannung wenn der 
MOSFET einschaltet. Der Elko ist ja blöderweise DAVOR. Klemme auch den 
MOSFET an C1 an.

Meinst du wirklich IRLML0030 ? Der ist aber ein NMOSFET und du schaltest 
die Plusleitung. Musst du die Plusleitung schalten ? Oder kann deine 
Pumpe auch zwischen 12V (an C1) und den MOSFET ?

Dann kommt der MOSFET direkt an den NE555
1
+12V -+-Pumpe-+
2
      |       |
3
      +--|<|--+ Freilaufdiode nicht vergessen, 1N5401
4
              |
5
NE555 Pin3|--|I IRLML0030
6
              |S
7
            Masse
In Bezug auf die anderen Bauteile:
Wenn man C7 schon hat, braucht man C8 nicht mehr.

Die 470uF sind gross. Nimm lieber 4.7uF (Folie ist eh genauer) und 
ersetze R5 und R6 gegen 150k und 4M7. Der NE555 verträgt so viel (Figure 
11. Output Pulse Duration vs Capacitance).

Und C2 und C4 am Taster bewirken keine Entprellung sondern nur einen 
Verschleiss der Tasterkontakte. Lass sie einfach weg.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Josef K. schrieb:
> ich habe eine NE555 Schaltung mit Relais

Dann hast Du auch perfekte Netztrennung bei 2poliger Ausführung...



Josef K. schrieb:
> Aus verschiedenen Gründen (Platz oder kleben des Relais) würde ich das
> ganze gerne aber ohne Relais sondern mit einem MosFet machen.


Wenn Deine Relais "Kleben bleiben", dann sind die Relais für die Katz 
und
Du hast keine Ahnung von Leistung...


Daher würde ich an Deiner Stelle bei einem GEEIGNETEN RELAIS bleiben
und nicht mit Mosfet arbeiten - die sind schneller dahin als man
glauben möchte ...

von Harald W. (wilhelms)


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Mani W. schrieb:

> Wenn Deine Relais "Kleben bleiben",

Ist meist der Einschaltstrom zu hoch. Der kann typisch das 6...10fache
des Nennstroms betragen.

von m.n. (Gast)


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Motor kann gegen GND geschaltet werden, und Anlaufstrom oder Kurzschluß 
lassen ihn kalt: 
http://www.reichelt.de/BTS-462/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=115934&artnr=BTS+462&SEARCH=bts462

von Josef K. (silv0r)


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Michael B. schrieb:
> Josef K. schrieb:
>> ob die Schaltung so funktioniert?
>
> Sie funktioniert nicht.
>
> L1 in der Stromversorgung ruiniert dir die Betriebsspannung wenn der
> MOSFET einschaltet. Der Elko ist ja blöderweise DAVOR. Klemme auch den
> MOSFET an C1 an.
>
> Meinst du wirklich IRLML0030 ? Der ist aber ein NMOSFET und du schaltest
> die Plusleitung. Musst du die Plusleitung schalten ? Oder kann deine
> Pumpe auch zwischen 12V (an C1) und den MOSFET ?


Eher dann so? Oder wie meinst du es an C1 klemmen?
Das mit R5 und R6 muss ich mir mal ansehen wegen den Werten da im Grunde 
die Pumpe zwischen 0,5 sek. und 20 sek. arbeiten soll bzw. diese Werte 
mit dem Poti in etwa einstellbar sein soll.

von Michael B. (laberkopp)


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Josef K. schrieb:
> Eher dann so?

Ne.

> Oder wie meinst du es an C1 klemmen?

Na, an die Verbinung von C1 und Di klemmen, nicht an die Verbindung von 
R5 und C7.

Josef K. schrieb:
> zwischen 0,5 sek. und 20 sek. arbeiten soll

Das tut sie mit 470uF + 1k5 bis 51k5,
oder mit 4u7 und 150k bis 5M15,
bloss letzteres trägt weniger dick auf.

R2 kann man noch deutlich erhöhen, auch 10k wäre ok.

von Josef K. (silv0r)


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Du meinst also so?

Naja wichtig ist das ich mit dem Poti schon relativ genau einstellen 
möchte... also 0,5 - 1 Sekunde Schritte. Von daher habe ich ein 
kleineres genommen um die Schritte genauer einstellen zu können.

von Michael B. (laberkopp)


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Josef K. schrieb:
> Naja wichtig ist das ich mit dem Poti schon relativ genau einstellen
> möchte... also 0,5 - 1 Sekunde Schritte. Von daher habe ich ein
> kleineres genommen um die Schritte genauer einstellen zu können.

Das ist doch Humbug.

Es ist völlig egal ob der Gesamtwiderstandswert gross oder klein ist, 
die Winkelauflösung bleibt gleich.

Entscheidender ist, daß man 470uF nur als Elko bekommt, 4.7uF aber als 
Folie und Folie ist deutlich präziser, langzeitstabiler und kleinere 
Leckströme.

: Bearbeitet durch User
von Josef K. (silv0r)


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Naja das muss ich mir mal ansehen, ausrechnen und ggf. einfach probieren 
mit Elko und Poti. Ist ja nicht so das Ding.

Schlatungstechnisch hast du das so wie von mir angehängt gemeint oder? 
So sollte das funktionieren?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die Frage ist, ob die 1N5819 den Strom der Pumpe verträgt. Mögl. ist es 
also besser, die Pumpe noch vor der Diode an die Versorgung 
anzuschliessen.

Michael B. schrieb:
> Entscheidender ist, daß man 470uF nur als Elko bekommt, 4.7uF aber als
> Folie und Folie ist deutlich präziser, langzeitstabiler und kleinere
> Leckströme.

Wenn du die CMOS Version des NE555, also den 7555, verbaust, ist das 
alles sehr viel entspannter, denn dieser Chip hat ein besseres Verhalten 
mit hochohmigen Widerständen und deswegen kann man von vorneherein 
kleinere Kondensatoren verwenden. Er liefert zwar auch weniger 
Ausgangsstrom, aber das spielt bei einem MOSFet als Endstufe keine 
Rolle.

von Josef K. (silv0r)


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Also eher so wie angehängt dann?

Sollte ja dann eigentlich funktionieren? Pumpe arbeitet solange wie halt 
über Poti eingestellt?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Josef K. schrieb:
> Sollte ja dann eigentlich funktionieren? Pumpe arbeitet solange wie halt
> über Poti eingestellt?

Ich bin nicht so der 555 Spezi, aber das sollte klappen. Die Ansteuerung 
des MOSFet und die Spannung für die Pumpe sind jetzt jedenfalls ok.Nur 
C10 sollte m.E. eher ein 100nF sein.
Durch den 4M7 Regler ist allerdings die Schaltung recht 
feuchteempfindlich. Wenn du von ganz hohen Werten für das Zeitglied 
herunterkommen möchtest, wäre, wie o.a., der 7555 noch einen 
Alternative.

: Bearbeitet durch User
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