Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was haltet ihr von dem Verstärker?


von derelektroniker (Gast)


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Guten Abend,

wie ihr vielleicht aus meinem anderen Thread erahnen könnt, beschäftige 
ich mich momentan mit Audioverstärkern.

Dazu habe ich diese Schaltung gefunden und wollte euch fragen, was ihr 
von dieser Schaltung haltet.

http://www.zen22142.zen.co.uk/Circuits/Audio/12vamp1.png

Ausserdem: Kennt von euch jemand ein Buch, wo genau beschrieben wird, 
wie man einen Verstärker in Transistortechnik entwirft oder so?

Bin für jede Antwort dankbar!

Schönen Abend wünsche ich noch!

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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Also ein super HiFi-Ergebnis solltest du davon nicht erwarten. Ich habe 
den Plan nur grob überflogen, sollte aber prinzipiell funktionieren.

derelektroniker schrieb:
> Ausserdem: Kennt von euch jemand ein Buch, wo genau beschrieben wird,
> wie man einen Verstärker in Transistortechnik entwirft oder so?

Dafür solltest du das Buch "Halbleiter-Schaltungstechnik" zulegen. Das 
ist eines DER Bücher für Elektronik jeglicher Art. Dort wird auch quasi 
die gleiche Schaltung "viviseziert".

von DC (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> Also ein super HiFi-Ergebnis solltest du davon nicht erwarten.

Hab schon schlimmere gesehen.

C4 und R7 würde ich im Auge behalten, falls etwas schwingt oder der 
Verstärkungsfaktor nicht stimmt. Oder zu viel oder zu wenig Höhen da 
sind.

von Nase (Gast)


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derelektroniker schrieb:
> Dazu habe ich diese Schaltung gefunden und wollte euch fragen, was ihr
> von dieser Schaltung haltet.
Na da kannste auch gleich einen Operationsverstärker nehmen.

von Enrico K. (ekoeck)


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Bau ihn in SPICE auf, dann findest du am schnellsten raus was von der 
Schaltung zu halten ist.

Buchempfehlung z.B.:
Douglas Self - Audio Power Amplifier Design
Douglas Self - Small Signal Audio Design

von derelektroniker (Gast)


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von derelektroniker (Gast)


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Die Bücher von Douglas Self machen einen ganz guten eindruck sind aber 
schon sehr teuer.

von Enrico K. (ekoeck)


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Sind es mMn aber inhaltlich wert. Gut geschrieben, leicht verständlich 
und mit vielen Beispielen. Manchmal gibt es an bekannten Stellen 
"Mängelexemplare" für um die 40 € oder in der lokalen (HS-) Bibliothek 
mal vorbei schauen. E-Books sind ebenfalls im Angebot wobei ich den 
Preis aber vollkommen unverhältnismäßig finde.

von Sebastian S. (amateur)


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Früher waren dieser Problematik im Tietze-Schenk einige Kapitel 
gewidmet.
Die 5 W erscheinen mir aber etwas optimistisch angesetzt...

von Stefan S. (chiefeinherjar)


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derelektroniker schrieb:
> Das Buch?
>
> 
https://books.google.de/books/about/Halbleiter_Schaltungstechnik.html?id=Ot20BgAAQBAJ&source=kp_cover&redir_esc=y&hl=de

Genau. Ich weiß nicht, wie es mit den früheren Versionen aussieht - in 
der Aktuellen Auflage (14. Auflage) steht das ziemlich gut erklärt incl 
Dimensionierungen und dergleichen. Aber ich denke, da es sich hierbei um 
eine Zusammenschaltung von Vorverstärker (Stromspiegel) und Endstufe 
(Gegentaktendstufe) handelt, sollte die Schaltung bzw. etwas 
vergleichbares schon in den frühen Auflagen vertreten sein.

von Sebastian S. (amateur)


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>Genau. Ich weiß nicht, wie es mit den früheren Versionen aussieht - in
>der Aktuellen Auflage (14. Auflage) steht das ziemlich gut erklärt incl
>Dimensionierungen und dergleichen. Aber ich denke, da es sich hierbei um
>eine Zusammenschaltung von Vorverstärker (Stromspiegel) und Endstufe
>(Gegentaktendstufe) handelt, sollte die Schaltung bzw. etwas
>vergleichbares schon in den frühen Auflagen vertreten sein.

Wenn ich in die, damals noch gut erläuterte, Steinzeit zurück will hole 
ich die 2. Auflage raus. Natürlich ist Nummer 14 moderner und erläutert 
einiges, was anno Tobak noch unbekannt war. Darüber hinaus ist sie 
besser zur Selbstverteidigung (Gewicht) geeignet.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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derelektroniker schrieb:
> ich ... wollte euch fragen, was ihr
> von dieser Schaltung haltet.
>
> http://www.zen22142.zen.co.uk/Circuits/Audio/12vamp1.png

Kann man so machen. Die Aussteuerbarkeit ist nicht brachial - bei nur 
12V Betriebsspannung würde man eher auf eine Endstufe in Emitter- 
schaltung setzen um den besten Wirkungsgrad/die höchste Leistung zu 
erreichen.

