Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Flip Dot Display (28 x 16)


von Julian F. (namaqualand)


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Hallo zusammen,

habe das Forum seit Jahren als Informationsquelle genutzt, jedoch mich 
nicht aktiv daran beteiligt. Deswegen mein erster Beitrag hier. Ich 
hoffe ich habe die richtige Kategorie getroffen.

Ich habe aus einer Lagerräumung ein 28 x 16 Flip Dot Display erstanden 
(Beitrag "FlipDot-Flohmarkt in MIROW") und verzweifle gerade ein 
wenig an der Ansteuerung.

Das Flip Dot Display hat einen FP2800 auf der Platine und normalerweise 
würde mich nichts daran hindern die Funktionsweise per "Trick and Try" 
herauszufinden, jedoch ist dieser IC in Deutschland so gut wie nicht zu 
bekommen und möchte mich vorher genau erkundigen, wie ich vorzugehen 
habe damit ich diesen nicht in den Bauteilehimmel entlassen muss.

Die Platine hat neben dem FP2800 noch zwei 60-polige Stiftleisten 
aufgelötet. (Wenn man auf die Angebotsseite schaut, unter "Typ 4" kann 
man erkennen, was sich da alles drauf befindet: 
http://pthews.spdns.org/)
Der (auf dem Artikelfoto) linke Anschluss ist laut Durchmessen fast 
unbeschaltet, bis auf die Spannungsversorgung und wird laut meinem 
Verständnis nur eingesetzt, wenn man mehrere solcher Displays kaskadiert 
(ich habe nur ein Display, deswegen fällt das schonmal weg). Der rechte 
Anschluss hat die gleiche Pinbelegung, die Finger schon herausgefunden 
hat:
1
1  Set (Zeile 1)
2
2  Set (Zeile 2)
3
...
4
19  Set (Zeile 19)
5
20  Set (unbenutzt, Zeile 20)
6
21  Reset (Zeile 1)
7
22  Reset (Zeile 2)
8
...
9
39  Reset (Zeile 19)
10
40  Reset (unbenutzt, Zeile 20)
11
41  GND
12
42  +24V
13
43  +24V
14
44  +VS
15
45  +5V
16
46  NC (?)
17
47  Panel D
18
48  Panel A0
19
49  Panel A1
20
50  Panel A2
21
51  Panel B0
22
52  Panel B1
23
53  Module #select1
24
...
25
60  Module #select8

Quelle: http://www.fingers-welt.de/wiki/index.php?title=FlipDot

Nun zu meiner eigentlichen Frage:
Ich lege die Versorgungsspannungen an, suche mir ne Zeile aus, die ich 
Ansteuern will und setze den Pin auf HIGH (5V reichen?).
Aber wie wähle ich die Spalte aus, die ich setzen will?

Ich hoffe Ihr blickt durch meinen Text durch und wäre für jede Hilfe 
dankbar :)

LG Julian

PS: Frohe Ostern!

: Verschoben durch User
von Oliver R. (orb)


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Julian F. schrieb:
> Aber wie wähle ich die Spalte aus, die ich setzen will?

Die Spalte wählst Du über den FP2800 aus. Das Datenblatt hatte ich in 
dem anderen Thread schon gepostet. 
(Beitrag "Re: FlipDot-Flohmarkt in MIROW")
Das ist ein '1aus28-Dekoder', allerdings eigendlich für 
7-Segment-Anzeigen gedacht, daher etwas 'verbogen' (Segment+Digit) 
anzusteuern.

: Bearbeitet durch User
von Julian F. (namaqualand)


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Oliver R. schrieb:
> Julian F. schrieb:
>> Aber wie wähle ich die Spalte aus, die ich setzen will?
>
> Die Spalte wählst Du über den FP2800 aus.

Das ist mein Problem.. ich werde nicht schlau daraus, wie ich die Spalte 
genau dem IC mitteilen kann.

Edit:
Lass mich raten.. über diese 5 Pins binär?
1
47  Panel D
2
48  Panel A0
3
49  Panel A1
4
50  Panel A2
5
51  Panel B0
6
52  Panel B1

LG Julian

: Bearbeitet durch User
von D. B. (d_b)


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Julian F. schrieb:
> Lass mich raten.. über diese 5 Pins binär?

Ja genau, laut dem Abschnitt "FP2800A - Truth Table" im Datenblatt aus 
Beitrag "Re: FlipDot-Flohmarkt in MIROW" wird der Wert, der 
an Pin D anliegt an den Pin ausgegeben, der mit A0, A1, A2, B0, B1 
adressiert wird, solange E high ist. Diese Ausgangspins (im Datenblatt 
Q_xy) liegen direkt an den Spalten an. Das wird bei deinem Display so 
ähnlich sein, wie ich im pdf im 
Beitrag "Re: FlipDot-Flohmarkt in MIROW" vermerkt habe. Kann 
man einfach mit dem Durchgangsprüfer bestimmen.