Der Eingangswiderstand der Schaltung ist unnötig niedrig. Und der 
Ruhestrom ist nicht einstellbar. R8 erscheint mir viel zu groß (und 
dürfte in Verbindung mit der Miller-Kapazität von Q8 einen häßlichen 
Tiefpaß bilden). Auch C4 ist ungewöhnlich groß und läßt die Schaltung so 
wirken als hätte da jemand verzweifelt mit Kondensatoren um sich 
geworfen um die dynamische Stabilität zu gewährleisten. Die 
Typ(?)bezeichnungen der Transistoren sehen komisch aus.

Eine Endstufe dieser Leistungsklasse würde man seit 20 Jahren nicht mehr 
diskret aufbauen.

> Ausserdem: Kennt von euch jemand ein Buch, wo genau beschrieben wird,
> wie man einen Verstärker in Transistortechnik entwirft oder so?

Neu zu kaufen: keins. Sonst halt ein Grundlagenbuch analoge Schaltungs- 
technik. Aber die besten Tricks lernt man sowieso in der Praxis, durch 
Lesen und Verstehen vieler fremder Schaltungen.

: Bearbeitet durch User
von Tipp (Gast)


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Gute und erprobte Schaltungen findest du in den Service Manuals 
namhafter Audiogerätehersteller. Ältere Modelle sind diskret aufgebaut.

von F. F. (foldi)


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Sebastian S. schrieb:
> Darüber hinaus ist sie
> besser zur Selbstverteidigung (Gewicht) geeignet.

Und deshalb auch vorsichtig zu lesen. Die Seiten sind sehr dünn. Kann 
schnell einreißen.

Aber um beim Thema zu bleiben, es reicht ja, wenn man sich die 
Teilschaltungen anschaut und versteht was sie tun.
Wie Axel schon schreibt, so was kauft man fertig.
Vor einiger Zeit wollte ich auch immer noch alles selbst aufbauen und 
tat das auch, dann habe ich gesehen, dass die Simulation dem späteren 
Oszibild sehr nahe kam.
Wenn mir aus Büchern nicht klar wird wie das funktioniert, baue ich das 
lieber in LtSpice.

von derelektroniker (Gast)


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Ich will ja auch lernen, wie man die berechnet.

von Stefan F. (Gast)


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Bevor du dieses simple Transistor-Grab nachbaust, schau Dir doch mal den 
TDA2030 an, oder den TDA2003.

Diese beiden IC's kosten nur einen winzigen Bruchteil des Verstärkers 
und sind in vielerlei Hinsicht besser.

> Ich will ja auch lernen, wie man die berechnet.

Ach so, na dann baue es halt nach. Aber erwarte keine Spitzenleistung.

von F. F. (foldi)


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derelektroniker schrieb:
> Ich will ja auch lernen, wie man die berechnet.

Dazu braucht man das aber nicht bauen.

Kauf dir einen Tietze und Schenk und kämpfe dich durch die 2000 Seiten.

von Mani W. (e-doc)


Angehängte Dateien:

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Der sieht so aus...

Und hat schon etwas gelitten, Ausgabe Berlin Heidelberg,
New York, Tokyo - 1983...

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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derelektroniker schrieb:
> was ihr von dieser Schaltung haltet.

Merkwürdige Transistorbezeichnungen.

von Audiomann (Gast)


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Im Dickreiter Tonstudiohandbuch sind auch Transistorschaltungen 
enthalten, die in diesem Fall auch für Audio taugen.

von dolf (Gast)


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Nase schrieb:
> Na da kannste auch gleich einen Operationsverstärker nehmen.

richtig.
und dem dann ne passende transen endstufe nachschalten.
da hat man noch genug zu berechnen.
ansonsten tda2003/2006.
den tda2006 hab ich schon in brücke betrieben.
funzt.
8ohm/50w boxen.
betriebsspannung +30v
reichte locker um die gartennachbarn auf die palme zu bringen.
gibt´s bei elv als bausatz.
in diesem sinne....
man hört und stört sich;-)

von Hugo (Gast)


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dolf schrieb:
> und dem dann ne passende transen endstufe nachschalten.

Nee, garantiert nicht. Damit hab ich rein gar nix am Hut.
https://de.wikipedia.org/wiki/Transe

von da coolste broda in da hood (Gast)


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dolf schrieb:
> und dem dann ne passende transen endstufe nachschalten.

Yo!
https://www.youtube.com/watch?v=kxfwQ4EfgRQ

Und dann noch ein paar "Kondis" drüberstreuseln!

von derelektroniker (Gast)


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Mit den ICs habe ich schon Erfahrungen. (Ganz besonders mit dem 
oszillierenden TDA2003)

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