An den Pins des Steckers wird (wie auch im Link zu Fingers Welt gesagt) 
scheinbar 24V Logikpegel verwendet. Die etwas dickeren schwarzen 
Bauteile auf deiner Platine werden wie bei mir Widerstandsnetzwerke 
sein, die die Spannung herunterteilen auf die benötigten ca. 5V aus dem 
Datenblatt.

von Julian F. (namaqualand)


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Okay, alles klar ich werde das gleich mal ausprobieren. Kann natürlich 
sein, dass das nicht funktioniert mit 12V, denn dann würden nach dem 
Widerstandsnetzwerk nur 2,5V am IC anlegen.

von Michael T. (vollelektronischer)


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Hallo,

gibt es irgendwo schon neue Erfolge oder Erkenntnisse zu den Flipdots?

Gruß Micha

von Oliver R. (orb)


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Wo kann man Dir denn helfen?
Nachdem ich einen FP2800 'zermessen' hab klappert jetzt alles.

von Julian F. (namaqualand)


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Also bei dem genannten Display konnte ich nicht über den 60-poligen 
Stecker gehen, sondern musste das Signal direkt am IC laut Datenblatt 
anlegen.

von Michael T. (vollelektronischer)


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Hallo,

sorry für die späte Reaktion. Wenn ich das richtig verstanden habe, muss 
man die Polarität an den Spulen des Flipdots umkehren, damit es "kippt", 
dann bleibt es stromlos so bis zum nächsten umpolen. Richtig?
Wenn das so ist:
Wie lang muss der Impuls sein? Zu lange Impulse sollen wohl die Spulen 
zerstören.
Wenn ich das Datenblatt des FP2800A richtig verstanden habe, kann ich 
mit den 5 Adressbits einen Ausgang anwählen und je nach dem, was ich am 
Dateneingang anlege, wird der entsprechende Ausgang zur Stromquelle oder 
Stromsenke mit maximal 27,5 V und 370 mA. Im Datenblatt steht auch noch, 
dass man mit 2 solcher IC`s eine Matrix von 28 X 14 Punkten ansteuern 
kann
(wenn mein englisch ausreichend ist). Warum nicht 28x28?
Wie bildet man den FP2800A für die Zeilen nach?

Gruß Micha

von Sascha N. (ssaschaa)


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Hallo Julian,

falls du noch interessiert bist... Ich habe relativ ausführlich meine 
Erfahrungen mit genau so einem Modul (aber auch größeren Displays) hier 
aufgeschrieben: https://github.com/545ch4/flippie Vielleicht beantworten 
sich ja da deine Fragen.

-Sascha

von Dirk (Gast)


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Ob's wirklich noch wen interessiert? Aber gut. In der Make stand auch in 
letzter Zeit einiges: 
https://www.heise.de/make/artikel/Der-Flipdot-Hack-3527908.html

von Sascha N. (ssaschaa)


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Ja, die Artikel hatte ich aus gelesen. Das war sozusagen zeitgleich.

Was mich aber an dem Ansatz aus der Make stört: Das ganze ist 
tatsächlich ein relativ Display-spezifischer Hack, der das eingebaute 
Controller-Board mit einbezieht und destruktiv verändert. Das Ding 
wollte ich ja loswerden... und auch nichts an den Modulen rumlöten.

von Dirk (Gast)


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Ich fand's elegant, IIC zu nutzen, wenn's schon drauf ist. Wieso erst 
alles wegschmeißen und dann neue Controller aufbauen? Zumal dort viele 
zu Spannung, Ansteuerung, Timing usw. steht.

von Heksenberg (Gast)


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Hallo Sascha, genau so ist es. Deine Lösung gefällt mir sehr.
Gibt es neuere Info zum Flippie?

John

von Sascha N. (ssaschaa)


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Es gibt zumindest schon einen Bericht über ein funktionierendes und 
selbstaufgebautes Board...

von Heksenberg (Gast)


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Geeignet für durchschnittliche löterfahrung?

von Sascha N. (ssaschaa)


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Würde sagen, ja. Alles 1206 und SOIC SMD Bauteile - also ganz normal zu 
löten. Löthonig/Flux empfiehlt sich. Die Schaltung ist natürlich für den 
Idealfall und hat wenig bis sehr wenig Schutzmechanismen. Da herrschen 
ja auch 24V... da gehts dann ganz schnell mit kaputt... Also schön die 
Anleitung befolgen (erste Tests) und nicht ungeduldig werden, dann 
klappt das schon alles.

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